(19)
(11) EP 3 208 003 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.08.2017  Patentblatt  2017/34

(21) Anmeldenummer: 16000404.0

(22) Anmeldetag:  18.02.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B07C 3/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: BEUMER GmbH & Co. KG
59269 Beckum (DE)

(72) Erfinder:
  • Harrer, Stefan
    33332 Gütersloh (DE)

(74) Vertreter: Philipp, Matthias 
Boehmert & Boehmert Anwaltspartnerschaft mbB Pettenkoferstrasse 22
80336 München
80336 München (DE)

   


(54) SORTIERVORRICHTUNG MIT EINSTELLBAREN ENDSTELLEN


(57) Sortiervorrichtung mit mehreren Sortierwagen, die entlang eines Sortierwegs in einer Transportrichtung verfahrbar sind und jeweils mit einer Lastaufnahmeeinrichtung zum gesteuerten Aufnehmen und Abgeben von Stückgutteilen versehen sind, mit einer Anzahl an Endstellen, an denen Stückgutteile entsprechend einem jeweiligen Sortierziel gezielt von den Sortierwagen abgebbar sind, wobei jede Endstelle eine Breite aufweist, wobei die Breite mindestens einiger Endstellen im Betrieb der Sortiervorrichtung einstellbar ist, und Verfahren zum Sortieren von Stückgutteilen unter Verwendung der Vorrichtung.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Sortiervorrichtung mit Sortierwagen, die entlang eines Sortierweges in einer Transportrichtung verfahrbar sind und jeweils mit einer Lastaufnahmeeinrichtung zum gesteuerten Aufnehmen und Abgeben von Stückgutteilen versehen sind, mit einer Anzahl von Endstellen, wobei jede Endstelle in Transportrichtung gesehen eine bestimmte Breite aufweist und an jeder Endstelle Stückgutteile entsprechend eines jeweiligen Sortierziels gezielt von den Sortierwagen abgebbar sind.

[0002] Die Sortierwagen weisen als Lastaufnahmeeinrichtung in der Regel eine Kippschale oder einen Quergurtförderer auf, so dass ein aufgenommenes Stückgutteil quer zur Transportrichtung an einer Endstelle abgegeben werden kann. Bei einer Anzahl von Sortierzielen ist eine entsprechende Anzahl von Endstellen notwendig, wobei jede Endstelle eine ausreichende Breite aufweisen muss, damit auch ein größeres Stückgutteil problemlos übernommen werden kann. Die aus einer größeren Anzahl von Endstellen mit einer gewissen Breite resultierende Gesamtbreite eines Ausschleusbereichs ist häufig problematisch, da nicht immer ausreichend Platz zur Verfügung steht. Man ist daher bestrebt, die Breite des Ausschleusbereichs möglichst gering zu halten, wofür es zweckmäßig ist, die Breite der Endstellen möglichst gering zu halten. Dies bewirkt eine bedarfsgerechte Anzahl an Endstellen über die Zeit und damit einen erhöhten Durchsatz.

[0003] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Breite mindestens einer Endstelle im Betrieb der Sortiervorrichtung einstellbar ist und insbesondere an eine Länge eines abzugebenden Stückgutteils anpassbar ist. Man hat nämlich erkannt, dass durch die Anpassung der Breite der Endstellen an die an diesen Endstellen zu übergebenden Stückgutteile dazu führt, dass der Ausschleusbereich insgesamt nicht zu groß wird, bzw. dass sich die benötigte Anzahl von Endstellen innerhalb einer geringeren Gesamtbreite als bisher unterbringen lässt.

[0004] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Breite mindestens einer Endstelle stufenlos oder in vorgegebenen Stufen einstellbar ist.

[0005] Mindestens eine Endstelle kann einen Behälter mit einstellbarer Breite aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass mindestens eine Endstelle eine Rutsche mit einstellbarer Breite aufweist. Die Rutsche kann sich je nach Breiteneinstellung in einer von dem Sortierweg wegweisenden Abgaberichtung verengen oder erweitern.

[0006] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Anzahl von Endstellen im Betrieb der Sortiervorrichtung einstellbar ist, wobei je nach Bedarf an Sortierzielen zusätzliche Endstellen einrichtbar oder vorhandene Endstellen entfernbar sind.

[0007] Zweckmäßigerweise ist die Breite einer Endstelle mindestens so groß wie eine Länge, in Transportrichtung gesehen, eines abzugebenden Stückgutteils eingestellt.

[0008] Es können Endstellen mit unterschiedlichen Breiten, angepasst an zu erwartende Längen von abzugebenden Stückgutteilen, einrichtbar sein.

[0009] Zwei benachbarte Endstellen können durch eine bewegbare Trennwand voneinander getrennt sein und jeweils eine weitere seitliche Abgrenzung aufweisen, wobei die Trennwand zwischen den seitlichen Abgrenzungen bewegbar ist, um die Breiten der Endstellen zu verändern oder um eine der beiden Endstellen zu entfernen.

[0010] Unter Endstellen sind sämtliche Vorrichtungen zu verstehen, in denen Stückgutteile aufgenommen werden können, die von einer Sortiervorrichtung ausgeschleust werden. Beispielsweise kann eine Endstelle als Rutsche, Behälter, Rollenbahn oder aktive Fördereinrichtung wie Gurtförderer ausgebildet sein. Ein Sack ist als Sonderform eines Behälters zu verstehen. Einer Sortiervorrichtung können eine einzige Art von Endstellen zugeordnet sein, oder aber mehrere unterschiedliche Endstellenformen.

[0011] Soweit eine Endstelle einen Behälter aufweist, kann dieser durch einen flexiblen Sack gebildet sein, der an in Transportrichtung verschiebbaren Trägern zur Breitenverstellung gehalten ist.

[0012] Es kann vorgesehen sein, dass die Endstellen innerhalb des Ausschleusbereichs in jeder Verstellposition lückenlos benachbart angeordnet sind, oder aber dass die Endstellen in mehreren aus benachbarten Endstellen bestehenden Gruppen angeordnet sind, wobei zwischen den Gruppen Abstände bestehen, in denen keine Endstellen angeordnet sind. Alternativ könnte zwischen je zwei benachbarten Endstellen ein bestimmter Abstand vorgesehen sein.

[0013] Zweckmäßigerweise ist eine zentrale oder dezentrale Steuerung vorgesehen, die Positionsin-formationen der Sortierwagen erhält und mit der eine Lastaufnahmeeinrichtung eines ausgewählten Sortierwagens zur Abgabe eines darauf befindlichen Stückgutteils an einer ausgewählten Endstelle ansteuerbar ist. Der Abgabevorgang kann anhand einer Positionsinformation des Sortierwagens ausgelöst werden, indem die Position eines ausgewählten Sortierwagens am Ort der ausgewählten Endstelle erfasst wird. Beispielsweise kann ein Sensor im Bereich der Endstelle ortsfest angeordnet sein, so dass ein vorbeilaufender Sortierwagen erfasst und der Abgabevorgang ausgelöst werden kann. Alternativ kann die Position mindestens eines Sortierwagens erfasst werden, oder die Sortierwagen teilen ihre Position selbstständig mit. Die Positionen der übrigen Sortierwagen werden dementsprechend berechnet. Wird die Position aller Sortierwagen erfasst, erfolgt keine Berechnung. Der Abgabevorgang wird auf der Grundlage dieser vorausgegangenen Positionsbestimmung durchgeführt. In diesem Fall braucht das Eintreffen des Sortierwagens an der Endstelle nicht sensortechnisch erfasst zu werden, was gerade bei variablen Endstellen einen großen Vorteil darstellt.

[0014] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Steuerung Abmessungsinformationen, insbesondere Längeninformationen der Stückgutteile erhält, bspw. über eine Eingabe, eine Längenerfassung oder aus einer Datenbank, und durch die Steuerung aufgrund der Längeninformationen gezielt eine bestimmte Endstelle zur Abgabe auswählbar oder eine ausgewählte Endstelle in ihrer Breite an die Länge eines bestimmten Stückgutteils anpassbar ist. Insbesondere ist ein besonders langes, zwei oder mehr Lastaufnahmeeinrichtungen belegendes Stückgutteil an einer ausgewählten Endstelle mit ausreichender Breite abgebbar, oder eine ausgewählte Endstelle ist für die Annahme eines solchen Stückgutteils in ihrer Breite anpassbar.

[0015] Die Breite der Endstelle ist nicht nur von der Länge der abzugebenden Stückgutteile abhängig, sondern kann auch von der geplanten Anzahl und/oder der Grundfläche oder dem Volumen der Stückgutteile abhängen.

[0016] Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass eine Länge mindestens einer Endstelle im Betrieb der Sortiervorrichtung einstellbar ist, wobei die Länge bevorzugt von der zentralen Steuerung eingestellt wird. Bei einer Längenveränderung wird der Abstand zwischen einer Endstelle und dem Sortierweg verkleinert oder vergrößert.

[0017] Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zum Sortieren von Stückgutteilen, unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Sortiervorrichtung, wobei jedem Stückgutteil ein Sortierziel in Form einer bestimmten Endstelle zugeordnet wird und die Breite mindestens einer Endstelle während des Betriebs verändert wird. Es kann vorgesehen sein, dass eine Länge eines bestimmten Stückgutteils erfasst, manuell oder automatisch eingegeben oder einer Datenbank entnommen wird und dass eine Breite einer bestimmten Endstelle an die Länge angepasst wird.

[0018] Ferner kann vorgesehen sein, dass eine bestimmte Anzahl von Endstellen während des Betriebs eingestellt wird. Hierfür können je nach Bedarf an Sortierzielen zusätzliche Endstellen eingerichtet oder vorhandene Endstellen entfernt werden.

[0019] Die Erfindung sieht bevorzugt vor, dass ein Abgabezeitpunkt eines bestimmten Stückgutteils an einer bestimmten Endstelle aus Positionsinformationen des das Stückgutteil transportierenden Sortierwagens bestimmt wird.

[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, wobei auf eine Zeichnung Bezug genommen wird, in der

Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sortiervorrichtung zeigt, bei der eine Reihe von Endstellen durch verschiebbare Trennwände gebildet sind,

Fig. 2 eine zweite Ausführungsform zeigt, bei der Endstellen unterschiedlicher Breite durch Aufnahmebehälter veränderbarer Breite gebildet sind,

Fig. 3 eine Variante der zweiten Ausführungsform zeigt, bei der die Behälter durch flexible Säcke gebildet sind, und

Fig. 4a bis c jeweils in einer schematischen Draufsicht auf eine Endstellenanordnung einer Sortiervorrichtung eine mögliche zeitliche Entwicklung von Positionen und Breiten von Endstellen zu drei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten t1 bis t3 zeigen.



[0021] Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Sortiervorrichtung mit einer Reihe von untereinander gekoppelten Sortierwagen 2, die entlang eines Sortierwegs 4 in einer Transportrichtung 6 verfahrbar sind. Jeder Sortierwagen ist mit einer Lastaufnahmeeinrichtung zum gesteuerten Aufnehmen und Abgeben von Stückgutteilen versehen, wobei die in Fig. 1 in Transportrichtung 6 gesehen vordersten Sortierwagen 2.1, 2.2 mit unterschiedlich großen Stückgutteilen 8.1, 8.2 belegt sind. Eine wesentliche Abmessung jedes Stückgutteils ist hierbei seine Länge, in Transportrichtung 6 gesehen, die in Fig. 1 mit L1 für das Stückgutteil 8.1 und L2 für das Stückgutteil 8.2 bezeichnet ist.

[0022] Die Lastaufnahmeeinrichtungen der Sortierwagen 2 können als quer zur Transportrichtung 6 kippbare Kippschalen oder als quer zur Transportrichtung antreibbare Quergurtförderer ausgebildet sein, so dass einem ausgewählten Stückgutteil auf einem ausgewählten Sortierwagen 2 bei entsprechender Ansteuerung der Lastaufnahmeeinrichtung eine Bewegungskomponente quer zur Transportrichtung 6 erteilt werden kann, woraufhin das Stückgutteil in Richtung der Pfeile 10 an eine ausgewählte Endstelle 12.1, 12.2, 12.3, 12.4, 12.5 übergeben werden kann.

[0023] In Fig. 1 ist eine Situation dargestellt, in der das Stückgutteil 8.1 an die Endstelle 12.1 und das Stückgutteil 8.2 an die Endstelle 12.3 abgegeben wird.

[0024] Jede Endstelle 12.1 ... 12.5 stellt ein Sortierziel für zu sortierende Stückgutteile dar, und kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Eine Endstelle kann z. B.eine Rutsche, Rollenbahn oder aktive Fördereinrichtung wie Gurtförderer aufweisen, wobei am anderen Ende der Rutsche oder Fördereinrichtung eine nachgeschaltete Sortiertechnik oder lediglich ein Aufnahmebehälter angeordnet sein kann.

[0025] Alternativ kann eine Endstelle lediglich durch einen Behälter gebildet sein, der der Aufnahme von Stückgutteilen dient.

[0026] Jede Endstelle 12.1 ... 12.5 weist eine Breite B1 ... B5 auf, d. h. eine Abmessung in Transportrichtung 6 gesehen, wobei zumindest eine Endstelle hinsichtlich ihrer Breite im laufenden Betrieb der Sortiervorrichtung verstellbar ist. Fig. 1 erläutert dies anhand von Trennwänden 14.1, 14.2, ... 14.6, wobei jeweils eine Endstelle zwischen zwei unmittelbar benachbarten Trennwänden 14.1, 14.2; 14.2, 14.3 usw. angeordnet oder von diesen gebildet ist. Anhand der Trennwand 14.6 ist die Verstellbarkeit der Breite der Endstelle 12.5 erläutert, wobei die Trennwand 14.6, die senkrecht zur Transportrichtung 6 angeordnet ist, in Richtung der Transportrichtung 6 gesteuert verlagerbar ist, so dass eine bestimmte Breite B5 der Endstelle 12.5 einstellbar ist.

[0027] Unter den verstellbaren Trennwänden 14.1 ... 14.6 kann sich bspw. eine schräg geneigte Rutschenfläche befinden, oberhalb der die Trennwände verschiebbar sind, so dass sich zwischen benachbarten Trennwänden unterschiedlich breite Endstellen in Form von Rutschen ergeben.

[0028] Insbesondere kann jede einzelne Trennwand 14.1 ... 14.6 in Transportrichtung 6 verschiebbar sein, so dass jede Endstelle in ihrer Breite einstellbar ist.

[0029] Die Einstellung der Breite zu den Endstellen, hier die Verschiebung der einzelnen Trennwände, erfolgt durch eine zentrale Steuerung, die auch Positionsinformationen der Sortierwagen erhält und mit der eine Lastaufnahmeeinrichtung eines ausgewählten Sortierwagens 2 zur Abgabe eines darauf befindlichen Stückgutteils an einer ausgewählten Endstelle ansteuerbar ist. Ein besonderer Vorteil besteht darin, dass die Breite der Endstelle, an der ein bestimmtes Stückgutteil abgegeben werden soll, an die Länge L1, L2 des betreffenden Stückgutteils 8.1, 8.2 unmittelbar vor Abgabe angepasst werden kann. Weithin kann die Breite der Endstelle an die Anzahl, das Volumen oder eine Grundfläche der an dieser Endstelle abzugebenden Stückgutteile angepasst werden.

[0030] Es kann nicht nur die Breite der einzelnen Endstellen verändert werden, sondern es kann auch deren Anzahl während des Betriebs der Sortiervorrichtung vergrößert oder verkleinert werden, wobei entweder Endstellen entfernt oder hinzugefügt werden. Eine beispielhafte Lösung hierfür besteht darin, dass eine oder mehrere zusätzliche Trennwände aus einer Ruhestellung, in der die jeweilige Trennwand entfernt von dem Sortierweg angeordnet sind, in eine Betriebsstellung gebracht werden, in der sie gemeinsam oder im Verbund mit vorhandene Endstellen bildenden Trennwänden eine oder mehrere zusätzliche Endstellen bilden. Eine Bewegung von der Ruhestellung in die Betriebsstellung kann entweder geradlinig quer zur Transportrichtung 6 erfolgen, oder aber in Form einer Schwenkbewegung um eine horizontale Achse, wobei die Trennwand in der Ruhestellung parallel oder schräg zur Transportrichtung 6 und in der Betriebsstellung quer zur Transportrichtung 6 angeordnet sein kann.

[0031] Unabhängig von einer konkreten Ausführungsform müssen die Trennwände nicht zwangsläufig quer zur Transportrichtung 6 angeordnet sein. Mit anderen Worten kann eine Längsrichtung der Endstellen, die parallel zu den Trennwänden verläuft, quer oder unter einem stumpfen Winkel zur Transportrichtung 6 angeordnet sein, bspw. zwischen 120° und 60°. Wenn eine Endstelle zwischen zwei Trennwänden gebildet ist, die nicht parallel zueinander verlaufen, von dem Sortierweg 4 aus gesehen konvergierend oder divergierend, wäre eine Längsrichtung der Endstellen eine Winkelhalbierende der diese begrenzenden Trennwände.

[0032] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der Endstellen unterschiedlicher Breite durch Aufnahmebehälter 16.1, 16.2, 16.3 unterschiedlicher Breite B1, B2, B3 gebildet sind, wobei die Behälter in ihrer Breite einstellbar bzw. veränderbar sind, je nach Bedarf im laufenden Betrieb der Sortiervorrichtung. Die Aufnahmebehälter 16.1 ... 16.3 können bspw. durch flexible Kartons gebildet sein, deren Breite sich verändern lässt. Fig. 3 zeigt beispielhaft drei unterschiedliche Breiten der Aufnahmebehälter, wobei ein Größenverhältnis zwischen größter und kleinster Breite ca. 3 beträgt. In der Praxis kann die Breite sinnvollerweise soweit verkleinert und vergrößert werden, dass sie der kleinsten und größten Länge von zu sortierenden Stückgutteilen entspricht, oder gemäß dem Volumen oder der Grundfläche der Stückgutteile. Weiterhin können volle oder nicht mehr benötigte Behälter abtransportiert werden. Sie können entweder ausgetauscht werden oder ihr Platz bleibt frei.

[0033] Fig. 3 zeigt eine Variante der Ausführungsform gemäß Fig. 2, wobei flexible Aufnahmebehälter 20 durch flexible Säcke, Taschen oder ähnliche Behälter mit flexiblen Seitenwänden gebildet sind. Jeder Aufnahmebehälter bzw. Sack 20 ist an einem in Transportrichtung 6 verschiebbaren Trägerpaar 20a, 20b gehalten, so dass durch eine Verschiebung eines oder beider Träger 20a, 20b eine Vergrößerung oder Verkleinerung der Breite des Aufnahmebehälters bzw. Sacks 20 erreicht werden kann. Gemäß Fig. 3 sind die Träger 20a, 20b eines jeden Aufnahmebehälters 20 an einer parallel zur Transportrichtung 6 verlaufenden Führungsschiene 22 verlagerbar geführt und mit einer geeigneten Betätigungseinrichtung zur Verschiebung in Transportrichtung 6 versehen.

[0034] Bei den beschriebenen Ausführungsformen ist eine nicht dargestellte Steuerung vorgesehen, die Positionsinformationen der Sortierwagen erhält und mit der eine Lastaufnahmeeinrichtung eines ausgewählten Sortierwagens zur Abgabe eines darauf befindlichen Stückgutteils an einer ausgewählten Endstelle ansteuerbar ist. Die Breite einer jeweiligen Endstelle ist der zentralen oder dezentralen Steuerung bekannt und/oder auch von dieser einstellbar, wobei bspw. die Verschiebung der Trennwände 14.1 ... 14.6, die Breitenverstellung der Aufnahmebehälter 16.1 ... 16.3 oder die Bewegung der Träger 20a, 20b zur Breitenverstellung eines Sacks 20 durch die zentrale Steuerung koordiniert mit der Bewegung der Sortierwagen und der Abgabe von Stückgutteilen ausgeführt wird. Weiterhin wäre denkbar, dass die Breite einer Endstelle von einem Bediener manuell verändert wird.

[0035] Fig. 4a, 4b und 4c zeigen drei schematische Draufsichten auf jeweils eine Endstellenanordnung einer Sortiervorrichtung, wobei die einzelnen Ansichten eine mögliche zeitliche Entwicklung von Positionen und Breiten der Endstellen zu drei aufeinanderfolgenden Zeitpunkten t1 bis t3 zeigen, d. h. Fig. 4a zeigt die Endstellenanordnung der Sortiervorrichtung zu einem Zeitpunkt t1, Fig. 4b eine mögliche Endstellenanordnung zu einem späteren Zeitpunkt t2 und Fig. 4c eine mögliche Endstellenanordnung zur einem wiederum späteren Zeitpunkt t3.

[0036] In den einzelnen Darstellungen bezeichnen schraffiert dargestellte Endstellen solche Endstellen, die oder deren Aufnahmebehälter mit aufgenommenen Stückgutteilen gefüllt sind und entweder durch eine bestimmte Anzahl leerer Endstellen bzw. Aufnahmebehälter mit einer bestimmten Breite ersetzt werden oder leer bleiben, d. h. eine zunächst bestehende Endstelle wird entfernt.

[0037] Der zeitliche Verlauf von Fig. 4a zu Fig. 4c zeigt, dass einzelne Endstellen über eine gewisse Zeit hin mit unveränderter Breite bestehen bleiben, während andere Endstellen in kürzeren Zeitabständen gefüllt und anschließend durch eine Endstelle mit anderer Breite ersetzt oder entfernt werden. Dadurch wird auf der gleichen Fläche über die Zeit eine höhere Anzahl an Endstellen bereitgestellt als im Stand der Technik.

Bezugszeichenliste



[0038] 
2
Sortierwagen
4
Sortierweg
6
Transportrichtung
8.1, 8.2
Stückgutteil
12.1 ... 12.5
Endstelle
14.1 ... 14.6
Trennwand
16.1 ... 16.3
Aufnahmebehälter
20
flexibler Aufnahmebehälter (Sack)
20a, 20b
Träger
22
Führungsschiene
B1 ... B5
Breite
L1, L2
Länge
t1, t2, t3
Zeitpunkt



Ansprüche

1. Sortiervorrichtung mit mehreren Sortierwagen (2), die entlang eines Sortierwegs (4) in einer Transportrichtung (6) verfahrbar sind und jeweils mit einer Lastaufnahmeeinrichtung zum gesteuerten Aufnehmen und Abgeben von Stückgutteilen (8.1, 8.2) versehen sind, mit einer Anzahl an Endstellen (12.1 ...12.5), an denen Stückgutteile (8.1, 8.2) entsprechend einem jeweiligen Sortierziel gezielt von den Sortierwagen (2) abgebbar sind, wobei jede Endstelle (12.1 ... 12.5) eine Breite (B1 ... B5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B1 ... B5) mindestens einiger Endstellen (12.1 ... 12.5) im Betrieb der Sortiervorrichtung einstellbar ist.
 
2. Sortiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Stückgutteile (8.1, 8.2) von einer zentralen oder dezentralen Steuerung entsprechend einem jeweiligen Sortierziel abgebbar sind.
 
3. Sortiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite mindestens einer Endstelle (12.1 ... 12.5) stufenlos einstellbar ist.
 
4. Sortiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Endstelle (12.1 ... 12.5) einen Behälter (16.1, 16.2, 16.3) mit einstellbarer Breite aufweist.
 
5. Sortiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Endstelle (12.1 ... 12.5) eine Rutsche mit einstellbarer Breite aufweist.
 
6. Sortiervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rutsche sich je nach Breiteneinstellung in einer von der Sortiervorrichtung wegweisenden Abgaberichtung verengt oder erweitert.
 
7. Sortiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl von Endstellen (12.1 ... 12.5) im Betrieb der Sortiervorrichtung einstellbar ist, wobei je nach Bedarf an Sortierzielen zusätzliche Endstellen einrichtbar oder vorhandene Endstellen entfernbar sind.
 
8. Sortiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B1 ... B5) einer Endstelle (12.1 ... 12.5) mindestens so groß wie eine Länge (L1, L2), in Transportrichtung (6) gesehen, eines abzugebenden Stückgutteils (8.1, 8.2) eingestellt ist.
 
9. Sortiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Endstellen (12.1 ... 12.5) mit unterschiedlichen Breiten (B1 ... B5), angepasst an zu erwartende Längen von abzugebenden Stückgutteilen, einrichtbar sind.
 
10. Sortiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Endstellen mit unterschiedlicher Breite, angepasst an zu erwartende Anzahl, Grundfläche und/oder Volumen von abzugebenden Stückgutteilen, einrichtbar sind.
 
11. Sortiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei benachbarte Endstellen durch eine bewegbare Trennwand (14.1 ... 14.6) voneinander getrennt sind und jeweils eine weitere seitliche Abgrenzung aufweisen, wobei die Trennwand (14.1 ... 14.6) zwischen den seitlichen Abgrenzungen bewegbar ist, um die Breiten der Endstellen zu verändern oder eine der beiden Endstellen zu entfernen.
 
12. Sortiervorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälter durch flexible Säcke (20) gebildet sind, die an in Transportrichtung (6) verschiebbaren Trägern (20a, 20b) gehalten sind.
 
13. Sortiervorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Länge mindestens einer Endstelle im Betrieb der Sortiervorrichtung gesteuert einstellbar ist.
 
14. Verfahren zum Sortieren von Stückgutteilen, unter Verwendung einer Sortiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Stückgutteil (8.1, 8.2) ein Sortierziel in Form einer bestimmten Endstelle (12.1 ... 12.5) zugeordnet wird und die Breite (B1 ... B5) mindestens einer Endstelle (12.1 ... 12.5) während des Betriebs der Sortiervorrichtung verändert wird.
 
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Länge (L1, L2) eines bestimmten Stückgutteils (8.1, 8.2) erfasst, eingegeben oder einer Datenbank entnommen wird und dass eine Breite (B1 ... B5) einer bestimmten Endstelle (12.1 ... 12.5) an die Länge (L1, L2) angepasst wird.
 
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine vorgebbare Anzahl von Endstellen (12.1 ... 12.5) während des Betriebs der Sortiervorrichtung eingestellt wird.
 
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abgabezeitpunkt eines bestimmten Stückgutteils (8.1, 8.2) an einer bestimmten Endstelle (12.1 ... 12.5) aus Positionsinformationen des das Stückgutteil (8.1, 8.2) transportierenden Sortierwagens (2) bestimmt wird.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht