(19)
(11) EP 3 195 938 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.07.2017  Patentblatt  2017/30

(21) Anmeldenummer: 17000098.8

(22) Anmeldetag:  20.01.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B05B 13/00(2006.01)
E01C 23/08(2006.01)
B05B 15/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 21.01.2016 DE 102016000594

(71) Anmelder: Volkmann & Rossbach GmbH & Co. KG
56410 Montabaur (DE)

(72) Erfinder:
  • Grauer, Robert
    56412 Girod (DE)

(74) Vertreter: Thum, Bernhard 
Wuesthoff & Wuesthoff Patentanwälte PartG mbB Schweigerstraße 2
81541 München
81541 München (DE)

   


(54) MODUL ZUM ABDECKEN VON SCHUTZBEDÜRFTIGEN ABSCHNITTEN ODER ELEMENTEN AUF BEFESTIGTEN OBERFLÄCHEN


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Modul (10) zum Abdecken von schutzbedürftigen Abschnitten oder Elementen an befestigten Oberflächen (V) mit
- wenigstens einer Befestigungseinrichtung (14) zum Befestigen des Moduls (10) an einer Fräseinrichtung (12) zum Entfernen von auf befestigten Oberflächen (V) aufgebrachtem Auftrag,
- wenigstens einem verlagerbaren Abdeckelement (36) zum Abdecken eines schutzbedürftigen Abschnitts oder Elements, und
- wenigstens einer Verlagerungseinrichtung (22) zum Verlagern des wenigstens einen Abdeckelements (36) relativ zu der wenigstens einen Befestigungseinrichtung (14),
wobei die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung (22) derart ausgebildet ist, dass zwischen dem wenigstens ein Abdeckelement (36) und der wenigstens einen Befestigungseinrichtung (14) für einen Abdeckvorgang eines schutzbedürftigen Abschnitts oder Elements wenigstens eine Relativbewegung ausführbar ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Modul zum Abdecken von schutzbedürftigen Abschnitten oder Elementen auf befestigten Oberflächen.

[0002] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Fräseinrichtung zum Entfernen von auf befestigten Oberflächen aufgebrachtem Auftrag mit einem Modul zum Abdecken von schutzbedürftigen Abschnitten oder Elementen auf befestigten Oberflächen.

[0003] Derartige befestige Oberflächen befinden sich an Verkehrswegen (Straßen), Parkhäusern, Parkplätzen, Flughäfen (Start-/Landebahnen, Taxiways), Betriebsgeländen, Bahnhofsgeländen, Betonverkehrswegen, Betonbauwerken (wie z.B. Brücken) und ähnlichem.

[0004] Bei auf befestigten Oberflächen aufgebrachtem Auftrag handelt es sich beispielsweise um Fahrbahnmarkierungen oder Reifenabrieb von Flugzeugen auf einer Start-/Landebahn. Im Zusammenhang mit Straßenmarkierungen besteht der Auftrag insbesondere aus Klebestreifen, Spritzplastik, Kaltplastik, Thermoplastik, Farbe oder Epoxidharzmaterialien.

[0005] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Vorrichtungen zum Entfernen von Auftrag auf befestigten Oberflächen bekannt. Beispielsweise vertreibt die Fa. Weigel Hochdruck Technik GmbH & Co. KG eine Demarkierungsmaschine mit der Bezeichnung "Peel Jet". Diese Demarkierungsmaschine umfasst eine Absaughaube, innerhalb der ein rotierbarer Spritzbalken mit Spritzdüsen angeordnet ist. Bei rotierendem Spritzbalken wird Strahlmittel unter hohem Druck durch den Spritzbalken den Spritzdüsen zugeführt und in Richtung der Fahrbahn ausgegeben. Das unter hohem Druck auf die befestigte Oberfläche bzw. die Straße aufgebrachte Strahlmittel dient zum Ablösen der Straßenmarkierung von der Fahrbahn.

[0006] Befestigte Oberflächen wie beispielsweise Straßen und Start-/Landebahnen weisen jedoch auch empfindliche bzw. schutzbedürftige Abschnitte oder Bauteile auf, wie zum Beispiel Bitumenfugen an Straßensegmenten oder Querfugen an Ausbesserungsstellen. Derartige empfindliche Abschnitte oder Bauteile können bei der Demarkierung oder der Entfernung von andersartigem Auftrag aufgrund des unter hohem Druck durch die Spritzdüsen auf die Straße bzw. die befestigte Oberfläche abgegebenen Strahlmittelstahls beschädigt werden.

[0007] Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Modul der eingangs bezeichneten Art bereitzustellen, mit dem Beschädigungen an empfindlichen bzw. schutzbedürftigen Bauteilen von befestigten Oberflächen verhindert und gleichzeitig eine Beeinträchtigung der Prozessgeschwindigkeit des Fräsvorgangs bei der Entfernung des Auftrags auf den befestigten Oberflächen durch das Modul zum Abdecken von empfindlichen Abschnitten oder Elementen vermieden wird.

[0008] Diese Aufgabe wird mit einem Modul zum Abdecken von schutzbedürftigen Abschnitten oder Elementen auf befestigten Oberflächen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 13.

[0009] Das erfindungsgemäße Modul zum Abdecken von schutzbedürftigen Abschnitten oder Elementen auf befestigten Oberflächen umfasst wenigstens eine Befestigungseinrichtung zum Befestigen des Moduls an einer Fräseinrichtung zum Entfernen von auf befestigten Oberflächen aufgebrachtem Auftrag, wenigstens ein verlagerbares Abdeckelement zum Abdecken eines schutzbedürftigen Abschnitts oder Elements und wenigstens eine Verlagerungseinrichtung zum Verlagern des wenigstens einen Abdeckelements relativ zu der wenigstens einen Befestigungseinrichtung. Die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung ist derart ausgebildet, dass zwischen dem wenigstens einen Abdeckelement und der wenigstens einen Befestigungseinrichtung für einen Abdeckvorgang eines schutzbedürftigen Abschnitts oder Elements wenigstens eine Relativbewegung erfolgen kann.

[0010] Das erfindungsgemäße Modul erlaubt es, die empfindlichen Abschnitte oder Bauteile, wie Bitumenfugen oder Querfugen, zu schützen. Der Demarkierungsvorgang bzw. die Entfernung des Auftrags wird dadurch nicht beeinträchtigt, da in der Abdeckstellung des wenigstens einen Abdeckelements eine Relativbewegung zwischen dem wenigstens Abdeckelement und der wenigstens einen Befestigungseinrichtung erfolgen kann, wobei die Befestigungseinrichtung an der Fräseinrichtung befestigt ist. Die Prozessgeschwindigkeit der Demarkierung bzw. der Entfernung des Auftrags wird durch den Abdeckvorgang des empfindlichen Abschnitts oder Elements nicht reduziert.

[0011] In einem an der Fräseinrichtung angebrachten Zustand verhindert das wenigstens eine Abdeckelement des erfindungsgemäßen Moduls, dass der von den Spritzdüsen unter hohem Druck abgegebene Strahlmittelstrahl wie beispielsweise ein Fluid- oder Sandstrahl auf empfindlichen Abschnitte oder Elemente wie Bitumenfugen oder Querfugen trifft. Anders ausgedrückt befindet sich das wenigstens eine Abdeckelement in vertikaler Richtung zwischen der Fuge und den Spritzdüsen zur Abgabe des Strahlmittelsstrahls, sodass der Strahlmittelstrahl auf das Abdeckelement auftrifft, aber nicht auf das empfindliche Bauteil der befestigten Oberfläche. Ein Strahlmittelstrahl kann mit jedem denkbaren Strahlmittel wie beispielsweise Sand, Wasser, verschiedenen Granulaten und anderen Festkörpern, Gasen sowie Gemischen aus Festkörpern und Flüssigkeiten oder Gasen erzeugt werden.

[0012] Die wenigstens eine Befestigungseinrichtung kann mit der wenigstens einen Befestigungseinrichtung gekoppelt sein. Die Kopplung kann beispielsweise über eine Schienenanordnung oder Verschraubungen erfolgen.

[0013] Mit dem erfindungsgemäßen Modul können empfindliche Abschnitt oder Elemente wie zum Beispiel Bitumenfugen oder Querfugen an befestigten Oberflächen mit einer Breite von 200 - 400 mm geschützt werden.

[0014] Das wenigstens eine Abdeckelement kann gemäß einer Ausführungsform der Erfindung mittels der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung zwischen einer Ruhestellung und einer Abdeckstellung verlagerbar sein. Die Ruhestellung befindet sich dabei an einer Position, die den Fräsvorgang, d.h. den Vorgang zur Demarkierung bzw. zum Abtragen des Auftrags, auf der gesamten bearbeitbaren Fläche nicht beeinträchtigt. Die Ruhestellung des wenigstens einen Abdeckelements wird derart gewählt, dass das wenigstens eine Abdeckelement mit einem möglichst einfach und schnell auszuführenden Bewegungsmuster, wie z.B. einer linearen Bewegung, aus der Ruhestellung in die Abdeckstellung überführbar ist. Dadurch wird erreicht, dass die Überführung des wenigstens einen Abdeckelements aus der Ruhestellung in die Abdeckstellung den Demarkierungsvorgang bzw. den Fräsvorgang nicht behindert oder beeinträchtigt.

[0015] Die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung kann das wenigstens eine Abdeckelement bei einem Abdeckvorgang für ein schutzbedürftiges Element in der Abdeckstellung halten. Die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung kann das wenigstens eine Abdeckelement in Kontakt mit der befestigten Oberfläche bringen, um das schutzbedürftige Element abzudecken. Nachdem das wenigstens eine Abdeckelement von der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung mit dem empfindlichen Bauteil der befestigten Oberfläche in Kontakt gebracht wurde, kann die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung während des Abdeckvorgangs das wenigstens eine Abdeckelement an der vorbestimmten und eingenommenen Position an dem schutzbedürftigen Abschnitt oder Element der befestigten Oberfläche halten. Die Position des wenigstens einen Abdeckelements an dem empfindlichen Abschnitt oder Element kann dadurch bei einem Fräsvorgang selbst dann sicher eingehalten werden, wenn der unter einem hohen Druck von den Spritzdüsen abgegebene Strahlmittelstrahl wie beispielsweise ein Wasserstrahl auf das wenigstens eine Abdeckelement einwirkt.

[0016] Die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass die wenigstens eine Befestigungseinrichtung bei einem Abdeckvorgang für einen schutzbedürftigen Abschnitt eine Relativbewegung relativ zu dem wenigstens einen Abdeckelement ausführen kann. Anders ausgedrückt verbleibt das wenigstens eine Abdeckelement an der über die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung vorgegebenen Position an dem schutzbedürftigen Abschnitt oder Element der befestigten Oberfläche, während die wenigstens eine Befestigungseinrichtung eine Relativbewegung zu dem stationären Abdeckelement ausführen kann. Wenn das Modul über die wenigstens eine Befestigungseinrichtung an einer Fräseinrichtung angebracht wurde, kann ein Abdeckvorgang während eines Fräsvorgangs beispielhaft folgendermaßen ablaufen: Das Abdeckelement wird aus der Ruhestellung in die Abdeckstellung verlagert und in der Abdeckstellung von der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung stationär an dem empfindlichen Abschnitt oder Element der befestigten Oberfläche gehalten. Gleichzeitig läuft der Fräsvorgang unbeeinträchtigt weiter. Die Fräseinrichtung führt dabei zusammen mit der Befestigungseinrichtung des Moduls eine Relativbewegung relativ zu dem stationär gehaltenen wenigstens einen Abdeckelement aus. Nachdem das Abdeckelement während des Fräsvorgangs vollständig von der Fräseinrichtung "überfahren" wurde, wird das Abdeckelement zurück in die Ruhestellung überführt.

[0017] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung wenigstens eine erste Zylinderanordnung zum Verlagern des wenigstens einen Abdeckelements entlang der Längsachse der Fräseinrichtung aufweisen. Beispielsweise kann an jedem Ende des wenigstens einen Abdeckelements eine Zylinderanordnung mit dem wenigstens einen Abdeckelement gekoppelt sein. Die wenigstens eine Zylinderanordnung kann beispielsweise von einem oder mehreren Verfahrzylindern gebildet werden, über die das wenigstens eine Abdeckelement entlang der Längsachse der Befestigungseinrichtung verlagert werden kann. Die wenigstens eine erste Zylinderanordnung kann mit der wenigstens einen Befestigungseinrichtung gekoppelt sein. Die wenigstens eine Befestigungseinrichtung erstreckt sich zumindest entlang des Verfahrwegs der wenigstens einen Zylinderanordnung.

[0018] Die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung kann wenigstens eine zweite Zylinderanordnung zum Verlagern des wenigstens einen Abdeckelements in vertikaler Richtung aufweisen. Über die wenigstens eine zweite Zylinderanordnung kann das wenigstens eine Abdeckelement an die befestigte Oberfläche angenähert oder von dieser in vertikaler Richtung entfernt werden. Insbesondere kann die wenigstens eine zweite Zylinderanordnung dazu dienen, das wenigstens eine Abdeckelement aus der Ruhstellung in die Abdeckstellung zu verlagern und in der Abdeckstellung während des Abdeckvorgangs zu halten. Mit anderen Worten kann die wenigstens eine zweite Zylinderanordnung das wenigstens eine Abdeckelement gegen die Oberfläche des empfindlichen Bauteils bzw. der befestigten Oberfläche wie beispielsweise einem Verkehrsweg drücken, damit das wenigstens eine Abdeckelement auch unter Einwirkung des Strahlmittelstrahls der Fräseinrichtung seine Position an dem empfindlichen Abschnitt oder Element einhalten kann. Die wenigstens eine zweite Zylinderanordnung kann mit der wenigstens einen ersten Zylinderanordnung gekoppelt sein. Dabei kann die wenigstens eine zweite Zylinderanordnung zusammen mit dem wenigstens einen Abdeckelement von der wenigstens einen ersten Zylinderanordnung in Längsrichtung der Befestigungseinrichtung verlagert werden.

[0019] Das wenigstens eine Abdeckelement kann über wenigstens ein elastisches Element mit der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung verbunden sein. Das wenigstens eine elastische Element kann zum Ausgleich von Unebenheiten der befestigten Oberfläche dienen. Zudem kann das wenigstens eine elastische Element eine Sollbruchstelle aufweisen für den Fall, dass sich das Abdeckelement im Kontakt mit der befestigten Oberfläche verkanten sollte. In diesem Fall bricht bzw. reißt das wenigstens eine elastische Element bei einer vorbestimmten Kraftwirkung, um Schäden an der Verlagerungseinrichtung bzw. an den Zylinderanordnungen der Verlagerungseinrichtung zu vermeiden. Vorzugsweise kann an jedem Endabschnitt des wenigstens einen Abdeckelements jeweils wenigstens ein elastisches Element vorgesehen sein, das wiederum mit der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung verbunden ist.

[0020] An dem wenigstens einen Abdeckelement kann wenigstens ein Positionierelement vorgesehen sein, das das wenigstens eine Abdeckelement in der Abdeckstellung an dem schutzbedürftigen Abschnitt oder Element positioniert. Das wenigstens eine Positionierelement kann von einem Vorsprung gebildet werden. Das wenigstens eine Positionierelement kann insbesondere von einem prismenförmigen Vorsprung gebildet werden. Das wenigstens eine Positionierelement kann an einer der befestigten Oberfläche bzw. dem schutzbedürftigen Element der befestigten Oberfläche zugewandten Fläche des wenigstens einen Abdeckelements vorgesehen sein. Das wenigstens eine Positionierelement kann in der Abdeckstellung des Abdeckelements mit dem empfindlichen Abschnitt oder Element bzw. der befestigten Oberfläche in Kontakt stehen. Das wenigstens eine Positionierelement kann zum Halten des wenigstens einen Abdeckelements an der in der Abdeckstellung eingenommen Position an dem empfindlichen Bauteil während des Fräsvorgangs beitragen.

[0021] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann wenigstens eine Einrichtung zum manuellen und/oder automatisierten Betätigen des Moduls vorgesehen sein. Das Modul kann beispielsweise von einem Nutzer manuell betätigt werden. Denkbar ist hier eine Fußbetätigung oder eine Betätigung über ein Bedienpult von Hand.

[0022] Das Modul kann wenigstens eine Einrichtung zum Erfassen eines schutzbedürftigen Elements auf einer befestigten Oberfläche aufweisen. Die wenigstens eine Einrichtung zum Erfassen eines schutzbedürftigen Elements kann elektronischer und/oder mechanischer Natur sein. Denkbar sind zur mechanischen Erkennung Taster oder ähnliches, die die befestigte Oberfläche nach Merkmalen abtasten, die einen empfindlichen Abschnitt oder ein empfindliches Element anzeigen. Ferner können Kamerasysteme zur Erkennung eines schutzbedürftigen Abschnitts oder Elements dienen. Wird ein schutzbedürftiger Abschnitt erfasst, kann das Modul manuell oder automatisch betätigt werden. Es ist zudem möglich, dass schutzbedürftige Abschnitte oder Elemente auf den von einem Kamerasystem bereitgestellten Bildern automatisiert erfasst werden und eine Betätigung des Moduls automatisch erfolgt.

[0023] Das Modul kann wenigstens einen Sensor zum Erfassen der Position des wenigstens einen Abdeckelements aufweisen. Insbesondere können die Positionen der ersten und zweiten Zylinderanordnungen der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung mittels wenigstens einen Sensors erfasst werden. Anhand der erfassten Positionen der ersten und zweiten Zylinderanordnung kann die Position des wenigstens einen Abdeckelements ermittelt werden. Beispielsweise kann bei der ersten Zylinderanordnung für eine Bewegung des Abdeckelements entlang der Längsachse der Befestigungseinrichtung jeweils ein Sensor vorgesehen sein, der jeweils erfasst, wenn sich die erste Zylinderanordnung in einer ihrer Endpositionen befindet. Bei der zweiten Zylinderanordnung kann ein Sensor ausreichend sein, der erfasst, wenn die Zylinderanordnung ihre obere Endposition einnimmt, d.h. wenn das wenigstens eine Abdeckelement von der befestigten Oberfläche wegverlagert wurde.

[0024] Das Modul kann wenigstens eine Steuereinheit aufweisen, die zumindest die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung steuert. Die wenigstens eine Steuereinheit kann mit dem wenigstens einen Sensor gekoppelt sein, der die Position der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung erfasst. Insbesondere können, wie voranstehend ausgeführt wurde, die Positionen der ersten und zweiten Zylinderanordnung über Sensoren erfasst werden. Die wenigstens eine Steuereinheit kann mit diesen Sensoren zur Erfassung der Positionen der ersten und zweiten Zylinderanordnungen gekoppelt sein. Die wenigstens eine Steuereinheit kann somit die Zylinderanordnungen der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung und damit die Position des wenigstens einen Abdeckelements steuern.

[0025] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Fräseinrichtung zum Entfernen von auf befestigen Oberflächen aufgebrachtem Auftrag, insbesondere aufgebrachten Fahrbahnmarkierungen oder aufgebrachtem Reifenabrieb von Flugzeugen auf einer Start-/Landebahn, mit einem Modul der voranstehend beschriebenen Art.

[0026] Die Fräseinrichtung kann in einer Arbeitsstellung relativ zur befestigten Oberfläche verfahrbar sein. Die Fräseinrichtung kann ein äußeres Gehäuse und ein von diesem umschlossenes inneres Gehäuse aufweisen. Innerhalb des inneren Gehäuses kann ein um eine Drehachse rotierbarer Spritzbalken mit Spritzdüsen zum Durchleiten von einem unter hohem Druck stehenden Strahlmittel angeordnet sein. Ferner kann die Fräseinrichtung einen mit dem äußeren Gehäuse verbundenen Saugstutzen aufweisen, der mit einer Saugeinrichtung verbindbar ist. Bezogen auf die Arbeitsstellung der Fräsrichtung können die beiden Gehäuse zur befestigten Oberfläche hin offen sein. Der Spritzbalken kann mit den Spritzdüsen um eine zur befestigten Oberfläche aufrechte Achse rotierbar sein. Beim Fräsen aus den Spritzdüsen ausgegebenes Strahlmittel und gefräster Auftrag können durch einen zwischen den Gehäusen gebildeten Zwischenraum und durch den Saugstutzen abgesaugt werden.

[0027] Bei der Fräseinrichtung kann es sich insbesondere um ein Sonderzubehör für ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Lastkraftwagen, handeln, der für die Straßeninstandhaltung Verwendung findet. Weist dieses Kraftfahrzeug eine Saugeinrichtung und eine Pumpeneinheit für Hochdruck-Flüssigkeit auf, kann dieses mit der Fräseinrichtung versehene Kraftfahrzeug vorteilhaft zum Entfernen von auf befestigten Oberflächen aufgebrachtem Auftrag eingesetzt werden. Es ist nur erforderlich, die Saugeinrichtung des Kraftfahrzeuges an den Saugstutzen der Fräseinrichtung anzuschließen, ferner die Pumpeneinheit des Kraftfahrzeugs für Hochdruck-Flüssigkeit über eine Schlauchverbindung mit einer Flüssigkeitszuführung zum rotierbaren Spritzbalken zu verbinden, ferner einen Antrieb der Fräseinrichtung für den Spritzbalken an das Kraftfahrzeug anzuschließen, beispielsweise Ölanschlüsse des Kraftfahrzeuges mit einem hydraulischen Antrieb der Fräseinrichtung für den Spritzbalken zu verbinden. Bei einer Ansteuerung der Komponenten der Fräseinrichtung durch den Führer des Kraftfahrzeuges kann über die genannten Komponenten der Spritzbalken in Rotation versetzt werden, Strahlmittel den Spritzdüsen zugeführt und die Saugeinrichtung des Kraftfahrzeuges betätigt werden, sodass Saugluft durch den Saugstutzen der Fräseinrichtung abgesaugt wird. Wird ein empfindlicher Abschnitt oder ein empfindliches Element, wie eine Bitumenfuge oder eine Querfuge, erfasst, wird das Modul zum Abdecken des empfindlichen Abschnitts betätigt. Die Betätigung des Moduls kann durch den Führer des Kraftfahrzeugs oder automatisiert erfolgen. Nach der Betätigung wird, während Fräsvorgang unbeeinträchtigt weiterläuft, das wenigstens eine Abdeckelement aus der Ruhestellung in die Abdeckstellung verlagert. Die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung hält das Abdeckelement in der Abdeckstellung an dem empfindlichen Abschnitt oder Element. Die Fräseinrichtung mit der daran angebrachten Befestigungseinrichtung des Moduls führt dabei eine Relativbewegung relativ zu dem stationären Abdeckelement aus. Das Abdeckelement schirmt in der Abdeckstellung das empfindliche Bauteil, d.h. die Quer- oder Bitumenfugen, vor dem unter hohem Druck aus den Spritzdüsen abgegebenen Strahlmittelstrahl ab. Wurde das Abdeckelement vollständig von der Fräseinrichtung überfahren, d.h. der Strahlmittelstrahl trifft nicht mehr auf das Abdeckelement auf, wird das Abdeckelement von der Verlagerungseinrichtung in vertikaler Richtung nach oben und zurück in den Ruhestellung verlagert. Anders ausgedrückt wird die eingestellte Endposition des Abdeckelements erreicht, wird das Abdeckelement in die Ruhestellung verlagert.

[0028] Durch die schwenkbare Lagerung der Fräseinrichtung an dem Kraftfahrzeug kann die Fräseinrichtung in einer Nichtarbeitsstellung eine Stellung einnehmen, in der sie im Wesentlichen nach oben geklappt ist, womit mittels des Kraftfahrzeuges in üblicher Art und Weise gefahren werden kann. Ist die Fräseinrichtung nach unten in deren im Wesentlichen horizontalen Lage geschwenkt, nimmt sie die Arbeitsstellung ein, in der das Kraftfahrzeug und damit die Fräseinrichtung zum Entfernen des auf die befestigte Oberfläche aufgebrachten Auftrags aktiviert werden kann. Die Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeuges ist hierbei relativ langsam. Das Kraftfahrzeug fährt mit einer solchen Geschwindigkeit, dass ein optimales Entfernen des auf die befestigte Oberfläche aufgebrachten Auftrags sichergestellt ist.

[0029] Bei der Fräseinrichtung können somit zwei Gehäuse vorgesehen sein, die haubenförmig ausgebildet sein können. Das äußere, haubenförmige Gehäuse kann die Funktion einer Absaugglocke aufweisen. Von der in der Arbeitsstellung der befestigten Oberfläche zugewandten Seite der beiden haubenförmigen Gehäuse wird in den Zwischenraum zwischen dem inneren, haubenförmigen Gehäuse und dem äußeren, haubenförmigen Gehäuse Umgebungsluft von dem Bereich außerhalb des äußeren Gehäuses in den Zwischenraum zwischen den beiden Gehäusen eingesaugt. Mittels dieser eingesaugten Umgebungsluft wird das aus den Spritzdüsen ausgegebene Strahlmittel, insbesondere aus den Spritzdüsen ausgegebenes Strahlmittel, und mittels des Strahlmittels von der befestigten Oberfläche entfernter Auftrag angesaugt, mit der Umgebungsluft vermischt und dieses Gemisch durch den Saugstutzen aus der Fräseinrichtung abgesaugt. Aufgrund des Absaugens durch den Zwischenraum kann die Fräseinrichtung bei geringem Unterdruck, beispielsweise bei 20 % Vakuum, und hoher Luftmenge eine starke Luftgeschwindigkeit erzeugen. Die dadurch generierte Strömungsmenge nimmt selbst kleinste Strahlmittelpartikel mit auf. Aufgrund der beschriebenen Absaugung zwischen innerem Gehäuse und äußerem Gehäuse und dem Abstand des äußeren Gehäuses zur befestigten Oberfläche kann sich innerhalb des äußeren Gehäuses keine Flüssigkeit anstauen. Da zwischen der Absaugung und der befestigten Oberfläche ein Abstand besteht, werden in einem kontinuierlichen Absaugvorgang Fräsgut, Strahlmittel und entfernter Auftrag/gelöste Markierungsreste durch einen (Saug-)Luftvorhang direkt nach dem Lösen/Aufspritzen ins Absaugsystem abtransportiert.

[0030] Der mit Hochdruck erzeugte Strahlmittelstrahl wie beispielsweise ein Fluidstrahl, Wasserstrahl oder Sandstrahl trifft direkt auf den zu entfernenden Auftrag, womit eine sehr hohe Leistung beim Entfernen des aufgebrachten Auftrags, bzw. für den Fall, dass es sich um eine Fahrbahnmarkierung handelt, um eine hohe Demarkierungsleistung handelt. Diese Leistung ist deutlich höher als bei einer herkömmlichen Hochdruckfräse mit gleicher Pumpenleistung. Durch die hohe Luftgeschwindigkeit ist die befestigte Oberfläche nach dem Entfernen des aufgebrachten Auftrags nahezu trocken, und es kommt zu einer allenfalls minimalen Verschlemmung, womit anschließend unmittelbar ein neuer Auftrag auf die befestigte Oberfläche aufgebracht werden kann.

[0031] Die Fräseinrichtung kann ein Fahrgestell mit Rollmitteln, insbesondere Rollen oder Räder, aufweisen, die in der Arbeitsstellung der Fräseinrichtung die befestigte Oberfläche kontaktieren. Mittels dieser Rollmittel ist gewährleistet, dass die beiden Gehäuse in der Arbeitsstellung der Fräseinrichtung einen konstanten Abstand zur befestigten Oberfläche beibehalten. Rollmittel können durchaus auch als umlaufende Ketten gestaltet sein. Bei Verwendung von Rädern oder Rollen kann insbesondere vorgesehen sein, dass diese lenkbar sind. Grundsätzlich wäre es auch ausreichend, über Hilfsmittel, beispielsweise ein Kraftfahrzeug, in dem die Fräseinrichtung gelagert ist, die Fräseinrichtung in deren Arbeitsstellung mit geringem Abstand zur befestigten Oberfläche zu positionieren, ohne somit einen Kontakt von Fräseinrichtung und befestigten Oberfläche über die genannten Rollmittel zu bewerkstelligen. Besonders gute Arbeitsergebnisse lassen sich mit der Fräseinrichtung erzielen, wenn, in der Arbeitsstellung der Fräseinrichtung, die zur befestigten Oberfläche hin gerichtete Öffnung von äußerem Gehäuse und/oder innerem Gehäuse eine ebene Öffnungsfläche bildet. Vorzugsweise ist, in der Arbeitsstellung der Fräseinrichtung, die ebene Öffnungsfläche des äußeren Gehäuses in einem Abstand von 10 mm bis 60 mm, vorzugsweise 20 mm bis 30 mm, insbesondere 25 mm zur befestigten Oberfläche angeordnet. Es handelt sich somit um einen relativ klein bemessenen Spalt zwischen äußerem Gehäuse und befestigter Oberfläche, durch den Umgebungsluft in das Innere des äußeren Gehäuses, konkret den Zwischenraum zwischen innerem Gehäuse und äußerem Gehäuse eingesaugt werden kann. Dies bedingt hohe Strömungsgeschwindigkeiten der Saugluft in diesem Bereich, womit die aus den Spritzdüsen ausgegebene Flüssigkeit und der entfernte Auftrag optimal mittels des mit hoher Geschwindigkeit strömenden Luftstroms mitgefördert werden. Die ebene Öffnungsfläche des inneren Gehäuses kann auch in einem größeren Abstand zur befestigten Oberfläche angeordnet sein als die ebene Öffnungsfläche des äußeren Gehäuses. Die ebene Öffnungsfläche des äußeren Gehäuses ist somit näher zur befestigten Oberfläche positioniert als die ebene Oberfläche des inneren Gehäuses. Durch diesen größeren Abstand des inneren Gehäuses zur befestigten Oberfläche kann die aus den Spritzdüsen ausgegebene Flüssigkeit und auch der entfernte Auftrag strömungsgünstig der durch das äußere Gehäuse gesaugten Luft zugeführt werden.

[0032] Außerhalb des äußeren Gehäuses kann eine um das äußere Gehäuse umlaufende Schürze angeordnet sein. Diese Schürze kann in der Arbeitsstellung der Fräseinrichtung die befestigte Oberfläche umlaufend kontaktieren. Die Schürze kann flexibel bzw. nachgiebig ausgebildet sein. Die Schürze kann auch von einzelnen, flexiblen Schürzensegmenten gebildet werden. Durch diese Schürze wird somit zusätzlich verhindert, dass Partikel, die beim Entfernen des Auftrags von der befestigten Oberfläche anfallen, neben der Fräseinrichtung stehende Personen gefährden. Grundsätzlich ist diese umlaufende Schürze aber nicht erforderlich, weil wegen der von radial außen nach radial innen strömenden Luft, die als Umgebungsluft unterhalb des äußeren Gehäuses einströmt, Fräsgut nicht in den Bereich außerhalb des äußeren Gehäuses gelangt. Solches Fräsgut wird von der Saugluft nach innen mitgerissen.

[0033] Der zwischen den Gehäusen gebildete Zwischenraum kann als Ringraum ausgebildet sein. Hierdurch lassen sich recht homogene Strömungsverhältnisse beim Durchtritt der Saugluft durch den Zwischenraum erreichen.

[0034] Der zwischen den Gehäusen gebildete Zwischenraum kann in Zwischenraumbereiche unterteilt sein, sodass die aus den Spritzdüsen ausgegebene Flüssigkeit und der abgefräste Auftrag von den Zwischenraumbereichen in den Saugstutzen strömen kann. Die Fräseinrichtung kann somit Zwischenraumbereiche zum unterschiedlichen Führen von Saugluft, Flüssigkeit und gefrästem Auftrag aufweisen, um so optimale Absaugergebnisse zu erzielen. Es können in dem zwischen den Gehäusen gebildete Zwischenraum Trennwände vorgesehen sein, die den Zwischenraum in die Zwischenraumbereiche unterteilen.

[0035] Unter dem Aspekt optimaler Strömungsverhältnisse im Bereich der beiden Gehäuse wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn die ebene Öffnungsfläche von innerem Gehäuse und/oder äußerem Gehäuse kreisförmig ist, wobei eine Rotationsachse des Spritzbalkens durch den Kreismittelpunkt verläuft. Durch diese Gestaltung ergibt sich eine weiter optimierte Strömung aufgrund der symmetrischen Zuordnung der kreisförmigen Öffnungsflächen und der Rotationsachse des Spritzbalkens.

[0036] Die Fräseinrichtung kann einen Rahmen aufweisen, der mit einer Aufnahme zur Lagerung, insbesondere schwenkbaren Lagerung der Fräseinrichtung in einem Kraftfahrzeug versehen ist.

[0037] Es wird somit eine Fräseinrichtung vorgeschlagen, bei der keine Abdichtung am äußeren Gehäuse und/oder am inneren Gehäuse zur befestigten Oberfläche benötigt wird. Es bildet sich keine gestaute Flüssigkeit mit gefrästem Auftrag zwischen dem rotierbaren Spritzbalken und der befestigten Oberfläche.

[0038] Im Folgenden wird eine Ausführungsform mit Bezug auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es stellen dar:
Figur 1
eine Vorderansicht des Moduls im an einer Fräseinrichtung angebrachten Zustand;
Figur 2
eine Seitenansicht des Moduls im an einer Fräseinrichtung angebrachten Zustand; und
Figuren 3 bis 6
schematische Darstellungen von einzelnen Verfahrenszuständen eines Fräsvorgangs einer Fräseinrichtung mit angebrachtem Modul.


[0039] Figur 1 zeigt eine Vorderansicht des Moduls 10 zum Abdecken eines schutzbedürftigen Elements an einer befestigten Oberfläche.

[0040] Das Modul 10 ist an einer Fräseinrichtung 12 zum Entfernen von auf befestigten Oberflächen aufgebrachtem Auftrag angeordnet. Das Modul 10 ist über eine Befestigungseinrichtung 14 an einem Fahrgestell 16 der Fräseinrichtung 12 angebracht. Die Befestigungseinrichtung 14 wird von schienenförmigen Elementen 18 gebildet, die sich entlang der Seitenflächen 20 des Fahrgestells 16 der Fräseinrichtung 12 erstrecken. Die Elemente 18 der Befestigungseinrichtung 14 können mit einer Abdeckung AD versehen sein.

[0041] Das Modul 10 weist ferner eine Verlagerungseinrichtung 22 auf. Die Verlagerungseinrichtung 22 weist Zylinderanordnungen 24, 26 auf. Die Zylinderanordnungen 24, 26 umfassen jeweils eine Kolbenstange 28, 30. Die Kolbenstangen 28, 30 sind mit elastischen Körpern 32, 34 verbunden. Die elastischen Körper 32 und 34 sind wiederum mit dem Abdeckelement 36 verbunden. Das Abdeckelement 36 ist somit an seinen beiden Enden über die elastischen Körper 32, 34 mit den Zylinderanordnungen 24, 26 verbunden. Anders ausgedrückt stellt das wenigstens eine Abdeckelement 36 eine Verbindung zwischen den beiden elastischen Elementen 32, 34 und damit zwischen den Zylinderanordnungen 24, 26 der Verlagerungseinrichtung 22 her. Die Fräseinrichtung 12 befindet sich zwischen den Zylinderanordnungen 24, 26 bzw. zwischen den schienenförmigen Elementen 18 der Befestigungseinrichtung 14. Die Länge des Abdeckelements 36 bzw. der Abstand zwischen den Zylinderanordnungen 24, 26 ist dafür ausgelegt, dass die Fräseinrichtung 12 mit ihrem gesamten Querschnitt zwischen den Zylinderanordnungen 24, 26 hindurch über das wenigstens eine Abdeckelement 36 bewegt werden kann. Das Abdeckelement 36 weist Vorsprünge 38, 40 auf. Die Vorsprünge 38, 40 sind an Endabschnitten des Abdeckelements 36 an einer der befestigten Oberfläche V zugewandten Fläche des Abdeckelements 36 vorgesehen. Die Vorsprünge 38, 40 stellen Positioniermittel dar, die das Abdeckelement 36 in der Abdeckstellung an einem schutzbedürftigen Element einer befestigten Oberfläche wie zum Beispiel einer Bitumenfuge oder einer Querfuge in seiner vorbestimmten Position halten.

[0042] In Figur 1 ist das Modul 10 in seiner Ruhestellung gezeigt. Dies wird durch den Abstand A ersichtlich, der zwischen der befestigten Oberfläche V und dem Abdeckelement 36 eingestellt ist. In der Abdeckstellung ist der Abstand A kleiner oder auch nahezu nicht vorhanden, da das Abdeckelement 36 in der Abdeckstellung an der befestigten Oberfläche V anliegt.

[0043] Die elastischen Elemente bzw. Körper 32 und 34 dienen zum einen zum Ausgleich von Unebenheiten der befestigten Oberfläche V in der Abdeckstellung des Abdeckelements 36 und zum anderen als Sollbruchstelle. Sollte sich das Abdeckelement 36 im Betrieb des Moduls 10 beispielsweise an der befestigten Oberfläche V verkanten, können die elastischen Elemente 32, 34 bei einer vorbestimmten Krafteinwirkung brechen oder reißen, wodurch Schäden insbesondere an den Verlagerungseinrichtungen 22 verhindert werden können.

[0044] Das Fahrgestell 16 der Fräseinrichtung 12 stützt sich über Rollen 42 an der befestigten Oberfläche V ab. Die Fräseinrichtung 42 weist ein Gehäuse 44 auf, in dem sich unter anderem ein nicht gezeigter rotierbarer Spritzbalken mit Spritzdüsen sowie ein ebenfalls nicht gezeigter Saugstutzen befindet. Aus dem Gehäuse 44 tritt von den nicht gezeigten Spritzdüsen unter hohem Druck abgegebenes Strahlmittel aus. Der von den Spritzdüsen abgegebene Strahlmittelstrom ist in Figur 1 schematisch durch die Pfeile 46 angezeigt. Der Strahlmittelstrahl 46 dient zur Demarkierung bzw. zum Abtragen von Auftrag an der befestigten Oberfläche V. Da befestigte Oberflächen V häufig Bitumenfugen oder Querfugen aufweisen, kann es aufgrund des für die Demarkierung bzw. den Abtrag des Auftrags notwendigen hohen Drucks des Strahlmittels zu Schäden an den Fugen kommen.

[0045] Mit dem Modul 10 können derartige Fugen abgedeckt und somit Schäden an den Fugen verhindert werden. Dazu wird das Abdeckelement 36 über die Verlagerungseinrichtung 22 aus der in Figur 1 gezeigten Ruhestellung in vertikaler Richtung nach unten in Anlage mit der Fuge bzw. dem schutzbedürftigen Element der befestigten Oberfläche V gebracht. Das Abdeckelement 36 wird somit in seine Abdeckstellung überführt. Das Abdeckelement 36 wird über die Zylinderanordnungen 24, 26 und die Positioniervorsprünge 38, 40 an der Fuge in seiner vorbestimmten Position gehalten. Dazu drücken die Zylinderanordnungen 24, 26 das Abdeckelement 36 nach unten. Bei einem Fräsvorgang bewegt sich die Fräseinrichtung 12 mit ihrem Fahrgestell 16 weiter relativ zu dem in der Abdeckstellung stationären Abdeckelement 36 an der Fuge. Das Abdeckelement 36 schirmt die Fuge von dem aus den Spritzdüsen der Fräseinrichtung 12 austretenden harten Strahlmittelstrahl ab, d.h. der Hochdruck-Strahlmittelstrahl 46 trifft auf das Abdeckelement 16, aber nicht auf die Fuge. Der Strahlmittelstrahl 46 trifft dabei die der Fräseinrichtung 12 zugewandte Fläche des Abdeckelements. Wurde das Fahrgestell 16 der Fräseinrichtung 12 solange weiter relativ zu dem Abdeckelement 36 bewegt, dass die Verlagerungseinrichtung 22 an einer ihrer Endlagen angekommen ist, werden die Kolbenstangen 28, 30 eingefahren und dadurch das Abdeckelement 36 in vertikaler Richtung nach oben bewegt. Bei dem voranstehend beschriebenen Abdeckvorgang wird die Prozessgeschwindigkeit, mit der die Fräseinrichtung 12 der befestigten Oberfläche bearbeitet, nicht reduziert oder dergleichen. Das Modul 10 beeinträchtigt somit den Fräsvorgang der Fräseinrichtung 12 nicht.

[0046] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht des Moduls 10 in einem an einer Fräseinrichtung 12 angebrachten Zustand.

[0047] Die Verlagerungseinrichtung 22 umfasst neben der Zylinderanordnung 26 eine weitere Zylinderanordnung, die sich unter der Abdeckung AD befindet und damit in Figur 2 nicht gezeigt ist. Diese weitere Zylinderanordnung dient zur Verlagerung des Abdeckelements 36 entlang der Längsachse L. Die Verlagerungseinrichtung 22 ist über ein Verbindungselement 48 mit der nicht gezeigten weiteren Zylinderanordnung gekoppelt. Die Verlagerungseinrichtung 22 kann Schienenanordnungen 50 zur Führung der Zylinderanordnung 26 bzw. der nicht gezeigten weiteren Zylinderanordnung umfassten. Die Schienenanordnungen 50 können unter anderem auch zur Verbindung der Verlagerungseinrichtung 22 mit der Befestigungseinrichtung 14 dienen. Die Zylinderanordnung 26 kann mit der Zylinderanordnung (nicht gezeigt) zur Verlagerung einer Längsachse über das Verbindungselement 48 derart gekoppelt sein, dass die Zylinderanordnung 26 von der nicht gezeigten Zylinderanordnung entlang der Längsachse L verlagert werden kann.

[0048] Entlang der Längsachse L kann das Abdeckelement 36 über die Verlagerungseinrichtung 22 insbesondere zwischen zwei Endpositionen PS1 und PS2 verlagert werden. Eine Verlagerung zwischen diesen beiden Endpositionen ist insbesondere dann notwendig, wenn sich das Abdeckelement 36 bei einem Fräsvorgang in der Abdeckstellung befunden hat und die Fräseinrichtung 12 relativ zu dem in der Abdeckstellung stationären Abdeckelement 36 bewegt wurde. Zudem ist eine Bewegung zwischen den beiden Endpositionen PS1 und PS2 notwendig, wenn nach dem Fräsvorgang zurück in die Ruhstellung überführt werden soll. Befindet sich das Abdeckelement 36 in der Abdeckstellung und bewegt sich die Fräseinrichtung 12 relativ zu dem stationär gehaltenen Abdeckelement 36, so wird dann, wenn das Abdeckelement 36 an der Endlage PS2 ankommt, das Abdeckelement in vertikaler Richtung nach oben und in Richtung der Längsachse L nach vorne zur Endposition PS1 bewegt, um bei der nächsten Fuge wieder unmittelbar mit dem nächsten Abdeckvorgang beginnen zu können.

[0049] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Ausführungsform wird im Folgenden mit Bezug auf die Figuren 3 bis 6 beschrieben.

[0050] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung, in der sich das Modul 10 am Anfang eines Abdeckvorgangs befindet. In Figur 3 sind sowohl die Fräseinrichtung 12 als auch das Modul 10 zum Abdecken schematisch dargestellt.

[0051] In Figur 3 ist eine befestige Oberfläche V erkennbar, an der sich ein Auftrag 52 wie beispielsweise eine Mittelstreifenmarkierung, befindet. Der Auftrag 52 wird mit der Fräseinrichtung 12 abgetragen. Bei dem in Figur 3 eingezeichneten und schraffierten Bereich 54 handelt es sich um einen Bereich, in dem der Auftrag 52 bereits von der Fräseinrichtung 12 abgetragen wurde.

[0052] Das schematisch dargestellte Abdeckelement 36 wurde, nachdem eine Fuge 56 an der befestigten Oberfläche V erkannt wurde, aus der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ruhestellung in die Abdeckstellung verlagert. Das Abdeckelement 36 befindet sich in Figur 3 noch an der vorderen Endposition PS1 gemäß Figur 2. In der Abdeckstellung verdeckt das Abdeckelement 36 die Fuge 56, so dass der von der Fräseinrichtung 12 abgegebene Strahlmittelstrahl (Figur 1) nicht auf die empfindliche Fuge 56 auftreffen kann. Dies ist in Figuren 3 bis 6 nicht näher dargestellt. Das Abdeckelement 36 in der Abdeckstellung verbleibt stationär an der Fuge 56, während die Fräseinrichtung 12 weiter in Richtung des Pfeils P relativ zu dem Abdeckelement 36 an der Fuge 56 bewegt wird. Dabei überfährt die Fräseinrichtung 12 das Abdeckelement 36 an der Fuge 56.

[0053] Insbesondere in den Figuren 4 und 5 wird deutlich, dass sich die Fräseinrichtung 12 während eines Fräsvorgangs zum Abtragen des Auftrags 52 weiter relativ zu dem Abdeckelement 36 in Richtung des Pfeils P bewegt, wohingegen das Abdeckelement 36 stationär an der Fuge 56 verbleibt und diese abdeckt. Das Abdeckelement 36 deckt die Fuge 56 solange ab, bis kein Strahlmittelstrahl mehr auf die Fuge 56 auftreffen kann. Der Abdeckvorgang mit dem Abdeckelement 36 behindert somit den Fräsvorgang der Fräseinrichtung 12 in keinster Weise.

[0054] In Figur 5 befindet sich das Abdeckelement 36 an der hinteren Endposition PS2 (Figur 2), d.h. das Abdeckelement 36 wurde vollständig von der Fräseinrichtung 12 überfahren.

[0055] In Figur 6 wurde das Abdeckelement 36 zurück in die Ruhestellung verlagert, nachdem die Fuge 56 vollständig von der Fräseinrichtung 12 überfahren und der Auftrag 52 im Bereich der Fuge 56 mit der Fräseinrichtung 12 abgefräst wurde. Der Abdeckvorgang der Fuge 56 mit dem Abdeckelement 36 ist dementsprechend abgeschlossen. Nachdem das Abdeckelement 36 in Figur 5 an der hinteren Endposition PS2 (Figur 2) angekommen ist, wird es zurück in die Ruhestellung an der vorderen Endposition PS1 (Figur 2) verlagert und ist so für den nächsten Fräsvorgang bereit. Gleichzeitig wird die Fräseinrichtung 12 während des gesamten Abdeckvorgangs weiter in Richtung des Pfeils P verlagert.

[0056] Mit der Erfindung kann wirksam verhindert werden, dass in einem Abtragprozess empfindliche Abschnitte, wie Bitumenfugen, einer Fahrbahn beschädigt werden. Ein zeitraubendes manuelles Eingreifen ist nicht erforderlich. Das Abdecken solcher empfindlicher Abschnitte, wie Bitumenfugen, einer Fahrbahn kann automatisiert werden.


Ansprüche

1. Modul (10) zum Abdecken von schutzbedürftigen Abschnitten oder Elementen an befestigten Oberflächen (V) mit

- wenigstens einer Befestigungseinrichtung (14) zum Befestigen des Moduls (10) an einer Fräseinrichtung (12) zum Entfernen von auf befestigten Oberflächen (V) aufgebrachtem Auftrag,

- wenigstens einem verlagerbaren Abdeckelement (36) zum Abdecken eines schutzbedürftigen Abschnitts oder Elements, und

- wenigstens einer Verlagerungseinrichtung (22) zum Verlagern des wenigstens einen Abdeckelements (36) relativ zu der wenigstens einen Befestigungseinrichtung (14),

wobei die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung (22) derart ausgebildet ist, dass zwischen dem wenigstens ein Abdeckelement (36) und der wenigstens einen Befestigungsvorrichtung (14) für einen Abdeckvorgang eines schutzbedürftigen Abschnitts oder Elements wenigstens eine Relativbewegung ausführbar ist.
 
2. Modul (10) nach Anspruch 1,
wobei das wenigstens eine Abdeckelement (36) mittels der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung (22) zwischen einer Ruhestellung und einer Abdeckstellung verlagerbar ist.
 
3. Modul (10) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung (22) das wenigstens eine Abdeckelement (36) bei einem Abdeckvorgang für einen schutzbedürftigen Abschnitt oder ein schutzbedürftiges Element in der Abdeckstellung hält.
 
4. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung (22) derart ausgebildet ist, dass die wenigstens eine Befestigungseinrichtung (14) bei einem Abdeckvorgang für einen schutzbedürftigen Abschnitt oder ein schutzbedürftiges Element eine Relativbewegung relativ zu dem wenigstens einen Abdeckelement (36) ausführt.
 
5. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung (22) wenigstens eine erste Zylinderanordnung zum Verlagern des wenigstens einen Abdeckelements (36) entlang der Längsachse der Befestigungseinrichtung (14) aufweist.
 
6. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung (22) wenigstens eine zweite Zylinderanordnung (26) zum Verlagern des wenigstens einen Abdeckelements (36) in vertikaler Richtung aufweist.
 
7. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei das wenigstens eine Abdeckelement (36) über wenigstens ein elastisches Element (32, 34) mit der wenigstens einen Verlagerungseinrichtung (22) verbunden ist.
 
8. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei an dem wenigstens einen Abdeckelement (36) wenigstens ein Positionierelement (38, 40) vorgesehen ist, das das wenigstens eine Abdeckelement (36) in der Abdeckstellung an dem schutzbedürftigen Abschnitt oder Element positioniert.
 
9. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei wenigstens eine Einrichtung zum manuellen und/oder automatisierten Betätigen des Moduls vorgesehen.
 
10. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
wobei das Modul (10) wenigstens eine Einrichtung zum Erfassen eines schutzbedürftigen Abschnitts oder Elements auf einer befestigten Oberfläche (V) aufweist.
 
11. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
wobei das Modul (10) wenigstens einen Sensor zum Erfassen der Positionen des wenigstens einen Abdeckelements (36) aufweist.
 
12. Modul (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
wobei das Modul (10) wenigstens eine Steuereinheit aufweist, die zumindest die wenigstens eine Verlagerungseinrichtung (22) steuert.
 
13. Fräseinrichtung (12) zum Entfernen von auf befestigten Oberflächen (V) aufgebrachtem Auftrag, insbesondere aufgebrachten Fahrbahnmarkierungen oder aufgebrachtem Reifenabrieb von Flugzeugen auf einer Start-/Landebahn, mit einem Modul (10) zum Abdecken von schutzbedürftigen Abschnitten oder Elementen auf befestigten Oberflächen (V) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
 
14. Fräseinrichtung (12) nach Anspruch 13,
wobei die Fräseinrichtung (12) in einer Arbeitsstellung relativ zur Oberfläche (V) verfahrbar ist, mit einem äußeren Gehäuse (44) und einem von diesem umschlossenen inneren Gehäuse, einem innerhalb des inneren Gehäuses angeordneten, um eine Drehachse rotierbaren Spritzbalken mit Spritzdüsen zum Durchleiten von eines unter hohem Druck stehenden Strahlmittel, sowie mit einem mit dem äußeren Gehäuse (44) verbundenen Saugstutzen, der mit einer Saugeinrichtung verbindbar ist, wobei, bezogen auf die Arbeitsstellung der Fräseinrichtung (12), die beiden Gehäuse (44) zur Oberfläche (V) hin offen sind, wobei der Spritzbalken mit den Spritzdüsen um eine zur Oberfläche (V) aufrechte Achse rotierbar ist, und wobei beim Fräsen aus den Spritzdüsen ausgegebenes Strahlmittel und gefräster Auftrag durch einen zwischen den Gehäusen gebildeten Zwischenraum und durch den Saugstutzen absaugbar ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht