[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschlagaufnahme für ein Beschlagteil an einem Profil
zur Herstellung von Rahmen für Fenster oder Türen, wobei die Beschlagaufnahme aus
einer hinterschnittenen Profilnut mit einem Nutgrund, senkrecht daran ausgebildeten
Seitenstegen und an deren oberen Ende jeweils parallel zum Nutgrund und gegeneinander
weisende Querstege zu Aufnahme von Beschlagteilen und aus einer Einlegeleiste besteht,
welche im montierten Zustand zumindest an dem Nutgrund der hinterschnittenen Profilnut
anliegt, einen Teil der hinterschnittenen Profilnut ausfüllt, aus der Öffnung der
hinterschnittenen Profilnut heraussteht und von dem Quersteg beabstandet ist, dass
die Einlegeleiste an dem herausstehenden Bereich eine von einer sichtbaren Oberfläche
zugängliche Vorrichtung zur einseitigen Aufnahme eines Beschlagteils aufweist.
[0002] Eine solche Beschlagaufnahme ist beispielsweise aus der
DE 23 43 301 A1 bekannt. In eine hinterschnittene Profilnut wird eine Einlegeleiste einseitig eingesetzt,
um eine längsbewegliche Betätigungsschiene zu führen und zu sichern. Die Betätigungsschiene
wird schräg zum Nutgrund der hinterschnittenen Profilnut eingesetzt und anschließend
von einer elastischen Rastzunge der Einlegeleiste gegen herausfallen gesichert. Der
Steg mit einer Auflagefläche für die Betätigungsschiene stützt sich auf dem Nutgrund
ab.
[0003] Die Beschlagaufnahme aus der
DE 71 44 753 U ist für einen Eckbeschlag ausgelegt, der die hinterschnittene Profilnut an einer
Längsseite hintergreift und auf der anderen Seite durch ein Füllstück in der hinterschnittenen
Profilnut formschlüssig gehalten wird, wobei der Eckbeschlag und das Füllstück korrespondierende,
geneigt verlaufenden Eingriffsteile aufweisen, wodurch die Bauteile sicher verspannt
in der hinterschnittenen Profilnut angeordnet sind. Diese Ausführungsform ist nur
für kurze Beschlagteile und Füllstücke gut geeignet. Außerdem ist die Montage des
Füllstückes nur mit oder nach der Montage des Beschlagteils möglich.
[0004] Weiterhin ist aus der
DE 20 2010 004 012 U1 ein in einer im Flügelprofil befindlichen Nut eingesetztes Befestigungselement für
ein Beschlagteil bekannt, mit mehreren U-förmigen Klemmteilen, dessen Öffnung vom
Nutgrund weg weisen und die Schenkel in Richtung der Nutseitenwände Profilierungen
aufweisen und die U-förmigen Klemmteile unterschiedliche Schenkellängen haben. Das
Befestigungselement kann dadurch zur Befestigung eines Beschlagteils in mehreren in
Querschnitt und Abmaßen unterschiedlichen Nuten eingesetzt werden. Der Einsatz ist
jedoch begrenzt. Das Befestigungselement kann nicht gleichzeitig für sehr schmale
und sehr breite Profilnuten geeignet sein.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Beschlagaufnahme der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass standardisierte, schmale Beschlagteile mit den dazugehörigen
Befestigungselementen auf einfache Art und Weise senkrecht zur Längsöffnung in sehr
breite, hinterschnittene Profilnuten eingesetzt werden können und.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Vorrichtung zur einseitigen
Aufnahme eines Beschlagteils eine Auflagefläche ist, die eine Ebene mit der Außenfläche
des Querstegs bildet.
[0007] Durch die auf einer Ebene befindliche einseitige Beschlagaufnahme eines Beschlagteils
auf der einen Seite und der Außenfläche des Querstegs auf der anderen Seite ist die
Montage des Beschlagteils ohne zusätzliche Bauteile auf einfache Weise senkrecht zur
Längsöffnung der hinterschnittenen Profilnut möglich. Das Beschlagteil liegt somit
sicher mit seinen an den Längsseiten befindlichen Außenkanten auf beiden Auflagen
eben auf. Dies ermöglicht den einfachen Einsatz von standardisierten, schmalen Beschlagteilen
auch in eigentlich nicht dafür vorgesehenen hinterschnittenen breiten Beschlagnuten.
Durch die einfache Zugänglichkeit von der sichtbaren Oberfläche wird eine einfache
Montage von Beschlagteilen gewährleistet. Zwischen der Außenfläche und der Auflageflächen
kann sich das Beschlagteil bis auf den Nutgrund erstrecken und ist dadurch weitgehend
unsichtbar gestaltet.
[0008] Die Befestigung des Beschlagteils gestaltet sich gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung besonders einfach, wenn die Vorrichtung zur einseitigen Beschlagaufnahme
eines Beschlagteils hinterschnitten ausgeführt ist. Dadurch kann ein standardisiertes,
schmales Beschlagteil mit dem dazugehörigen Befestigungselement verwendet werden,
wobei das Befestigungselement idealerweise Mittel zur Hintergreifung des Hinterschnitts
aufweist. Diese Mittel zur Hintergreifung können somit auf beiden Seiten des Befestigungselements
gleich ausgeführt werden. Hierdurch können eine Vielzahl von standardisierten Befestigungselementen
am Beschlagteil angewendet werden.
[0009] Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Einlegeleiste
besonders sicher am Profil gehalten, wenn die Einlegeleiste den Quersteg umschließt.
Dadurch wird ebenfalls die Stabilität der Einlegeleiste erhöht.
[0010] Zur Vermeidung von Versatzkanten trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung bei, wenn eine sichtbare Oberfläche der Einlegeleiste mit einer Grundfläche
des montierten Beschlagteils fluchtet. Dies sorgt für eine durchgängige und glatte
sichtbare Oberfläche der beiden Bauteile. Hierdurch wird unter anderem das Reinigen
erleichtert.
[0011] Die Verbindung der Einlegeleiste mit dem Profil ist gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung sicher gestaltet, wenn die Einlegeleiste an dem aus der
hinterschnittenen Profilnut herausstehenden Bereich eine Verbindungseinrichtung zur
formschlüssigen Verbindung mit einer korrespondierenden Gegenverbindungseinrichtung
an dem Profil hat.
[0012] Die Verbindung der Einlegeleiste mit dem Profil ist gemäß einer erweiterten vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung besonders sicher gestaltet, wenn die Verbindungseinrichtung
zur formschlüssigen Verbindung ein Rasthaken und die korrespondierenden Gegenverbindungseinrichtung
eine Hakenaufnahme ist.
[0013] Zur weiteren Verbesserung der Befestigung des Beschlagteils trägt es gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn die hinterschnittene Profilnut
auf dem Nutgrund einen Zentriersteg aufweist, welcher mittig und in Längsrichtung
des montierten Beschlagteils ausgerichtet ist und in eine Ausnehmung des montierten
Beschlagteils eingreifen kann. Dadurch ist zusätzlich eine Befestigung des Beschlagteils
am Nutgrund gegeben, zusätzlich zu den Auflagen an den Beschlagaufnahmen.
[0014] Zur Vereinfachung der Montage des Beschlagteils trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung bei, wenn der Zentriersteg im Querschnitt konisch ausgebildet
ist und an seinem freien Ende seine schmalste Stelle aufweist.
Das Einsetzen des Beschlagteils auf den Zentriersteg wird hierdurch wesentlich vereinfacht.
[0015] Die Beschlagaufnahme kann nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders einfach und günstig vormontiert werden, wenn die Einlegeleiste nach der
Herstellung des Profils eingezogen wird und sich über die gesamte Länge des Profils
erstreckt. Das Profil mit der vormontierten Einlegeleiste ist somit vorgerüstet für
die standardisierten Beschlagteile. Eine Anpassung der Profilnut vor Ort ist nicht
mehr erforderlich. Da sich die Profilleiste über die gesamte Länge des Profils erstreckt,
ist eine durchgängige Befestigung für die standardisierten Beschlagteile gegeben und
die Profilnut ist am fertigen Fenster oder der Tür auf einfache Weise gleichmäßig
gestaltet.
[0016] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäß ausgeführter Profilabschnitt in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 2
- ein erfindungsgemäße Einlegeleiste in perspektivischer, vergrößerter Darstellung,
- Fig. 3
- vergrößert eine Schnittdarstellung durch die hinterschnittene Profilnut mit Einlegeleiste,
- Fig. 4
- vergrößert eine Schnittdarstellung durch die hinterschnittene Profilnut mit Einlegeleiste
und Beschlagteil,
[0017] Figur 1 zeigt einen Ausschnitt von einem erfindungsgemäß ausgeführten Profil (2)
in perspektivischer Darstellung. Das Profil (2) ist holmartig ausgeführt und bereits
auf Gehrung geschnitten, um durch die Verbindung mehrerer solcher Profile (2) einen
Rahmen für Fenster oder Türen zu formen. An dem Profil (2) befindet sich auf einer
Falzfläche eine Profilnut (3). Die Profilnut (3) ist als durchgehende Beschlagaufnahme
(1) für eine Aneinanderkettung von Beschlagteilen (10) ausgebildet, wobei zur Vereinfachung
nur ein Beschlagteil (10) dargestellt ist. In die Profilnut (3) ist eine Einlegeleiste
(11) eingelegt, die die Profilnut (3) verkleinert und sich zur durchgängigen Befestigungsmöglichkeit
mehrerer aneinander verketteter Beschlagteile (10) über die gesamte Länge des Profils
(2) erstreckt. Dabei kann die Einlegeleiste (11) direkt nach der Herstellung des Profils
(2) in einem anschließenden Arbeitsgang eingezogen werden.
[0018] Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße Einlegeleiste (11) in perspektivischer und vergrößerter
Darstellung. Die Einlegeleiste (11) ist als Hohlprofil ausgebildet weist eine von
einer sichtbaren Oberfläche (12) zugängliche Vorrichtung (9) zur einseitigen Aufnahme
eines Beschlagteils (10) auf. Die Vorrichtung (9) ist in Form einer Auflagefläche
(22), wie in Figur 3 dargestellt, ausgebildet. Eine Verbindungseinrichtung (15) mit
einem Rasthaken (17) zur zusätzlichen Befestigung am Profil (2) ist ebenfalls vorgesehen.
[0019] Figur 3 zeigt eine vergrößerte Schnittdarstellung durch die hinterschnittene Profilnut
(3) mit der montierten Einlegeleiste (11). Hierbei ist ebenfalls zu erkennen, dass
die Einlegeleiste (11) einfach nach der Herstellung des Profils (2) eingezogen werden
kann. Die Beschlagaufnahme (1) besteht aus einer hinterschnittenen Profilnut (3) mit
einem Nutgrund (4), senkrecht daran ausgebildeten Seitenstegen (5, 6) und an deren
oberen Ende jeweils parallel zum Nutgrund (4) und gegeneinander weisende Querstege
(7, 8). Die hinterschnittene Profilnut (3) weist auf dem Nutgrund (4) einen Zentriersteg
(18) auf, welcher mittig und in Längsrichtung des montierten Beschlagteils (10) ausgerichtet
ist. Die in die hinterschnittene Profilnut (3) eingezogene Einlegeleiste (11) liegt
zumindest an dem Nutgrund (4) der hinterschnittenen Profilnut (3) an und füllt nur
einen Teil der hinterschnittenen Profilnut (3) aus. Sie erstreckt sich teilweise aus
der Öffnung der hinterschnittenen Profilnut (3) heraus und ist von dem Quersteg (7)
beabstandet. Der durch die Vorrichtung (9) entstandene, einen Hinterschnitt (23) in
der Profilnut (3) aufweisende Bereich, bildet die Gegenseite zur freien Seite der
hinterschnittenen Profilnut (3). Die Vorrichtung (9) ist in Form einer Auflagefläche
(21) ausgebildet, die eine Ebene mit der Außenfläche (22) des Querstegs (7) bildet.
Die Einlegeleiste (11) weist an einem aus der hinterschnittenen Profilnut (3) herausstehenden
Bereich (14) eine Verbindungseinrichtung (15) zur formschlüssigen Verbindung mit einer
korrespondierenden Gegenverbindungseinrichtung (16) an dem Profil (2) auf. Die Verbindungseinrichtung
(15) ist exemplarisch als Hakenverbindung (17) dargestellt.
[0020] Figur 4 zeigt eine vergrößerte Schnittdarstellung durch die hinterschnittene Profilnut
(3) mit der montierten Einlegeleiste (11) aus Fig. 3 und einem eingesetzten Beschlagteil
(10). Der Zentriersteg (18) greift in eine Ausnehmung (19) des montierten Beschlagteils
(10) ein. Er ist dabei im Querschnitt konisch ausgebildet und weist an seinem freien
Ende (20) seine schmalste Stelle auf. Die Ausnehmung (19) an dem Beschlagteil (10)
ist entsprechend geformt. Eine sichtbare Oberfläche (12) der Einlegeleiste (11) fluchtet
mit einer Grundfläche (13) des montierten Beschlagteils (10).
1. Beschlagaufnahme (1) für ein Beschlagteil (10) an einem Profil (2) zur Herstellung
von Rahmen für Fenster oder Türen, wobei die Beschlagaufnahme aus einer hinterschnittenen
Profilnut (3) mit einem Nutgrund (4), senkrecht daran ausgebildeten Seitenstegen (5,
6) und an deren oberen Ende jeweils parallel zum Nutgrund (4) und gegeneinander weisende
Querstege (7, 8) zu Aufnahme von Beschlagteilen (10) und aus einer Einlegeleiste (11)
besteht, welche im montierten Zustand zumindest an dem Nutgrund (4) der hinterschnittenen
Profilnut (3) anliegt, einen Teil der hinterschnittenen Profilnut (3) ausfüllt, aus
der Öffnung der hinterschnittenen Profilnut (3) heraussteht und von dem Quersteg (7)
beabstandet ist, dass die Einlegeleiste (11) an dem herausstehenden Bereich (14) eine
von einer sichtbaren Oberfläche (12) zugängliche Vorrichtung (9) zur einseitigen Aufnahme
eines Beschlagteils (10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (9) zur einseitigen Aufnahme eines Beschlagteils (10) eine Auflagefläche
(21) ist, die eine Ebene mit der Außenfläche (22) des Querstegs (7) bildet.
2. Beschlagaufnahme (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (9) zur einseitigen Aufnahme eines Beschlagteils (10) hinterschnitten
ausgeführt ist.
3. Beschlagaufnahme (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einlegeleiste (11) den Quersteg (8) umschließt.
4. Beschlagaufnahme (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine sichtbare Oberfläche (12) der Einlegeleiste (11) mit einer Grundfläche (13)
des montierten Beschlagteils (10) fluchtet.
5. Beschlagaufnahme (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einlegeleiste (1) an dem aus der hinterschnittenen Profilnut (3) herausstehenden
Bereich (14) eine Verbindungseinrichtung (15) zur formschlüssigen Verbindung mit einer
korrespondierenden Gegenverbindungseinrichtung (16) an dem Profil (2) hat.
6. Beschlagaufnahme (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (15) zur formschlüssigen Verbindung ein Rasthaken (17)
und die korrespondierenden Gegenverbindungseinrichtung (16) eine Hakenaufnahme ist.
7. Beschlagaufnahme (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die hinterschnittene Profilnut (3) auf dem Nutgrund (4) einen Zentriersteg (18) aufweist,
welcher mittig und in Längsrichtung des montierten Beschlagteils (10) ausgerichtet
ist und in eine Ausnehmung (19) des montierten Beschlagteils (10) eingreifen kann.
8. Beschlagaufnahme (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zentriersteg (18) im Querschnitt konisch ausgebildet ist und an seinem freien
Ende (20) seine schmalste Stelle aufweist.
9. Beschlagaufnahme (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einlegeleiste (1) nach der Herstellung des Profils (2) eingezogen wird und sich
über die gesamte Länge des Profils (2) erstreckt.