[0001] Die Erfindung betrifft eine Spülstation für ein Ring- oder Reihenleitungssystem.
Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Reihenleitungssystem sowie ein Ringleitungssystem
mit jeweils einer solchen Spülstation.
[0002] Heutzutage ist es üblich, beim Verlegen von Wasserleitungen Reihen- oder Ringleitungssysteme
zu installieren. Typischerweise werden in einem Reihenleitungssystem Warmwasser- und/oder
Kaltwasserleitungen in einem Raum eines Gebäudes oder in einer Etage eines Gebäudes
von Verbraucher zu Verbraucher in Reihe geführt. Dabei sollte ein letzter Verbraucher
der in Reihe verbundenen Verbraucher ein häufig genutzter Verbraucher sein, beispielsweise
ein Waschbecken eines Badezimmers. Dadurch wird gewährleistet, dass bei Benutzung
dieses letzten Verbrauchers Wasser durch sämtliche, vorgelagerte Rohrleitungsabschnitte
der Kaltwasser- und/oder Warmwasserleitungen des Raumes beziehungsweise der Etage
(Geschoss) gespült wird. Dadurch können Stagnationsbereiche in Rohrabschnitten vermieden
werden, in denen vorhandenes Wasser nicht oder nur selten bewegt beziehungsweise gespült
wird, wie beispielsweise bei einer wenig genutzten Badewanne. Solche Stagnationsbereiche
würden oft hygienische Mängel hervorrufen, insbesondere aufgrund von Bakterienbildung
(beispielsweise Legionellen).
[0003] Bei Ringleitungssystemen werden zusätzlich zu den Reihenleitungssystemen Kaltwasser-
beziehungsweise Warmwasserleitungen vom letzten Verbraucher zu Beginn der Reihenleitung
verlegt. Dadurch wird ein Leitungsring für die Kaltwasser- beziehungsweise Warmwasserleitungen
gebildet. Dies hat den Vorteil, dass bei jedem Benutzen gleich welches Verbrauchers
Wasser aus beiden Richtungen zum Verbraucher fließen und somit unabhängig von der
Betätigung eines an die Ringleitung angeschlossenen Verbrauchers immer sämtliche Rohrleitungsabschnitte
durchströmt werden.
[0004] In den oben beschriebenen Leitungssystemen können zusätzlich Spülstationen zum Einsatz
kommen, die die Hygiene solcher Systeme weiter verbessern. Typischerweise wird eine
Spülstation in einem Reihen- oder Ringleitungssystem installiert und spült dieses
automatisch durch. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Reihenbeziehungsweise
Ringleitungssystem über längere Zeit gar nicht betätigt wird, beispielsweise wenn
eine Wohnung, ein Haus oder ein Gebäudeabschnitt längere Zeit leer stehen.
[0005] Eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es, ein Konzept für eine Spülstation
anzugeben, welches zu einer effizienten Montage beiträgt.
[0006] Es wird eine Spülstation zum Spülen eines Ring- oder Reihenleitungssystems offenbart.
Das Reihen- oder Ringleitungssystems ist beispielsweise für eine Trinkwasserinstallation
eingerichtet. Die Spülstation weist einen Kaltwasseranschluss zum Anschließen einer
Kaltwasserleitung sowie einen Warmwasseranschluss zum Anschließen einer Warmwasserleitung
auf. Weiter weist die Spülstation einen Abwasseranschluss auf, wobei der Kaltwasseranschluss
und der Warmwasseranschluss fluidisch mit dem Abwasseranschluss gekoppelt sind. Die
Spülstation ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kaltwasseranschluss, der Warmwasseranschluss
und der Abwasseranschluss einer Unterseite der Spülstation zugeordnet sind.
[0007] Dadurch, dass sämtliche Anschlüsse der Spülstation einer gemeinsamen Seite der Spülstation
zugeordnet sind, ist die Spülstation über lediglich die gemeinsame Seite mit Rohrleitungen
fluidisch koppelbar. Mit anderen Worten werden Rohrleitungen wie Kaltwasser-, Warmwasser-
und Abfluss- bzw. Abwasserleitungen ausschließlich über die gemeinsame Seite an die
Spülstation angeschlossen bzw. fluidisch gekoppelt. Mit wieder anderen Worten sind
die besagten Anschlüsse von einer gemeinsamen Seite aus fluidisch anschließbar. Beispielsweise
findet eine Verrohrung der Spülstation lediglich an der gemeinsamen Seite dieser statt.
[0008] Bei der gemeinsamen Seite handelt es sich bevorzugt um die Unterseite der Spülstation,
wobei "unten" bedeutet, dass diese Seite einem Boden zugeordnet, insbesondere zugewandt
ist.
[0009] Die beschriebene Spülstation trägt dazu bei, dass Rohrleitungen effizient montiert
werden können. Insbesondere können sämtliche Rohrleitungen, die zu der Spülstation
führen beziehungsweise von dieser wegführen gebündelt über eine Seite verlegt werden.
Insbesondere ist es nicht notwendig, einzelne Rohre um die Spülstation herum zu verlegen,
um an einer anderen Seite der Spülstation, beispielsweise an einer Oberseite, eine
fluidische Verbindung herzustellen. Des Weiteren wird dazu beigetragen, dass weniger
Rohrleitungen benötigt werden, insbesondere Längen der Rohrleitungen reduziert werden
können. Dies spart Herstellungs- und Montagekosten ein.
[0010] Typischerweise werden Kalt- und Warmwasserleitungen in einem Boden eines Geschosses
eines Gebäudes oder zumindest bodennah verlegt und von unten nach oben (gegen die
Schwerkraftrichtung) zu verbauten Verbrauchern wie Waschbecken oder dergleichen geführt.
Dadurch, dass sämtliche Anschlüsse der Unterseite der Spülstation zugeordnet sind,
können die Rohrleitungen somit auf kürzestem Wege senkrecht zum Boden zu der Spülstation
geführt werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass insbesondere in gemauerten
oder massiven Wänden besonders wenige Aussparungen für das Verlegen der Rohrleitungen
zu der Spülstation vorgesehen bzw. eingebracht werden müssen. Insbesondere sind nur
an der gemeinsamen Seite der Spülstation eine oder mehrere geeignete Aussparungen
für die Leitungen notwendig. Die Leitungen können somit effizient an die Spülstation
angeschlossen werden. Dadurch können insbesondere auf einer Baustelle erheblich Zeit
und somit Montagekosten eingespart werden.
[0011] Gemäß einer Ausgestaltung sind der Kaltwasseranschluss, der Warmwasseranschluss und
der Abwasseranschluss im Wesentlichen zu einer gemeinsamen Ebene hin geöffnet. Die
gemeinsame Ebene liegt der gemeinsamen Seite der Spülstation gegenüber. Die gemeinsame
Ebene ist beispielsweise in einem montierten Zustand ein Boden eines Raumes des Gebäudes.
Die gemeinsame Ebene kann beispielsweise auch eine gedachte Ebene sein, die sämtlichen
Öffnungen der beschriebenen Anschlüsse der Spülstation gegenüberliegt. Dabei ist es
nicht zwingend notwendig, dass Querschnitte der Öffnungen parallel zu der gemeinsamen
Ebene angeordnet sind. Vielmehr ist es ebenso möglich, dass die Querschnitte der Öffnungen
der Anschlüsse unter einem bestimmten Winkel zu der gemeinsamen Ebene angeordnet sind.
Mit anderen Worten sind sämtliche Querschnitte der Öffnungen der Anschlüsse beziehungsweise
des Anschlussrohres maximal unter einem Winkel kleiner als 90° zu der gemeinsamen
Ebene hin ausgerichtet. Dadurch wird zu der effizienten Montage beigetragen.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung zeigen der Kaltwasseranschluss, der Warmwasseranschluss
und der Abwasseranschluss im Wesentlichen in dieselbe Richtung. Die Richtung ist vektoriell
zu betrachten. Mit anderen Worten zeigen die Anschlüsse und der Abwasseranschluss
in eine Richtung von der gemeinsamen Seite der Spülstation weg. Dadurch wird zu der
effizienten Montage beigetragen.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind Längsachsen des Kaltwasseranschlusses, des
Warmwasseranschlusses und des Abwasseranschlusses im Wesentlichen parallel zueinander
ausgerichtet. Zumindest im Bereich der Öffnungen der Anschlüsse verlaufen die Längsachsen
im Wesentlichen parallel zueinander. Im Wesentlichen parallel bedeutet, dass die Längsachsen
nicht nur exakt parallel verlaufen, sondern auch unter einer geringen Winkelabweichung
zueinander, beispielsweise von wenigen Grad, zueinander ausgerichtet sein können.
Dadurch ist es möglich, die Rohrleitung zum Anschluss an den Kaltwasseranschluss,
Warmwasseranschluss und der Abwasseranschluss parallel zueinander und damit äußerst
platzsparend zu verlegen. Dadurch ist eine kompakte und raumsparende Verlegung von
Rohrleitungen ermöglicht. Dies trägt dazu bei, dass nur geringe Aussparungen in Wänden
oder Mauerwerken bereitgestellt werden müssen.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung verlaufen die Längsachsen in einer gemeinsamen
Ebene. Dadurch werden die Leitungen in einer gemeinsamen Ebene zu der Spülstation
hin verlegt und angeschlossen.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weisen der Kaltwasseranschluss und/oder der Warmwasseranschluss
eine profilierte Stützhülse, eine Presshülse und/oder einen Kunststoffring auf. Dadurch
können Rohrleitungen schnell und einfach an die entsprechenden Anschlüsse angeschlossen
werden. Typischerweise wird zwischen eine Presshülse und eine Stützhülse ein Ende
einer Rohrleitung geschoben und anschließend radial mit Hilfe eines Presswerkzeugs
fest und dicht verpresst. Der Kunststoffring dient beispielsweise der Sicherung der
Presshülse an der Stützhülse und kann zudem eine Verpresskennzeichnung aufweisen,
welche beim Pressvorgang mittels des Presswerkzeugs abgetrennt wird.
[0016] Alternativ oder zusätzlich können die Anschlüsse auch ein Innen- oder ein Außengewinde
für den Anschluss von Rohrleitungen umfassen.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist die Spülstation einen weiteren Kaltwasseranschluss
und einen weiteren Warmwasseranschluss auf. Die beiden weiteren Anschlüsse sind entsprechend
einer davor genannten Anordnungen und Ausgestaltungen ausgebildet. Dadurch können
auf die oben beschriebenen Art und Weisen an jeweils beide Anschlüsse Kaltwasser-
und Warmwasserleitungen angeschlossen werden, sodass das Wasser von einem Kaltwasser-
bzw. Warmwasseranschluss zum weiteren Kaltwasser- bzw. weiteren Warmwasseranschluss
geleitet werden kann. Dies ermöglicht ein Durchschleifen von Wasser der Warm- bzw.
Kaltwasserleitung, ohne dass das Wasser über den Abwasseranschluss abfließen muss.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die beiden Kaltwasseranschlüsse und die beiden
Warmwasseranschlüsse jeweils Teil eines Rohrverbindungsstücks, welches fluidisch mit
dem Abwasseranschluss gekoppelt ist. Bei dem Rohrverbindungsstück handelt es sich
beispielsweise um ein Doppelanschlussstück, welches über einen dritten Anschluss fluidisch
mit dem Abwasseranschluss gekoppelt ist. Die Rohrverbindungsstücke können Bestandteil,
insbesondere integraler Bestandteil, der Spülstation sein. Das Rohrverbindungsstück
ist beispielsweise als Fitting ausgebildet. Das Rohrverbindungsstück kann als Durchschleiffitting
bezeichnet werden.
[0019] Bevorzugt sind die beiden Kaltwasseranschlüsse und die beiden Warmwasseranschlüsse
jeweils über einen U-förmigen Rohrabschnitt fluidisch verbunden. Somit kann das Wasser
über den U-förmigen Rohrabschnitt von dem ersten Kaltwasseranschluss zu dem zweiten
Kaltwasseranschluss durchgeschleift werden, ohne dass dieses zwingend über den weiteren
Anschluss des Rohrverbindungsstücks und den Abwasseranschluss abfließen muss. Aufgrund
des U-förmigen Rohrabschnitts wird ein stetiger Rohrverlauf zwischen beiden Kaltwasseranschlüssen
beziehungsweise beiden Warmwasseranschlüssen erreicht. Dies trägt zu geringeren Druckverlusten
im Rohrverbindungsstück bei, wenn beispielsweise ein Medium wie Wasser, über die beiden
Kaltwasseranschlüsse beziehungsweise Warmwasseranschlüsse durchgeleitet wird.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist die Spülstation ein Gehäuse auf, wobei der
Kaltwasseranschluss und der Warmwasseranschluss beziehungsweise die beiden Kaltwasseranschlüsse
und die beiden Warmwasseranschlüsse innerhalb des Gehäuses angeordnet sind. Alternativ
oder zusätzlich ist auch der Abwasseranschluss der Spülstation innerhalb des Gehäuses
angeordnet. Mit anderen Worten sind die Anschlüsse in dem Gehäuse der Spülstation
gekapselt und/oder eingefasst. Dies trägt zu einer besonders kompakten Bauweise der
Spülstation bei. Beispielsweise weist das Gehäuse der Spülstation für die Anschlüsse
jeweils eine zylindrische Aussparung auf, über die Rohrleitungen in das Innere der
Spülstation eingeführt werden können, um diese an die entsprechenden Anschlüsse anzuschließen.
Eine derartige Anordnung trägt zudem zu einem einfacheren und sicheren Transport bei,
ohne dass die Kalt- oder Warmwasseranschlüsse Schaden nehmen. Weiterhin wird dazu
beigetragen, dass die Anschlüsse auf dem Bau oder der Montage nicht durch Kontakt
mit anderen Gegenständen physischen Schaden nehmen.
[0021] Des Weiteren wird ein Reihenleitungssystem sowie ein Ringleitungssystem für ein Gebäude
beschrieben. Jedes System weist jeweils eine Warmwasserleitung und eine Kaltwasserleitung
sowie einen oder mehrere Verbraucher auf, die an die Warmwasserleitung und/oder Kaltwasserleitung
angeschlossen sind. Weiter weist jedes System jeweils eine Spülstation nach einem
der vorgenannten Ausgestaltungen auf, welche in oder an einer Wand des Gebäudes angeordnet
ist. Die Warmwasserleitung und die Kaltwasserleitung sind über eine einem Boden des
Gebäudes zugewandte Unterseite der Spülstation an den Kaltwasseranschluss und den
Warmwasseranschluss der Spülstation angeschlossen.
[0022] Derartige Systeme ermöglichen im Wesentlichen die vorgenannten Vorteile und Funktionen.
Insbesondere sind Rohrleitungen lediglich über die Unterseite der Spülstation an die
Spülstation angeschlossen, so dass die Rohrleitungen auf kürzestem Wege der Spülstation
verlegt werden können.
[0023] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in der nachfolgenden, ausführlichen Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels offenbart.
[0024] Das Ausführungsbeispiel wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die angehängten Figuren
beschrieben. Gleichartige oder gleichwirkende Elemente sind figurenübergreifend mit
den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0025] In den Figuren zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische, schematische Darstellung eines Ringleitungssystems mit einer
Spülstation,
- Figur 2
- einen vergrößerten Ausschnitt des Ringleitungssystems gemäß Figur 2 mit der Spülstation
und
- Figur 3
- eine Ansicht der Spülstation.
[0026] Figur 1 zeigt eine schematische, perspektivische Ansicht eines nicht vollständig
dargestellten Ringleitungssystems 1 für ein Geschoss eines Gebäudes. In Figur 1 ist
exemplarisch ein Badezimmer dargestellt.
[0027] Das Ringleitungssystem 1 umfasst mehrere Verbraucher 2, nämlich eine Toilette 3,
eine Dusche 4 sowie ein Waschbecken 5. Die Verbraucher 2 sind an eine Kaltwasserleitung
6 und/oder eine Warmwasserleitung 7 fluidisch angeschlossen.
[0028] Die Kaltwasserleitung 6 und die Warmwasserleitung 7 sind über Ventile 14 und/oder
Leitungshähne an eine Kaltwassersteigleitung 10 beziehungsweise Warmwassersteigleitung
11 angeschlossen. Die Kaltwassersteigleitung 10 und die Warmwassersteigleitung 11
sind Hauptleitungen eines Gebäudes und verlaufen in der Regel von einem Hausanschluss
vertikal über verschiedene Geschosse des Gebäudes. Die Kaltwasserleitung 6 sowie die
Warmwasserleitung 7 sind überwiegend in einer Nähe zu einem Boden 12 des Badezimmers
verlegt.
[0029] Im Ausführungsbeispiel führt die Kaltwasserleitung 6 ausgehend von der Kaltwassersteigleitung
10 zu einem Spülkasten 9 der Toilette 3. Von der Toilette 3 wird die Kaltwasserleitung
6 weiter zu einer Mischarmatur 8 der Dusche 4 geführt. Von der Dusche 4 wird die Kaltwasserleitung
6 zu einer Spülstation 13, die auch als Hygienespülstation bezeichnet werden kann,
geführt. Die Kaltwasserleitung 6 wird von der Spülstation 13 anschließend zu einer
Mischarmatur 8 des Waschbeckens 5 geleitet. Daraufhin wird die Kaltwasserleitung 6
in einem weiteren Raum des Gebäudes geführt und von diesem zu einem Beginn des Ringleitungssystems
1 (also in Flussrichtung hinter die Ventile 14 vor die Verbraucher 2) zurückgeführt,
beispielsweise zu einer Zweigstelle (nicht dargestellt).
[0030] Ähnlich verhält es sich mit der Warmwasserleitung 7. Die Warmwasserleitung 7 wird
ausgehend von der Warmwassersteigleitung 11 nach dem Ventil 14 direkt zu Mischarmatur
8 der Dusche 4 geführt. Von der Dusche 4 wird die Warmwasserleitung 4 direkt zu der
Mischarmatur 8 des Waschbeckens 5 und von dort zu der Spülstation 13 geführt. Ausgehend
von der Spülstation 13 wird die Warmwasserleitung 6 analog zu der Kaltwasserleitung
6 in den weiteren Raum des Gebäudes geführt und wieder zu dem Beginn des Ringleitungssystems
1 zurückgeführt.
[0031] Die Wasserleitungen 6 und 7 sind dabei so an die Verbraucher 2 angeschlossen, dass
diese von einem Verbraucher zum nächsten Verbraucher weitergeleitet beziehungsweise
durchgeschliffen werden. An die Mischarmaturen 8 beziehungsweise an die Spülstation
13 sind die Leitungen 6, 7 über Rohrverbindungsstücke 15, welche auch als Doppelanschlussstücke
oder Durchschleifstücke bezeichnet werden können, angeschlossen. Über ein Rohrverbindungsstück
15 wird die jeweilige Warm- beziehungsweise Kaltwasserleitung 6, 7 direkt zum nächsten
Verbraucher 2 weitergeleitet, ohne dass der jeweilige Verbraucher 2 betätigt werden
muss.
[0032] Wie eingangs beschrieben wird nun bei einer Betätigung eines Verbrauchers 2 das gesamte
Ringleitungssystem 1, also die gesamte Kaltwasserleitung 6 und/oder die Warmwasserleitung
7 durchspült, so dass Stagnationsbereiche in den Leitungen 6 und 7 vermieden werden.
Beispielsweise wird bei Betätigung der Dusche 4 Warmwasser und Kaltwasser über die
Leitungen 6 und 7 aus beiden Richtungen zu der Dusche 4 gespült.
[0033] Um das Durchspülen sämtlicher Leitungen nicht ausschließlich in menschliche Hand
zugeben, ist die Spülstation 13, vorgesehen. Diese sorgt dafür, das Ringleitungssystem
1 zu durchspülen, wenn keiner der Verbraucher 2 betätigt wird und somit das Wasser
normalerweise in den Leitungen 6 und 7 stillstehen würde.
[0034] Die Spülstation 13, welche in einer Wand des Badezimmers angeordnet ist, ist anhand
von Figuren 2 und 3 detaillierter beschrieben. Figur 2 zeigt einen Ausschnitt der
Figur 1, welcher die Spülstation 13 vergrößert darstellt. Figur 3 zeigt die Spülstation
13 alleine in einer Vorderansicht.
[0035] Die Spülstation 13 weist ein Gehäuse 16 auf, in welchem mehrere Komponenten der Spülstation
13 angeordnet sind. Exemplarisch sei ein Netzteil 17 zum Anschluss an ein Stromnetz
des Gebäudes erwähnt. Weiterhin ist beispielsweise eine Steuervorrichtung 18 (auch
Steuergerät genannt) vorgesehen. Die Spülstation 13 hat zwei Rohrverbindungsstücke
15, die jeweils zwei Kaltwasseranschlüsse 19 beziehungsweise zwei Warmwasseranschlüsse
20 haben. Jedes Rohrverbindungsstück 15 hat einen dritten Anschluss, über den dieses
fluidisch mit einem Abwasseranschluss 21 der Spülstation 13 gekoppelt ist. Zwischen
jedem dritten Anschluss eines Rohrverbindungsstücks 15 und dem Abwasseranschluss 21
sind Ventile 22 fluidisch angeordnet, die mittels der Steuervorrichtung 18 elektrisch
ansteuerbar sind. Die Kaltwasseranschlüsse 19 beziehungsweise die Warmwasseranschlüsse
20 sind über einen U-förmigen Rohrabschnitt des entsprechenden Rohrverbindungsstücks
15 fluidisch gekoppelt. Der Abwasseranschluss 21 ist mit einer (vorgeschalteten) Sicherheitsvorrichtung
23 fluidisch gekoppelt, so dass das Wasser über diese und den Abwasseranschluss über
ein Abwassersystem abfließt. Mit anderen Worten ist der Abwasseranschluss 21 an ein
Abwassersystem anschließbar bzw. angeschlossen. Die Sicherheitsvorrichtung 23 verhindert
im Falle einer Verstopfung des Abflusses ein Zurückfließen des Wassers in die Kaltwasser-
bzw. Warmwasserleitungen 6, 7. Weiterhin weist die Spülstation 13 einen oder mehrere,
nicht gezeigte Sensoren auf, die beispielsweise eine Temperatur oder eine Volumenstrom
der Warm- oder Kaltwasserleitung 6, 7 messen.
[0036] Die Sicherheitsvorrichtung 23 und der Abwasseranschluss 21 können auch als Einheit
betrachtet werden, beispielsweise Abwasserbauteil genannt werden.
[0037] Normalerweise sind die Ventile 22 geschlossen. Treten jedoch vorgegebene Bedingungen
ein, beispielsweise wenn eine bestimmte Warmwassertemperatur unterschritten ist, so
öffnet die Steuervorrichtung 18 eines oder beide Ventile 22, so dass Wasser über den
Abwasseranschluss 21 abfließen kann. In einem anderen Beispiel öffnet die Steuervorrichtung
18 nach 72 Stunden ohne Betätigung eines Verbrauchers 2 die Ventile 22 kurz. Mit anderen
Worten findet eine automatische Zwangsspülung statt. Dadurch werden die beschriebenen
Stagnationsbereiche vermieden, da sämtliche Abschnitte der Leitungen 6, 7 durchspült
werden.
[0038] Wie anhand der Figuren 1 bis 3 ersichtlich ist, sind sämtliche Anschlüsse 19 und
20 sowie 21 einer Unterseite 24 der Spülstation 13 zugeordnet. Dies bedingt, dass
sämtliche Rohrleitungen und der Abfluss über die Unterseite 24 an die Spülstation
13 angeschlossen bzw. fluidisch gekoppelt werden. Insbesondere verlaufen Rotationssymmetrieachsen
25 der Anschlüsse 19, 20 und 21 parallel zueinander. Öffnungen der Anschlüsse 19,
20 und 21 sind einer gemeinsamen, gedachten Ebene 26 zugewandt. Die Ebene 26 verläuft
parallel zu dem Boden 12.
[0039] Die Spülstation 13 ermöglicht die eingangs genannten Vorteile und Funktionen.
[0040] Wie bereits erwähnt, werden die Kalt- und Warmwasserleitungen 6 und 7 typischerweise
bodennah verlegt. Bei der Montage der Spülstation 13 werden die Leitungen 6 und 7
lediglich senkrecht zu dem Boden 12 zur Unterseite 24 der Spülstation 13 geführt.
Es ist somit nicht notwendig beispielsweise die Warm- oder Kaltwasserleitung 6, 7
um das Gehäuse 13 der Spülstation 13 herum zu einer Oberseite 27 der Spülstation 13
zu führen. Dies würde unnötig längere Rohrleitungen bedingen, was Material- und Montagekosten
erhöht. Weiterhin müsste die Wand deutlich umfassender ausgespart werden. Die Spülstation
13 kann somit effizient, etwa schnell auf einer Baustelle montiert werden.
[0041] Die Kaltwasser- und Warmwasseranschlüsse 19 und 20 sind im Inneren des Gehäuses 16
der Spülstation 13 angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass die Spülstation 13 sehr
kompakt ist und vor der Montage, das heißt dem betriebsgemäßen Verbau der Spülstation
13, keine Anschlüsse 19, 20 aus dem Gehäuse 16 herausragen. Dies ist schützt vor physischen
Schäden und erleichtert zudem dem Transport, beispielsweise hinsichtlich einer Stapelbarkeit.
Alternativ oder zusätzlich ist das Abwasserbauteil (siehe oben) in dem Gehäuse 16
gekapselt. Mit anderen Worten ist der Abwasseranschluss 21 in dem Gehäuse 16 gekapselt
oder von einem Deckel des Gehäuses 16 bzw. der Spülstation 13 umgeben, so dass keiner
der Anschlüsse 19, 20, 21 aus der Spülstation über die Unterseite herausragt.
[0042] Anstelle des in Figuren 1 bis 3 beschriebenen Ringleitungssystems 1 kann auch ein
Reihenleitungssystem installiert werden, wobei darauf zu achten ist, dass die Spülstation
13 an letzter Stelle an die Kalt- beziehungsweise Warmwasserleitung 6 und 7 angeschlossen
ist, etwa nach sämtlichen Verbrauchern des Reihenleitungssystems.
[0043] Die Erfindung ist nicht durch die dargestellte Ausführungsform beschränkt. Beispielsweise
eignet sich die Spülstation 13 auch in anderen Zimmern oder Räumen als dem beschriebenen
Badzimmer. Auch können unterschiedliche oder anders ausgestaltete Rohrverbindungsstücke
15 verwendet werden. Wesentlich ist, dass die Anschlüsse 19, 20 21 der Spülstation
13 der Unterseite 24 zugeordnet sind.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Ringleitungssystem
- 2
- Verbraucher
- 3
- Toilette
- 4
- Dusche
- 5
- Waschbecken
- 6
- Kaltwasserleitung
- 7
- Warmwasserleitung
- 8
- Mischarmatur
- 9
- Spülkasten
- 10
- Kaltwassersteigleitung
- 11
- Warmwassersteigleitung
- 12
- Boden
- 13
- Spülstation
- 14
- Ventil
- 15
- Rohrverbindungsstück
- 16
- Gehäuse
- 17
- Netzteil
- 18
- Steuervorrichtung
- 19
- Kaltwasseranschluss
- 20
- Warmwasseranschluss
- 21
- Abwasseranschluss
- 22
- Ventil
- 23
- Sicherheitsvorrichtung
- 24
- Unterseite
- 25
- Rotationssymmetrieachse
- 26
- Ebene
- 27
- Oberseite
1. Spülstation für ein Ring- oder Reihenleitungssystem (1), aufweisend
- einen Kaltwasseranschluss (19) zum Anschließen einer Kaltwasserleitung (6);
- einen Warmwasseranschluss (20) zum Anschließen einer Warmwasserleitung (7); und
- einen Abwasseranschluss (21), wobei der Kaltwasseranschluss (19) und der Warmwasseranschluss
(20) fluidisch mit dem Abflussrohr (21) gekoppelt sind; dadurch gekennzeichnet, dass
der Kaltwasseranschluss (19), der Warmwasseranschluss (20) und der Abwasseranschluss
(21) einer Unterseite (24) der Spülstation (13) zugeordnet sind.
2. Spülstation (13) nach Anspruch 1, wobei der Kaltwasseranschluss (16), der Warmwasseranschluss
(20) und der Abwasseranschluss (21) im Wesentlichen zu einer gemeinsamen Ebene (26)
hin geöffnet sind.
3. Spülstation (13) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Kaltwasseranschluss (19), der Warmwasseranschluss
(20) und der Abwasseranschluss (21) im Wesentlichen in dieselbe Richtung zeigen.
4. Spülstation (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Längsachsen des Kaltwasseranschlusses
(19), des Warmwasseranschlusses (20) und des Abwasseranschlusses (21) im Wesentlichen
parallel zueinander ausgerichtet sind.
5. Spülstation (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Längsachsen in
einer gemeinsamen Ebene verlaufen.
6. Spülstation (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Kaltwasseranschluss
(19) und/oder der Warmwasseranschluss (20) eine profilierte Stützhülse, eine Presshülse
und/oder einen Kunststoffring aufweisen.
7. Spülstation (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend einen weiteren
Kaltwasseranschluss (19) und einen weiteren Warmwasseranschluss (20).
8. Spülstation (13) nach Anspruch 7, wobei die beiden Kaltwasseranschlüsse (19) und die
beiden Warmwasseranschlüsse (20) jeweils Teil eines Rohrverbindungsstücks (15) sind,
welches fluidisch mit dem Abwasseranschluss (21) gekoppelt ist.
9. Spülstation (13) nach Anspruch 7 oder 8, wobei die beiden Kaltwasseranschlüsse (19)
und die beiden Warmwasseranschlüsse (20) über einen U-förmigen Rohrabschnitt fluidisch
verbunden sind.
10. Reihenleitungssystem für ein Gebäude, aufweisend
- eine Warmwasserleitung (7) und eine Kaltwasserleitung (6) ;
- einen oder mehrere Verbraucher (2), die an die Warmwasserleitung (7) und/oder Kaltwasserleitung
(6) angeschlossen sind; und
- eine Spülstation (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche in oder an
einer Wand des Gebäudes angeordnet ist; wobei
die Warmwasserleitung (7) und die Kaltwasserleitung (6) über eine einem Boden (12)
des Gebäudes zugewandte Unterseite (24) der Spülstation (13) an den Kaltwasseranschluss
(19) und den Warmwasseranschluss (20) der Spülstation (13) angeschlossen sind.
11. Ringleitungssystem (1) für ein Gebäude, aufweisend
- eine Warmwasserleitung (7) und eine Kaltwasserleitung (6) ;
- einen oder mehrere Verbraucher (2), die an die Warmwasserleitung (7) und/oder Kaltwasserleitung
(6) angeschlossen sind; und
- eine Spülstation (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welche in oder an
einer Wand des Gebäudes angeordnet ist; wobei
die Warmwasserleitung (7) und die Kaltwasserleitung (6) über eine einem Boden (12)
des Gebäudes zugewandte Unterseite (24) der Spülstation (13) an den Kaltwasseranschluss
(19) und den Warmwasseranschluss (20) der Spülstation (13) angeschlossen sind.