[0001] Die Erfindung betrifft ein Lawinenrettungssystem umfassend
- i) einen Lawinenairbag mit mindestens einem mit einem Gas befüllbaren Ballon, mit
einer Befüllvorrichtung, die geeignet ist, den mindestens einen Ballon mit dem Gas
zu befüllen, und mit einer ersten Auslöseeinrichtung, die bei Betätigung ein Auslösesignal
an die Befüllvorrichtung übermittelt, und
- ii) ein Notauslösesystem für ein Wintersportgerät oder mehrere Winterssportgeräten
mit einer Verbindungseinrichtung zum lösbaren Verbinden mindestens zweier Elemente
eines Wintersportgerätes oder mehrerer Wintersportgeräte und mit einer Trenneinrichtung,
die von außen auslösbar ist und geeignet ist, eine Trennung der mindestens zwei Elemente
herbeizuführen.
[0002] Es sind bereits verschiedene Lawinenairbags bekannt, die auch als Geräte zur Rettung
von Personen in Lawinen bzw. Lawinenrettungsgeräte bezeichnet werden können.
[0003] Ein bereits seit langem bekanntes Lawinenrettungsgerät ist beispielsweise in der
deutschen Patentschrift
P3237060 beschrieben, das einen Rettungsrucksack mit zwei Kammern aufweist, in denen sich
jeweils ein Ballon befindet, der mit Hilfe eines aus einer Druckgasflasche stammenden
Gases gefüllt wird, wobei dieses Gas zweckmäßigerweise mit Hilfe einer Venturidüse
Umluft ansaugt und zusammen mit der angesaugten Luft als Gas-Luft-Gemisch in den Ballon
geleitet wird.
[0004] Die aufgeblasenen Ballone bewirken, dass der Träger des Lawinenairbags, wenn er von
einer Lawine erfasst wird, in dieser Lawine einen Auftrieb erfährt und quasi an der
Oberfläche der Lawine getragen wird.
[0005] Der Ausdruck Druckgasflasche umfasst dabei jedweden Druckgasbehälter und ist nicht
auf eine eigentliche Druckgasflasche beschränkt.
[0007] Der mindestens eine Ballon eines Lawinenairbags muss im Übrigen nicht mit Hilfe eines
aus einer Druckgasflasche stammenden Gases gefüllt werden. Es sind auch bereits Lawinenairbags
bekannt, bei denen der Ballon oder die Ballone mit Hilfe einer Pumpe mit Umluft oder
einem anderen Gas gefüllt werden.
[0008] Der hier verwendete Begriff Lawinenairbag umfasst somit alle oben beschriebenen Lawinenrettungsgeräte
mit mindestens einem Ballon, der, wenn er betätigt wird, mit einem Gas oder einem
Gasgemisch, beispielsweise einem Gas-Luft-Gemisch gefüllt wird.
[0009] Allen Arten von Lawinenairbags ist es gemeinsam, dass sie ausgelöst bzw. betätigt
werden müssen.
[0010] Dies kann beispielsweise durch den Träger des Lawinenairbags geschehen. In letzter
Zeit haben sich jedoch auch Systeme als vorteilhaft erwiesen, bei denen eine derartige
Betätigung über Funk eingeleitet bzw. ausgelöst wird. Diesbezüglich wird beispielsweise
verwiesen auf
EP09731473.6.
[0011] Unter einem "Betätigen" wird im Rahmen der vorliegenden Unterlagen verstanden, dass
der Lawinenairbag in einen Zustand gebracht wird, in dem er die ihm zugedachte Rettungsfunktion
ausüben bzw. erfüllen kann.
[0012] Gerät eine Person in eine Lawine, dann ist es wünschenswert, dass diese Person sich
der von ihr benutzten Wintersportgeräte, beispielsweise Skier, Skistöcke, Snowboards,
Bindungen und/oder Schuhe für Skier oder Snowboards entledigen kann, damit beispielsweise
die Verletzungsgefahr in der Schneemasse einer Lawine verringert und/oder ein Ankereffekt
in der Schneemasse vermieden wird.
[0013] Eine ein Wintersportgerät benutzende Person kann zunächst versuchen, durch eine schnelle
Flucht den Schneemassen zu entkommen. Sobald eine weitere Flucht jedoch nicht mehr
möglich ist, müsste die Trennung von den von dieser Person benutzten Wintersportgeräten
in möglichst kurzer Zeit auf einen "Auslösebefehl" hin erfolgen, der durch die Person
erteilt wird. Die Trennung beispielsweise von einem Ski durch das Auslösen der Skibindung
ist in derartigen Situationen in der Regel nicht möglich. Der Grund dafür liegt darin,
dass in dem fließenden Lawinenmedium nur sehr geringe Kräfte auftreten, welche die
heute üblichen kraft- bzw. momentgesteuerten Skibindungen nicht zur Auslösung bringen
können. Werden die Schneemassen jedoch zu stark verdichtet, sodass die entstandenen
Kräfte zu einer Auslösung ausreichen, ist es für eine Befreiung meist zu spät.
[0014] Um dieser Problemstellung Rechnung zu tragen, wird in der
WO2009/092596A2 ein Notauslösesystem für Wintersportgeräte beschrieben, das u.a. mit einer Verbindungseinrichtung
zum lösbaren Verbinden mindestens zweier Elemente eines oder mehrerer Wintersportgeräte
ausgestattet ist.
[0015] Bei diesem bekannten System handelt es sich insbesondere um ein elektrisch ansteuerbares
Notauslösesystem, welches insbesondere in Lawinensituationen eine pyrotechnisch ausgeführte
Trennung von Skischuh und Ski oder Snowboard bzw. von Hand- und Skistock vermittelt.
[0016] Auf die Offenbarung dieser
WO2009/092596A2, welche das geschilderte Notauslösesystem explizit beschreibt, wird hiermit ausdrücklich
Bezug genommen.
[0017] Als Notauslösesystem können auch die anderen Systeme und Vorrichtungen eingesetzt
werden, die in dieser Druckschrift als den Stand der Technik betreffende Systeme und
Vorrichtungen gewürdigt sind.
[0018] Diese Druckschrift offenbart auch, dass das dort beschriebene Notauslösesystem mit
Lawinenairbags kombiniert werden kann, bei denen durch Zug an einem Auslösegriff elektrisch
angesteuert eine Druckluftpatrone geöffnet und ein Ballonsystem aufgeblasen wird.
In diesem Zusammenhang wird ausgeführt, dass das für diese Auslösevorgang verwendete
Auslösesignal gleichzeitig die in dieser Druckschrift beschriebene Notauslösung betätigen
könnte.
[0019] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Lawinenrettungssystem umfassend einen
Lawinenairbag und ein Notauslösesystem für ein Wintersportgerät oder mehrere Wintersportgeräte
bereitzustellen, das für eine ein Wintersportgerät benutzende Person im Falle einer
Lawine einen besseren Schutz sowie größere Rettungsmöglichkeiten bietet.
[0020] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Lawinenrettungssystem gemäß der Lehre des Anspruchs
1.
[0021] Das erfindungsgemäße Lawinenrettungssystem umfasst somit
- i) einen Lawinenairbag mit mindestens einem mit einem Gas befüllbaren Ballon, mit
einer Befüllvorrichtung, die geeignet ist, den mindestens einen Ballon mit dem Gas
zu befüllen, und mit einer ersten Auslöseeinrichtung, die bei Betätigung ein Auslösesignal
an die Befüllvorrichtung übermittelt.
[0022] Bei diesem Lawinenairbag kann es sich um jeden beliebigen Lawinenairbag handeln,
der mit einer Befüllvorrichtung ausgestattet ist, die den mindestens einen Ballon
dieses Lawinenairbag mit dem Gas befüllen kann. Bei dem Gas kann es sich um ein beliebiges,
für diese Zwecke eingesetztes Gas handeln. Der hier verwendete Ausdruck "Gas" umfasst
auch einen Gasgemisch.
[0023] Das Gas kann beispielsweise in einer Druckgasflasche vorhanden sein. Zudem kann das
in der Druckgasflasche befindliche Gas beim Einströmen in den mindestens einen Ballon
weiteres Gas bzw. Luft aus der Umwelt mittels einer Venturidüse zusammen mit dem aus
der Druckgasflasche stammenden Gas in den Ballon befördern.
[0024] Bei dem Lawinenairbag kann es sich auch um einen solchen handeln, bei dem der Ballon
bzw. die Ballone mit Hilfe einer Pumpe, die insbesondere elektrisch betrieben wird,
mit Umluft oder einem anderen Gas gefüllt wird bzw. werden.
[0025] Es kommt erfindungsgemäß somit nicht auf die Art des Lawinenairbags an. Jeder bekannte
Lawinenairbag kann zum Einsatz gelangen.
[0026] Das erfindungsgemäße Lawinenrettungssystem umfasst ferner
ii) ein Notauslösesystem für ein Wintersportgerät oder mehrere Wintersportgeräte mit
einer Verbindungseinrichtung zum lösbaren Verbinden mindestens zweier Elemente eines
Wintersportgerätes oder mehrerer Wintersportgeräte und mit einer Trenneinrichtung,
die von außen auslösbar ist und geeignet ist, eine Trennung der mindestens zwei Element
herbeizuführen.
[0027] Das Merkmal "von außen auslösbar" umfasst bzw. bezeichnet eine Signalübertragung
beliebiger Art an die Trenneinrichtung, beispielsweise manuell, elektrisch, elektronisch,
pneumatisch, akustisch und/oder über Infrarot. Bei Empfang des entsprechenden Signals
wird die Trennung der beiden Elemente in die Wege geleitet.
[0028] Bei diesem erfindungsgemäß eingesetzten Notauslösesystem kann es sich um jedes beliebige
Notauslösesystem handeln, das dafür Sorge trägt, dass bei Betätigung des Notauslösesystems,
mit dem das Wintersportgerät, bei dem es sich insbesondere um Skier bzw. ein Snowboard
handelt, ausgerüstet ist, mit Hilfe der Trenneinrichtung die mindestens zwei Elemente
voneinander getrennt werden. Somit kann jedes entsprechende Notauslösesystem zur Anwendung
gelangen.
[0029] Im Auslösefall können somit mindestens zwei Elemente z. B. innerhalb eines Gerätes
oder einer Vorrichtung, wie z. B innerhalb einer Bindung, als auch zwei Elemente miteinander
verbundener Geräte, wie zum Beispiel eine am Ski befestigte Bindung getrennt werden.
[0030] Ist beispielsweise eine Platte unter einer Bindung angeordnet und die Bindung somit
auf der Platte montiert und die Platte wiederum auf dem Ski befestigt, dann kann die
Trennung zwischen Platte und Ski erfolgen, sodass die Bindung vom Ski getrennt, beispielsweise
abgesprengt wird.
[0031] Es ist auch möglich, die Platte von der Bindung abzusprengen und somit zu trennen.
Die Platte verbleibt dann beim Ski, während die Bindung mit dem Skischuh oder im Falle
eines Snowboards mit dem Snowboardschuh verbunden bleibt.
[0032] Unter einer Trennung wird somit einerseits die räumliche Trennung von einer Kombination
von zwei Elementen in zwei separate, voneinander unabhängige Elemente verstanden.
Dies ist beispielsweise in dem zuletzt beschrieben Fall gegeben, wenn die Skibindung
von der Platte und somit von dem dazugehörigen Ski abgetrennt wird. Ski und Skibindung
sind dann nicht mehr mechanisch miteinander verbunden. Die Skibindung verbleibt zusammen
mit dem Skischuh am Fuß des Skiläufers. In der Schneemasse einer Lawine werden dann
keine Kräfte mehr von dem abgetrennten Ski auf den Skiläufer übertragen, wodurch nicht
nur das Verletzungsrisiko reduziert sondern auch die Ankerwirkung vermieden wird.
Außerdem wird auch die eigentliche Funktion des Lawinenairbags nicht beeinträchtigt,
nämlich durch den mindestens einen aufgeblasen Ballon für ein "Aufschwimmen" des Skiläufers
in der Schneemasse der Lawine Sorge zu tragen, sodass der Skiläufer an der Oberfläche
der Lawine verbleibt.
[0033] Unter einer Trennung wird andererseits auch die Trennung zweier Elemente innerhalb
eines Gerätes verstanden. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn das Gerät von
einem sichernden Zustand in einen geöffneten Zustand überführt wird. Für eine Skibindung
bedeutet dies beispielsweise, dass die Skibindung von einem Zustand, in dem der Skischuh
fest mit dem Ski verbunden ist, in einen Zustand überführt wird, in dem die Skibindung
geöffnet ist und der Skischuh von der Skibindung frei und gelöst ist.
[0034] Das erfindungsgemäße Lawinenrettungssystem ist u.a. dadurch gekennzeichnet, dass
gemäß einer ersten Alternative a) die erste Auslöseeinrichtung geeignet ist, bei der
ersten Betätigung dieser Auslöseeinrichtung das Auslösesignal an die Befüllvorrichtung
zu übermitteln und an die Trenneinrichtung kein Signal zur Auslösung der Trenneinrichtung,
zu übermitteln, und bei erneuter Betätigung dieser ersten Auslöseeinrichtung ein Auslösesignal
an die Trenneinrichtung zu übermitteln.
[0035] Bei der ersten Betätigung der ersten Auslöseeinrichtung wird somit der Airbag ausgelöst.
Dies bedeutet u.a., dass der mindestens eine Ballon dieses Lawinenairbags aufgeblasen
bzw. mit einem Gas befüllt wird.
[0036] Zweckmäßigerweise kommen heutzutage Lawinenairbags zum Einsatz, die zwei Ballone
besitzen. Bei Auslösen des Lawinenairbags werden somit diese beiden Ballone befüllt.
[0037] Bei der Betätigung der Auslöseeinrichtung wird ein Signal erzeugt, dass an die Befüllvorrichtung
übermittelt wird. Dieses Signal kann beliebiger Art sein. Beispielsweise kann es sich
um ein elektrisches Signal handeln. Im einfachsten Fall kann es sich um einen Bowdenzug
handeln. Des Weiteren wird für diese Zwecke auch ein Gas eingesetzt, dass bei Betätigung
der Auslöseeinrichtung durch eine Patrone oder ähnliches erzeugt wird. Der dabei entstehende
Gasdruck wird mit Hilfe eines Druckgasschlauches an die Befüllvorrichtung übermittelt.
[0038] Bei der ersten Betätigung dieser ersten Auslöseeinrichtung wird jedoch die Trenneinrichtung
noch nicht betätigt. Vielmehr wird überhaupt kein Signal an die Trenneinrichtung übermittelt.
Somit wird die Trenneinrichtung auch noch nicht ausgelöst.
[0039] Die Trenneinrichtung wird somit erst dann betätigt, wenn bei der Alternative a) die
erste Auslöseeinrichtung erneut betätigt wird. Auf diese Weise wird erreicht, dass
Lawinenairbag und Trenneinrichtung nicht gleichzeitig ausgelöst bzw. betätigt werden.
Vielmehr werden Lawinenairbag und Trenneinrichtung zeitlich beabstandet betätigt,
wobei der Zeitabstand vorher festgelegt werden kann. Vorzugsweise wird der Zeitabstand
jedoch von dem Träger des Lawinenairbags bestimmt. Die Auslösung von Lawinenairbag
und Notauslösesystem erfolgt dabei willensbasiert. Der Träger kann somit selbst bestimmen,
welche Zeit zwischen Auslösung des Lawinenairbags und des Notauslösesystems vergeht.
[0040] Das erfindungsgemäße Lawinenrettungssystem ist ferner dadurch gekennzeichnet, dass
gemäß einer Alternative b) eine zweite Auslösevorrichtung vorhanden ist; die erste
Auslöseeinrichtung geeignet ist, bei der ersten Betätigung dieser Auslöseeinrichtung
das Auslösesignal an die Befüllvorrichtung zu übermitteln, an die Trenneinrichtung
kein Signal zur Auslösung der Trenneinrichtung zu übermitteln und ein Signal zur Scharfschaltung
an die zweite Auslöseeinrichtung zu übermitteln, und die zweite Auslöseeinrichtung,
nachdem sie scharf geschaltet ist, in der Lage ist, bei Betätigung dieser zweiten
Auslöseeinrichtung ein Auslösesignal an die Trenneinrichtung zu übermitteln.
[0041] Bei der Alternative b) ist das erfindungsgemäße Lawinenrettungssystem mit einer zweiten
Auslöseeinrichtung ausgestattet. Diese zweite Auslöseeinrichtung wird bei Betätigung
der ersten Auslöseeinrichtung scharf geschaltet. Erst danach ist sie geeignet, bei
Betätigung dieser zweiten Auslöseeinrichtung ein Auslösesignal an die Trenneinrichtung
zu übermitteln.
[0042] Eine Person, die in eine Lawine gerät oder damit rechnen muss, dass sie durch eine
Lawine erfasst wird, befindet sich naturgemäß in einer Ausnahmesituation. Es ist daher
wünschenswert, dass diese Person den von ihr getragenen Lawinenairbag sobald als möglich
betätigt, und zwar unabhängig davon, ob diese Person bereits in eine Lawine geraten
ist oder damit rechnen muss. Auf diese Weise sind die Schutzwirkungen, die durch einen
Lawinenairbag vermittelt werden, quasi bereits in Kraft gesetzt.
[0043] Es ist jedoch für eine zu schützende Person geradezu kontraindiziert, bei der Auslösung
des durch sie getragenen Lawinenairbag gleichzeitig auch das Notauslösesystem zu betätigen,
um beispielsweise die Skibindung zu lösen, bzw. die Skier oder das Snowboard abzusprengen.
Vielmehr sollte die betreffende Person versuchen, nachdem sie den Lawinenairbag ausgelöst
hat, solange wie möglich vor den Schneemassen der Lawine zu fliehen und erst dann,
wenn eine Flucht nicht mehr möglich ist, die Notauslösevorrichtung zu betätigen.
[0044] Eine derartige Flucht mit einem betätigten Lawinenairbag und somit mit mindestens
einem Ballon, der bereits gefüllt ist, ist problemlos möglich, denn die gefüllten
Ballone behindern die Flucht der betreffenden Person keineswegs.
[0045] Die zweite Sicherheitsmaßnahme, nämlich die Betätigung des Notauslösesystems erfolgt
somit zeitlich verzögert.
[0046] Die Betätigung der ersten Auslöseeinrichtung kann durch den Träger des Lawinenairbags
erfolgen. Es sollte vorzugsweise allerdings sichergestellt werden, dass der Träger
des Lawinenairbags in der Lage ist, die erste Auslöseeinrichtung zu betätigen unabhängig
davon, ob die erste Auslöseeinrichtung zusätzlich auch durch ein von außen kommendes
und somit nicht vom Träger des Lawinenairbags stammendes Signal, beispielsweise Funksignal,
betätigt werden kann, worauf nachstehend noch näher eingegangen wird.
[0047] Die erste Auslöseeinrichtung, die zweite Auslöseeinrichtung oder die erste und die
zweite Auslösungseinrichtungen ist/sind somit vorzugsweise zur Betätigung durch den
Träger des Lawinenairbags geeignet bzw. können durch diesen Träger betätigt werden.
[0048] Die Betätigung durch den Träger des Airbags erfolgt vorzugsweise manuell. Die erste
Auslöseeinrichtung, die zweite Auslöseeinrichtung oder die erste und die zweite Auslösevorrichtung
ist/sind in diesem Fall vorzugsweise zur manuellen Betätigung geeignet bzw. können
durch diesen Träger manuell betätigt werden.
[0049] Diese manuelle Betätigung kann auf jede beliebige Art und Weise erfolgen, beispielsweise
indem der Träger des Lawinenairbags an einem Handgriff zieht oder auf eine am Körper
getragene Einrichtung mit der Hand oder der Faust schlägt, sodass der Auslösemechanismus
in Gang gesetzt wird.
[0050] Eine Betätigung der ersten Auslöseeinrichtung, der zweiten Auslöseeinrichtung oder
der ersten und der zweiten Auslöseeinrichtung kann auch durch einen Sprachbefehl des
Trägers des Lawinenairbags oder durch ein vom Träger des Lawinenairbags ausgesandtes
Funksignal erfolgen.
[0051] Nach einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Lawinenrettungssystem
dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorhanden sind, die geeignet sind, von einer externen
Position gesendete Signale zu empfangen und die erste Auslöseeinrichtung zu betätigen.
[0052] Bei dieser bevorzugten Ausführungsform erfolgt somit eine Betätigung der Auslöseeinrichtung
von einer externen Position und insbesondere von der Ferne aus. Man kann dies auch
als Fernauslösung bezeichnen.
[0053] Eine derartige Fernauslösung ist u.a. beschrieben in der
WO2009/138244A1 (
PCT/EP2009/003482). Auf die Offenbarung dieser Druckschrift wird hiermit ausdrücklich Bezug genommen.
[0054] Die erste Auslöseeinrichtung kann somit nicht nur durch die Betätigung des Trägers
des Lawinenairbags, sondern auch von der Ferne aus ausgelöst werden, beispielsweise
von einem Hubschrauber aus. Häufig kann eine derartige Fernauslösung auch bei Tourenskigruppen
Anwendung finden. In diesem Falle ist beispielsweise der Bergführer berechtigt, von
der Ferne aus die erste Auslöseeinrichtung eines Lawinenairbags und somit des erfindungsgemäßen
Lawinenrettungssystems für die von ihm geführten Personen, die natürlich auch mit
einem entsprechenden Lawinenrettungssystem ausgerüstet sein müssen, auszulösen.
[0055] Nach einer weiterhin erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform sind bei dem erfindungsgemäßen
Lawinenrettungssystem Mittel vorhanden, die geeignet sind, von einer externen Position
gesendete Signale zu empfangen und die zweite Auslöseeinrichtung zu betätigen.
[0056] Bei dieser bevorzugten Ausführungsform erfolgt somit die Betätigung von der Ferne
aus. Auch in diesem Falle handelt es sich um eine Fernauslösung. Dabei kann beispielsweise
die mindestens eine Skibindung (üblicherweise gilt dies für beide Skibindungen, sofern
der Skiläufer auf zwei Skiern skiläuft) eines Skiläufers, welcher das erfindungsgemäße
Lawinenrettungssystem trägt, von der Ferne geöffnet werden, sodass die Skier nicht
mehr mit dem Skiläufer verbunden sind, sondern davon separiert sind. Allerdings gilt
auch in diesem Fall, dass dies erst dann möglich ist, wenn zuvor der Lawinenairbag
betätigt wurde, sei es durch den Träger des Lawinenairbags oder sei es durch Fernauslösung.
[0057] Bei diesen Mitteln handelt es sich vorzugsweise um eine Funkeinrichtung, die mit
einer Stromversorgung, einem Sender, einem Empfänger, einer Datenverarbeitungseinrichtung
und erforderlichenfalls einer Antenne ausgestattet ist.
[0058] Die Funkeinrichtung kann entweder integraler Bestandteil der jeweiligen Auslöseeinrichtung
oder ein zusätzlicher separater, jedoch funktionell damit verbundener oder lösbar
verbindbarer Bestandteil sein.
[0059] Es ist auch möglich, nur eine Funkeinrichtung vorzusehen, die sowohl die erste Auslöseeinrichtung
als auch die zweite Auslöseeinrichtung triggert.
[0060] Weiterhin bevorzugt ist die Befüllvorrichtung des Lawinenairbags mit einer Druckgasflasche,
mit einer Vorrichtung zum Öffnen der Druckgasflasche und mit mindestens einem Druckgasschlauch,
welcher die Druckgasflasche mit dem mindestens einen Ballon verbindet, ausgestattet.
[0061] Das erfindungsgemäße Lawinenrettungssystem wird nachfolgend anhand der beiden skizzenhaften
Zeichnungen näher erläutert. Von den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- einen Lawinenairbag in einer Draufsicht,
- Figur 2
- eine Aufsicht auf eine Skisicherheitsbindung mit einem Notauslösesystem,
- Figur 3
- eine Schnittansicht der in der Figur 2 gezeigten Skisicherheitsbindung entlang der
Linie B-B,
- Figur 4
- eine Seitenansicht der in der Figur 2 gezeigten Skisicherheitsbindung,
- Figur 5
- eine Schnittansicht der in der Figur 4 gezeigten Skisicherheitsbindung entlang der
Linie C-C,
- Figur 6
- eine Ansicht von vorne auf die in der Figur 2 gezeigte Skisicherheitsbindung und
- Figur 7
- eine Schnittansicht entlang der Linie A-A in Figur 6.
[0062] Der in der Figur 1 in Draufsicht gezeigte Lawinenairbag 1 wird von einer Person mittels
Tragegurt 2, eines nicht gezeigten Gürtels und zweier ebenfalls nicht gezeigter Beingurte
an ihrem Körper lagegesichert getragen. Der Lawinenairbag 1 enthält eine nicht gezeigte
Befüllvorrichtung für eine Druckgasflasche 7 sowie zwei zusammengefaltete Ballone
8, die sich seitlich vom Lawinenairbag, d.h. hinter dessen Seitenwänden 4, oder oberhalb
davon befinden. Die beiden Ballone 8 sind mittels seitlicher Druckschläuche 5 an die
Befüllvorrichtung angeschlossen, welche wiederum mit einer ersten Auslöseeinrichtung
3 zu betätigen ist.
[0063] Diese Auslöseeinrichtung 3 in Form eines Handgriffs befindet sich auf Brusthöhe des
linken Tragegurtes 2 des Benutzers. Die Auslöseeinrichtung 3 ist über einen Betätigungsschlauch
6 mit der Befüllvorrichtung verbunden.
[0064] Um den Lawinenairbag auszulösen, zieht der Skiläufer an dem Handgriff bzw. an der
Auslöseeinrichtung 3, wodurch ein Auslösesignal an die Befüllvorrichtung übermittelt
wird, die daraufhin dafür Sorge trägt, dass die zusammengefalteten Ballone 8 aufgeblasen
werden, wodurch sie sich zur Seite hin entfalten können und durch Aufreißen von nicht
gezeigten Schlitzen aus den Seitenwänden 4 herausquellen können, bis sie prall gefüllt
sind. Die Figur 1 zeigt die Ballone 8 in dem prall gefüllten Zustand.
[0065] Durch dieses Ziehen am Handgriff 3 wird somit die Auslöseeinrichtung das erste Mal
betätigt, und zwar manuell.
[0066] Der in der Figur 1 gezeigte Lawinenairbag entspricht im Wesentlichen demjenigen,
der in der bereits eingangs genannten
WO2009/138244 (
PCT/EP2009/003482) beschrieben ist.
[0067] Die in den Figuren 2-7 gezeigte Skisicherheitsbindung ist mit einem Notauslösesystem
ausgestattet, das in der bereits oben genannten
WO2009/092596A2 (
PCT/EP2009/00427) beschrieben ist. Die konkrete Ausgestaltung dieses Notauslösesystems ist jedoch
dort nicht näher erläutert.
[0068] Die Skisicherheitsbindung der Figuren 2-7 besitzt eine Bodenplatte 18, die auf einem
Ski (nicht gezeigt) befestigt wird und zur Aufnahme eines Skischuhes (ebenfalls nicht
gezeigt) dient, damit der Skischuh mit dem Ski fest verbunden werden kann.
[0069] Diese Skisicherheitsbindung besitzt eine Fronthalterung sowie eine Fersenhalterung
für den in diese Bindung einzusetzenden Skischuh. Die Fronthalterung 10 und die Fersenhalterung
10' sind bekannter Natur, sodass sich weitere Ausführungen diesbezüglich erübrigen.
[0070] Die Fronthalterung 10 besitzt bodenplattenseitig ein lösbares Frontelement 17, während
die Fersenhalterung 10' bodenplattenseitig ein lösbares Fersenelement 17' besitzt.
Das Frontelement 17 und das Fersenelement 17' sind plattenförmig ausgebildet und besitzen
in Aufsicht (man vergleiche insbesondere Figur 5) eine rechteckige Form, wobei die
beiden nach vorne (in der Figur 5 nach links) zeigenden Ecken abgeschrägt sind.
[0071] Sowohl das Frontelement 17 als auch das Fersenelement 17' sind in eine dazugehörige
plattenförmige Vertiefung 19 bzw. plattenförmige Vertiefung 19' einsetzbar. Diese
plattenförmigen Vertiefungen 19,19' liegen auf der Bodenplatte 18 auf. Dabei ist das
Frontelement 17 in etwa form- und größenkongruent zur plattenförmigen Vertiefung 19,
während das Fersenelement 17' in etwa größen- und formkongruent zur plattenförmigen
Vertiefung 19' ausgebildet ist, sodass die eingesetzten Elemente 17,17' die Vertiefungen
19,19' in etwa ausfüllen.
[0072] Die plattenförmigen Vertiefungen 19,19' werden jeweils durch einen umlaufenden Rand
24, 24' umgrenzt, der mit der Bodenplatte 18 einstückig ausgestaltet ist. Der vordere
Abschnitt 23 des Randes 24 der plattenförmigen Vertiefung 19 und auch der hintere
Abschnitt 23' des Randes 24' der plattenförmigen Vertiefung 19' sind hinterschnitten.
Der vordere Rand des Frontelements 17 und der hintere Rand des Fersenelements 17'
sind entsprechend abgeschrägt, sodass die Frontelemente 17,17' nach Einsetzen in die
dazugehörigen plattenförmigen Vertiefungen 19,19' am vorderen Rand bzw. am hinteren
Rand in ihrer eingesetzten Position gehalten werden und nicht mehr nach oben und somit
senkrecht zur Bodenplatte 18 hinausbewegt werden können.
[0073] Das Frontelement 17 wird durch einen Verschlussbolzen 11 in der plattenförmigen Vertiefung
19 gesichert und gehalten, während das Fersenelement 17 durch einen Verschlussbolzen
11' in der dazugehörigen plattenförmigen Vertiefung 19' gehalten und gesichert wird.
Der Verschlussbolzen 11' erstreckt sich dabei von einem mittleren Bereich zwischen
den Frontelementen 17,17' zum Frontelement 17 durch den hinteren Bereich des Randes
24 der plattenförmigen Vertiefung 19 in eine Sacklochbohrung 22 im Frontelement 17,
während sich ein Verbindungsbolzen 11' von dem mittleren Bereich in Richtung des Fersenelementes
17' durch den vorderen Abschnitt des Randes 24' der plattenförmigen Vertiefung 19'
in eine Sacklochbohrung 22' in dem Fersenelement 17' in dessen vorderen Bereich erstreckt.
[0074] Zwischen dem jeweiligen Boden der Sacklochbohrungen 22,22' und dem in diese Sacklochbohrungen
22,22' hineinragenden Ende der Verschlussbolzen 11,11' ist eine Verschlussfeder 15
angeordnet, welche die Verschlussbolzen 11,11 in Richtung des mittleren Bereiches
mit einer Druckkraft beaufschlagt.
[0075] Die Längsachse der Verschlussbolzen 11,11' erstreckt sich vom mittleren Bereich parallel
zur Bodenplatte 18 nach vorne bzw. nach hinten. Die Längsachsen dieser Verschlussbolzen
11,11' sind dabei axial ausgerichtet. Mit anderen Worten, die Längsachsen dieser Verschlussbolzen
11,11' fluchten.
[0076] Zwischen den freien, zum mittleren Bereich zeigenden Enden der Verschlussbolzen 11,11
ist eine Trenneinrichtung 9 angeordnet, die einen Entriegelungskolben 14 besitzt,
der sich parallel zur Bodenplatte 18 sowie senkrecht zur Längsrichtung der Bodenplatte
18 und somit des Skis erstreckt.
[0077] Der Entriegelungskolben 14 erstreckt sich dabei nicht über die gesamte Breite der
Bodenplatte 18, sondern nur über einen Abschnitt davon. Im verriegelten Zustand kommt
ein Endabschnitt dieses Verriegelungsbolzens 14 zwischen den beiden zueinander zeigenden
Enden der Verschlussbolzen 11,11' zu liegen. Dabei liegen diese freien Enden der Verschlussbolzen
11,11' an dem Entriegelungskolben 14 an. Letzterer hält somit die Verschlussbolzen
11,11' in der Verriegelungsposition.
[0078] An dem anderen Ende des Entriegelungskolbens 14 ist dieser mit einer Feder 29 federbeaufschlagt,
welche den Entriegelungsbolzen 14 zur Mitte der Bodenplatte 18 federbeaufschlagt.
Diese Feder 29 ist an einem am Rande der Bodenplatte 18 angeordneten Widerlager 21
abgestützt.
[0079] Die Dimensionierung von Widerlager 21, Entriegelungskolben 14 und Feder 29 sind derart,
dass der Entriegelungskolben 14, der in seiner Längsrichtung beweglich angeordnet
ist, gegen die Kraft der Feder 29 in Richtung des Widerlagers 21 soweit bewegt werden
kann, dass sich die Verschlussbolzen 11,11 aus ihrer Verriegelungsposition bewegen
können, worauf nachstehend noch näher eingegangen wird.
[0080] Dem Widerlager 21 auf der Bodenplatte 18 gegenüberliegend ist ein Zündmechanismus
16 angeordnet, der mit einem Gehäuse 20 ausgestattet ist, in dem ein elektrischer
Zünder 12 angeordnet ist. Zudem ist dort ein Entriegelungsstift 13 angeordnet, der
in seiner Längsrichtung verschiebbar in dem Gehäuse 20 geführt ist und sich quer zur
Bodenplatte 18 in Längsrichtung des Entriegelungskolbens 14 von dem Gehäuse 20 zu
dem Entriegelungskolben 14 erstreckt.
[0081] Das Gehäuse 20 besitzt einen Innenraum, in dem der E-Zünder 12 angeordnet ist und
von dem aus sich eine Bohrung zum Entriegelungskolben 14 erstreckt, in dem der Entriegelungsstift
13 beweglich geführt ist. Der E-Zünder 12 besitzt eine Treibeinrichtung aus einem
pyrotechnischen Material.
[0082] Wird der E-Zünder 12 durch einen Zündstrom (die entsprechenden Leitungen und Einrichtungen
sind nicht dargestellt) gezündet, dann wird der Entriegelungsstift 13 durch die von
dem pyrotechnischen Material hervorgerufene Druckwelle nach vorne geschoben. Der Entriegelungsstift
13 schiebt dabei den Entriegelungskolben 14 aus der in den Figuren gezeigten Position
gegen die Kraft der Feder 19 in Richtung des Widerlagers 21. Wird der Zwischenraum
zwischen den beiden zueinander zeigenden Enden der Verschlussbolzen 11,11' quasi freigegeben,
dann werden diese durch die Verschlussfedern 15 aus den Sacklochbohrungen 12,12' in
der Fronthalterung 10 bzw. der Fersenhalterung 10' herausgedrückt. Dies hat zur Folge,
dass die Fronthalterung 10 und auch die Fersenhalterung 10' aus den dazugehörigen
plattenförmigen Vertiefungen 19 bzw. 19' herausbewegt werden können, sodass der mit
den Halterungen 10,10' fest verbundene Skischuh von der Bodenplatte 18 und somit vom
dazugehörigen Ski "abgesprengt" wird. Ein Öffnen der Skibindung als solcher, bei der
es sich vorzugsweise und eine Sicherheitsskibindung handelt, ist nicht erforderlich.
Das Frontelement 17 und auch das Fersenelement 17' werden freigegeben. Die Platte
18 verbleibt nach der Auslösung auf dem Ski.
[0083] Diejenigen Teile und Elemente, welche eine lösbare Verbindung von zwei Elementen
ermöglichen, gehören primär zur Verbindungseinrichtung. Diejenigen Teile und Elemente,
welche bewirken, dass die Verbindung von mindestens zwei Elementen gelöst wird und
eine Trennung bzw. Entriegelung erfolgt, gehören primär zur Trenneinrichtung 9. Allerdings
ist es auch möglich, dass Teile und Elemente beiden Einrichtungen zugeordnet werden
können.
[0084] Entscheidet sich der Skiläufer, dass es erforderlich ist, das Notauslösesystem in
Gang zu setzen, damit die Skibindung vom Ski getrennt wird, zieht er erneut an dem
Handgriff 3, worauf ein Auslösesignal an die Trenneinrichtung 9 übermittelt wird,
sodass - wie oben beschrieben - das Frontelement 17 und das Fersenelement 17' und
somit der Skischuh (nicht gezeigt) freigegeben werden.
[0085] Die Übermittlung des Auslösesignals erfolgt per Funk/Bluetooth oder elektrisch mittels
eines Kabels (nicht gezeigt), das ausgehend vom Handgriff 3 entlang des Betätigungsschlauches
6 zum Lawinenairbag 1 und von dort zur Trenneinrichtung 9 gemäß den Figuren 2 bis
7 geführt ist.
Bezugszeichenliste
[0086]
- 1
- Lawinenairbag
- 2
- Tragegurt
- 3
- Auslöseeinrichtung
- 4
- Seitenwand
- 5
- Druckschlauch
- 6
- Betätigungsschlauch
- 7
- Druckgasflasche
- 8
- Ballon
- 9
- Trenneinrichtung
- 10
- Fronthalterung
- 10'
- Fersenhalterung
- 11
- Verschlussbolzen
- 11'
- Verschlussbolzen
- 12
- E-Zünder
- 13
- Entriegelungsstift
- 14
- Entriegelungskolben
- 15
- Verschlussfeder
- 16
- Zündmechanismus
- 17
- Frontelement
- 17'
- Fersenelement
- 18
- Bodenplatte
- 19
- plattenförmige Vertiefung
- 19'
- plattenförmige Vertiefung
- 20
- Gehäuse
- 21
- Widerlager
- 22
- Sacklochbohrung
- 22'
- Sacklochbohrung
- 23
- vorderer Abschnitt des Randes 24
- 23'
- hinterer Abschnitt des Randes 24'
- 24
- Rand der Vertiefung 19
- 24'
- Rand der Vertiefung 19'
- 29
- Feder
1. Lawinenrettungssystem umfassend
i) einen Lawinenairbag (1) mit mindestens einem mit einem Gas befüllbaren Ballon (8),
mit einer Befüllvorrichtung, die geeignet ist, den mindestens einen Ballon (8) mit
dem Gas zu befüllen, und mit einer ersten Auslöseeinrichtung (3), die bei Betätigung
ein Auslösesignal an die Befüllvorrichtung übermittelt, und
ii) ein Notauslösesystem für ein Wintersportgerät oder mehrere Winterssportgeräten
mit einer Verbindungseinrichtung zum lösbaren Verbinden mindestens zweier Elemente
eines Wintersportgerätes oder mehrerer Wintersportgeräte und mit einer Trenneinrichtung
(9), die von außen auslösbar ist und geeignet ist, die Verbindungseinrichtung zu lösen
und so eine Trennung der mindestens zwei Elemente herbeizuführen,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) die erste Auslöseeinrichtung (3) geeignet ist, bei der ersten Betätigung dieser
Auslöseeinrichtung (3) das Auslösesignal an die Befüllvorrichtung zu übermitteln und
an die Trenneinrichtung (9) kein Signal zur Auslösung der Trenneinrichtung (9) zu
übermitteln, und bei erneuter Betätigung dieser ersten Auslöseeinrichtung (3) ein
Auslösesignal an die Trenneinrichtung (9) zu übermitteln, oder
b) eine zweite Auslösevorrichtung vorhanden ist,
die erste Auslöseeinrichtung (3) geeignet ist, bei der ersten Betätigung dieser Auslöseeinrichtung
(3) das Auslösesignal an die Befüllvorrichtung zu übermitteln, an die Trenneinrichtung
(9) kein Signal zur Auslösung der Trenneinrichtung (9) zu übermitteln und ein Signal
zur Scharfschaltung an die zweite Auslöseeinrichtung zu übermitteln, und
die zweite Auslösevorrichtung, nachdem sie scharf geschaltet ist, in der Lage ist,
bei Betätigung dieser zweiten Auslöseeinrichtung ein Auslösesignal an die Trenneinrichtung
(9) zu übermitteln.
2. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die die erste Auslöseeinrichtung (3), die zweite Auslöseeinrichtung oder die erste
(3) und die zweiten Auslösevorrichtung zur Betätigung durch den Träger des Lawinenairbags
(1) geeignet sind.
3. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Auslöseeinrichtung (3), die zweite Auslöseeinrichtung oder die erste (3)
und die zweiten Auslösevorrichtung zur manuellen Betätigung geeignet sind.
4. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Auslöseeinrichtung (3), die zweite Auslöseeinrichtung oder die erste (3)
und die zweite Auslösevorrichtung zur Betätigung durch einen Sprachbefehl des Trägers
des Lawinenairbags (1) oder durch ein vom Träger des Lawinenairbags (1) ausgesandtes
Funksignal geeignet sind.
5. Lawinenrettungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel vorhanden sind, die geeignet sind, von einer externen Position gesendete Signale
zu empfangen und die erste Auslöseeinrichtung (3) zu betätigen.
6. Lawinenrettungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel vorhanden sind, die geeignet sind, von einer externen Position gesendete Signale
zu empfangen und die zweite Auslöseeinrichtung zu betätigen.
7. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Mittel eine Funkeinrichtung umfassen, die mit einer Stromversorgung, einem Empfänger,
einer Datenverarbeitungsvorrichtung und erforderlichenfalls einer Antenne ausgestattet
ist.
8. Lawinenrettungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Befüllvorrichtung des Lawinenairbags (1) mit einer Druckgasflasche (7), mit einer
Vorrichtung zum Öffnen der Druckgasflasche (7) und mit mindestens einem Druckgasschlauch
(6), welcher die Druckgasflasche (7) mit dem mindestens einem Ballon (8) verbindet,
ausgestattet ist.
9. Lawinenrettungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
es sich bei dem Wintersportgerät um einen mit einer Bindung für einen Skischuh ausgestatteten
Ski handelt.
10. Lawinenrettungssystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bindung mittels der Verbindungseinrichtung mit dem Ski lösbar verbunden ist.