GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Anschlussprofile zum Anschließen von Trockenbauwänden
an Raumdecken, Fußböden und Massivwänden. Die Erfindung betrifft weiterhin Maßnahmen
zur Realisierung eines Brandschutzes im Bereich der Anschlussprofile für Trockenbauwände.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Anschlussprofile für Trockenbauwände werden zur Verbindung der Trockenbauwand mit
einem Anschlussbauteil, wie z.B. einer Raumdecke, einem Fußboden und/oder einer Massivwand
verwendet. Ein solches Anschlussprofil weist in der Regel einen etwa U-förmigen Querschnitt
auf, dessen Basisfläche parallel zur Befestigungsfläche des Anschlussbauteils angebracht
wird, so dass deren Schenkelflächen von der betreffenden Anschlussfläche abstehen.
An die Schenkelflächen des Anschlussprofils können Trockenbauplatten, wie z.B. Gipskartonplatten,
befestigt werden.
[0003] Im Allgemeinen wird das Anschlussprofil an das Anschlussbauteil angebracht, wobei
die Trockenbauplatten mit einem definierten Abstand zum Anschlussbauteil an den Schenkeln
des Anschlussprofils angebracht sind. Üblicherweise erfolgt die Abdichtung der Trockenbauwand
im Bereich einer Fuge zwischen der Trockenbauplatte und dem Anschlussbauteil, z.B.
indem entweder eine geeignete Dichtmasse eingebracht oder die Fuge mit Mineralwolle
gefüllt und an der Oberfläche mit einer abdichtenden Schicht versehen wird. In beiden
Fällen behindert das in der Fuge zwischen Trockenbauwand und Anschlussbauteil befindliche
Material die Bewegung der Trockenbauplatte relativ stark. Zur Erzielung einer ausreichenden
Bewegungsaufnahme muss daher eine verhältnismäßig große Fugenbreite gewählt werden,
die sich nur mit erhöhtem Aufwand mit Dichtmasse abdichten lässt.
[0004] Weiterhin stellt die Abdichtung der Fuge mit einer Dichtmasse einen zusätzlichen
Arbeitsschritt dar, der erst nach der Montage der Trockenbauplatten erfolgen kann
und zudem einen beidseitigen Zugang zu der fertiggestellten Trockenbauwand erfordert.
Darüber hinaus ist diese Vorgehensweise fehleranfällig, da der Anwender manuell die
Menge an Dichtmaterial dosieren muss, um die Fuge ausreichend abzudichten.
[0005] Darüber hinaus muss aufgrund des begrenzten Dehn- und Komprimiervermögen der Dichtungsmasse
von ca. maximal ± 25% die Breite der Fuge entsprechend dem Material und den Eigenschaften
der verwendeten Dichtungsmasse gewählt werden. Insbesondere muss bei einer Ausdehnung
der Fuge gewährleistet sein, dass die Dichtmasse ausreichend stark am Untergrund haftet
und die entstehenden Zugkräfte aufnehmen kann. Andernfalls besteht eine Gefahr der
Rissbildung oder des Ablösens der Dichtungsmasse vom Anschlussbauteil. Im Fall einer
Verringerung der Fugenbreite kann die Dichtungsmasse aufgrund ihrer Materialeigenschaften
nur begrenzt komprimiert werden, und es besteht die Gefahr, dass diese bei falsch
dimensionierter Fuge herausgedrückt wird.
[0006] Zum Abdichten der Fugen existieren einige weitere Lösungen, insbesondere Fugenschnüre
oder Fugensprays, die ähnliche Nachteile haben.
[0007] Weiterhin sind Anschlussprofile bekannt, bei denen ein Brandschutz in Form eines
intumeszierenden Dichtstreifens an Außenflächen der Schenkelabschnitte realisiert
ist. Durch die Dicke des Dichtstreifens liegen daran befestigte Trockenbauplatten
auf dem Dichtstreifen auf und dichten somit den Randbereich der Trockenbauplatten
ab. Da die Trockenbauplatten an den Schenkelabschnitten des Anschlussprofils angebracht
werden, kann die Dicke des Dichtstreifens nicht beliebig hoch gewählt werden, da es
sonst zu einem unerwünschten Abknicken/Brechen der Trockenbauplatten kommen kann.
Aufgrund der eingeschränkten Dicke des Dichtelements ist dessen Temperaturisolationswirkung
begrenzt und es kommt im Brandfall kaltseitig auf dem Dichtelement zu einer Temperaturüberschreitung.
Darüber hinaus ist die Herstellung von intumeszierenden Materialien relativ teuer.
Zudem sind intumeszierende Materialien relativ steif, so dass Unebenheiten der Trockenbauplatten
bzw. des Anschlussbauelements nur schlecht ausgeglichen werden können und Undichtigkeiten
auftreten können.
[0008] Es ist beispielsweise aus der
US 7,681,365 B2 ein Anschlussprofil für eine Trockenbauwand bekannt, bei der eine Abdichtung der
Fugen zwischen Trockenbauplatte und Anschlussbauelement durch einen intumeszierenden
Streifen erfolgt.
[0009] Aus der Druckschrift
US 8,640,415 B2 ist ein Anschlussprofil für eine Trockenbauwand gezeigt, wobei zwischen einer Wand
und dem Anschlussprofil ein intumeszierendes Material eingebracht ist, das sich im
Brandfall ausdehnt und so in die Fuge zwischen der Wand und dem Trockenbauelement
gelangt und diese abdichtet. Weiterhin ist darin vorgesehen, intumeszierendes Material
im Inneren des U-förmigen Querschnitts an einem Abschnitt der Schenkel anzuordnen,
der sich unmittelbar an die Innenkante zwischen dem Schenkel und einem Basisteil des
U-förmigen Anschlussprofils anschließt.
[0010] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Anschlussprofil bereitzustellen, das
die obigen Nachteile vermeidet und insbesondere eine verbesserte Montage einer Trockenbauwand
gewährleistet Dabei soll eine gute Dichtigkeit und eine hohe Bewegungsaufnahme zwischen
dem Anschlussbauelement und der Trockenbauplatte erreicht werden.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0011] Die obige Aufgabe wird durch ein Anschlussprofil zum Anbringen einer Trockenbauwand
an ein Anschlussbauelement gemäß Anspruch 1 sowie durch eine Trockenbauwand mit einem
Anschlussprofil gemäß dem nebengeordneten Anspruch gelöst.
[0012] Weitere Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0013] Gemäß einem ersten Aspekt ist ein Anschlussprofil zum Anbringen einer Trockenbauwand
an ein Anschlussbauelement vorgesehen, insbesondere einem Fußboden, einer Raumdecke
oder einer Massivwand. Das Anschlussprofil umfasst:
- ein sich in einer Erstreckungsrichtung erstreckendes Profilstück mit einem U-förmigen
Querschnitt, wobei der Querschnitt des Profilstücks einen Basisabschnitt mit quer
zur Erstreckungsrichtung gegenüberliegenden Kanten aufweist, wobei von den gegenüberliegenden
Kanten Schenkelabschnitte abstehen,
wobei zwischen dem Basisabschnitt und mindestens einem der Schenkelabschnitte außenseitig
eine Ausnehmung vorgesehen ist, die sich ins Innere des U-förmigen Querschnitts des
Profilstücks erstreckt;
- ein in Erstreckungsrichtung längliches Dichtelement, das in der Ausnehmung aufgenommen
ist,
wobei das Dichtelement ein wärmeisolierendes, kühlendes und/oder brandhemmendes Material
aufweist oder aus diesem ausgebildet ist.
[0014] Üblicherweise wird zur Aufnahme von Bewegungen zwischen einer Trockenbauplatte und
einem Anschlussbauelement, wie z.B. einem Fußboden, einer Raumdecke oder einer Massivwand,
ein Abstand vorgesehen, durch den ein zur Befestigung der Trockenbauplatte an dem
Anschlussbauelement verwendetes Anschlussprofil von außen zugänglich ist. Im Brandfall
kann dadurch Hitze unmittelbar auf das Material des Anschlussprofils einwirken, und
es kann kaltseitig auf der Profiloberfläche zu einer kritischen Temperaturerhöhung
kommen.
[0015] Um dies zu vermeiden, ist gemäß dem vorgeschlagenen Anschlussprofil vorgesehen das
Profilstück an den Kanten des Basisabschnitts des Profilstücks außenseitig mit Ausnehmungen
zu versehen, um ein Dichtelement aufzunehmen. Dadurch, dass die Ausnehmungen gegenüber
der Ebene der Schenkelabschnitte nach innen versetzt sind, ist es möglich, das Dichtelement
mit einer ausreichenden Dicke vorzusehen, so dass eine hohe Temperaturisolationswirkung
erreicht werden kann. Trotz dessen ist auch eine normale, ungehinderte Befestigung
des Profils an der Decke möglich.
[0016] Das Dichtelement weist eine Breite auf, so dass es über die Ebene einer Außenfläche
des Schenkelabschnitts übersteht und die Trockenbauplatte beim Befestigen an dem betreffenden
Schenkelabschnitt an dem Dichtelement anliegt, ohne abzuknicken. Das Dichtelement
ist ausgebildet, eine sich zwischen der Kante der Trockenbauplatte und dem Anschlussbauelement
ausbildende Fuge und eine Relativbewegung zuzulassen und gleichzeitig ein Durchtritt
von Brandgasen, Flammen und Schall zu unterbinden. Da die Kante der Trockenbauplatten
auf dem Dichtelement anliegt, sollte das Dichtelement elastisch ausgebildet sein,
um eine gute Dichtigkeit zwischen dem Dichtelement und der daran anliegenden Trockenbauplatte
zu gewährleisten.
[0017] Das vorgeschlagene Anschlussprofil kann so eine direkte Beflammung und damit einen
Temperatureintrag auf die Schenkelfläche des Profilstücks, die dem Brand abgewandt
ist, verhindern.
[0018] Durch die Möglichkeit, die Tiefe der Ausnehmung in einem großen Bereich frei zu wählen,
kann die Breite des verwendeten Dichtelements ebenfalls in einem großen Bereich festgelegt
werden. Dadurch bestehen zum Erreichen einer ausreichenden Temperaturisolationswirkung
erhöhte Freiheitsgrade bei der Auswahl der verwendeten Materialien für das Dichtelement.
[0019] Weiterhin kann das Dichtelement die Ausnehmung vollständig ausfüllen. Alternativ
ist auch eine teilweise Ausfüllung der Ausnehmung denkbar
[0020] Gemäß einer Ausführungsform kann das Dichtelement über die Ebene der Außenfläche
des flächigen Basisabschnitts überstehen, insbesondere einen Überstand von 0,5 - 5
mm, bevorzugter zwischen 3 und 5 mm, am bevorzugtesten zwischen 1 und 2 mm aufweisen.
Dadurch kann ein Anliegen des Dichtelements an dem Anschlussbauelement mit einer Anpresskraft
in einfacher Weise realisiert werden, indem das Anschlussprofil in entsprechender
Weise, d.h. mit einem vorgesehenen Abstand, an dem Anschlussbauelement fixiert wird.
[0021] Alternativ oder zusätzlich kann das Dichtelement über die Ebene der Außenfläche des
betreffenden flächigen Schenkelabschnitts überstehen und insbesondere einen Überstand
von 0,5 bis 5 mm, vorzugsweise zwischen 1 und 2 mm aufweisen. Dadurch kann in einfacher
Weise ein Anliegen der Trockenbauplatten an dem Dichtelement mit einer Anpresskraft
erreicht werden.
[0022] Weiterhin kann das Dichtelement eines oder mehrere der folgenden Materialien aufweisen:
- ein Gipskartonmaterial;
- ein Gipsfasermaterial;
- ein Zementfasermaterial;
- einen Geopolymerschaum;
- ein temperaturbeständiges Polymer bzw. einen temperaturbeständigen Polymerschaum;
- ein Silikonmaterial;
- Calcium-Silikat;
- Glas oder Mineralwolle; und
- ein intumeszierendes Material.
[0023] Insbesondere kann das Dichtelement an einer oder mehreren Seiten mit einer Deckschicht
insbesondere aus einem mineralischen Fasergewebe oder einer Folie, versehen sein.
[0024] Es kann vorgesehen sein, dass die Deckschicht eine einer Außenfläche mindestens einer
der Schenkelabschnitte zugeordneten Seite des Dichtelements und/oder eine einer Außenfläche
des Basisabschnitts zugeordnete Seite des Dichtelements, insbesondere vollständig,
überdeckt.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform kann ein intumeszierendes Element zwischen dem Dichtelement
und zumindest einem Bereich des zugeordneten Schenkelabschnitts und/oder auf einer
der Außenfläche des Basisabschnitts zugeordneten Seite des Dichtelements und/oder
auf einer der Außenfläche des Schenkelabschnitts zugeordneten Seite des Dichtelements
vorgesehen sein.
[0026] Weiterhin kann das intumeszierende Element als Schicht, streifen- oder bandförmig
die betreffende Seite des Dichtelements teilweise oder vollständig überdecken.
[0027] Mindestens einer der Schenkelabschnitte kann eine Stufe aufweisen, die einen ersten
Teilbereich des Schenkelabschnitts von einem zweiten Teilbereich des Schenkelabschnitts
trennt, wobei der erste Teilbereich zum zweiten Teilbereich bezüglich des Basisabschnitts
ins Innere des U-förmigen Querschnitts des Profilstücks versetzt ist, um die Ausnehmung
auszubilden.
[0028] Gemäß einem weiteren Aspekt ist eine Trockenbauwand mit dem obigen Anschlussprofil
vorgesehen, wobei das Anschlussprofil an einem Anschlussbauelement angebracht ist,
wobei Trockenbauplatten so angebracht sind, dass deren dem Anschlussbauelement zugewandten
Kanten auf einer dem Schenkelabschnitt zugeordneten Seite des Dichtelements, insbesondere
mit einer Anpresskraft, anliegen.
[0029] Weiterhin kann das Anschlussprofil mit seinem Basisabschnitt an dem Anschlussbauelement
angebracht sein, so dass eine dem Basisabschnitt zugeordnete Seite des Dichtelements,
insbesondere mit einer Anpresskraft an dem Anschlussbauelement anliegt.
[0030] Gemäß einer Ausführungsform kann das Anschlussbauelement und die Trockenbauplatte
mit einem Abstand angeordnet sein, so dass eine Fuge in Erstreckungsrichtung ausgebildet
wird, wobei die Breite der Fuge (quer zu Erstreckungsrichtung) kleiner ist als die
Höhe des Dichtelements quer zur Außenfläche des Basisabschnitts.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0031] Ausführungsformen werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Querschnittsdarstellung durch eine Verbindung einer Trockenbauwand mit einem
Anschlussbauelement über ein Anschlussprofil;
- Figur 2
- eine Querschnittsdarstellung durch eine Verbindung einer Trockenbauwand mit einem
Anschlussbauelement über ein weiteres Anschlussprofil;
- Figur 3
- eine Querschnittsdarstellung durch eine Verbindung einer Trockenbauwand mit einem
Anschlussbauelement über ein weiteres Anschlussprofil;
- Figur 4
- eine Querschnittsdarstellung durch eine Verbindung einer Trockenbauwand mit einem
Anschlussbauelement über ein weiteres Anschlussprofil; und
- Figur 5
- eine Querschnittsdarstellung durch eine Verbindung einer Trockenbauwand mit einem
Anschlussbauelement über ein weiteres Anschlussprofil.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0032] Figur 1 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines Anschlussbereichs A einer Trockenbauwand
1 an ein Anschlussbauelement 2. Das Anschlussbauelement 2 kann ein Abschnitt eines
Fußbodens, einer Raumdecke oder einer Massivwand eines Gebäudes sein.
[0033] Im Anschlussbereich A ist die Trockenbauwand 1 mit einem Anschlussprofil versehen,
das ein Profilstück 3 aufweist. Das Profilstück 3 weist einen im Wesentlichen U-förmigen
Querschnitt auf und erstreckt sich schienenartig entlang der Erstreckungsrichtung
(in die Zeichenebene der Figur 1) der Trockenbauwand 1 im Anschlussbereich A. Das
Profilstück 3 ist üblicherweise aus einem metallischen Material (Blechmaterial) ausgebildet,
insbesondere aus einem Metallblech durch ein oder mehrere Stanzvorgänge und einen
Biegeprozess hergestellt. Das U-förmige Profilstück 3 weist dadurch einen flächigen
bzw. ebenen Basisabschnitt 31 und zwei von dem Basisabschnitt 31 abstehende flächige
bzw. ebene Schenkelabschnitte 32 auf, die üblicherweise gleiche Längen haben. Das
Profilstück 3 wird in geeigneter Weise mit einer Außenfläche des Basisabschnitts 31
an dem Anschlussbauelement 2 befestigt.
[0034] Zwischen den Schenkelabschnitten 32 kann von der Innenfläche des Basisabschnitts
31 beabstandet ein Kernelement 4 angeordnet sein, das einem Trägerelement der Trockenbauwand
entspricht und mit einem Dämm- und/oder Isolationsmaterial ausgebildet sein kann.
Das Kernelement 4 kann mit Hilfe von Schrauben 5 an einer oder beiden Schenkelabschnitte
32 des Profilstücks 3 befestigt sein, so dass ein Randbereich des Kernelements 4 zwischen
die Schenkelabschnitte 32 reicht. Die Schraubverbindung des Kernelements 4 erfolgt
durch eine Fixierung mit Schrauben 5 durch entsprechende Befestigungsöffnungen 33
in den Schenkelabschnitten 32 des Profilstücks 3.
[0035] Die Schenkelabschnitte 32 des U-förmigen Profilstücks 3 können jeweils mit einer
Stufe 34 versehen sein, so dass erste Teilbereiche 32a der Schenkelabschnitte 32,
die sich unmittelbar an die gegenüberliegenden Kanten (über die Breite B) des Basisabschnitts
31 anschließen, einen geringeren Abstand voneinander aufweisen als zweite Teilbereiche
32b. Die zweiten Teilbereiche 32b der Schenkelabschnitte 32 schließen sich an die
den Kanten des Basisabschnitts 31 gegenüberliegenden Enden der ersten Teilbereiche
32a an. Durch die ersten Teilbereiche 32a und die entsprechenden Stufen werden Ausnehmungen
gebildet, die zur Aufnahme eines Dichtelements 10 dienen. Die Ausnehmung kann auch
nur an einer der beiden gegenüberliegenden Kanten ausgebildet sein.
[0036] Die Geometrien der so gebildeten Ausnehmungen weisen in den dargestellten Ausführungsformen
nur rechte Winkel auf, d.h. sie haben einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt.
Es ist jedoch auch möglich, dass die Ausnehmungen davon abweichende Querschnittsgeometrien
aufweisen. Insbesondere können die Querschnittsgeometrien auch einen Viertelkreis
oder dergleichen darstellen.
[0037] Die Maße der Ausnehmungen werden durch die Höhe H des Abstands des Basisabschnitts
31 von der Stufe 34 (im wesentlichen senkrecht zur Außenfläche des Basisabschnitts
31) und die Stufenbreite BS als Länge der Stufe 34 in Richtung der Erstreckung der
Außenfläche des Basisabschnitts 31 bestimmt, d.h. als Abstand zwischen einer Kante
zwischen dem ersten Teilbereich 32a und der Stufe 34 und einer Kante zwischen der
Stufe 34 und dem zweiten Teilbereich 32b in Richtung der Erstreckung der Außenfläche
des Basisabschnitts 31.
[0038] Zumindest die zweiten Teilbereiche 32b des Profilstücks 3 können mit regelmäßigen
Schlitzen oder Öffnungen versehen sein, die verteilt entlang der Erstreckungsrichtung
des Profilstücks 3 angeordnet sind. Durch die Schlitze bzw. Öffnungen werden die Schrauben
5 in das Kernelement 4 geschraubt, um eine Fixierung des Kernelements 4 an den Schenkelabschnitten
32 zu erreichen.
[0039] Im montierten Zustand können sich an die Außenfläche der zweiten Teilbereiche 32b
der Schenkelabschnitte 32 des Profilstücks 3 Trockenbauplatten 6 anschließen, die
in geeigneter Weise durch die Schrauben 5 oder Kleben (nicht gezeigt) aufgebracht
sind. Derartige Trockenbauplatten 6 sind bekannt und werden üblicherweise aus einem
Gips-Karton-Verbundmaterial oder ähnlichem ausgebildet. Die Trockenbauplatten 6 sind
mit einem Abstand von dem Anschlussbauelement 2 angeordnet, so dass sich über die
gesamte Erstreckung der Trockenbauwand 6 entlang des Anschlussbauelements 2 eine Fuge
7 ausbildet.
[0040] Durch die Fuge 7 können im Brandfall Rauchgase und Flammen in Kontakt mit dem Profilstück
3 gelangen und dadurch eine Erwärmung des Profilstücks 3 bewirken. Durch die Wärmeleitung
des Metallmaterials des Profilstücks 3 kann es dadurch zu einer Erhöhung der Temperatur
auf der dem Brand abgewandten Seite des Profilstücks 3 kommen Insbesondere kann sich
durch die Wärmeleitung durch das Material des Profilstücks 3 bzw. durchdringende Rauchgase
die Temperatur auf der dem Brand abgewandten Seite so weit erhöhen, dass es zu einer
kritischen Temperaturüberschreitung kommen kann.
[0041] In der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform sind Dichtelemente 10 vorgesehen, die
in die Ausnehmungen eingesetzt sind. Die Dichtelemente 10 können zu vereinfachten
Montage in die Ausnehmungen eingeklebt sein und diese im Wesentlichen vollständig
ausfüllen.
[0042] Insbesondere können die Dichtelemente 10 auch mehrstückig ausgebildet sein, so dass
das Profilstück 3 durch mehrere Teile von Dichtelementen 10 versehen werden kann.
Die mehreren Teile von Dichtelementen 10 weisen in ihren Erstreckungsrichtungen konstante
Querschnitte auf, die den durch die Ausnehmungen definierten Querschnitten entsprechen.
[0043] Die Höhe des in die Ausnehmung eingesetzten Dichtelements 10 kann etwas größer gewählt
sein als die Höhe H der Ausnehmung, um beim Anbringen des Profilstücks 3 an dem Anschlussbauelement
2 ein Anliegen des Dichtelements 10 an dem Anschlussbauelement 2 zu erreichen. Insbesondere
kann die Höhe HD des Dichtelements 10 so gewählt sein, dass beim Anbringen des Profilstücks
3 an dem Anschlussbauelement 2 das Dichtelement 10 mit einer Anpresskraft an dem Anschlussbauelement
2 anliegt.
[0044] Weiterhin kann die Breite BD für des in die Ausnehmung eingesetzten Dichtelements
10 etwas größer gewählt sein als die Breite BS der Ausnehmung bzw. die Breite der
Stufe, um beim Anbringen der Trockenbauplatte 6 an dem Schenkelabschnitt 32 des Profilstücks
3 oder an dem Kernelement 4 zu erreichen, dass die Kante der Trockenbauplatte 6 an
dem überstehenden Teil des Dichtelements 10 anliegt, und insbesondere mit einer Anpresskraft
an das Dichtelement 10 gedrückt wird.
[0045] Die Größe des Überstands (BD-BS) des Dichtelements 10 über der Außenfläche des zweiten
Teilbereichs 32b des Schenkelabschnitts 32 kann so gewählt sein, dass der Abstand
der angebrachten Trockenbauplatte 6 von der Außenfläche des zweiten Teilbereichs 32b
des Schenkelabschnitts 32 ausreichend groß ist, um die Schraubenköpfe der Schrauben
5 aufzunehmen und gleichzeitig die benötigte Anpresskraft der Kante der Trockenbauplatte
6 auf das Dichtelement 10 auszuüben.
[0046] Das Material des Dichtelements 10 ist vorzugsweise wärmeisolierend und schwer entflammbar
gewählt. Insbesondere ist das Dichtelement 10 aus einem nicht-metallischen Material
ausgebildet, das eine geringere Wärmeleitfähigkeit aufweist als das Material des Profilstücks
3. Alternativ oder zusätzlich kann das Material des Dichtelements 10 ein kühlendes
oder intumeszierendes Material enthalten.
[0047] Um eine Bewegung der Trockenbauplatten 6 entlang der Oberfläche des Dichtelements
10 bei Wirken der Anpresskraft zu gewährleisten, ist eine ausreichende Stabilität
der Oberfläche des Dichtelements 10 notwendig. Insbesondere kann das Material des
Dichtelements 10 Materialien enthalten: einen Gipskartonstreifen, ein temperaturbeständiges
Polymer bzw. Polymerschaum, ein Silikonmaterial, Glas- und Mineralwolle, intumeszierendes
Material enthalten.
[0048] In Figur 2 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt. Die Ausführungsform der
Figur 2 entspricht im wesentlichen den in Verbindung mit Figur 1 beschriebenen Ausführungsformen,
wobei das Dichtelement 10 mit einer Deckschicht 11 versehen ist, die aus einem mineralischen
Fasergewebe oder einer Folie ausgebildet sein kann. Wie in Figur 2 dargestellt ist,
kann die Deckschicht 11 auf der dem Anschlussbauelement 2 zugewandten (dem Basisabschnitt
31 zugeordneten) Seite und der der Trockenbauplatte 6 zugewandten (der Außenfläche
des Schenkelabschnitts 32 zugeordneten) Seite des Dichtelements 10 aufgebracht sein.
Alternativ kann die Deckschicht 11 auch nur auf einer der Seiten des Dichtelements
10, d.h. nur der dem Basisabschnitt 31 zugeordneten Seite oder nur der dem Schenkelabschnitt
32 zugeordneten Seite des betreffenden Dichtelements 10, angeordnet sein.
[0049] Die Ausführungsform des Anschlussprofils der
Figur 3 sieht im Gegensatz zu den Ausführungsformen der Figur 1 und Figur 2 vor, zwischen
der Außenfläche des ersten Teilbereichs 32a und dem Dichtelement 10 ein erstes intumeszierendes
Element 12 in Form eines intumeszierenden Streifens oder Bandes anzuordnen. Dieses
intumeszierenden Element 12 unterstützt im Brandfall die Abdichtung von Spalten oder
sonstigen Durchgangsöffnungen.
[0050] In der Ausführungsform der
Figur 4 ist zusätzlich oder alternativ zu dem ersten intumeszierendes Element 12 der Ausführungsform
der Figur 3 ein zweites intumeszierendes Element 13 an der der Basisfläche 31 zugeordneten
Seite des Dichtelements 10 aufgebracht. Im montierten Zustand liegt das zweite intumeszierenden
Element 13 dann zwischen dem Dichtelement 10 und dem Anschlussbauelement 2. Im Brandfall
wird dadurch ein Durchdringen von Brandgasen insbesondere durch einen Zwischenraum
zwischen dem Anschlussbauelement 2 und der Außenfläche des Basisabschnitts 31 unterdrückt.
[0051] Wie in
Figur 5 gezeigt, kann anstelle der Deckschicht 11 und alternativ oder zusätzlich zu dem ersten
intumeszierenden Element 12 und dem zweiten intumeszierenden Element 13 ein drittes
intumeszierendes Element 14 an der dem Schenkelabschnitt 32 zugeordneten Seite des
Dichtelements 10 angeordnet sein. Auf diese Weise ist das dritte intumeszierende Element
14 im montierten Zustand des Anschlussprofils in Richtung der Fuge 7 zwischen der
Trockenbauplatte 6 und dem Anschlussbauelement 2 gerichtet.
1. Anschlussprofil zum Anbringen einer Trockenbauwand an ein Anschlussbauelement (2),
insbesondere einem Fußboden, einer Raumdecke oder einer Massivwand, umfassend:
- ein sich in einer Erstreckungsrichtung erstreckendes Profilstück (3) mit einem U-förmigen
Querschnitt, wobei der Querschnitt des Profilstücks (3) einen Basisabschnitt (31)
mit quer zur Erstreckungsrichtung gegenüberliegenden Kanten aufweist, wobei von den
gegenüberliegenden Kanten Schenkelabschnitte (32) abstehen,
wobei zwischen dem Basisabschnitt (31) und mindestens einem der Schenkelabschnitte
(32) außenseitig eine Ausnehmung vorgesehen ist, die sich ins Innere des U-förmigen
Querschnitts des Profilstücks (3) erstreckt;
- ein in Erstreckungsrichtung längliches Dichtelement (10), das in der Ausnehmung
aufgenommen ist, wobei das Dichtelement (10) ein wärmeisolierendes, kühlendes und/oder
brandhemmendes Material aufweist oder aus diesem ausgebildet ist.
2. Anschlussprofil nach Anspruch 1, wobei das Dichtelement (10) die Ausnehmung vollständig
ausfüllt.
3. Anschlussprofil nach Anspruch 1, wobei das Dichtelement (10) die Ausnehmung teilweise
ausfüllt.
4. Anschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Dichtelement (10) über
die Ebene der Außenfläche des flächigen Basisabschnitts (31) übersteht, insbesondere
einen Überstand von 0,5 - 5 mm, vorzugsweise zwischen 3 und 5 mm aufweist.
5. Anschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Dichtelement (10) über
die Ebene der Außenfläche des betreffenden flächigen Schenkelabschnitts (32) übersteht,
insbesondere ein Überstand von 0,5 bis 5 mm, vorzugsweise zwischen 1 und 2 mm aufweist.
6. Anschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Dichtelement (10) eines
oder mehrere der folgenden Materialien aufweist:
- ein Gipskartonmaterial;
- ein Gipsfasermaterial;
- ein Zementfasermaterial;
- einen Geopolymerschaum;
- ein temperaturbeständiges Polymer bzw. einen temperaturbeständigen Polymerschaum;
- ein Silikonmaterial;
- Calcium-Silikat;
- Glas oder Mineralwolle; und
- ein intumeszierendes Material.
7. Anschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Dichtelement (10) an einer
oder mehreren Seiten mit einer Deckschicht (11) insbesondere aus einem mineralischen
Fasergewebe oder einer Folie, versehen ist.
8. Anschlussprofil nach Anspruch 7, wobei die Deckschicht (11) eine einer Außenfläche
des mindestens einen Schenkelabschnitts (32) zugeordnete Seite des Dichtelements (10)
und/oder eine einer Außenfläche des Basisabschnitts (31) zugeordnete Seite des Dichtelements
(10) teilweise oder vollständig überdeckt.
9. Anschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei ein intumeszierendes Element
(12, 13, 14) zwischen dem Dichtelement (10) und zumindest einem Bereich des zugeordneten
Schenkelabschnitts (32) und/oder auf einer der Außenfläche des Basisabschnitts (31)
zugeordneten Seite des Dichtelements (10) und/oder auf einer der Außenfläche des Schenkelabschnitts
(32) zugeordneten Seite des Dichtelements (10) vorgesehen ist.
10. Anschlussprofil nach Anspruch 9, wobei das intumeszierende Element (12, 13, 14) als
Schicht, streifen- oder bandförmig die betreffende Seite des Dichtelements (10) teilweise
oder vollständig überdeckt.
11. Anschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei mindestens einer der Schenkelabschnitte
(32) eine Stufe (34) aufweist, die einen ersten Teilbereich (32a) des Schenkelabschnitts
(32) von einem zweiten Teilbereich (32b) des Schenkelabschnitts (32) trennt, wobei
der erste Teilbereich (32a) zum zweiten Teilbereich (32b) bezüglich des Basisabschnitts
(31) ins Innere des U-förmigen Querschnitts des Profilstücks (3) versetzt ist, um
die Ausnehmung auszubilden.
12. Trockenbauwand (1) mit einem Anschlussprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei
das Anschlussprofil an einem Anschlussbauelement (2) angebracht ist, wobei Trockenbauplatten
(6) so angebracht sind, dass deren dem Anschlussbauelement (2) zugewandten Kanten
auf einer dem Schenkelabschnitt (32) zugeordneten Seite des Dichtelements (10), insbesondere
mit einer Anpresskraft, anliegen.
13. Trockenbauwand (1) nach Anspruch 12, wobei das Anschlussprofil mit seinem Basisabschnitt
(31) an dem Anschlussbauelement (2) angebracht ist, so dass eine dem Basisabschnitt
(31) zugeordnete Seite des Dichtelements (10), insbesondere mit einer Anpresskraft
an dem Anschlussbauelement (2) anliegt.
14. Trockenbauwand (1) nach Anspruch 12 oder 13, wobei das Anschlussbauelement (2) und
die Trockenbauplatte (6) mit einem Abstand angeordnet sind, sodass eine Fuge (7) in
Erstreckungsrichtung ausgebildet wird, wobei die Breite der Fuge (7) kleiner ist als
die Höhe des Dichtelements (10) quer zur Außenfläche des Basisabschnitts (31).