[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Griffsystem für die Montage an einer eine
Türbohrung aufweisenden Tür sowie ein Verfahren zur Montage eines Griffsystems.
[0002] Bekannte Türgriffsysteme weisen einen ersten Griff und einen zweiten Griff auf, welche
über einen Vierkantstift miteinander verbunden werden. In einem Vormontagezustand
kann ein erster Endabschnitt des Vierkantstifts bereits an dem ersten Griff befestigt
sein. Jedenfalls ist der erste Endabschnitt so ausgestaltet, dass dieser an dem ersten
Griff befestigbar ist. Zur Lagerung des ersten Griffs an der Tür ist eine Kombination
aus Schild und Unterteil vorgesehen. Entsprechend ist zur Lagerung des zweiten Griffs
eine zweite Schild/Unterteil-Kombination vorgesehen. Die Schild/Unterteil-Kombinationen
sind so gestaltet, dass sie einen Durchgang definieren, welcher den Vierkantstift
aufnehmen kann.
[0003] Zur Montage solcher Griffsysteme werden die Schild/Unterteil-Kombinationen auf gegenüberliegenden
Seiten der Tür auf die Türaußenseiten aufgesetzt und beispielsweise an die Tür angeschraubt.
Durch die Durchgänge der an die Tür geschraubten Schild/Unterteil-Kombinationen kann
dann der Vierkantstift geführt werden, dessen erster Endabschnitt bereits vor dem
Einführen des Vierkantstifts in die Durchgänge der Schild/Unterteil-Kombinationen
an dem ersten Griff befestigt sein kann. Abschließend wird der zweite Griff an dem
zweiten Endabschnitt des Vierkantstifts befestigt.
[0004] Für das Anschrauben der Schild/Unterteil-Kombinationen an die Tür wird die Tür üblicherweise
mit geeignet positionierten Bohrlöchern versehen. Das Ausbilden dieser Bohrlöcher
stellt einen zusätzlichen Arbeitsschritt dar, welcher noch dazu nur eine geringe Toleranz
hinsichtlich der Positionierung der Bohrlöcher erlaubt. So können falsch positionierte
Bohrlöcher dazu führen, dass sich die Schild/Unterteil-Kombinationen gar nicht anschrauben
lassen oder nach dem Anschrauben die in den Schild/Unterteil-Kombinationen vorgesehenen
Durchgänge nicht konzentrisch zueinander und/oder zu einer in der Türbohrung befindlichen
Schlossnuss angeordnet sind, wodurch die sich daran anschließende Montage der Griffe
erschwert oder gar unmöglich wird.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein einfacher zu montierendes Griffsystem bereitzustellen.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Griffsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und insbesondere dadurch, dass eine erste Lagerbuchse zur Lagerung des ersten Griffs
und eine zweite Lagerbuchse zur Lagerung des zweiten Griffs vorgesehen ist, wobei
die Lagerbuchsen jeweils einen den Vierkantstift aufnehmenden Durchgang definieren,
wenigstens eine der Lagerbuchsen in die Türbohrung der Tür einpressbar ist, der Vierkantstift
in einem dem ersten Endabschnitt abgewandten zweiten Endabschnitt mit einem Gewinde
versehen ist und eine Gewindemutter vorgesehen ist, die derart auf das Gewinde aufgeschraubt
werden kann, dass die wenigstens eine Lagerbuchse in die Türbohrung gepresst wird.
[0007] Aufgrund des Einpressens der wenigstens einen Lagerbuchse kann erfindungsgemäß auf
ein Anschrauben der Lagerbuchsen an der Tür und somit auch auf ein genaues Positionieren
von hierfür notwendigen Bohrlöchern verzichtet werden, wodurch die Montage des Griffsystems
erheblich vereinfacht wird.
[0008] Zudem ist das Einpressen der Lagerbuchsen auch gegenüber einem Einschlagen der Lagerbuchsen
in die Türbohrung vorteilhaft, da beim Einschlagen der Lagerbuchsen die Gefahr besteht,
dass die Tür beschädigt wird. Außerdem lässt sich beim Einschlagen der Lagerbuchsen
nicht ohne weiteres sicherstellen, dass die eingeschlagenen Lagerbuchsen konzentrisch
zur Schlossnuss angeordnet sind, was die Montage der Griffe erschweren oder gar unmöglich
machen kann.
[0009] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, bei welchem der an dem ersten
Griff befestigte Vierkantstift mit seinem freien zweiten Endabschnitt voran zunächst
durch die erste Lagerbuchse, dann durch die Türbohrung der Tür und anschließend durch
die zweite Lagerbuchse geführt wird. Danach wird die Gewindemutter auf den zweiten
Endabschnitt aufgeschraubt und durch die Gewindemutter zumindest eine der beiden Lagerbuchsen
in die Türbohrung eingepresst.
[0010] Durch das erfindungsgemäße Verfahren lassen sich die voranstehend beschriebenen Vorteile
entsprechend erreichen.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen zu entnehmen.
[0012] Gemäß einer Ausführungsform ist das Gewinde ein Trapezgewinde. Durch die Ausbildung
des Gewindes als Trapezgewindes kann der Vierkantstift unter Beibehaltung seiner eckigen
Grundform mit einem Gewinde versehen werden und trotzdem eine verdrehsichere formschlüssige
Verbindung von Griff und Vierkantstift realisiert werden.
[0013] Vorzugsweise weist die Gewindemutter einen maximalen Außendurchmesser auf, der größer
ist als ein Innendurchmesser des Durchgangs der zweiten Lagerbuchse. Dies stellt sicher,
dass beim Aufschrauben der Gewindemutter auf das Gewinde eine Kraftübertragung auf
die zweite Lagerbuchse stattfindet und die zweite Lagerbuchse durch die Gewindemutter
gewissermaßen in die Türbohrung hineingedrückt wird. Dabei trägt das Einpressen durch
die Gewindemutter zur Vermeidung einer Beschädigung der Tür bei, insbesondere wird
die Gefahr minimiert, dass beim Eindringen der Lagerbuchse in die Türbohrung Risse
oder Abplatzungen an der Oberfläche der Tür auftreten.
[0014] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Gewindemutter an ihrer
der zweiten Lagerbuchse zugewandten Seite einen zylindrischen Ansatz auf, dessen Querschnitt
an den Querschnitt des Durchgangs der zweiten Lagerbuchse oder eines darin aufgenommenen
Gleitlagers angepasst ist. Der zylindrische Ansatz sorgt für eine automatische Zentrierung
von Lagerbuchse und Schlossnuss beim Einpressen in die Türbohrung, wodurch die Montage
der Griffe noch weiter erleichtert wird.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist wenigstens eine der Lagerbuchsen durch ein
Rohrstück gebildet, an dessen türabgewandtem Ende ein radial abstehender Kragen ausgebildet
ist, welcher im montierten Zustand an einer Außenseite der Tür anliegt. Der Kragen
verhindert, dass die Lagerbuchse beim Einpressen zu weit in die Türbohrung eindringt.
[0016] Besonders bevorzugt sind an einer äußeren Mantelfläche des Rohrstücks mehrere Stege
vorgesehen, insbesondere zumindest drei Stege, vorzugsweise zumindest fünf Stege.
Die Stege ermöglichen eine konzentrische Ausrichtung von Schlossnuss und Lagerbuchsen
selbst dann, wenn die Türbohrung auf einander gegenüberliegenden Außenseiten der Tür
nicht konzentrische und/oder nicht kongruente Umrisse aufweist, indem die Lagerbuchsen
geführt durch den in der Schlossnuss steckenden Vierkantstift unabhängig von der Türbohrung
konzentrisch zu der Schlossnuss in die Tür gedrückt werden.
[0017] Vorteilhafterweise ist an einem radial äußeren Rücken wenigstens eines der Stege
mindestens ein Widerhaken, eine Riffelung oder eine Zahnung vorgesehen. Nach einem
Einpressen der Lagerbuchse kann der Widerhaken, die Riffelung oder Zahnung in das
Material der Tür eingreifen, wodurch ein Herausfallen der montierten Lagerbuchse aus
der Türbohrung zusätzlich erschwert wird. Alternativ oder zusätzlich kann der radial
äußere Rücken wenigstens eines der Stege scharfkantig ausgebildet sein, um ein Einschneiden
des Steges in das Material der Tür zu begünstigen.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform verlaufen die Stege zumindest annähernd parallel
zu einer Längsmittelachse des Rohrstücks. Dies ermöglicht ein besonders leichtes Einpressen
der Lagerbuchse in die Türbohrung.
[0019] Gemäß einer anderen Ausführungsform verlaufen die Stege quer zu einer Längsmittelachse
des Rohrstücks, beispielsweise in einem Winkel von 2 bis 80°, insbesondere in einem
Winkel von 5 bis 50°. Quer verlaufende Stege ermöglichen eine besonders gute Sicherung
der Lagerbuchse in der Türbohrung. Somit ist es im montierten Zustand des Systems
praktisch unmöglich, die Lagerbuchse unter Aufbringung von bei normalem Gebrauch des
Systems auftretenden Zugkräften aus der Türbohrung zu ziehen.
[0020] Alternativ können die Stege gekrümmt zu einer Längsmittelachse des Rohrstücks verlaufen.
Gekrümmt verlaufende Stege ermöglichen, wie auch quer verlaufende Stege, eine besonders
gute Sicherung der Lagerbuchse in der Türbohrung. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn
die gekrümmten Stege nicht entgegen der Richtung des Gewindes des Vierkantstifts verlaufen,
sondern auf dem Rohrstück der Lagerbuchse eine Art Außengewinde bilden, welches die
gleiche Drehrichtung wie das Gewinde auf dem Vierkantstift aufweist. Auf diese Weise
lässt sich die Lagerbuchse leichter in die Türbohrung einpressen, da sie beim Einpressen
eine gewisse Drehbewegung vollzieht. Aus demselben Grund sollten sich auch quer verlaufende
gerade Stege vorzugsweise nicht entgegen der Richtung des Gewindes des Vierkantstifts
erstrecken.
[0021] Besonders bevorzugt sind die Stege verformbar. Verformbare Stege erleichtern eine
konzentrische Ausrichtung der Lagerbuchsen selbst dann, wenn die Türbohrung auf einander
gegenüberliegenden Außenseiten der Tür nicht konzentrische und/oder nicht kongruente
Umrisse aufweist. In diesem Fall können sich die Stege auf einer Seite der Lagerbuchse
stärker Verformen als auf der gegenüberliegenden Seite, wodurch eine nicht konzentrische
Ausrichtung der beiden Öffnungen der Türbohrung ausgeglichen werden kann.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform greift wenigstens eine Rosette, insbesondere
form- und/oder kraftschlüssig, in eine der Lagerbuchsen ein. Auf diese Weise kann
die Rosette fixiert werden, ohne dass ein von außen sichtbares Fixierelement notwendig
ist, was zu einem besonders ansprechenden und hochwertigen Erscheinungsbild des Griffsystems
führt. Auch kann auf zusätzliche Bohrungen in der Tür zur Befestigung der Rosette
verzichtet werden, was die Montage weiter vereinfacht.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Vierkantstift jeweils mittels einer
Madenschraube an dem ersten und/oder dem zweiten Griff fixierbar. Vorteilhafterweise
ist an zumindest einem Ende des Vierkantstifts zumindest eine Ausnehmung vorgesehen,
in welche die Madenschraube eingreifen kann. Hierdurch können bzw. kann der erste
und/oder der zweite Griff besonders zuverlässig fixiert werden.
[0024] Alternativ kann der erste Endabschnitt des Vierkantstifts mit dem ihm zugeordneten
Griff unlösbar verbunden sein, beispielsweise verklebt oder verschweißt. Insbesondere
ist an dem Griff kein sichtbares Fixierelement für den Vierkantstift vorgesehen. Dies
trägt zu einem besonders ansprechenden und hochwertigen Erscheinungsbild bei.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Griffe und/oder die Lagerbuchsen jeweils
identisch ausgebildet. Dies reduziert Produktionskosten und Lagerhaltungskosten, da
für beide Griffe und/oder beide Lagerbuchsen jeweils gleiche Werkzeuge bzw. Maschinen
zur Herstellung verwendet werden können. Auch müssen keine zwei verschiedene Griffe
und/oder keine zwei verschiedene Lagerbuchsen vorgehalten werden, und es muss bei
der Montage nicht darauf geachtet werden, welcher Griff und welche Lagerbuchse auf
welcher Seite der Tür montiert wird. Ebenso können beide Endabschnitte des Vierkantstifts
identisch ausgebildet sein, wodurch die Montage des Griffsystems noch weiter erleichtert
wird.
[0026] Eine mögliche Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend rein beispielhaft und
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Griffsystem in einem an einer Tür montierten Zustand;
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht des Griffsystems entlang der Linie A-A von Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Vierkantstift des Griffsystems von Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Lagerbuchse des Griffsystems von Fig. 1;
- Fig. 5
- einen Griff, einen Vierkantstift, zwei Lagerbuchsen und eine Gewindemutter des erfindungsgemäßen
Griffsystems in einem zusammengebauten Zustand, ohne Tür;
- Fig. 6
- eine Explosionsansicht der Komponenten von Fig. 5.
[0027] Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Griffsystem 10 ist zur Montage an einer Tür 12 vorgesehen
und umfasst zwei Griffe 14, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel identisch ausgebildet
sind, grundsätzlich aber auch verschieden sein können. Unabhängig von seiner weiteren
konkreten Ausbildung weist jeder Griff 14 im Bereich seines der Tür 12 zugewandten
Endes jedenfalls einen zylindrischen Ansatz 15 (Fig. 6) auf.
[0028] Ferner umfasst das Griffsystem 10 einen Vierkantstift 16 zur Verbindung der Griffe
14, welcher aus einem länglichen Grundkörper mit rechteckigem, insbesondere quadratischem,
Querschnitt gebildet ist (Fig. 3). Der Vierkantstift 16 weist einen ersten Endabschnitt
18 und einen dem ersten Endabschnitt 18 gegenüberliegenden zweiten Endabschnitt 20
auf, wobei sowohl der erste Endabschnitt 18 als auch der zweite Endabschnitt 20 jeweils
mit einem Trapezgewinde 22 versehen sind. Die Endabschnitte 18, 20 weisen ferner jeweils
eine Ausnehmung 21 auf, welche der Fixierung des Vierkantstifts 16 am jeweiligen Griff
14 mittels einer nicht dargestellten Madenschraube dient. Die Tiefe jeder Ausnehmung
21 nimmt zur Mitte des Vierkantstifts 16 hin zu. Diese schräg abfallende Ausbildung
der Ausnehmungen 21 sorgt dafür, dass die Griffe 14 weiter auf den Vierkantstift 16
gezogen werden, wenn die Madenschrauben in die Ausnehmungen 21 geschraubt werden,
was das Spiel des montierten Griffsystems 10 reduziert.
[0029] Zur Lagerung der Griffe 14 an der Tür 12 sind zwei Lagerbuchsen 26 vorgesehen, die
in eine Türbohrung der Tür 12 eingepresst sind (Fig. 2). Wie Fig. 4 zeigt, umfasst
jede Lagerbuchse 26 ein einen Durchgang 24 definierendes hohlzylindrisches Rohrstück
28, welches in seinem Inneren ein ringförmiges Gleitlager 44 für den zylindrischen
Ansatz 15 des jeweiligen Griffs 14 aufnimmt. An einem türabgewandten Ende jedes Rohrstücks
28 ist ein radial abstehender Kragen 30 ausgebildet. Außerdem sind mehrere Stege 34
mit radial äußeren Rücken 36 an einer äußeren Mantelfläche 32 jedes Rohrstücks 28
vorgesehen. Die Stege 34 verlaufen parallel zu einer Längsmittelachse des Rohrstücks
28 und weisen eine gewisse elastische Verformbarkeit auf. Der radial äußere Rücken
36 jedes Stegs 34 ist außerdem scharfkantig ausgebildet. Auf diese Weise können sich
die Stege 34 verformen und/oder unterschiedlich tief in das Material der Tür 12 einschneiden
und eine konzentrische Ausrichtung von Schlossnuss und Lagerbuchsen 26 selbst dann
bewirken, wenn die Türbohrung auf einander gegenüberliegenden Seiten der Tür 12 nicht
konzentrische und/oder nicht kongruente Umrisse aufweist. Mit anderen Worten werden
die Lagerbuchsen 26 geführt durch den in der Schlossnuss steckenden Vierkantstift
16 unabhängig von der Türbohrung konzentrisch zu der Schlossnuss in die Tür gedrückt.
Des Weiteren sind die radial äußeren Rücken 36 jedes Stegs 34 mit einem Widerhaken
38 versehen, welcher in das Material der Tür 12 eingreifen kann, um die jeweilige
Lagerbuchse 26 in der Türbohrung der Tür 12 zu sichern.
[0030] Auf jede Lagerbuchse 26 ist von außen eine Rosette 40 aufgesteckt (Fig. 1 und 2).
[0031] Zur Montage des Griffsystems wird zunächst der erste Endabschnitt 18 des Vierkantstifts
16 an dem ersten Griff 14' angebracht, hier mittels einer nicht dargestellten Madenschraube
(Fig. 5 und 6). Alternativ ist es auch denkbar, dass der erste Endabschnitt 18 des
Vierkantstifts 16 bereits an dem ersten Griff 14' vormontiert ist, beispielsweise
in diesen eingeklebt ist.
[0032] Auf den am ersten Griff 14' angebrachten Vierkantstift 16 werden als nächstes eine
erste Rosette 40', ein erstes Gleitlager 44' und eine erste Lagerbuchse 26' aufgesteckt.
Der Kragen 30 der ersten Lagerbuchse 26' ist dabei dem ersten Griff 14' zugewandt.
[0033] Sodann wird der Vierkantstift 16 durch die Türbohrung und eine in der Türbohrung
angeordnete Schlossnuss hindurchgeführt. Auf den auf der gegenüberliegenden aus der
Tür 12 herausragenden zweiten Endabschnitt 20 des Vierkantstifts 16 werden anschließend
eine zweite Lagerbuchse 26" mit der Tür 12 abgewandtem Kragen 30 sowie ein zweites
Gleitlager 44" aufgesteckt.
[0034] Außerdem wird eine Gewindemutter 42 auf das Gewinde 22 des zweiten Endabschnitts
20 des Vierkantstifts 16 geschraubt, welche einen maximalen Außendurchmesser besitzt,
der größer ist als ein Innendurchmesser des Durchgangs 24 der zweiten Lagerbuchse
26". Ferner weist die Gewindemutter 42 an ihrer der zweiten Lagerbuchse 26" zugewandten
Seite einen zylindrischen Ansatz 46 auf, dessen Außenquerschnitt an den Innenquerschnitt
des in der zweiten Lagerbuchse 26" aufgenommenen zweiten Gleitlagers 44" angepasst
ist, so dass der zylindrische Ansatz 46 in das zweite Gleitlager 44" eingreifen kann.
[0035] Das Anziehen der Gewindemutter 42 bewirkt, dass die zweite Lagerbuchse 26" in die
Türbohrung gedrückt und die erste Lagerbuchse 26' in die Türbohrung gezogen wird.
Auf diese Weise werden beide Lagerbuchsen 26 unter Anziehen der Gewindemutter 42 in
die Türbohrung eingepresst. Durch den in das zweite Gleitlager 44" eingreifenden zylindrischen
Ansatz 46 der Gewindemutter 42 und den in das erste Gleitlager 44' eingreifenden zylindrischen
Ansatz 15 des ersten Griffs 14' erfolgt dabei eine automatische Zentrierung von Schlossnuss
und Lagerbuchsen 26 über den Vierkantstift 16. Eine gegebenenfalls erforderliche Ausrichtung
der Lagerbuchsen 26 innerhalb der Türbohrung wird währenddessen durch die Verformbarkeit
der Stege 34 der Lagerbuchsen 26 ermöglicht.
[0036] Sind die Lagerbuchsen 26 so tief in die Türbohrung eingepresst, dass ihre Kragen
30 an den Außenseiten der Tür 12 anliegen, wird die Gewindemutter 42 wieder von dem
Vierkantstift 16 abgeschraubt und stattdessen eine Rosette 40" auf die zweite Lagerbuchse
26" aufgesteckt.
[0037] Abschließend wird der zweite Griff 14" an dem zweiten Endabschnitt 20 des Vierkantstifts
16 befestigt, hier mittels einer nicht dargestellten Madenschraube. Der zweite Griff
14" wird dabei soweit auf den Vierkantstift 16 aufgeschoben, bis sein zylindrischer
Ansatz 15 vollständig in dem zweiten Gleitlager 44" aufgenommen ist.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 10
- Griffsystem
- 12
- Tür
- 14
- Griff
- 15
- Ansatz
- 16
- Vierkantstift
- 18
- erster Endabschnitt
- 20
- zweiter Endabschnitt
- 21
- Ausnehmung
- 22
- Gewinde
- 24
- Durchgang
- 26
- Lagerbuchse
- 28
- Rohrstück
- 30
- Kragen
- 32
- äußere Mantelfläche
- 34
- Steg
- 36
- Rücken
- 38
- Widerhaken
- 40
- Rosette
- 42
- Gewindemutter
- 44
- Gleitlager
- 46
- Ansatz
1. Griffsystem (10) für die Montage an einer eine Türbohrung aufweisenden Tür (12), umfassend
einen ersten Griff (14') und einen zweiten Griff (14") sowie
einen Vierkantstift (16), welcher zur Verbindung der Griffe (14) dient und einen ersten
Endabschnitt (18) aufweist, der in einem Vormontagezustand an dem ersten Griff (14)
befestigbar oder befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine erste Lagerbuchse (26) zur Lagerung des ersten Griffs (14') und eine zweite Lagerbuchse
(26) zur Lagerung des zweiten Griffs (14") vorgesehen ist, wobei die Lagerbuchsen
(26) jeweils einen den Vierkantstift (16) aufnehmenden Durchgang (24) definieren,
wenigstens eine der Lagerbuchsen (26) in die Türbohrung der Tür (12) einpressbar ist,
der Vierkantstift (16) in einem dem ersten Endabschnitt (18) abgewandten zweiten Endabschnitt
(20) mit einem Gewinde (22) versehen ist und
eine Gewindemutter (42) vorgesehen ist, die derart auf das Gewinde (22) aufgeschraubt
werden kann, dass die wenigstens eine Lagerbuchse (26) in die Türbohrung gepresst
wird.
2. Griffsystem (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gewinde (22) ein Trapezgewinde ist.
3. Griffsystem (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gewindemutter (42) einen maximalen Außendurchmesser aufweist, der größer ist als
ein Innendurchmesser des Durchgangs (24) der zweiten Lagerbuchse (26").
4. Griffsystem (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gewindemutter (42) an ihrer der zweiten Lagerbuchse (26") zugewandten Seite einen
zylindrischen Ansatz (46) aufweist, dessen Außenquerschnitt an den Querschnitt des
Durchgangs (24) der zweiten Lagerbuchse (26") oder an den Innenquerschnitt eines in
dem Durchgang (24) der zweiten Lagerbuchse (26") aufgenommenen Gleitlagers (44) angepasst
ist.
5. Griffsystem (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eine der Lagerbuchsen (26) durch ein Rohrstück (28) gebildet ist, an dessen
türabgewandten Ende ein radial abstehender Kragen (30) ausgebildet ist.
6. Griffsystem (10) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
an einer äußeren Mantelfläche (32) des Rohrstücks (28) mehrere Stege (34) vorgesehen
sind, insbesondere zumindest drei Stege (34), vorzugsweise zumindest fünf Stege (34).
7. Griffsystem (10) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Widerhaken (38), eine Riffelung oder eine Zahnung an einem radial äußeren
Rücken (36) wenigstens eines der Stege (34) vorgesehen ist und/oder
ein radial äußerer Rücken (36) wenigstens eines der Stege (34) scharfkantig ausgebildet
ist.
8. Griffsystem (10) nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stege (34) zumindest annähernd parallel zu einer Längsmittelachse des Rohrstücks
(28) verlaufen.
9. Griffsystem (10) nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stege (34) quer zu einer Längsmittelachse des Rohrstücks (28) verlaufen, beispielsweise
in einem Winkel von 2 bis 80°, insbesondere von 5 bis 50°.
10. Griffsystem nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stege (34) gekrümmt zu einer Längsmittelachse des Rohrstücks (28) verlaufen.
11. Griffsystem (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stege (34) verformbar sind.
12. Griffsystem (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
wenigstens eine Rosette (40), welche, insbesondere form- und/oder kraftschlüssig,
in eine der Lagerbuchsen (26) eingreift.
13. Griffsystem (10) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Vierkantstift (16) jeweils mittels einer Madenschraube an dem ersten und/oder
dem zweiten Griff (14) fixierbar ist.
14. Griffsystem (10) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Endabschnitt (18) des Vierkantstifts (16) mit dem ihm zugeordneten Griff
(14) unlösbar verbunden ist, beispielsweise verklebt oder verschweißt ist, und insbesondere
an dem Griff (14) kein sichtbares Fixierelement für den Vierkantstift (16) vorgesehen
ist.
15. Verfahren zur Montage eines Griffsystems (10) nach zumindest einem der vorstehenden
Ansprüche an einer eine Türbohrung aufweisenden Tür (12), bei dem
der an dem ersten Griff (14) befestigte Vierkantstift (16) nacheinander durch die
erste Lagerbuchse (26), die Türbohrung der Tür (12) und die zweite Lagerbuchse (26)
geführt wird und danach
die Gewindemutter (42) auf den zweiten Endabschnitt (20) des Vierkantstifts (16) derart
aufgeschraubt wird, dass zumindest eine der beiden Lagerbuchsen (26) in die Türbohrung
eingepresst wird.