[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ballenpresse nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Solche Ballenpressen sind beispielsweise aus der
DE 10 2009 053 134 A1 bekannt geworden. Das zu verpressende Gut, insbesondere Kartonagen, Altpapier, Folien
oder PET- Flaschen, soll von derartigen Ballenpressen möglichst platzsparend verdichtet
werden, um die derart verpressten Ballen kostengünstig transportieren und lagern zu
können. Dabei ist es zwingend erforderlich, das verpresste Gut vor dessen Entnahme
aus der Ballenpresse mittels einer oder mehrerer Drahtschlingen zu ummanteln, so dass
das verpresste Gut nicht mehr auseinanderfallen kann.
[0003] Üblicherweise wird in die Einfüllöffnung der Ballenpresse solange das zu verpressende
Gut eingefüllt, bis der Pressstempel eine vorgegebene Position erreicht hat, also
die Größe des verpressten Gutes dem späteren Ballen im Wesentlichen entspricht. Sobald
das verpresste Gut derart verdichtet in dem Pressraum der Ballenpresse mittels des
Presstempels gehalten ist, ist eine Klappe an der Ballenpresse zu öffnen, um manuell
die Drahtschlingen am Ende des verpressten Ballens, also zwischen diesem und dem Pressstempel,
zu verknoten.
[0004] Solche Arbeiten sind einerseits äußerst zeitintensiv und andererseits fehlerbehaftet,
da diese manuell von einem Bedienpersonal durchzuführen sind. Es ist nicht möglich,
bei Ballenpressen, die einen vorgegebenen Ballenpressraum aufweisen, der beispielsweise
einseitig von einer Tür, die gleich Begrenzung und damit als Anschlag für das verpresste
Gut dient, verschlossen ist in den Pressraum einzugreifen. Durch die verschwenkbar
an dem Ballenpressengehäuse angelenkte Tür kann nach dem Verpressen der verpackte
Ballen aus dem Ballenpressraum entnommen werden.
[0005] Beim Verpressen des eingefüllten Gutes in den Ballenpressraum durch den Pressstempel
hängt nämlich die Position des Pressstempels im Wesentlichen davon ab, wieviel zu
verpressendes Gut in den Ballenpressraum eingegeben wurde. Wird beim letzten Einfüllvorgang,
vor Beendigung des Verpressungszyklus, nämlich zu viel oder weniger Gut eingefüllt,
dann befindet sich der Pressstempel jeweils an unterschiedlichen Positionen, die in
einem Bereich von etwa ± 5 cm auseinanderliegen können. Der für die Umschlingung des
verpressten Ballens erforderliche Draht wird zwar automatisch beim Verpressen des
Gutes von entsprechenden Abwicklungsrollen gezogen und verläuft dann seitlich in Längsrichtung
der Ballenpresse, jedoch kann eine automatische oder maschinelle Verbindung der Drahtenden
zwischen dem Pressstempel und dem Ballen nicht erfolgen, da der Pressstempel an unterschiedlichen
nicht exakt definierten Positionen den Presszyklus beendet.
[0006] Eine andere Art von Ballenpressen kann beispielsweise aus der
DE 20 2012 004 270 U1 entnommen werden. Hierbei handelt es sich um eine Ballenpresse, die in Richtung des
Hubwegs ausgerichtet, einen Auslasskanal aufweist, durch den der verpresste und verpackte
Ballen durch das nachfolgend eingegebene zu verpressende Gut ausgeschoben wird und
dabei gleichzeitig als Gegenanschlag für das zu verpressende Gut in dem Ballenpressraum
dient. In dem Auslasskanal befinden sich mehrere verpresste und verpackte Ballen,
die aufgrund der herrschenden Reibung zwischen diesen und der Innenwand des Auslasskanals
eine ausreichende auf das zu verpressende Gut ausüben. Vorteilhafter Weise kann bei
einem solchen Presssystem die Position des Pressstempels exakt vorgegeben werden,
denn die in dem Auslasskanal angeordneten verpressten und verpackten Ballen sind relativ
zu dem Ballenpressraum beweglich, so dass unabhängig von der eingefüllten Menge des
Gutes die Position des Pressstempels ausgerichtet werden kann. Steigt nämlich die
von dem Pressstempel auf das zu verpressende Gut ausgeübte Presskraft an, wird durch
diese die bereits im Auslasskanal befindlichen Ballen mehr oder weniger verschoben.
[0007] Solche Ballenpressen können dann mittels einer maschinellen oder automatisierten
Verbindungs- oder Verpackungseinrichtung versehen werden, die fest an dem Ballenpressengehäuse
angeordnet ist und fluchtend bzw. in der selben Ebene wie der Pressstempel verlaufen.
Die Endposition des Pressstempels nach der Beendigung des letzten Pressvorganges ist
demnach exakt vorgegeben und die maschinell betriebene Verpackungseinrichtung kann
die Drahtenden im Bereich des Pressstempels miteinander verbinden, so dass zum einen
das verpresste Gut mit mindestens einer Drahtschlinge fest ummantelt ist und zum anderen
für das nächste zu verpressende Gut bereits eine einseitig geschlossene Drahtschlinge
im Bereich des Pressraums vorhanden ist, die durch das nachfolgend eingegebene Gut
und die Hubbewegungen des Pressstempels in Richtung der Auslassöffnung bzw. des Auslasskanals
verschoben wird, so dass sich der Pressvorgang und die Verpackung bzw. Umschnürung
des fertig verpressten Ballens wiederholt.
[0008] Nachteiligerweise sind solche Ballenpressen jedoch äußerst groß bemessen, da der
Auslasskanal oftmals eine Länge von drei und mehr Metern aufweist. Eine solche Länge
des Auslasskanals ist für die zuverlässige Betriebsweise bzw. die Positionierung des
Pressstempels exakt in der Ebene der Verpackungseinrichtung zwingend erforderlich.
[0009] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Ballenpresse der eingangs genannten Gattung
zur Verfügung zu stellen, die zum einen eine maschinell betriebene Verpackung des
fertig verpressten Gutes in dem Ballenpressraum ermöglicht und zum anderen eine verschwenkbar
an der Ballenpresse angelenkte Tür aufweist, durch der fertig verpackte Ballen entnommen
oder durch einen Auswurfkolben ausgeschoben ist.
[0010] Diese Aufgaben sind erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
von Patentanspruch 1 gelöst.
[0011] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Dadurch, dass die Verpackungseinrichtung an dem Ballenpressengehäuse verschiebbar
gelagert ist und dass die Position des Pressstempels und die Position der Verpackungseinrichtung,
während der Ballen mit Hilfe der Drahtschlinge ummantelt ist, fluchtend zueinander
ausgerichtet sind, ist gewährleistet, dass unabhängig von der Position des Pressstempels
der von den Drahtrollen abgewickelte Draht in das Innere des Ballenpressengehäuses
mittels der Verpackungseinrichtung sowie in den Pressstempel hineingeführt ist, um
die Drahtschlinge um den Ballen zu bilden. Somit ist erreicht, dass die Befestigung
der Drahtschlinge automatisch durch die Hubbewegung der Verpackungseinrichtung erfolgt
und dass unabhängig von der Position des Pressstempels nach Beendigung des Pressvorganges
die Bildung der Drahtschlinge mit Hilfe der Verpackungseinrichtung möglich ist.
[0013] Sowohl die Hubbewegungen des Pressstempels als auch die endgültige Position des Pressstempels
nach Beendigung des Pressvorganges kann mit Hilfe von Sensoren erfasst sein, so dass
anschließend die relativ an dem Ballenpressengehäuse angelenkte Verpackungseinrichtung
exakt fluchtend zu der Position des Pressstempels verfahren und ausgerichtet werden
kann, um den jeweiligen Draht von der Drahtrolle in das Innere des Pressstempels einzutauchen.
[0014] Darüber hinaus ist eine lang bemessene Ausfuhröffnung in Form eines Kanals nicht
mehr notwendig, so dass die Baugröße der Ballenpresse erheblich reduziert ist. Der
verpresste Ballen kann nämlich durch die an dem Ballenpressengehäuse verschwenkbar
angelegte Tür entnommen werden.
[0015] In der Zeichnung ist eine Ballenpresse dargestellt, die nachfolgend näher erläutert
ist. Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1
- eine Ballenpresse mit einem Ballenpressengehäuse, in dem ein Pressstempel axial verschiebbar
bewegt ist und in die eine Öffnung zur Einfüllung von zu verpresstem Gut vorgesehen
ist und mit einer Verpackungseinrichtung, durch die gemeinsam mit dem Pressstempel
das verpresste Gut mittels einer Drahtschlinge zu einem quaderförmigen Ballen geformt
bzw. verbunden ist, im Schnitt,
- Figur 2a
- die Ballenpresse gemäß Figur 1 um 90 Grad verdreht und in der Ausgangsposition der
Verpackungseinrichtung,
- Figur 2b
- die Ballenpresse gemäß Figur 2a, in der die Verpackungseinrichtung die Endposition
zur Bildung der Drahtschlinge erreicht und
- Figur 3
- den Pressstempels gemäß Figur 1, in perspektivischer Ansicht und den mit der Drahtschlinge
umschlossenen Ballen.
[0016] Eine in Figur 1 abgebildete Ballenpresse 1 dient dazu, aus vereinzelten Gütern 2
einen verpressten Ballen 3 herzustellen, der mittels einer Drahtschlinge 7 umreift
ist, so dass die erzeugte Form des Ballens 3 während des weiteren Transport- und Lagervorganges
nicht verändert ist. Durch die Ballenpresse 1 können beispielsweise Abfallprodukte
aus Kartonage, aus Folien oder PET- Flaschen zu dem Ballen 3 geformt werden.
[0017] Die Ballenpresse 1 weist eine Längsachse 4 auf, die horizontal, vertikal oder geneigt
ausgerichtet sein kann; je nach Einsatz und Verwendungszweck der Ballenpresse 1.
[0018] Die Ballenpresse 1 besteht aus einem rechteckförmigen Ballenpressengehäuse 8, das
einen Innenraum ummantelt. In dem Ballenpressengehäuse 8 ist ein Pressstempel 9 vorgesehen,
der durch eine Hubeinrichtung oder einen sonstigen pneumatischen, elektrischen, mechanischen
Antrieb in einer axialen Bewegung, parallel zu der Längsachse 4 hin und her bewegbar
ist. Des Weiteren ist in das Ballenpressengehäuse 8 eine Einfüllöffnung 13 eingearbeitet,
durch die das zu verpressende Gut 2 in das Ballenpressengehäuse 8 einfüllbar ist.
In dem Ausgangszustand bzw. vor jedem Pressvorgang ist der Pressstempel 9 seitlich
neben der Einfüllöffnung 13 in der Ausgangsstellung positioniert, so dass das zu verpressende
Gut in das Ballenpressengehäuse 8 eingefüllt werden kann, ohne dass der Pressstempel
9 diesen Einfüllvorgang behindert.
[0019] Der Pressstempel 9 wird anschließend betätigt und dabei in Richtung eines Druckraumes
10 bewegt. Der Druckraum 10 wird zum einen an vier Seiten durch die Wände des Ballenpressengehäuses
8 und durch den Pressstempel 9 sowie eine an dem Ballenpressengehäuse 8 mittels Scharnieren
12 angelegten Tür 11 verschlossen. Die Tür 11 ist demnach den Pressstempel 9 gegenüberliegend
angeordnet und kann von außen geöffnet werden, um den verpressten Ballen 3 aus dem
Ballenpressengehäuse 8 zu entnehmen. Folglich dient die Tür 11 zum einen als Anschlag
oder Gegenlager für den Pressstempel 9 und zum anderen bietet diese den Zugang in
das Innere des Ballenpressengehäuses 8, um den Ballen 3 aus diesem zu entfernen.
[0020] Auf der Außenseite des Ballenpressengehäuses 8 sind zwei Drahtrollen 5 vorgesehen,
auf denen jeweils ein Draht 6 jeweils aufgerollt ist und, wie nachfolgend beschrieben,
von den Drahtrollen 5 abgewickelt wird, während der Pressstempel 9 das eingefüllte
Gut 2 in den Druckraum 10 fördert. Die vereinzelten Drähte 6 werden zunächst in das
Innere des Ballenpressengehäuses 8 geführt und sind miteinander zu verbinden, um den
Ausgangszustand der Drahtschlinge 7 herzustellen. Sobald das Gut 2 durch die Einfüllöffnung
13 in das Innere des Ballenpressengehäuses 8 eingefüllt ist und der Pressstempel 9
dieses Gut 2 in den Druckraum 10 gefördert hat, wird demnach die Drahtschlinge 7 und
somit der jeweilige Draht 6 von der Drahtrolle 5 abgewickelt und der Draht 6 bzw.
die noch einseitig offene Drahtschlinge 7 liegt zwischen einer der Innenwände des
Ballenpressengehäuses 8 und dem bereits verpressten Teilbereich des Ballens 3 an.
[0021] Mit der Bezugsziffer 15 ist der Bereich 15 gekennzeichnet in dem die Verpackungseinrichtung
21 angeordnet sein kann und in dem der Pressstempel 9 verlaufen kann sobald genügend
Gut 2 in den Druckraum 10 eingefüllt wurde. Dabei wird mittels Sensoren und sonstiger
elektrischer oder mechanischer Hilfsmittel der Hubweg des Pressstempels 9 bzw. die
Position gemessen, so dass aus diesen Messwerten Rückschlüsse hergeleitet werden können,
welche Menge des verpressten Gutes 2 sich bereits im Druckraum 10 befindet, um die
Größe des fertig verpressten Ballens 3 möglichst einheitlich zu gestalten. Ist der
Pressstempel 9 demnach in dem Bereich 15 in seiner Endposition, die in einer Größenordnung
von ±10 cm variieren kann, wird eine Verpackungseinrichtung 21 zu der Position des
Pressstempels 9 zugestellt.
[0022] Die Verpackungseinrichtung 21 ist durch eine Schiene 22 oder Linearführung, die fest
mit dem Ballenpressengehäuse 8 verbunden ist, parallen und beabstandet zu der Längsachse
4 der Ballenpresse 1 verschiebbar gelagert. Insbesondere den Figuren 2a und 2b ist
zu entnehmen, dass die Verpackungseinrichtung 21 mit Hilfe eines Antriebes 24 in trieblicher
Wirkverbindung über eine Spindel 23 steht. Sobald demnach der Antrieb 24 verfährt,
rotiert die Spindel 23 um die eigene Achse, so dass die Verpackungseinrichtung 21
nach Art eines Linearantriebes relativ zu dem Ballenpressengehäuse 8 parallel zu der
Längsachse in Richtung der Position des Presstempels 9 bewegt ist. Die Rotationsrichtung
der Spindel 23 bzw. des Antriebes 24 kann dabei im oder entgegengesetzt zu dem Uhrzeigersinn
eingestellt werden.
[0023] Um die Erzeugung der Drahtschlinge 7 mit Hilfe der Verpackungseinrichtung 21 zu erreichen,
ist es erforderlich, dass zum einen die Position des Pressstempels 9 beibehalten ist,
um das verpresste Gut 2 zu dem Ballen 3 zu fixieren und zum anderen den jeweiligen
Draht 6 von der Drahtrolle 5 in das Innere des Pressstempels 9 mit Hilfe der Verpackungseinrichtung
21 einzutauchen. Durch die Verpackungseinrichtung 21 wird nämlich eine Schlaufe des
Drahtes 6 gebildet, die im Inneren des Pressstempels 9 gemäß Figur 2a verläuft.
[0024] Folglich ist es zwingend erforderlich, dass der Pressstempel 9 fluchtend zu der Verpackungseinrichtung
21 steht. Zu diesem Zweck ist sowohl an dem Pressstempel 9 ein Sensor 26 als auch
an der Verpackungseinrichtung 21 ein Sensor 27 vorgesehen, die beispielsweise mittels
Lichtstrahlen, Magnetfeldern, elektrisch oder auf sonstige physikalische Weise die
Position des Pressstempel 9 und der Verpackungseinrichtung 21 erfassen und miteinander
kommunizieren. Demnach kann die Verpackungseinrichtung 21 entlang der Längsachse 4
in Richtung des Pressstempels 9 solange bewegt werden, bis diese fluchtend zu dem
Presstempel 9 verfahren ist. Die Verpackungseinrichtung 21 weist einen Kolben 29 auf
der senkrecht zu der Längsachse 4 ausgerichtet ist und der in den Pressstempel 9 eintauchen
kann. Hierzu weist der Pressstempel 9 einen Zwischenraum 16 auf, der senkrecht zu
der Längsachse 4 in diesen eingebracht ist und sich nutartig entlang einer Achse über
den gesamten Presstempel erstreckt..
[0025] Der Kolben 29 der Verpackungseinrichtung 21 kann hubweise in das Innere des Pressstempels
9 durch den Zwischenraum 16 eingeführt werden. Der Kolben 29 nimmt dabei den einen
Draht 6 mit und wickelt diesen von der entsprechenden Drahtrolle 5 ab, so dass der
Draht 6 eine Umreifung bildet, die in dem Zwischenraum 16 des Pressstempels 9 verläuft.
Der Kolben 29 der Verpackungseinrichtung 21 kann hydraulisch oder pneumatisch mittels
eines elektrisch oder mechanisch Antriebes bewegt werden. Der Antrieb 24 kann auch
dazu verwendet werden, die Hubbewegung des Kolbens 29 der Verpackungseinrichtung 21
zu erzeugen.
[0026] Sobald der Kolben 29 der Verpackungseinrichtung 21 auf der gegenüberliegenden Seite
des Ballenpressengehäuses 8 angekommen ist, wird die Umreifung des Ballens 3 dadurch
gebildet, dass die Schlaufe des Drahtes 6 getrennt und der gegenüberliegende Draht
6 in den Zwischenraum 16 des Pressstempels 9 gezogen und durchtrennt ist. Das lose
Ende des Drahtes 6, das um den Ballen 3 gewickelt ist, ist mit dem einen Ende der
Schlaufe des oberen Drahtes 6 durch die Verpackungseinrichtung 21 verbunden, so dass
die Drahtschlinge 7, die den Ballen 3 umreift, gebildet ist, und die weiteren beiden
losen Enden der gegenüberliegenden Drähte 6 durch die Verpackungseinrichtung 21 miteinander
verbunden sind, um erneut einen Teil einer neuen Drahtschlinge 7 zu erzeugen.
[0027] Sobald dieser Verbindungsvorgang zwischen den losen Enden der Drähte 6 beendet ist,
wird der Kolben 29 der Verpackungseinrichtung 21 aus dem Pressstempel 9 gezogen und
der Pressstempel 9 in Richtung der Ausgangsposition zurückgefahren. Um die Bewegung
des Pressstempels 9 freizugeben, da in diesem die losen Enden der neuen Drahtschlinge
7 vorhanden sind, ist in diesem ein Ausführschlitz 30 eingearbeitet, durch den die
neue Drahtschlinge 7 hindurchtritt, wenn der Pressstempel 9 zurückgezogen ist. Der
Ausführschlitz 30 ist mit dem Zwischenraum 16 verbunden und bilden zusammen eine Art
T-Nut. Vorteilhafter Weise sollte der Ausführschlitz V-förmig ausgestaltet sein, um
ein hindurchtreten der neuen Drahtschlinge zu begünstigen.
[0028] Für den weiteren Einfüllvorgang befindet sich demnach der Pressstempel 9 links von
der Einfüllöffnung 13 und die neue Drahtschlinge 7 rechts von der Öffnung 13 gemäß
den Figuren 1 bis 2b. Der Pressvorgang und die Verpackung des verpressten Ballens
3 wiederholen sich demnach, ohne dass manuell die Drahtschlinge 7 zu erzeugen ist.
[0029] Unabhängig von der Position des Pressstempels 9 kann automatisiert die Drahtschlinge
7 um den Ballen 3 gelegt werden. Darüber hinaus kann sich der Pressstempel 9 in einer
beliebigen Position im Bereich 15 befinden, die im Wesentlichen den Verstellweg der
Verpackungseinrichtung 21 entspricht, so dass die in das Ballenpressengehäuse 8 eingefüllte
Menge des Gutes 2 variabel gestaltet ist. Dies ist insbesondere während des letzten
Pressvorganges vorteilhaft, denn der Benutzer der Ballenpresse 1 kann Gut 2 einfüllen
ohne dass dadurch der Pressvorgang des Pressstempels 9 gestört ist.
[0030] Die in den Figuren 2a und 2b abgebildete Ausführungsvariante der Spindel 23 kann
ohne weiteres durch einen Ketten- oder Keilriemenantrieb bzw. durch ein elektrisch,
hydraulisch oder pneumatisch betätigbaren Druckkolben ersetzt werden.
[0031] Der Ballen 3 kann durch eine Vielzahl von Drahtschlingen 7 umreift werden. Hierzu
können mehrere Drähte 6 durch ein oder mehrere Kolben 29 um den Ballen gelegt werden.
Der Kolben 29 kann auch als Teleskoparm oder Gestänge ausgebildet sein, um eine möglichst
kleine Bauform zu erzielen.
1. Ballenpresse (1) zur Verdichtung von Gut (2), insbesondere von Abfallmaterial aus
Karton, Folien oder PET- Flaschen, zu einem mit mindestens einer Drahtschlinge (7)
ummantelten Ballen (3),
bestehend aus:
- einem Ballenpressengehäuse (8), in dem eine Öffnung (13) zur Einführung des zu verpressendes
Gutes (2) eingearbeitet und in dessen Inneren ein Pressraum (9) vorgesehen ist,
- einem in dem Ballenpressengehäuse (8) axial verschiebbar gelagerten Pressstempel
(9), der benachbart zu der Öffnung (13) verläuft und durch den gemeinsam mit dem Ballenpressengehäuse
(8) und einer Tür (11) der Druckraum (10) verschlossen ist,
- einer oder mehreren Drahtrollen (5), auf denen ein Draht (6) aufgerollt und von
diesen abwickelbar ist, der im Inneren des Ballenpressengehäuses (8) zur Bildung der
Drahtschlinge (7) angeordnet ist,
- eine Verpackungseinrichtung (21), durch die die von den Drahtrollen (5) abgewickelten
Drähte (6) in Richtung des Pressstempels (9) mitgenommen sind und durch die im Bereich
des Preissstempels (9) die losen Enden der Drähte (6) miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verpackungseinrichtung (21) an dem Ballenpressengehäuse (8) verschiebbar gelagert
ist und dass die Position des Pressstempels (9) und die Position der Verpackungseinrichtung
(21), während der Ballen (3) mit Hilfe der Drahtschlinge (7) ummantelt ist, fluchtend
zueinander ausgerichtet sind.
2. Ballenpresse (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Pressstempel (9) mindestens eine senkrecht zu der Verschieberichtung des Pressstempels
(9) ausgerichtete Einführöffnung (28) vorgesehen ist, die fluchtend zu der Position
der Verpackungseinrichtung (21) verläuft, während durch diese die Drahtschlinge (7)
um den Ballen (3) gelegt ist und dass in den Pressstempel (9) ein Austrittsschlitz
(30) vorgesehen ist, durch den die jeweilige Drahtschlinge (7) beim Zurückziehen des
Pressstempels (9) durchgezogen ist.
3. Ballenpresse (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Pressstempel (9) und an der Verpackungseinrichtung (21) jeweils ein Sensor
(26 bzw. 27) angeordnet ist, durch die die Positionen des Pressstempels (9) und der
Verpackungseinrichtung (21) steuerbar sind.
4. Ballenpresse (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hubwege des Pressstempels (9) gemessen sind und dass durch die gemessenen Bewegungen
des Pressstempels (9) die Beendigung des jeweiligen Pressvorganges feststellbar ist.
5. Ballenpresse (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verpackungseinrichtung (21) an einer Schiene (22) abgestützt ist und dass die
Verpackungseinrichtung (21) mittels eines Antriebes (24) zu dem Ballenpressengehäuse
(8) relativ bewegbar ist.
6. Ballenpresse nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Verpackungseinrichtung (21) und dem Antrieb (24) eine Spindel (23),
eine umlaufende Kette bzw. ein umlaufender Keilriemen oder ein pneumatisch bzw. hydraulisch
betätigbarer Druckkolben vorgesehen ist, durch die das jeweilige Antriebsmoment des
Antriebes (24) zur Relativbewegung der Verpackungseinrichtung (21) auf diese übertragbar
ist.
7. Ballenpresse (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewegungseinrichtung der Verpackungseinrichtung (21) senkrecht zu der Längsachse
der Ballenpresse (1) ausgerichtet ist.