[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Modul zum Abdecken von schutzbedürftigen Abschnitten
oder Elementen auf befestigten Oberflächen.
[0002] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Fräseinrichtung zum Entfernen von
auf befestigten Oberflächen aufgebrachtem Auftrag mit einem Modul zum Abdecken von
schutzbedürftigen Abschnitten oder Elementen auf befestigten Oberflächen.
[0003] Derartige befestige Oberflächen befinden sich an Verkehrswegen (Straßen), Parkhäusern,
Parkplätzen, Flughäfen (Start-/Landebahnen, Taxiways), Betriebsgeländen, Bahnhofsgeländen,
Betonverkehrswegen, Betonbauwerken (wie z.B. Brücken) und ähnlichem.
[0004] Bei auf befestigten Oberflächen aufgebrachtem Auftrag handelt es sich beispielsweise
um Fahrbahnmarkierungen oder Reifenabrieb von Flugzeugen auf einer Start-/Landebahn.
Im Zusammenhang mit Straßenmarkierungen besteht der Auftrag insbesondere aus Klebestreifen,
Spritzplastik, Kaltplastik, Thermoplastik, Farbe oder Epoxidharzmaterialien.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Vorrichtungen zum Entfernen von Auftrag
auf befestigten Oberflächen bekannt. Beispielsweise vertreibt die Fa. Weigel Hochdruck
Technik GmbH & Co. KG eine Demarkierungsmaschine mit der Bezeichnung "Peel Jet". Diese
Demarkierungsmaschine umfasst eine Absaughaube, innerhalb der ein rotierbarer Spritzbalken
mit Spritzdüsen angeordnet ist. Bei rotierendem Spritzbalken wird Strahlmittel unter
hohem Druck durch den Spritzbalken den Spritzdüsen zugeführt und in Richtung der Fahrbahn
ausgegeben. Das unter hohem Druck auf die befestigte Oberfläche bzw. die Straße aufgebrachte
Strahlmittel dient zum Ablösen der Straßenmarkierung von der Fahrbahn.
[0006] Befestigte Oberflächen wie beispielsweise Straßen und Start-/Landebahnen weisen jedoch
auch empfindliche bzw. schutzbedürftige Abschnitte oder Bauteile auf, wie zum Beispiel
Bitumenfugen an Straßensegmenten oder Querfugen an Ausbesserungsstellen. Derartige
empfindliche Abschnitte oder Bauteile können bei der Demarkierung oder der Entfernung
von andersartigem Auftrag aufgrund des unter hohem Druck durch die Spritzdüsen auf
die Straße bzw. die befestigte Oberfläche abgegebenen Strahlmittelstahls beschädigt
werden.
[0007] Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Modul der eingangs bezeichneten
Art bereitzustellen, mit dem Beschädigungen an empfindlichen bzw. schutzbedürftigen
Bauteilen von befestigten Oberflächen verhindert und gleichzeitig eine Beeinträchtigung
der Prozessgeschwindigkeit des Fräsvorgangs bei der Entfernung des Auftrags auf den
befestigten Oberflächen durch das Modul zum Abdecken von empfindlichen Abschnitten
oder Elementen vermieden wird.
[0008] Diese Aufgabe wird mit einem Modul zum Abdecken von schutzbedürftigen Abschnitten
oder Elementen auf befestigten Oberflächen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 13.
[0009] Das erfindungsgemäße Modul zum Abdecken von schutzbedürftigen Abschnitten oder Elementen
auf befestigten Oberflächen umfasst wenigstens eine Befestigungseinrichtung zum Befestigen
des Moduls an einer Fräseinrichtung zum Entfernen von auf befestigten Oberflächen
aufgebrachtem Auftrag, wenigstens ein verlagerbares Abdeckelement zum Abdecken eines
schutzbedürftigen Abschnitts oder Elements und wenigstens eine Verlagerungseinrichtung
zum Verlagern des wenigstens einen Abdeckelements relativ zu der wenigstens einen
Befestigungseinrichtung. Die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung ist derart ausgebildet,
dass zwischen dem wenigstens einen Abdeckelement und der wenigstens einen Befestigungseinrichtung
für einen Abdeckvorgang eines schutzbedürftigen Abschnitts oder Elements wenigstens
eine Relativbewegung erfolgen kann.
[0010] Das erfindungsgemäße Modul erlaubt es, die empfindlichen Abschnitte oder Bauteile,
wie Bitumenfugen oder Querfugen, zu schützen. Der Demarkierungsvorgang bzw. die Entfernung
des Auftrags wird dadurch nicht beeinträchtigt, da in der Abdeckstellung des wenigstens
einen Abdeckelements eine Relativbewegung zwischen dem wenigstens Abdeckelement und
der wenigstens einen Befestigungseinrichtung erfolgen kann, wobei die Befestigungseinrichtung
an der Fräseinrichtung befestigt ist. Die Prozessgeschwindigkeit der Demarkierung
bzw. der Entfernung des Auftrags wird durch den Abdeckvorgang des empfindlichen Abschnitts
oder Elements nicht reduziert.
[0011] In einem an der Fräseinrichtung angebrachten Zustand verhindert das wenigstens eine
Abdeckelement des erfindungsgemäßen Moduls, dass der von den Spritzdüsen unter hohem
Druck abgegebene Strahlmittelstrahl wie beispielsweise ein Fluid- oder Sandstrahl
auf empfindlichen Abschnitte oder Elemente wie Bitumenfugen oder Querfugen trifft.
Anders ausgedrückt befindet sich das wenigstens eine Abdeckelement in vertikaler Richtung
zwischen der Fuge und den Spritzdüsen zur Abgabe des Strahlmittelsstrahls, sodass
der Strahlmittelstrahl auf das Abdeckelement auftrifft, aber nicht auf das empfindliche
Bauteil der befestigten Oberfläche. Ein Strahlmittelstrahl kann mit jedem denkbaren
Strahlmittel wie beispielsweise Sand, Wasser, verschiedenen Granulaten und anderen
Festkörpern, Gasen sowie Gemischen aus Festkörpern und Flüssigkeiten oder Gasen erzeugt
werden.
[0012] Die wenigstens eine Befestigungseinrichtung kann mit der wenigstens einen Befestigungseinrichtung
gekoppelt sein. Die Kopplung kann beispielsweise über eine Schienenanordnung oder
Verschraubungen erfolgen.
[0013] Mit dem erfindungsgemäßen Modul können empfindliche Abschnitt oder Elemente wie zum
Beispiel Bitumenfugen oder Querfugen an befestigten Oberflächen mit einer Breite von
200 - 400 mm geschützt werden.
[0014] Das wenigstens eine Abdeckelement kann gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
mittels der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung zwischen einer Ruhestellung und
einer Abdeckstellung verlagerbar sein. Die Ruhestellung befindet sich dabei an einer
Position, die den Fräsvorgang, d.h. den Vorgang zur Demarkierung bzw. zum Abtragen
des Auftrags, auf der gesamten bearbeitbaren Fläche nicht beeinträchtigt. Die Ruhestellung
des wenigstens einen Abdeckelements wird derart gewählt, dass das wenigstens eine
Abdeckelement mit einem möglichst einfach und schnell auszuführenden Bewegungsmuster,
wie z.B. einer linearen Bewegung, aus der Ruhestellung in die Abdeckstellung überführbar
ist. Dadurch wird erreicht, dass die Überführung des wenigstens einen Abdeckelements
aus der Ruhestellung in die Abdeckstellung den Demarkierungsvorgang bzw. den Fräsvorgang
nicht behindert oder beeinträchtigt.
[0015] Die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung kann das wenigstens eine Abdeckelement
bei einem Abdeckvorgang für ein schutzbedürftiges Element in der Abdeckstellung halten.
Die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung kann das wenigstens eine Abdeckelement
in Kontakt mit der befestigten Oberfläche bringen, um das schutzbedürftige Element
abzudecken. Nachdem das wenigstens eine Abdeckelement von der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung
mit dem empfindlichen Bauteil der befestigten Oberfläche in Kontakt gebracht wurde,
kann die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung während des Abdeckvorgangs das wenigstens
eine Abdeckelement an der vorbestimmten und eingenommenen Position an dem schutzbedürftigen
Abschnitt oder Element der befestigten Oberfläche halten. Die Position des wenigstens
einen Abdeckelements an dem empfindlichen Abschnitt oder Element kann dadurch bei
einem Fräsvorgang selbst dann sicher eingehalten werden, wenn der unter einem hohen
Druck von den Spritzdüsen abgegebene Strahlmittelstrahl wie beispielsweise ein Wasserstrahl
auf das wenigstens eine Abdeckelement einwirkt.
[0016] Die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass die
wenigstens eine Befestigungseinrichtung bei einem Abdeckvorgang für einen schutzbedürftigen
Abschnitt eine Relativbewegung relativ zu dem wenigstens einen Abdeckelement ausführen
kann. Anders ausgedrückt verbleibt das wenigstens eine Abdeckelement an der über die
wenigstens eine Verlagerungseinrichtung vorgegebenen Position an dem schutzbedürftigen
Abschnitt oder Element der befestigten Oberfläche, während die wenigstens eine Befestigungseinrichtung
eine Relativbewegung zu dem stationären Abdeckelement ausführen kann. Wenn das Modul
über die wenigstens eine Befestigungseinrichtung an einer Fräseinrichtung angebracht
wurde, kann ein Abdeckvorgang während eines Fräsvorgangs beispielhaft folgendermaßen
ablaufen: Das Abdeckelement wird aus der Ruhestellung in die Abdeckstellung verlagert
und in der Abdeckstellung von der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung stationär
an dem empfindlichen Abschnitt oder Element der befestigten Oberfläche gehalten. Gleichzeitig
läuft der Fräsvorgang unbeeinträchtigt weiter. Die Fräseinrichtung führt dabei zusammen
mit der Befestigungseinrichtung des Moduls eine Relativbewegung relativ zu dem stationär
gehaltenen wenigstens einen Abdeckelement aus. Nachdem das Abdeckelement während des
Fräsvorgangs vollständig von der Fräseinrichtung "überfahren" wurde, wird das Abdeckelement
zurück in die Ruhestellung überführt.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung
wenigstens eine erste Zylinderanordnung zum Verlagern des wenigstens einen Abdeckelements
entlang der Längsachse der Fräseinrichtung aufweisen. Beispielsweise kann an jedem
Ende des wenigstens einen Abdeckelements eine Zylinderanordnung mit dem wenigstens
einen Abdeckelement gekoppelt sein. Die wenigstens eine Zylinderanordnung kann beispielsweise
von einem oder mehreren Verfahrzylindern gebildet werden, über die das wenigstens
eine Abdeckelement entlang der Längsachse der Befestigungseinrichtung verlagert werden
kann. Die wenigstens eine erste Zylinderanordnung kann mit der wenigstens einen Befestigungseinrichtung
gekoppelt sein. Die wenigstens eine Befestigungseinrichtung erstreckt sich zumindest
entlang des Verfahrwegs der wenigstens einen Zylinderanordnung.
[0018] Die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung kann wenigstens eine zweite Zylinderanordnung
zum Verlagern des wenigstens einen Abdeckelements in vertikaler Richtung aufweisen.
Über die wenigstens eine zweite Zylinderanordnung kann das wenigstens eine Abdeckelement
an die befestigte Oberfläche angenähert oder von dieser in vertikaler Richtung entfernt
werden. Insbesondere kann die wenigstens eine zweite Zylinderanordnung dazu dienen,
das wenigstens eine Abdeckelement aus der Ruhstellung in die Abdeckstellung zu verlagern
und in der Abdeckstellung während des Abdeckvorgangs zu halten. Mit anderen Worten
kann die wenigstens eine zweite Zylinderanordnung das wenigstens eine Abdeckelement
gegen die Oberfläche des empfindlichen Bauteils bzw. der befestigten Oberfläche wie
beispielsweise einem Verkehrsweg drücken, damit das wenigstens eine Abdeckelement
auch unter Einwirkung des Strahlmittelstrahls der Fräseinrichtung seine Position an
dem empfindlichen Abschnitt oder Element einhalten kann. Die wenigstens eine zweite
Zylinderanordnung kann mit der wenigstens einen ersten Zylinderanordnung gekoppelt
sein. Dabei kann die wenigstens eine zweite Zylinderanordnung zusammen mit dem wenigstens
einen Abdeckelement von der wenigstens einen ersten Zylinderanordnung in Längsrichtung
der Befestigungseinrichtung verlagert werden.
[0019] Das wenigstens eine Abdeckelement kann über wenigstens ein elastisches Element mit
der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung verbunden sein. Das wenigstens eine elastische
Element kann zum Ausgleich von Unebenheiten der befestigten Oberfläche dienen. Zudem
kann das wenigstens eine elastische Element eine Sollbruchstelle aufweisen für den
Fall, dass sich das Abdeckelement im Kontakt mit der befestigten Oberfläche verkanten
sollte. In diesem Fall bricht bzw. reißt das wenigstens eine elastische Element bei
einer vorbestimmten Kraftwirkung, um Schäden an der Verlagerungseinrichtung bzw. an
den Zylinderanordnungen der Verlagerungseinrichtung zu vermeiden. Vorzugsweise kann
an jedem Endabschnitt des wenigstens einen Abdeckelements jeweils wenigstens ein elastisches
Element vorgesehen sein, das wiederum mit der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung
verbunden ist.
[0020] An dem wenigstens einen Abdeckelement kann wenigstens ein Positionierelement vorgesehen
sein, das das wenigstens eine Abdeckelement in der Abdeckstellung an dem schutzbedürftigen
Abschnitt oder Element positioniert. Das wenigstens eine Positionierelement kann von
einem Vorsprung gebildet werden. Das wenigstens eine Positionierelement kann insbesondere
von einem prismenförmigen Vorsprung gebildet werden. Das wenigstens eine Positionierelement
kann an einer der befestigten Oberfläche bzw. dem schutzbedürftigen Element der befestigten
Oberfläche zugewandten Fläche des wenigstens einen Abdeckelements vorgesehen sein.
Das wenigstens eine Positionierelement kann in der Abdeckstellung des Abdeckelements
mit dem empfindlichen Abschnitt oder Element bzw. der befestigten Oberfläche in Kontakt
stehen. Das wenigstens eine Positionierelement kann zum Halten des wenigstens einen
Abdeckelements an der in der Abdeckstellung eingenommen Position an dem empfindlichen
Bauteil während des Fräsvorgangs beitragen.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann wenigstens eine Einrichtung zum manuellen
und/oder automatisierten Betätigen des Moduls vorgesehen sein. Das Modul kann beispielsweise
von einem Nutzer manuell betätigt werden. Denkbar ist hier eine Fußbetätigung oder
eine Betätigung über ein Bedienpult von Hand.
[0022] Das Modul kann wenigstens eine Einrichtung zum Erfassen eines schutzbedürftigen Elements
auf einer befestigten Oberfläche aufweisen. Die wenigstens eine Einrichtung zum Erfassen
eines schutzbedürftigen Elements kann elektronischer und/oder mechanischer Natur sein.
Denkbar sind zur mechanischen Erkennung Taster oder ähnliches, die die befestigte
Oberfläche nach Merkmalen abtasten, die einen empfindlichen Abschnitt oder ein empfindliches
Element anzeigen. Ferner können Kamerasysteme zur Erkennung eines schutzbedürftigen
Abschnitts oder Elements dienen. Wird ein schutzbedürftiger Abschnitt erfasst, kann
das Modul manuell oder automatisch betätigt werden. Es ist zudem möglich, dass schutzbedürftige
Abschnitte oder Elemente auf den von einem Kamerasystem bereitgestellten Bildern automatisiert
erfasst werden und eine Betätigung des Moduls automatisch erfolgt.
[0023] Das Modul kann wenigstens einen Sensor zum Erfassen der Position des wenigstens einen
Abdeckelements aufweisen. Insbesondere können die Positionen der ersten und zweiten
Zylinderanordnungen der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung mittels wenigstens
einen Sensors erfasst werden. Anhand der erfassten Positionen der ersten und zweiten
Zylinderanordnung kann die Position des wenigstens einen Abdeckelements ermittelt
werden. Beispielsweise kann bei der ersten Zylinderanordnung für eine Bewegung des
Abdeckelements entlang der Längsachse der Befestigungseinrichtung jeweils ein Sensor
vorgesehen sein, der jeweils erfasst, wenn sich die erste Zylinderanordnung in einer
ihrer Endpositionen befindet. Bei der zweiten Zylinderanordnung kann ein Sensor ausreichend
sein, der erfasst, wenn die Zylinderanordnung ihre obere Endposition einnimmt, d.h.
wenn das wenigstens eine Abdeckelement von der befestigten Oberfläche wegverlagert
wurde.
[0024] Das Modul kann wenigstens eine Steuereinheit aufweisen, die zumindest die wenigstens
eine Verlagerungseinrichtung steuert. Die wenigstens eine Steuereinheit kann mit dem
wenigstens einen Sensor gekoppelt sein, der die Position der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung
erfasst. Insbesondere können, wie voranstehend ausgeführt wurde, die Positionen der
ersten und zweiten Zylinderanordnung über Sensoren erfasst werden. Die wenigstens
eine Steuereinheit kann mit diesen Sensoren zur Erfassung der Positionen der ersten
und zweiten Zylinderanordnungen gekoppelt sein. Die wenigstens eine Steuereinheit
kann somit die Zylinderanordnungen der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung und
damit die Position des wenigstens einen Abdeckelements steuern.
[0025] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Fräseinrichtung zum Entfernen von
auf befestigen Oberflächen aufgebrachtem Auftrag, insbesondere aufgebrachten Fahrbahnmarkierungen
oder aufgebrachtem Reifenabrieb von Flugzeugen auf einer Start-/Landebahn, mit einem
Modul der voranstehend beschriebenen Art.
[0026] Die Fräseinrichtung kann in einer Arbeitsstellung relativ zur befestigten Oberfläche
verfahrbar sein. Die Fräseinrichtung kann ein äußeres Gehäuse und ein von diesem umschlossenes
inneres Gehäuse aufweisen. Innerhalb des inneren Gehäuses kann ein um eine Drehachse
rotierbarer Spritzbalken mit Spritzdüsen zum Durchleiten von einem unter hohem Druck
stehenden Strahlmittel angeordnet sein. Ferner kann die Fräseinrichtung einen mit
dem äußeren Gehäuse verbundenen Saugstutzen aufweisen, der mit einer Saugeinrichtung
verbindbar ist. Bezogen auf die Arbeitsstellung der Fräsrichtung können die beiden
Gehäuse zur befestigten Oberfläche hin offen sein. Der Spritzbalken kann mit den Spritzdüsen
um eine zur befestigten Oberfläche aufrechte Achse rotierbar sein. Beim Fräsen aus
den Spritzdüsen ausgegebenes Strahlmittel und gefräster Auftrag können durch einen
zwischen den Gehäusen gebildeten Zwischenraum und durch den Saugstutzen abgesaugt
werden.
[0027] Bei der Fräseinrichtung kann es sich insbesondere um ein Sonderzubehör für ein Kraftfahrzeug,
insbesondere einen Lastkraftwagen, handeln, der für die Straßeninstandhaltung Verwendung
findet. Weist dieses Kraftfahrzeug eine Saugeinrichtung und eine Pumpeneinheit für
Hochdruck-Flüssigkeit auf, kann dieses mit der Fräseinrichtung versehene Kraftfahrzeug
vorteilhaft zum Entfernen von auf befestigten Oberflächen aufgebrachtem Auftrag eingesetzt
werden. Es ist nur erforderlich, die Saugeinrichtung des Kraftfahrzeuges an den Saugstutzen
der Fräseinrichtung anzuschließen, ferner die Pumpeneinheit des Kraftfahrzeugs für
Hochdruck-Flüssigkeit über eine Schlauchverbindung mit einer Flüssigkeitszuführung
zum rotierbaren Spritzbalken zu verbinden, ferner einen Antrieb der Fräseinrichtung
für den Spritzbalken an das Kraftfahrzeug anzuschließen, beispielsweise Ölanschlüsse
des Kraftfahrzeuges mit einem hydraulischen Antrieb der Fräseinrichtung für den Spritzbalken
zu verbinden. Bei einer Ansteuerung der Komponenten der Fräseinrichtung durch den
Führer des Kraftfahrzeuges kann über die genannten Komponenten der Spritzbalken in
Rotation versetzt werden, Strahlmittel den Spritzdüsen zugeführt und die Saugeinrichtung
des Kraftfahrzeuges betätigt werden, sodass Saugluft durch den Saugstutzen der Fräseinrichtung
abgesaugt wird. Wird ein empfindlicher Abschnitt oder ein empfindliches Element, wie
eine Bitumenfuge oder eine Querfuge, erfasst, wird das Modul zum Abdecken des empfindlichen
Abschnitts betätigt. Die Betätigung des Moduls kann durch den Führer des Kraftfahrzeugs
oder automatisiert erfolgen. Nach der Betätigung wird, während Fräsvorgang unbeeinträchtigt
weiterläuft, das wenigstens eine Abdeckelement aus der Ruhestellung in die Abdeckstellung
verlagert. Die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung hält das Abdeckelement in der
Abdeckstellung an dem empfindlichen Abschnitt oder Element. Die Fräseinrichtung mit
der daran angebrachten Befestigungseinrichtung des Moduls führt dabei eine Relativbewegung
relativ zu dem stationären Abdeckelement aus. Das Abdeckelement schirmt in der Abdeckstellung
das empfindliche Bauteil, d.h. die Quer- oder Bitumenfugen, vor dem unter hohem Druck
aus den Spritzdüsen abgegebenen Strahlmittelstrahl ab. Wurde das Abdeckelement vollständig
von der Fräseinrichtung überfahren, d.h. der Strahlmittelstrahl trifft nicht mehr
auf das Abdeckelement auf, wird das Abdeckelement von der Verlagerungseinrichtung
in vertikaler Richtung nach oben und zurück in den Ruhestellung verlagert. Anders
ausgedrückt wird die eingestellte Endposition des Abdeckelements erreicht, wird das
Abdeckelement in die Ruhestellung verlagert.
[0028] Durch die schwenkbare Lagerung der Fräseinrichtung an dem Kraftfahrzeug kann die
Fräseinrichtung in einer Nichtarbeitsstellung eine Stellung einnehmen, in der sie
im Wesentlichen nach oben geklappt ist, womit mittels des Kraftfahrzeuges in üblicher
Art und Weise gefahren werden kann. Ist die Fräseinrichtung nach unten in deren im
Wesentlichen horizontalen Lage geschwenkt, nimmt sie die Arbeitsstellung ein, in der
das Kraftfahrzeug und damit die Fräseinrichtung zum Entfernen des auf die befestigte
Oberfläche aufgebrachten Auftrags aktiviert werden kann. Die Fahrgeschwindigkeit des
Kraftfahrzeuges ist hierbei relativ langsam. Das Kraftfahrzeug fährt mit einer solchen
Geschwindigkeit, dass ein optimales Entfernen des auf die befestigte Oberfläche aufgebrachten
Auftrags sichergestellt ist.
[0029] Bei der Fräseinrichtung können somit zwei Gehäuse vorgesehen sein, die haubenförmig
ausgebildet sein können. Das äußere, haubenförmige Gehäuse kann die Funktion einer
Absaugglocke aufweisen. Von der in der Arbeitsstellung der befestigten Oberfläche
zugewandten Seite der beiden haubenförmigen Gehäuse wird in den Zwischenraum zwischen
dem inneren, haubenförmigen Gehäuse und dem äußeren, haubenförmigen Gehäuse Umgebungsluft
von dem Bereich außerhalb des äußeren Gehäuses in den Zwischenraum zwischen den beiden
Gehäusen eingesaugt. Mittels dieser eingesaugten Umgebungsluft wird das aus den Spritzdüsen
ausgegebene Strahlmittel, insbesondere aus den Spritzdüsen ausgegebenes Strahlmittel,
und mittels des Strahlmittels von der befestigten Oberfläche entfernter Auftrag angesaugt,
mit der Umgebungsluft vermischt und dieses Gemisch durch den Saugstutzen aus der Fräseinrichtung
abgesaugt. Aufgrund des Absaugens durch den Zwischenraum kann die Fräseinrichtung
bei geringem Unterdruck, beispielsweise bei 20 % Vakuum, und hoher Luftmenge eine
starke Luftgeschwindigkeit erzeugen. Die dadurch generierte Strömungsmenge nimmt selbst
kleinste Strahlmittelpartikel mit auf. Aufgrund der beschriebenen Absaugung zwischen
innerem Gehäuse und äußerem Gehäuse und dem Abstand des äußeren Gehäuses zur befestigten
Oberfläche kann sich innerhalb des äußeren Gehäuses keine Flüssigkeit anstauen. Da
zwischen der Absaugung und der befestigten Oberfläche ein Abstand besteht, werden
in einem kontinuierlichen Absaugvorgang Fräsgut, Strahlmittel und entfernter Auftrag/gelöste
Markierungsreste durch einen (Saug-)Luftvorhang direkt nach dem Lösen/Aufspritzen
ins Absaugsystem abtransportiert.
[0030] Der mit Hochdruck erzeugte Strahlmittelstrahl wie beispielsweise ein Fluidstrahl,
Wasserstrahl oder Sandstrahl trifft direkt auf den zu entfernenden Auftrag, womit
eine sehr hohe Leistung beim Entfernen des aufgebrachten Auftrags, bzw. für den Fall,
dass es sich um eine Fahrbahnmarkierung handelt, um eine hohe Demarkierungsleistung
handelt. Diese Leistung ist deutlich höher als bei einer herkömmlichen Hochdruckfräse
mit gleicher Pumpenleistung. Durch die hohe Luftgeschwindigkeit ist die befestigte
Oberfläche nach dem Entfernen des aufgebrachten Auftrags nahezu trocken, und es kommt
zu einer allenfalls minimalen Verschlemmung, womit anschließend unmittelbar ein neuer
Auftrag auf die befestigte Oberfläche aufgebracht werden kann.
[0031] Die Fräseinrichtung kann ein Fahrgestell mit Rollmitteln, insbesondere Rollen oder
Räder, aufweisen, die in der Arbeitsstellung der Fräseinrichtung die befestigte Oberfläche
kontaktieren. Mittels dieser Rollmittel ist gewährleistet, dass die beiden Gehäuse
in der Arbeitsstellung der Fräseinrichtung einen konstanten Abstand zur befestigten
Oberfläche beibehalten. Rollmittel können durchaus auch als umlaufende Ketten gestaltet
sein. Bei Verwendung von Rädern oder Rollen kann insbesondere vorgesehen sein, dass
diese lenkbar sind. Grundsätzlich wäre es auch ausreichend, über Hilfsmittel, beispielsweise
ein Kraftfahrzeug, in dem die Fräseinrichtung gelagert ist, die Fräseinrichtung in
deren Arbeitsstellung mit geringem Abstand zur befestigten Oberfläche zu positionieren,
ohne somit einen Kontakt von Fräseinrichtung und befestigten Oberfläche über die genannten
Rollmittel zu bewerkstelligen. Besonders gute Arbeitsergebnisse lassen sich mit der
Fräseinrichtung erzielen, wenn, in der Arbeitsstellung der Fräseinrichtung, die zur
befestigten Oberfläche hin gerichtete Öffnung von äußerem Gehäuse und/oder innerem
Gehäuse eine ebene Öffnungsfläche bildet. Vorzugsweise ist, in der Arbeitsstellung
der Fräseinrichtung, die ebene Öffnungsfläche des äußeren Gehäuses in einem Abstand
von 10 mm bis 60 mm, vorzugsweise 20 mm bis 30 mm, insbesondere 25 mm zur befestigten
Oberfläche angeordnet. Es handelt sich somit um einen relativ klein bemessenen Spalt
zwischen äußerem Gehäuse und befestigter Oberfläche, durch den Umgebungsluft in das
Innere des äußeren Gehäuses, konkret den Zwischenraum zwischen innerem Gehäuse und
äußerem Gehäuse eingesaugt werden kann. Dies bedingt hohe Strömungsgeschwindigkeiten
der Saugluft in diesem Bereich, womit die aus den Spritzdüsen ausgegebene Flüssigkeit
und der entfernte Auftrag optimal mittels des mit hoher Geschwindigkeit strömenden
Luftstroms mitgefördert werden. Die ebene Öffnungsfläche des inneren Gehäuses kann
auch in einem größeren Abstand zur befestigten Oberfläche angeordnet sein als die
ebene Öffnungsfläche des äußeren Gehäuses. Die ebene Öffnungsfläche des äußeren Gehäuses
ist somit näher zur befestigten Oberfläche positioniert als die ebene Oberfläche des
inneren Gehäuses. Durch diesen größeren Abstand des inneren Gehäuses zur befestigten
Oberfläche kann die aus den Spritzdüsen ausgegebene Flüssigkeit und auch der entfernte
Auftrag strömungsgünstig der durch das äußere Gehäuse gesaugten Luft zugeführt werden.
[0032] Außerhalb des äußeren Gehäuses kann eine um das äußere Gehäuse umlaufende Schürze
angeordnet sein. Diese Schürze kann in der Arbeitsstellung der Fräseinrichtung die
befestigte Oberfläche umlaufend kontaktieren. Die Schürze kann flexibel bzw. nachgiebig
ausgebildet sein. Die Schürze kann auch von einzelnen, flexiblen Schürzensegmenten
gebildet werden. Durch diese Schürze wird somit zusätzlich verhindert, dass Partikel,
die beim Entfernen des Auftrags von der befestigten Oberfläche anfallen, neben der
Fräseinrichtung stehende Personen gefährden. Grundsätzlich ist diese umlaufende Schürze
aber nicht erforderlich, weil wegen der von radial außen nach radial innen strömenden
Luft, die als Umgebungsluft unterhalb des äußeren Gehäuses einströmt, Fräsgut nicht
in den Bereich außerhalb des äußeren Gehäuses gelangt. Solches Fräsgut wird von der
Saugluft nach innen mitgerissen.
[0033] Der zwischen den Gehäusen gebildete Zwischenraum kann als Ringraum ausgebildet sein.
Hierdurch lassen sich recht homogene Strömungsverhältnisse beim Durchtritt der Saugluft
durch den Zwischenraum erreichen.
[0034] Der zwischen den Gehäusen gebildete Zwischenraum kann in Zwischenraumbereiche unterteilt
sein, sodass die aus den Spritzdüsen ausgegebene Flüssigkeit und der abgefräste Auftrag
von den Zwischenraumbereichen in den Saugstutzen strömen kann. Die Fräseinrichtung
kann somit Zwischenraumbereiche zum unterschiedlichen Führen von Saugluft, Flüssigkeit
und gefrästem Auftrag aufweisen, um so optimale Absaugergebnisse zu erzielen. Es können
in dem zwischen den Gehäusen gebildete Zwischenraum Trennwände vorgesehen sein, die
den Zwischenraum in die Zwischenraumbereiche unterteilen.
[0035] Unter dem Aspekt optimaler Strömungsverhältnisse im Bereich der beiden Gehäuse wird
es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn die ebene Öffnungsfläche von innerem
Gehäuse und/oder äußerem Gehäuse kreisförmig ist, wobei eine Rotationsachse des Spritzbalkens
durch den Kreismittelpunkt verläuft. Durch diese Gestaltung ergibt sich eine weiter
optimierte Strömung aufgrund der symmetrischen Zuordnung der kreisförmigen Öffnungsflächen
und der Rotationsachse des Spritzbalkens.
[0036] Die Fräseinrichtung kann einen Rahmen aufweisen, der mit einer Aufnahme zur Lagerung,
insbesondere schwenkbaren Lagerung der Fräseinrichtung in einem Kraftfahrzeug versehen
ist.
[0037] Es wird somit eine Fräseinrichtung vorgeschlagen, bei der keine Abdichtung am äußeren
Gehäuse und/oder am inneren Gehäuse zur befestigten Oberfläche benötigt wird. Es bildet
sich keine gestaute Flüssigkeit mit gefrästem Auftrag zwischen dem rotierbaren Spritzbalken
und der befestigten Oberfläche.
[0038] Im Folgenden wird eine Ausführungsform mit Bezug auf die beigefügten Figuren beschrieben.
Es stellen dar:
- Figur 1
- eine Vorderansicht des Moduls im an einer Fräseinrichtung angebrachten Zustand;
- Figur 2
- eine Seitenansicht des Moduls im an einer Fräseinrichtung angebrachten Zustand; und
- Figuren 3 bis 6
- schematische Darstellungen von einzelnen Verfahrenszuständen eines Fräsvorgangs einer
Fräseinrichtung mit angebrachtem Modul.
[0039] Figur 1 zeigt eine Vorderansicht des Moduls 10 zum Abdecken eines schutzbedürftigen
Elements an einer befestigten Oberfläche.
[0040] Das Modul 10 ist an einer Fräseinrichtung 12 zum Entfernen von auf befestigten Oberflächen
aufgebrachtem Auftrag angeordnet. Das Modul 10 ist über eine Befestigungseinrichtung
14 an einem Fahrgestell 16 der Fräseinrichtung 12 angebracht. Die Befestigungseinrichtung
14 wird von schienenförmigen Elementen 18 gebildet, die sich entlang der Seitenflächen
20 des Fahrgestells 16 der Fräseinrichtung 12 erstrecken. Die Elemente 18 der Befestigungseinrichtung
14 können mit einer Abdeckung AD versehen sein.
[0041] Das Modul 10 weist ferner eine Verlagerungseinrichtung 22 auf. Die Verlagerungseinrichtung
22 weist Zylinderanordnungen 24, 26 auf. Die Zylinderanordnungen 24, 26 umfassen jeweils
eine Kolbenstange 28, 30. Die Kolbenstangen 28, 30 sind mit elastischen Körpern 32,
34 verbunden. Die elastischen Körper 32 und 34 sind wiederum mit dem Abdeckelement
36 verbunden. Das Abdeckelement 36 ist somit an seinen beiden Enden über die elastischen
Körper 32, 34 mit den Zylinderanordnungen 24, 26 verbunden. Anders ausgedrückt stellt
das wenigstens eine Abdeckelement 36 eine Verbindung zwischen den beiden elastischen
Elementen 32, 34 und damit zwischen den Zylinderanordnungen 24, 26 der Verlagerungseinrichtung
22 her. Die Fräseinrichtung 12 befindet sich zwischen den Zylinderanordnungen 24,
26 bzw. zwischen den schienenförmigen Elementen 18 der Befestigungseinrichtung 14.
Die Länge des Abdeckelements 36 bzw. der Abstand zwischen den Zylinderanordnungen
24, 26 ist dafür ausgelegt, dass die Fräseinrichtung 12 mit ihrem gesamten Querschnitt
zwischen den Zylinderanordnungen 24, 26 hindurch über das wenigstens eine Abdeckelement
36 bewegt werden kann. Das Abdeckelement 36 weist Vorsprünge 38, 40 auf. Die Vorsprünge
38, 40 sind an Endabschnitten des Abdeckelements 36 an einer der befestigten Oberfläche
V zugewandten Fläche des Abdeckelements 36 vorgesehen. Die Vorsprünge 38, 40 stellen
Positioniermittel dar, die das Abdeckelement 36 in der Abdeckstellung an einem schutzbedürftigen
Element einer befestigten Oberfläche wie zum Beispiel einer Bitumenfuge oder einer
Querfuge in seiner vorbestimmten Position halten.
[0042] In Figur 1 ist das Modul 10 in seiner Ruhestellung gezeigt. Dies wird durch den Abstand
A ersichtlich, der zwischen der befestigten Oberfläche V und dem Abdeckelement 36
eingestellt ist. In der Abdeckstellung ist der Abstand A kleiner oder auch nahezu
nicht vorhanden, da das Abdeckelement 36 in der Abdeckstellung an der befestigten
Oberfläche V anliegt.
[0043] Die elastischen Elemente bzw. Körper 32 und 34 dienen zum einen zum Ausgleich von
Unebenheiten der befestigten Oberfläche V in der Abdeckstellung des Abdeckelements
36 und zum anderen als Sollbruchstelle. Sollte sich das Abdeckelement 36 im Betrieb
des Moduls 10 beispielsweise an der befestigten Oberfläche V verkanten, können die
elastischen Elemente 32, 34 bei einer vorbestimmten Krafteinwirkung brechen oder reißen,
wodurch Schäden insbesondere an den Verlagerungseinrichtungen 22 verhindert werden
können.
[0044] Das Fahrgestell 16 der Fräseinrichtung 12 stützt sich über Rollen 42 an der befestigten
Oberfläche V ab. Die Fräseinrichtung 42 weist ein Gehäuse 44 auf, in dem sich unter
anderem ein nicht gezeigter rotierbarer Spritzbalken mit Spritzdüsen sowie ein ebenfalls
nicht gezeigter Saugstutzen befindet. Aus dem Gehäuse 44 tritt von den nicht gezeigten
Spritzdüsen unter hohem Druck abgegebenes Strahlmittel aus. Der von den Spritzdüsen
abgegebene Strahlmittelstrom ist in Figur 1 schematisch durch die Pfeile 46 angezeigt.
Der Strahlmittelstrahl 46 dient zur Demarkierung bzw. zum Abtragen von Auftrag an
der befestigten Oberfläche V. Da befestigte Oberflächen V häufig Bitumenfugen oder
Querfugen aufweisen, kann es aufgrund des für die Demarkierung bzw. den Abtrag des
Auftrags notwendigen hohen Drucks des Strahlmittels zu Schäden an den Fugen kommen.
[0045] Mit dem Modul 10 können derartige Fugen abgedeckt und somit Schäden an den Fugen
verhindert werden. Dazu wird das Abdeckelement 36 über die Verlagerungseinrichtung
22 aus der in Figur 1 gezeigten Ruhestellung in vertikaler Richtung nach unten in
Anlage mit der Fuge bzw. dem schutzbedürftigen Element der befestigten Oberfläche
V gebracht. Das Abdeckelement 36 wird somit in seine Abdeckstellung überführt. Das
Abdeckelement 36 wird über die Zylinderanordnungen 24, 26 und die Positioniervorsprünge
38, 40 an der Fuge in seiner vorbestimmten Position gehalten. Dazu drücken die Zylinderanordnungen
24, 26 das Abdeckelement 36 nach unten. Bei einem Fräsvorgang bewegt sich die Fräseinrichtung
12 mit ihrem Fahrgestell 16 weiter relativ zu dem in der Abdeckstellung stationären
Abdeckelement 36 an der Fuge. Das Abdeckelement 36 schirmt die Fuge von dem aus den
Spritzdüsen der Fräseinrichtung 12 austretenden harten Strahlmittelstrahl ab, d.h.
der Hochdruck-Strahlmittelstrahl 46 trifft auf das Abdeckelement 16, aber nicht auf
die Fuge. Der Strahlmittelstrahl 46 trifft dabei die der Fräseinrichtung 12 zugewandte
Fläche des Abdeckelements. Wurde das Fahrgestell 16 der Fräseinrichtung 12 solange
weiter relativ zu dem Abdeckelement 36 bewegt, dass die Verlagerungseinrichtung 22
an einer ihrer Endlagen angekommen ist, werden die Kolbenstangen 28, 30 eingefahren
und dadurch das Abdeckelement 36 in vertikaler Richtung nach oben bewegt. Bei dem
voranstehend beschriebenen Abdeckvorgang wird die Prozessgeschwindigkeit, mit der
die Fräseinrichtung 12 der befestigten Oberfläche bearbeitet, nicht reduziert oder
dergleichen. Das Modul 10 beeinträchtigt somit den Fräsvorgang der Fräseinrichtung
12 nicht.
[0046] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht des Moduls 10 in einem an einer Fräseinrichtung
12 angebrachten Zustand.
[0047] Die Verlagerungseinrichtung 22 umfasst neben der Zylinderanordnung 26 eine weitere
Zylinderanordnung, die sich unter der Abdeckung AD befindet und damit in Figur 2 nicht
gezeigt ist. Diese weitere Zylinderanordnung dient zur Verlagerung des Abdeckelements
36 entlang der Längsachse L. Die Verlagerungseinrichtung 22 ist über ein Verbindungselement
48 mit der nicht gezeigten weiteren Zylinderanordnung gekoppelt. Die Verlagerungseinrichtung
22 kann Schienenanordnungen 50 zur Führung der Zylinderanordnung 26 bzw. der nicht
gezeigten weiteren Zylinderanordnung umfassten. Die Schienenanordnungen 50 können
unter anderem auch zur Verbindung der Verlagerungseinrichtung 22 mit der Befestigungseinrichtung
14 dienen. Die Zylinderanordnung 26 kann mit der Zylinderanordnung (nicht gezeigt)
zur Verlagerung einer Längsachse über das Verbindungselement 48 derart gekoppelt sein,
dass die Zylinderanordnung 26 von der nicht gezeigten Zylinderanordnung entlang der
Längsachse L verlagert werden kann.
[0048] Entlang der Längsachse L kann das Abdeckelement 36 über die Verlagerungseinrichtung
22 insbesondere zwischen zwei Endpositionen PS1 und PS2 verlagert werden. Eine Verlagerung
zwischen diesen beiden Endpositionen ist insbesondere dann notwendig, wenn sich das
Abdeckelement 36 bei einem Fräsvorgang in der Abdeckstellung befunden hat und die
Fräseinrichtung 12 relativ zu dem in der Abdeckstellung stationären Abdeckelement
36 bewegt wurde. Zudem ist eine Bewegung zwischen den beiden Endpositionen PS1 und
PS2 notwendig, wenn nach dem Fräsvorgang zurück in die Ruhstellung überführt werden
soll. Befindet sich das Abdeckelement 36 in der Abdeckstellung und bewegt sich die
Fräseinrichtung 12 relativ zu dem stationär gehaltenen Abdeckelement 36, so wird dann,
wenn das Abdeckelement 36 an der Endlage PS2 ankommt, das Abdeckelement in vertikaler
Richtung nach oben und in Richtung der Längsachse L nach vorne zur Endposition PS1
bewegt, um bei der nächsten Fuge wieder unmittelbar mit dem nächsten Abdeckvorgang
beginnen zu können.
[0049] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Ausführungsform wird im Folgenden mit Bezug
auf die Figuren 3 bis 6 beschrieben.
[0050] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung, in der sich das Modul 10 am Anfang eines
Abdeckvorgangs befindet. In Figur 3 sind sowohl die Fräseinrichtung 12 als auch das
Modul 10 zum Abdecken schematisch dargestellt.
[0051] In Figur 3 ist eine befestige Oberfläche V erkennbar, an der sich ein Auftrag 52
wie beispielsweise eine Mittelstreifenmarkierung, befindet. Der Auftrag 52 wird mit
der Fräseinrichtung 12 abgetragen. Bei dem in Figur 3 eingezeichneten und schraffierten
Bereich 54 handelt es sich um einen Bereich, in dem der Auftrag 52 bereits von der
Fräseinrichtung 12 abgetragen wurde.
[0052] Das schematisch dargestellte Abdeckelement 36 wurde, nachdem eine Fuge 56 an der
befestigten Oberfläche V erkannt wurde, aus der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ruhestellung
in die Abdeckstellung verlagert. Das Abdeckelement 36 befindet sich in Figur 3 noch
an der vorderen Endposition PS1 gemäß Figur 2. In der Abdeckstellung verdeckt das
Abdeckelement 36 die Fuge 56, so dass der von der Fräseinrichtung 12 abgegebene Strahlmittelstrahl
(Figur 1) nicht auf die empfindliche Fuge 56 auftreffen kann. Dies ist in Figuren
3 bis 6 nicht näher dargestellt. Das Abdeckelement 36 in der Abdeckstellung verbleibt
stationär an der Fuge 56, während die Fräseinrichtung 12 weiter in Richtung des Pfeils
P relativ zu dem Abdeckelement 36 an der Fuge 56 bewegt wird. Dabei überfährt die
Fräseinrichtung 12 das Abdeckelement 36 an der Fuge 56.
[0053] Insbesondere in den Figuren 4 und 5 wird deutlich, dass sich die Fräseinrichtung
12 während eines Fräsvorgangs zum Abtragen des Auftrags 52 weiter relativ zu dem Abdeckelement
36 in Richtung des Pfeils P bewegt, wohingegen das Abdeckelement 36 stationär an der
Fuge 56 verbleibt und diese abdeckt. Das Abdeckelement 36 deckt die Fuge 56 solange
ab, bis kein Strahlmittelstrahl mehr auf die Fuge 56 auftreffen kann. Der Abdeckvorgang
mit dem Abdeckelement 36 behindert somit den Fräsvorgang der Fräseinrichtung 12 in
keinster Weise.
[0054] In Figur 5 befindet sich das Abdeckelement 36 an der hinteren Endposition PS2 (Figur
2), d.h. das Abdeckelement 36 wurde vollständig von der Fräseinrichtung 12 überfahren.
[0055] In Figur 6 wurde das Abdeckelement 36 zurück in die Ruhestellung verlagert, nachdem
die Fuge 56 vollständig von der Fräseinrichtung 12 überfahren und der Auftrag 52 im
Bereich der Fuge 56 mit der Fräseinrichtung 12 abgefräst wurde. Der Abdeckvorgang
der Fuge 56 mit dem Abdeckelement 36 ist dementsprechend abgeschlossen. Nachdem das
Abdeckelement 36 in Figur 5 an der hinteren Endposition PS2 (Figur 2) angekommen ist,
wird es zurück in die Ruhestellung an der vorderen Endposition PS1 (Figur 2) verlagert
und ist so für den nächsten Fräsvorgang bereit. Gleichzeitig wird die Fräseinrichtung
12 während des gesamten Abdeckvorgangs weiter in Richtung des Pfeils P verlagert.
[0056] Mit der Erfindung kann wirksam verhindert werden, dass in einem Abtragprozess empfindliche
Abschnitte, wie Bitumenfugen, einer Fahrbahn beschädigt werden. Ein zeitraubendes
manuelles Eingreifen ist nicht erforderlich. Das Abdecken solcher empfindlicher Abschnitte,
wie Bitumenfugen, einer Fahrbahn kann automatisiert werden.
1. Modul (10) zum Abdecken von schutzbedürftigen Abschnitten oder Elementen an befestigten
Oberflächen (V) mit
- wenigstens einer Befestigungseinrichtung (14) zum Befestigen des Moduls (10) an
einer Fräseinrichtung (12) zum Entfernen von auf befestigten Oberflächen (V) aufgebrachtem
Auftrag,
- wenigstens einem verlagerbaren Abdeckelement (36) zum Abdecken eines schutzbedürftigen
Abschnitts oder Elements, und
- wenigstens einer Verlagerungseinrichtung (22) zum Verlagern des wenigstens einen
Abdeckelements (36) relativ zu der wenigstens einen Befestigungseinrichtung (14),
wobei die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung (22) derart ausgebildet ist, dass
zwischen dem wenigstens ein Abdeckelement (36) und der wenigstens einen Befestigungsvorrichtung
(14) für einen Abdeckvorgang eines schutzbedürftigen Abschnitts oder Elements wenigstens
eine Relativbewegung ausführbar ist.
2. Modul (10) nach Anspruch 1,
wobei das wenigstens eine Abdeckelement (36) mittels der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung
(22) zwischen einer Ruhestellung und einer Abdeckstellung verlagerbar ist.
3. Modul (10) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung (22) das wenigstens eine Abdeckelement
(36) bei einem Abdeckvorgang für einen schutzbedürftigen Abschnitt oder ein schutzbedürftiges
Element in der Abdeckstellung hält.
4. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung (22) derart ausgebildet ist, dass
die wenigstens eine Befestigungseinrichtung (14) bei einem Abdeckvorgang für einen
schutzbedürftigen Abschnitt oder ein schutzbedürftiges Element eine Relativbewegung
relativ zu dem wenigstens einen Abdeckelement (36) ausführt.
5. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung (22) wenigstens eine erste Zylinderanordnung
zum Verlagern des wenigstens einen Abdeckelements (36) entlang der Längsachse der
Befestigungseinrichtung (14) aufweist.
6. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung (22) wenigstens eine zweite Zylinderanordnung
(26) zum Verlagern des wenigstens einen Abdeckelements (36) in vertikaler Richtung
aufweist.
7. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei das wenigstens eine Abdeckelement (36) über wenigstens ein elastisches Element
(32, 34) mit der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung (22) verbunden ist.
8. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei an dem wenigstens einen Abdeckelement (36) wenigstens ein Positionierelement
(38, 40) vorgesehen ist, das das wenigstens eine Abdeckelement (36) in der Abdeckstellung
an dem schutzbedürftigen Abschnitt oder Element positioniert.
9. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei wenigstens eine Einrichtung zum manuellen und/oder automatisierten Betätigen
des Moduls vorgesehen.
10. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
wobei das Modul (10) wenigstens eine Einrichtung zum Erfassen eines schutzbedürftigen
Abschnitts oder Elements auf einer befestigten Oberfläche (V) aufweist.
11. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
wobei das Modul (10) wenigstens einen Sensor zum Erfassen der Positionen des wenigstens
einen Abdeckelements (36) aufweist.
12. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
wobei das Modul (10) wenigstens eine Steuereinheit aufweist, die zumindest die wenigstens
eine Verlagerungseinrichtung (22) steuert.
13. Fräseinrichtung (12) zum Entfernen von auf befestigten Oberflächen (V) aufgebrachtem
Auftrag, insbesondere aufgebrachten Fahrbahnmarkierungen oder aufgebrachtem Reifenabrieb
von Flugzeugen auf einer Start-/Landebahn, mit einem Modul (10) zum Abdecken von schutzbedürftigen
Abschnitten oder Elementen auf befestigten Oberflächen (V) nach einem der Ansprüche
1 bis 12.
14. Fräseinrichtung (12) nach Anspruch 13,
wobei die Fräseinrichtung (12) in einer Arbeitsstellung relativ zur Oberfläche (V)
verfahrbar ist, mit einem äußeren Gehäuse (44) und einem von diesem umschlossenen
inneren Gehäuse, einem innerhalb des inneren Gehäuses angeordneten, um eine Drehachse
rotierbaren Spritzbalken mit Spritzdüsen zum Durchleiten von eines unter hohem Druck
stehenden Strahlmittel, sowie mit einem mit dem äußeren Gehäuse (44) verbundenen Saugstutzen,
der mit einer Saugeinrichtung verbindbar ist, wobei, bezogen auf die Arbeitsstellung
der Fräseinrichtung (12), die beiden Gehäuse (44) zur Oberfläche (V) hin offen sind,
wobei der Spritzbalken mit den Spritzdüsen um eine zur Oberfläche (V) aufrechte Achse
rotierbar ist, und wobei beim Fräsen aus den Spritzdüsen ausgegebenes Strahlmittel
und gefräster Auftrag durch einen zwischen den Gehäusen gebildeten Zwischenraum und
durch den Saugstutzen absaugbar ist.