[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trennen
von Lebensmitteln und Lebensmittelverpackungen, welche die Lebensmittel zumindest
teilweise umschließen, wobei die Lebensmittelverpackung mit dem Lebensmittel einem
Zuführabschnitts eines Spalts zwischen einer Druckwalze mit einer über den Umfang
geschlossenen Druckoberfläche und einer geschlossenen Gegendruckfläche von einer Zuführseite
zugeführt wird , wobei sich die Druckwalze in einer Drehrichtung dreht, wodurch an
der Druckoberfläche der Druckwalze eine Umfangsgeschwindigkeit entsteht. Ebenso wird
eine Verwendung des Verfahrens beschrieben.
[0002] Oftmals, beispielsweise beim Auftreten von Fehlverpackungen oder beim Verarbeiten
von Retourware oder um Lebensmittel und Lebensmittelverpackungen als Abfall zu trennen,
beispielsweise wenn die Ware das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hat, ist es
erforderlich, Lebensmittel von der umhüllenden Lebensmittelverpackung zu befreien
und zu trennen. Eventuelle auf der Verpackung verbleibende Anteile an Lebensmitteln
sind zwar wünschenswert zu minimieren, jedoch nicht kritisch. Insbesondere muss jedoch
sichergestellt werden, dass nach dem Trennvorgang ein großer Teil des Lebensmittels
vollständig von der umhüllenden Lebensmittelverpackung getrennt wird, sodass das Lebensmittel
ohne Verunreinigungen durch Verpackungsteile vorliegt. Damit kann das Lebensmittel
wiederverwertet werden, beispielsweise als Tierfutter oder indem es weiteren Lebensmittelproduktionsprozessen
zugeführt wird. Da das saubere Trennen des Lebensmittels und der Lebensmittelverpackung
von Hand sehr zeitintensiv ist, ist es natürlich vorteilhaft, wenn dieser Prozess
maschinell durchgeführt wird.
[0003] Die
DE 31 11 625 C1 zeigt eine Vorrichtung für die Rückgewinnung pastösen Inhalts von Nahrungsmittel-Fehlverpackungen.
Ein Pressband wird an eine Lochtrommel angepresst, um die Verpackungen zu deformieren
und aufzuplatzen, woraufhin der pastöse Inhalt unter dem Anpressdruck durch die Löcher
der Lochtrommel gepresst, anschließend abgestreift und ausgetragen wird. Die leeren
Verpackungen werden anschließend vom Pressband abgestreift. Nachteilig ist hierbei,
dass lediglich pastöse Lebensmittel von Lebensmittelverpackungen getrennt werden können,
weil sich Lebensmittel anderer Konsistenz kaum durch Löcher einer Lochtrommel pressen
lassen.
[0004] Die
DE 2 235 923 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Rückgewinnen von eingepacktem Gut.
Hierzu werden beispielsweise Käseportionen zwischen einem Förderband und einer gefederten
Walze gequetscht, sodass die Folienverpackung der Käseportionen gesprengt wird. Anschließend
wird in einer verengenden Zone der Käse von einer weiteren Presswalze durch Löcher
im Förderband gequetscht. Der aus den Löchern austretende Käse wird abgestreift, eine
weitere Abstreifvorrichtung reinigt die Presswalze. Auch diese Vorrichtung ist aus
denselben Gründen wie oben erwähnt, nur für sehr weiche Lebensmittel geeignet.
[0005] Die
EP 0386 694 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trennen von Lebensmitteln von Lebensmittelverpackungen.
Dazu werden die Verpackungen mitsamt den Lebensmitteln durch Quetschung zuerst zerkleinert
und zu einem Strang geformt, woraufhin der Strang zerschnitten und die Lebensmittel
von Lebensmittelverpackungen unter Verwendung einer Siebpresse voneinander getrennt
werden. Das entstehende Produkt ist lediglich als Tierfutter zugelassen, da dabei
davon ausgegangen werden kann, dass die Trennung des Lebensmittels und der Lebensmittelverpackung
zu einem relativ geringen Grad erfolgt.
[0006] Das Ziel der gegenständlichen Erfindung ist es einen Großteil eines Lebensmittels,
nicht nur pastöser Art, auf einfache und sichere Weise von der umschließenden Lebensmittelverpackung
zu trennen.
[0007] Dieses Ziel wird erreicht, indem die Lebensmittelverpackung mit dem Lebensmittel
einem Spalt zwischen einer Druckwalze mit einer über den Umfang geschlossenen Druckoberfläche
und einer geschlossenen Gegendruckfläche von einer Zuführseite mit einer Zuführgeschwindigkeit
zugeführt wird. Die Zuführgeschwindigkeit weist eine Geschwindigkeitskomponente in
Richtung der am Zuführabschnitt auftretenden Umfangsgeschwindigkeit auf, wobei die
Umfangsgeschwindigkeit größer als die Geschwindigkeitskomponente der Zuführgeschwindigkeit
in Richtung der am Zuführabschnitt auftretenden Umfangsgeschwindigkeit ist.
[0008] Zudem wird das Ziel durch die Verwendung des Verfahrens erreicht, indem die Lebensmittelverpackung
im Spalt durch Quetschung zwischen der Druckwalze und der Gegendruckfläche aufgeplatzt
wird und das Lebensmittel aus der Lebensmittelverpackung ausgequetscht wird, sodass
ein Teil des Lebensmittels auf der Zuführseite verbleibt und die Lebensmittelverpackung
durch die Rotation der ersten Walze durch den Spalt auf die der Zuführseite entgegengesetzten
Abführseite befördert wird.
[0009] Die Druckwalze kann zumindest im Bereich des Spalts, dem das Lebensmittel samt Lebensmittelverpackung
zugeführt wird, rotationssymmetrisch oder in spezieller Weise auch zylindrisch ausgeführt
sein.
[0010] Der Spalt zwischen der Druckoberfläche und der Gegendruckfläche weist eine Spalthöhe
b auf, die vorzugsweise kleiner 1 mm, vorzugsweise Null ist. Es ist selbstverständlich,
dass die Spalthöhe kleiner als die Abmessung des Lebensmittels mitsamt Lebensmittelverpackung
sein muss. Je kleiner die Spalthöhe b dimensioniert ist, desto größer ist der Anteil
des auf Zuführseite verbleibenden Lebensmittels. Es ist auch möglich die Druckoberfläche
und die Gegendruckoberfläche den aneinanderzupressen, sodass eine minimale Spalthöhe
b erreicht wird. Dieses Aneinanderpressen kann mittels einer gefederten Drehachse
oder dergleichen realisiert werden.
[0011] Die Gegendruckfläche kann die Oberfläche einer Gegendruckwalze, die um eine Gegendrehachse
drehbar gelagert angeordnet ist und sich in einer Gegendrehrichtung dreht, darstellen,
wodurch an der Gegendruckfläche der Gegendruckwalze eine Gegendrehumfangsgeschwindigkeit
entsteht, wobei die Gegendrehachse mit der Drehachse einen Achsenwinkel von Null bis
45° einschließt und die Gegendrehrichtung der Drehrichtung entgegengesetzt. Damit
ist ein verbesserter Einzug des Lebensmittels mitsamt Lebensmittelverpackung und in
weiterer Folge eine verbesserte Führung der Lebensmittelverpackung durch den Spalt
gewährleistet.
[0012] Die Gegendruckwalze kann zumindest im Zuführabschnitt rotationssymmetrisch oder in
spezieller Weise auch zylindrisch ausgeführt sein.
[0013] Die Umfangsgeschwindigkeit kann der Gegendrehumfangsgeschwindigkeit entsprechen.
Das bewirkt, dass die Lebensmittelverpackung gleichmäßig ausgequetscht und ausgeworfen
wird. Wie die Lebensmittelverpackung ausgeworfen wird, kann durch Änderung der Umfangsgeschwindigkeit
und/oder der Gegendrehumfangsgeschwindigkeit eingestellt werden, so bewirkt eine höhere
Umfangsgeschwindigkeit eher einen Auswurf verschoben in Drehrichtung, eine höhere
Gegendrehumfangsgeschwindigkeit einen Auswurf verschoben in Gegendrehrichtung.
[0014] Die Zuführeinheit kann durch ein Förderband realisiert sein, das auf der Zuführseite
mit der Zuführgeschwindigkeit eine Bewegung in Richtung des Spalts ausführt. Eine
Übertragungseinheit am Förderband kann dafür sorgen, dass die Zuführgeschwindigkeit
zur Gänze auf das Lebensmittel samt Lebensmittelverpackung übertragen wird.
[0015] Die gegenständliche Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren 1
bis 6 näher erläutert, die beispielhaft, schematisch und nicht einschränkend vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung zeigen. Dabei zeigt
Fig.1 einer Druckwalze und Gegendruckobjekt, sowie eine Zuführeinheit, die ein Lebensmittel
samt Lebensmittelverpackung zuführt.
Fig.2 das Ausquetschen des Lebensmittels aus der Lebensmittelverpackung
Fig.3 eine Ausgestaltung mit zylindrischem Gegendruckobjekt
Fig.4 eine Ausgestaltung mit Förderband als Zuführeinrichtung
Fig.5 eine Zuführeinrichtung als Querförderband und Schrägelement
Fig.6 eine Zuführeinrichtung als Magazin und Stempel 11.
[0016] Wie in Fig.1 dargestellt, ist eine Druckwalze 1 um eine Drehachse A1 drehbar gelagert
und dreht sich in einer ersten Drehrichtung R1. Die Drehbewegung kann durch einen
geeigneten, in vielen Ausgestaltungen hinlänglich bekannten Walzenantrieb bewirkt
werden, beispielsweise durch einen mit einem Elektromotor verbundenen Zahnriemen.
Zwischen einer Druck-oberfläche O1 der Druckwalze 1 und einer Gegendruckfläche 02
ist ein Spalt 6 ausgebildet. In Fig.1 und Fig. 3 ist eine Zuführeinrichtung 3 angedeutet.
Die Zuführeinrichtung 3 ist vorgesehen, um im bestimmungsgemäßen Einsatz ein Lebensmittel
4 mit einer zumindest teilweise umschließenden Lebensmittelverpackung 5 einem Zuführabschnitts
6' des Spalts 6 von einer Zuführseite Z mit einer Zuführgeschwindigkeit v3 zuzuführen.
Der Zuführabschnitt 6' ist derjenige Teil des Spalts 6, dem das Lebensmittel 4 samt
Lebensmittelverpackung 5 zugeführt wird. Dabei ist die Druckoberfläche O1 der Druckwalze
1, zumindest im Zuführabschnitt 6' über den Umfang geschlossen ausgeführt. Ebenso
ist die Gegendruckfläche 02, zumindest im Zuführabschnitt 6', geschlossen ausgeführt.
"Geschlossen" bedeutet, dass sich keine Löcher oder dergleichen auf der Druckoberfläche
O1, bzw. der Gegendruckfläche 02 befinden, durch welche Teile des Lebensmittels 4
und/oder der Lebensmittelverpackung 5 durch-oder austreten könnten. Sehr wohl können
jedoch Rillen in Umfangsrichtung bzw. in Längs-oder Querrichtung zur Drehachse A1
oder andere Oberflächenstrukturen vorgesehen sein, beispielsweise zur besseren Führung
der Lebensmittelverpackung 5. Die Druckoberfläche O1 und Gegendruckoberfläche 02 können
sowohl glatt, als auch rau ausgeführt sein, jedoch nicht so rau, dass die Lebensmittelverpackung
5 derart zerstört, zerschnitten, perforiert, etc. wird, dass die Trennung des Lebensmittels
4 von der Lebensmittelverpackung nicht möglich ist, indem z.B. Teile der Lebensmittelverpackung
5 auf der Zuführseite Z verbleiben. Die Zuführgeschwindigkeit v3 weist eine Geschwindigkeitskomponente
v3' in Richtung einer am Zuführabschnitt 6' auftretenden Umfangsgeschwindigkeit v1
der Druckoberfläche O1 der Druckwalze 1 auf. Dabei ist die Umfangsgeschwindigkeit
v1 größer oder gleich der Geschwindigkeitskomponente v3' der Zuführgeschwindigkeit
v3 in Richtung der am Zuführabschnitt 6' auftretenden Umfangsgeschwindigkeit v1. Die
Umfangsgeschwindigkeit v1 bezeichnet die Geschwindigkeit der Druckoberfläche O1 im
Zuführabschnitt 6', vorzugsweise an der Stelle des geringsten Abstandes zwischen Druckoberfläche
O1 und Gegendruckoberfläche 02. Bei einer nicht zylindrischen Druckoberfläche wird
als Umfangsgeschwindigkeit v1 die kleinste auftretende Umfangsgeschwindigkeit im Zuführabschnitt
6' verstanden. Somit bezeichnet die Umfangsgeschwindigkeit v1 die geringste auftretende
Umfangsgeschwindigkeit im Zuführabschnitt 6'. Das heißt, dass ein Bereich der Druckoberfläche
O1, der keinen Teil des Spalts 6 ausbildet, oder ein Bereich der Druckoberfläche O1
der einen Teil des Spalts 6 ausbildet aber nicht im Zuführabschnitt 6' liegt, eine
geringere Geschwindigkeit aufweisen kann.
[0017] Die zugeführte Lebensmittelverpackung 5 wird somit im Zuführabschnitt 6' durch Quetschung
zwischen der Druckoberfläche O1 der Druckwalze 1 und der Gegendruckfläche 02 aufgeplatzt,
woraufhin das Lebensmittel 4 gleichzeitig aus der Lebensmittelverpackung 5 ausgequetscht
wird, wie in Fig.2 angedeutet ist. Hierbei ist es im Wesentlichen unerheblich, welcher
Art das Lebensmittel 4 ist. Dabei verbleibt ein Teil, vorteilhafterweise ein Großteil,
des Lebensmittels auf der Zuführseite Z. Dabei ist es selbstverständlich, dass die
Spalthöhe b dabei kleiner sein muss, als die relevante Abmessung der Lebensmittelverpackung
5 (Breite, Dicke, Länge, Durchmesser oder Höhe der Lebensmittelverpackung 5 je nach
Ausführung und Zuführung). Ein Großteil, vorzugsweise die gesamte Lebensmittelverpackung
5 wird durch die Drehbewegung der ersten Walze 1 und durch den Unterschied zwischen
der Umfangsgeschwindigkeit v1 und der Geschwindigkeitskomponente v3' durch den Spalt
6 auf die der Zuführseite Z entgegengesetzten Abführseite A befördert. Nachdem die
Umfangsgeschwindigkeit v1 im Zuführabschnitt 6' zumindest gleich groß ist wie die
Zuführgeschwindigkeit v3, bzw. die Komponente v3' der Zuführgeschwindigkeit v3 in
Richtung der Umfangsgeschwindigkeit v1, wird die Verpackung durch den Spalt 6 gezogen
und es kommt zu keiner Stauung von Lebensmittel 4 bzw. Lebensmittelverpackung 5 im
Spalt, womit eine sichere und saubere Trennung möglich wird.
[0018] Vorteilhafterweise ist die Druckwalze 1 zumindest im Bereich des Spalts 6 bzw. des
Zuführabschnitts 6' rotationssymmetrisch ausgeführt. Die Rotationssymmetrie ist natürlich
im Rahmen gängiger technischer Toleranzen zu betrachten, womit kleine Abweichungen
von einer absoluten Rotationssymmetrie ebenfalls umfasst sind. Bei dieser rotationssymmetrischen
Ausführung wäre die definitionsgemäße Umfangsgeschwindigkeit v1, also die Geschwindigkeit
der Druckoberfläche O1 im Bereich des Spalts 6, dem das Lebensmittel 5 samt Lebensmittelverpackung
6 zugeführt wird, mit dem kleinsten Abstand von der Drehachse A1. Die Umfangsgeschwindigkeit
v1 beschreibt also die Geschwindigkeit am Umfang mit dem kleinsten Durchmesser.
[0019] Ganz besonders vorteilhaft ist eine Ausführung mit zylindrischer Form der Druckwalze
1, zumindest im Bereich des Spalts 6, bzw. des Zuführabschnitts 6', dem das Lebensmittel
4 samt Lebensmittelverpackung 5 zugeführt wird. Bei einer zylindrischen Ausführung
würde also jeder Punkt der Druckoberfläche dieselbe Umfangsgeschwindigkeit v1 aufweisen.
Diese Ausgestaltung ist in Fig.1 und Fig.2 dargestellt, wobei die Druckwalze 1 als
ganzes zylindrisch ausgeführt ist.
[0020] Der Spalt 6 zwischen der Druckoberfläche O1 und der Gegendruckfläche 02 weist eine
Spalthöhe b auf, die vorzugsweise kleiner 1 mm, ganz besonders vorzugsweise Null ist.
[0021] Ganz besonders vorteilhafterweise stellt die Gegendruckfläche 02 die Oberfläche einer
Gegendruckwalze 2 dar, die um eine Gegendrehachse A2 drehbar gelagert angeordnet ist
und sich in einer Gegendrehrichtung R2 dreht, wie in Fig.3 dargestellt. Die Gegendrehrichtung
D2 ist der Drehrichtung D1 der Druckwalze 1 entgegengesetzt. Damit entsteht an der
Gegendruckfläche 02 der Gegendruckwalze 2 eine Gegendrehumfangsgeschwindigkeit v2,
die am Spalt 6 in dieselbe Richtung weist wie die Umfangsgeschwindigkeit v1 der Druckwalze
1. Die Gegendrehachse A2 schließt mit der Drehachse A1 einen Achsenwinkel α von Null
bis 45° ein, wobei die beiden Achsen A1, A2 bei einem Achsenwinkel α von Null parallel
zueinander ausgerichtet sind. Der Achsenwinkel α ergibt sich in einer Draufsicht (wie
z.B. in Fig.5) auf die Druckwalze 1 und Gegendruckfläche 02 bzw. Gegendruckwalze 2.
[0022] Vorteilhafterweise ist die Gegendruckwalze 2 zumindest im Zuführabschnitt 6' rotationssymmetrisch
ausgeführt. Die Rotationssymmetrie ist dabei wieder im Rahmen gängiger technischer
Toleranzen zu betrachten. Bei einer rotationssymmetrischen Ausführung wäre die definitionsgemäße
Gegendrehumfangsgeschwindigkeit v2, also die Geschwindigkeit der Gegendruckoberfläche
02 im Bereich des Spalts 6 mit dem kleinsten Abstand von der Gegendrehachse A2, also
die Geschwindigkeit am Umfang mit dem geringsten Durchmesser.
[0023] Ganz besonders vorteilhaft ist eine Ausführung mit zylindrischer Form der Gegendruckwalze
2, zumindest im Zuführabschnitt 6'. Bei einer zylindrischen Ausführung würde also
jeder Punkt der Gegendruckoberfläche dieselbe Gegendrehumfangsgeschwindigkeit v2 aufweisen.
[0024] Die Gegendruckwalze 2 kann identisch wie die Druckwalze 1 ausgeführt sein (natürlich
mit zur Drehrichtung R1 entgegengesetzter Gegendrehrichtung R2).
[0025] In Fig. 3 ist eine Ausgestaltung mit jeweils zylindrischer Ausführung der Druckwalze
1 und der Gegendruckwalze 2 dargestellt, wobei zusätzlich der Achsenwinkel α Null
ist und die Zuführgeschwindigkeit v3 dieselbe Richtung, wie die Umfangsgeschwindigkeit
v1 aufweist, womit der Zusammenhang v3=v3' gilt.
[0026] Vorteilhafterweise entspricht die Umfangsgeschwindigkeit v1 der Gegendrehumfangsgeschwindigkeit
v2. Das bewirkt, dass die Lebensmittelverpackung 5 gleichmäßig ausgequetscht und ausgeworfen
wird. Wie die Lebensmittelverpackung 5 ausgeworfen wird, kann durch Änderung der Umfangsgeschwindigkeit
v1 und/oder der Gegendrehumfangsgeschwindigkeit v2 eingestellt werden, so bewirkt
eine höhere Umfangsgeschwindigkeit v1 eher einen Auswurfswinkel verschoben in Drehrichtung
R1, eine höhere Gegendrehumfangsgeschwindigkeit einen Auswurfswinkel verschoben in
Gegendrehrichtung R2.
[0027] Die Zuführeinheit 3 kann durch ein Förderband 7 realisiert sein, das auf der Zuführseite
Z mit der Zuführgeschwindigkeit v3 eine Bewegung in Richtung des Spalts 6 ausführt.
Damit wird das Lebensmittel 4 mitsamt zumindest teilweise umhüllender Lebensmittelverpackung
5 dem Spalt 6 zugeführt, wie in Fig. 4 dargestellt. Ebenso dargestellt ist eine Übertragungseinheit
7' am Förderband 7, die dafür sorgt, dass die Zuführgeschwindigkeit v3 zur Gänze auf
das Lebensmittel 4 samt Lebensmittelverpackung 5 übertragen wird. Die Übertragungseinheit
7' ist z.B. ein von der Oberfläche des Förderbandes 7 abstehender, damit fest verbundener
Steg. Da die Zuführgeschwindigkeit v3 in dieser Ausführung normal auf die axiale Erstreckung
des Spalts 6 steht, also die Richtung der Zuführgeschwindigkeit v3 der Richtung der
Umfangsgeschwindigkeit v1 im Bereich des Spalts 6 entspricht, gilt der Zusammenhang
v3=v3'.
[0028] Es ist auch denkbar, dass die Zuführeinheit 3 durch ein Querförderband 9 und ein
feststehendes Schrägelement 8 im Förderbereich des Querförderbands 9 ausgestaltet
ist. Das Schrägelement 8 ist in einem Ablenkwinkel β zur ersten Drehachse A1 angebracht,
wobei der Ablenkwinkel β vorzugsweise sehr spitz, beispielsweise 10° ist. Wie in Fig.
5 dargestellt kann nun ein Querförderband 9 das Lebensmittel 4 mitsamt Lebensmittelverpackung
5 mittels der Übertragungseinheit 7' auf das Schrägelement 8 mit der Fördergeschwindigkeit
v4 bewegen. Durch das Schrägelement 8 und der Fördergeschwindigkeit v4 wird das Lebensmittel
4 samt Lebensmittelverpackung 5 in Richtung des Spalts 6 abgelenkt, woraufhin das
Lebensmittel 4 mitsamt Lebensmittelverpackung 5 die Zuführgeschwindigkeit v3 erfährt.
Dabei bildet die Richtung der Fördergeschwindigkeit v4 des Querförderbands 9 einen
Förderwinkel γ zur Drehachse A1, der kleiner als der Ablenkwinkel β ist. In Fig.5
ist ein Förderwinkel γ von Null dargestellt, d.h. die Fördergeschwindigkeit v4 ist
parallel zur Drehachse A1, die Gegendruckwalze 2 weist in Fig.5 zur besseren Darstellung
einen größeren Durchmesser als die Druckwalze 1 auf.
[0029] Auch kann, wie in Fig. 6 dargestellt, die Zuführeinheit 3 durch ein Magazin 10 samt
Stempel 11 ausgestaltet sein. Dabei bringt das Magazin 10 die Lebensmittel 4 mitsamt
Lebensmittelverpackung 5 in Position vor dem Spalt 6, woraufhin der Stempel 11 das
Lebensmittel 4 mitsamt Lebensmittelverpackung 5 mit der Zuführgeschwindigkeit v3 dem
Spalt zuführt. Auch eine Kombination eines Querförderbands 9 mit einem Stempel als
Zuführeinheit 3 ist möglich.
1. Verfahren zum Trennen eines Lebensmittels (4) und einer Lebensmittelverpackungen (5),
welche das Lebensmittel (4) zumindest teilweise umschließt, wobei die Lebensmittelverpackung
(5) mit dem Lebensmittel (4) einem Zuführabschnitts (6') eines Spalts (6) zwischen
einer Druckwalze (1) mit einer über den Umfang geschlossenen Druckoberfläche (O1)
und einer geschlossenen Gegendruckfläche (02) von einer Zuführseite (Z) zugeführt
wird, wobei sich die Druckwalze (1) in einer Drehrichtung (R1) dreht, wodurch an der
Druckoberfläche (O1) der Druckwalze (1) eine Umfangsgeschwindigkeit (v1) entsteht,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lebensmittelverpackung (5) mit dem Lebensmittel (4) dem Zuführabschnitt (6')
mit einer Zuführgeschwindigkeit (v3) zugeführt wird, und dass die Zuführgeschwindigkeit
(v3) eine Geschwindigkeitskomponente (v3') in Richtung der am Zuführabschnitt (6')
auftretenden Umfangsgeschwindigkeit (v1) aufweist, wobei die Umfangsgeschwindigkeit
(v1) größer als die Geschwindigkeitskomponente (v3') der Zuführgeschwindigkeit (v3)
in Richtung der am Zuführabschnitt (6') auftretenden Umfangsgeschwindigkeit (v1) ist.
2. Vorrichtung zum Trennen eines Lebensmittels (4) und einer Lebensmittelverpackung (5),
welche das Lebensmittel (4) zumindest teilweise umschließen, mit einer Druckwalze
(1), die um eine Drehachse (A1) drehbar gelagert angeordnet ist und sich in einer
Drehrichtung (R1) dreht, und mit einer geschlossenen Gegendruckfläche (02), wobei
zwischen einer Druckoberfläche (O1) der Druckwalze (1) und der Gegendruckfläche (02)
ein Spalt (6) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckwalze (1) eine über den Umfang geschlossenen Druckoberfläche (O1) aufweist
und die Gegendruckfläche (02) geschlossen ausgeführt ist, dass eine Zuführeinrichtung
(3) vorgesehen ist, die im bestimmungsgemäßen Einsatz der Vorrichtung die Lebensmittelverpackung
(5) mit dem Lebensmittel (4) mit einer Zuführgeschwindigkeit (v3) einem Zuführabschnitt
(6') des Spalts (6) zuführt, und dass die Zuführgeschwindigkeit (v3) eine Geschwindigkeitskomponente
(v3') in Richtung einer am Zuführabschnitt (6') auftretenden Umfangsgeschwindigkeit
(v1) der Druckoberfläche (O1) der Druckwalze (1) aufweist, wobei die Umfangsgeschwindigkeit
(v1) größer oder gleich der Geschwindigkeitskomponente (v3') der Zuführgeschwindigkeit
(v3) in Richtung der der am Spalt (6) auftretenden Umfangsgeschwindigkeit (v1) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckwalze (1) zumindest im Bereich des Zuführabschnitts (6') rotationssymmetrisch
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, die Druckwalze (1) zumindest im Bereich des Zuführabschnitts (6') zylindrisch ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (6) im Zuführabschnitt (6') zwischen der Druckoberfläche (O1) und der Gegendruckfläche
(02) eine Spalthöhe (b) aufweist, die kleiner 1 mm, vorzugsweise Null ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegendruckfläche (02) die Oberfläche einer Gegendruckwalze (2) ist, die um eine
Gegendrehachse (A2) drehbar gelagert angeordnet ist und sich in einer Gegendrehrichtung
(R2) dreht, wodurch an der Gegendruckfläche (02) der Gegendruckwalze (2) eine Gegendrehumfangsgeschwindigkeit
(v2) entsteht, wobei die Gegendrehachse (A2) mit der Drehachse (A1) einen Achsenwinkel
(α) von Null bis 45° einschließt und die Gegendrehrichtung (D2) der Drehrichtung (D1)
entgegengesetzt ist.
7. Vorrichtung nach Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegendruckwalze (1) zumindest im Bereich des Zuführabschnitts (6') rotationssymmetrisch
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, die Gegendruckwalze (2) zumindest im Bereich des Zuführabschnitts (6') zylindrisch
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsgeschwindigkeit (v1) gleich der Gegendrehumfangsgeschwindigkeit (v2) ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinheit (3) ein Förderband darstellt.
11. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Lebensmittelverpackung (5) im Spalt (6) durch Quetschung zwischen der Druckwalze
(1) und der Gegendruckfläche (02) aufgeplatzt wird und das Lebensmittel (4) aus der
Lebensmittelverpackung (5) ausgequetscht wird, sodass ein Teil des Lebensmittels (4)
auf der Zuführseite (Z) verbleibt und die Lebensmittelverpackung (5) durch die Rotation
der Druckwalze (1) durch den Spalt (6) auf die der Zuführseite (Z) entgegengesetzten
Abführseite (A) befördert wird.