[0001] Die Erfindung betrifft einen Überlauf für eine Spüle gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, mit wenigstens einer Einlauföffnung, die zur Montage an einem Becken der Spüle
oder an einer Überlaufmulde bzw. einem separaten Ausguss bestimmt ist, und mit einer
Auslauföffnung, die zur Montage an einem Ablauf oder Lüftungsventil des Beckens bzw.
der Spüle bestimmt ist, wobei zwischen Einlauföffnung und Auslauföffnung ein Strömungskanal
für ein Fluid bzw. Wasser angeordnet ist.
[0002] Die Erfindung betrifft auch eine Spüle mit wenigstens einem Überlauf, welche Spüle
eine Öffnung in einer Seitenwand eines Spülenbeckens oder eine Öffnung in einer horizontalen
Fläche der Spüle, vorzugsweise im Bereich einer Überlaufmulde oder eines separaten
Ausgusses, umfasst, welche Öffnung über einen Überlauf fluidtechnisch mit dem Ablauf
der Spüle verbunden ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
[0003] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Nachrüstelement für eine derartige Spüle mit
Überlauf, welches Nachrüstelement dazu ausgebildet ist, in den bestehenden Überlauf
der Spüle eingepasst zu werden.
[0004] Spülen bekannter Art, insbesondere Küchenspülen, weisen regelmäßig einen Überlauf
auf, wie oben definiert, damit bei einem Verschluss des eigentlichen Spülenablaufs
überschüssiges Wasser aus dem Spülenbecken oder einer Überlaufmulde ablaufen kann,
wenn der Wasserstand ein bestimmtes Niveau erreicht hat bzw. wenn Wasser in die Überlaufmulde
oder den Ausguss gelangt, z.B. von einer Abtropffläche der Spüle. Dadurch sollen Überschwemmungen
und entsprechende Schäden vermieden werden.
[0005] In der Vergangenheit hat es sich zuweilen als schwierig herausgestellt, eine ordnungsgemäße
Funktion des Überlaufs zu gewährleisten, der regelmäßig in der Lage sein muss, eine
relativ große Wassermenge von bis zu 12 l/min aus dem Spülenbecken abzuleiten. Beispielsweise
wurden zu diesem Zweck aufwändige und entsprechend kostenträchtige Entlüftungen für
den Überlauf vorgesehen, damit dieser seine Sicherheitsfunktion jederzeit uneingeschränkt
erfüllen kann. Insbesondere bei der Entwässerung von Überlaufmulden oder separaten
Ausgüssen hat sich gezeigt, dass der für eine ordnungsgemäße Funktion erforderliche
Staudruck nur schwer zu erreichen ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einfacher und kostengünstiger Weise
einen verbesserten Überlauf zu schaffen, damit aus dem Becken und/oder der Überlaufmulde
bzw. dem separaten Ausguss überlaufendes Wasser optimal und sicher abgeleitet werden
kann. Vorzugsweise soll diese Lösung auch bei bereits bestehenden Spülen ohne großen
baulichen Aufwand nachträglich realisierbar (nachrüstbar) sein.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch einen Überlauf mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch
eine Spüle mit den Merkmalen des Anspruchs 13 sowie durch ein Nachrüstelement mit
den Merkmalen des Anspruchs 14. Vorteilhafte Weiterbildungen der jeweiligen Erfindungsgegenstände
sind in den entsprechenden Unteransprüchen definiert.
[0008] Erfindungsgemäß ist ein Überlauf für eine Spüle, vorzugsweise eine Küchenspüle mit
wenigstens einem Spülenbecken und einer Überlaufmulde oder einem separaten Ausguss,
mit wenigstens einer Einlauföffnung, die zur Montage an dem Becken oder an der Überlaufmulde
bzw. dem separaten Ausguss bestimmt ist, und mit einer Auslauföffnung, die zur Montage
an einem Ablauf oder Lüftungsventil der Spüle bzw. des Beckens bestimmt ist, wobei
zwischen Einlauföffnung und Auslauföffnung ein Strömungskanal für ein Fluid angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Strömungskanal wenigstens ein Abschnitt (Strömungskanal-Abschnitt)
vorgesehen ist, in dem der Strömungskanal einen im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt
aufweist.
[0009] Der Überlauf kann insbesondere auch zwei oder mehr Einlauföffnungen aufweisen, von
denen eine an dem Becken und eine andere an der Überlaufmulde bzw. dem separaten Ausguss
oder einem weiteren Becken -sofern vorhanden - montiert oder montierbar ist. Darüber
hinaus ist auch die Realisierung mehrerer separater erfindungsgemäßer Überläufe möglich,
z.B. für jedes Spülenbecken oder für Spülenbecken und Überlaufmulde bzw. Ausguss.
[0010] Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung ist eine erfindungsgemäße Spüle mit wenigstens
einem Überlauf, welche Spüle eine Öffnung in einer Seitenwand eines Spülenbeckens
oder eine Öffnung in einer horizontalen Fläche der Spüle, vorzugsweise im Bereich
einer Überlaufmulde oder eines separaten Ausgusses, umfasst, welche Öffnung über einen
Überlauf fluidtechnisch mit einem Ablauf der Spüle verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Spüle einen erfindungsgemäßen Überlauf oder eine Weiterbildung hiervon aufweist.
[0011] Weiterhin schafft die Erfindung ein Nachrüstelement für eine Spüle mit Überlauf,
welche Spüle eine Öffnung in einer Seitenwand eines Spülenbeckens oder eine Öffnung
in einer horizontalen Fläche der Spüle, vorzugsweise im Bereich einer Überlaufmulde
oder eines separaten Ausgusses, umfasst, welche Öffnung über den Überlauf fluidtechnisch
mit einem Ablauf der Spüle verbunden ist, welches Nachrüstelement dazu ausgebildet
ist, in den Überlauf eingepasst zu werden, wobei eine Außenkontur des Nachrüstelements
im Wesentlichen einer Innenkontur des Überlaufs in einem Bereich entspricht, und wobei
das Nachrüstelement wenigstens einen Durchbruch aufweist, dessen Innenkontur einen
im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweist.
[0012] Erfindungsgemäß ist demnach vorgesehen, dass in dem zwischen der wenigstens einen
Einlauföffnung und der Auslauföffnung des Überlaufs definierten Strömungskanal wenigstens
ein Abschnitt vorgesehen ist, in dem der Strömungskanal einen im Wesentlichen kreisrunden
Querschnitt aufweist, auch wenn der Strömungskanal an sich - was die Regel ist - eine
hiervon abweichende Querschnittsgeometrie besitzt. Der genannte Strömungskanal-Abschnitt
mit kreisrundem Querschnitt sorgt beim Ablaufen von Flüssigkeit durch den Überlauf
für eine Wirbelbildung ähnlich wie bei einer umgedrehten Flasche, wenn diese um ihre
Längsachse in Bewegung versetzt wird. Dadurch befindet sich weniger gestaute Luft
im System, und das Ablaufen von Flüssigkeit durch den Überlauf wird verbessert. Dies
wirkt sich vor allem bei Überlaufmulden und separaten Ausgüssen besonders vorteilhaft
auf, weil sich bei dieser Anordnung ein Staudruck nicht wirklich aufbauen kann.
[0013] In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Überlaufs kann vorgesehen sein, dass der Strömungskanal
in dem Abschnitt einen konstanten Querschnitt aufweist, was sich günstig auf die Wirbelbildung
auswirken kann. Dies kann zumindest für einen größten Teil des genannten Abschnitts
gelten.
[0014] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Strömungskanal in dem Abschnitt,
in Strömungsrichtung des Fluids gesehen, wenigstens eine beispielsweise konische Verjüngung
seines Querschnitts aufweist. Dies kann beispielsweise im Bereich der Einlauföffnung
der Fall sein. Weiterhin kann der Strömungskanal in dem Abschnitt auch eine Erweiterung
seines Querschnitts aufweisen, vorzugsweise im Bereich oder in Richtung der Auslauföffnung.
[0015] Um die angesprochene Wirbelbildung weiter zu optimieren, zeichnet sich eine andere
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Überlaufs dadurch aus, dass der Abschnitt eine
bestimmte Länge L aufweist, die zahlenmäßig mit einem Durchmesser D des Abschnitts
verknüpft sein kann. Dabei kann gelten: L = f · D. Der Faktor f kann zwischen etwa
2 und etwa 5 liegen, und er kann seinerseits von dem Durchmesser D abhängen, f =
f(D).
[0016] Als besonders vorteilhaft für das Strömungsverhalten im Überlauf hat sich herausgestellt,
wenn in dem Strömungskanal mehrere der genannten Abschnitte parallel angeordnet sind.
[0017] Um einen hinreichenden Überlauf von bis zu 12 l/min zu ermöglichen, sieht eine andere
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Überlaufs vor, dass eine Summe der Querschnitte
der Abschnitte, falls mehrere solcher Abschnitte vorhanden sind, oder der Querschnitte
des einen vorhandenen Abschnitts im Bereich von etwa 175 mm
2 liegt, höchst vorzugsweise zwischen etwa 150 mm
2 und etwa 200 mm
2.
[0018] Um eine Bauteilgeometrie des Überlaufs möglichst flexibel anpassen zu können, sieht
eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Überlaufs vor, dass die (mehreren)
Abschnitte nebeneinander, auf einer Linie, nach Art eines Dreiecks, versetzt, im Zickzack
oder in einer anderen relativen Position zueinander angeordnet sind, vorzugsweise
jeweils bezogen auf die Lage ihrer Mittelpunkte.
[0019] Weiterhin kann vorteilhaft sein, wenn die (mehreren) Abschnitte zueinander im Wesentlichen
identisch ausgebildet sind, ohne dass die Erfindung jedoch hierauf beschränkt wäre.
[0020] Der wenigstens eine Abschnitt oder wenigstens einer der genannten mehreren Abschnitte
kann im Bereich der Einlauföffnung des Überlaufs angeordnet sein, beispielsweise im
Bereich eines sogenannten Überlaufkopfes. Bei dem Überlaufkopf handelt es sich um
denjenigen Teil des Überlaufs, der unmittelbar im Bereich einer Überlauföffnung der
Spüle bzw. des Spülenbeckens an dieser bzw. an diesem physikalisch montiert wird.
Entsprechendes gilt für die Einlauföffnung im Bereich einer Überlaufmulde oder eines
separaten Ausgusses.
[0021] Alternativ oder zusätzlich kann jedoch vorgesehen sein, dass der wenigstens eine
Abschnitt bzw. einer der genannten mehreren Abschnitte im Bereich der Auslauföffnung
des Überlaufs, also eher in Richtung Spülen-Ablauf, angeordnet ist.
[0022] Grundsätzlich kann der kreisrunde Strömungskanal-Abschnitt jedoch auch an einer beliebig
anderen Stelle des Überlaufs bzw. des Überlauf-Strömungskanals angeordnet sein. Entsprechend
sieht eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Überlaufs vor, dass der wenigstens
eine Abschnitt oder wenigstens einer der genannten mehreren Abschnitte im Bereich
eines Winkelstücks des Strömungskanals angeordnet ist, welches Winkelstück einen ersten,
bei Montage vertikalen Abschnitt des Strömungskanals in einen zweiten, bei Montage
horizontalen Abschnitt des Strömungskanals überführt. Dabei kann der wenigstens eine
Strömungskanal-Abschnitt im Bereich des ersten Abschnitts (also vertikal) und/oder
im Bereich des zweiten Abschnitts (also horizontal) angeordnet sein.
[0023] Hinsichtlich des erfindungsgemäßen Nachrüstelements wurde bereits darauf hingewiesen,
dass dieses dazu ausgebildet ist, in einen bestehenden Überlauf eingepasst zu werden.
Dabei kann - wie bereits ausgeführt wurde - eine Außenkontur des Nachrüstelements
im Wesentlichen einer Innenkontur des Überlaufs in einem Bereich entsprechen. Auf
diese Weise lässt sich das Nachrüstelement innen, als eine Art Einsatz, in einen bestehenden
Überlauf einsetzen. Dies kann grundsätzlich an einer beliebigen Stelle des Überlaufs
geschehen, also z.B. auch im Überlaufkopf. Allerdings lässt sich der weiter oben angesprochene
Überlaufkopf, wenn dieser den genannten kreisrunden StrömungskanalAbschnitt umfasst,
selbst bereits als ein Nachrüstelement auffassen, weil er einen bestehenden Überlaufkopf
eines bestehenden Überlaufs ersetzen kann. Gleiches gilt für das angesprochene Winkelstück
oder Winkelteil oder auch für einen beliebigen anderen Abschnitt eines bestehenden
Überlauf-Strömungskanals: Dieser kann erfindungsgemäß nachgerüstet werden, indem er
gegen ein entsprechendes Teil ausgetauscht wird, welches wenigstens einen kreisrunden
Strömungskanal-Abschnitt aufweist. Entsprechend bildet das Nachrüstelement dann wenigstens
einen Teil-Abschnitt oder Segment des Überlauf-Strömungskanals.
[0024] Auf diese Weise lassen sich quasi alle bestehenden Überläufe in einfacher und kostengünstiger
Weise im Sinne der vorliegenden Erfindung strömungsoptimiert nachrüsten.
[0025] Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen.
- Figur 1
- zeigt schematisch, teilweise im Schnitt, eine erfindungsgemäße Spüle mit einem erfindungsgemäßen
Überlauf;
- Figur 2
- zeigt den Überlaufkopf eines erfindungsgemäßen Überlaufs in perspektivischer Darstellung.
- Figur 3
- zeigt den Überlaufkopf aus Figur 2 in einer anderen perspektivischen Darstellung.
- Figur 4
- zeigt verschiedene weitere Ansichten des Überlaufkopfs aus Figur 2 und 3;
- Figur 5
- zeigt schematisch eine alternative Ausgestaltung der Spüle aus Figur 1, teilweise
im Schnitt;
- Figur 6
- zeigt eine alternative Spülenform mit Überlaufmulde; und
- Figur 7
- zeigt eine weitere alternative Spülenform mit separatem Ausguss.
[0026] In Figur 1 ist schematisch und teilweise im Schnitt eine Spüle, insbesondere eine
Küchenspüle, dargestellt, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist. Die
Spüle 1 umfasst wenigstens ein Spülenbecken 2, von dem hier nur ein unterer Eckbereich
dargestellt ist, der eine Beckenwand 3 und einen Beckenboden 4 umfasst. Im Beckenboden
4 ist am Bezugszeichen 5 eine Ablauföffnung vorgesehen, die fluidtechnisch mit einem
Spülenablauf 6 kommuniziert, was an sich bekannt ist. Im Bereich der Ablauföffnung
5 ist ein Verschlussstopfen oder Ventilstopfen 7 angeordnet, der beim gezeigten Ausführungsbeispiel
die Ablauföffnung 5 fluiddicht verschließt, sodass kein Wasser aus dem Spülenbecken
2 durch die Ablauföffnung 5 abfließen kann. Dies führt dazu, dass im Spülenbecken
2 Spülwasser bis zu einem schematisch dargestellten Wasserspiegel 9 enthalten ist.
Der Wasserspiegel 9 liegt auf Höhe einer Öffnung 10 in der Beckenwand 3, welche Öffnung
10 auch als Überlauföffnung bezeichnet werden kann. Aufgrund der gewählten Darstellungsart
ist die Öffnung 10 in Figur 1 nicht erkennbar.
[0027] Im Bereich der Öffnung 10 ist außen an der Beckenwand 3 der sogenannte Überlaufkopf
11 eines an sich bekannten Überlaufs 12 montiert, über welchen Überlauf 12 Wasser
8 aus dem Spülenbecken 2 zum Spülenablauf 6 fließen kann, wenn der Wasserspiegel 9
innerhalb des Spülenbeckens 2 einen gewissen Pegelstand erreicht bzw. überschreitet.
Der Überlauf 12 umfasst, neben dem bereits erwähnten Überlaufkopf 11, eine Einlauföffnung
13 im Bereich des Überlaufkopfes 11, welche Einlauföffnung 13 mit der bereits erwähnten
Öffnung 10 in der Beckenwand 3 des Spülenbeckens 2 kommuniziert. Um die Einlauföffnung
13 herum ist regelmäßig eine Dichtung angeordnet, um den Überlaufkopf 11 fluiddicht
gegenüber der Beckenwand 3 abzudichten. Diese Dichtung ist in Figur 1 nicht erkennbar.
An den Überlaufkopf 11 schließt sich gemäß Figur 1 ein abgewinkeltes Überlaufrohr
14 an, welches an seinem dem Überlaufkopf 11 abgewandten Ende eine Auslauföffnung
15 definiert, über die der Überlauf 12 in den Spülenablauf 6 mündet. Einlauföffnung
13, Überlaufkopf 11, Überlaufrohr 14 und Auslauföffnung 15 definieren auf diese Weise
einen Strömungskanal 14a von der Öffnung 10 in der Beckenwand 3 des Spülenbeckens
2 zum Spülenablauf 6, sodass Wasser 8 aus dem Spülenbecken 2 durch den Überlauf 12
abfließen kann, wenn der Wasserspiegel 9 - wie bereits ausgeführt wurde - ein gewisses
Niveau (einen gewissen Pegel) erreicht bzw. überschreitet.
[0028] Die bislang anhand von Figur 1 beschriebene Ausgestaltung ist an sich bekannt und
kommt bei handelsüblichen (Küchen-)Spülen, wie der dargestellten Spüle 1, regelmäßig
zum Einsatz. Die vorliegende Erfindung betrifft nun Verbesserungen im Bereich des
Überlaufs 12, insbesondere des Überlaufkopfes 11, auf die anhand der nachfolgenden
Figuren genauer eingegangen werden soll.
[0029] Figur 2 zeigt in perspektivischer Gesamtdarstellung einen Überlaufkopf 11 eines erfindungsgemäßen
Überlaufs, der in Figur 2 nicht weiter dargestellt ist. Für die weiteren konstruktiven
Gestaltungsmerkmale des Überlaufs sei auf die bereits detailliert erläuterte Figur
1 verwiesen.
[0030] Der Überlaufkopf 11' gemäß Figur 2 umfasst ebenfalls die bereits erwähnten, in etwa
rechteckig ausgebildete Einlauföffnung 13, die von einer entsprechend ausgeformten
Dichtfläche 16 umrandet ist. Etwa im Zentrum der sich ansonsten leicht trichterförmig
nach innen verjüngenden Einlauföffnung 13 ist zentral eine etwa kreiszylinderförmige
verstärkte Struktur 17 angeordnet, die eine Montagebohrung 18 zur Befestigung des
Überlaufkopfes 11 im Bereich der Beckenwand 3 (vgl. Figur 1) ausbildet. In einer unteren
Begrenzungsfläche 19 der Einlauföffnung 13 sind vorliegend vier Durchbrüche oder Bohrungen
20.1 bis 20.4 nebeneinander in einer Reihe angeordnet, die sich parallel zueinander
durch einen Anschlussstutzen 21 des Überlaufkopfes 11 erstrecken. Diese Durchbrüche
oder Bohrungen 20.1 bis 20.4 definieren jeweils einen Strömungskanal-Abschnitt des
Überlaufs 12 (vgl. Figur 1) und weisen jeweils einen etwa kreisrunden Querschnitt
auf, was insbesondere der weiteren perspektivischen Ansicht in Figur 3 gut zu entnehmen
ist. Der Anschlussstutzen 21 des Überlaufkopfes 11' weist außen vorspringende Ausformungen
auf, die zur Befestigung eines aufgeschobenen Rohres oder Schlauchs (nicht gezeigt)
oder zu Verstärkungszwecken dienen können.
[0031] Figur 3 zeigt den Überlaufkopf 11 in einer weiteren perspektivischen Ansicht schräg
von unten, sodass sich die Ausbildung und Anordnung der Durchbrüche/Bohrungen bzw.
Strömungskanal-Abschnitte 20.1 bis 20.4 gut erkennen lässt. Diese liegen - wie bereits
ausgeführt - nebeneinander auf einer Linie (bezogen auf ihre virtuellen Mittelpunkte;
nicht dargestellt) und weisen jeweils etwa einen gleichen Durchmesser D auf. Allerdings
ist die Erfindung keinesfalls auf die hier dargestellte Anordnung, Anzahl oder größenmäßige
Ausgestaltung der Durchbrüche/Bohrungen 20.1 bis 20.4 beschränkt.
[0032] Beispielsweise können die Durchbrüche/Bohrungen 20.1 - 20.4 auch unterschiedliche
Durchmesser D aufweisen, und es können mehr oder weniger als die vier dargestellten
Durchbrüche/Bohrungen 20.1 - 20.4 vorhanden sein. Außerdem können diese relativ zueinander
in einer anderen Geometrie angeordnet sein, beispielsweise versetzt, im Zickzack,
nach Art eines Quadrats, Dreiecks oder dergleichen, oder es kann beispielsweise nur
ein einziger derartiger Durchbruch vorhanden sein. Wesentlich ist in jedem Fall, dass
der Durchbruch oder die Durchbrüche einen in etwa kreisrunden Durchmesser aufweist
bzw. aufweisen, obwohl der Anschlussstutzen 21 des Überlaufkopfes 11 bzw. dessen Einlauföffnung
13 eine hiervon abweichende Geometrie (oval bzw. rechteckig) aufweist. Die Anmelderin
hat herausgefunden, dass durch das Vorhandensein von kreisrunden Strömungskanal-Abschnitten
ein deutlich verbessertes Fließverhalten des überlaufenden Wassers im Bereich des
Überlaufs auftritt, vergleichbar mit dem verbesserten Auslaufen von Wasser aus einer
über Kopf gehaltenen Flasche, wenn diese zugleich in Rotation um die Flaschenlängsachse
versetzt wird.
[0033] Die Durchbrüche/Bohrungen 20.1 - 20.4 können im Bereich der Einlauföffnung 13 und/oder
im Bereich eines freien (unteren) Endes des Anschlussstutzens 21 eine endständige
Aufweitung aufweisen, wie in Figur 3 bei Bezugszeichen 22.4 für die Bohrung 20.4 exemplarisch
dargestellt ist.
[0034] Figur 4 zeigt weitere Ansichten des Überlaufkopfes 11' gemäß den Figuren 2 und 3.
[0035] In Teilabbildung 4a) ist der Überlaufkopf 11' in einer seitlichen Ansicht entsprechend
Figur 1 dargestellt. Hierauf ist vorliegend nicht weiter einzugehen. Man erkennt allerdings
die weiter oben anhand von Figur 2 angesprochene trichterartige Verjüngung der Einlauföffnung
13 ausgehend von der Dichtfläche 16 nach innen (links in Figur 4a)).
[0036] In Teilabbildung 4b) ist der der Überlaufkopf 11' in einer Ansicht von vorne gezeigt.
Gut erkennbar ist die verstärkte Struktur 17 mit Montagebohrung 18 sowie die umlaufende
Dichtfläche 16.
[0037] Teilabbildung 4c) verdeutlicht die Lage einer Schnittlinie B-B, welcher entsprechend
der Überlaufkopf 11' in der Schnittansicht gemäß Teilabbildung 4d) dargestellt ist.
Gut erkennbar ist in Figur 4d) die Lage und Ausbildung der Strömungskanal-Abschnitte
bzw. Durchbrüche/Bohrungen 20.1 - 20.4 mit etwa gleichem Durchmesser D, der für alle
vier Bohrungen 20.1 - 20.4 identisch sein kann, was in Figur 4d aufgrund der gewählten
Schnitt-Darstellung nicht erkennbar ist. Bezugszeichen L bezeichnet eine axiale Länge
der Strömungskanal-Abschnitte bzw. Durchbrüche/Bohrungen 20.1 - 20.4, die ebenfalls
für alle vier Strömungskanal-Abschnitte identisch sein kann und im Wesentlichen der
gesamten axialen Länge L des Anschlussstutzens 21 von der Einlauföffnung 13 bis hin
zu seinem freien Ende entspricht.
[0038] Figur 5 zeigt schematisch eine alternative Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Überlaufs
(in Figur 5 mit Bezugszeichen 12' bezeichnet), bei der alternativ oder zusätzlich
zu den im Bereich des Überlaufkopfes 11, 11' ausgebildeten Strömungskanal-Abschnitten
mit kreisrundem Querschnitt ein (weiterer) solcher Strömungskanal-Abschnitt im Bereich
des Überlaufrohrs 14 vorgesehen ist. Speziell ist der genannte weitere Strömungskanal-Abschnitt
mit Bezugszeichen 20.5 bezeichnet und im Bereich eines Winkelstücks 14.1 angeordnet,
welches ein erstes Rohrteil 14.2, das in Verlängerung desselben an den Anschlussstutzen
21 des Überlaufkopfes 11, 11` angeschlossen ist, mit einem zweiten Rohrteil 14.3 verbindet,
welches an den Spülenablauf 6 angeschlossen ist und die Auslauföffnung 15 des Überlaufs
12' definiert. Das Winkelstück oder Winkelteil 14.1 ist in Figur 5 schraffiert dargestellt.
Anstelle des einen dargestellten weiteren Strömungskanal-Abschnitts 20.5 können wiederum
auch mehrere solcher Abschnitte in quasi beliebiger Anordnung relativ zueinander vorgesehen
sein, worauf weiter oben zu den Figuren 2 und 3 bereits hingewiesen wurde. Dabei ist
es auch möglich, dass sich der wenigstens eine weitere Strömungskanal-Abschnitt 20.5
komplett durch das Winkelstück 14.1, also auch über dessen Abwinklung hinweg, erstreckt.
[0039] Wie der Fachmann erkennt, könnte der wenigstens eine Strömungskanal-Abschnitt 20.5
alternativ auch im Bereich des ersten Rohrteils 14.2 und/oder des zweiten Rohrteils
14.3 angeordnet sein. In allen diesen Fällen lässt sich die vorliegend vorgeschlagene
Verbesserung im Bereich eines (Spülen-)Überlaufs auch durch entsprechende Nachrüstung
eines bereits bestehenden Überlaufs bei einer bereits bestehenden Spüle realisieren,
indem beispielsweise ein entsprechendes Rohr- oder Winkelteil 14.1 - 14.3 nachträglich
eingebaut oder ein entsprechender Einsatz bei einem bestehenden Überlauf eingesetzt
wird. Gleiches gilt auch hinsichtlich des Überlaufkopfes 11', der einen bestehenden,
vorbekannten Überlaufkopf 11 ersetzen kann.
[0040] Ohne Beschränkung hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn der genannte Durchmesser
D der Durchbrüche/Bohrungen im Bereich von 2 bis 35 mm liegt, wobei bei kleineren
Durchmessern D eine entsprechende Mehrzahl an Durchbrüchen vorzusehen sein wird. Die
Anmelderin hat herausgefunden, dass ein über alle Durchbrüche bzw. Bohrungen summierter
Mindestquerschnitt im Bereich von etwa 150 mm
2 bis etwa 200 mm
2, vorzugsweise etwa 175 mm
2, liegen sollte. Eine bevorzugte Länge L der Durchbrüche/Bohrungen beträgt etwa 5
bis 150 mm und kann vom gewählten Durchmesser D abhängig sein: L = f· D, wobei f =
f(D) einen Wert zwischen etwa 2 und etwa 5 annehmen kann.
[0041] Die Erfindung ist nicht auf die Anwendung im Bereich eines Spülenbeckens beschränkt,
sondern sie kann alternativ oder zusätzlich im Bereich einer sog. Überlaufmulde bzw.
eines separaten Ausgusses Verwendung finden.
[0042] Figur 6 zeigt eine Spülen 1' mit Überlaufmulde 2'. Diese Überlaufmulde 2' weist eine
(im Einbauzustand) horizontal angeordnete Öffnung 10' auf, unterhalb derer ein erfindungsgemäßer
Überlauf (hier nicht gezeigt) montiert oder montierbar ist, um dessen Vorteile auch
für solche Spülen 1' nutzbar zu machen.
[0043] Figur 7 zeigt eine Spülen 1" mit einem separaten Ausguss 2". Dieser Ausguss 2" weist
ebenfalls eine (im Einbauzustand) horizontal angeordnete Öffnung 10" auf, unterhalb
derer ein erfindungsgemäßer Überlauf (hier nicht gezeigt) montiert oder montierbar
ist, um dessen Vorteile auch für solche Spülen 1" nutzbar zu machen.
[0044] Selbstverständlich kann ein erfindungsgemäßer Überlauf bei den Spülen 1', 1" gemäß
Figur 6 oder 7 zusätzlich auch im Bereich des Beckens 2 vorgesehen sein, wie oben
beschrieben.
1. Überlauf (12, 12`) für eine Spüle (1, 1' 1"), mit wenigstens einer Einlauföffnung
(13), die zur Montage an einem Becken (2) oder einer Überlaufmulde (2') oder einem
separaten Ausguss (2") der Spüle (1, 1' , 1") bestimmt ist, und mit einer Auslauföffnung
(15), die zur Montage an einem Ablauf (6) oder Lüftungsventil der Spüle (1, 1',1")
bestimmt ist, wobei zwischen Einlauföffnung (13) und Auslauföffnung (15) ein Strömungskanal
(14a) für ein Fluid (8) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Strömungskanal (14a) wenigstens ein Abschnitt (20.1-20.4; 20.5) vorgesehen
ist, in dem der Strömungskanal (14a) einen im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt
aufweist.
2. Überlauf (12, 12') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (14a) in dem Abschnitt einen konstanten Querschnitt aufweist.
3. Überlauf (12, 12') nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (14a) in dem Abschnitt, in Strömungsrichtung des Fluids (8), wenigstens
eine Verjüngung seines Querschnitts aufweist.
4. Überlauf (12, 12') nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschnitt eine Länge L aufweist, für die gilt: L ≥ f×D, 2 ≤ f ≤ 5, wenn D einen
Durchmesser des Abschnitts bezeichnet, wobei vorzugsweise 2 mm ≤ D ≤ 35 mm.
5. Überlauf (12, 12') nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Strömungskanal (14a) mehrere solche Abschnitte (20.1-20.4) parallel angeordnet
sind.
6. Überlauf (12, 12') nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Summe der Querschnitte der Abschnitte (20.1-20.4) mindestens etwa 175 mm2 beträgt.
7. Überlauf (12, 12') nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte (20.1-20.4) nebeneinander, nach Art eines Dreiecks, versetzt, im Zick-Zack,
oder dergleichen angeordnet sind.
8. Überlauf (12, 12') nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Abschnitt (20.1-20.4) im Bereich der Einlauföffnung (13) angeordnet
ist.
9. Überlauf (12, 12') nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Abschnitt (20.1-20.4) im Bereich eines Überlaufkopfes (11') des
Überlaufs angeordnet ist.
10. Überlauf (12, 12') nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Abschnitt im Bereich der Auslauföffnung (15) angeordnet ist.
11. Überlauf (12, 12') nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Abschnitt (20.5) im Bereich eines Winkelstücks (14.1) des Strömungskanals
(14a) angeordnet ist, welches Winkelstück (14.1) einen ersten, bei Montage vertikalen
Abschnitt (14.2) des Strömungskanals (14a) in einen zweiten, bei Montage horizontalen
Abschnitt (14.3) des Strömungskanals (14a) überführt.
12. Überlauf (12, 12') nach Anspruch 11, dass der wenigstens eine Abschnitt (20.5) im
Bereich des zweiten Abschnitts (14.3) angeordnet ist.
13. Spüle (1, 1' 1") mit wenigstens einem Überlauf (12, 12'), die eine Öffnung (10) in
einer Seitenwand (3) eines Spülenbeckens (2) oder eine Öffnung in einer horizontalen
Fläche der Spüle, vorzugsweise im Bereich einer Überlaufmulde (2') oder eines separaten
Ausgusses (2"), umfasst, welche Öffnung (10) über den Überlauf (12, 12') fluidtechnisch
mit einem Ablauf der Spüle (1) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Überlauf (12, 12') gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 ausgebildet ist.
14. Nachrüstelement für eine Spüle (1) , 1' ,1" mit Überlauf (12, 12'), welche Spüle (1,
1' 1") eine Öffnung (10) in einer Seitenwand (3) eines Spülenbeckens (2) oder eine
Öffnung in einer horizontalen Fläche der Spüle, vorzugsweise im Bereich einer Überlaufmulde
(2') oder eines separaten Ausgusses (2"), umfasst, welche Öffnung (10) über den Überlauf
(12, 12`) fluidtechnisch mit einem Ablauf (6) der Spüle (1) verbunden ist, welches
Nachrüstelement dazu ausgebildet ist, zwischen einer Einlauföffnung (13) und einer
Auslauföffnung (15) in einen Strömungskanal (14a) des Überlaufs (12, 12') eingesetzt
zu werden, wobei
a) eine Außenkontur des Nachrüstelements im Wesentlichen einer Innenkontur des Überlaufs
(12, 12') in einem Bereich entspricht, und wobei das Nachrüstelement wenigstens einen
Durchbruch aufweist, dessen Innenkontur einen im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt
aufweist, oder
b) das Nachrüstelement wenigstens einen Teil-Abschnitt des Strömungskanals (14a) bildet.
15. Nachrüstelement nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchbruch einen Strömungskanal-Abschnitt definiert, welcher Abschnitt die betreffenden
Merkmalen gemäß einem der Ansprüche 2 bis 7 aufweist.