[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tiefziehverpackungsmaschine mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 102 24 237 A1 ist eine Tiefziehverpackungsmaschine zum Erzeugen von Verpackungen mit einer zur
Horizontalen geneigten Siegelnaht offenbart. Ein Produktstapel von mehreren Scheiben
eines Lebensmittels wird mittels eines schräg angeordneten Transportbands in Form
eines Rückzugbands in die in eine Unterfolienbahn geformte Mulde eingelegt. Ein Grund
für die Neigung des Transportbands gegenüber der Tiefziehverpackungsmaschine bzw.
der Folientransportebene liegt in dem Aufbau der Formstation oberhalb der Folientransportebene.
Das Transportband muss oberhalb der obersten Störkontur an der Formstation angeordnet
sein und durch den anschließenden schrägen Verlauf des Transportbands an die Folientransportebene
heran ist ein Bereich von der Formstation bis zum Beginn der Einlegestrecke notwendig,
der von keiner Arbeitsstation genutzt wird.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Maschinenlänge einer Tiefziehverpackungsmaschine
zu reduzieren.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Tiefziehverpackungsmaschine gemäß dem Anspruch
1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Die erfindungsgemäße Tiefziehverpackungsmaschine weist wenigstens zwei Klammerketten
zum beidseitigen Halten einer Unterfolie und zum Transportieren der Unterfolie entlang
einer Produktionsrichtung der Tiefziehverpackungsmaschine auf, wobei die Klammerketten
in Kettenführungen geführt sind. Die Kettenführungen weisen jeweils eine obere Führungsfläche
und eine untere Führungsfläche auf, zwischen denen jeweils eine Klammerkette führbar
ist. Die Tiefziehverpackungsmaschine weist eine Formstation zum Erzeugen von Mulden
in eine Unterfolie, eine Siegelstation und wenigstens eine Schneidstation auf, die
in dieser Reihenfolge entlang der Produktionsrichtung an einem Maschinengestell angeordnet
sind. Die erfindungsgemäße Tiefziehverpackungsmaschine zeichnet sich dadurch aus,
dass sich die Kettenführungen wenigstens von der Formstation entlang einer Einlegestrecke
zur Siegelstation erstrecken, und dass die obere Führungsfläche an bzw. entlang der
Formstation eine horizontale Ausrichtung aufweist und einen ersten vertikalen Abstand
von einer Aufstellfläche des Maschinengestells der Tiefziehverpackungsmaschine hat,
wobei die Kettenführungen an bzw. entlang der Siegelstation eine horizontale Ausrichtung
aufweisen und die obere Führungsfläche einen zweiten vertikalen Abstand von der Aufstellfläche
hat, wobei der zweite Abstand um wenigstens 100 mm größer ist als der erste Abstand,
sowie die Kettenführung entlang der Einlegestrecke wenigstens teilweise eine ansteigende
Ausrichtung aufweist. Diese Ausführung einer Tiefziehverpackungsmaschine erlaubt eine
kurze Einlegestrecke, da ein Produktzuführband Produkte auf einfache Weise horizontal
zuführen und direkt in Mulden einlegen kann. Die geneigte Lage der Mulden kann bei
einigen Formen von Mulden bzw. Produkten besonders vorteilhaft sein.
[0006] Bevorzugt ist die Kettenführung entlang der Einlegestrecke teilweise in einem Winkel
von 10° bis 30° zur Horizontalen geneigt.
[0007] Die Kettenführung ist von der Formstation entlang der Einlegestrecke bis zur Siegelstation
vorzugsweise weitestgehend durchgehend ausgeführt ist, um Übergänge zwischen Abschnitten
von Kettenführungen zu vermeiden, da dies zu einem unruhigen Lauf der Kette führen
kann.
[0008] In einer besonderen Ausführungsform ist die Formstation dazu konfiguriert, Mulden
mit einer Muldentiefe von wenigstens 100 mm in die Unterfolie zu formen.
[0009] Die Formstation umfasst bevorzugt einen Formstempel zur Unterstützung des Formprozesses,
um das Tiefziehen der Unterfolie in Formmulden im Formwerkzeugunterteil mittels Druckluft
von oben und/oder Vakuum von unten der Unterfolie zu unterstützen. So kann die Leistung
und die Ausformqualität gesteigert werden.
[0010] Eine erfindungsgemäße Verpackungsanlage umfasst eine zuvor beschriebene Tiefziehverpackungsmaschine
und ein Produkteinlegeband. Die Verpackungsanlage zeichnet sich dadurch aus, dass
das Produkteinlegeband eine Neigung mit einem Winkel von weniger als 5° gegenüber
der Horizontalen aufweist. Vorzugsweise ist der Winkel 0°.
[0011] Dabei ist das Produkteinlegeband in einer vorteilhaften Ausführung als Rückzugsband
ausgeführt, um das Produkt teilweise direkt in die Mulde selbst einzuführen und damit
das Produkt sehr exakt an seine Einlegeposition zu platzieren.
[0012] Bevorzugt weist das Produkteinlegeband im Bereich oberhalb der Formstation und im
Bereich der Vorderkante eine vertikale Ausdehnung von weniger als 50 mm auf, um beim
Eintauchen in die Mulde wenig Platzbedarf zu benötigen. Denkbar ist auch eine sich
gegen Ende des Produkteinlegebands hin verjüngende vertikale Ausdehnung.
[0013] Vorzugsweise ist das Produkteinlegeband oberhalb der Formstation vorgesehen und es
erstreckt sich bis zur Einlegestrecke und teilweise entlang der Einlegestrecke. So
können Produkte, die stromaufwärts vor der Tiefziehverpackungsmaschine erzeugt werden,
entlang der Formstation bis zu einem Einlegepunkt auf konstruktiv einfachste Weise
gefördert werden.
[0014] In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist eine Vorschubbewegung des Produkteinlegebands
mit einer Vorschubbewegung der Klammerketten, und damit der Mulden, derart synchronisierbar,
dass ein Produkt bei laufender Vorschubbewegung der Mulde in die Mulde zuführbar ist.
So kann auch die Platzierung des Produkts in der Mulde exakt durchgeführt werden.
[0015] Im Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher dargestellt. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht einer Verpackungsanlage mit einer erfindungsgemäßen
Tiefziehverpackungsmaschine und mit einem Produkteinlegeband,
- Figur 2
- eine schematische Seitenansicht des Verlaufs der Klammerketten von der Formzur Siegelstation
und der Einlegestrecke mit einem Produkteinlegebands in einer ersten Phase,
- Figur 3
- eine schematische Detailansicht der Einlegestrecke mit einem Produkteinlegebands in
einer zweiten Phase,
- Figur 4
- eine schematische Detailansicht der Einlegestrecke in einer alternativen Ausführungsform
des Produkteinlegebands in einer ersten Phase und
- Figur 5
- eine schematische Detailansicht der Einlegestrecke in einer alternativen Ausführungsform
des Produkteinlegebands in einer zweiten Phase.
[0016] Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0017] Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Verpackungsanlage 1 mit einer
erfindungsgemäßen, taktweise arbeitenden Tiefziehverpackungsmaschine 2 und einem Produkteinlegeband
3. Die Tiefziehverpackungsmaschine 2 umfasst ein Maschinengestell 4, das entlang einer
Produktionsrichtung R ausgerichtet ist und eine Aufstellfläche A an seiner Unterseite
aufweist. Am rechts in der Fig.1 gezeigten Anfang der Tiefziehverpackungsmaschine
2 ist eine Abrollvorrichtung 5 für eine Unterfolie 6 vorgesehen. Die Unterfolie 6
wird mittels zweier seitlich der Unterfolie 6 angeordneten Klammerketten 7 einer Formstation
8 zugeführt, um Mulden 11 mit einer vertikalen Muldentiefe T in die Unterfolie 6 tiefzuziehen.
Des Weiteren ist eine schräge bzw. gegenüber einer Horizontalen im Winkel β geneigte
Einlegestrecke 9 zum Einlegen eines Produkts 10 in geformte Mulden 11 (siehe auch
Fig. 2) in der Produktionsrichtung R auf die Formstation 8 folgend gezeigt. Im weiteren
Produktionsverlauf folgen eine Siegelstation 12 zum Verschließen der mit Produkt 10
gefüllten Mulden 11 mit einer Deckelfolie 13 und eine erste Schneidstation 14, die
als Querschneidstation ausgeführt ist. Eine zweite Schneideinrichtung 15, die nach
der ersten Querschneidstation 14 stromabwärts angeordnet ist, ist als Längsschneidstation
15 ausgeführt und vereinzelt die Verpackungen 16. Über ein Transportband 17 werden
die vereinzelten Verpackungen 16 aus der Tiefziehverpackungsmaschine 2 heraustransportiert.
Die Tiefziehverpackungsmaschine 2 weist eine Steuerung 18 auf, die nicht nur den Antrieb
19a, beispielsweise ein Servomotor, der Klammerketten 7 ansteuern kann, sondern auch
den Antrieb 19b des Produkteinlegebands 3 ansteuern kann, um die Geschwindigkeiten
beider Antriebe 19a, 19b zueinander zu synchronisieren oder zueinander anpassen zu
können, um den Einlegevorgang optimal entsprechend dem Produkt 10 und/oder der Mulde
11 ausführen zu können.
[0018] Die Klammerketten 7 sind in einer Kettenführung 30, in Figur 1 schematisch als ober-
und unterhalb der gestrichelten Linie für die Klammerketten 7 parallel verlaufende
strichpunktierten Linien dargestellt, geführt. Eine solche Kettenführung ist beispielsweise
aus der
DE 102006005405 A1 bekannt. Die Kettenführungen 30 weisen eine obere Führungsfläche O und eine untere
Führungsfläche U auf, zwischen denen eine Klammerkette 7 geführt wird. Die obere Führungsfläche
O entlang der Formstation 8 weist eine horizontale Ausrichtung und einen ersten vertikalen
Abstand V1 von einer Aufstellfläche A auf. Die obere Führungsfläche O entlang der
Siegelstation 12 weist eine horizontale Ausrichtung und einen zweiten vertikalen Abstand
V2 von der Aufstellfläche A auf.
[0019] Figur 2 zeigt eine schematische Seitenansicht des Verlaufs der Klammerketten 7 und
damit der Unterfolie 6 von der Formstation 8 zur Siegelstation 12. In der Formstation
8 werden eine oder mehrere hintereinander und/oder nebeneinander angeordnete und ein
Format bildende Mulden 11 in die Unterfolie 6 geformt. In dem dargestellten Beispielsweise
kann die Unterfolie 6 als Weichfolie mit einer Folienstärke zwischen 100 µm und 300
µm ausgebildet sein. Die Klammerketten 7 werden synchron pro Arbeitstakt um einen
Folienvorschub V in Produktionsrichtung R bewegt, um jeweils neu zu füllenden Mulden
der Einlegestrecke 9 bzw. dem Produkteinlegeband 3 bereitzustellen. Figur 2 zeigt
weiterhin eine schematische Detailansicht der Einlegestrecke 9 mit dem Produkteinlegeband
3 in einer ersten Phase, bei der das Produkteinlegeband 3 als Rückzugsband ausgebildet
ist und dabei die Vorderkante 20 in der Ausrichtung des Produkteinlegebands 3 selbst
ausfahrbar und rückziehbar ist. Solche Rückzugsbänder sind beispielsweise aus
DE 2516583 A1 bekannt. Figur 2 zeigt in dieser ersten Phase das Produkteinlegeband 3 in seiner
ausgefahrenen Stellung, bei der die Vorderkante 20 in die Mulde 11, die entsprechend
so positioniert wurde, eintaucht und anschließend die Vorderkante 20 zurückgezogen
wird, wie in Figur 3 dargestellt. Das Produkteinlegeband 3 weist im Bereich oberhalb
der Formstation 8 eine vertikale Höhe H auf.
[0020] In Figur 3 wird das Produkteinlegeband 3 derart bewegt, dass der obere Teil 3a des
Produkteinlegeband 3 stillsteht, während der untere Teil 3b synchron mit der Vorderkante
20 bzw. mit einer Umlenkrolle 21 entgegen der Produktionsrichtung R nach rechts zurückbewegt
wird. Anstatt der Umlenkrolle 21 ist auch eine Umlenkkante denkbar. Das Produkt 10
wird somit prozesssicher und exakt in die Mulde 11 eingelegt.
[0021] In den Figuren 4 und 5 ist eine alternative Ausführungsform des Produkteinlegebands
3 gezeigt. Das Produkteinlegeband 3 weist keine bewegbare Vorderkante 20 auf. Beim
Einlegevorgang wird die Bewegung des Produkteinlegebands 3 und die Vorschubbewegung
V der Klammerketten 7 mittels der Steuerung 18 derart aufeinander abgestimmt, dass
das Produkt 10 in die schräg an der Vorderkante 20 vorbeilaufende Mulde 11 hineinbewegt
wird. Um die Position des Produkts 10 auf dem Produkteinlegeband 3 zu erfassen, kann
ein Sensor 22 in Form einer Lichtschranke am linken Ende des Produkteinlegebands 3
angeordnet sein, so dass die Steuerung 18 entsprechend der Lage des Produkts 10 auf
dem Produkteinlegeband 3 sowohl den Start als auch die Geschwindigkeiten des jeweiligen
Antriebs 19a, 19b für den Einlegvorgang steuern bzw. regeln kann.
1. Tiefziehverpackungsmaschine (2) mit wenigstens zwei Klammerketten (7) zum beidseitigen
Halten einer Unterfolie (6) und zum Transportieren der Unterfolie (6) entlang einer
Produktionsrichtung (R) der Tiefziehverpackungsmaschine (2), wobei die Klammerketten
(7) in Kettenführungen (30) geführt sind, wobei die Tiefziehverpackungsmaschine (2)
eine Formstation (8) zum Erzeugen von Mulden (11) in die Unterfolie (6), eine Siegelstation
(12) und wenigstens eine Schneidstation (14) aufweist, die in dieser Reihenfolge entlang
der Produktionsrichtung (R) an einem Maschinengestell (4) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kettenführungen (30) wenigstens von der Formstation (8) entlang einer Einlegestrecke
(9) zur Siegelstation (12) erstrecken, wobei die Kettenführungen (30) jeweils eine
obere Führungsfläche (O) und eine untere Führungsfläche (U) aufweisen, zwischen denen
jeweils eine Klammerkette (7) geführt ist und die obere Führungsfläche (O) an bzw.
entlang der Formstation (8) eine horizontale Ausrichtung aufweist und entlang der
Formstation (8) einen ersten vertikalen Abstand (V1) von einer Aufstellfläche (A)
des Maschinengestells (4) der Tiefziehverpackungsmaschine (2) hat, wobei die Kettenführungen
(30) an bzw. entlang der Siegelstation (12) eine horizontale Ausrichtung aufweisen
und die obere Führungsfläche (O) entlang der Siegelstation (12) einen zweiten vertikalen
Abstand (V2) von der Aufstellfläche (A) hat, und der zweite Abstand (V2) um wenigstens
100 mm größer ist als der erste Abstand (V1), sowie die Kettenführung (30) entlang
der Einlegestrecke (9) wenigstens streckenweise eine ansteigende Ausrichtung aufweist.
2. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenführung (30) entlang der Einlegestrecke (9) streckenweise in einem Winkel
(β) von 10° bis 30° zur Horizontalen geneigt ist.
3. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenführung (30) von der Formstation (8) entlang der Einlegestrecke (9) bis
zur Siegelstation (12) weitestgehend durchgehend ausgeführt ist.
4. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Formstation (8) dazu konfiguriert ist, Mulden (11) mit einer Muldentiefe (T)
von wenigstens 100 mm in die Unterfolie (6) zu formen.
5. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Formstation (8) einen Formstempel zur Unterstützung des Formprozesses umfasst.
6. Verpackungsanlage (1) umfassend eine Tiefziehverpackungsmaschine (2) gemäß einem der
vorangehenden Ansprüche und ein Produkteinlegeband (3), dadurch gekennzeichnet, dass das Produkteinlegeband (3) eine Neigung mit einem Winkel von weniger als 5° gegenüber
der Horizontalen aufweist.
7. Verpackungsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkteinlegeband (3) als Rückzugsband ausgeführt ist.
8. Verpackungsanlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkteinlegeband (3) eine vertikale Ausdehnung (H) von weniger als 50 mm aufweist.
9. Verpackungsanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Produkteinlegeband (3) oberhalb der Formstation (8) vorgesehen ist und sich
bis zur Einlegestrecke (9) und teilweise entlang der Einlegestrecke (9) erstreckt.
10. Verpackungsanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorschubbewegung des Produkteinlegebands (3) mit einer Vorschubbewegung der
Klammerketten (7) derart synchronisierbar ist, dass ein Produkt (10) bei laufender
Vorschubbewegung (V) der Mulde (11) in die Mulde (11) zuführbar ist.