[0001] Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungseinrichtung für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Beleuchtungseinrichtung
für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 10.
[0002] Mittels eines anamorphotischen Elements kann allgemein eine auf dieses auftreffende
Lichtverteilung verzerrt, beispielsweise gestreckt oder gestaucht werden. Nach der
Interaktion mit dem anamorphotischen Element ergibt sich also ein verzerrtes Abbild
der eingestrahlten Lichtverteilung. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist der Begriff
"Licht" dabei nicht notwendig auf den vom Menschen wahrnehmbaren Spektralbereich beschränkt,
sondern kann sich auch auf andere und/oder zusätzliche Frequenzen elektromagnetischer
Strahlung beziehen.
[0003] Aus der
EP 2 752 615 A1 ist eine Kraftfahrzeugscheinwerfervorrichtung bekannt, bei der eine aus einer Mehrzahl
von lichtemittierenden Elementen zusammengesetzte Lichtquelle und eine Projektionslinse
in einem Abstand zueinander angeordnet sind, welcher geringer ist als die Brennweite
der Projektionslinse. Damit kann eine gleichmäßigere Ausleuchtung erreicht werden,
indem die Auswirkungen der Abstände der einzelnen lichtemittierenden Elemente auf
das Lichtbild minimiert werden. Optional können dabei auf einer von der Lichtquelle
abgewandten Seite der Projektionslinse zusätzlich eine konvexe und eine konkave Linse
vorgesehen sein, welche zusammen ein anamorphotisches Linsensystem bilden können,
sodass eine entsprechende Formung der Lichtverteilung ermöglicht wird.
[0004] Die
US 2014/0092619 A1 offenbart eine Nebelleuchte für ein Fahrzeug, bei der von einer LED ausgestrahltes
Licht durch eine spezielle Linse gelenkt wird, welche in einem zentralen Abschnitt
übliche lichtbrechende Eigenschaften aufweist und in außenliegenden Bereichen eine
Totalreflexion an inneren Oberflächen ermöglicht. Im weiteren Strahlengang ist eine
anamorphotische Linse vorgesehen, mittels welcher die Winkelausdehnung des Lichtstrahls
in einer vertikalen Richtung reduziert und in einer horizontalen Richtung erhöht werden
soll. Eine Oberfläche der anamorphotischen Linse kann dabei ein sich gleichmäßig wiederholendes
Muster wie etwa eine vertikale Rillenstruktur aufweisen.
[0005] Die
US 2008/0285293 A1 beschreibt einen Fahrzeugaußenspiegel, in dessen Gehäuse eine Lichtquelle und eine
im Strahlengang der Lichtquelle angeordnete Linse untergebracht sind. Bei der Linse
kann es sich um eine Zylinderlinse oder eine anamorphotische Linse handeln, mittels
welcher auf einer Bodenfläche neben dem Fahrzeug eine längliche Lichtverteilung erzeugt
werden soll, welche sich im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung erstreckt. Insbesondere
ist die Linse dabei drehbar mit einem Mechanismus zum Einklappen des Außenspiegels
gekoppelt, sodass die längliche Form der beleuchteten Fläche unabhängig von der Stellung
des Außenspiegels realisierbar ist.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Beleuchtungseinrichtung für ein Fahrzeug
und ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Beleuchtungseinrichtung bereitzustellen,
mittels welcher mit möglichst geringem Aufwand eine Lichtverteilung individuell gestaltet
werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Beleuchtungseinrichtung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung mit zweckmäßigen Weiterbildungen
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Um eine Beleuchtungseinrichtung für ein Fahrzeug bereitzustellen, mittels welcher
mit möglichst geringem Aufwand eine Lichtverteilung individuell gestaltet werden kann,
ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Lichtverteilung in zumindest einer Richtung
durch das anamorphotische Element nichtlinear verzerrbar ist. Mit anderen Worten werden
also nicht alle Teilbereiche der Lichtverteilung in der zumindest einen Richtung gleichmäßig
verzerrt, sondern es werden in dieser Richtung aufeinander folgend angeordnete Teilbereiche
der Lichtverteilung unterschiedlich stark verzerrt. Der Grad beziehungsweise das Ausmaß
der Verzerrung steigen also von einem ersten Teilbereich der verzerrten Lichtverteilung
zu einem zweiten von diesem ersten Teilbereich ausgehend in der genannten zumindest
einen Richtung gelegenen zweiten Teilbereich an, wobei dieser Anstieg entlang einer
sich in der zumindest einen Richtung erstreckenden Abfolge von Teilbereichen einem
nichtlinearen Zusammenhang beziehungsweise Verlauf folgt. Eine solche nichtlineare
Verzerrung der von der Pixel-Lichtquelle auf das anamorphotische Element eingestrahlten
Lichtverteilung ermöglicht es, auf besonders vorteilhafte Art und Weise die Lichtverteilung
- insbesondere in Form von Mustern oder Bildern - so auf eine Oberfläche in einer
Umgebung des Fahrzeugs zu projizieren, dass eine besonders gute Erkennbarkeit insbesondere
für Beobachter in der Umgebung des Fahrzeugs und/oder eine gleichmäßigere Ausleuchtung
der beleuchteten Oberfläche erzielbar ist.
[0009] Eine solche Beleuchtungseinrichtung ist vorliegend insbesondere als oder in Verbindung
mit einem Frontscheinwerfer des Fahrzeugs vorgesehen, es ist jedoch auch ein Einsatz
an nahezu beliebiger anderer Stelle des Fahrzeugs denkbar, etwa als Rückscheinwerfer
beziehungsweise Rücklicht oder an den Seiten des Fahrzeugs. In jedem Fall wird die
an einem Fahrzeug montierte Beleuchtungseinrichtung sich in bestimmungsgemäßem Betrieb
oberhalb eines von dem Fahrzeug befahrenen Untergrundes befinden, welcher der Einfachheit
halber im Folgenden unabhängig von seiner konkreten Beschaffenheit als Fahrbahn bezeichnet
wird. Dadurch ergibt es sich zwangsläufig, dass bei konstanter gleichmäßiger Pixel-Größe
der Pixel-Lichtquelle beziehungsweise der von der Pixel-Lichtquelle ausgestrahlten
unverzerrten Lichtverteilung ohne eine speziell angepasste Verzerrung, das heißt hier
ohne das anamorphotische Element, bei einer Beleuchtung der Fahrbahn in der Umgebung
des Fahrzeugs durch die Beleuchtungseinrichtung die Größe der jeweils einem Pixel
zugeordneten Bereiche der beleuchteten Fläche auf der Fahrbahn mit zunehmendem Abstand
von dem Fahrzeug ansteigt. In diesem Fall würde also die Flächenhelligkeit sowie die
Pixeldichte und damit die Auflösung eines von der Beleuchtungseinrichtung auf die
Fahrbahn gestrahlten Musters oder Bildes in unvorteilhafter Weise variieren. Dieser
Effekt der Pixelvergrößerung beziehungsweise der Abnahme der Pixeldichte steigt in
dabei mit zunehmender Entfernung vom Fahrzeug nichtlinear an.
[0010] Dieser unerwünschte, negative Effekt wird durch das im Strahlengang der Beleuchtungseinrichtung
vorgesehene anamorphotische Element ausgeglichen, indem die von der Pixel-Lichtquelle
abgestrahlte unverzerrte Lichtverteilung durch das anamorphotische Element nichtlinear
verzerrt wird. Das anamorphotische Element ist dabei so gestaltet, dass solche Pixel
beziehungsweise Teilbereiche der Lichtverteilung, welche zu einer Beleuchtung von
weiter von dem Fahrzeug entfernt liegenden Teile der Fahrbahn beitragen, stärker verzerrt
werden also solche Pixel beziehungsweise Teilbereiche der Lichtverteilung, welche
zur Beleuchtung von näher an dem Fahrzeug liegenden Bereichen der Fahrbahn beitragen.
Damit kann die Pixeldichte auf der beleuchteten Oberfläche durch ein einziges anamorphotisches
Element gerade in den Bereichen gezielt erhöht werden, in denen sich aufgrund der
gegebenen Geometrie der größte positive Effekt erzielen lässt. Dies stellt eine deutlich
weniger aufwändige und damit einfachere Möglichkeit gegenüber beispielsweise der Alternative
dar, die Pixeldichte der Pixel-Lichtquelle zu erhöhen.
[0011] Prinzipiell kann das anamorphotische Element dabei auf verschiedene Weisen realisiert
sein, bevorzugt als transmissives Element - wie etwa als Linse - oder beispielsweise
aber auch als reflektives Element - etwa als Spiegelelement.
[0012] In einer Ausführungsform der Erfindung ist das anamorphotische Element als Freiformlinse
ausgestaltet. Eine solche Freiformlinse kann dabei eine ebene, der Pixel-Lichtquelle
zugewandte Seite und eine dieser gegenüberliegenden, asphärische Seite aufweisen.
Letztere kann auch sehr komplexe, nicht rotationssymmetrische Formen aufweisen, wodurch
eine besonders genaue Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten und Anforderungen
wie etwa die genaue Einbaulage beziehungsweise -position und die gewünschte Größe
und Gestalt des be- beziehungsweise ausleuchtbaren Bereiches ermöglicht wird. Prinzipiell
kann eine solche Freiformlinse jedoch auch auf beiden gegenüberliegenden beziehungsweise
auf allen Seiten eine beliebige zweckmäßige Formgebung aufweisen.
[0013] Gemäß einer Ausführungsform ist das anamorphotische Element als Gradientenlinse ausgebildet.
Eine solche Gradientenlinse kann unabhängig von ihrer Form durch inhärente Materialeigenschaften
kontinuierlich oder bereichsweise variierende optische Eigenschaften, insbesondere
Brechungseigenschaften, aufweisen und lässt sich beispielsweise durch eine gezielte
Dotierung des Linsenmaterials realisieren. Eine Gradientenlinse kann beispielsweise
zylinderförmig gestaltet sein, wodurch gegebenenfalls eine Montage beziehungsweise
Integration in die Beleuchtungseinrichtung vereinfacht und/oder die Bauraumausnutzung
verbessert werden kann. Prinzipiell sind jedoch auch nahezu beliebige andere Formen
für eine Gradientenlinse denkbar. Ebenso denkbar ist eine Realisierung durch einen
mehrschichtigen Aufbau der Gradientenlinse beispielsweise aus verschiedenen Kunststoffen.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das anamorphotische Element als
Anordnung einer Mehrzahl von Linsen beziehungsweise Einzellinsen, welche sich durch
zumindest eine optische Eigenschaft, insbesondere eine Brechungseigenschaft, unterscheiden,
ausgebildet. Eine solche Anordnung kann als Linsenarray bezeichnet werden. Dabei können
die einzelnen Linsen jeweils regelmäßig beispielsweise als Halbzylinder geformt sein,
wodurch sich gegebenenfalls eine kostengünstigere Herstellung erzielen lässt. Untereinander
können sich die einzelnen Linsen dann beispielsweise durch ihre Größe, ihre Gestalt,
das verwendete Material oder sonstige Eigenschaften unterscheiden, sofern sich insgesamt
der gewünschte Effekt ergibt.
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass innerhalb einer sich
in eine Richtung erstreckenden Abfolge von Teilbereichen der verzerrten Lichtverteilung
jeweilige sich in eben diese Richtung erstreckende Ausdehnungen der Teilbereiche gemäß
einem monotonen quadratischen Zusammenhang gegenüber den entsprechenden Teilbereichen
der unverzerrten Lichtverteilung durch das anamorphotische Element verzerrt sind.
Die verzerrte Lichtverteilung ist dabei diejenige Lichtverteilung, die unmittelbar
nach der Interaktion mit dem anamorphotischen Element vorliegt.
[0016] Mit anderen Worten ist es vorgesehen, dass beispielsweise jeweils ein Teilbereich
der Lichtverteilung einem Pixel der Pixel-Lichtquelle zugeordnet ist beziehungsweise
entspricht, alle Pixel der Pixel-Lichtquelle in zumindest einer Richtung die gleiche
Größe beziehungsweise Ausdehnung aufweisen und diese von der Pixel-Lichtquelle ausgestrahlte,
aus gleich großen Pixeln zusammengesetzte Lichtverteilung durch das anamorphotische
Element derart verzerrt wird, dass die Ausdehnung der durch jeweils einen Pixel beleuchteten
Bereiche der Fahrbahn unabhängig von der Entfernung von der Beleuchtungseinrichtung
beziehungsweise von dem Fahrzeug in Beleuchtungsrichtung - das heißt beispielsweise
bei einem Einsatz der Beleuchtungseinrichtung als Frontscheinwerfer, also in Fahrzeuglängsrichtung
- gerade konstant ist..
[0017] Ein quadratischer Verlauf der Verzerrung ist dabei besonders vorteilhaft, da die
Ausdehnung in Beleuchtungsrichtung der jeweils einem Pixel zugeordneten beleuchteten
Bereiche auf der Fahrbahn mit zunehmender Entfernung von dem Fahrzeug quadratisch
ansteigt. Somit kann durch ein anamorphotisches Element, welches eine quadratische
Verzerrung bewirkt, der durch den Winkel zwischen den von der Beleuchtungseinrichtung
ausgehenden Lichtstrahlen und der Fahrbahn beziehungsweise der beleuchteten Oberfläche
- das heißt also durch die Projektion der Lichtverteilung auf die Fahrbahn - hervorgerufene
Effekt der Pixelvergrößerung gerade ausgeglichen werden, indem unter einem flacheren
Winkel und damit in größerer Entfernung von dem Fahrzeug auf die Fahrzeug treffende
Teilbereiche der Lichtverteilung entsprechend dem Quadrat der Entfernung stärker gestaucht
werden.
[0018] Die Größe der jeweils einem Pixel entsprechenden Teilbereich der verzerrten Lichtverteilung
unmittelbar nach Interaktion mit dem anamorphotischen Element oder auch an anderen
Stellen des Strahlverlaufs ist also nicht notwendigerweise einheitlich und erst die
auf der Fahrbahn als Abbild dargestellten Teilbereiche beziehungsweise Pixel weisen
wieder eine einheitliche Größe auf.
[0019] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Pixel-Lichtquelle einen Flächenlichtmodulator,
insbesondere ein Digital Micromirror Device (DMD). Ein solches DMD weist eine Vielzahl
von Mikrospiegeln auf, welche zwischen wenigstens zwei Positionen verkippbar sind,
sodass durch eine gezielte Ansteuerung beliebige aus Pixeln zusammengesetzte Lichtverteilungen,
Muster oder Bilder erzeugbar sind. Die Mikrospiegel können dazu entsprechend verkippt
werden, sodass das auf sie treffende Licht zu einem Absorber gelenkt wird und nicht
in die Umgebung der Beleuchtungseinrichtung beziehungsweise des Fahrzeugs gelangt.
[0020] Dabei ist es vorgesehen, dass das DMD direkt oder indirekt von einer aktiven Lichtquelle
beleuchtet wird und seinerseits als passive Pixel-Lichtquelle dient, die das anamorphotische
Element beleuchtet. Mit anderen Worten ist das DMD also im von der primären, aktiven
Lichtquelle ausgehenden Strahlengang zwischen dieser aktiven Lichtquelle und dem anamorphotischen
Element angeordnet.
[0021] Durch die Verwendung eines DMD kann besonders vorteilhaft eine beliebige, hochaufgelöste
Lichtverteilung erzeugt werden, wobei durch die hohe Schaltfrequenz der Mikrospiegelaktuatoren
auch problemlos flüssige Animationen beziehungsweise bewegte Bilder oder Muster erzeugbar
beziehungsweise darstellbar sind. Es können auch gezielt beliebige Bereiche ausgeblendet
beziehungsweise abgedunkelt werden, sodass beispielsweise vorausfahrende oder entgegenkommende
Fahrzeuge oder andere Verkehrsteilnehmer nicht angestrahlt und somit nicht geblendet
werden.
[0022] In einer anderen Ausbildung der Beleuchtungseinrichtung ist die Pixel-Lichtquelle
aus einer Mehrzahl von aktiven Lichtquellen zusammengesetzt. Es kann also beispielsweise
eine Matrix aus einzelnen Lasern oder LEDs vorgesehen sein, welche direkt oder indirekt
das anamorphotische Element beleuchten, wobei in diesem Fall durch gezieltes Ein-
und Ausschalten der einzelnen Lichtquellen die gewünschte Lichtverteilung erzeugbar
ist. Eine solche Anordnung ermöglicht es gegebenenfalls die Anzahl optischer Elemente
im Strahlengang zu reduzieren und somit die Beleuchtungseinrichtung in einer kompakteren
Bauform zu konstruieren.
[0023] In einer weiteren Ausbildung der Erfindung umfasst die Beleuchtungseinrichtung zumindest
einen Laser und ein in einem Strahlengang des Lasers angeordnetes optisches Konverterelement,
insbesondere ein Phosphorelement. Mit anderen Worten ist es in diesem Fall vorgesehen,
dass der Laser die beziehungsweise eine primäre, aktive Lichtquelle der Beleuchtungseinrichtung
darstellt und im weiteren Strahlenverlauf das optische Konverterelement angestrahlt
wird, welches die einfallende Laserstrahlung in Licht umsetzt, welches sich in zumindest
einer Eigenschaft von dem durch den Laser erzeugten Licht unterscheidet. Beispielsweise
kann typischerweise zumindest annähernd monochromatisches Laserlicht in weißes Licht
umgesetzt werden, welches besonders gut für Umgebungsbeleuchtungszwecke im Automobilbereich
geeignet ist. Auch kann das optische Konverterelement eine weniger stark ausgeprägte
Punktquellencharakteristik aufweisen beziehungsweise Licht in einem größeren Winkel
oder mit größerer Divergenz abstrahlen als der Laser.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die Beleuchtungseinrichtung
eine Sensorik zur Erfassung einer mittels der Beleuchtungseinrichtung beleuchtbaren
Oberfläche, wobei mittels der Beleuchtungseinrichtung auf der erfassten Oberfläche
ein aus zumindest annähernd gleich großen Pixeln zusammengesetztes Muster erzeugbar
ist. Mit anderen Worten kann die von der Pixel-Lichtquelle zu dem anamorphotischen
Element abgestrahlte Lichtverteilung in Abhängigkeit von den von der Sensorik gelieferten
Daten gegebenenfalls bereits so angepasst werden, dass sich im Zusammenspiel mit der
durch das anamorphotischen Element bewirkten Verzerrung und der Projektionsgeometrie
auf der erfassten Oberfläche eine besonderes gut erkennbare Darstellung beziehungsweise
ein Abbild der Lichtverteilung ergibt. Hier soll insbesondere die Erkennbarkeit durch
außerhalb des mit der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung ausgestatteten Fahrzeugs
verbessert werden, wobei situationsabhängig selbstverständlich auch jeweilige Fahrzeuginsassen
von einer verbesserten oder auch speziell für sie angepassten Darstellung profitieren
können. Eine entsprechende Sensorik kann eine Vielzahl verschiedener Sensoren umfassen.
Dazu gehören beispielsweise Radar-, Ultraschall- und Lasersensoren sowie Kameras und
allgemein optische Sensoren, wobei zusätzlich gegebenenfalls jeweilige entsprechende
Sendeeinrichtungen vorgesehen sind.
[0025] Die Anpassung der Lichtverteilung kann dabei durch eine gezielte Ansteuerung der
Pixel-Lichtquelle erfolgen, wofür beispielsweise eine elektronische Steuereinheit
(ECU, englisch "Electronic Control Unit") vorgesehen sein kann. Es ist also eine Anpassung
beziehungsweise Steuerung der Lichtverteilung durch entsprechend ausgelegte Software
und/oder Elektronik denkbar, sodass eine Realisierung verschiedener Lichtverteilungen
oder Darstellungen mit einer einzigen Beleuchtungseinrichtung möglich ist.
[0026] Konkret können beispielsweise mehrere Pixel der Pixel-Lichtquelle zu einem größeren
Pixel beziehungsweise Teilbereich der Lichtverteilung zusammengefasst beziehungsweise
zugeordnet werden. Besonderen Einfluss kann hier der Winkel zwischen den von der Beleuchtungseinrichtung
ausgehenden Lichtstrahlen und der erfassten beleuchteten Oberfläche haben. Typische
Fahrbahnunebenheiten und -neigungen haben zwar typischerweise nur einen vernachlässigbar
geringen Einfluss, beispielsweise eine ungefähr senkrecht zu der von dem Fahrzeug
befahrenen Fahrbahn in Beleuchtungsrichtung vor dem Fahrzeug aufragende Wand, kann
jedoch eine signifikante Modifikation der von der Pixel-Lichtquelle ausgestrahlten
Lichtverteilung erfordern, um eine aus zumindest annähernd gleich großen Pixeln zusammengesetzte
Darstellung auf der Wand - oder allgemein auf einer geneigten Oberfläche - zu erhalten
[0027] Durch diese Kombination der sensorischen Erfassung der zu beleuchtenden Oberfläche
und der entsprechenden gezielt abgestimmten Ansteuerung der Pixel-Lichtquelle beziehungsweise
der Modifikation der Lichtverteilung kann besonders vorteilhaft in verschiedensten
Situationen eine optimal erkennbare Darstellung erzielt werden.
[0028] Für alle Ausführungsformen der Erfindung gilt, dass auch andere als die beschriebenen
Geometrien denkbar sind, sodass beispielsweise die Pixel-Lichtquelle nicht notwendigerweise
Lichtverteilungen, Muster oder Bilder ausstrahlen muss, welche aus gleich großen Pixeln
zusammengesetzt sind. Auch in diesem Fall würde jedoch durch das anamorphotische Element
eine Verzerrung bewirkt werden, welche entlang zumindest einer Richtung einem quadratischen
Zusammenhang folgt.
[0029] Ebenso ist es auch denkbar, dass die beleuchtete Oberfläche der zumindest im Wesentlichen
ebenen von dem Fahrzeug befahrenen Fahrbahn entspricht, sondern beispielsweise durch
eine beliebige andere Oberfläche gebildet wird. Solche anderen Oberflächen können
etwa Oberflächen anderer Fahrzeuge oder Oberflächen - beispielsweise Wände - von Gebäuden
sein.
[0030] Um ein Verfahren zum Betreiben einer Beleuchtungseinrichtung für ein Fahrzeug bereitzustellen,
mittels welchem mit möglichst geringem Aufwand eine Lichtverteilung individuell gestaltet
werden kann, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das anamorphotische Element mittels
einer Pixel-Lichtquelle zumindest teilweise mit einer Lichtverteilung beleuchtet wird
und diese Lichtverteilung in zumindest einer Richtung durch das anamorphotische Element
nichtlinear verzerrt wird.
[0031] Die bisher und im Folgenden sowie in den Patentansprüchen beschriebenen funktionalen
Ausbildungen der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung sind entsprechend sinngemäß
auch auf das erfindungsgemäße Verfahren beziehungsweise die zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens verwendeten Vorrichtungen und Bauteile übertragbar und umgekehrt.
[0032] Insgesamt lässt sich die erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung beziehungsweise
das erfindungsgemäße Verfahren in jeder Ausführungsform besonders vorteilhaft dazu
nutzen, durch gezielte Darstellungen Informationen an die Umgebung, das heißt beispielsweise
an weitere Verkehrsteilnehmer, aber auch an jeweilige Insassen des mit der erfindungsgemäßen
Beleuchtungseinrichtung ausgestatteten Fahrzeugs zu übermitteln, wobei eine für Kommunikationszwecke
eine Darstellung beziehungsweise Projektion mit einheitlicher Auflösung, das heißt
mit einheitlicher Pixelgröße, besonders wünschenswert ist.
[0033] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen.
Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische und perspektivische Prinzipdarstellung einer Beleuchtungseinrichtung;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Verzerrungsmusters;
- Fig. 3a
- eine schematische und perspektivische Darstellung einer anamorphotischen Freiformlinse;
und
- Fig. 3b
- eine schematische und perspektivische Darstellung eines aus einer Anordnung mehrerer
Einzellinsen gebildeten anamorphotischen Elements.
[0034] Fig. 1 zeigt eine schematische und perspektivische Prinzipdarstellung einer Beleuchtungseinrichtung
1 mit einem Laser 2 als primärer aktiver Lichtquelle, der einen Laserstrahl 3 aussendet.
In einem Strahlengang des Lasers 2 beziehungsweise des Laserstrahls 3 sind vorliegend
mehrere optische Elemente angeordnet, wobei die Beleuchtungsseinrichtung 1 insgesamt
vorliegend als Frontscheinwerfer ausgebildet ist. Nachfolgend werden entsprechend
ihrer Reihenfolge im Strahlengang ausgehend von dem Laser 2 die in dem Strahlengang
angeordneten optischen Elemente beschrieben.
[0035] Der Laserstrahl 3 trifft zunächst auf ein optisches Konverterelement, welches vorliegend
als Phosphorelement 4 ausgebildet ist und regt dieses zum Leuchten beziehungsweise
zum Umsetzen des eingestrahlten, beispielsweise blauen Laserlichts in weißes Licht
an. Während der Laser 2 eine sehr helle Punktlichtquelle darstellt, welche einen intensiven
Lichtstrahl geringer Divergenz aussendet, kann das Phosphorelement 4 einen weniger
stark gerichteten Kegel weißen Lichtes abstrahlen. Das Phosphorelement 4 kann dazu
auch entsprechend geformt sein, indem die gewünschte Strahlaufweitung beispielsweise
durch konvexe Oberflächen oder allgemein eine Linsenform unterstützt wird.
[0036] Um das gegebenenfalls flächig von dem Phosphorelement 4 abgestrahlte Licht optimal
nutzen zu können, ist vorliegend im Strahlengang ein refraktives Element in Form einer
Linse 5 vorgesehen, welche hier beispielhaft zu verstehen ist und repräsentativ auch
für mehrere optische Elemente stehen kann. Insgesamt wird durch die Linse oder die
Linsen 5 das von dem Phosphorelement 4 ausgesendete Licht je nach konkreter Anforderung
gebündelt, aufgeweitet oder allgemein geformt, um eine optimale Ausleuchtung nachfolgender
optischer Elemente zu erzielen.
[0037] Auf die Linse 5 folgend ist im weiteren Strahlverlauf ein optisches Ablenkelement
in Form eines Digital Micromirror Device (DMD) 6 angeordnet, welches vorliegend einen
auf einem Träger angeordneten beleuchteten Bereich beziehungsweise Spiegelbereich
7 aufweist. Die einzelnen Mikrospiegel des DMD 6 können jeweils als einzelner Pixel
aufgefasst werden, sodass durch gezieltes Einstellen der Verkippung der Mikrospiegel
eine gewünschte Lichtverteilung erzeugbar ist. Es können jedoch auch mehrere Mikrospiegel
zu einem einzigen Pixel der Lichtverteilung zusammengefasst werden. Auf diese Weise
dient das unter einem Winkel angestrahlte DMD 6 als passive Pixel-Lichtquelle, welche
eine vorgebbare Lichtverteilung 9 abstrahlt. Vorliegend ist durch gezieltes Verkippen
einer Untermenge von Mikrospiegeln des DMD 6 ein ausgeblendeter Bereich 8 erzeugt,
der also einen dunklen Bereich in der Lichtverteilung 9 darstellt beziehungsweise
erzeugt.
[0038] Die von dem DMD 6 ausgestrahlte Lichtverteilung 9 trifft auf ein anamorphotisches
Element, welches vorliegend als einzelne anamorphotische Linse 10 realisiert ist.
Beim Durchtritt durch diese anamorphotische Linse 10 wird die Lichtverteilung 9 verzerrt
und als Bild 11 der Lichtverteilung 9 auf eine Oberfläche in der Umgebung der Beleuchtungseinrichtung
1 - vorliegend auf eine Fahrbahn 12 - projiziert. In dem Bild 11 der Lichtverteilung
9 ist deutlich ein Bild 13 des ausgeblendeten Bereichs 8 zu erkennen, wobei in diesem
nicht beleuchteten Bereich ein fremdes Fahrzeug 14 dargestellt ist. Durch Ausblenden
beziehungsweise Nicht-Beleuchten des Bereiches, in dem sich das fremde Fahrzeug 14
befindet, kann vorteilhaft eine Blendung oder Irritation jeweiliger Fahrzeuginsassen
vermieden werden, wodurch die Sicherheit im Straßenverkehr gesteigert werden kann.
[0039] Bei bekannten Beleuchtungseinrichtungen für Fahrzeuge, welche keine oder nur eine
herkömmliche, einfache anamorphotische Linse mit einer gleichmäßigen Verzerrung verwenden,
ist der durch die Geometrie der Projektion unvermeidlich gegebene Effekt zu beobachten,
dass in einem tatsächlich auf der Fahrbahn 12 dargestellten beziehungsweise erkennbaren
Bild einer Lichtverteilung 9 auch bei konstanter Pixelgröße der Pixel-Lichtquelle
die Größe der den einzelnen Pixeln entsprechenden Teilbereiche beziehungsweise Teilbilder
mit zunehmender Entfernung von dem Fahrzeug variiert. Um diesen unerwünschten Effekt
auszugleichen, ist es vorliegend vorgesehen, dass die anamorphotische Linse 10 eine
unterschiedlich starke Verzerrung von verschiedenen Pixeln entsprechenden Teilbereichen
der Lichtverteilung 9 bewirkt. Konkret ist dabei vorgesehen, dass diejenigen Pixel
in der Lichtverteilung 9, deren Bilder in größerer Entfernung von der Beleuchtungseinrichtung
1 im Bild 11 der Lichtverteilung 9 auf der Fahrbahn 12 dargestellt werden, stärker
verzerrt werden als diejenigen Pixel der Lichtverteilung 9, deren Bilder als Teile
des Bildes 11 der Lichtverteilung 9 auf der Fahrbahn 12 näher an der Beleuchtungseinrichtung
1 auf der Fahrbahn 12 dargestellt werden.
[0040] Insbesondere steigt der Grad beziehungsweise die Stärke der Verzerrung dabei von
den weniger stark zu den stärker verzerrten Pixeln der Lichtverteilung 9 quadratisch
an. Dieser quadratische Anstieg der Verzerrung wird bei der Projektion der so verzerrten
Lichtverteilung auf die Fahrbahn 12 gerade durch die Projektion auf die Fahrbahn 12,
das heißt durch den aufgrund des Winkels zwischen den von der Beleuchtungseinrichtung
1 ausgehenden Lichtstrahlen und der Fahrbahn 12 entstehenden Effekts der Pixelvergrößerung
mit zunehmender Entfernung von dem Fahrzeug, ausgeglichen. Damit stellen sich im Endeffekt
im Bild 11 der Lichtverteilung 9 auf der Fahrbahn 12 unabhängig von der Entfernung
von dem Fahrzeug beziehungsweise von der Beleuchtungseinrichtung 1 die den einzelnen
Pixeln der Lichtverteilung 9 zugeordneten Bereiche gleich groß dar beziehungsweise
erstrecken sich über gleich große Flächenstücke der Fahrbahn 12.
[0041] Somit kann in diesem typischen Fall ohne zusätzlichen Berechnungs- oder Steuerungsaufwand
allein aufgrund der inhärenten optischen Eigenschaften der anamorphotischen Linse
10 auch bei besonders einfach zu realisierender konstanter Pixelgröße der verwendeten
Pixel-Lichtquelle, das heißt hier also des DMD 6, anderen sich in der Umgebung aufhaltenden
Verkehrsteilnehmern oder Personen eine optimale, unverzerrte Darstellung von Informationen
präsentiert werden und/oder eine gleichmäßigere Ausleuchtung und/oder eine präzisere
Aussparung von Bereichen die nicht beleuchtet werden sollen, erzielt werden.
[0042] Eine für Kommunikations- und/oder Informationszwecke nützliche, auf die Fahrbahn
12 projizierbare Lichtverteilung 9 beziehungsweise ein Bild 11 einer Lichtverteilung
9 kann beispielsweise einen - gegebenenfalls auch animierten oder mit gegebenenfalls
animierten Pfeilen versehenen - Zebrastreifen darstellen, mittels dessen Fußgängern
signalisiert werden kann, dass sie von dem Fahrzeug erkannt wurden und eine sichere
Fahrbahnüberquerung möglich ist.
[0043] Fig. 2 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Verzerrungsmuster 15, das sich
als verzerrte Lichtverteilung verstehen lässt, welche sich beim Durchtritt einer aus
gleich großen Pixeln zusammengesetzten Lichtverteilung 9 durch die anamorphotische
Linse 10 unmittelbar nach dieser ergibt. Zur Orientierung ist ein zweidimensionales
Koordinatensystem mit x- und y-Richtungen dargestellt. Deutlich zu erkennen ist, dass
beispielsweise der Pixel 16 der größte Pixel ist und beim Durchlaufen des Verzerrungsmusters
15 in y-Richtung die nachfolgenden Pixel kleiner werden, sodass beispielsweise der
Pixel 17 nurmehr einen Bruchteil der Höhe beziehungsweise Ausdehnung in y-Richtung
des Pixels 16 aufweist. Entsprechendes gilt auch für jeden anderen Pixel, sodass ausgehend
von einem beliebigen Pixel die Abfolge der sich in y-Richtung an diesen anschließenden
Pixel in ihrer Ausdehnung in y-Richtung gemäß einem quadratischen Zusammenhang, das
heißt also einem mathematischen Zusammenhang, der durch eine quadratische Funktion
beschrieben werden kann, abnehmen.
[0044] Zusätzlich zu dieser zunehmenden Stauchung beziehungsweise Verzerrung in positiver
y-Richtung ist vorliegend auch eine - wenn auch weniger stark ausgeprägt dargestellte
- zunehmende Verzerrung in x-Richtung erkennbar, die dazu führt, dass ausgehend von
einem beliebigen Pixel die Abfolge der sich in negativer x-Richtung an diesen anschließenden
Pixel in ihrer Ausdehnung in x-Richtung abnehmen. Diese ansteigende Verzerrung in
negativer x-Richtung ist als optional zu betrachten, da beispielsweise bei einer Beleuchtungsrichtung
in Fahrzeuglängsrichtung die x-Richtung des Verzerrungsmusters 15 die Ausdehnung des
beleuchteten Bereiches auf der Fahrbahn 12 in Fahrbahn- und Fahrzeugquerrichtung beschreibt
und hier die Ausdehnung des beleuchteten Bereichs typischerweise deutlich geringer
ist als die Ausdehnung des beleuchteten Bereiches auf der Fahrbahn 12 in Fahrbahn-
und Fahrzeuglängsrichtung, entsprechende der in y-Richtung des Verzerrungsmusters
15. Damit ist auch der Effekt der durch die Projektion hervorgerufenen Pixelvergrößerung
im Bild 11 der Lichtverteilung 9 auf der Fahrbahn 12 in x-Richtung deutlich weniger
stark ausgeprägt beziehungsweise für Beobachter weniger auffallend.
[0045] In Fig. 3a und in Fig. 3b ist jeweils eine mögliche Ausführungsform der anamorphotischen
Linse 10 dargestellt. Fig. 3a zeigt dabei eine Freiformlinse 19, welche eine Halblinsenform
mit einer flachen Seite 20 und einer gekrümmten Seite 21 aufweist. Die Krümmung der
gekrümmten Seite 21 nimmt dabei in negativer y-Richtung ab, sodass eine Abweichung
von einer sphärischen Form gegeben und auch deutlich erkennbar ist.
[0046] Die in Fig. 3b dargestellte Variante zeigt eine Linsenanordnung 22, welche ebenfalls
eine flache Seite 23 aufweist. Die dieser flachen Seite 23 gegenüberliegende Seite
ist hier jedoch aus einer Mehrzahl von Einzellinsen 24, 25, 26, 27 zusammengesetzt,
welche jeweils eine Halblinsen- beziehungsweise Halbzylinderform mit gleich- beziehungsweise
regelmäßiger Krümmung aufweisen. Dabei unterscheiden sich die Einzellinsen 24 bis
27 sowohl durch ihre Krümmung als auch durch ihre Dicke beziehungsweise Materialstärke,
wobei sich die entsprechenden Werte in negativer y-Richtung von einer zur jeweils
nächsten der Einzellinsen 24 bis 27 verringern. Das bedeutet, dass die Einzellinse
24 sowohl die größte Dicke beziehungsweise Materialstärke als auch die größte Krümmung
aller Einzellinsen 24 bis 27 aufweist und die Einzellinse 27 entsprechend die geringste
Dicke beziehungsweise Materialstärke und die geringste Krümmung besitzt.
[0047] Durch ihre jeweilige regelmäßige Form bewirkt jede der Einzellinsen 24 bis 27 eine
gleichmäßige Verzerrung der durch sie hindurchtretenden Teile der Lichtverteilung
9 und die beschriebene, insgesamt nichtlineare Verzerrung der Lichtverteilung 9 ergibt
sich erst über die gesamte Fläche hinweg im Vergleich der jeweiligen Teilbereiche.
Für eine derart aus Einzellinsen 24 bis 27 zusammengesetzte anamorphotische Linsenanordnung
22 sind neben der hier schematisch dargestellten eine Vielzahl weiterer Varianten
denkbar, wobei prinzipiell auch die Einzellinsen 24 bis 27 jeweils für sich genommen
nicht regelmäßig geformt sein müssen, sondern jeweils auch als Freiformlinse und/oder
als Gradientenlinse ausgebildet sein können. Auch ist die hier dargestellte halbzylindrische
Form der Einzellinsen 24 bis 27 nur als Beispiel zu verstehen und es wäre ebenso beispielsweise
eine halbkugelige oder sonstige Gestalt denkbar. Damit können jeder Einzellinse 24
bis 27 eine einzige oder mehrere Pixelzeilen oder aber ein einziger oder mehrere Pixeln
zugeordnet sein.
[0048] Ebenso ist selbstverständlich auch für die in Fig. 3a dargestellte Freiformlinse
19 eine Vielzahl von Formen denkbar. Diese Vielfalt bietet den Vorteil, dass eine
optimale Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten und Anforderungen möglich ist,
während die aus mehreren Einzellinsen 24 bis 27 zusammengesetzte Linsenanordnung 22
gegebenenfalls kostengünstiger herstellbar ist.
[0049] Unabhängig von der konkreten Gestalt der anamorphotischen Linse 10 kann diese beispielsweise
aus einem Glas oder aus einem Kunststoffmaterial gefertigt sein. Um die optischen
Eigenschaften der Beleuchtungseinrichtung 1 zu verbessern, kann eine reflexionsreduzierende
Beschichtung vorgesehen sein, um Verluste zu minimieren.
[0050] Insgesamt kann unabhängig von der konkreten Ausführungsform also durch eine anamorphotische
Linse 10 im Strahlengang der Beleuchtungseinrichtung 1 eine insbesondere nichtlineare
Verzerrung einer Lichtverteilung 9 bewirkt werden, wodurch eine besonders vorteilhafte
Anpassung der Pixelgröße beziehungsweise Pixeldichte im letztendlich auf einer beleuchteten
Oberfläche erkennbaren Bild 11 der Lichtverteilung 9 erzielbar ist. Damit kann die
Erkennbarkeit und die wahrgenommene Qualität eines Bildes oder eines Musters signifikant
verbessert werden, wobei insbesondere nicht die Pixelanzahl beziehungsweise Pixeldichte
der eingesetzten Pixel-Lichtquelle erhöht werden muss, sodass hiermit eine besonders
effiziente und ressourcensparende Lösung gegeben ist und die Pixeldichte beziehungsweise
Auflösung gezielt in denjenigen Bereichen erhöht beziehungsweise verbessert werden
kann, in denen sich der größte positive Effekt erzielen lässt.
1. Beleuchtungseinrichtung (1) für ein Fahrzeug, mit einer Pixel-Lichtquelle (6) und
einem von der Pixel-Lichtquelle (6) zumindest teilweise mit einer Lichtverteilung
(9) beleuchtbaren anamorphotischen Element (10),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Lichtverteilung (9) in zumindest einer Richtung durch das anamorphotische Element
(10) nichtlinear verzerrbar ist.
2. Beleuchtungseinrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das anamorphotische Element (10) als Freiformlinse (10, 19) ausgestaltet ist.
3. Beleuchtungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das anamorphotische Element (10) als Gradientenlinse ausgebildet ist.
4. Beleuchtungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das anamorphotische Element (10) als Anordnung (22) einer Mehrzahl von Einzellinsen
(24, 25, 26, 27), welche sich durch zumindest eine optische Eigenschaften, insbesondere
eine Brechungseigenschaft, unterscheiden, ausgebildet ist.
5. Beleuchtungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
innerhalb einer sich in eine Richtung erstreckenden Abfolge von Teilbereichen der
verzerrten Lichtverteilung jeweilige sich in diese Richtung erstreckende Ausdehnungen
der Teilbereiche gemäß einem monotonen quadratischen Zusammenhang gegenüber den entsprechenden
Teilbereichen der unverzerrten Lichtverteilung (9) durch das anamorphotische Element
(10) verzerrt sind.
6. Beleuchtungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Pixel-Lichtquelle (6) einen Flächenlichtmodulator (6), insbesondere ein Digital
Micromirror Device (6), umfasst.
7. Beleuchtungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Pixel-Lichtquelle (6) aus einer Mehrzahl von aktiven Lichtquellen zusammengesetzt
ist.
8. Beleuchtungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beleuchtungseinrichtung (1) zumindest einen Laser (2) und ein in einem Strahlengang
des Lasers (2) angeordnetes optisches Konverterelement (4), insbesondere ein Phosphorelement
(4), umfasst.
9. Beleuchtungseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beleuchtungseinrichtung (1) eine Sensorik zur Erfassung einer mittels der Beleuchtungseinrichtung
(1) beleuchtbaren Oberfläche (12) umfasst und mittels der Beleuchtungseinrichtung
(1) auf der erfassten Oberfläche (12) ein aus zumindest annähernd gleich großen Pixeln
zusammengesetztes Muster (11) erzeugbar ist.
10. Verfahren zum Betreiben einer Beleuchtungseinrichtung (1) für ein Fahrzeug, bei dem
ein anamorphotisches Element (10) mittels einer Pixel-Lichtquelle (6) zumindest teilweise
mit einer Lichtverteilung (9) beleuchtet wird, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lichtverteilung (9) in zumindest einer Richtung durch das anamorphotische Element
(10) nichtlinear verzerrt wird.