Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss für eine Tür oder ein Fenster umfassend ein Gehäuse,
mittels einer Sperrmechanik über eine Schubstange betätigbare Verriegelungselemente
sowie eine federbelastete Falle, die über einen an einer Nuss angeordneten Drücker
in eine zurückgezogene Position bringbar ist, wobei die Nuss bei verriegelter Stellung
der Verriegelungselemente durch die Schubstange in ihrer Neutralstellung blockiert
ist.
Stand der Technik
[0002] Ein derartiges Schloss ist beispielsweise in der
DE 10107744 A1 offenbart. Eine Blockierung der Nuss erfolgt hier durch einen auf einem Nussarm angeordneten
Sperrfortsatz, welcher mit einer entsprechenden Anschlagsfläche an einer Schubstange
zusammenwirkt. Diese Lösung benötigt einerseits mehr Raum im Gehäuse und die Nuss
selbst muss mit einer aufwändigen Form und höherem Materialeinsatz gefertigt werden.
[0003] In der
DE 3739022 A1 ist beispielsweise ein eigener Blockierhebel vorgesehen, welcher in gesperrter Stellung
des Schlosses in den Bewegungsweg der Falle ragt und diese in ausgeschobener Stellung
blockiert. Die Nuss, welche am hinteren Ende der Falle angreift, ist somit auch blockiert
und kann nicht mehr verdreht werden. Diese Lösung benötigt eine ganze Reihe spezieller
Bauteile, welche nur für diesen Zweck vorgesehen werden und einerseits mehr Platzbedarf
im Gehäuse erfordern, als auch durch den aufwändigen Aufbau die Herstellungskosten
erhöhen.
Kurzbeschreibung der Erfindung
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben genannten Schlösser dahingehend
zu verbessern, dass die notwendigen Bauteile vereinfacht werden, wodurch geringere
Baugrößen ermöglicht werden, Material eingespart wird und damit die Herstellungskosten
gesenkt werden. Idealerweise sollen bereits vorhandene Standardbauteile nur geringfügig
modifiziert werden, um die zusätzliche Funktionalität zu gewährleisten.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung dadurch gelöst, dass die Nuss
an ihrem Umfang eine im Wesentlichen kreissegmentförmige Aussparung aufweist, wodurch
eine abgeflachte Anschlagfläche ausgebildet ist, die im verriegelten Zustand des Schlosses
an einer entsprechenden Steuerfläche der Schubstange anliegt. Diese Lösung ist besonders
platzsparend und benötigt sogar weniger Material als eine herkömmliche Nuss, da bei
der vorgesehenen Aussparung sogar noch Material wegfällt.
[0006] Dabei ist es ein weiteres Merkmal der Erfindung, dass die abgeflachte Anschlagfläche
in Neutralstellung der Nuss parallel zur Längsachse der Schubstange verläuft, und
dass die Steuerfläche an der Schubstange durch einen Abschnitt der vom Stulp abgewandten
Stirnseite gebildet ist. Diese Anordnung ist besonders bevorzugt für ein Schloss mit
möglichst geringem Dornmaß. Die Schubstange muss in keiner Weise modifiziert werden
und die Herstellungskosten bleiben daher gering.
[0007] Gemäß einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die
Nuss in blockierter Stellung als Rückdrücksicherung für die Falle dient. Dies kann
beispielsweise dadurch bewerkstelligt werden, dass die Nuss direkt oder über einen
Fallenrückzugshebel gelenkig mit der Falle verbunden ist, wobei eine Blockade der
Nuss auch eine Blockade der Falle bzw. des dazwischen gelagerten Fallenrückzugshebels
bewirkt. Die Falle dient im Sperrzustand somit als zusätzliches Verriegelungselement.
[0008] Schließlich ist es ein weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung, dass die abgeflachte
Anschlagfläche an der Nuss an ihrem unteren Ende einen Verlängerungsabschnitt aufweist,
welcher an die Nuss angeformt ist und sich im Wesentlichen in die gleiche Richtung,
wie die abgeflachte Anschlagfläche erstreckt. Dadurch ist es möglich, den Verschleiß
der Anschlagfläche durch eine bessere Kräfteverteilung zu minimieren.
Kurze Beschreibung der Zeichnungsfiguren
[0009] Die Erfindung wird nun näher anhand der beiliegenden Figuren beschrieben wobei,
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Schloss in entsperrter Ausgangsstellung zeigt,
Fig. 2 das Schloss aus Fig. 1 in entsperrter Stellung mit über die betätigte Nuss
zurückgezogener Falle zeigt,
Fig. 3 das Schloss aus Fig. 1 in gesperrter Stellung mit blockierter Nuss zeigt und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Nuss zeigt.
Beschreibung der Ausführungsarten
[0010] Das in der Fig. 1 dargestellte Schloss weist ein Gehäuse 1 auf, in welchem eine Sperrmechanik
2 angeordnet ist, die über eine Schubstange 3, Verriegelungselemente 4, im gezeigten
Ausführungsbeispiel einen Schubriegel, betätigt. Die Sperrmechanik 2 kann dabei beispielsweise
über einen Schließzylinder (nicht gezeigt) betätigt werden. In entsperrter Ausgangsstellung,
wie in Fig. 1 dargestellt, befindet sich die Schubstange 3 in der oberen Position
und das Verriegelungselement 4 ist in das Gehäuse 1 zurückgezogen. Ferner befindet
sich im Schloss eine federbelastete Falle 5, welche über eine Nuss 6 mit einem daran
angeordneten Drücker (nicht gezeigt) gegen die Kraft ihrer Feder in eine zurückgezogene
Position bringbar ist.
[0011] Wie in Fig. 2 zu sehen ist, lässt sich die Nuss 6 in der entsperrten Stellung des
Schlosses, wenn die Schubstange 3 in der oberen Position ist, frei Verdrehen und die
Falle 5 wird zurückgezogen.
[0012] Wird das Schloss nun durch Betätigung der Sperrmechanik 3 in die versperrte Position
gebracht, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist, dann bewegt sich die Schubstange 3 nach
unten, das Verriegelungselement 4 wird ausgeschoben und die Steuerfläche 8 an der
Schubstange, gleitet entlang der Anschlagsfläche 7 der Nuss vorbei, wodurch diese
beiden Flächen 7,8 aneinander anliegen und die Nuss 6 nicht mehr verdreht werden kann.
[0013] In Fig. 4 ist eine Nuss 6 eines erfindungsgemäßen Schlosses im Detail gezeigt. Dabei
ist die abgeflachte Anschlagfläche 7, welche durch eine einfache kreissegmentförmige
Aussparung herstellbar ist, gut erkennbar. Diese Anschlagfläche 7 kann beispielsweise
bei einer herkömmlichen Nuss sehr einfach durch eine Fräsung hergestellt werden. Insgesamt
kommt es gegenüber einer Standardnuss sogar zu einer Materialeinsparung bei gleichzeitiger
Erhöhung des Funktionsumfangs. Gegenüber einer Lösung mit Arm und Vorsprung kann auch
die Baugröße des Schlosses, insbesondere das Dornmaß mit dieser Lösung reduziert werden.
1. Schloss für eine Tür oder ein Fenster umfassend ein Gehäuse (1), mittels einer Sperrmechanik
(2) über eine Schubstange (3) betätigbare Verriegelungselemente (4) sowie eine federbelastete
Falle (5), die über einen an einer Nuss (6) angeordneten Drücker in eine zurückgezogene
Position bringbar ist, wobei die Nuss (6) bei verriegelter Stellung der Verriegelungselemente
(4) durch die Schubstange (3) in ihrer Neutralstellung blockiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuss (6) an ihrem Umfang eine im Wesentlichen kreissegmentförmige Aussparung
aufweist, wodurch eine abgeflachte Anschlagfläche (7) ausgebildet ist, die im verriegelten
Zustand des Schlosses an einer entsprechenden Steuerfläche (8) der Schubstange (3)
anliegt.
2. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die abgeflachte Anschlagfläche (7) in Neutralstellung der Nuss (6) parallel zur Längsachse
der Schubstange (3) verläuft, und dass die Steuerfläche (8) an der Schubstange (3)
durch einen Abschnitt der vom Stulp abgewandten Stirnseite gebildet ist.
3. Schloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuss (6) in blockierter Stellung als Rückdrücksicherung für die Falle (5) dient.
4. Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die abgeflachte Anschlagfläche (7) an der Nuss an ihrem unteren Ende einen Verlängerungsabschnitt
aufweist, welcher an die Nuss angeformt ist und sich im Wesentlichen in die gleiche
Richtung, wie die abgeflachte Anschlagfläche (7) erstreckt.