TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zange beliebiger Bauart, in welcher ein Kniehebeltrieb
Einsatz findet. Um lediglich einige nicht beschränkende Beispiele zu nennen, kann
es sich bei der Zange um eine Crimpzange, eine Rohrpresszange, eine Presszange für
Fittings oder eine Schneidzange handeln. Hierbei kann die Zange als manuell betätigte
Handzange mit Handhebeln ausgebildet sein. Möglich ist auch, dass die Zange über einen
insbesondere elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Antrieb betätigt wird,
wobei die Zange für den Einsatz eines elektrischen Antriebs auch mit einem Akkumulator
zur Energieversorgung ausgestattet sein kann.
STAND DER TECHNIK
[0002] In bekannten Zangen findet ein Kniehebeltrieb Einsatz, welcher zwischen Antriebselemente
(insbesondere Handhebel) und Zangenbacken zwischengeschaltet sind. Über den Kniehebeltrieb
wird die Antriebsbewegung der Antriebselemente übersetzt zu der Bewegung der Zangenbacken.
Beispielsweise kann die Übersetzung des Kniehebeltriebs so bemessen werden, dass mit
üblichen Handkräften eine Betätigung von Handhebeln über einen größeren Schwenkwinkel
eine kleinere Bewegung der Zangenbacken mit infolge der Übersetzung vergrößerten Kräften
an den Zangenbacken zur Einwirkung auf ein zwischen den Zangenbacken angeordnetes
Werkstück herbeiführt. Je nach einem zwischen zwei Kniehebeln gebildeten, sich über
den Arbeitshub verändernden Kniewinkel kann sich über den Arbeitshub eine veränderte
Übersetzung des Kniehebeltriebs ergeben, wobei sich mit der Annäherung des Kniewinkels
an die Strecklage eine maximale Übersetzung ergibt. Dies kann beispielsweise dazu
genutzt werden, dass mit der Schließbewegung der Zangenbacken eine Annäherung an die
Strecklage erfolgt, so dass zunächst mit Beginn der Schließbewegung mit einer Bewegung
der Antriebselemente zunächst eine verhältnismäßig große Schließbewegung der Zangenbacken
herbeigeführt wird, womit verhältnismäßig kleine Kräfte an den Zangenbacken herbeigeführt
werden. Gegen Ende der Schließbewegung, für welche größere Kräfte an den Zangenbacken
erforderlich sind, kann dann eine Annäherung an die Strecklage erfolgen, so dass am
Ende der Schließbewegung eine entsprechende Bewegung der Antriebselemente zu einer
kleineren Schließbewegung der Zangenbacken mit größeren an den Zangenbacken erzeugbaren
Kräften führt. Beispiele für derartige Zangen mit einem Kniehebeltrieb sind insbesondere
aus den Druckschriften
EP 2 905 848 A1,
EP 2 672 581 A1,
EP 2 305 428 A1,
EP 1 724 101 A1,
DE 10 2008 012 011 B3,
DE 10 2008 005 472 B3,
DE 10 2008 007 303 B4,
DE 10 2007 001 235 B4,
DE 103 46 241 B3,
DE 101 40 270 B4,
DE 101 32 413 C2,
DE 100 56 900 C1,
DE 199 63 097 C1,
DE 199 24 087 C2,
DE 199 24 086 C2,
DE 197 09 639 A1,
DE 197 13 580 C2,
DE 44 27 553 C2,
DE 43 03 180 C1,
DE 37 08 727 C2 und
US 6,161,416 bekannt. Die vorgenannten Druckschriften beinhalten Beispiele dafür, für welche unterschiedlichen
Typen von Zangen ein Kniehebeltrieb Einsatz finden kann und auf welche unterschiedliche
Weise ein Kniehebeltrieb in den Antriebsmechanismus einer Zange integriert werden
kann. Des Weiteren kann dem eingangs genannten Stand der Technik ein Hinweis auf Ausführungsformen
entnommen werden, bei welchen eine bewegliche Zangenbacke translatorisch gegenüber
einer festen Zangenbacke bewegt wird.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zange vorzuschlagen,
bei welcher die beiden Zangenbacken über einen neuen Kniehebeltrieb betätigbar sind.
LÖSUNG
[0004] Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs gelöst. Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind den
abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0005] Gemäß dem Stand der Technik ist ein Kniehebeltrieb mit zwei Kniehebeln ausgebildet,
die jeweils als auf Zug oder Druck beanspruchte Kniehebelstangen oder Kniehebellaschen
ausgebildet sind (wobei diese auch ergänzend mit einem Biegemoment beaufschlagt sein
können). Hingegen schlägt die Erfindung vor, dass ein erster Kniehebel des Kniehebeltriebs
mit zwei als separate Bauteile ausgebildeten Kniehebel-Bauelementen gebildet ist.
Während des Arbeitshubs der Zange verändern diese beiden Kniehebel-Bauelemente ihre
relative Lage, wobei sich die Kniehebel-Bauelemente entlang Kontaktkonturen relativ
zueinander bewegen. Diese "mehrstückige" Ausbildung des ersten Kniehebels eröffnet
neue Möglichkeiten einerseits für die konstruktive Gestaltung des Kniehebeltriebs
und damit auch der Zange und andererseits für die Gestaltung des Antriebsmechanismus
und dessen Bauraumbedingungen. Im Rahmen der Erfindung stellen ein erster Kniehebel
und ein zweiter Kniehebel nicht physikalisch vorliegende, singuläre, stangen- oder
laschenartige Bauelemente dar. Vielmehr handelt es sich um fiktive von einem oder
mehreren Bauelementen ausgebildete Kniehebel.
[0006] Für eine weitere Ausgestaltung der Zange bildet ein Kniehebel-Bauelemente, mit dem
der erste Kniehebel gebildet ist, einstückig auch den zweiten Kniehebel aus. Somit
ist kein physikalisches Kniegelenk vorhanden - vielmehr sind das Kniehebel-Bauelemente
des ersten Kniehebels und der zweite Kniehebel von einem einstückigen starren Bauelement
ausgebildet und es ist lediglich ein imaginäres Kniegelenk vorhanden. Dieses imaginäre
Kniegelenk entspricht dem Krümmungsmittelpunkt der Kontaktkontur des Kniehebel-Bauelements
des ersten Kniehebels an der Kontaktfläche der beiden Kontaktkonturen. Erfindungsgemäß
kann somit ein Gelenk zwecks Bildung eines physikalischen Kniegelenks eingespart werden.
Es können/kann sich daher erfindungsgemäß eine vereinfachte Konstruktion des Kniegelenks,
eine verbesserte Bauraumgestaltung, eine Vermeidung eines Spiels im Bereich eines
physikalischen Kniegelenks und/oder eine Verringerung der Bauteilvielfalt ergeben.
[0007] Eine Fertigung der Kontaktkonturen der Kniehebel-Bauelemente kann auf beliebige Weise
erfolgen. Für einen besonderen Vorschlag der Erfindung ist zumindest eines Kontaktkontur
der Kniehebel-Bauelemente durch Stanzen hergestellt, wobei ein der Kontaktkontur entsprechendes
Stanzwerkzeug, insbesondere ein Lochstanzwerkzeug, verwendet werden kann. Während
durchaus nach dem Stanzen noch eine schleifende Nachbearbeitung erfolgen kann, ist
sogar die unmittelbare Herstellung der Kontaktkontur durch ein Stanzen möglich (wobei
unter Umständen nach dem Stanzen noch ein Gleitschleifen erfolgt, um etwaige nach
dem Stanzen vorhandene Grate zu beseitigen, ohne dass eine Veränderung der Kontaktkontur
erfolgt). Sollen zwei miteinander in Wechselwirkung tretende gleiche Kontaktkonturen
als "Positiv- und Negativkontur" hergestellt werden, kann für einen besonderen Vorschlag
der Erfindung die Herstellung der beiden Kontaktkonturen mit einem einzigen Stanzwerkzeug
erfolgen, wobei dann aber das Stanzen der beiden Kontaktkonturen für die beiden miteinander
in Wechselwirkung tretenden Kniehebel-Bauelemente für ein Kniehebel-Bauelement von
der Vorderseite und für das andere Kniehebel-Bauelement von der Rückseite erfolgt.
Möglich ist sogar, dass bei derartiger Ausrichtung der beiden Kniehebel-Bauelemente
und einem Aufeinanderlegen der Kniehebel-Bauelemente das Stanzen der Kontaktkonturen
mit einem einzigen Stanzvorgang mit demselben Stanzwerkzeug erfolgt. Hierbei kann
für das Stanzen das Kniehebel-Bauelement plattenartig ausgebildet sein mit einer Dicke
im Bereich von 1 mm bis 4 mm, vorzugsweise 1,5 mm bis 3 mm oder 1,8 mm bis 2,5 mm.
[0008] Grundsätzlich sind beliebige Kontaktkonturen möglich, wobei über die Gestaltung der
Kontaktkonturen weiterer Einfluss auf die Kinematik des Kniehebeltriebs genommen werden
kann. So kann beispielsweise durch die Formgebung der Kontaktkontur während des Durchlaufens
des Arbeitshubs die wirksame Länge des ersten Kniehebels, der mit den mindestens zwei
Kniehebel-Bauelementen gebildet ist, verändert werden. Für eine erfindungsgemäße Zange
sind die Kontaktkonturen kreisbogenförmig ausgebildet. Derartige kreisbogenförmige
Kontaktkonturen haben eine gute Führung der im Bereich der Kontaktkonturen aneinander
anliegenden Kniehebel-Bauelemente während des Arbeitshubs zur Folge. Andererseits
kann über kreisbogenförmige Kontaktkonturen eine flächige Übertragung der Kraft zwischen
den Kontaktkonturen und damit den Kniehebel-Bauelementen gewährleistet werden.
[0009] Wie insbesondere aus dem eingangs genannten Stand der Technik ersichtlich ist, kann
der Kniehebeltrieb auf beliebige Weise in die Zange integriert sein, woraus sich dann
auch unterschiedliche Anlenkungen der Zangenbacken aneinander oder an Bauelementen
der Zange ergeben können. So können beispielsweise die beiden Zangenbacken im Bereich
eines Zangenkopfs aneinander angelenkt sein. Für eine besondere Ausgestaltung der
Zange bildet ein Zangenkörper einstückig oder starr eine feste Zangenbacke und einen
festen Handhebel aus. In diesem Fall ist die bewegliche Zangenbacke an dem Zangenkörper
im Bereich des festen Handhebels angelenkt. Vorzugsweise ist die bewegliche Zangenbacke
in dem dem Zangenkopf abgewandten Endbereich des festen Handhebels angelenkt. Dieser
Ausgestaltung der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei einer Schwenkbewegung
der beiden Zangenbacken relativ zueinander eine Bewegung eines Gesenks, einer Schneide
oder eines anderweitigen Werkzeugs keine reine translatorische Schließbewegung ist,
sondern vielmehr die Schließbewegung auch eine überlagerte Verschwenkung der Gesenke,
Schneiden oder Werkzeuge zur Folge hat. Diese Schwenkbewegung kann nachteilig für
das zu bearbeitenden Werkstück sein.
[0010] So führt beispielsweise eine derartige Schwenkbewegung zu einem verschlechterten
Einrollverhalten von Crimpkrallen eines zu vercrimpenden Steckers oder zu einem auf
den Stecker aufgebrachten Drehmoment. Eine Reduzierung dieser unerwünschten Schwenkbewegung
kann durch Verlagerung des Anlenkorts der beiden Zangenbacken aneinander weg von den
Gesenken, Schneiden oder Arbeitswerkzeugen in den (End-)Bereich des Handhebels erzielt
werden.
[0011] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung weist der erste Kniehebel drei Kniehebel-Bauelemente
auf. Hierbei ist ein Kniehebel-Bauelement ein Druckkörper. Der Druckkörper besitzt
zwei Kontaktkonturen. Über die beiden Kontaktkonturen steht der Druckkörper jeweils
in Wechselwirkung mit einer Kontaktkontur der beiden anderen Kniehebel-Bauelemente.
Hierbei ermöglicht der Druckkörper eine Relativbewegung zwischen den beiden anderen
Kniehebel-Bauelementen, wobei trotz dieser Relativbewegung der Druckkörper einer Übertragung
einer Druckkraft zwischen den anderen Kniehebel-Bauelementen dient. Möglich ist hierbei,
dass ein von dem Druckkörper betätigtes Kniehebel-Bauelement drehbar oder sogar fest
an einer beweglichen Zangenbacke montiert ist oder von dieser ausgebildet ist.
[0012] Die erfindungsgemäße Zange kann über mindestens eine beliebige Öffnungsfeder verfügen,
welche nach der Erzeugung der Schließbewegung automatisch die Zange wieder in eine
Öffnungsstellung zurückführt. Hierbei kann mindestens eine Öffnungsfeder über den
gesamten Arbeitshub wirken. Problematisch ist unter Umständen auch die Annäherung
an die Schließstellung mit einer Erreichung der Strecklage des Kniehebeltriebs. Unter
Umständen kann es vorteilhaft sein, wenn eine Öffnungsfeder erst am Ende des Schließhubs
zur Wirkung kommt, welche dann ausschließlich dafür verantwortlich ist, nach dem Durchlaufen
des Schließhubs den Kniehebeltrieb wieder von der Strecklage weg ein gewisses Stück
zu öffnen, um ein Verklemmen oder eine Blockade des Kniehebeltriebs zu vermeiden.
Hierbei kann die mindestens eine Öffnungsfeder beliebig in den Antriebsmechanismus
der Zange integriert sein. Ist in der Zange der erste Kniehebel mit dem Druckkörper
gebildet, kann der Druckkörper von einer Öffnungsfeder beaufschlagt werden, wobei
sich diese Ausgestaltung zu Nutze macht, dass der Druckkörper während des Arbeitshubs
seine Winkelstellung gegenüber der festen Zangenbacke, dem festen Handhebel oder dem
Zangenkörper, der diese ausbildet, ändert. Ein Federfußpunkt der Öffnungsfeder kann
somit an der festen Zangenbacke, dem festen Handhebel oder dem Zangenkörper abgestützt
sein, während der andere Federfußpunkt der Öffnungsfeder an dem Druckkörper abgestützt
sein kann.
[0013] Für die konstruktive Ausgestaltung der Öffnungsfeder gibt es vielfältige Möglichkeiten.
So kann beispielsweise eine Torsionsfeder, eine Druck- oder Zugfeder, eine Schenkelfeder
u. ä. eingesetzt sein. Für einen besonderen Vorschlag der Erfindung ist die Öffnungsfeder
als Blattoder Biegefeder ausgebildet, welche auf Biegung beansprucht wird. Hierbei
kann sich die Blattoder Biegefeder ungefähr parallel zu einem Handhebel erstrecken.
Unter "ungefähr parallel" wird in diesem Zusammenhang jede Ausrichtung und Anordnung
der Blatt- oder Biegefeder verstanden, für welche die Blatt- oder Biegefeder unabhängig
von der Stellung in dem Arbeitshub noch in den Handhebel integriert ist oder nicht
wesentlich aus diesem heraussteht. Möglich ist hierbei, dass die Blatt- oder Biegefeder
in dem dem Zangenkopf abgewandten Endbereich des Handhebels befestigt ist, so dass
die Blatt- oder Biegefeder unter Umständen eine beträchtliche Länge besitzt und beispielsweise
größer ist als die halbe Längserstreckung der Zange.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Zange ist ein Kniehebel-Bauelement
starr mit dem beweglichen Handhebel (unmittelbar oder mittelbar) verbunden. Alternativ
oder kumulativ möglich ist, dass ein Kniehebel-Bauelement starr oder verdrehbar mit
dem festen Handhebel (unmittelbar oder mittelbar) verbunden ist.
[0015] Die Erfindung schlägt auch vor, dass der bewegliche Handhebel von einem Zangenkörper
ausgebildet ist. Dieser Zangenkörper kann multifunktional genutzt werden, indem dieser
auch einstückig oder starr) den zweiten Kniehebel, eine Verzahnung eines Zwangsgesperres,
einen Anschlag zur Vorgabe einer Schließstellung und/oder eine Kontaktkontur ausbildet.
[0016] Grundsätzlich kann der Kniehebeltrieb an einer beliebigen Stelle der Zange angeordnet
sein. Für eine erfindungsgemäße Ausgestaltung der Zange ist der Kniehebeltrieb zwischen
den Handhebeln und den Gesenken angeordnet. Anders gesagt folgen die Gesenke, der
Kniehebeltrieb und die Handhebel in dieser Reihenfolge in Richtung der Längsachse
aufeinander oder schließen sogar unmittelbar aneinander an. Vorzugsweise erstreckt
sich hierbei der Kniehebeltrieb auch nicht in einen Bereich lateral von den Gesenken,
wie dies insbesondere gemäß der Druckschrift
US 6,161,416 B der Fall ist. Erfindungsgemäß kann somit die laterale Abmessung des Zangenkopfs
reduziert werden, womit die Zange auch in beengten Verhältnissen genutzt werden kann.
[0017] Hinsichtlich der geometrischen Gestaltung der Außenabmessungen der Zange und der
kinematischen Bedingungen für die Nutzung derselben gibt es im Rahmen der Erfindung
vielfältige Möglichkeiten. Für eine erfindungsgemäße Ausgestaltungsform ändert sich
der Winkel der Zangenbacken während des Arbeitshubs um weniger als 5°, vorzugsweise
weniger als 4° oder sogar weniger als 3,5°, womit die Ausübung eines unerwünschten
Drehmoments auf das Werkstück zumindest reduziert werden kann. Die Länge der Zange
kann weniger als 250 mm betragen. Die Höhe der Zange kann weniger als 60 mm betragen
trotz der Integration des Zwangsgesperres und/oder die Dicke der Zange kann weniger
als 15 mm betragen. Vorzugsweise sind an einer Zange sämtliche vorgenannten geometrischen
Bedingungen erfüllt, wobei auch Abweichungen von plus/minus 20% oder plus/minus 10%
möglich sind.
[0018] Für einen weiteren Vorschlag der Erfindung ist zumindest eine Öffnungsfeder integral
von einem Kniehebel-Bauelement ausgebildet, wobei diese Öffnungsfeder vorzugsweise
von einem elastischen Federarm, Fortsatz oder einem elastischen Steg des Kniehebel-Bauelements
ausgebildet ist. Auf diese Weise kann das Kniehebel-Bauelement multifunktional genutzt
werden und eine weitere Reduktion der Zahl der Bauteile erfolgen. Hierbei kann die
integral von dem Kniehebel-Bauelement ausgebildete Öffnungsfeder über den gesamten
Arbeitshub wirksam sein oder nur im Umgebungsbereich der Schließstellung.
[0019] Vorzugsweise handelt es sich bei der Zange um eine Rohrpresszange, eine Crimpzange
oder eine Schneidzange.
[0020] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von
Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und
können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend
von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch
der Gegenstand der beigefügten Patentansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des
Offenbarungsgehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents Folgendes:
weitere Merkmale sind den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien
und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung
und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher
Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche
ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich
und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen
dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können
auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können
in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung
entfallen.
[0021] Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich
ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als
die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs
"mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einer Öffnungsfeder die Rede ist,
ist dies so zu verstehen, dass genau eine Öffnungsfeder, zwei Öffnungsfedern oder
mehr Öffnungsfedern vorhanden sein kann/können. Diese Merkmale können durch andere
Merkmale ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein, aus denen das jeweilige Erzeugnis
besteht.
[0022] Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung
des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen
lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0023] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1 und 2
- zeigen in räumlicher Darstellung eine Zange in einer Schließstellung (Fig. 1) und
in einer Öffnungsstellung (Fig. 2).
- Fig. 3 und 4
- zeigen in einer Draufsicht die Zange gemäß Fig. 1 und 2 mit einer demontierten Deckplatte
und einer demontierten Zangenbacke in der Schließstellung (Fig. 3) sowie in der Öffnungsstellung
(Fig. 4).
- Fig. 5 und 6
- zeigen in einem Detail den Kniehebeltrieb der Zange gemäß Fig. 1 bis 4 in der Öffnungsstellung
(Fig. 5) sowie in der Schließstellung (Fig. 6).
- Fig. 7 bis 13
- zeigen in einer Draufsicht plattenförmige Bauelemente der Zange gemäß Fig. 1 bis 6.
- Fig. 14 bis 18
- zeigen weitere Ausführungsformen einer Presszange mit einer demontierten Deckplatte
und einer demontierten Zangenbacke.
- Fig. 19 und 20
- zeigen in einer Draufsicht eine Zange in Ausbildung als Rohrpresszange mit einer demontierten
Deckplatte in einer Schließstellung (Fig. 19) und in einer Öffnungsstellung (Fig.
20).
- Fig. 21 und 22
- zeigen in einem Detail den Kniehebeltrieb der Zange gemäß Fig. 19 und 20 in der Schließstellung
(Fig. 21) sowie in der Öffnungsstellung (Fig. 22).
- Fig. 23
- zeigt in einer räumlichen Ansicht die Zange gemäß Fig. 19 bis 22 in der Schließstellung.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0024] Fig. 1 und 2 zeigen eine Zange 1 in Ausbildung als Crimpzange 2, bei welcher an Zangenbacken 3,
4 Gesenke 7, 8 zum Verpressen eines Werkstücks wie eines Steckers in einer Gesenkaufnahme
7 gehalten sind. Die Zange 1 ist in Plattenbauweise ausgebildet, wobei Platten über
Fixierbolzen oder Schwenkbolzen miteinander verbunden sind.
[0025] Die Zange 1 verfügt über einen mit einer festen Zangenbacke 3 starr verbundenen festen
Handhebel 8 sowie einen mit einer beweglichen Zangenbacke 4 antriebsmäßig verbundenen
beweglichen Handhebel 9. Die Handhebel 8, 9 verfügen über Handgriffe 10, 11 aus Kunststoff.
Die Zange 1 weist einen Zangenkopf 12 auf. Im Bereich des Zangenkopfes 12 sind die
Gesenke 5, 6 und ein Antriebsmechanismus einschließlich eines Kniehebeltriebs 13 angeordnet.
Die Zange 1 weist des Weiteren ein Betätigungsteil 14 auf, im Bereich dessen die Handhebel
8, 9 angeordnet sind. Der Zangenkopf 12 und der Betätigungsteil 14 schließen in Richtung
einer Längsachse der Zange 1 aneinander an.
[0026] Die feste Zangenbacke 3 und der feste Handhebel 8 werden von einem Zangenkörper 15
ausgebildet, der zwei Deckplatten 16a, 16b aufweist, welche sich parallel unter Ausbildung
eines Zwischenraums erstrecken mit in dem Zwischenraum angeordnetem Antriebsmechanismus
und Kniehebeltrieb 13. Entsprechend ist die Zangenbacke 4 mit zwei Zangenbackenplatten
17a, 17b gebildet, in deren Zwischenraum sich das Gesenk 6 erstreckt.
[0027] Fig. 3 zeigt die Zange gemäß Fig. 1 in einer Schließstellung in einer Draufsicht, wobei
hier die Deckplatte 16b und die Zangenbackenplatte 17b sowie die Handgriffe 10, 11
demontiert sind. An den in
Fig. 7 dargestellten Deckplatten 16 ist über einen sich durch Befestigungsbohrungen 18 erstreckenden
Bolzen das Gesenk 7 befestigt. Ein sich durch Lagerbohrungen 19 erstreckender Schwenkbolzen
bildet ein Schwenklager 20, in dem ein Zangenkörper 21 (vgl.
Fig. 8) verschwenkbar an dem Zangenkörper 15 gehalten ist. Ein weiterer sich durch eine
Lagerbohrung 22 erstreckender Schwenkbolzen bildet ein Schwenklager 23, im Bereich
dessen eine Zangenbackentragplatte 24, welche in
Fig. 9 dargestellt ist, verschwenkbar an dem Zangenkörper 15 gehalten ist. Das Schwenklager
23 ist hierbei in dem dem Zangenkopf 12 abgewandten Endbereich des Handhebels 8 angeordnet,
vorzugsweise im Bereich von 2 cm bis 7 cm von dem Endbereich dieses Handhebels 8 entfernt.
Über Befestigungsbohrungen 25, 26, 27 und sich hierdurch erstreckende Befestigungsbolzen
sind an der Zangenbackentragplatte 24 die Zangenbackenplatten 17a, 17b, die in
Fig. 10 dargestellt sind, und ein Kniehebel-Bauelement 28, welches in
Fig. 11 dargestellt ist, befestigt. Somit bilden die Zangenbackentragplatte 24, die Zangenbackenplatten
17 und das Kniehebel-Bauelement 28 gemeinsam einen Zangenkörper 29. Für den Benutzer
der Zange 1 ist vorrangig die Relativbewegung der Zangenkörper 15, 21, 29 zu sehen,
während weitere bewegte Bauelemente der Zange 1 im Inneren der Zange 1, nämlich im
Zwischenraum zwischen den Deckplatten 16a, 16b, angeordnet sind.
[0028] Das Kniehebel-Bauelement 28 dient einerseits zur Versteifung des Zangenkörpers 29
bei den großen wirkenden Kräften. Des Weiteren bildet das Kniehebel-Bauelement 28
eine Kontaktkontur 30 aus, welche hier kreissegmentförmig ist und konzentrisch zu
der Befestigungsbohrung 27 angeordnet ist.
[0029] Der um das Schwenklager 20 verschwenkbare Zangenkörper 21 bildet einerseits eine
Handhebelplatte 31 aus. Der Zangenkörper 29 ist gekröpft mit einem gegenüber der Handhebelplatte
31 gekröpften Fortsatz 32, dessen Längsachse zu der Längsachse der Handhebelplatte
31 einen überstumpfen Winkel bildet. Das Schwenklager 20 ist im Bereich der Kröpfung
des Zangenkörpers 29 angeordnet. Der dem Schwenklager 20 abgewandte Endbereich des
Fortsatzes 32 bildet eine Kontaktkontur 33. Hier ist die Kontaktkontur 33 auch entsprechend
einem Kreissegment ausgebildet, wobei der Radius dieser Kontaktkontur 33 vorzugsweise
größer ist als der Radius der Kontaktkontur 30. Der Krümmungsmittelpunkt 34 der Kontaktkontur
33 ist aber nicht im Bereich der Schwenkachse des Schwenklagers 20 angeordnet, sondern
vielmehr zwischen der Schwenkachse des Schwenklagers 20 und der Kontaktkontur 33 angeordnet.
[0030] Zwischen dem Fortsatz 32 des Zangenkörpers 21 und dem Kniehebel-Bauelement 28 wirkt
ein Kniehebel-Bauelement 35, welches als Druckkörper 36 ausgebildet ist (vgl. auch
Fig. 13). Dieses Kniehebel-Bauelement 35 bildet auf gegenüberliegenden Seiten Kontaktkonturen
37, 38 aus. Hierbei entspricht die Kontaktkontur 37 des Kniehebel-Bauelements 35 der
Kontaktkontur 30 des Kniehebel-Bauelements 28. Die Kontaktkontur 38 des Kniehebel-Bauelements
35 entspricht der Kontur 33 des Fortsatzes 32 des Zangenkörpers 21. Die jeweils einander
zugeordneten Kontaktkonturen 37, 30 sowie 38, 33 sind aber zueinander invertiert,
so dass eine der genannten Kontaktkonturen 30, 33 konvex und die zugeordnete andere
Kontaktkontur 37, 38 konkav ausgebildet ist.
[0031] Der Zangenkörper 21 bildet in einem Umfangsbereich um das Schwenklager 20 eine Verzahnung
39 aus. In die Verzahnung 39 greift ein federbeaufschlagtes Rast- und Sperrelement
40 eines Zwangsgesperres 41 ein. Mittels des Zwangsgesperres 41 wird in an sich bekannter
Weise gewährleistet, dass während des Arbeitshubs eine einmal erreichte Zwischenstellung
gesichert wird und eine Öffnung der Zange 1 nur möglich ist, wenn der Arbeitshub vollständig
durchlaufen ist.
[0032] Benachbart der Lagerbohrung 22 weisen die Deckplatten 16 eine Befestigungsbohrung
42 auf. Eine Öffnungsfeder 43, hier eine Blatt- oder Biegefeder 44 (vgl.
Fig. 12), ist über einen sich durch die Befestigungsbohrung 42 erstreckenden Befestigungsbolzen
und den sich durch die Lagerbohrung 22 erstreckenden Bolzen an den Deckplatten 16
fixiert. Von dieser Befestigung im Endbereich des Handhebels 8 erstreckt sich die
Blatt- oder Biegefeder 44 parallel zu dem Handhebel 8 bis in den Bereich des Zangenkopfs
12. Der der Befestigung an den Deckplatten 16 gegenüberliegende Endbereich der Blatt-
oder Biegefeder 44 tritt in Wechselwirkung mit einem Fortsatz 45 des Kniehebel-Bauelements
35 derart, dass eine Verschwenkung des Kniehebel-Bauelements 35, die im Folgenden
noch näher beschrieben wird, mit dem Durchlaufen des Arbeitshubs von der Öffnungsstellung
gemäß Fig. 4 in Schließrichtung zu einer Beaufschlagung der Blatt- oder Biegefeder
44 gegen den Uhrzeigersinn führt. Mit Freigabe der Handhebel 8, 9 nach dem Durchlaufen
des Arbeitshubs kann die Blatt- oder Biegefeder eine umgekehrte Öffnungsbewegung des
Kniehebel-Bauelements 35 zur Wiederherstellung der Öffnungsstellung herbeiführen.
[0033] Die Deckplatten 16 und die Zangenbackenplatten 17 weisen beispielsweise eine Dicke
von 3 mm auf. Der Abstand der Deckplatten 16 und der Zangenbackenplatten 17 beträgt
6 mm. In dem derart vorgegebenen Zwischenraum erstrecken sich die Gesenke 5, 6, welche
eine Dicke von 6 mm aufweisen. Das Kniehebel-Bauelement 28, das Kniehebel-Bauelement
35, die Blatt- oder Biegefeder 44 und der Zangenkörper 21 sind in derselben Zangenebene
angeordnet und weisen dieselbe Dicke, nämlich eine Dicke von 2 mm auf. Auf beiden
Seiten von dieser Ebene erstrecken sich Zangenbackentragplatten 24, die jeweils eine
Dicke von 2 mm aufweisen.
Die Funktionsweise der Zange 1 gemäß Fig. 1 bis 6 ist wie folgt:
[0034] Befindet sich die Zange 1 in der Öffnungsstellung gemäß Fig. 2 und 4, bilden die
Handhebel 8, 9 einen maximalen Öffnungswinkel und die Zangenbacken 3, 4 mit den Gesenken
5, 6 haben einen maximalen Abstand, wobei diese vorzugsweise infolge der verschwenkbaren
Lagerung im Bereich des Schwenklagers 23 einen Winkel von < 4° bilden. Wird ausgehend
von dieser Öffnungsstellung der Arbeitshub in Schließrichtung durchlaufen, führt die
Verschwenkung des beweglichen Handhebels 9 in Richtung des festen Handhebels 8 zu
einer Verschwenkung des Fortsatzes 32 mit der Kontaktkontur 33. Dies hat zur Folge,
dass die Kontaktkontur 33 eine Relativbewegung zu der Kontaktkontur 38 des Kniehebel-Bauelements
35 ausführt. Da der Krümmungsmittelpunkt der Kontaktkontur 33 nicht mit der Schwenkachse
46 des Schwenklagers 20 übereinstimmt, hat dies zur Folge, dass sich das Kniehebel-Bauelement
35 in Fig. 4 im Uhrzeigersinn relativ zu der Kontaktkontur 30 des Kniehebel-Bauelements
28 bewegt. Infolge der Vergrößerung des Abstands der Schwenkachse 46 des Schwenklagers
20 von der Kontaktkontur 30 des Kniehebel-Bauelements 28 und damit von dem Krümmungsmittelpunkt
67 der Kontaktkontur 30 kommt es zu einer Verschwenkung des Zangenkörpers 29 in Schließrichtung.
Die Schwenkbewegung des Kniehebel-Bauelements 35 hat zur Folge, dass ausgehend von
der Öffnungsstellung in Fig. 4 mit zunehmendem Durchlaufen des Arbeitshubs zunehmend
die Blatt- oder Biegefeder 33 beaufschlagt wird. Die sich am Ende der Schließbewegung
ergebende Betriebsstellung der Zange 1 ist in Fig. 1 und 3 dargestellt.
[0035] Fig. 5 zeigt den auf diese Weise gebildeten Kniehebeltrieb 13 in einem Detail in
der Öffnungsstellung, während Fig. 6 den Kniehebeltrieb 13 bei entsprechender Darstellung
in der Schließstellung zeigt. In Fig. 5 und 6 sind die Krümmungsmittelpunkte 34, 67
der Kontaktkonturen 33, 30 gekennzeichnet. Ein erster Kniehebel 47 ist im Bereich
der Verbindungsachse des Krümmungsmittelpunkts 34 der Kontaktkontur 33 mit dem Krümmungsmittelpunkt
67 der Kontaktkontur 30, welcher hier der Achse der Befestigungsbohrung 27 entspricht,
gebildet. Ein imaginäres Kniegelenk 48 ist an dem Krümmungsmittelpunkt 34 gebildet.
Ein zweiter Kniehebel 49 des Kniehebeltriebs 13 ergibt sich im Bereich der Verbindungsachse
zwischen der Schwenkachse 46 des Schwenklagers 20 und dem Krümmungsmittelpunkt 34.
In Fig. 5 ist zu erkennen, dass in der Öffnungsstellung der Zange 1 ein Kniewinkel
50 geringfügig > 90° ist, beispielsweise im Bereich von 95° bis 120°.
[0036] Fig. 6 zeigt den Kniehebeltrieb 13 in der Schließstellung, in welcher sich der Kniewinkel
50 der Strecklage angenähert hat. Vorzugsweise beträgt der Kniewinkel 50 zwischen
165° und 178°, beispielsweise zwischen 170° und 175°.
[0037] In Fig. 5 und 6 ist zu erkennen, dass die Kniehebel 47, 49 keine physikalischen,
als singuläre Bauelemente ausgebildeten laschen- oder stangenförmigen Kniehebel bilden.
Die imaginären Kniehebel 47, 49 könnten aber in jeder spezifischen Betriebsstellung
des Kniehebeltriebs 13 durch echte laschen- oder stangenförmigen Kniehebel ersetzt
werden, womit sich dann derselbe Kraftfluss und dieselbe Kinematik ergeben würde.
Das imaginäre Kniegelenk 48 dem Krümmungsmittelpunkt 34. Der erste Kniehebel 47 ist
hier mit drei separaten Bauelementen, die relativ zueinander bewegt werden während
des Durchlaufens des Arbeitshubs, gebildet, nämlich
- dem Kniehebel-Bauelement 28,
- dem Kniehebel-Bauelement 35 und
- einem Kniehebel-Bauelement 51, welches von dem Materialbereich des Fortsatzes 32 zwischen
der Kontaktkontur 33 und dem Krümmungsmittelpunkt 34 gebildet ist.
[0038] Hingegen ist der Kniehebel 39 von dem Materialbereich des Fortsatzes 32 zwischen
dem Krümmungsmittelpunkt 34 und der Schwenkachse 46 gebildet.
[0039] Für das Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 14 ist (bei ansonsten entsprechender Ausgestaltung) die Kontaktkontur 30 des Kniehebel-Bauelements
28 von einem zylindrischen Zapfen 52 ausgebildet. Das Kniehebel-Bauelement 35 bzw.
der Druckkörper 36 weist in diesem Fall eine Innenbohrung 53 auf, die in diesem Fall
die Kontaktkontur 37 bildet.
[0040] Als eine weitere Option ist eine weitere Öffnungsfeder 54 vorhanden. Diese ist integral
von dem Kniehebel-Bauelement 35 ausgebildet in Form eines Federarms 55. Mit der Verschwenkung
des Kniehebel-Bauelements 35 über den Arbeitshub kommt der Federarm 55 zur Anlage
an einen hier nicht dargestellten Anschlag. Der Federarm 55 wird mit weiterer Schließbewegung
elastisch verformt. Möglich ist, dass die Öffnungsfeder 43 während des gesamten Arbeitshubs
beaufschlagt wird, während die Öffnungsfeder 54 lediglich im Endbereich der Schließbewegung
mit Annäherung an die Schließstellung oder Strecklage des Kniehebeltriebs 13 beaufschlagt
wird und lediglich dazu dient, ein Verklemmen oder Blockieren des Kniehebeltriebs
13 mit Erreichen der Schließstellung zu vermeiden.
[0041] Des Weiteren trägt für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 14 die Zangenbackentragplatte
24 einen Anschlag 56, hier in Form eines Bolzens, welcher mit der Verschwenkung der
Zangenbackentragplatte 24 die Öffnungsfeder 43 beaufschlagt.
[0042] Für das Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 15 ist der Anschlag 56 von dem Kniehebel-Bauelement 28 ausgebildet. Des Weiteren bildet
das Kniehebel-Bauelement 28 eine Öffnungsfeder 57, hier mit einem Federarm 58 aus.
Insbesondere im Endbereich der Schließbewegung kommt der Federarm 58 unter zunehmender
Beaufschlagung zur Anlage an das Kniehebel-Bauelement 35.
[0043] Für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 15 ist der Zangenkörper 21 nicht einstückig
ausgebildet. Vielmehr bildet hier ein Zangenkörperteil 59 die Handhebelplatte 31,
eine Lagerbohrung 19 und die Verzahnung 39 des Zwangsgesperres 41 aus. Ein zweites
Zangenkörperteil 60 bildet hingegen den Fortsatz 32, die Lagerbohrung und die Kontaktkontur
33 aus. Die Zangenkörperteile 59, 60 sind dann wie in Fig. 15 ersichtlich überlappend
angeordnet und über den sich durch die Bohrung 19 erstreckenden Lager- und Befestigungsbolzen
sowie einen weiteren, sich durch eine Befestigungsbohrung 61 erstreckenden Befestigungsbolzen
starr miteinander verbunden.
[0044] Fig. 16 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher das Kniehebel-Bauelement 35 in grober Näherung
rechteckig ausgebildet ist mit im Bereich der gegenüberliegenden kürzeren Seiten ausgebildeten
Kontaktkonturen 37, 38. In diesem Fall weist das Kniehebel-Bauelement 28 einen Zapfen
52 auf, gegenüber welchem ein weiteres Kniehebel-Bauelement 62, nämlich ein Gleitring,
drehbar gelagert ist. Der Gleitring wälzt dann während des Arbeitshubs mit seiner
Mantelfläche an der Kontaktkontur 37 ab.
[0045] Auch gemäß
Fig. 17 und 18 ist das Kniehebel-Bauelement 35 drehbar an einem Zapfen 52 des Kniehebel-Bauelements
28 gelagert, wobei auch hier der Zapfen 52 mit seiner Mantelfläche die Kontaktkontur
30 ausbildet. Aus der räumlichen Ansicht gemäß Fig. 18 ist zu erkennen, dass hier
die Gesenke 5, 6 nicht als Crimpgesenke ausgebildet sind, sondern Schneiden 63, 64
aufweisen, so dass hier die Zange 1 eine Schneidzange 65 bildet.
[0046] Fig. 19 bis 23 zeigen eine Zange 1 in Ausbildung als Rohrpresszange 66. Auch hier ist ein Zangenkörper
15 mit einem festen Handhebel 8 und starr hieran befestigter fester Zangenbacke 3
mit zugeordnetem Gesenk 5 ausgebildet. Allerdings sind hier der Handhebel 8 und die
Zangenbacke 8 zweistückig ausgebildet und über Befestigungsbolzen miteinander verbunden.
Auch das Gesenk 5 kann starr an dem Zangenkörper 15 befestigt sein oder auswechselbar
sein. Für diese Ausführungsform ist das Schwenklager 23 für die bewegliche Zangenbacke
4 im Bereich des Zangenkopfs 12 angeordnet. Die bewegliche Zangenbacke 4 trägt ein
Gesenk 6. Die Gesenke 5, 6 bilden für das Rohrpresswerkzeug 66 eine Aufnahme 7 für
das Verpressen von Fittings für eine Rohrverbindung. Auch für dieses Ausführungsbeispiel
verfügt der Zangenkörper 21 über die Handhebelplatte 31, die Lagerbohrung 19 für die
Bildung des Schwenklagers 20, den Fortsatz 32, die Kontaktkontur 33 und die Verzahnung
39. Allerdings ist der Zangenkörper 21 nicht gekröpft ausgebildet. Vielmehr erstreckt
sich der Fortsatz 32 im Wesentlichen in Verlängerung der Handhebelplatte 31 über das
Schwenklager 20 hinaus. Über die Kontaktkontur 33 steht der Zangenkörper 21 in Kontakt
mit dem Kniehebel-Bauelement 35 im Bereich von dessen Kontaktkontur 38. Auf der gegenüberliegenden
Seite steht die Kontaktkontur 37 des Kniehebel-Bauelements 35 unmittelbar in Kontakt
mit einer Kontaktkontur 30, die von der beweglichen Zangenbacke 4 ausgebildet wird.
[0047] Während Fig. 19 die Rohrpresszange 66 in der Schließstellung zeigt, zeigt Fig. 20
die Rohrpresszange in der Öffnungsstellung. In
Fig. 21 und 22 ist der Kniehebeltrieb 13 dargestellt, nämlich in Fig. 21 für die Schließstellung,
in welcher sich der Kniewinkel 50 der Strecklage angenähert hat, vorzugsweise mit
einem Kniewinkel von 165° bis 175°, und in Fig. 22 in der Öffnungsstellung, in welcher
der Kniewinkel > 90° ist, vorzugsweise im Bereich von 90° bis 100° liegt.
[0048] Fig. 23 zeigt die Rohrpresszange 36 in der Schließstellung in einer räumlichen Ansicht.
[0049] Möglich ist, dass der Zangenkörper 21 einen Anschlag 68 ausbildet, über welchen die
Schließstellung vorgegeben ist. Beispielsweise kann in der Schließstellung gemäß Fig.
3 der Anschlag 68, der hier im Bereich der Handhebelplatte 31 angeordnet ist, zur
Anlage an einen entsprechenden Anschlag 69 die Zangenbackentragplatte 24 kommen.
[0050] Vorzugsweise handelt es sich bei der Zange um eine Plattenbaukonstruktion, in welcher
keine Biege- oder Frästeile vorhanden sind. Vielmehr finden lediglich Stanzteile Einsatz,
wobei durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung auch die Zahl der Stanzteile reduziert
oder minimiert ist. Die für die Antriebsmechanik, insbesondere den Kniehebeltrieb
verwendeten Stanzteile und Platten sind hierbei vorzugsweise sämtlich in einer Ebene
angeordnet. Infolge der verhältnismäßig großen Durchmesser der Kontaktkonturen ergibt
sich eine geringe Flächenpressung in den Kontaktbereichen trotz der hohen übertragenen
Kräfte, so dass unter Umständen dünne Platten (insbesondere mit einer Dicke von weniger
als 3,0 mm, 2,5 mm oder sogar 2,0 mm) für die Kraftübertragung verwendet werden können.
[0051] Der erfindungsgemäße Kniehebeltrieb und die weiteren Aspekte der Erfindung können
für Zangen in beliebiger Ausgestaltung verwendet werden. So kann die Integration der
erfindungsgemäßen Merkmale auch in Zangen gemäß dem eingangs genannten Stand der Technik
erfolgen. Um lediglich einige nicht beschränkende Beispiele hierfür zu nennen kann
anstelle des Kniehebeltriebs gemäß
- einer Crimpzange gemäß DE 100 56 900 C1 mit einem O-förmigen Zangenkopfrahmen und translatorisch zueinander bewegten Gesenken,
- einer Kabelschneidzange gemäß DE 43 03 180 C1,
- einer Rohrpresszange gemäß DE 103 46 241 B3, bei welcher in einen Handhebel ein Ratschengetriebe integriert ist, so dass ein
Schließen der Zangenbacken über mehrere Schließhübe der Handhebel herbeigeführt werden
kann,
- einer Crimpzange mit C-förmigem Zangenkopfrahmen,
- einer Rohrpresszange mit einem Handhebel mit zwei Handhebelteilen, welche in zwei
unterschiedliche Winkelstellungen zueinander bringbar sind,
- einem Spreizwerkzeug entsprechende DE 10 2008 007 303 B4 oder
- einem Crimpwerkzeug entsprechend DE 10 2008 012 011 B3 oder EP 2 672 581 A1 oder
- einer Presszange zum Verpressen von Aderendhülsen mit mehr als zwei radial betätigten
Gesenken, welche über einen mit dem Kniehebeltrieb angetriebenen Schwenkring betätigt
werden,
ein erfindungsgemäßer Kniehebeltrieb 13 verwendet werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0052]
- 1
- Zange
- 2
- Crimpzange
- 3
- feste Zangenbacke
- 4
- bewegliche Zangenbacke
- 5
- Gesenk
- 6
- Gesenk
- 7
- Gesenkaufnahme
- 8
- fester Handhebel
- 9
- beweglicher Handhebel
- 10
- Handgriff
- 11
- Handgriff
- 12
- Zangenkopf
- 13
- Kniehebeltrieb
- 14
- Betätigungsteil
- 15
- Zangenkörper (starrer Handhebel)
- 16
- Deckplatte
- 17
- Zangenbackenplatte
- 18
- Befestigungsbohrung
- 19
- Lagerbohrung
- 20
- Schwenklager
- 21
- Zangenkörper (bewegl. Handhebel)
- 22
- Lagerbohrung
- 23
- Schwenklager
- 24
- Zangenbackentragplatte
- 25
- Befestigungsbohrung
- 26
- Befestigungsbohrung
- 27
- Befestigungsbohrung
- 28
- Kniehebel-Bauelement
- 29
- Zangenkörper (bewegliche Zangenbacke)
- 30
- Kontaktkontur
- 31
- Handhebelplatte
- 32
- Fortsatz
- 33
- Kontaktkontur
- 34
- Krümmungsmittelpunkt
- 35
- Kniehebel-Bauelement
- 36
- Druckkörper
- 37
- Kontaktkontur
- 38
- Kontaktkontur
- 39
- Verzahnung
- 40
- Rast- und Sperrelement
- 41
- Zwangsgesperre
- 42
- Befestigungsbohrung
- 43
- Öffnungsfeder
- 44
- Blatt- oder Biegefeder
- 45
- Fortsatz
- 46
- Schwenkachse
- 47
- erster Kniehebel
- 48
- imaginäres Kniegelenk
- 49
- zweiter Kniehebel
- 50
- Kniewinkel
- 51
- Kniehebel-Bauelement
- 52
- Zapfen
- 53
- Innenbohrung
- 54
- Öffnungsfeder
- 55
- Federarm
- 56
- Anschlag
- 57
- Öffnungsfeder
- 58
- Federarm
- 59
- Zangenkörperteil
- 60
- Zangenkörperteil
- 61
- Befestigungsbohrung
- 62
- Kniehebel-Bauelement
- 63
- Schneide
- 64
- Schneide
- 65
- Schneidzange
- 66
- Rohrpresszange
- 67
- Krümmungsmittelpunkt
- 68
- Anschlag
- 69
- Anschlag
1. Zange (1) mit zwei Zangenbacken (3, 4), die über einen Kniehebeltrieb (13) mit zwei
Kniehebeln (47, 49) betätigbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Kniehebel (47) mit zumindest zwei Kniehebel-Bauelementen (28, 35, 51)
gebildet ist, die entlang Kontaktkonturen (30, 37; 33, 38) relativ zueinander bewegbar
sind.
2. Zange (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kniehebel-Bauelement (51) des ersten Kniehebels (47) auch den zweiten Kniehebel
(49) ausbildet, wobei das imaginäre Kniegelenk (48) dem Krümmungsmittelpunkt (34)
der Kontaktkontur (33) dieses Kniehebel-Bauelements (51) an der Kontaktfläche mit
einer anderen Kontaktkontur (38) entspricht.
3. Zange (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Kontaktkontur (30, 37; 33, 38) der Kniehebel-Bauelemente (28, 35,
51) durch Stanzen hergestellt ist.
4. Zange (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktkonturen (30, 37; 33, 38) kreisbogenförmig ausgebildet sind.
5. Zange (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) ein Zangenkörper (15) eine feste Zangenbacke (3) und einen festen Handhebel (8)
ausbildet, und
b) eine bewegliche Zangenbacke (4) an dem Zangenkörper (15) im Bereich des festen
Handhebels (8) angelenkt ist.
6. Zange (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kniehebel (47) drei Kniehebel-Bauelemente (28, 35, 51) aufweist, wobei
ein Kniehebel-Bauelement (35) ein Druckkörper (36) ist, der jeweils über eine Kontaktkontur
(37, 38) mit einer Kontaktkontur (30, 33) der beiden anderen Kniehebel-Bauelemente
(28, 51) in Wechselwirkung steht.
7. Zange (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkörper (36) eine Öffnungsfeder (43) beaufschlagt.
8. Zange (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder die Öffnungsfeder (43) als Blatt- oder Biegefeder (44) ausgebildet ist,
die sich ungefähr parallel zu einem Handhebel (8) erstreckt.
9. Zange (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kniehebel-Bauelement (35) integral eine Öffnungsfeder (54) ausbildet.
10. Zange (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) ein Kniehebel-Bauelement (51) starr mit dem beweglichen Handhebel (9) verbunden
ist und/oder
b) ein Kniehebel-Bauelement (28) starr oder verdrehbar mit einem festen Handhebel
(8) verbunden ist.
11. Zange (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Zangenkörper (21), der den beweglichen Handhebel (9) ausbildet, einstückig auch
a) den zweiten Kniehebel (49),
b) eine Verzahnung (39) eines Zwangsgesperres (41),
c) einen Anschlag (68) zur Vorgabe einer Schließstellung und/oder
d) eine Kontaktkontur (33)
ausbildet.
12. Zange (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kniehebeltrieb (13) zwischen den Handhebeln (8, 9) und den Gesenken (4, 5) angeordnet
ist.
13. Zange (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) sich der Winkel der Zangenbacken (3, 4) während des Arbeitshubs um weniger als
5° ändert,
b) die Länge der Zange (1) weniger als 250 mm beträgt,
c) die Höhe der Zange (1) weniger als 60 mm beträgt und/oder
d) die Dicke der Zange (1) weniger als 15 mm beträgt.
14. Zange (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Ausgestaltung als Rohrpresszange
(66), Crimpzange (2) oder Schneidzange (65).