[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schlüssel für einen Schließzylinder, wobei
der Schlüssel einen sich entlang einer Längsrichtung erstreckenden Schlüsselschaft
mit zwei Schlüsselbreitseitenflächen aufweist, wobei der Schlüsselschaft sich zwischen
einem Schlüsselkopf und einer dem Schlüsselkopf entgegengesetzten Schlüsselspitze
erstreckt, wobei der Schlüssel des Weiteren mindestens eine sich in der Längsrichtung
erstreckende Rippe aufweist, die von einer der Schlüsselbreitseitenflächen hervorragt,
wobei die Rippe mindestens zwei in der Längsrichtung nebeneinanderliegende Steuerebenen
aufweist.
[0002] Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung einen Schließzylinder mit einem Gehäuse
und einem Zylinderkern, wobei der Schließzylinder eine Vielzahl von Sperrsicherungen
aufweist, wobei jede Sperrsicherung zwischen einem Sperrzustand und einem Freigabezustand
bewegbar ist und eine Drehbewegung des Zylinderkerns gegenüber dem Gehäuse in dem
Sperrzustand sperrt und in dem Freigabezustand freigibt, wobei die Mehrzahl von Sperrsicherungen
eine erste Gruppe von Sperrsicherungen aufweist, die außerhalb einer Längsmittelebene
des Schließzylinders angeordnet ist, wobei eine erste Sperrsicherung der ersten Gruppe
von Sperrsicherungen als Stiftzuhaltung mit einem verdrehsicher geführten Kernstift
ausgebildet ist.
[0003] Letztlich betrifft die vorliegende Erfindung eine Schließvorrichtung mit einem solchen
Schließzylinder und mit einem Schlüssel, wobei der Schlüssel einen sich entlang einer
Längsrichtung erstreckenden Schlüsselschaft mit zwei Schlüsselbreitseitenflächen aufweist,
wobei der Schlüsselschaft sich zwischen einem Schlüsselkopf und einer dem Schlüsselkopf
entgegengesetzten Schlüsselspitze erstreckt, wobei der Schlüssel des Weiteren mindestens
eine sich in der Längsrichtung erstreckende Rippe aufweist, die von einer der Schlüsselbreitseitenflächen
hervorragt, wobei die Rippe mindestens zwei parallel zueinander in der Längsrichtung
nebeneinanderliegende Steuerebenen aufweist, wobei eine rippenaußenliegende Steuerebene
mindestens eine erste Aussparung aufweist.
[0004] Ein derartiger Schlüssel, ein derartiger Schließzylinder und eine derartige Schließvorrichtung
sind beispielsweise aus der Druckschrift
EP 1 482 109 A2 bekannt.
[0005] Die Druckschrift
EP 1 482 109 A2 zeigt einen Schließzylinder mit passendem Schlüssel, bei dem der Schließzylinder
einen im Zylindergehäuse drehbar gelagerten Zylinderkern mit einem Schlüsselkanal
zum Eintritt des Schlüssels aufweist, welcher Schlüssel eine seiner Breitseite überragende,
höhenprofilierte Rippe besitzt, deren Zuhaltungseinschnitte mit den Spitzen von aus
undrehbaren Kernstiften und Gehäusestiften bestehenden, in einer Reihe angeordneten
Zuhaltungsstiften derart zusammenwirken, dass die in die Drehfuge zwischen Zylinderkern
und Zylindergehäuse kreuzenden Kern-/Gehäusebohrungen geführten Zuhaltungsstifte so
höheneingeordnet werden, dass die Trennfuge zwischen Kern- und Gehäusestiften mit
der Drehfuge fluchtet. Die Rippe weist mehrere in Schlüsseleinsteckrichtung nebeneinanderverlaufende
Steuerebenen auf, die zufolge einer angepassten Zuhaltungsstift-Spitzengestaltung
selektiv von einzelnen der Zuhaltungsstifte abgetastet werden.
[0006] Des Weiteren zeigt die Druckschrift
DE 35 18 743 A1 eine aus einem Schließzylinder und einem Flachschlüssel bestehende Schließeinrichtung.
Diese weist ein im Schlüssel angeordnetes, quer zur Schlüsselschaftebene bewegliches,
über die Breitseite des Schlüssels hinaus quer verlagerbares Steuerglied für eine
zusätzliche, im Zylinderkern seitlich des Schlüsselkanals angeordnete Zuhaltung auf,
welche von dem beim Schlüsseleinschub durch eine schlüsselkanalseitige Flanke quer
verlagerten Steuerglied mittels einer in Einschubrichtung ansteigenden Auflaufschräge
parallel zur Schlüsseleinschubebene verlagert und in eine Freigabestellung bewegt
wird.
[0007] Des Weiteren zeigt die Druckschrift
AU 2009 202 668 B2 einen weiteren Schlüssel zur Verwendung in einem Zylinderschloss.
[0008] Darüber hinaus zeigt die Druckschrift
WO 2015/051114 eine Schloss- und Schlüsselkombination mit einem Zylinder, der rotierbar angeordnet
ist und mit einer Seitenleiste innerhalb des Zylinders, die bewegbar zwischen einer
Sperrposition, die eine Rotation des Zylinders verhindert, und einer entsperrten Position
ist, die eine Rotation des Zylinders ermöglicht.
[0009] Ein weiterer Schließzylinder mit passendem Schlüssel ist in der Druckschrift
CA 2 767 136 A1 gezeigt.
[0010] Noch einen weiteren Profilschlüssel für Zylinderschlösser zeigt die Druckschrift
AU 2010 206 090 B2.
[0011] Noch ein weiteres Zylinderschloss mit Schlüssel zeigt die Druckschrift
WO 95/18281 A1.
[0012] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen verbesserten Schlüssel, einen verbesserten Schließzylinder und eine verbesserte
Schließvorrichtung bereitzustellen, die eine höhere Sicherheit der Schließvorrichtung
gegenüber einem unbefugten Entsperren ermöglichen und die Sicherheit des Schlüssels
gegenüber einem unbefugten Vervielfältigen erhöhen.
[0013] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird daher ein Schlüssel für einen Schließzylinder
bereitgestellt, wobei der Schlüssel einen sich entlang einer Längsrichtung erstreckenden
Schlüsselschaft mit zwei Schlüsselbreitseitenflächen aufweist, wobei der Schlüsselschaft
sich zwischen einem Schlüsselkopf und einer dem Schlüsselkopf entgegengesetzten Schlüsselspitze
erstreckt, wobei der Schlüssel des Weiteren mindestens eine sich in der Längsrichtung
erstreckende Rippe aufweist, die von einer der Schlüsselbreitseitenflächen hervorragt,
wobei die Rippe mindestens zwei in der Längsrichtung nebeneinanderliegende Steuerebenen
aufweist, wobei eine rippenausliegende Steuerebene mindestens eine erste Aussparung
und einen Spitzenabschnitt aufweist, der sich von einem schlüsselspitzenseitigen Ende
der rippenaußenliegenden Steuerebene bis zu der ersten Aussparung erstreckt, und wobei
eine Länge des Spitzenabschnitts in der Längsrichtung kleiner oder gleich einer Breite
des Spitzenabschnitts senkrecht zu der Längsrichtung und parallel zu den Schlüsselbreitseitenflächen
ist.
[0014] Insbesondere ist der Schlüssel somit als ein Flachschlüssel ausgebildet. Eine der
Schlüsselbreitseitenflächen ist von einer Rippe überragt. An dieser Rippe ist eine
Mehrzahl von Steuerebenen ausgebildet, insbesondere genau zwei Steuerebenen. Mittels
dieser Steuerebenen ist es möglich, beispielsweise Stiftzuhaltungen in einem entsprechenden
Schließzylinder zu aktuieren. Insbesondere kann die Rippe mindestens zwei parallel
zueinander in der Längsrichtung nebeneinanderliegende Steuerebenen aufweisen. Die
Ausgestaltungen der Steuerebenen stellt somit eine zusätzliche Abfragemöglichkeit
bereit, um die Sicherheit des Schlüssels zu erhöhen. Die Steuerebenen erstrecken sich
dabei parallel zu den Schlüsselbreitseitenflächen. Eine rippenaußenliegende Steuerebene
ist somit die am weitesten von der Schlüsselbreitseitenfläche beabstandete Steuerebene.
Die rippenaußenliegende Steuerebene weist mindestens eine Aussparung auf. Derartige
Aussparungen können beispielsweise als weitere Abfragemerkmale verwendet werden. Dies
ist jedoch nicht zwingend notwendig. Es ergibt sich ein Spitzenabschnitt, der den
Bereich in Richtung der Schlüsselspitze der rippenaußenliegenden Steuerebene bezeichnet,
der sich von dem schlüsselspitzenseitigen Ende der Steuerebene aus erstreckt, insbesondere
bis zu einer ersten Aussparung. Der Spitzenabschnitt soll eine Länge aufweisen, die
kleiner oder gleich seiner Breite parallel zu den Schlüsselbreitseitenflächen ist.
Mit anderen Worten ist dieser Spitzenabschnitt kürzer als breit oder alternativ genauso
lang wie breit. Es ergibt sich somit eine zapfenartige Ausgestaltung dieses Spitzenabschnitts.
Der Spitzenabschnitt kann auch als "Zapfenabschnitt" bezeichnet werden. Der Spitzenabschnitt
ist insbesondere feststehend ausgebildet. Er ist nicht in irgendeiner Form bewegbar
relativ zu den Schlüsselbreitseitenflächen. Auf diese Weise wird mittels des Zapfens
am spitzenseitigen Ende der rippenaußenliegenden Steuerebene ein weiteres Abfragemerkmal
bereitgestellt, das beispielsweise im Zusammenwirken mit in Kernstiften vorhandenen
Nuten abgefragt werden kann. Weitere Abfragemöglichkeiten ergeben sich, wie im Voranstehenden
noch ausgeführt wird, beispielsweise durch die Ausgestaltung der Querschnittskontur
dieses Zapfens. Insbesondere kann diese Querschnittskontur auch kumulativ zu der Abfrage
des Spitzenabschnitts in einer Nut eines Kernstifts einer Stiftzuhaltung erfolgen.
[0015] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Schließzylinder mit einem Gehäuse
und einem Zylinderkern bereitgestellt, wobei der Schließzylinder eine Vielzahl oder
Mehrzahl von Sperrsicherungen aufweist, wobei jede Sperrsicherung zwischen einem Sperrzustand
und einem Freigabezustand bewegbar ist und eine Drehbewegung des Zylinderkerns gegenüber
dem Gehäuse in dem Sperrzustand sperrt und in dem Freigabezustand freigibt, wobei
die Mehrzahl von Sperrsicherungen eine erste Gruppe von Sperrsicherungen aufweist,
die außerhalb einer Längsmittelebene des Schließzylinders angeordnet ist, wobei eine
erste Sperrsicherung der ersten Gruppe von Sperrsicherungen als Stiftzuhaltung mit
einem verdrehsicher geführten Kernstift ausgebildet ist, wobei der Kernstift der ersten
Sperrsicherung der ersten Gruppe von Sperrsicherungen eine in Richtung der Längsmittelebene
weisende Nut aufweist, und wobei die Nut beabstandet von einem kernseitigen Ende des
Kernstifts angeordnet ist.
[0016] Ein solcher Schließzylinder weist folglich exzentrisch zur Längsmittelebene angeordnete
Sperrsicherungen auf. Beispielsweise im Falle eines Profilzylinders ist die Längsmittelebene
die Symmetrieebene des Querschnittsprofils des Profilzylinders. Die Längsmittelebene
enthält eine Rotationsachse des Zylinderkerns und verläuft parallel zu dem Schlüsselkanal
in seiner Grundstellung, d.h. dem Sperrzustand bei abgezogenem Schlüssel.
[0017] Außerhalb dieser Längsmittelebene ist eine erste Gruppe von Sperrsicherungen angeordnet,
die jeweils als Stiftzuhaltung ausgebildet sein können. Insbesondere eine erste Sperrsicherung
dieser ersten Gruppe von Sperrsicherungen ist als Stiftzuhaltung ausgebildet. Derartige
Stiftzuhaltungen mit zumindest einem Kernstift und zumindest einem Gehäusestift sind
dem Durchschnittsfachmann bekannt. Beabstandet von einem kernseitigen Ende, d.h. von
einem hinsichtlich der Rotationsachse des Zylinderkerns radial innen gelegenen Endes
des Kernstifts beabstandet, ist die Nut angeordnet und weist in Richtung der Längsmittelebene.
Auf diese Weise kann die Nut von einem eingeführten Schlüssel abgefragt werden, insbesondere,
wie im Folgenden noch erläutert wird, von dem Spitzenabschnitt eines entsprechend
ausgestalteten Schlüssels. Auf diese Weise kann der Kernstift aktuiert und versetzt
werden, um in der versetzten Lage einen Freigabezustand zu erreichen.
[0018] Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Schließvorrichtung mit einem Schließzylinder
gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung oder einer seiner Ausgestaltungen und mit einem
Schlüssel bereitgestellt, wobei der Schlüssel ein sich entlang einer Längsrichtung
erstreckenden Schlüsselschaft mit zwei Schlüsselbreitseitenflächen aufweist, wobei
der Schlüsselschaft sich zwischen einem Schlüsselkopf und einer dem Schlüsselkopf
entgegengesetzte Schlüsselspitze erstreckt, wobei der Schlüssel des Weiteren mindestens
eine sich in der Längsrichtung erstreckende Rippe aufweist, die von einer der Schlüsselbreitseitenflächen
hervorragt, wobei die Rippe mindestens zwei in der Längsrichtung nebeneinanderliegende
Steuerebenen aufweist, und wobei der Schließzylinder durch vollständiges Einführen
des Schlüssels in den Schlüsselkanal des Zylinderkerns von dem Sperrzustand in den
Freigabezustand überführbar ist, wobei eine rippenaußenliegende Steuerebene mindestens
eine erste Aussparung und einen Spitzenabschnitt aufweist, der sich von einem schlüsselspitzenseitigen
Ende der rippenaußenliegende Steuerebene bis zu der ersten Aussparung erstreckt, wobei
die erste Sperrsicherung der ersten Gruppe von Sperrsicherungen derart ausgebildet
und angeordnet ist, dass der Spitzenabschnitt des Schlüssels in einer vollständig
in den Schlüsselkanal eingeschobenen Stellung des Schlüssels in der Nut der ersten
Sperrsicherung der ersten Gruppe von Sperrsicherungen angeordnet ist und die erste
Sperrsicherung der ersten Gruppe von Sperrsicherungen in den Freigabezustand überführt
ist.
[0019] In dieser Schließvorrichtung werden somit der Schließzylinder und ein passender Schlüssel
zusammengeführt. Um die erste Sperrsicherung der ersten Gruppe von Sperrsicherungen
in den Freigabezustand zu überführen, muss der Spitzenabschnitt der rippenaußenliegenden
Steuerebene des Schlüssels in die Nut gelangen. Dies eröffnet, wie bereits voranstehend
ausgeführt wurde, verschiedene Abfragemöglichkeiten hinsichtlich der Querschnittskontur
des Spitzenabschnitts und der Erstreckung des Spitzenabschnitts in Länge und Breite.
[0020] Die eingangs gestellte Aufgabe wird somit vollkommen gelöst.
[0021] In einer Ausgestaltung des Schlüssels kann vorgesehen sein, dass die rippenaußenliegende
Steuerebene mindestens eine erste Aussparung und den Spitzenabschnitt aufweist, wobei
sich der Spitzenabschnitt von dem schlüsselspitzenseitigen Ende der rippenaußenliegenden
Steuerebene bis zu der ersten Aussparung erstreckt.
[0022] Eine "Aussparung" meint hier einen freigeschnittenen Bereich der rippenaußenliegenden
Steuerebene. Die rippenaußenliegende Steuerebene weist in einem Bereich einer Aussparung
kein Material auf. Die rippenaußenliegende Steuerebene wird somit zumindest von dem
Spitzenabschnitt ausgebildet. In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die
rippenaußenliegende Steuerebene nur von dem Spitzenabschnitt ausgebildet wird. Ein
schlüsselkopfseitiger Teilabschnitt der rippenaußenliegende Steuerebene kann dann
vollständig von der mindestens einen ersten Aussparung ausgenommen sein. Es kann aber
auch vorgesehen sein, dass die rippenaußenliegende Steuerebene schlüsselkopfseitig
von der ersten Aussparung weitere Abschnitte und/oder Aussparungen aufweist, beispielsweise
kann schlüsselkopfseitig der ersten Aussparung ein Steuerspurabschnitt ausgebildet
sein, insbesondere ein durchgehender Steuerspurabschnitt.
[0023] In einer Ausgestaltung des Schlüssels kann vorgesehen sein, dass die rippeninnenliegende
Steuerebene als Steuerspur ausgebildet ist. Insbesondere kann eine durchgehende Steuerspur
ohne Unterbrechungen ausgebildet sein. Eine als Steuerspur ausgebildete rippeninnenliegende
Steuerebene kann mindestens eine Ausnehmung oder Vertiefung aufweisen. Eine solche
Ausnehmung oder Vertiefung kann beispielsweise zur Abfrage einer Spitze oder Spitzengeometrie
eines Kernstifts vorgesehen sein.
[0024] In einer Ausgestaltung des Schlüssels kann vorgesehen sein, dass der Schlüssel genau
zwei Steuerebenen aufweist, nämlich die rippenaußenliegende Steuerebene und eine rippeninnenliegende
Steuerebene, die zwischen der rippenaußenliegenden Steuerebene und eine der Schlüsselbreitseitenflächen
angeordnet ist.
[0025] Auf diese Weise ergibt sich die Möglichkeit, zwei Steuerebenen abzufragen und die
Sicherheit des Schlüssels wird zusätzlich erhöht. Gleichzeitig erhöht die Anzahl von
zwei Steuerebenen die Gesamtbreite der Rippe nicht derartig, dass der Schlüssel unhandlich
werden würde.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die rippeninnenliegende
Steuerebene eine Auflaufschräge an ihrem schlüsselspitzenseitigen Ende aufweist.
[0027] Mittels einer solchen Auflaufschräge kann beispielsweise das Einführen des Schlüssels
in den Schlüsselkanal vereinfacht werden. Die Auflaufschräge verringert beispielsweise
den Widerstand, den das Drücken von Stiftzuhaltungen aus dem Schlüsselkanal beim Einführen
des Schlüssels in den Schlüsselkanal verursacht.
[0028] In einer weiteren Ausgestaltung des Schlüssels kann vorgesehen sein, dass der Spitzenabschnitt
weiter von der Schlüsselspitze beabstandet ist als die Auflaufschräge der rippeninnenliegenden
Steuerebene.
[0029] Beispielsweise wird es auf diese Weise möglich, mittels der rippeninnenliegenden
Steuerebene Kernstifte von Stiftzuhaltungen nach unten zu drücken, um ein nachfolgendes
Passieren des Spitzenabschnitts der rippenaußenliegenden Steuerebene vorbei an diesen
Stiftzuhaltungen zu ermöglichen. Die rippenaußenliegende Steuerebene bzw. der Spitzenabschnitt
der rippenaußenliegenden Steuerebene kann dann erst in einem dahintergelegenen Kernstift
einer weiteren Stiftzuhaltung abgefragt werden. Auf diese Weise wird der Sicherheitsaspekt
weiter erhöht und nur eine originalgetreue Ausgestaltung sowohl der rippeninnenliegenden
als auch der rippenaußenliegenden Steuerebene und ihrer Ausgestaltung relativ zueinander
ermöglicht das Entsperren eines entsprechend ausgestalteten Schließzylinders.
[0030] In einer weiteren Ausgestaltung des Schlüssels kann vorgesehen sein, dass eine Querschnittskontur
des Spitzenabschnitts in einer Ebene parallel zu den Schlüsselbreitseitenflächen vieleckig
ist. Insbesondere kann die Querschnittskontur des Spitzenabschnitts dreieckig oder
rechteckig sein. Weiter insbesondere kann diese quadratisch ausgestaltet sein. Die
Querschnittskontur bezeichnet somit die Kontur des Querschnitts des Spitzenabschnitts
in einer Ebene parallel zu der Einschubrichtung des Schlüssels bzw. der Längserstreckung
des Schlüsselschafts. Die vieleckige Querschnittskontur kann beispielsweise durch
eine komplementäre Ausgestaltung eines abgesetzten Nutendes in einem Kernstift abgefragt
werden, wie dies im Folgenden noch erläutert wird.
[0031] In einer weiteren Ausgestaltung des Schlüssels kann vorgesehen sein, dass eine Querschnittskontur
des Spitzenabschnitts in einer Ebene parallel zu den Schlüsselbreitseitenflächen ellipsenförmig
ist. Insbesondere kann die Querschnittskontur kreisförmig sein.
[0032] Auch eine derartige Querschnittskontur kann beispielsweise in einem abgesetzten Nutgrund
eines Kernstifts einer Stiftzuhaltung abgefragt werden. Darüber hinaus kann die Ellipsenform
bzw. die Kreisform vorteilhaft sein, um den Spitzenabschnitt in eine Nut hineingleiten
bzw. die Nut entlanggleiten zu lassen. Ein Widerstand bei einem Einführen des Schlüssels
in den Schlüsselkanal ist somit verringert.
[0033] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Spitzenabschnitt feststehend
ausgebildet ist.
[0034] Der Spitzenabschnitt ist somit nicht in irgendeiner Form bewegbar an oder in dem
Schlüsselschaft gelagert. Auf diese Weise ist während des Einführens eine direkte
Kraftübertragung über den Spitzenabschnitt auf eine Sperrsicherung, beispielsweise
den Kernstift einer Stiftzuhaltung möglich, um diesen auszulenken und so eine sicherheitsrelevante
Abfrage zu aktuieren.
[0035] In einer Ausgestaltung des Schließzylinders kann vorgesehen sein, dass die erste
Gruppe von Sperrsicherungen insgesamt drei Sperrsicherungen aufweist, die jeweils
als Stiftzuhaltung ausgebildet und in einer Reihe parallel zu der Längsmittelebene
angeordnet sind.
[0036] Üblicherweise sind in einem Schließzylinder nur jene Stiftzuhaltungen vorgesehen,
die u.a. einen Schlüsselbart bzw. Bauch des Schlüsselschafts abtasten bzw. abfragen
können. Beispielsweise können hier fünf in Reihe angeordnete Stiftzuhaltungen vorgesehen
sein. Insbesondere kann dies vorgesehen sein, um auch die nötige Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten
von Schließkodierungen zur Bereitstellung größerer Schließanlagen bereitzustellen.
Zum Abfragen der Rippe kann darüber hinaus die erste Gruppe von Sperrsicherungen außerhalb
der Längsmittelebene vorgesehen sein. Sie können wiederum jeweils als Stiftzuhaltungen
ausgebildet sein. Somit ergeben sich bereits acht Stiftzuhaltungen, die Sicherheitsmerkmale
an dem Schlüssel abfragen können.
[0037] In einer weiteren Ausgestaltung des Schließzylinders kann vorgesehen sein, dass der
Zylinderkern einen parallel zu der Längsmittelebene verlaufenden Schlüsselkanal zum
Einführen des Schlüssels aufweist, wobei sich der Schlüsselkanal zwischen einer Schlüsseleinführöffnung
und einem innenseitigen Ende des Schlüsselkanals erstreckt, und wobei die erste Sperrsicherung
weiter beabstandet von der Einführöffnung angeordnet ist als die übrigen Sperrsicherungen
der ersten Gruppe von Sperrsicherungen.
[0038] Mit anderen Worten ist die erste Sperrsicherung der ersten Gruppe von Sperrsicherungen
somit am weitesten innen in dem Schlüsselkanal gelegen. Ein Spitzenabschnitt der rippenaußenliegenden
Steuerebene muss somit beispielsweise zuerst an Kernstiften der weiter in Richtung
der Schlüsseleinführöffnung gelegenen Sperrsicherungen bzw. Stiftzuhaltungen vorbeigeführt
werden. Hierdurch kann die Sicherheit des Schließzylinders weiter erhöht werden.
[0039] In einer weiteren Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Nut als sich parallel
zu der Längsmittelebene erstreckende Durchgangsnut ausgebildet ist. Eine derartige
Durchgangsnut lässt sich einfach fertigen. Diese Nut kann dann bereits den einen Spitzenabschnitt
in der rippenaußenliegenden Steuerebene sicherheitskritisch abfragen und dazu dienen,
den entsprechenden Kernstift mittels des Schlüssel zu aktuieren. Eine durch den Spitzenabschnitt
vom Schlüssel auf die Nut beaufschlagte Kraft kann bei entsprechender Ausgestaltung
der Nut umgesetzt werden zu einer Bewegung des Kernstifts, so dass ein Freigabezustand
eingenommen wird.
[0040] In einer weiteren Ausgestaltung des Schließzylinders kann vorgesehen sein, dass die
Nut als sich parallel zu der Längsmittelebene erstreckende, abgesetzte Nut ausgebildet
ist.
[0041] Dabei muss die Nut nicht zwangsläufig als Durchgangsnut ausgebildet sein, sie kann
auch auf der Hälfte oder beispielsweise auf zwei Dritteln des Durchmessers des Kernstifts
enden. Wie im Folgenden ausgeführt wird, ergibt sich hier auch die Möglichkeit, durch
entsprechende Ausgestaltung des abgesetzten Endes der Nut weitere sicherheitskritische
Abfragen einzuführen.
[0042] Der Zylinderkern kann ein parallel zu der Längsmittelebene verlaufenden Schlüsselkanal
zum Einführen des Schlüssels aufweisen, wobei sich der Schlüsselkanal zwischen einer
Schlüsseleinführöffnung und einem innenseitigen Ende des Schlüsselkanals erstreckt,
und wobei die Nut in Richtung der Schlüsseleinführöffnung offen ist.
[0043] Hieraus ergibt sich, dass insbesondere der Spitzenabschnitt der rippenaußenliegenden
Steuerebene in die Nut einfahren kann, um die erste Sperrsicherung der ersten Gruppe
von Sperrsicherungen in den Freigabezustand zu aktuieren.
[0044] In einer Ausgestaltung des Schließzylinders kann vorgesehen sein, dass ein abgesetztes
Ende der Nut eine definierte Querschnittskontur in einer Ebene parallel zu der Längsmittelebene
aufweist. Insbesondere kann dabei die Querschnittskontur eine Hälfte eines Dreiecks,
eine Hälfte eines Rechtecks, insbesondere eines Quadrats, eine Hälfte einer Ellipse,
insbesondere eines Kreises, sein. Ein entsprechend ausgestaltetes abgesetztes Ende
der Nut kann somit zur Abfrage der Querschnittskontur des Spitzenabschnitts dienen.
Dieser muss eine entsprechend komplementär ausgestaltete Querschnittskontur aufweisen,
um vollständig in das abgesetzte Ende der Nut einfahren zu können und den Schlüssel
so vollständig in den Schlüsselkanal einzuführen.
[0045] In einer weiteren Ausgestaltung des Schließzylinders kann vorgesehen sein, dass ein
Verlauf der Nut einen Versatz aufweist, insbesondere einen Höhenversatz aufweist.
Insbesondere kann die Nut einen gekrümmten oder einen abgeknickten Verlauf aufweisen.
Mit Versatz bzw. Höhenversatz ist dabei ein Versatz parallel zu der Längsmittelebene
gemeint. Mit anderen Worten weist die Nut einen Versatz parallel zu einer Längsachse
des Kernstifts auf. Auf diese Weise kann durch Abfahren der Nut eine Kraftbeaufschlagung
des Kernstifts parallel zu seiner Längsachse erfolgen und der Kernstift um den Versatz
in dem Schließzylinder bewegt werden. So kann entsprechend die Nut einen gekrümmten
oder abgeknickten Verlauf aufweisen, um den Widerstand bei einem Einführen des Schlüssels
in den Schlüsselkanal gering zu halten und einen entsprechenden weichen Verlauf der
Kraftübertragung bereitzustellen.
[0046] In einer weiteren Ausgestaltung des Schließzylinders kann vorgesehen sein, dass die
Nut eine Auflaufschräge oder eine Einführungsaufweitung aufweist.
[0047] Die Einführungsaufweitung kann beispielsweise eine konische Aufweitung in Richtung
der Schlüsseleinführöffnung sein. Auf diese Weise kann das Einführen des Spitzenabschnitts
in die Nut weiter vereinfacht werden und sichergestellt werden, dass kein Blockieren
des Spitzenabschnitts an einem Eingang der Nut erfolgt und der Schlüssel nicht in
den Schließzylinder eingeführt werden kann.
[0048] In einer weiteren Ausgestaltung des Schließzylinders kann vorgesehen sein, dass die
erste Gruppe von Sperrsicherungen eine zweite Sperrsicherung und eine dritte Sperrsicherung
aufweist, die jeweils als Stiftzuhaltung mit einem verdrehsicher geführten Kernstift
ausgebildet sind, der eine Steuerschräge aufweist.
[0049] Auf diese Weise ist durch die drehsichere Führung sichergestellt, dass die Steuerschräge
in Richtung der Schlüsseleinführöffnung des Schlüsselkanals zeigt. Die Steuerschräge
kann dann beispielsweise mit einer entsprechenden ausgestalteten Steuerebene eines
Schlüssels zusammenwirken. Eine Steuerebene kann somit in die Lage versetzt werden,
über die Steuerschräge die entsprechenden Kernstifte auszulenken, so dass der Schlüssel
sie passieren kann. Beispielsweise kann mittels einer rippeninnenliegenden Steuerebene
eine Auslegung der Kernstifte erfolgen, so dass ein Spitzenabschnitt der rippenau-βenliegenden
Steuerebene an diesen vorbeigeführt werden kann, insbesondere an den übrigen Sperrsicherungen
der ersten Gruppe von Sperrsicherungen, so dass der Spitzenabschnitt in die erste
Sperrsicherung der ersten Gruppe von Sperrsicherungen einfahren kann.
[0050] In einer Ausgestaltung der Schließvorrichtung kann ebenfalls vorgesehen sein, dass
die rippenaußenliegende Steuerebene mindestens eine erste Aussparung und den Spitzenabschnitt
aufweist, wobei sich der Spitzenabschnitt von dem schlüsselspitzenseitigen Ende der
rippenaußenliegenden Steuerebene bis zu der ersten Aussparung erstreckt.
[0051] Es ergibt sich für die Schließvorrichtung dann ebenfalls, dass die rippenaußenliegende
Steuerebene somit zumindest von dem Spitzenabschnitt ausgebildet wird. In einer Ausgestaltung
kann vorgesehen sein, dass die rippenaußenliegende Steuerebene nur von dem Spitzenabschnitt
ausgebildet wird. Ein schlüsselkopfseitiger Teilabschnitt der rippenaußenliegende
Steuerebene kann dann vollständig von der mindestens einen ersten Aussparung ausgenommen
sein. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass die rippenaußenliegende Steuerebene
schlüsselkopfseitig von der ersten Aussparung weitere Abschnitte und/oder Aussparungen
aufweist, beispielsweise kann schlüsselkopfseitig der ersten Aussparung ein Steuerspurabschnitt
ausgebildet sein, insbesondere ein durchgehender Steuerspurabschnitt.
[0052] In einer Ausgestaltung der Schließvorrichtung kann vorgesehen sein, dass eine Länge
des Spitzenabschnitts in der Längsrichtung kleiner oder gleich einer Breite des Spitzenabschnitts
senkrecht zu der Längsrichtung und parallel zu den Schlüsselbreitseitenflächen ist.
[0053] Im Zusammenwirken zwischen der Nut und dem Spitzenabschnitt kann somit ebenfalls
die angegebene Dimensionierung des Schlüssels bereitgestellt sein. Auf diese Weise
kann eine besonders vorteilhafte Abfrage des Merkmals des Spitzenabschnitts in der
Nut erfolgen, insbesondere mittels eines Versatzes der Nut, der in eine Bewegung des
Kernstifts parallel zu seiner Längsrichtung umgesetzt wird.
[0054] In einer weiteren Ausgestaltung der Schließvorrichtung kann vorgesehen sein, dass
eine Querschnittskontur des Spitzenabschnitts in einer Ebene parallel zu den Schlüsselbreitseitenflächen
vieleckig ist. Insbesondere kann die Querschnittskontur dreieckig oder rechteckig,
insbesondere quadratisch, ausgebildet sein. Des Weiteren kann die Querschnittskontur
auch ellipsenförmig, insbesondere kreisförmig, ausgebildet sein. Die Nut ist als sich
parallel zu der Längsmittelebene erstreckende, abgesetzte Nut ausgebildet, wobei ein
abgesetztes Ende der Nut eine Querschnittskontur in einer Ebene parallel zu der Längsmittelebene
aufweist, die eine Hälfte der Querschnittskontur des Spitzenabschnitts entspricht.
Hierdurch wird die bereits voranstehend erläuterte Abfrage der Querschnittskontur
in der Nut bereitgestellt.
[0055] In einer weiteren Ausgestaltung der Schließvorrichtung kann vorgesehen sein, dass
ein Verlauf der Nut einen Versatz aufweist, und dass die Sperrvorrichtung derart ausgebildet
ist, dass der Spitzenabschnitt die erste Sperrsicherung der ersten Gruppe von Sperrsicherungen
in den Freigabezustand überführt, indem der Spitzenabschnitt den Versatz durchläuft.
[0056] Auf diese Weise kann alternativ oder kumulativ zu der Abfrage der Querschnittskontur
auch die geometrische Ausgestaltung in Höhe und Breite abgefragt werden. Nur bei entsprechender
Länge im Vergleich zur Breite kann die Nut von dem Spitzenabschnitt durchlaufen und
dabei eine geeignete Kraftumsetzung erfolgen, die den Versatz des Kernstifts der ersten
Sperrsicherung bewirkt.
[0057] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0058] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine symmetrische Ansicht einer Schließvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Schließvorrichtung in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Frontalansicht der Schließvorrichtung in Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Explosionsansicht der Schließvorrichtung in Fig. 1;
- Fig. 5-7
- verschiedene Ansichten eines Kernstifts einer ersten Sperrsicherung einer ersten Gruppe
von Sperrsicherungen;
- Fig. 8
- eine Seitenansicht eines Schlüssels;
- Fig. 9 und 10
- weitere Ansichten des Schlüssels in der Fig. 8;
- Fig. 11
- eine vergrößerte isometrische Ansicht einer Schlüsselspitze des Schlüssels in Fig.
8;
- Fig. 12
- eine Querschnittsansicht entlang einer Linie XII-XII in Fig. 13, die einen Schließzylinder
mit daran befindlichem Schlüssel zeigt;
- Fig. 13
- eine Unteransicht eines Schließzylinders und einer Schließvorrichtung, aus der die
Schnittebene in der Fig. 12 hervorgeht;
- Fig. 14-20
- den schrittweisen Ablauf des Einführens des Schlüssels in den Schließzylinder;
- Fig. 21
- eine alternative Ausgestaltung des Schlüssels und des Kernstifts einer ersten Sperrsicherung
einer ersten Gruppe von Sperrsicherungen des Schließzylinders; und
- Fig. 22
- eine geschnittene isometrische Querschnittsansicht der Anordnung des Schlüssels relativ
zu den Kernstiften des Schließzylinders in einem entsperrten Zustand.
[0059] Fig. 1 zeigt eine isometrische Darstellung einer Ausführungsform einer Schließvorrichtung
100. Die Schließvorrichtung 100 weist einen Schlüssel 10 und einen Schließzylinder
16 auf. Mittels des Schlüssels 10 kann der Schließzylinder 16 von einem gesperrten
in einen entsperrten Zustand überführt werden.
[0060] Der Schließzylinder 16 weist ein Gehäuse 20 auf. In der dargestellten Ausführungsform
ist das Gehäuse 20 als Profilgehäuse ausgebildet, dies muss jedoch nicht zwangsläufig
der Fall sein. In dem Gehäuse 20 ist drehbar ein Zylinderkern 22 und ein weiterer
Zylinderkern 22' angeordnet. In der dargestellten Ausführungsform handelt es sich
somit um einen Doppelzylinder bzw. beidseitigen Zylinder. Grundsätzlich kann es sich
jedoch auch um einen einseitigen Zylinder oder um einen Halbzylinder handeln oder
eine andere Ausgestaltung. Im Folgenden wird beispielhaft lediglich auf den Zylinderkern
22 Bezug genommen.
[0061] In dem gesperrten Zustand kann der jeweilige Zylinderkern 22, 22' nicht innerhalb
des Gehäuses 20 gedreht werden. Im entsperrten Zustand, bei vollständig eingeführtem
Schlüssel 10 ist eine Drehung des Zylinderkernn 22 bzw. 22' relativ zu dem Gehäuse
20 möglich. Die Zylinderkerne 22, 22' sind mit einem Betätigungselement 18 gekoppelt,
das dann ebenfalls gedreht werden kann, um ein Schloss zu aktuieren.
[0062] Der Schlüssel 10 weist ein Schlüsselkopf 12 auf, der auch Handhabe genannt werden
kann. An dieser wird der Schlüssel gegriffen und in den Zylinderkern 22, 22' eingeführt.
Ausgehend von dem Schlüsselkopf 12 erstreckt sich ein Schlüsselschaft 14 bis zu einer
Schlüsselspitze 13. Der Schlüsselschaft erstreckt sich somit zwischen der Schlüsselspitze
13 und dem Schlüsselkopf 12. Der Schlüsselschaft 14 wird in den Zylinderkern 22, 22'
des Schließzylinders 16 eingeführt. Anhand der Ausgestaltung des Schlüsselschafts
werden im Zylinderkern 22 verschiedene Merkmale mechanisch abgefragt und Sperrelemente,
beispielsweise Stiftzuhaltungen, aktuiert, so dass diese bewegt und der entsperrte
Zustand hergestellt wird. Ein Schlüsselkanal eines Zylinderkerns 22, 22' ist mit dem
Bezugszeichen 50 bezeichnet. In der in der Fig. 1 dargestellten gesperrten Position
liegt dieser in einer üblichen Einbaulage in einer Tür in der Regel in vertikaler
Richtung. Dies ist jedoch selbstverständlich nicht zwingend der Fall, auch andere
Einbaulagen sind möglich.
[0063] Fig. 2 zeigt die Darstellung der Fig. 1 einer Seitenansicht. Dargestellt ist des
Weiteren eine Verschraubungsöffnung 24, mit der der Schließzylinder 16 bspw. in einer
Tür befestigt werden kann. Des Weiteren ist eine Zylinderlängsachse 26 dargestellt,
um die ein jeweiliger Zylinderkern 22, 22' innerhalb des Gehäuse 20 drehbar ist. Wie
bereits voranstehend ausgeführt, ist in der dargestellten Darstellung der Schließzylinder
16 als Doppelzylinder ausgebildet. Bei einem lediglich einseitigen Zylinder oder Halbzylinder
wäre entsprechend nur ein Zylinderkern 22 bzw. 22' vorgesehen.
[0064] Eine Längsrichtung des Schlüssels ist mit dem Bezugszeichen 27 bezeichnet. Der Schlüsselschaft
14 erstreckt sich von dem Schlüsselkopf 12 hin zu der Schlüsselspitze 13 entlang dieser
Längsrichtung 27. Das Einführen des Schlüssels 10 in einen Zylinderkern 22, 22' erfolgt
parallel zu einer Einführrichtung 28. Eine Längsrichtung 27 des Schlüssels und die
Zylinderlängsachse 26 verlaufen dann parallel zueinander und parallel zu der Einführrichtung
28.
[0065] Die Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht der Darstellung in der Fig. 1. Eingezeichnet
ist eine Längsmittelebene 30. In der dargestellten Ausführungsform, die den Schließzylinder
16 als Profilzylinder ausbildet, ist die Längsmittelebene 30 gleichzeitig eine Symmetrieebene
des Gehäuses 20. Die Längsmittelebene 30 verläuft parallel zu dem Schlüsselkanal 50
in einer Grundstellung, d.h. dem gesperrten Zustand des Schließzylinders 16 mit abgezogenem
Schlüssel 10.
[0066] Erkennbar ist, dass der Schlüssel 10 als sogenannter Flachschlüssel ausgebildet ist.
Er weist zwei Schlüsselbreitseitenflächen 32 und 32' auf. Erkennbar ist des Weiteren,
dass eine Rippe 34 von einem der Schlüsselbreitseitenflächen 32' hervorragt. Auf die
Ausgestaltung dieser Rippe 34 wird im Folgenden noch detailliert eingegangen. Mittels
dieser Rippe 34 können u.a. außerhalb der Längsmittelebene 30 im Schließzylinder 16
angeordnete Sperrsicherungen oder Zuhaltungen, insbesondere Stiftzuhaltungen, aktuiert
werden, um den Schließzylinder 16 in einen entsperrten Zustand zu überführen, in den
der Zylinderkern 22 in dem Gehäuse 20 mittels der Handhabe 12 des Schlüssels 10 drehbar
ist.
[0067] Die Fig. 4 zeigt eine Explosionsansicht einer Schließvorrichtung 100, wie sie auch
in den Fig. 1 bis 3 dargestellt ist. Gleiche Elemente sind folglich mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet.
[0068] Die Zylinderkerne 22 und 22' sind identisch ausgebildet. Ähnliche Elemente sind daher
mit ähnlichen Bezugszeichen bezeichnet. Der Zylinderkern 22 weist jeweils wie bereits
voranstehend erläutert den Schlüsselkanal 50 auf. Dieser erstreckt sich von einer
Einführöffnung 57 bis zu einem inneren Ende 59 des Schlüsselkanals. Zum Sperren einer
Drehbewegung des jeweiligen Zylinderkerns 22, 22' gegenüber dem Gehäuse 20 sind mehrere
Sperrsicherungen bzw. Zuhaltungen vorgesehen. In der Fig. 4 sind mehrere als Stiftzuhaltungen
ausgebildete Sperrsicherungen dargestellt. Diese bestehen in bekannter Art aus Gehäusestiften
und Kernstiften. Durch Einführen des Schlüssels 10 in den Schlüsselkanal 50 werden
die Kernstifte und Gehäusestifte derart verschoben, dass eine Kontaktebene zwischen
den Stiften mit einer Trennebene zwischen dem jeweiligen Zylinderkern und dem Gehäuse
20 fluchtet, so dass die Kernstifte mit dem Zylinderkern 22, 22' gedreht werden können.
Wird ein nicht korrekter Schlüssel 10 eingeführt, ragt zumindest einer der Kernstifte
und/oder der Gehäusestifte über die Trennebene hinaus und sperrt ein Verdrehen des
Zylinderkerns 22, 22' gegenüber dem Gehäuse 20.
[0069] Außerhalb der Längsmittelebene ist eine erste Gruppe von Sperrsicherungen 88 bzw.
88' vorgesehen. Auch diese kann beispielsweise, wie in der dargestellten Ausführungsform,
jeweils drei Sperrsicherungen aufweisen. Entsprechend sind jeweils drei Kernstifte
40 bzw. 40' und drei Gehäusestifte 44 bzw. 44' vorgesehen. Der dem inneren Ende des
Schlüsselkanals 50 am nächsten kommende Kernstift 46 dieser ersten Gruppe von Sperrsicherungen
88 bzw. 88' weist eine besondere Ausgestaltung auf, auf die im Folgenden noch detailliert
eingegangen werden wird. Eine weitere Gruppe von Gehäusestiften ist mit 48, bzw. 48'
bezeichnet. Die dazugehörigen Kernstifte sind mit 42 bzw. 42' bezeichnet. Diese bilden
jeweils fünf Paare von Stiftzuhaltungen aus. Diese befinden sich beispielsweise innerhalb
der Längsmittelebene 30 und bilden eine weitere Gruppe von Sperrsicherungen 89 bzw.
89' aus. Die Zylinderkerne 22, 22' sind in dem beispielhaft dargestellten Doppelzylinder
jeweils mittels eines Kopplungselements 38 mit dem Betätigungselement 18 drehfest
koppelbar. Es kann nur einer der Zylinderkerne 22, 22' gleichzeitig mit dem Betätigungselement
(18) gekoppelt sein. Zwei Sprengringe 36, 36' dienen jeweils zum Befestigen der Zylinderkerne
22, 22' in dem Gehäuse 20.
[0070] Die Fig. 5 bis 7 zeigen verschiedene Ansichten des Kernstifts 46 des Schließzylinders
16. Jeder im Schließzylinder 16 vorgesehene Zylinderkern 22 bzw. 22' kann einen solchen
Kernstift 46 aufweisen. Es ist der Kernstift der außerhalb der Längsmittelebene 30
des Schließzylinders 16 angeordneten Gruppe von Sperrsicherungen. Innerhalb dieser
Gruppe von Sperrsicherungen kann es der am weitesten in Richtung des inneren Endes
59 des Schlüsselkanals 50 gelegene Kernstift sein. Dies muss hier jedoch nicht zwingend
der Fall sein.
[0071] Der Kernstift 46 weist einen Grundkörper 54 auf. Dies ist im Wesentlichen zylindrisch
ausgebildet. Der Grundkörper weist einen Vorsprung 56 auf, der dem Kernstift insoweit
ein asymmetrisches Querschnittsprofil aufweist, dass dieser verdrehsicher geführt
wird. Eine Längsachse des Kernstifts ist schematisch mit 61 bezeichnet. Der Vorsprung
56 bewirkt, dass der Kernstift 46 sich nicht um die Längsachse 61 innerhalb des Zylinderkerns
22, 22' bzw. des Schließzylinders 16 verdrehen kann. Auf diese Weise wird eine lagegenaue
Orientierung der Merkmale des Kernstifts 46 bereitgestellt. Wie im Folgenden noch
erläutert wird, weist die Rippe 34 des Schlüssels 10 zwei Steuerebenen auf, die durch
die Kernstifte abgefragt werden können. In Einführrichtung 28 des Schlüssels 10 folgt
eine Anordnung der Rippe 34 derart, dass sie mit einem Bereich des Kernstifts 46 überlappt,
der eine Nut 58 und eine Aussparung 60 aufweist. Die Aussparung 60 nimmt einen Teil
des Kernstifts 46 auf. Dies bewirkt letztendlich, dass eine innenliegende Steuerebene
der Rippe 34, die im Folgenden noch genau erläutert wird, nicht mit dem Kernstift
46 zusammenwirkt. Die Nut 58 wirkt jedoch mit einem im Folgenden noch detailliert
erläuterten Spitzenabschnitt der rippenaußenliegenden Steuerebene der Rippe 34 zusammen.
Wie zu erkennen ist, weist die Nut 58 eine Beabstandung von einem kernseitigen Ende
51 des Kernstifts 46 auf. Kernseitiges Ende bedeutet hier, dass dieses das in Richtung
der Längsachse 26 des Zylinderkerns 22, 22' weisende Ende ist. In der dargestellten
Ausführungsform ist die Nut 58 als Durchgangsnut ausgebildet. Sie weist eine Auflaufschräge
64 auf, auf die der Spitzenabschnitt, wie im Folgenden noch erläutert, auffahren kann.
Des Weiteren weist die Nut 58 einen abgewinkelten Verlauf auf, der einen Versatz 62
in der Höhe, d.h. in Richtung der Längsachse 61 des Kernstifts 46 bereitstellt. Der
Verlauf muss nicht zwingend abgewinkelt sein, auch beispielsweise bogenförmige Verläufe
sind möglich. Auf diese Weise wird bewirkt, dass der Spitzenabschnitt durch Auffahren
auf die Auflaufschräge 64 den Kernstift 46 betätigen und parallel zu seiner Längsachse
61 bewegen kann. Er wird dabei um den Versatz 62 in der in der Fig. 6 dargestellten
Ansicht nach unten bewegt.
[0072] Die Fig. 8 bis 11 zeigen detailliert die Ausgestaltung des Schlüssels 10. Gleiche
Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0073] Wie zu erkennen ist, weist die Rippe 34 zwei Steuerebenen 68 und 70 auf. Eine der
Steuerebenen, nämlich die Steuerebene 68 liegt dabei direkt an einer Breitseitenfläche
32' des Schlüssels 10 an. Hierbei handelt es sich somit um die sogenannte rippeninnenliegende
Steuerebene 68. Die rippenaußenliegende Steuerebene 70 ist folglich die am weitesten
entfernt von der Schlüsselbreitseitenflächen 32' angeordnete Steuerebene. Dies gilt
auch in dem Fall, dass beispielsweise mehr als zwei Steuerebenen vorgesehen sind.
In der dargestellten Ausführungsform sind genau zwei Steuerebenen vorgesehen, nämlich
die rippeninnenliegende Steuerebene 68 und die rippenaußenliegende Steuerebene 70.
Die rippenaußenliegende Steuerebene 70 weist dabei mindestens eine Aussparung 72 auf.
Diese ist im Wesentlichen eine Ausnehmung in der Steuerebene, so dass im Bereich der
Aussparung 72 keinerlei Abfragen oder Aktuierungen der Zuhaltungen erfolgen können.
Ein Beginn bzw. ein spitzenseitiges Ende der rippenaußenliegenden Steuerebene 70 ist
mit dem Bezugszeichen 76 gekennzeichnet. Es liegt versetzt zu einer Auflaufschräge
74 der rippeninnenliegenden Steuerebene 68. Die Auflaufschräge 74 ist an dem ebenfalls
schlüsselspitzenseitigen Ende des Schlüssels 10 der rippeninnenliegenden Steuerebene
68 angeordnet. Von dem Beginn 76 der rippenaußenliegenden Steuerebene 70 des zur Aussparung
72 erstreckt sich ein sogenannter Spitzenabschnitt 66. Dieser weist eine Länge auf,
d.h. eine Erstreckung in Längsrichtung 27 des Schlüssels, die mit 84 bezeichnet ist
und kleiner oder gleich seiner Breite 82 ist. Die Breite ist das entsprechende Maß
senkrecht zu der Längsrichtung parallel zu den Breitseitenflächen 32, 32'. Infolgedessen
ergibt sich eine zapfenartige Ausgestaltung, so dass auch von einem "Zapfenabschnitt"
gesprochen werden kann anstatt eines "Spitzenabschnitts". Der Spitzenabschnitt 66
weist eine bestimmte Querschnittskontur 80 in der in der Fig. 8 dargestellten Ansicht,
d.h. in einer Ebene parallel zu den Breitseitenflächen 32, 32' auf. In der dargestellten
Ausführungsform ist diese kreisförmig. Sie kann grundsätzlich jedoch auch ellipsenförmig,
dreieckig oder viereckig oder quadratisch sein. Die mittels dieses Spitzenabschnitts
66 erhöhte Sicherheit und Abfragemöglichkeiten werden im Folgenden erläutert.
[0074] In den Fig. 12 und 13 ist der Schlüssel 10 in einer eingeschobenen Stellung in dem
Schließzylinder 16 dargestellt. Wie Fig. 13 zu entnehmen ist, liegt die erste Gruppe
von Sperrsicherungen 88 außerhalb der Längsmittelebene 13. Die Schnittansicht der
Fig. 12 ist durch diese erste Gruppe von Sperrsicherungen 88 geschnitten. Der bereits
voranstehend beschriebene Kernstift 46 ist ein Element der Stiftzuhaltung 52, die
eine erste Sperrsicherung 52 dieser ersten Gruppe von Sperrsicherungen 88 bildet.
Die Sperrsicherung 52 ist die am weitesten in Richtung des inneren Endes 59 des Schlüsselkanals
50 angeordnete Sperrsicherung. Es ist erkennbar, dass die Sperrsicherung 53 und 55
der ersten Gruppe von Sperrsicherungen 88 üblicherweise mit den rippeninnenliegenden
und rippenaußenliegenden Steuerebenen 68 und 70 zusammenwirken und abgefragt werden,
um die Kernstifte und Gehäusestifte der Stiftzuhaltungen bzw. Sperrsicherungen 53
und 55 in die Freigabeposition der Fig. 12 zu bewegen. Des Weiteren ist erkennbar,
dass der Spitzenabschnitt 66 der rippenaußenliegenden Steuerebene 70 des Schlüssels
10 über die Auflaufschräge in den Kernstift 46 eingefahren ist und dieser folglich
bewegt und die Fig. 12 dargestellte Freigabeposition entsperrt wurde. In dieser entsperrten
Position ist der Spitzenabschnitt 66 nach Durchlaufen der Auflaufschräge 64 etwa auf
halber Strecke der Nut 58 angeordnet.
[0075] Im Blick auf die Fig. 14 bis 20 wird nunmehr ein Ablauf des Einführen des Schlüssels
10 in den Schlüsselkanal 50 geschildert. Die Schnittdarstellungen entsprechen dabei
denen der Fig. 12.
[0076] In der Fig. 14 befindet sich der Zylinderkern 22 im Schließzylinder 16 in einem gesperrten
Zustand und kann nicht gedreht werden. Wie erkennbar ist, ragen die Kernstifte 46,
40 und 40' der Sperrsicherungen 52, 53, 55 in den Schlüsselkanal 50 hinein. Die rippeninnenliegenden
und rippenaußenliegenden Steuerebenen 68 und 70 aktuieren diese dann wie im Folgenden
erläutert, um sie in den entsperrten Zustand zu überführen. Die Kernstifte 40 und
40' weisen jeweils ebenfalls eine Auflaufschräge 90, 90' auf, die jeweils mit der
Auflaufschräge 74 der rippeninnenliegenden Steuerebene 68 zusammenwirken.
[0077] In der Fig. 15 ist der Schlüssel bereits derart eingeführt, dass die Auflaufschräge
74 der rippeninnenliegenden Steuerebene 68 auf die Auflaufschräge 90' des Kernstifts
40' trifft. Der Kernstift 40' wird nach unten gedrückt.
[0078] Dies ist in der Fig. 16 dargestellt. Der Kernstift 40' ist somit aus dem Weg des
Spitzenabschnitts 66 herausgedrückt, so dass dieser den Kernstift 40' frei passieren
kann, wie in der Fig. 17 dargestellt ist. Dabei trifft die Auflaufschräge 74 dann
auf den Kernstift 40 und drückt diesen ebenfalls nach unten, wie in der Fig. 18 dargestellt
ist.
[0079] Der Spitzenabschnitt 66 kann somit ebenfalls den Kernstift 40 passieren, wie in der
Fig. 19 dargestellt ist. Gleichzeitig bewegt sich der Kernstift 40' in eine halbrunde
Ausnehmung 92 der rippeninnenliegenden Steuerebene und ist temporär in dieser Ausnehmung
92 angeordnet. Der Kernstift 40' wird jedoch dann ebenfalls im weiteren Einführen
wieder nach unten aus der Ausnehmung 92 herausgedrückt. Dies ist in der Fig. 20 gezeigt.
[0080] Beim Bewegen von der Darstellung der Fig. 19 in der Darstellung der Fig. 20 fährt
der Spitzenabschnitt 66 der rippenausnehmenden Steuerebene 70 in die Nut 58 des Kernstifts
46 ein. Die rippeninnenliegende Steuerebene 68 passiert den Kernstift 46 aufgrund
dessen Aussparung 60. Gleichzeitig fährt der Spitzenabschnitt 66 auf die Auflaufschräge
64 der Nut 58 auf, so dass der Kernstift 46 nach unten gedrückt wird. Ein Spitzenabschnitt
66, der nicht den Anforderungen hinsichtlich seiner Länge im Verhältnis zur Breite
entspricht, könnte dem abgewinkelten Verlauf der Nut 58 nicht folgen. Insbesondere
kann daher eine Breite der Nut 58 einer Breite 82 des Spitzenabschnitts 66 entsprechen.
Die Nut 58 kann einen Winkel von 20°-45° in ihrem Verlauf aufweisen.
[0081] Der Schlüssel 10 könnte somit gar nicht vollständig in den Schlüsselkanal 50 eingeführt
werden. Insbesondere eine kreisförmige Querschnittskontur des Spitzenabschnitts 66
vereinfacht das Einführen des Schlüssels und das Gleiten des Spitzenabschnitts 66
durch die Nut 58 des Kernstifts 46.
[0082] Es wird dann letztendlich die in Fig. 20 dargestellte Stellung erreicht. Der Kernstift
46 ist wie gewünscht nach Durchlaufen des Spitzenabschnitts 66 in die Nut 58 ausgelenkt.
Der Kernstift 40 befindet sich in der halbrunden Ausnehmung 92 und der Kernstift 40'
ist entsprechend durch die rippeninnenliegende wie auch rippenaußenliegende Steuerebene
68, 70 nach unten gedrückt.
[0083] Es ist dabei hervorzuheben, dass die Abfragen an den Kernstiften 40, 40' lediglich
beispielhaft zu verstehen sind. Dargestellt ist hier die Abfrage des Spitzenabschnitts
66 über eine im Kernstift 46 vorgesehene Nut 58. Des Weiteren wird im vorliegenden
Fall von drei Kernstiften 46, 40 und 40' mittels der rippeninnenliegenden Steuerebene
bewirkt, dass die in weiterer Einrichtung der Einführöffnung des Schlüsselkanals 50
liegenden Kernstifte 40 und 40' während des Einführens ausweichen, so dass der Spitzenabschnitt
66 bis zu dem Kernstift 46 gelangen kann.
[0084] Eine weitere Ausführungsform ist in der Fig. 21 dargestellt.
[0085] Gleiche Elemente sind mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet und werden nicht
näher erläutert.
[0086] In der Fig. 21 ist die Nut 58 als abgesetzte Nut ausgeführt. Diese weist in dem abgesetzten
eine Halbkontur 96 auf. Diese Halbkontur ist in der vorliegenden Darstellung halbkreisförmig
ausgebildet. Sie ist somit komplementär zu einer entsprechenden Querschnittskontur
80 des Spitzenabschnitts 66. Somit kann auch diese Querschnittskontur abgefragt werden.
Würde in dem in Fig. 21 dargestellten Beispiel auch der Spitzenabschnitt 66 bzw. dessen
Querschnittskontur 80 nicht komplementär ausgebildet sein, könnte der Spitzenabschnitt
66 nicht vollständig in die abgesetzte Nut einfahren. Die abgesetzte Nut weist eine
Aufweitung 94 auf, um das Einführen des Spitzenabschnitts 66 sicherzustellen. Somit
wird beim Einführen der Spitzenabschnitt 66 in die abgesetzte Nut 58 zentriert, so
dass die Querschnittskontur 80 und die Halbkontur 96 des abgesetzten Endes ineinander
gleiten und somit in diese sicherheitsrelevante Abfrage durchgeführt werden kann.
Entsprechen wie gesagt die Querschnittskontur 80 und die Halbkontur 96 einander nicht,
kann der Spitzenabschnitt 60 nicht vollständig in die Nut 58 einfahren und der Schlüssel
50 nicht vollständig eingeführt werden.
[0087] In der Fig. 22 ist die entsperrte Position noch einmal in einer isometrischen Darstellung
gezeigt. Es ist erkennbar, wie der Spitzenabschnitt 66 der rippenaußenliegenden Steuerebene
70 in der Nut 58 des Kernstifts 46 zu liegen kommt. Des Weiteren ist ersichtlich,
dass die rippeninnenliegende Struktur der Spur 68 aufgrund der Aussparung 60 den Kernstift
46 nicht beeinflusst und somit dann dazu dienen kann, vorher die Kernstifte 40, 40'
aus dem Weg des Spitzenabschnitts 66 zu bewegen.
[0088] Auf diese Weise werden durch die Aspekte des zapfenartigen Spitzenabschnitts an einem
Schlüssel durch eine nach innen gerichtete Nut eines Kernstifts Abfragemöglichkeiten
geschaffen, die Sicherheit eines Schließzylinders weiter zu erhöhen und auch einen
Schlüssel vor Nachahmung besser zu schützen. Das Nacharbeiten eines solchen Schlüssels
wird weiter aufwendiger gestaltet. Des Weiteren ist eine genaue Kenntnis von den Abfragen
eines Schließzylinders notwendig, um beispielsweise nicht nur die Lage sondern auch
Querschnittskontur des Spitzenabschnitts 66 des Schlüssels 10 korrekt nachzuarbeiten.
1. Schlüssel (10) für einen Schließzylinder (16), wobei der Schlüssel (10) einen sich
parallel zu einer Längsrichtung (27) erstreckenden Schlüsselschaft (14) mit zwei Schlüsselbreitseitenflächen
(32, 32') aufweist, wobei der Schlüsselschaft (14) sich zwischen einem Schlüsselkopf
(12) und einer dem Schlüsselkopf (12) entgegengesetzten Schlüsselspitze (13) erstreckt,
wobei der Schlüssel (10) des Weiteren mindestens eine Rippe (34) aufweist, die von
einer der Schlüsselbreitseitenflächen (32, 32') hervorragt, wobei die Rippe (34) mindestens
zwei in der Längsrichtung (27) nebeneinanderliegende Steuerebenen (68, 70) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass eine rippenaußenliegende Steuerebene (70) einen Spitzenabschnitt (66) aufweist, der
sich von einem schlüsselspitzenseitigen Ende (76) der rippenaußenliegenden Steuerebene
(70) aus erstreckt, und wobei eine Länge (84) des Spitzenabschnitts (66) in der Längsrichtung
(27) kleiner oder gleich einer Breite (82) des Spitzenabschnitts (66) senkrecht zu
der Längsrichtung (27) und parallel zu den Schlüsselbreitseitenflächen (32, 32') ist.
2. Schlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rippenaußenliegende Steuerebene (70) mindestens eine erste Aussparung (72) und
den Spitzenabschnitt (66) aufweist, wobei sich der Spitzenabschnitt (66) von dem schlüsselspitzenseitigen
Ende (76) der rippenaußenliegenden Steuerebene (70) bis zu der ersten Aussparung (72)
erstreckt.
3. Schlüssel (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel (10) genau zwei Steuerebenen (68, 70) aufweist, nämlich die rippenaußenliegende
Steuerebene (70) und eine rippeninnenliegende Steuerebene (68), die zwischen der rippenaußenliegenden
Steuerebene (70) und einer der Schlüsselbreitseitenflächen (32, 32') angeordnet ist.
4. Schlüssel (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die rippeninnenliegende Steuerebene (68) eine Auflaufschräge (74) an ihrem schlüsselspitzenseitigen
Ende (76) aufweist.
5. Schlüssel (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Spitzenabschnitt (66) weiter von der Schlüsselspitze (13) beabstandet ist als
die Auflaufschräge (74) der rippeninnenliegenden Steuerebene.
6. Schlüssel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Querschnittskontur (80) des Spitzenabschnitts (66) in einer Ebene parallel zu
den Schlüsselbreitseitenflächen (32, 32') vieleckig ist, insbesondere dreieckig oder
rechteckig ist, insbesondere quadratisch ist.
7. Schlüssel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Querschnittskontur (80) des Spitzenabschnitts (66) in einer Ebene parallel zu
den Schlüsselbreitseitenflächen (32, 32') ellipsenförmig ist, insbesondere kreisförmig
ist.
8. Schlüssel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Spitzenabschnitt (66) feststehend ausgebildet ist.
9. Schließzylinder (16) mit einem Gehäuse (20) und einem Zylinderkern (22), wobei der
Schließzylinder (16) eine Vielzahl von Sperrsicherungen (88, 89) aufweist, wobei jede
Sperrsicherung (88, 89) zwischen einem Sperrzustand und einem Freigabezustand bewegbar
ist und eine Drehbewegung des Zylinderkerns (22) gegenüber dem Gehäuse (20) in dem
Sperrzustand sperrt und in dem Freigabezustand freigibt, wobei die Mehrzahl von Sperrsicherungen
(88, 89) eine erste Gruppe von Sperrsicherungen (88) aufweist, die außerhalb einer
Längsmittelebene (30) des Schließzylinders (16) angeordnet ist, wobei eine erste Sperrsicherung
(52) (52) der ersten Gruppe von Sperrsicherungen (88) als Stiftzuhaltung mit einem
verdrehsicher geführten Kernstift (46) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kernstift (46) der ersten Sperrsicherung (52) der ersten Gruppe von Sperrsicherungen
(88 eine in Richtung der Längsmittelebene (30) weisende Nut (58) aufweist, wobei die
Nut (58) beabstandet von einem kernseitigen Ende (51) des Kernstifts (46) angeordnet
ist.
10. Schließzylinder (16) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Gruppe von Sperrsicherungen (88, 89) insgesamt drei Sperrsicherungen (52,
53, 54) aufweist, die jeweils als Stiftzuhaltung ausgebildet und in einer Reihe parallel
zu der Längsmittelebene (30) angeordnet sind.
11. Schließzylinder (16) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderkern (22) einen parallel zu der Längsmittelebene (30) verlaufenden Schlüsselkanal
(50) zum Einführen des Schlüssels (10) aufweist, wobei sich der Schlüsselkanal (50)
zwischen einer Schlüsseleinführöffnung (57) und einem innenseitigen Ende (59) des
Schlüsselkanals (50) erstreckt, und wobei die erste Sperrsicherung (52) weiter beabstandet
von der Schlüsseleinführöffnung (57) angeordnet ist als die übrigen Sperrsicherungen
(53, 55) der ersten Gruppe von Sperrsicherungen (88, 89).
12. Schließzylinder (16) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (58) als sich parallel zu der Längsmittelebene (30) erstreckende Durchgangsnut
ausgebildet ist.
13. Schließzylinder (16) nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (58) als sich parallel zu der Längsmittelebene (30) erstreckende, abgesetzte
Nut (58) ausgebildet ist, insbesondere wobei der Zylinderkern (22) einen parallel
zu der Längsmittelebene (30) verlaufenden Schlüsselkanal (50) zum Einführen des Schlüssels
(10) aufweist, wobei sich der Schlüsselkanal (50) zwischen einer Schlüsseleinführöffnung
(57) und einem innenseitigen Ende (59) des Schlüsselkanals (50) erstreckt, und wobei
die Nut (58) in Richtung der Schlüsseleinführöffnung (57) offen ist.
14. Schließzylinder (16) nach einem der Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein abgesetztes Ende der Nut (58) eine definierte Querschnittskontur (80) in einer
Ebene parallel zu der Längsmittelebene (30) aufweist, insbesondere wobei die Querschnittskontur
(80) eine Hälfte eines Dreiecks, eines Rechtecks, eines Quadrats, einer Ellipse oder
eines Kreises ist.
15. Schließzylinder (16) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verlauf der Nut (58) einen Versatz (62) aufweist, insbesondere wobei die Nut
(58) einen gekrümmten oder abgeknickten Verlauf aufweist.
16. Schließzylinder (16) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (58) eine Auflaufschräge (64) oder eine Einführungsaufweitung (94) aufweist.
17. Schließzylinder (16) nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Gruppe von Sperrsicherungen (88, 89) eine zweite Sperrsicherung (53) und
eine dritte Sperrsicherung (55) aufweist, die jeweils als Stiftzuhaltung mit einem
verdrehsicher geführten Kernstift (40, 40') ausgebildet sind, der eine Steuerschräge
(90, 90') aufweist.
18. Schließvorrichtung (100) mit einem Schließzylinder (16) nach einem der Ansprüche 9
bis 17 und mit einem Schlüssel (10), wobei der Schlüssel (10) einen sich entlang einer
Längsrichtung (27) erstreckenden Schlüsselschaft (14) mit zwei Schlüsselbreitseitenflächen
(32, 32') aufweist, wobei der Schlüsselschaft (14) sich zwischen einem Schlüsselkopf
(12) und einer dem Schlüsselkopf (12) entgegengesetzten Schlüsselspitze (13) erstreckt,
wobei der Schlüssel (10) des Weiteren mindestens eine sich in der Längsrichtung (27)
erstreckende Rippe (34) aufweist, die von einer der Schlüsselbreitseitenflächen (32,
32') hervorragt, wobei die Rippe (34) mindestens zwei in der Längsrichtung (27) nebeneinanderliegende
Steuerebenen (68, 70) aufweist, und wobei der Schließzylinder (16) durch vollständiges
Einführen des Schlüssels (10) in den Schlüsselkanal (50) des Zylinderkerns (22) von
dem Sperrzustand in den Freigabezustand überführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine rippenaußenliegende Steuerebene (70) einen Spitzenabschnitt (66) aufweist, der
sich von einem schlüsselspitzenseitigen Ende (76) der rippenaußenliegenden Steuerebene
(70) aus erstreckt, wobei die erste Sperrsicherung (52) der ersten Gruppe von Sperrsicherungen
(88) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass der Spitzenabschnitt (66) des Schlüssel
(10) in einer vollständig in den Schlüsselkanal (50) eingeschobenen Stellung des Schlüssels
(10) in der Nut (58) der ersten Sperrsicherung (52) der ersten Gruppe von Sperrsicherungen
(88) angeordnet ist und die erste Sperrsicherung (52) der ersten Gruppe von Sperrsicherungen
(88) in den Freigabezustand überführt ist.
19. Schließvorrichtung (100) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine Länge (84) des Spitzenabschnitts (66) in der Längsrichtung (27) kleiner oder
gleich einer Breite (82) des Spitzenabschnitts (66) senkrecht zu der Längsrichtung
(27) und parallel zu den Schlüsselbreitseitenflächen (32, 32') ist.
20. Schließvorrichtung (100) nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die rippenaußenliegende Steuerebene (70) mindestens eine erste Aussparung (72) und
den Spitzenabschnitt (66) aufweist, wobei sich der Spitzenabschnitt (66) von dem schlüsselspitzenseitigen
Ende (76) der rippenaußenliegenden Steuerebene (70) bis zu der ersten Aussparung (72)
erstreckt.
21. Schließvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass eine Querschnittskontur (80) des Spitzenabschnitts (66) in einer Ebene parallel zu
den Schlüsselbreitseitenflächen (32, 32') vieleckig, insbesondere dreieckig, rechteckig
oder quadratisch, oder ellipsenförmig, insbesondere kreisförmig, ist, und wobei die
Nut (58) als sich parallel zu der Längsmittelebene (30) erstreckende, abgesetzte Nut
(58) ausgebildet ist, wobei ein abgesetztes Ende der Nut (58) eine Querschnittskontur
(80) in einer Ebene parallel zu der Längsmittelebene (30) aufweist, die einer Hälfte
der Querschnittskontur (80) des Spitzenabschnitts (66) entspricht.
22. Schließvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verlauf der Nut (58) einen Versatz (62) aufweist, und dass die Sperrvorrichtung
derart ausgebildet ist, dass der Spitzenabschnitt (66) die erste Sperrsicherung (52)
der ersten Gruppe von Sperrsicherungen (88, 89) in den Freigabezustand überführt,
indem der Spitzenabschnitt (66) den Versatz (62) durchläuft.