[0001] Die Erfindung betrifft ein Tragwerk mit an Knoten miteinander verbundenen Stahlrohren,
die als Längsstäbe und als zur Aussteifung dienende Diagonalstäbe ausgebildet sind.
[0002] Der Begriff "Tragwerk" wird in dieser Anmeldung allgemein für ein räumliches Fachwerk
benutzt. Tragwerke dieser Art werden beispielsweise als Fundament und Gründungsstruktur
für Offshore-Windkraftanlagen eingesetzt und als sogenannte Jackets bezeichnet. Dabei
handelt es sich um eine fachwerkartige Konstruktion mit in den Meeresboden gerammten
oder darauf befestigten Fundament-pfählen. Derzeit verfügbare Offshore-Windkraftanlagen
weisen Nennleistungen von mehr als 5 MW sowie einen Rotordurchmesser in der Größenordnung
von 150 m auf. Dementsprechend nimmt auch die Größe der als Fundament oder Gründung
benötigten Tragwerke zu. Herkömmliche Tragwerke für Windenergieanlagen sind ähnlich
wie Gittermasten aufgebaut und umfassen daher eine große Anzahl von Knoten, an denen
die einzelnen Stäbe miteinander verbunden sind. Die Knotenstrukturen sind dabei komplex
aufgebaut und weisen eine Vielzahl von Verschneidungen auf. Die Schweißverbindungen
eines Knotens können nur schichtweise hergestellt werden, der sich daraus ergebende
Stromverbrauch ist beträchtlich. Daneben muss jede einzelne Lage einer Schweißnaht
aufwändig kontrolliert werden, beispielsweise durch ein Röntgenverfahren. Die Herstellung
eines herkömmlichen Tragwerks für eine Windkraftanlage ist daher sowohl aufwändig
als auch mit hohen Kosten verbunden.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Tragwerk anzugeben, das kostengünstiger
herstellbar ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Tragwerk der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
vorgesehen, dass zwischen zwei Längsstäben jeweils lediglich ein die Längsstäbe verbindender
kreuzungsfreier Diagonalstab angeordnet ist.
[0005] Die Erfindung beruht auf der Idee, ein herkömmliches Tragwerk, das als Gründungsstruktur
für eine Offshore-Windkraftanlage eingesetzt worden ist, durch ein modifiziertes Tragwerk
zu ersetzen, das im Hinblick auf die Fertigung optimiert ist. Üblicherweise kommen
bei Fachwerken vergleichsweise schlanke Streben zum Einsatz, wodurch sich eine Vielzahl
von Knoten und Kreuzungspunkten ergibt, an denen mehrere Stäbe oder Streben miteinander
verbunden sind. In Abkehr von dieser konventionellen Bauweise sieht die Erfindung
hingegen ein Tragwerk mit einer verringerten Anzahl von Knoten und Streben vor, wodurch
die Problematik der bislang erforderlichen aufwändigen dreidimensionalen Schweißarbeiten
entfällt oder zumindest beträchtlich reduziert wird. Das Vorsehen einer verringerten
Anzahl von Knoten bewirkt zwar eine Erhöhung der Masse, die allerdings durch Vorteile
bei der Herstellung kompensiert wird.
[0006] Ein weiterer Unterschied zu herkömmlichen Tragwerken ist darin zu sehen, dass üblicherweise
die Stäbe oder Streben lediglich auf Zug oder Druck belastet werden. Das erfindungsgemäße
Tragwerk ist jedoch so konzipiert, dass zumindest einige Stäbe auch auf Biegung beansprucht
werden, wodurch sich ein Tragwerk mit einem neuartigen Aufbau und einer andersartigen
Funktionalität ergibt.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Tragwerk kann es vorgesehen sein, dass die Knoten als durch
ein Schweißverfahren oder ein Gießverfahren vorgefertigte Komponenten ausgebildet
sind. Demnach können die Knoten separat von den Stahlrohren hergestellt werden, so
dass die vorgefertigten Komponenten an einem Montageort in Küstennähe miteinander
verbunden werden, wodurch sich das erfindungsgemäße Tragwerk ergibt. Die Knoten können
dabei unter anderem durch Schweißen hergestellt sein, allerdings zeichnen sich die
für das erfindungsgemäße Tragwerk vorgesehenen Knoten durch einen einfachen Aufbau
aus, bei dem dreidimensionale Verschneidungen vorzugsweise entfallen.
[0008] Gemäß einer ersten Ausgestaltung weisen die Knoten Flansche zum Verschrauben mit
den Stahlrohren auf. Die vorzugsweise kreisförmigen Flansche sind in bekannter Weise
mit Durchgangsöffnungen versehen, so dass die Flansche mit dazu passenden Flanschen
der Stahlrohre verschraubt werden können. Die Flansche der Knoten und die Flansche
der Stahlrohre bestehen vorzugsweise aus Stahl. Die Knoten können aus Stahlplatten
oder Stahlblechen hergestellt sein, gegebenenfalls mit sich senkrecht zur Plattenebene
erstreckenden Verstärkungen. Die Knoten können die Flansche zum Anschließen der Stahlrohre
aufweisen. Eine derartige Bauweise der Knoten ist besonders einfach und hinsichtlich
der Kosten und des Herstellungsaufwands optimal.
[0009] Gemäß einer zweiten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Tragwerks können die Knoten
Laschen zum Verschrauben mit den Stahlrohren aufweisen. Die Stahlrohre können dazu
passende Laschen aufweisen, so dass entsprechende Laschenverbindungen gebildet werden
können. Auf diese Weise können einschnittige, zweischnittige oder mehrschnittige durchbolzte
Laschenverbindungen zur Kopplung der Stahlrohre und der Knoten vorgesehen sein. Die
an den Knoten und die an den Stahlrohren vorgesehenen Laschen sind vorzugsweise aus
Stahl hergestellt.
[0010] Eine ganz besonders bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Tragwerks sieht vor,
dass die aus Stahl hergestellten Knoten eine Betonumhüllung aufweisen. Diese aus Beton
bestehende Umhüllung schützt die aus Stahl hergestellten Komponenten vor Korrosion,
so dass keine aufwändigen Korrosionsschutzmaßnahmen wie die Verwendung von Opferanoden
erforderlich sind, wodurch ansonsten Metalle wie Zink oder Aluminium in die Umgebung
freigesetzt werden.
[0011] Gemäß einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Knoten des erfindungsgemäßen
Tragwerks kann es vorgesehen sein, dass die Knoten aus Beton hergestellt sind und
eine Bewehrung und/oder eine Spannbewehrung aufweisen. Ein Knoten kann z. B. als ein
einstückiges, integrales Fertigteil hergestellt sein, alternativ kann ein Knoten auch
aus mehreren Fertigteilkomponenten zusammengesetzt sein, die gemeinsam den Knoten
bilden. In an sich bekannter Weise kann ein aus Beton hergestellter Knoten aus Stahlbeton
oder Spannbeton hergestellt sein.
[0012] Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass die aus Beton hergestellten Knoten aus
Stahl hergestellte Anschlusselemente wie Flansche und/oder Laschen aufweisen.
[0013] Eine weitere Steigerung der Effizienz bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Tragwerks
kann erzielt werden, wenn die in einer horizontalen Ebene angeordneten Knoten jeweils
identisch sind. Dadurch wird die Anzahl der benötigten unterschiedlichen Komponenten
beträchtlich reduziert, so dass weniger Formen und andere Vorrichtungen benötigt werden,
die für die Herstellung erforderlich sind. Auf diese Weise ist es möglich, z.B. lediglich
zwei unterschiedliche Arten von Knoten vorzusehen, die entweder für eine untere Ebene
des Tragwerks oder für eine obere Ebene des Tragwerks vorgesehen sind, wobei sich
die Diagonalstäbe von der unteren bis zur oberen Ebene erstrecken.
[0014] Bei dem erfindungsgemäßen Tragwerk können die Knoten durch zumindest näherungsweise
horizontal angeordnete Horizontalstäbe miteinander verbunden sein. Die Horizontalstäbe
verbinden somit alle Knoten, die sich in einer Ebene befinden.
[0015] Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Tragwerks sieht vor, dass es
ein unteres, Längsstäbe und Diagonalstäbe aufweisendes Stockwerk und ein oberes, lediglich
Längsstäbe aufweisendes Stockwerk aufweist. Ein derartiges Tragwerk umfasst somit
zwei Stockwerke, von denen lediglich das untere die Diagonalstäbe zur Aussteifung
aufweist. Die Längsstäbe sind so dimensioniert, dass sie die von der Windkraftanlage
übertragenen Lasten an den Untergrund weiterleiten können. Im einfachsten Fall kann
das erfindungsgemäße Tragwerk lediglich ein Stockwerk, nämlich das untere Stockwerk,
aufweisen, das durch die Längsstäbe, die Diagonalstäbe und gegebenenfalls Horizontalstäbe
gebildet ist.
[0016] Das erfindungsgemäße Tragwerk kann eine durch drei Längsstäbe gebildete dreieckige
Grundform aufweisen. Die Längsstäbe erstrecken sich dabei ausgehend von drei die Ecken
eines Dreiecks bildenden Punkten schräg nach oben.
[0017] Vorzugsweise ist es bei dem erfindungsgemäßen Tragwerk vorgesehen, dass es an seiner
Unterseite eine sternförmige, auf Pfählen aufsetzbare oder aufgesetzte Aussteifung
aufweist. Diese Aussteifung bildet einen Übergang zwischen in den Untergrund, insbesondere
den Meeresboden, gerammte Pfähle und der Tragwerkstruktur. Diese sternförmige Aussteifung
kann aus Stahl oder alternativ aus Beton hergestellt sein, vorzugsweise ist die Aussteifung
hohl ausgebildet. Die Aussteifung kann beispielsweise einen rechteckigen, das heißt
einen kastenförmigen Querschnitt aufweisen. Als Alternative zu der sternförmigen Aussteifung
kann auch eine dreieckförmige Aussteifung vorgesehen sein.
[0018] Alternativ oder zusätzlich kann das erfindungsgemäße Tragwerk an seiner Oberseite
ein dreieckiges Übergangselement aufweisen. Das Übergangselement bildet den oberen
Abschluss des Tragwerks und dient als Basis für die Windkraftanlage, insbesondere
für einen Mast der Windkraftanlage. Vorzugsweise weist das Übergangselement Ausnehmungen
auf. Das Übergangselement kann analog wie die erwähnte unterseitige Aussteifung hohl
ausgebildet und aus Stahl oder Beton hergestellt sein. Ein aus Beton hergestelltes
Übergangselement kann eine Bewehrung und/oder eine Spannbewehrung aufweisen.
[0019] Eine bevorzugte Variante des erfindungsgemäßen Tragwerks ist als Träger für eine
Windkraftanlage ausgebildet, wobei die Längsstäbe auf Biegung und die Diagonalstäbe
auf Zug oder Druck und/oder Biegung belastet sind.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und
zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Tragwerks;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Tragwerks;
- Fig. 3
- eine Draufsicht des erfindungsgemäßen Tragwerks;
- Fig. 4
- eine Draufsicht einer Aussteifung;
- Fig. 5
- einen Schnitt entlang der Linie V - V von Fig. 4;
- Fig. 6
- einen Flansche aufweisenden Knoten;
- Fig. 7
- einen Schnitt durch den in Fig. 6 gezeigten Knoten entlang der Linie VII -VII;
- Fig. 8
- ein Ausführungsbeispiel eines eine Betonumhüllung aufweisenden Knotens;
- Fig. 9 und Fig. 10
- ein Ausführungsbeispiel eines Laschen aufweisenden Knotens;
- Fig. 11
- ein Ausführungsbeispiel eines aus Beton hergestellten Knotens; und
- Fig. 12 und 13
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Knotens;
- Fig. 14
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Tragwerks; und
- Fig. 15
- das in Fig. 14 gezeigte Tragwerk in einer perspektivischen Ansicht.
[0021] Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht und zeigt ein Tragwerk 1, das aus Stahlrohren
2 besteht, die an Knoten 3 miteinander verbunden sind. Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht
des Tragwerks 1, Fig. 3 ist eine Ansicht des Tragwerks 1 von oben, Fig. 4 zeigt die
Aussteifung 14 und Fig. 5 zeigt einen Schnitt entlang der Linie V - V von Fig. 4.
Die Stahlrohre 2 umfassen sowohl Längsstäbe 4 als auch Diagonalstäbe 5 und Horizontalstäbe
6. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Tragwerk 1 eine dreieckige Grundform
auf, die durch drei identische Längsstäbe 4 gebildet wird. In Fig. 1 erkennt man,
dass zwischen zwei Längsstäben jeweils lediglich ein die Längsstäbe 4 verbindender
kreuzungsfreier Diagonalstab 5 angeordnet ist. Dementsprechend umfasst das Tragwerk
1 drei in einer Ebene angeordnete Längsstäbe 4 sowie drei Diagonalstäbe 5 und drei
Horizontalstäbe 6. Diese Stäbe bilden ein unteres Stockwerk 7 des Tragwerks 1. Die
Diagonalstäbe 5 sind so angeordnet, dass sie sich von einem unteren Knoten 8 am Fuß
eines Längsstabs 4 bis zu einem oberen Knoten 9 eines benachbarten Längsstabs 4 erstrecken.
Alle drei Diagonalstäbe 5 sind gleichartig angeordnet, das heißt sie erstrecken sich
in der Ansicht von Fig. 1 jeweils vom unteren Knoten im Gegenuhrzeigersinn zum oberen
Knoten. Diese Anordnung ist lediglich als Beispiel zu verstehen. Alternativ können
sich von einem unteren oder oberen Knoten auch zwei Diagonalstäbe erstrecken, wobei
die Anordnung des dritten Diagonalstabs beliebig ist.
[0022] Das Tragwerk 1 umfasst die drei dargestellten unteren Knoten 8, die jeweils identisch
sind. Daneben umfasst das Tragwerk 1 die drei oberen Knoten 9. Die unteren Knoten
8 und die oberen Knoten 9 unterscheiden sich voneinander, wobei alle oberen Knoten
9 und alle unteren Knoten 8 jeweils identisch sind. Dementsprechend ist für die Herstellung
des Tragwerks 1 lediglich eine minimale Anzahl von Knoten erforderlich. Über dem unteren
Stockwerk 7 befindet sich ein oberes Stockwerk 10, das aus drei Längsstäben 11 gebildet
ist. An deren oberen Ende befindet sich ein Übergangselement 12, das eine dreieckige
Grundform aufweist. Das Übergangselement 12 ist als Betonbauteil ausgebildet und weist
eine innenliegende Bewehrung (nicht sichtbar) sowie mehrere Ausnehmungen 13 auf. Im
montierten Zustand nimmt das Übergangselement 12 einen Mast einer Windkraftanlage
auf.
[0023] Die unteren Knoten 8 sind auf eine sternförmig ausgebildete Aussteifung 14 gesetzt
und daran befestigt. Die Aussteifung 14 ist auf drei vertikal angeordnete Pfähle 15
aufgesetzt, von denen lediglich ihr oberes Ende gezeigt ist und die auf dem Meeresboden
befestigt oder in den Meeresboden gerammt sind.
[0024] Das Tragwerk 1 ist so ausgebildet, dass zwischen zwei benachbarten Längsstäben 4,
von denen drei Stück das untere Stockwerk 7 bilden, lediglich jeweils ein die Längsstäbe
4 verbindender kreuzungsfrei angeordneter Diagonalstab 5 angeordnet ist. Auf diese
Weise ergibt sich lediglich ein Diagonalstäbe 5 aufweisendes Stockwerk 7, wodurch
die Anzahl der benötigten Komponenten, die Anzahl der unterschiedlichen Komponenten
und die Anzahl der Knoten 3 minimiert werden kann.
[0025] Die Längsstäbe 4, 11, die Diagonalstäbe 5 und die Horizontalstäbe 6 sind als Stahlrohre
ausgebildet, die mit den standardisierten, vorgefertigten Knoten 3, 8, 9 verbunden
werden, wobei alle unteren Knoten 8 jeweils identisch sind. Davon unterscheiden sich
die oberen Knoten 9, die jedoch auch jeweils identisch sind.
[0026] Fig. 6 zeigt einen oberen Knoten 16, der aus Stahlblech (Stahlplatten) hergestellt
ist und mehrere ringförmige Flansche 17 aufweist, mittels denen der Knoten 16 mit
den Längsstäben 4, 11, den Horizontalstäben 6 und einem einzigen Diagonalstab 5 verbunden
sind. Die genannten Stäbe weisen jeweils einen dazu passenden Flansch 18 auf, so dass
der Knoten 16 und die erwähnten Stäbe durch Bolzen mittels der Flansche 17, 18 verbunden
werden können. Ergänzend zeigt Fig. 7, die eine entlang der Linie VII - VII geschnittene
Ansicht des Knotens 16 darstellt, dass das den Knoten bildende Blech auf beiden Seiten
als Verstärkung wirkende Längsträger 19 aufweist.
[0027] Fig. 8 zeigt eine optionale Weiterbildung des Knotens 16, der eine aus Beton hergestellte
Umhüllung 20 aufweist, wodurch ein Korrosionsschutz gewährleistet wird.
[0028] Die Fig. 9 und 10 zeigen einen Knoten 21 mit einem Knotenblech 22, an dem zwei parallele
Laschen 23 und senkrecht dazu zwei weitere parallele Laschen 24 angeordnet sind. Die
Laschen 23 und 24 dienen zur Befestigung von Längsstäben 4, 11 sowie eines Horizontalstabs
6. Die Längsstäbe 4, 11 und der Horizontalstab 6 weisen jeweils parallele Laschen
38, 39, 40 auf, deren Form und Größe an die Laschen 23, 24 des Knotenblechs 22 angepasst
ist, so dass die Längsstäbe 4, 11 und der Horizontalstab 6 mit den Laschen 23, 24
des Knotenblechs 22 verbolzt werden können. Fig. 10 zeigt eine geschnittene, gedrehte
Ansicht des Knoten 21. Der Knoten 21 ist in der Fig. 9 und 10 lediglich schematisch
dargestellt, um beispielhaft eine Laschenverbindung zu erläutern. An dem Knoten 21
können insgesamt fünf Stäbe angeschlossen werden, nämlich zwei Längsstäbe, ein Diagonalstab
sowie zwei Horizontalstäbe, allerdings sind die Fig. 9 und 10 vereinfachte Zeichnungen,
in denen nicht alle Laschen dargestellt sind. Der Knoten 21 kann optional mit Beton
umhüllt werden.
[0029] Fig. 11 ist eine geschnittene Ansicht und zeigt einen Knoten 25, der als Betonfertigteil
ausgebildet ist. Der Knoten 25 ist mit einer Bewehrung versehen, die entweder als
schlaffe Bewehrung oder als vorgespannte Bewehrung ausgebildet sein kann. Die Verbindung
des Betonfertigteils mit den Längsstäben 4, 11, den Horizontalstäben 6 und dem einzigen
Diagonalstab 5 erfolgt über lediglich schematisch dargestellte Flansche 27, wobei
Schrauben als Verbindungsmittel eingesetzt werden. Alternativ können auch Schweißverbindungen
vorgesehen sein. Alle Verbindungsmittel können optional durch eine Betonumhüllung
geschützt sein.
[0030] Durch die geringe Anzahl der Knoten und die geringe Anzahl der unterschiedlichen
benötigten Bauteile kann das Tragwerk 1 vergleichsweise einfach und kostengünstig
hergestellt werden. Dazu werden die Stahlrohre (Längsstäbe 4, Diagonalstäbe 5, Horizontalstäbe
6) vorgefertigt, ebenso wie die Knoten, die entweder aus Stahl oder aus Beton teilweise
oder ganz vorgefertigt werden. An einem Montageort in Küstennähe wird das Tragwerk
1 vormontiert und in diesem vormontierten Zustand an die vorgesehene Position im Meer
geschleppt, auf die Pfähle aufgesetzt und daran befestigt.
[0031] Die Fig. 12 und 13 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines Knotens 26, der ähnlich wie
der in Fig. 6 gezeigte Knoten 16 ausgebildet ist. Der Knoten 26 ist ein oberer Knoten,
der zwei sich horizontal erstreckende Flansche 27, 28 sowie einen sich schräg nach
unten erstreckenden Flansch 29 aufweist. Die beiden horizontalen Flansche 27, 28 dienen
zum Befestigen von Horizontalstäben, der Flansch 29 dient zum Befestigen eines Diagonalstabs.
Der Knoten 26 umfasst ein aus einem Plattenmaterial hergestelltes Knotenblech 30,
das neben den Flanschen 27, 29 einen oberen Flansch 31 zum Befestigen eines Längsstabs
eines oberen Stockwerks sowie einen unteren Flansch 32 zum Befestigen eines Längsstabs
eines unteren Stockwerks aufweist. In Fig. 12 erkennt man, dass das Knotenblech 30
sowohl die Flansche 27, 29 als auch die Flansche 31, 32 aufweist. Der Flansch 28 ist
hingegen über ein weiteres Knotenblech 33 mit dem Knotenblech 30 verbunden. Die beiden
Knotenbleche 30, 33 schließen einen schiefen Winkel ein. Der Knoten 26 umfasst weitere
Aussteifungsrippen im Bereich der Flansche sowie im Bereich der Befestigung zwischen
den Knotenblechen 30, 33, die aus Gründen der Übersichtlichkeit in den Fig. 12 und
13 nicht dargestellt sind. Der Knoten 26 ist als Schweißkonstruktion hergestellt,
das heißt die beiden Knotenbleche 30, 33 untereinander sowie die Flansche 27, 28,
29, 31, 32 sind mit dem jeweiligen Knotenblech über Schweißnähte verbunden.
[0032] Die Fig. 14 und 15 zeigen ein Tragwerk 34, das ähnlich wie das in den Fig. 1 und
2 gezeigte Tragwerk 1 aufgebaut ist. Das Tragwerk 34 umfasst ein oberes Stockwerk
10 mit Längsstäben 11, die an einem Übergangselement 35 angebracht sind. In diesem
Ausführungsbeispiel ist das Übergangselement als massives dreieckiges Bauteil ausgebildet.
Die unteren Enden der Längsstäbe 11 sind jeweils an einem Knoten 26 befestigt, an
dem auch die ein Dreieck bildenden Horizontalstäbe 6 angebracht sind. Von jedem Knoten
26 erstreckt sich ein Diagonalstab 5 sowie ein Längsstab 4. Die Diagonalstäbe 5 und
die Längsstäbe 4 sind an unteren Knoten 36 befestigt, die analog zu den oberen Knoten
26 aus Plattenmaterial hergestellt sind. Die unteren Knoten 26 sind an der sternförmig
ausgebildeten Aussteifung 14 befestigt.
1. Tragwerk (1) mit an Knoten (3, 8, 9, 16, 21, 25) miteinander verbundenen Stahlrohren
(2), die als Längsstäbe (4) und als zur Aussteifung dienende Diagonalstäbe (5) ausgebildet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei Längsstäben (4) jeweils lediglich ein die Längsstäbe (4) verbindender
kreuzungsfreier Diagonalstab (5) angeordnet ist.
2. Tragwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Knoten (3, 8, 9, 16, 21, 25) als durch ein Schweißverfahren oder ein Gießverfahren
vorgefertigte Komponenten ausgebildet sind.
3. Tragwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Knoten (16) Flansche (17) zum Verschrauben mit den Stahlrohren (2) aufweisen.
4. Tragwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Knoten (21) Laschen (23) zum Verschrauben mit den Stahlrohren (2) aufweisen.
5. Tragwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Knoten (16) aus Stahl hergestellt sind und eine aus Beton hergestellte Umhüllung
(20) aufweisen.
6. Tragwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Knoten (25) aus Beton hergestellt sind und eine Bewehrung und/oder eine Spannbewehrung
aufweisen.
7. Tragwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Beton hergestellten Knoten (25) aus Stahl hergestellte Anschlusselemente
wie Flansche (27) und/oder Laschen aufweisen.
8. Tragwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in einer horizontalen Ebene angeordneten Knoten (3, 8, 9, 16, 21, 25) jeweils
identisch sind.
9. Tragwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Knoten (3, 8, 9, 16, 21, 25) durch zumindest näherungsweise horizontal angeordnete
Horizontalstäbe (6) miteinander verbunden sind.
10. Tragwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ein unteres, Längsstäbe (4) und Diagonalstäbe (5) aufweisendes Stockwerk (7) und
ein oberes, lediglich Längsstäbe (11) aufweisendes Stockwerk (10) aufweist.
11. Tragwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine durch drei Längsstäbe (4, 11) gebildete dreieckige Grundform aufweist.
12. Tragwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an seiner Unterseite eine sternförmige, auf Pfählen (15) aufsetzbare oder aufgesetzte
Aussteifung (14) und/oder an seiner Oberseite ein dreieckiges, Ausnehmungen (13) aufweisendes
Übergangselement (12) aufweist.
13. Tragwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es als Träger für eine Windkraftanlage ausgebildet ist und die Längsstäbe (4, 11)
auf Biegung und die Diagonalstäbe (5) auf Zug oder Druck und/oder Biegung belastet
sind.