GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft eine Versiegelungsfolie, umfassend
- eine ein- oder mehrschichtige, vorzugsweise zumindest abschnittsweise transparente,
Trägerfolie sowie
- eine an einer Seite der Trägerfolie zumindest abschnittsweise direkt oder indirekt
angeordnete Klebemittelschicht zum zumindest partiellen Befestigen der Versiegelungsfolie
an einer Oberfläche eines Gegenstands, beispielsweise eines Behälters mit einem Verschlusselement,
wobei auf derselben Seite der Trägerfolie auf welcher die Klebemittelschicht angeordnet
ist, eine zumindest eine Farbschicht umfassende Beschichtung auf die Trägerfolie aufgebracht
ist.
STAND DER TECHNIK
[0002] Diverse Behälter, wie Flaschen, Faltschachteln und andere Verpackungsformen, kommen
in mannigfaltigster Form zum Einsatz, um einerseits ausreichenden Schutz für deren
Inhalt zu bieten und um andererseits den unangetasteten Status originalverpackter
Ware zu deklarieren. Ist ein Behälter einmal geöffnet, hat der Benutzer Zugriff auf
dessen Inhalt und kann diesen manipulieren, austauschen oder verschleißen.
[0003] Bei Behältern wie Flaschen soll der Kunde eine Echtheitsgewähr und einen Nachweis
der Unangetastetheit von den in den Flaschen abgefüllten Flüssigkeiten, Getränken
oder Granulaten etc. erhalten. Daher finden vielfach Siegelelemente bzw. Versiegelungsfolien
Einsatz, welche im Bereich eines Verschlusselementes des jeweiligen Behälters bzw.
der Flasche angebracht werden und im Zuge des Öffnungsprozesses zerreißen oder bersten,
sodass das erfolgte Öffnen eines Behälters indiziert wird. Beim Verschlusselement
des Behälters bzw. der Flasche kann es sich z.B. um einen Schraubverschluss oder einen
Korken handeln.
[0004] Auch Faltschachteln werden vermehrt verklebt oder versiegelt, um dem Verwender den
unangetasteten Originalzustand des Inhalts an zu zeigen.
[0005] Die Versiegelungsfolie, auch Siegelelement genannt, wird im Folgenden stets im Zusammenhang
mit Versiegelungszwecken, etwa von Behältern wie z.B. Flaschen, verstanden, ist also
primär nicht mit der sonstigen Bedeutung von Folienelementen als Informationsträger
für Produktinformationen, welche beispielsweise über die Art der Ware oder das Ablaufdatum
Auskunft geben, behaftet. Nichts desto trotz kann die Versiegelungsfolie neben ihrer
Versiegelungsfunktion auch andere Funktionen aufweisen, insbesondere die manipulationssichere
Verbindung eines Authentifizierungsmerkmals, wie einem Hologramm oder einem, Identitätscode
mit einem Produkt oder dessen Verpackung.
[0006] Ein Nachteil herkömmlicher Siegelelemente bzw. Versiegelungsfolien liegt jedoch in
der oft leichten Manipulierbarkeit ebendieser. Vielfach gelingt es, die am Behälter
angebrachte Klebemittelschicht der Versiegelungsfolie manuell oder unter Zuhilfenahme
eines Werkzeugs wie etwa eines Messers zu lösen und nach Wiederverschließen des Behälters
erneut in seiner ursprünglichen Position am Behälter anzuordnen und mit einem Klebstoff
zu befestigen, sodass ein ungeschulter Betrachter des Behälters von der durchgeführten
Manipulation nichts merkt. Auch unterliegen konventionelle Versiegelungsfolien der
Gefahr einer Fälschung durch unerlaubte Duplikation bzw. graphische Reproduktion,
sodass ohne Lizenz des Herstellers illegalerweise hergestellte Waren mit einem Behälter
versehen werden können, welcher eine kopierte Versiegelungsfolie aufweist, die vom
unwissenden Käufer für ein Gütesiegel gehalten wird und diesem einen Nachweis der
Echtheit der erstandenen Ware vortäuscht.
[0007] Aus diesem Grund existieren vielfältige, mittels einer Haftkleberschicht auf ein
Verpackungselement bzw. einen Behälter aufbringbare Versiegelungsfolien, bei der die
Haftkleberschicht das manuelle Lösen bzw. das Lösen mit einem Werkzeug wie einem Messer
verhindert. Durch eine Präparation der Trennkräfte bzw. des Haftvermögens innerhalb
eines mehrschichtigen Aufbaus der Versiegelungsfolie lassen sich derartige Versiegelungsfolien
nicht ohne sichtbare Veränderung ihrer Optik vom jeweiligen Behälter ablösen. Oftmals
erscheint ein nach dem Ablösen ein graphisches Symbol, das auf die erfolgte Ablösung
hinweist.
[0008] Eine solche Präparation der Versiegelungsfolien-Beschichtung wird bewerkstelligt,
indem in diese an definierten Stellen eine Hafteinstellschicht in Form des graphischen
Symbols integriert ist. Bei der Hafteinstellschicht kann es sich entweder um ein die
Haftfähigkeit zwischen benachbarten Schichten der Versiegelungsfolie verringerndes
oder auch ein diese Haftfähigkeit erhöhendes Material handeln.
[0009] Eine Umgehungsmöglichkeit die sowohl konventionelle Siegelelemente bzw. Versiegelungsfolien
als präparierte Versiegelungsfolien betrifft, sieht jedoch vor, dass das gesamte Siegelement
bzw. die gesamte Versiegelungsfolie mit Wasser oder einem organischen Lösungsmittel,
etwa Alkohol, aufgeweicht wird. Dabei wird häufig auch der Untergrund, auf dem das
Siegelelement aufgebracht ist, aufgeweicht, etwa der Karton einer Faltschachtel, oder
Unebenheiten in der Oberfläche der Verpackung werden ausgenutzt, um den Kleber zu
schwächen. So lässt sich im Falle eines an einem Behälter angebrachten konventionellen
Siegelelements das gesamte Siegelelement zerstörungsfrei vom Behälter entfernen. Im
Falle einer Versiegelungsfolie wird durch das Wasser bzw. durch das organische Lösungsmittel
die Klebemittelschicht der Versiegelungsfolie, mit der die Versiegelungsfolie am Behälter
anhaftet, aufgelöst, sodass die gesamte Versiegelungsfolie zerstörungsfrei abgenommen
werden kann, ohne dass sich ihr Aussehen verändert.
[0010] Da sich der Inhalt der Behälter nach dem Ablösen der Versiegelungselemente bzw. Versiegelungsfolien
beliebig verändern lässt bzw. da sich die derart abgelösten Versiegelungselemente
bzw. Versiegelungsfolien auch auf andere Behälter, etwa Fälschungen, übertragen lassen,
ist für den Abnehmer der durch die Versiegelungselemente bzw. Versiegelungsfolien
verschlossenen Behälter die Echtheitsgarantie des Inhalts des Behälters nicht mehr
gegeben, da sich manipulierte und nicht manipulierte Versiegelungselemente bzw. Versiegelungsfolien
nicht voneinander unterscheiden. Gleiches gilt auch für auf der Oberfläche von Gegenständen
aufgebrachte Versiegelungsfolien, beispielsweise auf Verpackungen, Produkten oder
Dokumenten.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0011] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung eine Versiegelungsfolie vorzuschlagen, die
die Nachteile des Stands der Technik überwindet und eine vorhergegangene Manipulation
der Versiegelungsfolie mit einer Flüssigkeit für den Konsumenten oder Abnehmer erkenntlich
macht.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0012] Diese Aufgabe wird in einer erfindungsgemäßen Versiegelungsfolie, umfassend
- eine ein- oder mehrschichtige, vorzugsweise zumindest abschnittsweise transparente,
Trägerfolie sowie
- eine an einer Seite der Trägerfolie zumindest abschnittsweise direkt oder indirekt
angeordnete Klebemittelschicht zum zumindest partiellen Befestigen der Versiegelungsfolie
an einer Oberfläche eines Gegenstands, beispielsweise eines Behälters mit einem Verschlusselement,
wobei auf derselben Seite der Trägerfolie auf welcher die Klebemittelschicht angeordnet
ist, eine zumindest eine Farbschicht umfassende Beschichtung auf die Trägerfolie aufgebracht
ist, dadurch gelöst, dass die, vorzugsweise die Form eines graphischen Objekts aufweisende,
Farbschicht derart ausgebildet ist, dass sich die Farbschicht bei Kontakt mit einer
Flüssigkeit optisch erkennbar verändert oder dass die Farbschicht durch die Flüssigkeit
zumindest teilweise von der Trägerfolie abgetragen wird.
[0013] Der Aufbau der erfindungsgemäßen Versiegelungsfolie lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Auf die ein- oder mehrschichtige Trägerfolie ist die die Farbschicht umfassende Beschichtung
aufgebracht. Ist die Trägerfolie zumindest im Bereich der Beschichtung transparent
oder semitransparent ausgebildet, so ist die Farbschicht vom Betrachter in einem Anwendungszustand
durch die Trägerfolie erkennbar. Eine intakte Farbschicht lässt eindeutig auf einen
nicht manipulierten Zustand der Versiegelungsfolie schließen. Dadurch, dass sich die
Farbschicht bei Kontakt mit der Flüssigkeit optisch verändert, also ihre optischen
Eigenschaften (beispielsweise Farbton, Farbart, Farbintensität oder Transparenz) ändert
bzw. durch die Flüssigkeit von der Trägerfolie entfernt bzw. abgetragen wird, kann
ein Betrachter durch die Erscheinungsform der Versiegelungsfolie eindeutig nachvollziehen,
ob diese in Kontakt mit der Flüssigkeit gekommen ist bzw. durch die Flüssigkeit manipuliert
wurde.
[0014] Die Farbschicht kann entweder flächig aufgetragen sein oder die Form eines graphischen
Objekts aufweisen. Bei dem graphischen Objekt kann es sich etwa um einen Buchstaben
("O", "C"), eine Zeichenkette ("ORIGINAL", "CLOSED") oder ein Symbol (Vorhängeschloss)
handeln. Ebenfalls ist es denkbar, dass es sich bei dem graphischen Objekt um eine,
etwa farbige, Fläche handelt. Ganz allgemein sollte die Form des graphischen Objekts
derart gewählt sein, dass auch ein ungeschulter Betrachter das Objekt als eindeutigen
Hinweis auf eine original verschlossene Versiegelungsfolie erkennen kann bzw. das
Fehlen einer solchen als Hinweis auf eine vorangegangene Manipulation versteht. Es
spielt dabei für die Funktionsweise der Erfindung keine Rolle ob das graphische Objekt
als positive oder negative Form bzw. Schablone ausgeformt ist.
[0015] In der Regel handelt es sich bei der Farbschicht um eine Spezialfarbe, die bei Kontakt
mit der Flüssigkeit ihre optischen Eigenschaften ändert, beispielsweise die Transparenz,
die Farbintensivität oder den Farbton. Ebenso denkbar ist es auch, dass die Farbschicht
sich bei Kontakt mit der Flüssigkeit von der Trägerfolie ablöst, die Farbschicht sich
in der Flüssigkeit auflöst oder die Farbschicht durch die Flüssigkeit von der Trägerfolie
abgetragen bzw. weggewaschen wird. Die optische Veränderung der Farbschicht kann also
beispielsweise als ein Wechsel der Farbe, etwa von grün nach rot, eine oder als eine
Änderung der Farbintensität, etwa von hell nach dunkel, oder als eine Änderung der
Transparenz, etwa von opak zu transparent, erscheinen.
[0016] Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass die Versiegelungsfolie eine,
vorzugsweise unmittelbar auf die Trägerfolie aufgetragene, Objektschicht in Form eines
graphischen Objekts aufweist, und dass die Farbschicht und die Objektschicht derart
ausgebildet sind, dass das graphische Objekt nach dem Kontakt der Farbschicht mit
der Flüssigkeit optisch erkennbar ist. Dadurch, dass das graphische Objekt nach dem
Kontakt mit der Flüssigkeit erkennbar ist, muss der Betrachter nicht auf das Fehlen
einer Farbschicht bzw. eines graphischen Objekts achten, sondern wird direkt auf die
erfolgte Manipulation hingewiesen. In diesem Fall dient das graphische Objekt dazu,
direkt auf eine Manipulation der Versiegelungsfolie hinzuweisen. Daher handelt es
sich bei dem graphischen Objekt vorzugsweise etwa um einen Buchstaben ("V", "O", "X"),
eine Zeichenkette ("VOID", "OPEN") oder ein Symbol (geöffnetes Vorhängeschloss). Ebenfalls
ist es denkbar, dass es sich bei dem graphischen Objekt um eine, etwa farbige, Fläche
handelt. Ganz allgemein sollte die Form des graphischen Objekts derart gewählt sein,
dass auch ein ungeschulter Betrachter das Objekt als eindeutigen Hinweis auf die Manipulation
der Versiegelungsfolie erkennen kann. Es spielt dabei für die Funktionsweise der Erfindung
wiederum keine Rolle ob das graphische Objekt als positive oder negative Form bzw.
Schablone durch die Objektschicht ausgeformt ist. Die Objektschicht kann dabei entweder
auf die der Beschichtung gegenüberliegende Seite der Trägerfolie aufgebracht sein
oder als eine Schicht der Trägerfolie ausgebildet sein. Vorzugsweise weist die Beschichtung
die Objektschicht auf, wobei die Objektschicht unmittelbar an die Trägerfolie grenzt.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn Farbschicht und Objektschicht vor dem Kontakt
mit der Flüssigkeit optisch nicht voneinander unterscheidbar sind und das graphische
Objekt optisch nicht erkennbar ist. Dieser Effekt kann beispielsweise dadurch erreicht
werden, dass Farbschicht und Objektschicht dieselbe Farbe, etwa mit demselben RGB
Code, aufweisen. Somit wird verhindert, dass ein ungeschulter Konsument bzw. Abnehmer
des Gegenstands eine nicht manipulierte Versiegelungsfolie aufgrund eines im nicht
manipulierten Zustand erkennbaren graphischen Objekts irrtümlicher Weise als manipuliert
identifiziert.
[0018] Da die meisten Manipulationsversuche auf der Lösung der Klebemittelschicht mit reinem
Wasser, wasserhaltigen Lösungen oder organischen Lösungsmitteln, etwa Alkoholen oder
anderen Verbindungen auf Kohlenwasserstoffbasis, basieren, ist in einer Ausführungsvariante
der Erfindung vorgesehen, dass die Farbschicht derart ausgebildet ist, dass die optische
Veränderung der Farbschicht bei Kontakt mit einer Wasser enthaltenden und/oder organische
Lösungsmittel enthaltenden Flüssigkeit eintritt. Beispielsweise können solche Effekte
mit an sich bekannten Sicherheitsdruckfarben erreicht werden, die unter anderem im
Bereich der Pass oder Scheckherstellung verwendet werden.
[0019] Die Farbschicht kann auch derart ausgebildet sein, dass die Farbschicht durch die
zuvor beschriebenen Wasser enthaltenden und/oder organische Lösungsmittel enthaltenden
Flüssigkeiten von der Trägerfolie abgetragen wird. Dadurch bleibt entweder eine von
der Objektschicht gebildete positive oder negative Form des graphischen Objekts auf
der Trägerfolie zurück, die eine vorangegangene Manipulation indiziert, oder, falls
keine Objektschicht vorgesehen ist, indiziert das zumindest teilweise Fehlen der Farbschicht,
beispielsweise des von der Farbschicht ausgebildeten graphischen Objekts, die vorangegangene
Manipulation. Daher ist in einer weiteren Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Versiegelungsfolie vorgesehen, dass die Farbschicht derart ausgebildet ist, dass die
Farbschicht durch die Flüssigkeit zumindest teilweise, vorzugsweise gänzlich, von
der Trägerfolie abgetragen wird. Für die Farbschicht geeignet sind grundsätzlich alle
wasserlösliche Farben bzw. alle in organischen Lösungsmitteln lösbare Farben. Ein
Anwendungsbeispiel für wasserlösliche Farben die für die Ausbildung der Farbschicht
geeignet sind, sind die Produkte der Produktgruppe "Aquafuge (water reactive) inks";
ein Anwendungsbeispiel für in organischen Lösungsmitteln lösbare Farben die für die
Ausbildung der Farbschicht geeignet sind, sind die Produkte der Produktgruppe "Chemical
reactive inks", wobei beide Produktgruppen über den Hersteller LUMINESCENCE beziehbar
sind. Es sind jedoch auch Farben die sowohl gegenüber Wasser als auch gegenüber organischen
Lösungsmitteln reaktiv sind erhältlich.
[0020] Die eingangs gestellte Aufgabe wird auch in einer erfindungsgemäßen Versiegelungsfolie,
umfassend
- eine ein- oder mehrschichtige, vorzugsweise zumindest abschnittsweise transparente,
Trägerfolie sowie
- eine an einer Seite der Trägerfolie zumindest abschnittsweise direkt oder indirekt
angeordnete Klebemittelschicht zum zumindest partiellen Befestigen der Versiegelungsfolie
an einer Oberfläche eines Gegenstands, beispielsweise eines Behälters mit einem Verschlusselement,
wobei auf derselben Seite der Trägerfolie auf welcher die Klebemittelschicht angeordnet
ist, eine zumindest eine Farbschicht umfassende Beschichtung auf die Trägerfolie aufgebracht
ist, dadurch gelöst, dass die Beschichtung eine Objektschicht in Form eines graphischen
Objekts aufweist, und dass die Objektschicht die Farbschicht in einem Verbundbereich
stabilisiert, sodass der Verbundbereich die Form des graphischen Objekts aufweist,
und dass die Farbschicht und die stabilisierte Farbschicht derart ausgebildet sind,
dass sich bei Kontakt der Beschichtung mit der Flüssigkeit die Farbschicht oder die
Farbschicht und die stabilisierte Farbschicht optisch derart verändern, dass das graphische
Objekt nach dem Kontakt der Beschichtung mit der Flüssigkeit optisch erkennbar ist
oder dass die Farbschicht durch die Flüssigkeit von der Trägerfolie zumindest teilweise
abgetragen wird, sodass das graphische Objekt nach dem Kontakt der Beschichtung mit
der Flüssigkeit optisch erkennbar ist.
[0021] Der Aufbau der erfindungsgemäßen Versiegelungsfolie lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Auf die ein- oder mehrschichtige Trägerfolie, die vorzugsweise zumindest im Bereich
des graphischen Objekts bzw. in einem das graphische Objekt aufweisenden Emblembereich
transparent oder semitransparent ausgebildet ist, sodass ein Betrachter die unter
der Trägerfolie liegende Beschichtung erkennen kann, ist die Beschichtung aufgebracht.
Die Beschichtung umfasst die Farbschicht, welche vom Betrachter in einem Anwendungszustand
durch die Trägerfolie erkennbar ist. Auf dieser Farbschicht ist die Objektschicht
aufgetragen, wobei sich das Material der Objektschicht mit dem Material der Farbschicht,
etwa chemisch, im Verbundbereich verbindet, wie in der Folge näher beschrieben wird.
[0022] Die Objektschicht weist die Form des graphischen Objekts auf, wobei es sich bei dem
graphischen Objekt etwa um einen Buchstaben ("V", "O", "X"), eine Zeichenkette ("VOID",
"OPEN") oder ein Symbol (geöffnetes Vorhängeschloss) handeln kann. Ebenfalls ist es
denkbar, dass es sich bei dem graphischen Objekt um eine, etwa farbige, Fläche handelt.
Ganz allgemein sollte die Form des graphischen Objekts derart gewählt sein, dass auch
ein ungeschulter Betrachter das Objekt als eindeutigen Hinweis auf die Manipulation
der Versiegelungsfolie erkennen kann. Es spielt dabei für die Funktionsweise der Erfindung
keine Rolle ob das graphische Objekt als positive oder negative Schablone durch die
Objektschicht ausgeformt ist.
[0023] In der Regel handelt es sich bei der Farbschicht um eine Spezialfarbe, die bei Kontakt
mit der Flüssigkeit ihre optischen Eigenschaften ändert, beispielsweise die Transparenz,
die Farbintensivität oder den Farbton. Ebenso denkbar ist es auch, dass die Farbschicht
sich bei Kontakt mit der Flüssigkeit ablöst, die Farbschicht sich in der Flüssigkeit
auflöst oder die Farbschicht durch die Flüssigkeit von der Trägerfolie abgetragen
bzw. weggewaschen wird. Im Verbundbereich, in welchem das Material der Objektschicht
mit dem Material der Farbschicht verbunden ist, bildet sich durch die chemische oder
physikalische Wechselwirkung von Objektschicht und Farbschicht eine stabilisierte
Farbschicht aus, die vorzugsweise denselben Farbton und dieselbe Farbintensivität
aufweist wie die Farbschicht. Die stabilisierte Farbschicht zeichnet sich dadurch
aus, dass sie bei Kontakt mit der Flüssigkeit anders bzw. schwächer (gegebenenfalls
auch stärker) reagiert als die Farbschicht. So kommt es zu einer optisch unterscheidbaren
Veränderung bei Kontakt mit der Flüssigkeit, die, wie nachfolgend beschrieben, ausfallen
kann: Im Falle, dass die Farbschicht ihren Farbton ändert, bleibt der Farbton der
stabilisierten Farbschicht annährend konstant oder im Falle, dass die Farbschicht
ganz oder teilweise von der Flüssigkeit weggewaschen wird, bleibt die stabilisierte
Farbschicht zumindest teilweise intakt.
[0024] Die stabilisierte Farbschicht im Verbundbereich kann beispielsweise dadurch erreicht
werden, dass die grundsätzlich poröse Struktur der Farbschicht, welche ein die Veränderung
bewirkendes Eindringen der Flüssigkeit ermöglicht, durch die Objektschicht im Verbundbereich
verschlossen wird, sodass die Poren der stabilisierten Farbschicht abgedichtet sind
und die Flüssigkeit nicht mehr in die stabilisierte Farbschicht eindringen kann. Die
stabilisierte Farbschicht kann daher durch den Verschluss der Poren beispielsweise
ihre optischen Eigenschaften bei Kontakt mit der Flüssigkeit entweder gar nicht oder
weniger stark ändern als die (unbehandelte) Farbschicht bzw. kann die Flüssigkeit
die Haftung der stabilisierten Farbschicht an der Trägerschicht nicht mehr beeinflussen,
sodass die stabilisierte Farbschicht durch die Flüssigkeit nicht oder weniger stark
von der Trägerfolie abtragen werden kann. Somit kann sichergestellt werden, dass sich
die stabilisierte Farbschicht und die (unbehandelte) Farbschicht bei Kontakt mit der
Flüssigkeit unterschiedlich verändern. Die Objektschicht haftet also an den Poren
der Farbschicht an und verbindet sich so im Verbundbereich dauerhaft mit der Farbschicht,
wobei sich der Verbundbereich vorzugsweise über die gesamte Schichtdicke der Farbschicht
erstreckt, sodass Farbschicht und stabilisierte Farbschicht annähernd gleich dick
sind.
[0025] Nach dem Kontakt der Farbschicht mit der Flüssigkeit verändert sich die Farbschicht
während die stabilisierte Farbschicht sich entweder weniger stark oder nur sehr gering
bis gar nicht verändert. Dadurch hebt sich nach dem Kontakt mit der Flüssigkeit das
graphische Symbol deutlich von dem umgebenden Bereich ab und ist durch den Betrachter
eindeutig erkennbar bzw. wahrnehmbar. Dadurch ist sichergestellt, dass, sobald der
Versuch einer Manipulation der Versiegelungsfolie mit der Flüssigkeit stattgefunden
hat bzw. sobald die Beschichtung in Kontakt mit der Flüssigkeit getreten ist, die
Versiegelungsfolie unumkehrbar verändert ist, sodass der Konsument oder Abnehmer durch
bloßes Betrachten der Versiegelungsfolie ausmachen kann, ob der Gegenstand manipuliert
wurde bzw. in Kontakt mit der Flüssigkeit gekommen ist.
[0026] Es versteht sich dabei von selbst, dass derselbe Mechanismus auch erreicht werden
kann, wenn die Farbschicht an sich nicht mit der Flüssigkeit reagiert, sondern durch
die Reaktion von Objektschicht und Farbschicht ein sich bei Kontakt mit der Flüssigkeit
verändernder Verbundbereich entsteht. In diesem Fall wäre die stabilisierte Farbschicht
jene, die sich unter Einfluss der Flüssigkeit verändert. Genauso möglich ist es auch,
dass sich sowohl Farbschicht als auch stabilisierte Farbschicht bei Kontakt mit der
Flüssigkeit verändern, jedoch derart unterschiedlich, dass sich das graphische Objekt
nach dem Kontakt mit der Flüssigkeit deutlich wahrnehmen lässt.
[0027] Da die meisten Manipulationsversuche, wie zuvor beschrieben, auf der Lösung der Klebemittelschicht
mit reinem Wasser, wasserhaltigen Lösungen oder organischen Lösungsmitteln, etwa Alkoholen
oder anderen Verbindungen auf Kohlenwasserstoffbasis, basieren, ist in einer Ausführungsvariante
der Erfindung vorgesehen, dass Farbschicht und die stabilisierte Farbschicht derart
ausgebildet sind, dass die optische Veränderung der Farbschicht oder der Farbschicht
und der stabilisierten Farbschicht bei Kontakt der Beschichtung mit einer Wasser enthaltenden
und/oder organische Lösungsmittel enthaltenden Flüssigkeit eintritt oder dass die
Farbschicht durch eine Wasser enthaltenden und/oder organische Lösungsmittel enthaltenden
Flüssigkeit zumindest teilweise von der Trägerfolie abgetragen wird. Sowohl für die
Änderung der optischen Eigenschaften der Farbschicht als auch für die Abtragung der
Farbschicht durch die Flüssigkeit eignen sich die eingangs erwähnten Spezialfarben.
Es ist auch denkbar, dass sich die optischen Eigenschaften der Farbschicht und der
stabilisierten Farbschicht unterschiedlich stark ändern.
[0028] Um den optischen Effekt nach dem Kontakt der Farbschicht bzw. der stabilisierten
Farbschicht mit der Flüssigkeit gegenüber dem nicht veränderten Zustand zu verstärken,
sieht eine weitere Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Versiegelungsfolie vor,
dass die Farbschicht von der stabilisierten Farbschicht vor dem Kontakt mit der Flüssigkeit
optisch nicht unterscheidbar ist und das graphische Objekt optisch nicht erkennbar
ist. Somit wird auch verhindert, dass ein ungeschulter Konsument bzw. Abnehmer des
Gegenstands eine nicht manipulierte Versiegelungsfolie aufgrund eines im nicht manipulierten
Zustand erkennbaren graphischen Objekts, den Gegenstand irrtümlicher Weise als manipuliert
identifiziert.
[0029] In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest
der die Farbschicht und Objektschicht aufweisende Bereich der Beschichtung frei von
der Klebemittelschicht ist. Vorzugsweise ist die Klebemittelschicht abschnittsweise
jeweils in den Endbereichen der Trägerfolie bzw. in den an die Beschichtung grenzenden
Bereichen angeordnet, während die Beschichtung frei von der Klebemittelschicht ist.
Denkbar ist auch, dass die Klebemittelschicht den Bereich in dem das graphische Objekt
angeordnet ist rahmenartig umgibt. Besonders bevorzugt ist ein Emblembereich, in dem
das graphische Objekt angeordnet ist, vollständig frei von Klebemittel. Dadurch, dass
der Bereich mit dem graphischen Objekt bzw. die gesamte Beschichtung frei von Klebemittel
ist, wird einerseits der Kontakt der Beschichtung mit Flüssigkeit ermöglicht, sodass
die optisch erkennbare Veränderung eintreten kann. Andererseits wird verhindert, dass
das die Klebemittelschicht bildende Klebemittel, etwa ein Heißsiegelkleber, die Farbschicht
oder die stabilisierte Farbschicht verändert und so die optische Veränderbarkeit verhindert.
Vorzugsweise ist daher die gesamte Beschichtung frei von Klebemittel. Die Klebemittelschicht
ist, bezogen auf den Gegenstand, auf der dem Gegenstand zugewandten Unterseite der
Trägerfolie angeordnet, ebenso wie die Beschichtung selbst.
[0030] Um die Versiegelungsfolie und den erfindungsgemäßen Schutzmechanismus vor mechanischer
Manipulation bzw. vor dem Zugriff von außen zu schützen, sieht eine weitere Ausführungsvariante
vor, dass die Objektschicht von der der Trägerfolie gegenüberliegenden Seite aus auf
die Farbschicht aufgebracht ist. Somit dient die Trägerfolie als Schutzschicht gegenüber
einem Eingriff, da die Beschichtung zwischen Gegenstand und Trägerfolie angeordnet
ist und vorzugsweise auf den Außenseiten durch die Klebemittelschicht verschlossen
ist. Auch der Herstellprozess kann dadurch weiter vereinfacht werden, da in einem
ersten Schritt die Farbschicht aufgetragen werden kann und im nächsten Schritt aus
derselben Richtung die Objektschicht appliziert werden kann. Ein weiterer Vorteil
des Aufbringens der Farbschicht an der dem Objekt zugewandten Seite liegt unter anderem
darin, dass die Farbe der Farbschicht kaum unabsichtlich, etwa durch Anfassen oder
Abwischen des Siegelelements verändert werden kann, denn die Farbschicht ist von der
Trägerfolie selbst geschützt.
[0031] Als Material für die Objektschicht eignet sich insbesondere transparenter Farbe,
da durch die Verwendung von transparenter Farbe das nach außen ersichtliche Erscheinungsbild
der stabilisierten Farbschicht im Verbundbereich nicht oder nur geringfügig beeinflusst
wird. Daher ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Versiegelungsfolie vorgesehen, dass die Objektschicht aus transparenter Farbe besteht.
[0032] Zur Einstellung der Materialeigenschaften der stabilisierten Farbschicht im Verbundbereich,
also in anderen Worten zur Änderung der Materialeigenschaften der stabilisierten Farbschicht
im Verbundbereich im Unterschied zur umgebenden (unveränderten) Farbschicht, ist in
einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante vorgesehen, dass die Objektschicht
mittels UV-Bestrahlung ausgehärtet ist. Durch die Härtung der Objektschicht mittels
ultra-violetter, UV-, Strahlung, können beispielsweise die durch die Objektschicht
im Verbundbereich verschlossenen Poren der Farbschicht sicher verschlossen werden.
Nach der Aushärtung kann die stabilisierte Farbschicht beispielsweise durch den Kontakt
mit Flüssigkeit nicht mehr von der Trägerfolie gelöst werden. Besonders bevorzugt
besteht die Objektschicht aus UV-härtbarer, transparenter Farbe.
[0033] Um ein optisch einheitliches Erscheinungsbild der Beschichtung zu erhalten, sieht
eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung vor, dass die Farbschicht flächig auf
der Trägerfolie oder einer weiteren Schicht der Beschichtung aufgetragen ist. Sofern
die Trägerfolie transparent ausgebildet ist, wird damit auch der unter der Versiegelungsfolie
liegende Bereich des Gegenstands verdeckt. Des Weiteren lassen sich flächendeckende
Beschichtungen verhältnismäßig einfach und kostengünstig herstellen.
[0034] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante besteht die Farbschicht aus
einer Vielzahl an voneinander getrennten Farbabschnitten, sodass ein von einem Farbabschnitt
ausgebildeter Bereich jeweils von einem farbschichtfreien Bereich umgeben ist. In
anderen Worten ist die Farbschicht nicht durchgehend flächig ausgebildet, sondern
wird durch eine Vielzahl an separaten, nicht miteinander verbundenen Farbabschnitten
gebildet. Vorzugsweise sind alle die Farbschicht aufweisenden Bereiche gleichartig
ausgebildet, beispielsweise als geometrische Form, wie ein Kreis, Rechteck oder Quadrat.
Anders ausgedrückt kann die Farbschicht beispielsweise als Punktwolke ausgebildet
sein, die gleichmäßig über den Emblembereich verteilt ist. Der Vorteil in der derartigen
Gestaltung der Farbschicht liegt nun darin, dass die Stabilisierung durch die Objektschicht
in den von der Farbschicht ausgebildeten Bereichen verbessert wird, da sich das Material
der Objektschicht von allen Seiten mit der Farbschicht verbinden kann. Somit kann
die Versagenswahrscheinlichkeit des Schutzmechanismus minimiert werden.
[0035] Eine einfache Fertigung der Beschichtung wird in einer weiteren Ausführungsvariante
dadurch erreicht, dass die Farbabschnitte in Form eines vorzugsweise gleichmäßigen
Rasters auf der Trägerfolie oder einer weiteren Schicht der Beschichtung aufgebracht
sind. Gleichzeitig ergibt sich dadurch ein einheitliches Bild für den Betrachter.
[0036] Besonders deutlich ist das graphische Objekt nach dem Kontakt der Beschichtung mit
der Flüssigkeit zu erkennen, wenn die Farbschicht derart ausgebildet ist, dass die
Farbschicht bei Kontakt mit der Flüssigkeit zumindest teilweise, vorzugsweise gänzlich,
weggewaschen wird, und dass die stabilisierte Farbschicht derart ausgebildet ist,
dass die stabilisierte Farbschicht bei Kontakt mit der Flüssigkeit zumindest teilweise,
vorzugsweise gänzlich, erhalten bleibt. Mit anderen Worten ist die Farbschicht durch
die Flüssigkeit auflösbar ausgebildet während die stabilisierte Farbschicht gegenüber
der Flüssigkeit resistent ausgebildet ist. Unter dem Abtragen der Farbschicht ist
sowohl das Abtragen bzw. Wegwaschen der Farbpigmente durch die Flüssigkeit als auch
das Auflösen der Farbpigmente in der Flüssigkeit zu verstehen. Ist die Objektschicht
als Positiv des graphischen Objekts ausgebildet, so bleibt die das graphische Objekt
ausbildende stabilisierte Farbschicht, vorzugsweise in der Farbe der Farbschicht,
erhalten und sichtbar, während sich die umgebende Farbschicht auflöst. Durch die transparente
Trägerfolie lässt sich nun das graphische Objekt von außen erkennen. Ist die Objektschicht
als Negativ des graphischen Objekts ausgebildet, so löst sich die das graphische Objekt
ausbildende Farbschicht auf, während die den Umriss des graphische Objekts ausbildende
stabilisierte Farbschicht, die vorzugsweise in derselben Farbe wie die Farbschicht
erscheint, erhalten bleibt, sodass ein Betrachter das Negativ des graphischen Objekt
durch die transparente Trägerfolie erkennen kann.
[0037] Eine alternative Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass die Farbschicht
und die stabilisierte Farbschicht derart ausgebildet sind, dass sich bei Kontakt Beschichtung
mit der Flüssigkeit die Farbe und/oder Farbintensität der Farbschicht oder der Farbschicht
und der stabilisierten Farbschicht ändert. Durch die unterschiedliche Änderung der
Farbschicht und der stabilisierten Farbschicht wird für einen Betrachter das graphische
Symbol durch den Kontrast der beiden Farbschichten erkennbar. So kann sich beispielsweise
die Farbschicht von einem dunklen Blau in ein helles Blau verfärben, oder die stabilisierte
Farbschicht von Schwarz in rot umfärben. Die vorstehend beschriebenen Unterschiede
bei Ausbildung der Objektschicht als Positiv oder Negativ bleiben jedoch dieselben.
Es ist eine Vielzahl an unterschiedlichen Kombinationen der Änderung der Farben denkbar,
beispielsweise hell/dunkel, opak/transparent oder ein Wechsel der Farbart, um nur
einige zu nennen. Es ist dabei genauso denkbar, dass sich ausschließlich die Farbschicht
verändert wie es denkbar ist, dass sich ausschließlich die stabilisierte Farbschicht
ändert. Natürlich können sich auch beide Farbschichten unterschiedlich voneinander
verändern.
[0038] In einer weiteren Alternativen Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Objektschicht von der Klebemittelschicht ausgebildet ist, sodass der Auftrag
einer weiteren Schicht entfallen kann. Somit erfüllt die Klebemittelschicht einerseits
die Funktion der Verbindung mit dem Gegenstand und andererseits bildet sie die Form
des graphischen Objekts aus, wobei nicht zwingend ein Verbundbereich entstehen muss.
Die adhäsiven Kräfte der Klebemittelschicht führen dazu, dass die Farbschicht im Verbundbereich
mit dem Klebemittel der Klebemittelschicht eine stabilisierte Farbschicht ausbildet,
wenn die Klebemittelschicht auf die Farbschicht aufgetragen ist.
[0039] Versuche haben gezeigt, dass besonders gute Effekte erzielt werden, wenn die Farbschicht
unmittelbar an die Trägerfolie angrenzt. Diese Fertigungsvariante bietet sich sowohl
bei Versiegelungsfolien ohne Objektschicht als auch bei Versiegelungsfolien mit einer
Objektschicht bzw. mit einer im Verbundbereich ausgebildeten stabilisierten Farbschicht
an. Gleichzeitig wird so der Herstellungsprozess vereinfacht, da keine zusätzliche
Schicht, etwa eine Bindeschicht, auf der Trägerfolie aufgebracht werden muss, sodass
die Herstellungskosten sinken.
[0040] Um ein einmal erfolgtes Öffnen des durch die Versiegelungsfolie versiegelten Gegenstands
eindeutig und irreversibel indizieren zu können, ist in einer besonders bevorzugten
Ausführungsvariante der Erfindung vorgesehen, dass zumindest ein zusätzlicher Versiegelungsmechanismus
vorgesehen ist, welcher zusätzliche Versiegelungsmechanismus beim Ablösen der Trägerfolie
vom Gegenstand unumkehrbar verändert wird. Es kann sich dabei um an sich bekannte
Versiegelungsmechanismen wie Perforationen, splitternde Farbschichten oder Klebemechanismen
mit unterschiedlicher Haftung handeln. Beispielsweise kann der zusätzliche Versiegelungsmechanismus
durch ein brüchiges Material oder ein durch Stanzungen brüchig gemachtes Material
erzielt werden. Die zusätzlichen Versiegelungsmechanismen sind dabei in an die Beschichtung
angrenzenden Bereichen parallel zur Beschichtung angeordnet und beeinflussen die zuvor
beschriebene Wirkweise nicht. Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn der zusätzliche Versiegelungsmechanismus
auch einen Nachweis für Manipulation durch Hitze enthält.
[0041] Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass
der zusätzliche Versiegelungsmechanismus als eine eine weitere Farbschicht umfassende
und auf der Trägerfolie aufgetragene weitere Beschichtung ausgebildet ist, wobei die
weitere Beschichtung mittels einer weiteren Klebemittelschicht zumindest partiell
an der Oberfläche des Gegenstands anhaftet, wobei in definierten Bereichen der weiteren
Farbschicht eine Hafteinstellschicht in Form eines weiteren graphischen Objekts angrenzt,
wodurch der weiteren Farbschicht in diesen definierten Bereichen ein geringeres oder
ein erhöhtes Haftvermögen gegenüber der Trägerfolie vermittelt wird, als in jenen
Bereichen, die nicht von der Hafteinstellschicht bedeckt sind, sodass im Zuge des
Ablösens der Trägerfolie vom Gegenstand die definierten Bereiche aus der weiteren
Farbschicht hinaustrennbar sind und aufgrund ihres Haftungsvermögens entweder an der
Trägerfolie oder am Gegenstand anhaftbar sind. Dieser zusätzliche Versiegelungsmechanismus
ist an sich wohl bekannt und wurde vom Anmelder entwickelt. Die diesbezüglichen Druckschriften,
die
AT 9366 U1 und
AT 10078 U1, sind daher durch Bezugnahme in diese Anmeldung aufgenommen.
[0042] Da die Funktion des zusätzlichen Versiegelungsmechanismus insbesondere vom Anhaften
der weiteren Klebemittelschicht am Gegenstand abhängt, stellt die Manipulation mittels
einer Flüssigkeit ein besonders großes Problem dar. Durch die Kombination des erfindungsgemäßen
Mechanismus mit dem zusätzlichen Versiegelungsmechanismus, ist eine Manipulation der
Versiegelungsfolie mittels einer Flüssigkeit nicht mehr möglich, sodass eine besonders
fälschungssichere Versiegelungsfolie entsteht.
[0043] Besonders bevorzugt werden erfindungsgemäße Versiegelungsfolien zur Versiegelung
von mittels Verschlusselementen verschlossenen Behältern, wie Flaschen und Korken
oder Verschlusskappen oder Medikamentenverpackungen verwendet. Um sicherzustellen,
dass die Beschichtung, die im Anwendungszustand der Oberfläche des Gegenstands zugewandt
ist, mit der Flüssigkeit in Kontakt treten kann sind mehrere Anbringungsarten denkbar:
Einerseits kann die Versiegelungsfolie auf einer unebenen Oberfläche, etwa einem Kronkorken
oder einem Flaschenhals angebracht sein. Durch die unebene Oberfläche gelangt die
Flüssigkeit auf die auf der Rückseite der Versiegelungsfolie angeordnete Beschichtung.
Wird die Versiegelungsfolie auf eine ebene Oberfläche eines Gegenstands aufgebracht,
beispielsweise auf ein Dokument oder ein Etikett, so muss der Gegenstand selbst bzw.
der Teil des Gegenstands auf dem die Versiegelungsfolie angeordnet ist porös ausgebildet
sein, um den Durchtritt von Flüssigkeit zu ermöglichen. Die eingangs gestellte Aufgabe
wird daher auch durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Versiegelungsfolie zur
Versiegelung eines Gegenstands, beispielsweise eines Behälters mit einem Verschlusselement,
gelöst, wobei die Oberfläche des Gegenstands entweder uneben ausgebildet ist, sodass
die Flüssigkeit durch die Unebenheit der Oberfläche in Kontakt mit der Farbschicht
bzw. mit der stabilisierten Farbschicht bringbar ist oder eben und porös ausgebildet
ist, sodass die Flüssigkeit durch den Gegenstand dringen kann und so in Kontakt mit
der Farbschicht bzw. mit der stabilisierte Farbschicht bringbar ist.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0044] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnungen
sind beispielhaft und sollen den Erfindungsgedanken zwar darlegen, ihn aber keinesfalls
einengen oder gar abschließend wiedergeben.
[0045] Dabei zeigt:
- Fig. 1a
- eine schematische Darstellung des strukturellen Aufbaus einer ersten Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Versiegelungsfolie;
- Fig. 1b
- eine Front- und Schnittansicht der ersten Ausführungsvariante vor dem Kontakt mit
Flüssigkeit;
- Fig. 1c
- eine Front- und Schnittansicht der ersten Ausführungsvariante nach dem Kontakt mit
Flüssigkeit;
- Fig. 2a, 2b, 2c
- eine schematische Darstellung des strukturellen Aufbaus und eine Front- und Schnittansicht
vor sowie nach dem Kontakt mit Flüssigkeit einer zweiten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Versiegelungsfolie;
- Fig. 3a, 3b, 3c
- eine schematische Darstellung des strukturellen Aufbaus und eine Front- und Schnittansicht
vor sowie nach dem Kontakt mit Flüssigkeit einer zweiten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Versiegelungsfolie;
- Fig. 4a, 4b, 4c
- eine schematische Darstellung des strukturellen Aufbaus und eine Front- und Schnittansicht
vor sowie nach dem Kontakt mit Flüssigkeit einer zweiten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Versiegelungsfolie;
- Fig. 5
- eine Detailansicht zweier unterschiedlicher Ausführungsvarianten der Farbschicht;
- Fig. 6a,b,c
- schematische Darstellungen von mit einer erfindungsgemäßen Versiegelungsfolie versehenen
Behältern;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Versiegelungsfolie mit zusätzlichen
Versiegelungsmechanismen;
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung des strukturellen Aufbaus eines zusätzlichen Versiegelungsmechanismus
der erfindungsgemäßen Versiegelungsfolie;
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung des Querschnitts eines zusätzlichen Versiegelungsmechanismus.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0046] Grundsätzlich umfasst eine erfindungsgemäße Versiegelungsfolie 1 eine Trägerfolie
3, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel vollständig transparent ausgebildet ist
und vorzugsweise aus Polyester, Polystyrol oder PVC gefertigt ist, sowie eine auf
der Trägerfolie 3 aufgebrachte Beschichtung 2 und eine Klebemittelschicht 7, mittels
derer die Versiegelungsfolie 1 an einem Gegenstand 11 (siehe Figuren 6a, 6b, 6c) zumindest
partiell anhaftbar ist. Die Beschichtung 2 und die Klebemittelschicht 7 sind beide
auf der Unterseite, also der dem Gegenstand 11 zugewandten Seite der Trägerfolie 3
angeordnet. Obwohl in der Folge jeweils nur eine einschichtige Trägerfolie 3 gezeigt
und diskutiert wird, versteht es sich von selbst, dass die Trägerfolie 3 beliebig
viele Schichten umfassen kann. In alternativen Ausführungsvarianten kann die Trägerfolie
3 auch nur abschnittsweise transparent oder semitransparent ausgebildet sein. Die
Beschichtung 2 umfasst zumindest eine Farbschicht 4 und eine Objektschicht 5.
[0047] Die Figuren 1a bis 1c stellen eine erste Ausführungsvariante der Versiegelungsfolie
1 dar. In der ersten Ausführungsvariante ist die Farbschicht 4 in einem zentralen
Bereich der Trägerfolie 3, genauer in einem Emblembereich 24, unmittelbar auf der
Unterseite der Trägerfolie 3, also auf der die Klebemittelschicht 7 aufweisenden Seite
der Trägerfolie 3 aufgebracht. Die Farbschicht 4 ist dabei derart ausgebildet, dass
sie durch eine Flüssigkeit, wie Wasser, eine Wasser enthaltende Flüssigkeit oder eine
organische Lösungsmittel enthaltende Flüssigkeit, vollständig von der Trägerfolie
3 abgetragen wird. Der genaue Mechanismus wird bei der Beschreibung der in den Figuren
3a bis 3c dargestellten dritten Ausführungsvariante erläutert. Genauso denkbar wäre
es aber auch, dass die Farbschicht 4 derart ausgebildet ist, dass sich die Farbschicht
4 bei Kontakt mit der Flüssigkeit optisch erkennbar verändert, analog zur Beschreibung
der in den Figuren 4a bis 4c dargestellten vierten Ausführungsvariante.
[0048] Die Farbschicht 4 weist dabei im vorliegenden Ausführungsbeispiel die positive Form
eines graphischen Objekts 6 auf, welches zur Veranschaulichung als Buchstabe "O" dargestellt
ist. Es versteht sich jedoch von selbst, dass beliebige Buchstaben, Buchstabenketten,
Zeichenketten oder Symbole als graphisches Objekt 6 dienen können. Bevorzugt werden
etwa die Schriftzüge "ORIGINAL" oder "CLOSED" sowie das Symbol eines geschlossenen
Vorhängeschlosses verwendet. Derselbe Effekt lässt sich natürlich auch erreichen,
wenn die Farbschicht 4 statt der positiven Form die negative Form des graphischen
Objekts 6
[0049] Wie in Fig. 1b zu erkennen, ist das durch die Farbschicht 4 ausgebildete graphische
Objekt 6 vor dem Kontakt der Farbschicht 4 mit der Flüssigkeit von außen zu erkennen
und indiziert somit für den Erwerber eines durch die Versiegelungsfolie 1 geschützten
Gegenstands 11, dass die Farbschicht 4 nicht in Kontakt mit der Flüssigkeit gekommen
ist, sodass vom Betrachter ausgeschlossen werden kann, dass die Versiegelungsfolie
1 mit Flüssigkeit manipuliert wurde.
[0050] Durch den Kontakt mit der Flüssigkeit, wird, wie in Fig. 1c zu erkennen, die Farbschicht
4, wie später näher erläutert, durch die Flüssigkeit von der Trägerfolie 3 abgetragen,
sodass kein graphisches Objekt 6 im Emblembereich 24 mehr erkennbar ist. Somit indiziert
das Fehlen des graphischen Objekts 6 dem Betrachter eindeutig, dass die Versiegelungsfolie
1 mit Flüssigkeit in Kontakt gekommen ist, was eine Manipulation vermuten lässt. In
alternativen Ausführungsvarianten kann die Farbschicht 4 auch flächig auf die Trägerfolie
3 aufgebracht sein.
[0051] In den Figuren 2a bis 2c ist eine zweite Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen
Versiegelungsfolie 1 dargestellt. Im Unterschied zur ersten Ausführungsvariante ist
dabei eine Objektschicht 5 als Teil der Beschichtung 2 auf der Trägerfolie 3 aufgebracht.
Die Objektschicht 5 grenzt dabei unmittelbar an die Trägerfolie 3 und weist die negative
Form eines graphischen Objekts 6 auf, sodass die positive Form des graphischen Objekts
6 als Ausnehmung in der Objektschicht 5 aufscheint. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Objektschicht 5 als zweite Farbschicht ausgebildet, wobei es sich um eine,
vorzugsweise opake, UV-härtbare Farbe handelt. Die Farbschicht 4 weist wiederum die
positive Form des graphischen Objekts 6 auf, wobei in diesem Fall zur Veranschaulichung
der Buchstabe "V" gewählt wurde. Es versteht sich jedoch von selbst, dass beliebige
Buchstaben, Buchstabenketten, Zeichenketten oder Symbole als graphisches Objekt 6
dienen können. Bevorzugt werden etwa die Schriftzüge "VOID" oder "OPEN" sowie das
Symbol eines geöffneten Vorhängeschlosses verwendet.
[0052] Wie in Fig. 2b zu erkennen, sind die Farbe der Objektschicht 5 und die Farbe der
Farbschicht 4 so gewählt, dass das graphische Objekt 6 vor Kontakt der Farbschicht
4 mit der Flüssigkeit, von außen nicht erkennbar ist, sodass sich der Emblembereich
24 dem Betrachter als durchgängige Farbfläche präsentiert. Die Farbschicht 4 ist,
wie auch im ersten und dritten Ausführungsbeispiel, derart ausgebildet, dass sie durch
die Flüssigkeit zumindest teilweise von der Trägerfolie 3 abgetragen wird. Alternativ
ist es auch denkbar, dass die Farbschicht 4, wie im vierten Ausführungsbeispiel, derart
ausgebildet ist, dass sich die Farbschicht 4 bei Kontakt mit der Flüssigkeit optisch
erkennbar verändert.
[0053] Fig. 2c zeigt deutlich, dass die Farbschicht 4 von der Flüssigkeit abgetragen bzw.
weggewaschen wurde, sodass im Emblembereich 24 die durch die Objektschicht 5 ausgebildete
negative Form des graphischen Objekts 6 erscheint, sodass das graphische Objekt 6
für den Betrachter erkennbar ist. Da das graphische Objekt 6, wie zuvor beschrieben,
einen eindeutigen Informationsgehalt transportiert, etwa "VOID" oder "OPEN", ist für
den Betrachter sofort ersichtlich, dass die Versiegelungsfolie 1 in Kontakt mit der
Flüssigkeit gekommen ist, sodass sich ein erfolgter Manipulationsversuch sofort feststellen
lässt.
[0054] Während die Objektschicht 5 im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Teil der Beschichtung
2 ausgebildet ist, ist es in alternativen Ausführungsvarianten denkbar, dass die Objektschicht
5 nicht als Teil der Beschichtung 2 ausgebildet ist, sondern auf die Oberseite, also
die der Klebemittelschicht 7 gegenüberliegende Seite der Trägerfolie 3 aufgebracht
ist. Gleichermaßen ist es auch denkbar, dass die Objektschicht 5 als eine Schicht
der Trägerfolie 3 selbst ausgebildet ist. In allen zuvor beschriebenen Fällen kann
die Farbschicht 4 auch flächig aufgetragen werden, beispielsweise kann die gesamte
Unterseite der Trägerfolie 3 die Beschichtung 2 aufweisen, wenn die Objektschicht
5 nicht als Teil der Beschichtung 2 ausgebildet ist. Ist die Objektschicht 5 Teil
der Beschichtung 2, so kann zuerst die Objektschicht 5 auf die Trägerfolie 3 aufgebracht
werden und in einem folgenden Schritt die Farbschicht 4 auf die Objektschicht 5 und
die freien Bereiche der Trägerfolie 3 aufgebracht werden, was denselben Effekt erzielt.
[0055] Die Figuren 3a bis 3c stellen eine dritte Ausführungsvariante der Versiegelungsfolie
1 dar. In der dritten Ausführungsvariante ist die Farbschicht 4 in einem zentralen
Bereich der Trägerfolie 3, genauer in einem Emblembereich 24, unmittelbar auf die
Trägerfolie 3 aufgebracht. Die Objektschicht 5, die in einem weiteren Fertigungsschritt
von derselben Seite wie zuvor die Farbschicht 4 selbst, in diesem Fall von der Unterseite,
auf die Farbschicht 4 aufgebracht wird, weist die positive Form eines graphischen
Objekts 6 auf. Als graphisches Objekt 6 wurde zur Veranschaulichung wiederum der Buchstabe
"V" gewählt. Die Klebemittelschicht 7 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel nur
abschnittsweise vorgesehen, nämlich im oberen und unteren Endabschnitt der Versiegelungsfolie
1. Die Beschichtung 2 ist nicht mit Klebemittel versehen. In alternativen Ausführungsvarianten
kann vorgesehen sein, dass die Klebemittelschicht 7 die Beschichtung 2 bzw. den Emblembereich
24 seitlich umrahmt. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Objektschicht 5 durch
die Klebemittelschicht 7 ausgebildet wird. Für die Klebemittelschicht 7 wird in allen
Ausführungsvarianten vorzugsweise ein Heißsiegelkleber oder "Hot Melt Kleber" verwendet,
der durch eine nachfolgenden Wärmebehandlung aktiviert wird. Alternativ dazu können
auch eine durch Wasserkontakt aktivierbare Leimgummierung oder andere Lösemittel-
bzw. Reaktionsklebstoffe vorgesehen sein. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die
Klebemittelschicht 7 nicht integraler Bestandteil der Versiegelungsfolie 1 sein muss,
sondern eventuell auch erst kurz vor dem Anbringen der Versiegelungsfolie 1 entweder
auf der Oberfläche des Gegenstands 11 oder an der dem Gegenstand 11 zugewandten Unterseite
der Versiegelungsfolie 1 aufgebracht bzw. aufgestrichen werden kann.
[0056] Um der Versiegelungsfolie 1 ein optisch gleichmäßiges Erscheinungsbild zu geben,
sodass es im Wesentlichen einfärbig erscheint, ist zwischen den Abschnitten der Klebemittelschicht
7 und der transparenten Trägerfolie 3, außerhalb des Emblembereichs 24, jeweils eine
Deckfarbschicht 10 vorgesehen, die dieselbe Farbe und Farbintensität aufweist wie
die Farbschicht 4 selbst.
[0057] Fig. 3a zeigt die unterschiedlichen Schichten der Versiegelungsfolie 1 in einer bevorzugten
Aufbringungsreihenfolge. Obwohl gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel die Farbschicht
4 und die Deckfarbschicht 10 zeitgleich aufgebracht werden, ist es auch denkbar, dass
die beiden Schichten hintereinander aufgebracht werden. Statt einer Deckfarbschicht
10 kann der Teil der Beschichtung 2 auf den die Klebemittelschicht 7 aufgebracht ist
auch direkt von der Farbschicht 4 ausgebildet sein.
[0058] Fig. 3b zeigt die Versiegelungsfolie 1 vor einer Manipulation bzw. dem Kontakt der
Beschichtung 2 mit Flüssigkeit, einerseits in einer Frontalansicht von oben, also
aus Sicht eines Betrachters, und zeigt andererseits den Aufbau der Versiegelungsfolie
1 im Querschnitt. Da die Trägerfolie 3 transparent ausgebildet ist, die Farbschicht
4 jedoch opak, erscheint die Versiegelungsfolie 1 in der Farbe der Farbschicht 4.
[0059] Um den Kontakt der Beschichtung 2 mit einer Flüssigkeit, insbesondere mit Wasser,
einer wasserhaltigen Lösung oder einer organisches Lösungsmittel enthaltenden Flüssigkeit,
wie Alkohol, eindeutig und irreversibel indizieren zu können und so dem Erwerber eines
mittels der erfindungsgemäßen Versiegelungsfolie 1 versiegelten Gegenstands 11 die
Detektion einer vorhergegangenen Manipulation der Versiegelungsfolie 1 mittels der
Flüssigkeit zu ermöglichen, sind die Materialien der Farbschicht 4 und der Objektschicht
5 derart gewählt, dass die Objektschicht 5 die Farbschicht 4 in einem Verbundbereich
8 stabilisiert, sodass eine stabilisierte Farbschicht 9 entsteht. Da die Objektschicht
5 die positive Form des graphischen Objekts 6 aufweist, weisen auch der Verbundbereich
8 und die stabilisierte Farbschicht 9 die Form des graphischen Objekts 6 auf. Wie
aus der Frontalansicht zu erkennen, ist die stabilisierte Farbschicht 9 optisch nicht
von der (unveränderten) Farbschicht 4 zu unterscheiden, sodass das graphische Objekt
6 vor dem Kontakt der Beschichtung 2 mit der Flüssigkeit von einem Betrachter nicht
wahrgenommen werden kann. Zu diesem Zweck besteht die Objektschicht 5 vorzugsweise
aus transparenter Farbe. Weist die Versiegelungsfolie 1 also eine durchgehende Farbschicht
4 auf, so kann aufgrund der nachfolgend beschriebenen Funktionsweise ausgeschlossen
werden, dass die Beschichtung 2 mit der Flüssigkeit in Kontakt gebracht wurde bzw.
versucht wurde die Versiegelungsfolie 1 mit der Flüssigkeit zu manipulieren.
[0060] Die im Querschnitt dargestellten Schichtdicken der einzelnen Schichten sind zur besseren
Nachvollziehbarkeit nicht maßstäblich dargestellt. Der Querschnitt der Versiegelungsfolie
1 zeigt deutlich, dass die zwei Abschnitte der Klebemittelschicht 7 nicht auf die
Farbschicht 4 selbst, sondern auf die Deckfarbschicht 10 aufgetragen sind. Die Farbschicht
4 und die Objektschicht 5 sind in einem Emblembereich 24 angeordnet, in welchem das
graphische Objekt 6 nach dem Kontakt der Beschichtung 2 mit der Flüssigkeit erscheint
(siehe Fig. 3c). Die Objektschicht 5 ragt im vorliegenden Ausführungsbeispiel über
die Farbschicht 4 hinaus, in alternativen Ausführungsvarianten kann die Dicke der
Objektschicht 5 so gewählt sein, dass sie sich vollständig mit der Farbschicht 4 im
Verbundbereich 8 verbindet und somit nach dem Auftrag nur die stabilisierte Farbschicht
9 vorhanden ist. Die stabilisierte Farbschicht 9 bzw. der Verbundbereich 8 ist in
den Figuren 2 und 3 durch die Kombination der Texturen von Objektschicht 5 und Farbschicht
4 verdeutlicht.
[0061] Erfindungsgemäß sind die Farbschicht 4 und die stabilisierte Farbschicht 9 im vorliegenden
Ausführungsbeispiel derart ausgebildet, dass die Farbschicht 4 durch die Flüssigkeit
von der Trägerfolie 3 vollständig abgetragen wird, sodass das graphische Objekt 6
nach dem Kontakt der Beschichtung 2 mit der Flüssigkeit optisch erkennbar ist. Diese
Funktionalität wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, dass sich
die (unveränderte) Farbschicht 4 bei Kontakt mit der Flüssigkeit in der Flüssigkeit
auflöst bzw. von der Flüssigkeit abgetragen bzw. weggewaschen wird. Beispielsweise
kann dies dadurch erreicht werden, dass die Farbschicht 4 aus wasserlöslicher oder
alkohollöslicher Farbe besteht, die eine offenporige Struktur aufweist, sodass die
Flüssigkeit in die Farbschicht 4 eindringen und diese auflösen bzw. abtragen kann.
Die stabilisierte Farbschicht 9 im Verbundbereich 8 weist jedoch unterschiedliche
Eigenschaften auf: Durch die Verbindung der Objektschicht 5 mit der Farbschicht 4
wird die offenporige Struktur verschlossen, sodass die Flüssigkeit nicht in die stabilisierte
Farbschicht 9 eindringen kann und sich diese bei Kontakt mit Flüssigkeit eben nicht
auflöst sondern erhalten bleibt. Der Verschlusseffekt kann noch verstärkt werden,
indem das Material der Objektschicht, bevorzugt die transparente Farbe, UV-härtbar
ist und die Objektschicht 5 bzw. die stabilisierte Farbschicht 9 mittels UV-Bestrahlung
ausgehärtet ist. In einer möglichen Ausführungsvariante besteht die Farbschicht 4
aus einer wasserlöslichen Farbe, insbesondere einer Farbe der Produktgruppe "Aquafuge
(water reactive) inks" der Firma LUMINESCENCE, während die Objektschicht 5 aus UV-härtbarer,
transparenter Farbe besteht.
[0062] Figur 3c zeigt nun dieselben Ansicht wie Figur 3b, jedoch nach dem Kontakt der Beschichtung
2 mit der Flüssigkeit. Wie in der Frontalansicht deutlich zu erkennen, erscheint im
Emblembereich 24 das durch die stabilisierte Farbschicht 9 ausgebildete graphische
Objekt 6 in der Farbe der Farbschicht 4, während die im Emblembereich 24 außerhalb
des Verbundbereichs 8 liegende (unveränderte) Farbschicht 4 aufgelöst ist, wie insbesondere
im Querschnitt zu erkennen. Die Deckfarbschicht 10, die den Emblembereich 24 umrandet,
bleibt ebenfalls erhalten. Wenn sich in alternativen Ausführungsvarianten die Farbschicht
4 über den Emblembereich 24 hinaus erstreckt und die Abschnitte der Klebemittelschicht
7 auf die Farbschicht 4 aufgebracht sind, so führt die Verbindung der Klebemittelschicht
7 mit der Farbschicht 4 ebenfalls zur vorher beschriebenen Stabilisierung der Farbschicht
4 in den mit Klebemittel versehenen.
[0063] Im Anwendungszustand (siehe Figuren 6a, 6b, und 6c) ist die Versiegelungsfolie 1
derart an dem zu versiegelnden Gegenstand 11 angebracht, dass die Versiegelungsfolie
1 mittels der Klebemittelschicht 7 zumindest partiell an der Oberfläche des Gegenstands
11 anhaftet. Im Auslieferungszustand ist an der Klebemittelschicht 7 üblicher Weise
eine Transportfolie angebracht von der die Versiegelungsfolie 1 abgezogen werden kann.
[0064] Die Figuren 4a bis 4c zeigen eine vierte Ausführungsvariante der Erfindung, die sich
in einzelnen Details von der zuvor beschriebenen dritten Ausführungsvariante unterscheidet.
In der Folge wird lediglich auf die Unterschiede zwischen den Ausführungsvarianten
eingegangen, da der grundsätzliche Aufbau sehr ähnlich ist. Es versteht sich dabei
von selbst, dass die einzelnen unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten beliebig
miteinander kombinierbar sind.
[0065] Wie in Figur 4a zu erkennen, ist die Beschichtung 2, insbesondere die Farbschicht
4, wiederum nur im Emblembereich 24 aufgetragen, wobei außerhalb des Emblembereichs
24 keine Deckfarbschicht 10 vorgesehen ist, sodass die Abschnitte der Klebemittelschicht
7 direkt auf die Trägerfolie 3 aufgebracht sind. Die Objektschicht 5 weist die Form
des Negativs des graphischen Objekts 6 auf, sodass das graphische Objekt 6 als Ausnehmung
in der Objektschicht 5 ausgebildet ist.
[0066] Da außerhalb des Emblembereichs 24 keine weitere Farbschicht aufgebracht ist, ist
in der Frontansicht in Fig. 4b die Klebemittelschicht 7 zu erkennen. Der Querschnitt
in Fig. bb zeigt nochmals deutlich, dass die Abschnitte der Klebemittelschicht 7 sowie
die Farbschicht 4 bzw. die stabilisierte Farbschicht 9 unmittelbar an die Trägerfolie
3 angrenzen. Durch die Ausführung der Objektschicht 5 als Negativ des graphischen
Objekts 6 nimmt der Verbundbereich 8 einen Großteil der Fläche des Emblembereichs
24 ein, während die (unveränderte) Farbschicht 4 die Positivform des graphischen Objekts
6 aufweist.
[0067] Im Unterschied zum dritten Ausführungsbeispiel sind die Farbschicht 4 und die stabilisierte
Farbschicht 9 derart ausgebildet, dass sich bei Kontakt der Beschichtung 2 mit der
Flüssigkeit die Farbschicht 4 und die stabilisierte Farbschicht 9 optisch derart verändern,
dass das graphische Objekt 6 nach dem Kontakt der Beschichtung 2 mit der Flüssigkeit
optisch erkennbar ist. Dieser Effekt wird dabei dadurch erreicht, dass die Farbschicht
4 ihre Farbe bei Kontakt mit der Flüssigkeit ändert anstatt sich aufzulösen, während
die stabilisierte Farbschicht 9 im Verbundbereich 8 unverändert bleibt. Auch dieser
Effekt lässt sich unter anderem durch die Verwendung einer Farbe mit chemischen Zusätzen,
welche die Verfärbung bei Kontakt mit der Flüssigkeit bewirken, erreichen. Für das
Zustandekommen der Reaktion weist auch die Farbschicht 4 der zweiten Ausführungsvariante
eine poröse Oberfläche aufweist. Durch das Aufbringen der Objektschicht 5 wird diese
poröse Oberfläche, wie zuvor beschrieben, verschlossen bzw. versiegelt, sodass die
stabilisierte Farbschicht 9 im Verbundbereich 8 nicht mit der Flüssigkeit reagieren
kann.
[0068] Bei der Änderung der Farbe kann es sich sowohl um eine Änderung der Farbe selbst,
etwa von blau nach rot, eine Änderung der Farbintensität, etwa von hell nach dunkel,
oder eine Änderung der Transparenz, etwa von opak zu transparent, oder einer beliebigen
Kombination der Effekte handeln.
[0069] Wie in der Frontalansicht in Fig. 4c zu sehen, erscheint das graphische Objekt 6
im Emblembereich 24, indem die Farbschicht 4 ihre Farbe ändert während die stabilisierte
Farbschicht 9 ihre ursprüngliche Farbe beibehält.
[0070] In Figur 5 sind zwei Varianten des Auftrags der Farbschicht 4 dargestellt: in der
rechten Darstellung ist die Farbschicht 4 flächig aufgetragen, sodass zumindest im
Emblembereich 24 eine durchgehende, farbige Oberfläche entsteht. In der linken Darstellung
ist besteht die Farbschicht 4 aus einer Vielzahl an voneinander getrennten Farbabschnitten
4a. Diese Farbabschnitte 4a sind in Form eines vorzugsweise gleichmäßigen Rasters
auf der Trägerfolie 3 oder einer weiteren Schicht der Beschichtung 2 aufgebracht.
In anderen Worten ist je ein von einem Farbabschnitt 4a ausgebildeter Bereich von
einem farbschichtfreien Bereich umgeben, weshalb im vorliegen Beispiel die Trägerfolie
3 sichtbar ist. Die Abstände zwischen den Farbabschnitten 4a, sowie die Abmessungen
der Farbabschnitte 4a sind ähnlich gewählt, sodass für den Betrachter eine einheitliche
Textur der Farbschicht 4 erkennbar ist. Vorzugsweise sind die Farbabschnitte 4a gleichmäßig
über den Emblembereich 24 verteilt. Die Farbabschnitte 4a weisen im vorliegenden Ausführungsbeispiel
die Form von Kreisen auf, sodass die Oberfläche für den Betrachter als eine gepunktete
Textur erscheint. Natürlich sind auch andere geometrische Formen und Texturen denkbar.
[0071] Der Vorteil der gerastert aufgetragen Farbschicht 4 liegt nun darin, dass die Objektschicht
5 sich optimal mit der Farbschicht 4 im Verbundbereich 8 verbinden kann, da das Material
der Objektschicht 5, etwa die transparente Farbe, in jedem der von der Farbschicht
4 ausgebildeten Bereiche über die gesamte frei liegende Oberfläche eindringen kann,
also von allen Seiten mit Ausnahme der an der Trägerfolie 3 anliegenden Fläche. Somit
wird ein besonders hoher Grad an Versiegelung der Oberfläche der stabilisierten Farbschicht
9 erreicht.
[0072] Während in den diskutierten Ausführungsbeispielen jeweils die stabilisierten Farbschicht
9 bei Kontakt mit der Flüssigkeit unverändert bleibt, ist es natürlich genauso denkbar,
dass sich auch die stabilisierte Farbschicht 9 ändert, jedoch unterschiedlich zur
(unveränderten) Farbschicht 4. Genauso denkbar ist es jedoch auch, dass die (unveränderte)
Farbschicht 4 bei Kontakt mit der Flüssigkeit unverändert bleibt und durch die Verbindung
mit der Objektschicht 5 im Verbundbereich 8 die stabilisierte Farbschicht 9 derart
verändert wird, dass eine optische Veränderung der stabilisierte Farbschicht 9 bei
Kontakt mit der Flüssigkeit auftritt. In diesem Anwendungsfall ist der Begriff destabilisierte
Farbschicht 9 treffender, sodass in diesem Zusammenhang der Begriff stabilisierte
Farbschicht 9 als destabilisierte Farbschicht 9 zu verstehen ist.
[0073] In den Figuren 6a bis 6c sind verschiedene mit einer erfindungsgemäßen Versiegelungsfolie
1 versehene Gegenstände 11, genauer Behälter 12 in verschiedenen Behälterformen mit
jeweils einem passenden Verschlusselement 13, in schematischer Weise dargestellt.
Bei dem in Fig. 6a dargestellten Behälter 12 kann es sich etwa um eine aus Glas hergestellte
Flasche mit einem als Schraubverschluss ausgeführten Verschlusselement 13 handeln.
Wie anhand dieser Figur erkennbar, werden sämtliche von der Versiegelungsfolie 1 kontaktierten
Bereiche bzw. Wölbungen des Flaschenhalses sowie des Verschlusselementes 13 von der
Versiegelungsfolie 1 exakt umkleidet. Durch die, nicht dargestellte unebene Oberfläche
des Schraubverschlusses entsteht jedoch zwischen der die Beschichtung 2 aufweisenden
Rückseite der Versiegelungsfolie 1 und der Oberfläche des Verschlusselementes 13 ein
Hohlraum, in den die Flüssigkeit eindringen kann, um den Kontakt der Beschichtung
2 mit der Flüssigkeit zu ermöglichen. Eine vollständig dichte Abdichtung des Hohlraums
ist nicht zu bevorzugen, da die Versiegelungsfolie 1 in diesem Fall erst nach dem
Entfernen mit der Flüssigkeit in Kontakt treten könnte. Üblicherweise führt das Auflösen
der Klebemittelschicht 7 durch die Flüssigkeit jedoch dazu, dass Flüssigkeit in den
Hohlraum eindringt, bevor die Versiegelungsfolie 1 komplett ablösbar ist.
[0074] In ähnlicher Weise ist eine in Fig. 6b dargestellte, mit einem als Korken ausgeführten
Verschlusselement 13 verschlossene als Flasche ausgeführten Behälter 12 mit einer
erfindungsgemäßen Versiegelungsfolie 1 bestückt. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel
ist die Versiegelungsfolie 1 kappenförmig ausgebildet und kann solcherart in einfacher
Weise auf das Verschlusselement 13 aufgesetzt werden, um in der Folge auf den Flaschenhals
und das Verschlusselement 13 mittels Wärmebehandlung aufgeschrumpft zu werden.
[0075] Es sei weiters angemerkt, dass die erfindungsgemäße Versiegelungsfolie 1 in den vorliegenden
Ausführungsbeispielen zwar immer an einer sowohl Abschnitte des Behälters 12 bzw.
des Flaschenhalses als auch Abschnitte des Verschlusselementes 13 überlappenden Position
dargestellt sind, es jedoch gegebenenfalls auch ausreichen mag, die Versiegelungsfolie
1 abseits des Verschlusselementes 13, z.B. ausschließlich auf dem Flaschenhals oder
auf dem Flaschenbauch, oder auch ausschließlich auf dem Verschlusselement 13, also
ohne den eigentlichen Korpus des Behälters 12 zu kontaktieren, anzuordnen.
[0076] Das hinsichtlich von Flaschen beschriebene Applikationsprinzip der erfindungsgemäßen
Versiegelungsfolie 1 lässt sich selbstverständlich, so wie z.B. in Fig. 6c dargestellt,
auch auf beliebige andere Behälter 12, z.B. Medikamenten- oder Getränke- bzw. Lebensmitteldosen
anwenden, um diese in zuverlässiger Weise zu versiegeln.
[0077] Anstatt der gezeigten Behälter 12 kann die erfindungsgemäße Versiegelungsfolie 1
auch auf einen ebenen Gegenstand 11, etwa einer Faltschachte aus Karton, ein Dokument
oder eine andere Oberfläche, aufgebracht sein. Um den Kontakt zwischen Beschichtung
2 und der Flüssigkeit zu gewährleisten, ist die Beschichtung 2 im Anwendungszustand
von der Oberfläche des Gegenstands 11 beabstandet, sodass sich ein Hohlraum ausbildet
in den die Flüssigkeit eintreten kann. Es ist vorteilhaft, wenn der Gegenstand 11
bzw. die Oberfläche des Gegenstands 11 auf dem die Versiegelungsfolie 1 angebracht
ist porös oder mit Unebenheiten ausgebildet ist, sodass die Flüssigkeit durch die
Oberfläche des Gegenstands 11 durchtreten kann oder entlang der Unebenheiten der Oberfläche
entlang in Hohlräume gelangen kann, um in Kontakt mit der Beschichtung 2 gebracht
zu werden.
[0078] Fig. 7 zeigt eine erfindungsgemäße Versiegelungsfolie 1, die neben der erfindungsgemäßen
mit Flüssigkeit reagierenden Beschichtung 2 noch über zwei zusätzliche Versiegelungsmechanismen
14,15 verfügt. Durch diese zusätzlichen Versiegelungsmechanismen 14,15 wird sichergestellt,
dass ein einmal erfolgtes Öffnen des durch die Versiegelungsfolie 1 versiegelten Gegenstands
11 eindeutig und irreversibel indiziert ist, da sich die zusätzlichen Versiegelungsmechanismen
14,15 beim Öffnen irreversibel verändern. Beim ersten zusätzlichen Versiegelungsmechanismus
14 handelt es sich um einen Mechanismus der eine weitere Beschichtung 16 aufweist
und auf der unterschiedlichen Haftung von Farbe an einer Hafteinstellschicht 20 basiert.
Auf diesen Mechanismus wird in der Folge in den Figuren 10 und 11 näher eingegangen.
Beim zweiten zusätzlichen Versiegelungsmechanismus 15 handelt es sich um eine Perforation
23, die beim Öffnen zerreißt. Die Darstellung soll lediglich auf die Vielzahl an unterschiedlichen
Kombinationen hinweisen, da in der Regel nur ein zusätzlicher Versiegelungsmechanismus
14,15 vorgesehen ist, der parallel zur Beschichtung 2 an der Trägerfolie 3 angeordnet
ist. Alternative zusätzliche Versiegelungsmechanismen sind beispielsweise splitternde
Beschichtungen. Um eine vorhergegangene Hitzeeinwirkung erkennbar zu machen, können
auch Kontrollmerkmale aus Farben vorgesehen sein, die irreversibel eine Erhitzung
beispielsweise über 70 Grad Celsius anzeigen.
[0079] Die Figuren 9 und 10 zeigen schematisch den Aufbau der zwischen Trägerfolie 3 und
der Oberfläche des Gegenstands 11 bzw. einer weiteren Klebemittelschicht 18 befindlichen
weiteren Beschichtung 16. Die dargestellten Proportionsverhältnisse der Schichtdicken
entsprechen dabei nicht den realen Gegebenheiten in der Praxis, sondern dienen einzig
einer besseren Anschaulichkeit des strukturellen Aufbaus der weiteren Beschichtung
16. Die weitere Klebemittelschicht 18 haftet, genau wie die Klebemittelschicht 7 zumindest
partiell auf der Oberfläche des Gegenstands 11 an, ist jedoch in der Regel flächig
auf die Unterseite der weiteren Beschichtung 16 aufgebracht.
[0080] Ersichtlich ist hierbei eine vorzugsweise aus UV-härtendem, pigmenthaltigem Lack
bestehende weitere Farbschicht 17, welche mit ihrer Oberseite an eine Negativform
und mit ihrer Unterseite an eine Positivform eines weiteren graphischen Objekts 21
angrenzt. Die Positiv- und Negativformen des weiteren graphischen Objekts 21 werden
hierbei mittels der bereits oben erwähnten Hafteinstellschicht 20, im vorliegenden
Fall mittels eines sogenannten Release-Lacks, vorzugsweise transparenten silikonhältigen
Lacks, aufgetragen.
[0081] Es sei angemerkt, dass als Hafteinstellschicht 20 auch alternative Werkstoffe bzw.
Werkstoffgemische Einsatz finden können, z.B. ölige Pasten organischen oder synthetischen
Ursprungs. Wesentlich dabei ist jedoch, dass die Hafteinstellschicht 20 geeignete
aversive, haftungsverringernde Eigenschaften aufweist. Mittels der Hafteinstellschicht
20 wird somit die Oberflächenspannung derjenigen Schicht bzw. desjenigen Untergrundes,
auf welchen sie aufgetragen wird, in genau bemessenem Maße herabgesetzt, sodass angrenzende
Schichten der weiteren Beschichtung 16 nur in minderem Maße haftbar sind, beispielsweise
abperlen. Das Ausmaß, in welchem jene Oberflächenspannung herabgesetzt wird, kann
über die Wahl der Konzentration des Silikonanteils in der Hafteinstellschicht 20 bzw.
über die Gewichtung der Farbmenge exakt ausgesteuert werden. Im konkreten Fall ist
dieses Verhältnis so eingestellt, dass eine an die Hafteinstellschicht 20 angrenzende
Schicht der weiteren Beschichtung 16 gerade noch auf jener haftet, aber dennoch einen
geringstmöglichen Haftungsgrad aufweist.
[0082] Zwischen der der Trägerfolie 3 näher gelegenen, oberen Hafteinstellschicht 20 und
der weiteren Farbschicht 17 ist optional eine Zwischenschicht 19 transparent-weißen
Lacks angeordnet, welche vorzugsweise ebenfalls UV-härtend ist. Anstelle eines UV-härtenden
Lacks können als weitere Farbschicht 17 sowie als Zwischenschicht 19 selbstverständlich
auch wasser- bzw. alkoholbasierte Farben Einsatz finden. Ebenfalls kann zwischen der
Trägerfolie 3 und der oberen Hafteinstellschicht 20 eine Bindeschicht 22 vorgesehen
sein.
[0083] Dies bedeutet, dass sich die weitere Farbschicht 17 sowie die Zwischenschicht 10
unlösbar mit jenem Bereich der weiteren Klebemittelschicht 18 verbinden, welcher nicht
von der Hafteinstellschicht 20 bedeckt ist. Im Bereich des weiteren graphischen Objekts
21 bleiben die weitere Farbschicht 17 sowie die Zwischenschicht 19 zufolge der aversiven
Eigenschaften der Hafteinstellschicht 20 jedoch leicht lösbar haften.
[0084] Die an der gegenüberliegenden, der Trägerfolie 3 zugewandten Seite der weiteren Farbschicht
17 angeordnete Hafteinstellschicht 20 weist in einem im Wesentlichen mit dem weiteren
graphischen Objekt 21 kongruenten Bereich eine Aussparung an Lack auf.
[0085] Durch den zuvor beschriebenen Aufbau nimmt ein Betrachter im nicht geöffneten Zustand
der Versiegelungsfolie 1 einen einheitlichen Farbton der weiteren Farbschicht 17,
die beispielsweise weiß gehalten ist, wahr.
[0086] Im beschriebenen Aufbau der weiteren Beschichtung 16 bilden somit die weitere Farbschicht
17 sowie die Zwischenschicht 19 jene Schichten, an welchen sich die darüber- und darunterliegenden
Schichten im Falle eines Ablösens der Versiegelungsfolie 1 voneinander scheiden, wobei
sich Teile der weiteren Farbschicht 17 trennen und fortan entweder an der weiteren
Klebemittelschicht 18, der Hintergrund-Couleurschicht bzw. der Oberfläche des Gegenstands
11 oder an der Trägerfolie 3 bzw. an auf diesen angeordneten weiteren Schichten verbleiben.
[0087] Im Zuge des Ablösens der Trägerfolie 3 also beim Öffnen der Versiegelungsfolie 1
trennen sich definierte Bereiche der zwischen Trägerfolie 3 und weiterer Klebemittelschicht
18 angeordneten weiteren Beschichtung 16, insbesondere der weiteren Farbschicht 17
sowie der Zwischenschicht 19, da sie durch die beiden Hafteinstellschichten 20 entweder
der weiteren Klebemittelschicht 18 bzw. dem Gegenstand 11 oder der Trägerfolie 3 unlösbar
anhaften.
[0088] Die Ausgestaltung von der die Positivform bzw. die Negativform aufweisenden Hafteinstellschicht
20 entscheidet also darüber, welche definierten Bereiche der weiteren Farbschicht
17 sowie der Zwischenschicht 19 von der weiteren Klebemittelschicht 18 abgelöst werden
und welche definierten Bereiche der weiteren Farbschicht 17 sowie der Zwischenschicht
19 fortan an der Trägerfolie 3 haftend verbleiben.
[0089] Im Bereich der als Positivform des weiteren graphischen Objekts 21 ausgebildeten
Hafteinstellschicht 20 findet die weitere Farbschicht 17 bzw. die Zwischenschicht
19 weniger Haftung als zur Trägerfolie 3. Im die Positivform des weiteren graphischen
Objekts 21 umgebenden Bereich haftet die Farbschicht 17 bzw. die Zwischenschicht 19
besser an der weiteren Klebemittelschicht 18 als an der als Negativform ausgebildeten
Hafteinstellschicht 20. An der Trägerfolie 3 bildet sich das weitere graphische Objekt
21 in der Farbe der weiteren Farbschicht 17 nach dem Öffnen ab.
[0090] Wurde die erfindungsgemäße Versiegelungsfolie 1 in der beschriebenen Weise einmal
abgelöst, ist es nicht mehr möglich, diesen Vorgang ungeschehen zu machen, da selbst
beim Versuch eines illegitimen Wiederaufklebens der abgezogenen Trägerfolie 3 an den
Gegenstand 11 das weitere graphische Objekt 21 durch das Haftenbleiben der weiteren
Farbschicht 17 an der Trägerfolie 3 einerseits und der weiteren Klebemittelschicht
18 andererseits bzw. dem damit entstehenden Luftspalt und veränderter Lichtbrechung
gegeneinander deutlich kontrastiert bleibt und ein solcher Versuch einer "vertuschten"
Öffnung erfolglos bleibt.
[0091] Zweckmäßigerweise wird das weitere graphische Objekt 21, genau wie das graphische
Objekt 6, in Form eines aussagekräftigen Schriftzugs oder Symbols gestaltet sein,
so etwa in Form des englischen Wortes "VOID" oder "OPEN". Auch für eine laienhafte
Begutachtung ist somit eindeutig indiziert, ob der durch die Versiegelungsfolie 1
versiegelte Gegenstand 11 bereits geöffnet bzw. manipuliert wurde oder noch originalverpackt
ist und eine unangetastete Ware beinhaltet.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0092]
- 1
- Versiegelungsfolie
- 2
- Beschichtung
- 3
- Trägerfolie
- 4
- Farbschicht
- 4a
- Farbabschnitt
- 5
- Objektschicht
- 6
- graphisches Objekt
- 7
- Klebemittelschicht
- 8
- Verbundbereich
- 9
- stabilisierte Farbschicht
- 10
- Deckfarbschicht
- 11
- Gegenstand
- 12
- Behälter
- 13
- Verschlusselement
- 14
- erster zusätzlicher Versiegelungsmechanismus
- 15
- zweiter zusätzlicher Versiegelungsmechanismus
- 16
- weitere Beschichtung
- 17
- weitere Farbschicht
- 18
- weitere Klebemittelschicht
- 19
- Zwischenschicht
- 20
- Hafteinstellschicht
- 21
- weiteres graphisches Objekt
- 22
- Bindeschicht
- 23
- Perforation
- 24
- Emblembereich
1. Versiegelungsfolie (1), umfassend
- eine ein- oder mehrschichtige, vorzugsweise zumindest abschnittsweise transparente,
Trägerfolie (3) sowie
- eine an einer Seite der Trägerfolie (3) zumindest abschnittsweise direkt oder indirekt
angeordnete Klebemittelschicht (7) zum zumindest partiellen Befestigen der Versiegelungsfolie
(1) an einer Oberfläche eines Gegenstands (11), beispielsweise eines Behälters (12)
mit einem Verschlusselement (13),
wobei auf derselben Seite der Trägerfolie (3) auf welcher die Klebemittelschicht (7)
angeordnet ist, eine zumindest eine Farbschicht (4) umfassende Beschichtung (2) auf
die Trägerfolie (3) aufgebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die, vorzugsweise die Form eines graphischen Objekts (6) aufweisende, Farbschicht
(4) derart ausgebildet ist, dass sich die Farbschicht (4) bei Kontakt mit einer Flüssigkeit
optisch erkennbar verändert oder dass die Farbschicht (4) durch die Flüssigkeit zumindest
teilweise von der Trägerfolie (3) abgetragen wird.
2. Versiegelungsfolie (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Versiegelungsfolie (1) eine, vorzugsweise unmittelbar auf die Trägerfolie (3)
aufgetragene, Objektschicht (5) in Form eines graphischen Objekts (6) aufweist,
und dass die Farbschicht (4) und die Objektschicht (5) derart ausgebildet sind, dass
das graphische Objekt (6) nach dem Kontakt der Farbschicht (4) mit der Flüssigkeit
optisch erkennbar ist.
3. Versiegelungsfolie (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Farbschicht (4) und Objektschicht (5) vor dem Kontakt mit der Flüssigkeit optisch
nicht voneinander unterscheidbar sind und das graphische Objekt (6) optisch nicht
erkennbar ist.
4. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (4) derart ausgebildet ist, dass die optische Veränderung der Farbschicht
(4) bei Kontakt mit einer Wasser enthaltenden und/oder organische Lösungsmittel enthaltenden
Flüssigkeit eintritt.
5. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (4) derart ausgebildet ist, dass die Farbschicht (4) durch die Flüssigkeit
zumindest teilweise, vorzugsweise gänzlich, von der Trägerfolie (3) abgetragen wird.
6. Versiegelungsfolie (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (2) eine Objektschicht (5) in Form eines graphischen Objekts (6)
aufweist,
und dass die Objektschicht (5) die Farbschicht (4) in einem Verbundbereich (8) stabilisiert,
sodass der Verbundbereich (8) die Form des graphischen Objekts (6) aufweist,
und dass die Farbschicht (4) und die stabilisierte Farbschicht (9) derart ausgebildet
sind, dass sich bei Kontakt der Beschichtung (2) mit der Flüssigkeit die Farbschicht
(4) oder die Farbschicht (4) und die stabilisierte Farbschicht (9) optisch derart
verändern, dass das graphische Objekt (6) nach dem Kontakt der Beschichtung (2) mit
der Flüssigkeit optisch erkennbar ist oder dass die Farbschicht (4) durch die Flüssigkeit
von der Trägerfolie (3) zumindest teilweise abgetragen wird, sodass das graphische
Objekt (6) nach dem Kontakt der Beschichtung (2) mit der Flüssigkeit optisch erkennbar
ist.
7. Versiegelungsfolie (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Farbschicht (4) und die stabilisierte Farbschicht (9) derart ausgebildet sind, dass
die optische Veränderung der Farbschicht (4) oder der Farbschicht (4) und der stabilisierten
Farbschicht (9) bei Kontakt der Beschichtung (2) mit einer Wasser enthaltenden und/oder
organische Lösungsmittel enthaltenden Flüssigkeit eintritt oder dass die Farbschicht
(4) durch eine Wasser enthaltenden und/oder organische Lösungsmittel enthaltenden
Flüssigkeit zumindest teilweise von der Trägerfolie (3) abgetragen wird.
8. Versiegelungsfolie (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (4) von der stabilisierten Farbschicht (9) vor dem Kontakt mit der
Flüssigkeit optisch nicht unterscheidbar ist und das graphische Objekt (6) optisch
nicht erkennbar ist.
9. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Objektschicht (5) von der der Trägerfolie (3) gegenüberliegenden Seite aus auf
die Farbschicht (4) aufgebracht ist.
10. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Objektschicht (5) aus transparenter Farbe besteht.
11. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Objektschicht (5) mittels UV-Bestrahlung ausgehärtet ist.
12. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (4) flächig auf der Trägerfolie (3) oder einer weiteren Schicht der
Beschichtung (2) aufgebracht ist.
13. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (4) aus einer Vielzahl an voneinander getrennten Farbabschnitten
(4a) besteht, sodass ein von einem Farbabschnitt (4a) ausgebildeter Bereich jeweils
von einem farbschichtfreien Bereich umgeben ist.
14. Versiegelungsfolie (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbabschnitte (4a) in Form eines, vorzugsweise gleichmäßigen, Rasters auf der
Trägerfolie (3) oder einer weiteren Schicht der Beschichtung (2) aufgebracht sind.
15. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (4) derart ausgebildet ist, dass die Farbschicht (4) bei Kontakt
mit der Flüssigkeit zumindest teilweise, vorzugsweise gänzlich, weggewaschen wird,
und dass die stabilisierte Farbschicht (9) derart ausgebildet ist, dass die stabilisierte
Farbschicht (9) bei Kontakt mit der Flüssigkeit zumindest teilweise, vorzugsweise
gänzlich, erhalten bleibt.
16. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (4) und die stabilisierte Farbschicht (9) derart ausgebildet sind,
dass sich bei Kontakt Beschichtung (2) mit der Flüssigkeit die Farbe und/oder Farbintensität
der Farbschicht (4) oder der Farbschicht (4) und der stabilisierten Farbschicht (9)
ändert.
17. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Objektschicht (5) von der Klebemittelschicht (7) ausgebildet ist.
18. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (4) unmittelbar an die Trägerfolie (3) angrenzt.
19. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein zusätzlicher Versiegelungsmechanismus (14,15) vorgesehen ist, welcher
zusätzliche Versiegelungsmechanismus (14,15) beim Ablösen der Trägerfolie (3) vom
Gegenstand (11) unumkehrbar verändert wird.
20. Versiegelungsfolie (1) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass der zusätzliche Versiegelungsmechanismus (14) als eine eine weitere Farbschicht (17)
umfassende und auf der Trägerfolie (3) aufgetragene weitere Beschichtung (16) ausgebildet
ist, wobei die weitere Beschichtung (16) mittels einer weiteren Klebemittelschicht
(18) zumindest partiell an der Oberfläche des Gegenstands (11) anhaftet,
wobei in definierten Bereichen der weiteren Farbschicht (17) eine Hafteinstellschicht
(20) in Form eines weiteren graphischen Objekts (21) angrenzt, wodurch der weiteren
Farbschicht (17) in diesen definierten Bereichen ein geringeres oder ein erhöhtes
Haftvermögen gegenüber der Trägerfolie (3) vermittelt wird, als in jenen Bereichen,
die nicht von der Hafteinstellschicht (20) bedeckt sind, sodass im Zuge des Ablösens
der Trägerfolie (3) vom Gegenstand (11) die definierten Bereiche aus der weiteren
Farbschicht (17) hinaustrennbar sind und aufgrund ihres Haftungsvermögens entweder
an der Trägerfolie (3) oder am Gegenstand (11) anhaftbar sind.
21. Verwendung einer Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 20 zur Versiegelung
eines Gegenstands (11), beispielsweise eines Behälters (12) mit einem Verschlusselement
(13),
wobei die Oberfläche des Gegenstands (11) entweder
- uneben ausgebildet ist, sodass die Flüssigkeit durch die Unebenheit der Oberfläche
in Kontakt mit der Farbschicht (4) bzw. mit der stabilisierten Farbschicht (9) bringbar
ist
oder
- eben und porös ausgebildet ist, sodass die Flüssigkeit durch den Gegenstand (11)
dringen kann und so in Kontakt mit der Farbschicht (4) bzw. mit der stabilisierte
Farbschicht (9) bringbar ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Versiegelungsfolie (1), umfassend
- eine ein- oder mehrschichtige, vorzugsweise zumindest abschnittsweise transparente,
Trägerfolie (3) sowie
- eine an einer Seite der Trägerfolie (3) zumindest abschnittsweise direkt oder indirekt
angeordnete Klebemittelschicht (7) zum zumindest partiellen Befestigen der Versiegelungsfolie
(1) an einer Oberfläche eines Gegenstands (11), beispielsweise eines Behälters (12)
mit einem Verschlusselement (13),
wobei auf derselben Seite der Trägerfolie (3) auf welcher die Klebemittelschicht (7)
angeordnet ist, eine zumindest eine Farbschicht (4) umfassende Beschichtung (2) auf
die Trägerfolie (3) aufgebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschichtung (2) eine Objektschicht (5) in Form eines graphischen Objekts (6)
aufweist,
und dass die Objektschicht (5) die Farbschicht (4) in einem Verbundbereich (8) stabilisiert,
sodass der
Verbundbereich (8) die Form des graphischen Objekts (6) aufweist,
und dass die Farbschicht (4) und die stabilisierte Farbschicht (9) derart ausgebildet
sind, dass sich bei Kontakt der Beschichtung (2) mit einer Flüssigkeit die Farbschicht
(4) oder die Farbschicht (4) und die stabilisierte Farbschicht (9) optisch derart
verändern, dass das graphische Objekt (6) nach dem Kontakt der Beschichtung (2) mit
der Flüssigkeit optisch erkennbar ist oder dass die Farbschicht (4) durch die Flüssigkeit
von der Trägerfolie (3) zumindest teilweise abgetragen wird, sodass das graphische
Objekt (6) nach dem Kontakt der Beschichtung (2) mit der Flüssigkeit optisch erkennbar
ist.
2. Versiegelungsfolie (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Farbschicht (4) und die stabilisierte Farbschicht (9) derart ausgebildet sind, dass
die optische Veränderung der Farbschicht (4) oder der Farbschicht (4) und der stabilisierten
Farbschicht (9) bei Kontakt der Beschichtung (2) mit einer Wasser enthaltenden und/oder
organische Lösungsmittel enthaltenden Flüssigkeit eintritt oder dass die Farbschicht
(4) durch eine Wasser enthaltenden und/oder organische Lösungsmittel enthaltenden
Flüssigkeit zumindest teilweise von der Trägerfolie (3) abgetragen wird.
3. Versiegelungsfolie (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (4) von der stabilisierten Farbschicht (9) vor dem Kontakt mit der
Flüssigkeit optisch nicht unterscheidbar ist und das graphische Objekt (6) optisch
nicht erkennbar ist.
4. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Objektschicht (5) von der der Trägerfolie (3) gegenüberliegenden Seite aus auf
die Farbschicht (4) aufgebracht ist.
5. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Objektschicht (5) aus transparenter Farbe besteht.
6. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Objektschicht (5) mittels UV-Bestrahlung ausgehärtet ist.
7. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (4) flächig auf der Trägerfolie (3) oder einer weiteren Schicht der
Beschichtung (2) aufgebracht ist.
8. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (4) aus einer Vielzahl an voneinander getrennten Farbabschnitten
(4a) besteht, sodass ein von einem Farbabschnitt (4a) ausgebildeter Bereich jeweils
von einem farbschichtfreien Bereich umgeben ist.
9. Versiegelungsfolie (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbabschnitte (4a) in Form eines, vorzugsweise gleichmäßigen, Rasters auf der
Trägerfolie (3) oder einer weiteren Schicht der Beschichtung (2) aufgebracht sind.
10. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (4) derart ausgebildet ist, dass die Farbschicht (4) bei Kontakt
mit der Flüssigkeit zumindest teilweise, vorzugsweise gänzlich, weggewaschen wird,
und dass die stabilisierte Farbschicht (9) derart ausgebildet ist, dass die stabilisierte
Farbschicht (9) bei Kontakt mit der Flüssigkeit zumindest teilweise, vorzugsweise
gänzlich, erhalten bleibt.
11. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (4) und die stabilisierte Farbschicht (9) derart ausgebildet sind,
dass sich bei Kontakt Beschichtung (2) mit der Flüssigkeit die Farbe und/oder Farbintensität
der Farbschicht (4) oder der Farbschicht (4) und der stabilisierten Farbschicht (9)
ändert.
12. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (2) frei von Klebemittel ist.
13. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Objektschicht (5) von der Klebemittelschicht (7) ausgebildet ist.
14. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbschicht (4) unmittelbar an die Trägerfolie (3) angrenzt.
15. Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein zusätzlicher Versiegelungsmechanismus (14,15) vorgesehen ist, welcher
zusätzliche Versiegelungsmechanismus (14,15) beim Ablösen der Trägerfolie (3) vom
Gegenstand (11) unumkehrbar verändert wird.
16. Versiegelungsfolie (1) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der zusätzliche Versiegelungsmechanismus (14) als eine eine weitere Farbschicht (17)
umfassende und auf der Trägerfolie (3) aufgetragene weitere Beschichtung (16) ausgebildet
ist, wobei die weitere Beschichtung (16) mittels einer weiteren Klebemittelschicht
(18) zumindest partiell an der Oberfläche des Gegenstands (11) anhaftet,
wobei in definierten Bereichen der weiteren Farbschicht (17) eine Hafteinstellschicht
(20) in Form eines weiteren graphischen Objekts (21) angrenzt, wodurch der weiteren
Farbschicht (17) in diesen definierten Bereichen ein geringeres oder ein erhöhtes
Haftvermögen gegenüber der Trägerfolie (3) vermittelt wird, als in jenen Bereichen,
die nicht von der Hafteinstellschicht (20) bedeckt sind, sodass im Zuge des Ablösens
der Trägerfolie (3) vom Gegenstand (11) die definierten Bereiche aus der weiteren
Farbschicht (17) hinaustrennbar sind und aufgrund ihres Haftungsvermögens entweder
an der Trägerfolie (3) oder am Gegenstand (11) anhaftbar sind.
17. Verwendung einer Versiegelungsfolie (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 16 zur Versiegelung
eines Gegenstands (11), beispielsweise eines Behälters (12) mit einem Verschlusselement
(13),
wobei die Oberfläche des Gegenstands (11) entweder
- uneben ausgebildet ist, sodass die Flüssigkeit durch die Unebenheit der Oberfläche
in Kontakt mit der Farbschicht (4) bzw. mit der stabilisierten Farbschicht (9) bringbar
ist oder
- eben und porös ausgebildet ist, sodass die Flüssigkeit durch den Gegenstand (11)
dringen kann und so in Kontakt mit der Farbschicht (4) bzw. mit der stabilisierte
Farbschicht (9) bringbar ist.