(19)
(11) EP 3 203 482 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.08.2017  Patentblatt  2017/32

(21) Anmeldenummer: 17000480.8

(22) Anmeldetag:  24.01.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
G21F 5/005(2006.01)
G21F 9/28(2006.01)
G21F 5/06(2006.01)
G21F 9/34(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 16.11.2012 DE 102012022423

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
13000348.6 / 2733704

(71) Anmelder:
  • Grunau, Hartmut
    28329 Bremen (DE)
  • GNS Gesellschaft für Nuklear-Service mbH
    45127 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Grunau, Hartmut
    28329 Bremen (DE)
  • Blenski, Hans-Jürgen
    44388 Dortmund (DE)

(74) Vertreter: Möller, Friedrich et al
Meissner Bolte Patentanwälte Rechtsanwälte Partnerschaft mbB Hollerallee 73
28209 Bremen
28209 Bremen (DE)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 24-03-2017 als Teilanmeldung zu der unter INID-Code 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) ENDLAGERBEHÄLTER UND VERFAHREN ZUM TROCKNEN KONTAMINIERTER GEGENSTÄNDE IN EINEM ENDLAGERBEHÄLTER


(57) In den Endlagerbehältern (10) unterzubringende kontaminierte Gegenstände sind üblicherweise feucht. Die Feuchtigkeit der kontaminierten Gegenstände führt mit der Zeit zum Durchrosten der Endlagerbehälter (10).
Die Erfindung sieht es vor, die Endlagerbehälter (10) im Inneren zu temperieren, insbesondere durch Heizpaneele (22) aufzuheizen und dabei entstehende feuchte aufgeheizte Luft aus dem Inneren des Endlagerbehälters (10) abzusaugen. Die kontaminierten Gegenstände werden so vor dem Einlagern getrocknet und damit keine Feuchtigkeit im Endlagerbehälter (10) eingeschlossen, die zu einem Durchrosten desselben führen könnte.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen insbesondere kontaminierter Gegenstände in einem Endlagerbehälter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Endlagerbehälter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7.

[0002] Endlagerbehälter dienen insbesondere zur Aufnahme von Gegenständen bzw. Reststoffen, die eine langfristige Endlagerung erfordern, ohne mit der Umwelt in Kontakt zu kommen. Beispielsweise nehmen solche Endlagerbehälter stückige oder rieselfähige Gegenstände auf, die radioaktiv, chemisch und/oder biologisch kontaminiert sind. Die Reststoffe bzw. Gegenstände werden vom Endlagerbehälter dauerhaft hermetisch von der Umwelt abgeschlossen.

[0003] Häufig werden Endlagerbehälter mit Gegenständen bzw. Reststoffen beladen, die feucht sind oder eine Restfeuchte aufweisen. Solche Gegenstände oder Reststoffe müssen getrocknet werden, damit die Feuchtigkeit nicht im Endlagerbehälter verbleibt, was insbesondere in Verbindung mit radioaktiven, chemischen oder biologischen Kontaminationen zu einem raschen Durchrosten und somit Zerstören des Endlagerbehälters führen würde.

[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und einen Endlagerbehälter zu schaffen, womit ein einfaches und wirksames Trocknen der insbesondere kontaminierten Gegenstände möglich ist. Der Endlagerbehälter soll auch einfach herstellbar sein.

[0005] Ein Verfahren zum Trocknen mindestens eines kontaminierten Gegenstands in einem Endlagerbehälter weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf. Indem der mindestens eine Gegenstand im Endlagerbehälter getrocknet wird durch innnseitiges Aufheizen desselben, lässt sich das Trocknen des kontaminierten Gegenstands oder der kontaminierten Gegenstände vornehmen, wenn sich diese schon im Endlagerbehälter befinden. Dadurch, dass der mindestens eine kontaminierte Gegenstand durch eine Heizung mittels mehrerer selektiv betriebener Heizelemente im Inneren des Endlagerbehälters getrocknet wird, erfolgt ein Aufheizen des Innenraums des Endlagerbehälters, indem sich die zu trocknenden kontaminierten Gegenstände befinden, wodurch die Luft im Inneren des Endlagerbehälters Feuchtigkeit aufnehmen kann. Die mehreren Heizelemente werden selektiv betrieben. Es kann so der mindestens eine sich im Innenraum des Endlagerbehälters befindende kontaminierte Gegenstand in mehreren Schritten getrocknet werden. Vor allem kann das selektive Betreiben der Heizelemente auch dazu verwendet werden, eine gezielt gerichtete Trocknung, beispielsweise von unten nach oben, herbeizuführen. Auch kann dort intensiver getrocknet werden, wo sich die meiste Feuchtigkeit bzw. Feuchtigkeitsnester befinden.

[0006] Durch vorzugsweise kontinuierliche Abfuhr der feuchten Luft während des Trocknungsvorgangs wird die Feuchtigkeit aus dem Endlagerbehälter abtransportiert. Insbesondere wird die abgeführte feuchte Luft durch trockene Außenluft oder getrocknete Luft ersetzt, so dass die zugeführte Luft durch Aufheizen im Inneren des Endlagerbehälters Feuchtigkeit aufnehmen kann, die durch die Abfuhr, vorzugsweise Absaugen der aufgeheizten, feuchten Luft aus dem Endlagerbehälter heraustransportiert wird.

[0007] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht die Abfuhr der im Inneren des Endlagerbehälters entstehenden feuchten Luft vor. Dadurch wird ein dauerhafter Einschluss von Feuchtigkeit im Inneren des Endlagerbehälters wirksam vermeiden.

[0008] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens sieht es vor, die beim Trocknen entstehende feuchte Luft aus dem Inneren des Endlagerbehälters abzusaugen. Bevorzugt findet das Absaugen mittels Unterdruck statt, wobei gegebenenfalls trockene Luft oder trockenere Luft dem Inneren des Endlagerbehälters zugeführt wird. Es kommt so zu einem Luftstrom im Inneren des Endlagerbehälters, der eine vorzugsweise kontinuierliche Abfuhr der sich beim Trocknen bildenden Feuchtigkeit herbeiführt.

[0009] Es ist insbesondere vorgesehen, den oder die Gegenstände im Endlagerbehälter durch Vakuumtrocknung zu trocknen. Hierdurch findet eine besonders wirksame Trocknung statt, und zwar besonders dann, wenn gleichzeitig eine Abfuhr der sich im Inneren des Endlagerbehälters bildenden Feuchtigkeit erfolgt.

[0010] Die Trocknung findet bevorzugt mit einer Vakuumpumpe statt, die den Druck im Inneren des Endlagerbehälters auf unter 1 bar, vorzugsweise 20 mbar bis 50 mbar, reduziert. Das hat eine wirksame Vakuumtrocknung zur Folge.

[0011] Weiter bevorzugt ist es vorgesehen, den Trocknungsgrad bzw. das Trocknungskriterium während der Trocknung oder in Endphasen der Trocknung zu ermitteln. Das erfolgt über die Messung des zeitlichen Verlaufs des Druckanstiegs im Endlagerbehälter bei abgeschalteter Vakuumpumpe und vollständig luftdichtem Verschluss des Endlagerbehälters. Wenn innerhalb eines bestimmten Zeitraums, der bis zu einer Stunde betragen kann, der Druckanstieg unterhalb eines bestimmten Werts, der vorzugsweise unter 10 mbar liegt, sich bewegt, sind die Gegenstände im Endlagerbehälter ausreichend getrocknet. Des Weiteren ist es bevorzugt vorgesehen, zur Messung des Trocknungskriteriums den Behälterinnendruck auf einen bestimmten Wert zu bringen. Dieser Wert liegt vorzugsweise unterhalb von 20 mbar.

[0012] Ein Endlagerbehälter zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 7 auf. Bei diesem Endlagerbehälter sind den Innenseiten mindestens einiger Wände und/oder des Bodens Temperierelemente zugeordnet. Es ist auch denkbar, im Inneren des Endlagerbehälters nur ein solches Element vorzusehen, was dann entweder einer Wandung oder nur dem Boden zugeordnet ist. Durch das mindestens eine Temperierelement können die kontaminierten Gegenstände im Innenraum des Reststoffbehälters durch Beheizung getrocknet oder auch gekühlt werden. Das jeweilige Temperierelement ist als ein Heizpaneel und/oder ein Kühlpaneel, wenn die kontaminierten Gegenstände im Endlagerbehälter noch heiß sind und abgekühlt werden müssen, ausgebildet.

[0013] Vorzugsweise sind mehrere Temperierelemente vorgesehen, und zwar können die mehreren Temperierelemente der Innenseite mindestens einer Wandung oder des Bodens zugeordnet sein oder sie sind verteilt auf unterschiedliche Wände und/oder den Boden. Die Anzahl und Anordnung der Temperierelemente kann beliebig variieren; sie ist bevorzugt an die größte Heizleistung oder Kühlleistung geknüpft und kann sich auch nach der Art des mindestens einen zu trocknenden oder zu kühlenden Gegenstands im Inneren des Endlagerbehälters richten.

[0014] Vorzugsweise finden Elektroheizpaneele Verwendung, so dass das Aufheizen des Innenraums des Endlagerbehälters elektrisch erfolgen kann. Alternativ ist es auch denkbar, die Heizpaneele mit Strömungskanälen zu versehen, durch die heiße Luft oder aufgeheizte Flüssigkeit zirkuliert.

[0015] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht es vor, dem mindestens einen Temperierelement oder jedem Temperierelement mindestens ein Schutzelement zuzuordnen. Das Schutzelement, wobei es sich bevorzugt um eine Schutzplatte oder Schutzpaneele handelt, ist der ins Innere weisenden Fläche des jeweiligen Temperierelements zugeordnet. Ein Schutzelement oder auch mehrere Schutzelemente überdecken dabei bevorzugt die gesamte Fläche jedes Temperierelements oder jeder Temperierplatte. Die Schutzelemente oder Schutzplatten können direkt vor den Temperierelementen, insbesondere Heiz- oder Kühlpaneelen, angeordnet sein und dabei entweder sich in Kontakt mit den Heiz- bzw. Kühlpaneelen befinden oder auch mit geringem Abstand davor angeordnet sein. Die Schutzelemente dienen zum mechanischen Schutz der Temperierelemente. So verhindern die Schutzelemente Beschädigungen der empfindlichen Temperierelemente durch den oder jeden im Inneren des Endlagerbehälters angeordneten kontaminierten Gegenstand. Der vollflächige Schutz der Innenseiten der Temperierelemente ist vor allem dann vorteilhaft, wenn im Inneren des Endlagerbehälters schütt- oder rieselfähige Gegenstände bzw. Reststoffe gelagert werden.

[0016] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht eines Endlagerbehälters mit zwei auf diesem noch nicht aufgesetzten Deckeln,
Fig. 2
eine perspektivische Ansicht nur des noch offenen Endlagerbehälters,
Fig. 3
ein Endlagerbehälter in einer Ansicht der Fig. 2 im teilweisen Schnitt,
Fig. 4
einen mittigen Querschnitt durch den Endlagerbehälter der Fig. 1 bis 3, und
Fig. 5
eine teilweise geschnittene Draufsicht auf den noch unverschlossenen Endlagerbehälter der Fig. 1 bis 3.


[0017] Der in den Figuren gezeigte Endlagerbehälter 10 dient zur Aufnahme mindestens eines kontaminierten Gegenstands. Vorzugsweise finden im Innenraum 11 des Endlagerbehälters 10 mehrere kontaminierte Gegenstände Aufnahme. Bei den Gegenständen kann es sich um stückige oder rieselfähige Gegenstände handeln. Der Endlagerbehälter 10 dient vor allem zur langfristigen sicheren Aufbewahrung kontaminierter Gegenstände, sogenannte Reststoffe. Die Gegenstände bzw. Reststoffe können radioaktiv, chemisch und/oder biologisch kontaminiert sein.

[0018] Der gezeigte Endlagerbehälter 10 ist quaderförmig ausgebildet. Die Erfindung eignet sich aber auch für Endlagerbehälter mit beliebiger anderer Gestalt, beispielsweise zylindrischen Endlagerbehältern.

[0019] Der hier gezeigte quaderförmige Endlagerbehälter 10 weist einen ebenen Boden 12 mit rechteckförmiger Grundfläche, zwei parallele Seitenwände 13, zwei quer dazu verlaufende, parallele Stirnwände 14 sowie eine Decke 15 auf. Die Decke 15 verläuft parallel zum Boden 12 und verfügt über die gleiche Grundfläche. Die Seitenwände 13 und die Stirnwände 14 verlaufen senkrecht zu dem horizontalen Boden 12 und der Decke 15.

[0020] Der Endlagerbehälter 10 des gezeigten Ausführungsbeispiels verfügt an allen acht Ecken über Eckbeschläge 16. Bevorzugt handelt es sich hierbei um genormte Eckbeschläge 16, wie sie auch bei ISO-Frachtcontainern Verwendung finden.

[0021] Die Decke 15 des Endlagerbehälters 10 ist mit einer großflächigen Öffnung 17 versehen. Die Öffnung 17 erstreckt sich über einen Großteil der Fläche der Decke 15. Die Öffnung 17 ist rechteckig ausgebildet, und zwar so, dass ihre Ränder mit gleichen, geringen Abständen zu den Außenflächen der Stirnwände 14 und der Seitenwände 13 verlaufen. Die Ecken der Öffnung 17 sind abgeschrägt, und zwar so, dass sie die Eckbeschläge 16 freilassen. Durch die Öffnung 17 können kontaminierte Gegenstände, insbesondere Reststoffe, in den Innenraum 11 des Endlagerbehälters eingefüllt werden. Die Öffnung 17 ist beim hier gezeigten Endlagerbehälter 10 verschließbar durch zwei Deckel, und zwar einen unteren, inneren Primärdeckel 18 und einen diesen von außen überdeckenden Sekundärdeckel 19. Der Sekundärdeckel 19 ist etwas größer als der Primärdeckel 18, so dass er ringsherum über den Rand des Primärdeckels 18 hinausragt. Sowohl der Primärdeckel 18 als auch der Sekundärdeckel 19 sind separat mit der Decke 15 verschraubt, und zwar durch eine Vielzahl von in den Figuren angedeuteten Schrauben 20. Die Deckel 18 und 19 können mit der Decke 15 aber auch auf andere Weise dauerhaft verbunden sein, beispielsweise durch Nieten, Schweißen und/oder Kleben.

[0022] Die Öffnung 17 ist von einem abgestuften Rand umgeben. Eine tieferliegende erste Stufe dient zur bündigen Aufnahme des Primärdeckels 18, so dass auf die darüberliegende, größere zweite Stufe der Sekundärdeckel 19 aufgesetzt werden kann. Die zweite Stufe ist so tief, dass der Sekundärdeckel 19 flächenbündig mit der Oberseite der Decke 15 abschließt (Fig. 4). Eine umlaufende Auflagefläche für den unteren Primärdeckel 18 auf der unteren Stufe des Randes der Öffnung 17 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel mit zwei nebeneinanderliegenden, umlaufenden Dichtungen 21 versehen. Dadurch ist der Primärdeckel 18 im auf die Öffnung 17 aufgeschraubten Zustand abgedichtet und dadurch ein luftdichter Verschluss des Innenraums 11 des Endlagerbehälters 10 gewährleistet.

[0023] Die Seitenwände 13, die Stirnwände 14, der Boden 12 und die Decke 15 sind relativ dick ausgebildet. Die Dicke der Wände 13, 14, des Bodens 12 und der Decke 15 sind so bemessen, dass sie einen Austritt von Strahlung kontaminierter Gegenstände aus dem Innenraum 11 verhindern. Bevorzugt sind die Wände 13, 14, der Boden 12 und die Decke 15 sandwichartig ausgebildet, bestehen nämlich aus einer äußeren Stahlwandung, einer mittleren Betonschicht, die vorzugsweise zu bewehrt ist, und einer inneren Stahlwandung. Es ist aber auch denkbar, die Wände 13, 14, den Boden 12 und die Decke 15 vollständig aus massivem Stahl zu bilden oder mehrschichtig aus Stahl und anderen die Durchlässigkeit radioaktiver Strahlung verhindernden oder stark einschränkenden Materialien, beispielsweise Blei, zu bilden.

[0024] Der Innenraum 11 des hier gezeigten Endlagerbehälters 10 ist beheizbar. Dazu sind den Innenseiten der Seitenwände 13, der Stirnwände 14 und des Bodens 12 Heizelemente zugeordnet. Gegebenenfalls kann auch die Decke 15 mit Heizelementen versehen sein. Die Heizelemente sind im gezeigten Ausführungsbeispiel als elektrisch betriebene Heizpaneele 22 ausgebildet. Die Heizpaneele 22 sind den Innenseiten der Seitenwände 13, der Stirnwände 14 und des Bodens 12 zugeordnet und hier vorzugsweise befestigt. Mehrere nebeneinanderliegende Heizpaneele 22 erstrecken sich vorzugsweise über die ganze oder einen großen Teil der Innenfläche des Bodens 12. Die Seitenwände 13 und die Stirnwände 14 sind nur teilweise, nämlich etwa einem unteren Teil, der sich über die Hälfte bis zwei Drittel der Höhe der Seitenwände 13 und der Stirnwände 14 erstreckt, mit nebeneinanderliegenden Heizpaneelen 22 auf ihrer Innenseite versehen.

[0025] Die Heizpaneele 22 sind zum mechanischen Schutz gegen Beeinträchtigungen durch die im Innenraum 11 des Endlagerbehälters 10 untergebrachten Gegenstände geschützt. Dazu dienen von der Innenseite des Endlagerbehälters 10 her vor den Heizpaneelen 22 angeordnete Deckplatten, die so ausgebildet sind, dass sie die dahinterliegenden Heizpaneele 22 mechanisch vor Beeinträchtigungen durch die Gegenstände im Innenraum 11 schützen. Die die Heizpaneele 22 schützenden Deckplatten 23 sind lückenlos vor den Heizpaneelen 22 der Seitenwände 13 und der Stirnwände 14 und über den Heizpaneelen 22 auf dem Boden 12 angeordnet. Im Bereich der Wände 13 und 14 erstrecken sich die Deckplatten 23 über die Heizpaneele 22 hinweg über die gesamte Höhe der Seitenwände 13 und der Stirnwände 14. Mindestens oberhalb der Heizpaneele 22 sind die Deckplatten 23 an den Innenflächen der Seitenwände 13 und der Stirnwände 14 befestigt. Dadurch liegen die sich oberhalb der Heizpaneele 22 erstreckende Abschnitte der Deckplatten 23 an den Innenseiten der Seitenwände 13 bzw. der Stirnwände 14 an (Fig. 4).

[0026] Die Deckplatten 23 sind aus einem gute thermische Leiteigenschaften aufweisenden Material, beispielsweise Stahl, gebildet. Zur Stabilitätsverbesserung können die Deckplatten 23 profilierte Querschnitte aufweisen. Es ist auch denkbar, dass zwischen benachbarten Heizpaneelen 22 Zwischenräume sind und die Deckplatten 23 so profiliert sind, dass sie diese Zwischenräume ausfüllen und im Bereich der Zwischenräume sich an den Innenseiten der Seitenwände 13 und der Stirnwände 14 sowie gegebenenfalls des Bodens 12 abstützen und hieran befestigt sind.

[0027] Energieversorgungsleitungen der Heizpaneele 22, insbesondere Stromkabel bei elektrisch betriebenen Heizpaneelen 22, werden von den Heizpaneelen 22 im Innenraum 11 des Endlagerbehälters 10 durch eine durch einen Deckel 24 verschließbare Öffnung aus dem Endlagerbehälter 10 herausgeführt zu einer Energieversorgung und Steuerung. Vorzugsweise befinden sich unter dem Deckel 24 Steckdosen für die im Inneren des Endlagerbehälters 10 zu den Heizpaneelen 22 führenden Stromleitungen. An diese Steckdosen werden bei abgenommenem Deckel 24 Stecker der außenliegenden Zuleitungen angeschlossen.

[0028] Die Erfindung sieht eine Steuerung vor, die es zulässt, die Heizpaneele 22 im Inneren des Endlagerbehälters 10 individuell zu betreiben. Es können so alle Heizpaneele 22 gleichzeitig betrieben werden oder selektiv nur ein Teil der Heizpaneele 22.

[0029] Der Primärdeckel 18, womit die Öffnung 17 im Deckel 15 des Endlagerbehälters 10 verschließbar ist, verfügt über mindestens eine Öffnung, und zwar im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Öffnungen 25, 26. Bei der Öffnung 26 handelt es sich bevorzugt um eine solche zur Absaugung feuchter Luft, die durch die Heizpaneele 22 im Innenraum 11 des Endlagerbehälters 10 aufgewärmt worden sind. Die andere Öffnung 25 dient zur Zufuhr trockner, kühlerer Frischluft oder Raumluft ins Innere des Endlagerbehälters 10. Vorzugsweise sind die Öffnungen 25, 26 mit Anschlüssen für Schläuche zur Zu- bzw. Abfuhr von Luft versehen. Gegebenenfalls reicht nur eine Öffnung, wenn zur Zufuhr trockener Luft und Abfuhr feuchter Luft ein einziger Schlauch mit mehreren Kammern verwendet wird. Die Öffnungen 25, 26 sind nach Beendigung der Trocknung durch den Sekundärdeckel 19 verschließbar.

[0030] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Trocknen von Gegenständen, insbesondere Reststoffen, im Endlagerbehälter 10 näher beschrieben:

Zunächst wird der Innenraum 11 des Endlagerbehälters 10 mit den darin unterzubringenden kontaminierten Gegenständen bzw. Reststoffen beladen. Diese Gegenstände sind in der Regel noch feucht. Nach dem Beladen des Endlagerbehälters 10 wird die Öffnung 17 mit dem Primärdeckel 18 verschlossen. Bei noch nicht mit der Seitenwand 13 verbundenem Deckel 24 erfolgt nun das Trocknen der kontaminierten Reststoffe im Innenraum 11 des Endlagerbehälters 10. Dazu werden zunächst äußere Stromkabel mit Steckdosen unter dem Deckel 24 zur Stromversorgung der Heizpaneele 22 verbunden. Ebenso werden die Schläuche zur Zufuhr trockener Außenluft und zur Abfuhr aufgeheizter warmer Abluft in den Bereichen der Öffnungen 25 und 26 des Primärdeckels 18 angeschlossen. Die Schläuche zum Absaugen feuchter Abluft sind durch eine Vakuumpumpe oder dergleichen mit Unterdruck beaufschlagbar, und zwar vorzugsweise bis zu einem Innendruck im Endlagerbehälter 10 zwischen 10 mbar und 200 mbar, vorzugsweise 30 mbar bis 50 mbar. Die Einstellung und Überwachung bzw. Regelung des Unterdrucks im Inneren des Endlagerbehälters 10 erfolgt durch ein Dosierventil, das vorzugsweise der Vakuumpumpe zugeordnet ist. Bevorzugt wird frische, trockene Außenluft in den Innenraum 11 eingesaugt sowie aufgeheizt und feuchte Abluft aus dem Innenraum 11 abgesaugt. Es kommt so zu einer Vakuumtrocknung der kontaminierten, noch feuchten Gegenstände im Innenraum 11 des Endlagerbehälters 10.



[0031] Durch eine entsprechende Steuerung außerhalb des Endlagerbehälters 10 erfolgt das Trocknen der kontaminierten Gegenstände bzw. Reststoffe im Innenraum 11 des Endlagerbehälters 10 selektiv, insbesondere stufenweise. Anfangs werden nur die dem Boden 12 zugeordneten Heizpaneele 22 betrieben. Dadurch werden die feuchten kontaminierten Gegenstände zunächst am Boden aufgeheizt, so dass feuchte Flüssigkeit nach oben steigt. Erst später werden in einem zweiten Schritt auch die den Seitenwänden 13 und Stirnwänden 14 zugeordneten Heizpaneele 22 betrieben und dadurch die kontaminierten Gegenstände auch seitlich aufgeheizt. Dadurch wird die restliche Feuchtigkeit der kontaminierten Gegenstände im Innenraum 11 beseitigt. Es kommt so zu einem gezielten Trocknen der kontaminierten Gegenstände im Endlagerbehälter 10 durch ein von unten nach oben aufsteigendes Austreiben der Feuchtigkeit aus den kontaminierten Gegenständen bzw. Reststoffen.

[0032] Die Trocknung wird hinsichtlich der Einhaltung mindestens eines Trocknungskriteriums überwacht. Dies geschieht bevorzugt nach Ablauf einer gewissen Trocknungsdauer, die erfahrungsgemäß zum ausreichenden Trocknen der feuchten Gegenstände im Innenraum 11 des Endlagerbehälters 10 führt. Es ist aber auch denkbar, die Kontrolle des Trocknungskriteriums mehrfach während der Trocknung stichprobenartig durchzuführen oder sogar kontinuierlichen den Trocknungsgrad zu überwachen.

[0033] Zur Ermittlung des Trocknungsgrads und zur Überprüfung der Einhaltung des mindestens einen Trocknungskriteriums wird ein Absperrventil zur Vakuumpumpe geschlossen, und zwar bei einem Innendruck im Endlagerbehälter 10, der < 20 mbar ist. Nach einer Wartezeit von einigen Minuten, vorzugsweise etwa 5 Minuten, wird vorzugsweise durch ein Manometer außerhalb des Endlagerbehälters 10 der Druckanstieg innerhalb einer bestimmten Zeit ermittelt. Das Trocknungskriterium ist erfüllt, also die Gegenstände bzw. Reststoffe im Innenraum 11 des Endlagerbehälters 10 ausreichend getrocknet, wenn der Druckanstieg innerhalb eines bestimmten Zeitraums einen vorgegebenen Wert nicht übersteigt. Beispielsweise darf der Druckanstieg innerhalb bis zu einer Stunde nicht über 5 mbar liegen. Bevorzugt ist das Trocknungskriterium erfüllt, wenn der Druckanstieg innerhalb von etwa 15 Minuten 3 mbar nicht übersteigt.

[0034] Wird festgestellt, dass mindestens ein Trocknungskriterium nicht erfüllt ist, wird die Trocknung fortgesetzt und dazu die Vakuumpumpe wieder in Betrieb genommen. Nach einer gewissen Zeit der nachträglichen Trocknung wird erneut ermittelt, ob das Trocknungskriterium erfüllt ist.

[0035] Nach Abschluss der Trocknung, die gegebenenfalls mehrere Tage in Anspruch nehmen kann, werden die Anschlüsse der Schläuche und äußeren Stromversorgungskabel vom Endlagerbehälter 10 getrennt und der Sekundärdeckel 19 über den Primärdeckel 18 auf die Öffnung 17 aufgeschraubt zum Verschluss der Öffnungen 25 und 26 im Primärdeckel 18. Außerdem wird der Deckel 24 auf die Seitenwand 13 aufgeschraubt zum Verschluss der Stromkabeldurchführungen durch die Seitenwand 13 bzw. zum Abdecken der Steckdosen. Nunmehr kann der Endlagerbehälter 10 mit den sich darin befindenden getrockneten kontaminierten Gegenständen oder Reststoffen bei darin verbleibenden Heizpaneelen 22 der Endlagerung zugeführt werden, nämlich im Endlager eingelagert werden.

[0036] Der in den Figuren gezeigte Endlagerbehälter 10 ist des Weiteren so ausgebildet, dass mindestens einige Wandungen, vorzugsweise alle Wandungen, nämlich Seitenwände 13, Stirnwände 14, der Boden 12 und die Decke 15, zusammensteckbar sind. Dazu sind den Seitenwänden 13, den Stirnwänden 14, dem Boden 12 und der Decke 15 wechselweise miteinander korrespondierende und formschlüssig ineinandergreifende Vorsprünge 27 zugeordnet. Die Vorsprünge 27 und die Nuten 28 weisen im gezeigten Ausführungsbeispiel einen etwa rechteckigen Querschnitt auf. Die rechteckigen Vorsprünge 27 und Nuten 28 korrespondieren derart, dass sie im Wesentlichen spielfrei formschlüssig ineinandergreifen (Fig. 4).

[0037] Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die oberen und unteren horizontalen Stirnflächen der Seitenwände 13 und der Stirnwände 14 jeweils mit einem durchgehenden länglichen Vorsprung 27 versehen. Dazu korrespondierende durchgehende Nuten 28 sind in Längs- und Querrandbereichen sowohl des Bodens 12 als auch der Decke 15 vorgesehen (Fig. 4). Dadurch sind der Boden 12 und die Decke 15 formschlüssig mit den Seitenwänden 13 und den Stirnwänden 14 zusammensteckbar (Fig. 4). Außerdem sind die vertikalen Stirnflächen der Stirnwände 14 mit von oben nach unten durchgehenden Vorsprüngen 27 versehen, die in korrespondierende Nuten 28 in vertikalen Randbereichen der Seitenwände 13 eingreifen (Fig. 5). Dadurch sind auch die Seitenwände 13 und die Stirnwände 14 formschlüssig zusammensteckbar, wobei die schmaleren Stirnwände 14 zwischen den diese überlappenden Seitenwänden 13 zu liegen kommen (Fig. 5).

[0038] Die Vorsprünge 27 und Nuten 28 im Boden 12, der Decke 15 und in bzw. an den Seitenwänden 13 und Stirnwänden 14 sind so angeordnet, dass sie nach dem Zusammenfügen der Seitenwände 13, der Stirnwände 14, des Bodens 12 und der Decke 15 zum Endlagerbehälter 10 formschlüssig und spielfrei ineinandergreifen. Dadurch nehmen die Seitenwände 13, die Stirnwände 14, der Boden 12 und die Decke 15 ihre vorgesehenen Relativpositionen zueinander ein, in denen die zusammengesteckten Teile des Endlagerbehälters 10 miteinander verschweißt werden können. Gleichzeitig werden die Teile des Endlagerbehälters 10 relativ zueinander fixiert und so beim Schweißen zusammengehalten.

Bezugszeichenliste:



[0039] 
10
Endlagerbehälter
11
Innenraum
12
Boden
13
Seitenwand
14
Stirnwand
15
Decke
16
Eckbeschlag
17
Öffnung
18
Primärdeckel
19
Sekundärdeckel
20
Schraube
21
Dichtung
22
Heizpaneel
23
Deckplatte
24
Deckel
25
Öffnung
26
Öffnung
27
Vorsprung
28
Nut



Ansprüche

1. Verfahren zum Trocknen zumindest eines kontaminierten Gegenstands in einem Endlagerbehälter (10), wobei dass der mindestens eine Gegenstand im Endlagerbehälter (10) durch inneres Aufheizen des Endlagerbehälters (10) mittels einer Heizung im Inneren desselben getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizung durch mehrere selektiv betriebene Heizelemente vorgenommen wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Gegenstand in mehreren Schritten getrocknet wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich beim Trocknen bildende feuchte Luft aus dem Endlagerbehälter (10) abgeführt wird.
 
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Trocknen entstehende feuchte Luft aus dem Endlagerbehälter (10) abgesaugt wird.
 
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch mindestens eine insbesondere nach dem Trocknen verschließbare Öffnung (25, 26) des Endlagerbehälters (10) mittels Unterdruck abgesaugt wird.
 
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Gegenstand im Endlagerbehälter (10) durch Vakuumtrocknung getrocknet wird.
 
7. Endlagerbehälter für zumindest einen kontaminierten Gegenstand mit einem Innenraum (11) zur Aufnahme des mindestens einen Gegenstands, der von Seitenwänden (13), Stirnwänden (14), einem Boden (12) und einer eine durch mindestens einen Deckel (18, 19) verschließbare Öffnung (17) aufweisenden Decke (15) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenseite mindestens einer der Seitenwände (13), der Stirnwände (14) und/oder dem Boden (12) des Innenraums (11) wenigstens ein Temperierelement zugeordnet ist, und das mindestens eine Temperierelement als ein Heizpaneel (22) und/oder Kühlpaneel ausgebildet ist.
 
8. Endlagerbehälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Temperierelemente vorgesehen sind, die getrennt oder zusammen, insbesondere abhängig oder unabhängig voneinander, betreibbar sind.
 
9. Endlagerbehälter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass dem mindestens einen Temperierelement wenigstens ein mechanisches Schutzelement zugeordnet ist, vorzugsweise das oder jedes Schutzelement vor oder über einer Innenseite des jeweiligen Temperierelements angeordnet ist und/oder das jeweilige Schutzelement als eine Deckplatte (23) ausgebildet ist.
 
10. Endlagerbehälter nach einem der Ansprüche 7 bis 9, gekennzeichnet durch einen sandwichartigen Aufbau, vorzugsweise von außen nach innen eine Stahlwandung, eine Betonwandung, eine Stahlwandung, mindestens einem Temperierelement und wenigstens einem Schutzelement.
 
11. Endlagerbehälter nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Heizpaneel (22) als ein Elektroheizpaneel ausgebildet ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht