[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum axialen Festspannen
eines scheibenförmigen Werkzeugs, vorzugsweise einer Trennscheibe, an einem Flansch
einer angetriebenen Spindel einer elektrischen Handwerkzeugmaschine. Die Handwerkzeugmaschine
kann beispielsweise ein Trennschleifer sein.
[0002] Ein auf die Spindel aufgebrachtes Antriebsmoment kann in der herkömmlichen Ausführung
der scheibenförmigen Werkzeuge ausschließlich reibkraftschlüssig auf die scheibenförmigen
Werkzeuge übertragen werden, da diese nur eine einfache, zentrale Bohrung als Schnittstelle
aufweisen und damit keine Angriffsflächen für eine formschlüssige Verbindung bieten.
[0003] Das Befestigen erfolgt durch axiales Klemmen eines oder mehrerer scheibenförmiger
Werkzeuge gegen einen rückseitigen Flansch auf der Spindel. Die Aufgabe des Spannelements
ist somit das Aufbringen einer ausreichenden axialen Klemmkraft, sodass die Kraft
und das Drehmoment von der elektrischen Handwerkzeugmaschine auf das scheibenförmige
Werkzeug übertragen werden kann. Eine ausreichende Klemmung zeichnet sich dadurch
aus, dass die scheibenförmigen Werkzeuge auf der Antriebsspindel nicht durchrutschen.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Spannvorrichtungen der eingangs genannten
Art bekannt. Dies sind beispielsweise Spannvorrichtungen, die den Einsatz eines zusätzlichen
Werkzeugs erfordern. Üblicherweise werden scheibenförmige Werkzeuge an elektrischen
Handwerkzeugmaschinen (z.B. Winkelschleifern, Trennschneidgeräten) mit Muttern auf
der Antriebsspindel montiert und mit einem separaten Schlüssel (z.B. Zweiloch- oder
Gabelschlüssel) angezogen. Der große Nachteil solcher Spannvorrichtungen ist der separate
Schlüssel, der zusätzlich zum eigentlichen System mitgeführt werden muss und verloren
werden kann.
[0005] Ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt sind sich selbsttätig festspannende Spannvorrichtungen
mit Lösehilfen. So sind aus den deutschen Patentschriften
DE 38 24 040 C1 und
DE 10 311 491 B4 beispielsweise Spannmuttern bekannt, die zunächst handfest fixiert werden und auf
den Selbstspanneffekt durch den Umkehrschub beim Anlauf des Geräts vertrauen. Dieser
Effekt beruht auf der Massenträgheit der scheibenförmigen Werkzeuge und der Spannmuttern
und den Reaktionskräften der scheibenförmigen Werkzeuge beim Schneiden im Untergrund.
Zwischen den scheibenförmigen Werkzeugen, der Spannmutter und dem rückseitigen Flansch
besteht eine reibschlüssige Kraftübertragung. Die Reaktionskräfte bewirken, dass sich
die Spannmutter zunehmend über die Scheiben gegen den rückseitigen Flansch verspannt.
Zum Lösen ist in diese Spannmuttern eine technische Lösehilfe integriert, die es ermöglichen,
die Vorspannung der Mutter aufzuheben, bevor sie abgeschraubt wird.
[0006] Der Nachteil derartiger Spannvorrichtungen liegt darin, dass das Niveau der erreichten
Klemmkraft durch das selbsttätigen Festspannens nicht nach oben begrenzt ist und dadurch
die Spannmutter so stark vorgespannt sein kann, dass der Lösemechanismus von Hand
nicht gelöst werden kann.
[0007] Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass auch die im Auslauf der Handwerkzeugmaschine
durch Trägheit entstehenden Reaktionsmomente auf die Spannmutter übertragen werden,
was insbesondere bei Handwerkzeugmaschinen mit aktiver Auslaufbremse zu einem selbsttätigen
Ablaufen der Spannmutter sowie der scheibenförmigen Werkzeuge führen kann. Von den
ablaufenden Teilen geht eine Gefährdung für den Bediener der Handwerkzeugmaschine
aus.
[0008] Ein weitere aus dem Stand der Technik bekannte Möglichkeit einen separaten Schlüssel
überflüssig zu machen besteht darin, die Spannvorrichtung so auszuführen, dass eine
Handkraft bei der Montage genügt, um eine ausreichende Klemmung des scheibenförmigen
Werkzeugs an der Handwerkzeugmaschine zu erzielen. Dafür kann entweder die Handkraft
verstärkt und/oder die Reibungsverluste minimiert werden, um aus derselben, begrenzten
Handkraft eine höhere Klemmkraft zu erzielen.
[0009] Eine bekannte Lösung zur verbesserten Ausnutzung des Anzugsmoments in eine hohe axiale
Klemmkraft beim Spannen besteht aus einem sekundären Gewinde, in dem Kugeln umlaufen,
das in der letzten Phase des Festspannvorgangs wirksam wird. Eine solche Lösung ist
beispielsweise aus der europäischen Druckschrift
EP 0 846 526 A2 bekannt.
[0010] Nachteil dieser Spannvorrichtung ist, dass die dynamischen Reaktionskräfte nicht
vom Gewindeabschnitt entkoppelt sind und sich die Spannvorrichtung dadurch zum einen
übermäßig selbsttätig festspannen kann und zum anderen bei einem abrupten Abstoppen
der Spindel ablaufen kann.
[0011] Eine weitere aus dem Stand der Technik bekannte Lösung zur verbesserten Wandlung
eines Anzugsmoments in eine hohe axiale Klemmkraft beim Spannen besteht darin, ein
Gewinde mit kleinerem Durchmesser und kleiner Steigung zu wählen und zudem die Schraubenkopfreibung
über ein Wälzlager zu minimieren. Des Weiteren werden dynamische Reaktionskräfte von
Formschlusselementen zwischen der den Trennscheiben zugewandten Spannscheibe und der
Antriebsspindel abgefangen, wodurch ein selbsttätiges Spannen und selbsttätiges Ablaufen
unterbunden wird. Eine solche Spannvorrichtung der Firma ITW Befestigungssysteme GmbH
Spit ist aus dem Markt bekannt.
[0012] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Spannvorrichtung zu schaffen,
durch die die vorstehend beschriebenen Nachteile beseitigt werden können und insbesondere
ein Verklemmen zwischen einem Sicherungselement der Spannvorrichtung und einem korrespondierenden,
an einer Spindel vorgesehenen Sicherungselement vermieden werden kann.
[0013] Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungen des Gegenstands sind in den abhängigen Ansprüchen enthalten.
[0014] Die Aufgabe wird insbesondere dadurch gelöst, dass eine Spannvorrichtung bereitgestellt
wird zum axialen Festspannen eines scheibenförmigen Werkzeugs, vorzugsweise einer
Trennscheibe, an einem Flansch einer antreibbaren Spindel einer Handwerkzeugmaschine,
mit einer im festgespannten Zustand reibschlüssig an dem Werkzeug anliegenden Spannscheibe,
einer zentralen Schraube, die in eine mit einem Gewinde ausgestatteten Aufnahmeöffnung,
das in einer Stirnseite der Spindel ausgebildet ist, einschraubbar ist, mit einem
Bedienelement, das drehfest mit der Schraube verbindbar ist, so dass eine in das Bedienelement
eingeleitete Handkraft als Anzugsmoment auf die Schraube übertragen wird, und einem
ersten Sicherungselement, das ausgebildet ist mit einem korrespondierenden, an dem
Flansch vorgesehenen zweiten Sicherungselement derart zusammenzuwirken, dass, wenn
die Schraube zumindest teilweise in die Aufnahmeöffnung eingeführt ist, die Spannscheibe
zum Flansch formschlüssig drehgesichert ist, wobei die Spannscheibe relativ zur Schraube
und zum Bedienelement drehbar ist.
[0015] Erfindungsgemäß ist das erste Sicherungselement der Spannvorrichtung relativ zur
Schraube drehbar und zur Spannscheibe drehfest gelagert ist. Hierdurch kann sichergestellt
werden, dass ein von dem Anwender aufgebrachtes und auf die Schraube bzw. Einheit
aus Schraube und Bedienelement wirkendes Drehmoment auf besonders effiziente Art in
eine axial wirkende Klemmkraft zur Sicherung des scheibenförmigen Werkzeugs an der
antreibbaren Spindel der Handwerkzeugmaschine umgewandelt wird.
[0016] Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, dass dadurch, dass die Spannscheibe gegenüber
der Schraube bzw. der angetriebenen Einheit aus Schraube und Bedienelement frei drehbar
ist, eine Relativlage in Umfangsrichtung zwischen Spannscheibe und Schraube beziehungsweise
zwischen Spannscheibe und Bedienelement nicht eindeutig definiert ist. Somit ist auch
eine Stellung zwischen dem ersten Sicherungselement und dem korrespondierenden zweiten
Sicherungselement beim Einschrauben der zentralen Schraube in die an der Stirnseite
der Spindel ausgebildete Aufnahmeöffnung mit Gewinde nicht lagedefiniert.
[0017] Gemäß einer vorteilhafter Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen
sein, dass das erste Sicherungselement in Form einer Hülse mit einem mehrkantigen
Innenprofil ausgestaltet ist und das zweite Sicherungselement ein zu dem mehrkantigen
Innenprofil des ersten Sicherungselements korrespondierenden Außenprofil enthält,
sodass das erste Sicherungselement auf das zweite Sicherungselement aufschiebbar ist.
Durch das Aufeinanderschieben des ersten Sicherungselements auf das zweite Sicherungselement
kann eine genaue Anordnung und damit ein sicheres Zusammenwirken der beiden Sicherungselemente
zueinander erreicht werden.
Weiterhin besteht der Vorteil, dass die Spindel der Handwerkzeugmaschine dadurch besonders
einfach ausgeführt werden kann, dass sie frei von beweglichen Teilen verbleibt, die
eine Synchronisierung begünstigen.
[0018] Um eine sichere und insbesondere passgenaue Anordnung der Spannscheibe zu dem ersten
sowie zweiten Sicherungselement zu gewährleisten, kann gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein, dass die Spannscheibe
eine zentrale Ausnehmung enthält und das erste Sicherungselement ein zu der zentralen
Ausnehmung korrespondierendes Außenprofil enthält, sodass das erste Sicherungselement
in die Spannscheibe einführbar ist.
[0019] Entsprechend einer weiteren vorteilhafter Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
kann vorgesehen sein, dass die Spannscheibe und das erste Sicherungselement einstückig
ausgestaltet ist. Hierdurch kann eine noch bessere Kraft- bzw. Drehmomentübertragung
von der Spannscheibe auf das erste Sicherungselement gewährleistet werden.
[0020] Darüber hinaus kann in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung vorgesehen sein, dass die Schraube so ausgestaltet ist, dass ein Gewinde
der Schraube erst in das Gewinde der Aufnahmeöffnung eingreifbar ist, wenn in einem
zusammengebauten Zustand der Spannvorrichtung das erste Sicherungselement wenigstens
teilweise mit dem zweiten Sicherungselement formschlüssig zusammenwirkt. Hierdurch
kann sichergestellt werden, dass der Anwender die Schraube nur dann korrekt in das
Gewinde der Aufnahmeöffnung drehen kann, wenn das erste und zweite Sicherungselement
ordnungsgemäß zueinander angeordnet sind bzw. die Spannvorrichtung korrekt zusammengesetzt
ist. Mit anderen Worten: wenn das erste und zweite Sicherungselement formschlüssig
miteinander verbunden sind.
[0021] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Bedienelement als Deckel ausgebildet
ist, der vorzugsweise die Spannscheibe zumindest abschnittsweise umschließt.
[0022] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist
die Spannvorrichtung ein Lager auf. Vorzugsweise ist das Lager ein Axial-Nadellager.
Das Lager ist zur Drehentkopplung von Schraube und Spannscheibe angeordnet, insbesondere
aber vorzugsweise nicht ausschließlich wenn die Spannscheibe zum Flansch formschlüssig
drehgesichert ist.
[0023] Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn das Bedienelement, die
Spannscheibe und das erste Sicherungselement koaxial zueinander auf der Schraube angeordnet
sind. Vorzugsweise sind das Bedienelement, die Spannscheibe und das erste Sicherungselement
durch wenigstens einen Sicherungsring in beziehungsweise zumindest abschnittsweise
in dem Bedienelement gehalten.
[0024] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung. In den Figuren
sind verschiedene Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die
Figuren, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination.
Der Fachmann wird die Merkmale zweckmässigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen
weiteren Kombinationen zusammenfassen.
[0025] In den Figuren sind gleiche und gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen
beziffert.
[0026] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Spannvorrichtung mit einem scheibenförmigen
Werkzeugs in einem zusammengebauten Zustand der Spannvorrichtung;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der Spannvorrichtung in einem auseinander gebauten Zustand
der Spannvorrichtung ohne das scheibenförmige Werkzeug;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der Spannvorrichtung in einem auseinander gebauten Zustand
der Spannvorrichtung;
- Fig. 4
- eine seitliche Schnittansicht der Spannvorrichtung entlang der Schnittlinie A - A
in Fig. 1;
- Fig. 4a
- eine Schnittansicht der Spannvorrichtung entlang der Schnittlinie B - B in Fig. 4;
- Fig. 5
- eine weitere seitliche Schnittansicht der Spannvorrichtung entlang der Schnittlinie
A - A in Fig. 1;
- Fig. 5a
- eine Schnittansicht der Spannvorrichtung entlang der Schnittlinie B - B in Fig. 5;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht der Spindel;
- Fig. 7
- eine seitliche Schnittansicht der Spindel;
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht des ersten Sicherungselements; und
- Fig. 9
- eine weitere perspektivische Ansicht des ersten Sicherungselements.
Ausführungsbeispiele:
[0027] Eine erfindungsgemäße Spannvorrichtung 1 ist in Fig. 1 in einem zusammengebauten
Zustand dargestellt.
[0028] Die Spannvorrichtung 1 enthält im Wesentlichen eine Schraube 2, ein Bedienelement
3, eine erste Laufscheibe 4, ein Axial-Nadelkranz 5, eine zweite Laufscheibe 6, eine
Spannscheibe 7, ein erstes Sicherungselement 8 und einer Gegenspannscheibe 9 (vgl.
Fig. 1, 2, 3). Die Spannvorrichtung 1 wirkt mit einer Spindel 10 einer in den Figuren
nicht gezeigten Handwerkzeugmaschine zusammen. Die Spindel 10 enthält des Weiteren
ein zweites Sicherungselement 12, welches sich auf einem Flansch 13 der Spindel 10
befindet (vgl. Fig. 2, 3).
[0029] Die Spannvorrichtung 1 dient zum axialen Festspannen eines scheibenförmigen Werkzeugs
14 an dem Flansch 13 der auf der rechten Seite in Fig. 1 dargestellten angetriebenen
Spindel 10. Die angetriebene Spindel 10 ist einer in den Figuren nicht dargestellten
Handwerkzeugmaschine zugehörig, die beispielsweise ein Trennschleifer sein kann. Bei
dem scheibenförmigen Werkzeug 14 kann es sich beispielsweise um eine tellerförmige
Schleifscheibe handeln.
Es ist jedoch auch möglich, dass das scheibenförmige Werkzeug 14 eine flache Trennscheibe
ist. Bei der nicht gezeigten Handwerkzeugmaschine kann es sich um einen Winkelschleifer
oder ähnliches handeln. Alternativ kann die erfindungsgemäße Spannvorrichtung auch
in einer nicht handgeführten Werkzeugmaschine verwirklicht sein.
[0030] Die Spannvorrichtung 1 enthält eine Spannscheibe 7, die in einem zusammengebauten
bzw. festgespannten Zustand der Spannvorrichtung 1 reibschlüssig an dem Werkzeug 14,
beispielsweise einer tellerförmigen Schleifscheibe anliegt, um diese an die Spindel
10 der nicht gezeigten Handwerkzeugmaschine zu spannen.
[0031] Bei der Schraube 2 handelt es sich um eine zentrale Schraube, die im zusammengebauten
Zustand die gesamte Spannvorrichtung 1 zusammenhält. Die Schraube 2 enthält einen
Schraubenkopf 2a und ein Gewinde 2b, welches in ein Gewinde 15, das in einer Aufnahmeöffnung
16 an einer freien Stirnseite 17 der Spindel 10 ausgebildet ist, eingeschraubt werden
kann.
[0032] Das Bedienelement 3 ist im Wesentlichen in Form eines Deckels mit einer zentralen
Ausnehmung 18 ausgebildet. Die Ausnehmung 18 dient zur Aufnahme und der formschlüssigen
Verbindung des Bedienelements 3 mit der Schraube 2. Durch den Formschluss von Bedienelement
3 und Schraube 2 ist das Bedienelement 3 drehfest mit der Schraube 2 verbunden, sodass
eine in das Bedienelement 3 durch Drehung des Bedienelements 3 in radialer Richtung
R eingeleitete Handkraft als Anzugsmoment auf die Schraube 2 übertragen wird. Über
eine entsprechende Profilvorrichtung an der zentralen Ausnehmung 18 des Bedienelements
3 und dem Schraubenkopf 2a der Schraube 2 wird die formschlüssige Verbindung zwischen
der Schraube 2 und dem Bedienelement 3 erreicht. Alternativ können die Schraube 2
und das Bedienelement 3 auch einstückig ausgestaltet sein oder stoffschlüssig (kleben,
schweißen, löten oder dergleichen) miteinander verbunden sein.
[0033] Das erste Sicherungselement 8 der Spannvorrichtung 1 ist in im Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel als Hülse mit einem sechskantigen Innenprofil 19 ausgestaltet
(vgl. auch Fig. 8 und 9). Es gleicht damit im Wesentlichen einer Nuss mit einem Innensechskant.
Darüber hinaus enthält das erste Sicherungselement 8 an einem Ende 8a ein mehrkantiges
Außenprofil 20. Wie insbesondere in Fig. 8 gezeigt, ist das mehrkantige Außenprofil
20 im Wesentlichen ein quadratisches Profil mit abgeschrägten Ecken.
[0034] Die Spannscheibe 7 enthält in der Mitte eine im Wesentlichen quadratische Ausnehmung
21. Die Form der Ausnehmung 21 korrespondiert mit dem quadratischen Außenprofil 20
des ersten Sicherungselements 8, sodass das quadratische Außenprofil 20 des ersten
Sicherungselements 8 in die quadratische Ausnehmung 21 der Spannscheibe 7 eingeführt
werden kann. Hierdurch sind das erste Sicherungselement 8 und die Spannscheibe 7 formschlüssig
miteinander verbindbar.
[0035] Alternativ können das erste Sicherungselement 8 und die Spannscheibe 7 auch andere
zueinander korrespondierende Außenprofil und Ausnehmungen aufweisen. Weiterhin können
das erste Sicherungselement 8 und die Spannscheibe 7 auch einstückig ausgestaltet
sein oder stoffschlüssig miteinander verbunden sein.
[0036] Am Flansch 13 der Spindel 10 ist ein zu dem ersten Sicherungselement 8 korrespondierendes
zweites Sicherungselement 12 angeordnet. Wie insbesondere in den Fig. 2, 3, 6 dargestellt,
enthält das zweite Sicherungselement 12 ein zu dem sechskantigen Innenprofil 19 des
ersten Sicherungselements 8 korrespondierendes sechskantiges Außenprofil 22. Wenn
sechskantigen Innenprofil 19 des ersten Sicherungselements 8 mit dem sechskantigen
Außenprofil 22 des zweiten Sicherungselement 12 in Eingriff sind, so ist nicht nur
das erste Sicherungselement 8 zu dem zweiten Sicherungselement 12 sondern auch die
Spannscheibe 7 zum Flansch 13 zueinander formschlüssig drehgesichert.
[0037] Wie bereits vorstehend erwähnt ist im vorliegenden dargestellten Ausführungsbeispiel
dies derart realisiert, dass das Außenprofil 20 des ersten Sicherungselements 8 in
die entsprechende Ausnehmung 21 der Spannscheibe 7 ragen, das Innenprofil 19 des ersten
Sicherungselements 8 auf das Außenprofil 22 des zweiten Sicherungselements 12 geschoben
ist und die Schraube 2 in Richtung N durch die Spannscheibe 7, das erste Sicherungselement
8, das scheibenförmige Werkzeug 14 und in die mit dem Gewinde 15 ausgestattete Aufnahmeöffnung
16 der Spindel 10 geschraubt wird (vgl. Fig. 3). Die Spannscheibe 7, das erste Sicherungselement
8 und das zweite Sicherungselement 12 sind damit formschlüssig miteinander verbunden.
[0038] Erfindungsgemäß ist das erste Sicherungselement 8 der Spannvorrichtung 1 relativ
zur Schraube 2 drehbar und zur Spannscheibe 7 drehfest gelagert.
[0039] Die Spannvorrichtung 1 weist vorliegend eine Lager 23 in Form eines Axial-Nadellagers
auf, das zwischen zwei Laufscheiben 24, 25 abgestützt ist. Das als Axial-Nadellager
ausgestaltete Lager 23 dient der Drehentkopplung von Schraube 2 und Spannscheibe 7,
wenn die Spannscheibe 7 zum Flansch 13 formschlüssig drehgesichert ist.
[0040] Wie ebenfalls der Fig. 1 entnommen werden kann, sind die Schraube 2, das Bedienelement
3, die zwei Laufscheiben 24, 25, das erste Sicherungselement 8 und die Spannscheibe
7 koaxial zueinander angeordnet.
[0041] Im zusammengebauten Zustand (vgl. Fig. 2) sind das Bedienelement 3, die Spannscheibe
7, das erste Sicherungselement 8, die beiden Laufscheiben 24, 25 sowie das Axial-Nadellager
23 auf der Schraube 2 angeordnet und auf dieser durch einen Sicherungsring 26 in Form
eines Sprengrings gesichert. Ein zusätzlicher Ring 27 dient dazu, dass die im zusammengebauten
Zustand der Spannvorrichtung 1 axial wirkende Kraft so umgelenkt wird, dass eine radiale
Kraftkomponente auf den Sicherungsring 26 entsteht.
1. Spannvorrichtung (1) zum axialen Festspannen eines scheibenförmigen Werkzeugs (14),
vorzugsweise einer Trennscheibe, an einem Flansch (13) einer antreibbaren Spindel
(10) einer Handwerkzeugmaschine, mit
einer im festgespannten Zustand reibschlüssig an dem Werkzeug (14) anliegenden Spannscheibe
(7),
einer zentralen Schraube (2), die in eine mit einem Gewinde (15) ausgestatteten Aufnahmeöffnung
(16), das in einer Stirnseite der Spindel (10) ausgebildet ist, einschraubbar ist,
mit einem Bedienelement (3), das drehfest mit der Schraube (2) verbindbar ist, so
dass eine in das Bedienelement (3) eingeleitete Handkraft als Anzugsmoment auf die
Schraube (2) übertragen wird, und
einem ersten Sicherungselement (8), das ausgebildet ist mit einem korrespondierenden,
an dem Flansch (13) vorgesehenen zweiten Sicherungselement (12) derart zusammenzuwirken,
dass, wenn die Schraube (2) zumindest teilweise in die Aufnahmeöffnung (16) eingeführt
ist, die Spannscheibe (7) zum Flansch (13) formschlüssig drehgesichert ist, wobei
die Spannscheibe (7) relativ zur Schraube (2) und zum Bedienelement (3) drehbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Sicherungselement (8) der Spannvorrichtung (1) relativ zur Schraube (2)
drehbar und zur Spannscheibe (7) drehfest gelagert ist.
2. Spannvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste Sicherungselement (8) in Form einer Hülse mit einem mehrkantigen Innenprofil
(19) ausgestaltet ist und das zweite Sicherungselement (12) ein zu dem mehrkantigen
Innenprofil (19) des ersten Sicherungselements (8) korrespondierenden Außenprofil
(22) enthält, sodass das erste Sicherungselement (8) auf das zweite Sicherungselement
(12) aufschiebbar ist.
3. Spannvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spannscheibe (7) eine zentrale Ausnehmung (21) enthält und das erste Sicherungselement
(8) ein zu der zentralen Ausnehmung (21) korrespondierendes Außenprofil (20) enthält,
sodass das erste Sicherungselement (3) in die Spannscheibe (7) einführbar ist.
4. Spannvorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spannscheibe (7) und das erste Sicherungselement (8) einstückig ausgestaltet
ist.
5. Spannvorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schraube (2) so ausgestaltet ist, dass ein Gewinde (2a) der Schraube (2) erst
in das Gewinde (15) der Aufnahmeöffnung (16) eingreifbar ist, wenn in einem zusammengebauten
Zustand der Spannvorrichtung (1) das erste Sicherungselement (8) wenigstens teilweise
mit dem zweiten Sicherungselement (12) formschlüssig zusammenwirkt.
6. Spannvorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (1) als Deckel ausgebildet ist, der die Spannscheibe (7) zumindest
abschnittsweise umschließt.
7. Spannvorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (1) ein Lager (23), vorzugsweise ein Axial-Nadellager zur Drehentkopplung
von Schraube (2) und Spannscheibe (7) aufweist, wenn die Spannscheibe (2) zum Flansch
(13) formschlüssig drehgesichert ist.
8. Spannvorrichtung (1) nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (3), die Spannscheibe (7) und das erste Sicherungselement (8) koaxial
zueinander auf der Schraube (2) angeordnet sind und durch wenigstens einen Sicherungsring
(26) in bzw. zumindest abschnittsweise in dem Bedienelement (3) gehalten werden.