TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrgeschäft mit einer Tragestruktur, umfassend
wenigstens ein Fahrzeug, das eine Fahrgastaufname aufweist; wenigstens eine Führungseinrichtung,
die an der Tragestruktur befestigt ist und eine Fahrstrecke bildet, wobei die Führungseinrichtung
zur Führung des Fahrzeugs entlang der Fahrstrecke geeignet ist; wenigstens ein Antriebselement,
welches zur Bewegung des Fahrzeugs entlang der Fahrstrecke geeignet ist; und wenigstens
eine Bergevorrichtung.
STAND DER TECHNIK
[0002] Es sind Fahrgeschäfte, beispielsweise Achterbahnen, bekannt, bei denen ein oder mehrere
Fahrzeuge entlang einer Fahrstrecke geführt werden, die an einer turmartigen Tragekonstruktion
angeordnet ist. Um das Fahrvergnügen zu erhöhen, ist es das Ziel der Konstrukteure
von Achterbahnanlagen, eine möglichst hohe Anzahl steiler und schneller Fahrstreckenabschnitte
vorzusehen. Dazu tragen beispielsweise steil aufsteigende oder abfallende Streckenabschnitte,
im Extremfall sogar senkrechte Streckenabschnitte, Loopings o.ä. Konfigurationen bei.
Problematisch ist bei derartigen Fahrgeschäften, dass -je spektakulärer die Fahrstrecke
konzipiert ist - im Falle einer Störung die erforderliche, umfassende und vor allem
schnelle Bergung der Fahrgäste nicht oder nur unter hohem Aufwand sichergestellt werden
kann, da in der Regel, insbesondere bei selbstangetriebenen Fahrzeugen, die notwendigen
Zugänge derart installiert werden müssen, dass jede Streckenposition erreichbar ist.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrgeschäft bereitzustellen, bei dem
die Fahrstrecke eine spektakuläre Streckenführung bietet und gleichzeitig eine Bergevorrichtung
umfasst, die weitgehend jeden Abschnitt der Fahrstrecke erreicht.
TECHNISCHE LÖSUNG
[0004] Die Aufgabe wird von einem erfindungsgemäßen Fahrgeschäft mit einer insbesondere
turmartigen Tragestruktur gelöst, die wenigstens ein Fahrzeug umfasst, das eine Fahrgastaufnahme
aufweist und wenigstens eine Führungseinrichtung, die an der Tragestruktur befestigt
ist und eine Fahrstrecke bildet, wobei die Führungseinrichtung zur Führung des Fahrzeugs
entlang der Fahrstrecke geeignet ist. Außerdem weist das Fahrgeschäft wenigstens ein
Antriebselement auf, welches zur Bewegung des Fahrzeugs entlang der Fahrstrecke geeignet
ist, und wenigstens eine Bergevorrichtung mit einem Befahrbereich. Die Führungseinrichtung
ist wenigstens abschnittsweise auf einer im Wesentlichen vertikalen Fläche angeordnet,
deren Normalenvektor an jedem Punkt senkrecht zur Höhenachse der Tragestruktur steht
und der Befahrbereich der Bergeeinrichtung im Wesentlichen die vertikale Fläche abdeckt.
[0005] Die (virtuelle) Höhenachse schneidet, in einer Ansicht von oben bzw. von unten gesehen,
die die (projizierte) Oberseite und/oder die Grundfläche bildendende Fläche der Tragestruktur,
beispielsweise in einem mittigen Bereich, z.B. in einem Schwerpunkt der projizierten
Oberfläche bzw. Grundfläche. Die Höhenachse ist lotrecht, bzw. senkrecht zur horizontalen
Erdoberfläche ausgerichtet.
[0006] Die Tragestruktur ist vertikal ausgerichtet und kann einen Turm, bzw. eine turmartige
Gebäudestruktur (z.B. in Form eines Gerüsts) oder auch jedes andere Gebäude, z.B.
ein Hochhaus oder ein pyramidenartiges Gebäude etc., bilden. Die Tragestruktur besteht
vorzugsweise aus Stahl, kann aber auch aus anderen geeigneten Baumaterialien, wie
z.B. Beton etc., bestehen. Die Tragestruktur kann dauerhaft stationär montiert sein.
Alternativ kann die Tragestruktur zum temporären Auf- und Abbau ausgelegt sein, z.B.
wenn das Fahrgeschäft an verschiedene Orte verbracht wird.
[0007] Das erfindungsgemäße Fahrzeug ist zur Aufnahme von mindestens einem Fahrgast geeignet.
Denkbar ist dabei eine Anordnung von mindestens zwei Fahrgästen nebeneinander und/oder
einer Anordnung hintereinander. Die Fahrgastaufnahme weist eine entsprechende Aufnahmevorrichtung
auf und kann unter anderem eine offene Sitzkonstruktion oder eine geschlossene Kabine
mit entsprechenden Sicherungsmitteln für die Fahrgäste sein.
[0008] Die Führungseinrichtung besteht vorzugsweise aus mindestens einer Schiene oder zwei
parallel geführten Schienen, durch die das Fahrzeug entlang der dadurch gebildeten
Fahrstrecke gehalten und geführt wird. Denkbar ist auch eine Führungsstruktur, die
eine entsprechende Aufnahme für ein Fahrgestell des Fahrzeugs umfasst, z.B. eine Trogstruktur.
Die Führungseinrichtung ist an der Tragestruktur befestigt. Dabei kommen alle gängigen
und bekannten Befestigungsmethoden zur Anwendung, z.B. Verschrauben, Verschweißen,
Vernieten etc. Die Befestigung kann dauerhaft oder nur vorübergehend erfolgen, beispielsweise
wenn das Fahrgeschäft nur zeitweise betrieben wird und mehrmals auf- und abgebaut
werden soll. Die Führungseinrichtung kann zusammen mit der Tragestruktur errichtet
werden. Alternativ kann die Führungseinrichtung auch nachträglich an eine bestehende
Gebäudestruktur angefügt werden. Bevorzugt ist die Führungseinrichtung zu einer geschlossenen
Fahrstrecke geformt, wodurch das oder die Fahrzeuge im Kreis verkehren können. Alternativ
kann die Strecke auch nur endlich geführt sein (z.B. nur an einer Seite der Tragstruktur),
wonach das oder die Fahrzeuge im Richtungsverkehr (point to point) verkehren. Es kann
sowohl die Unterseite oder die Oberseite des Fahrzeugs von der Führungseinrichtung
geführt werden. Die Führung an der Oberseite, bzw. oberhalb der Fahrgastaufnahme,
erhöht den Vergnügungseffekt, da die Fahrstrecke aus dem direkten Blickfeld und somit
aus der Wahrnehmung des Fahrgasts verschwindet und eine freie Bewegung suggeriert
wird. Denkbar ist daneben auch eine seitliche Führung des Fahrzeugs.
[0009] Die Führungseinrichtung ist wenigstens abschnittsweise auf einer im Wesentlichen
vertikalen Fläche angeordnet, deren Normalenvektor an jedem Punkt senkrecht zur Höhenachse
der Tragestruktur steht. Die vertikale Fläche muss nicht abgeschlossen sein, sondern
wird maßgeblich von der darunter liegenden Tragestruktur bestimmt, die eine vertikale
einhüllende Fläche definiert. Unter eine vertikalen Fläche können neben der definitionsgemäßen
Lotgerade (90 Grad) auch noch Toleranzwinkel von bis zu +/- 10 Grad (80/100 Grad)
umfasst sein. Die von der Führungseinrichtung gebildete Fahrstrecke kann dabei im
Wesentlichen in einer Geraden geführt sein oder eine gewundene Struktur aufweisen.
[0010] Das erfindungsgemäße Antriebselement zur Bewegung des Fahrzeugs kann sich am Fahrzeug
selber (aktiv angetriebenes Fahrzeug) oder an entsprechenden Stellen der Fahrstrecke
(passiv angetriebenes Fahrzeug) befinden, vornehmlich an Steigungen oder bei der Auffahrt.
Denkbar sind hierbei alle gängigen und denkbaren Antriebselemente.
[0011] Das Bergeelement dient dem Zugang der Fahrstrecke von außen und ist so ausgelegt
und weist einen Befahrbereich auf, der so beschaffen ist, dass nahezu alle Bereiche
der Strecke erreicht werden können. Auf diese Weise kann vor allem die Bergung von
Passagieren oder Fahrzeugen erfolgen, die infolge einer Störung in einem Bereich der
Fahrstrecke stehengeblieben sind.
[0012] Die von dem Antriebselement erzeugte Bewegung des Fahrzeugs ist eine Beschleunigung
und/oder eine Verzögerung.
[0013] Vornehmlich erfolgen die Beschleunigung bei der Auffahrt des oder der Fahrzeuge und
die Verzögerung bei der Abfahrt. Im letzten Falle kann infolge der Verzögerung Energie
zurückgewonnen werden (Rekuperation).
[0014] Bevorzugt ist das Antriebselement eine Zahnradverbindung, eine Seilverbindung, eine
Kettenverbindung, ein Reibradantrieb oder ein Linearantrieb.
[0015] Durch die genannten und gebräuchlichen formschlüssigen oder kraftschlüssigen Verbindungen
soll die bereitgestellte Kraft möglichst vollständig in die entsprechenden Bewegungsformen
umgesetzt werden.
[0016] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist das Fahrzeug ein Fahrgestell
auf, das beweglich, insbesondere drehbar, relativ zur Fahrgastaufnahme angeordnet
ist.
[0017] Um eine geschlossene Fahrstrecke mit Auf- und Abfahrt zu realisieren und zu vermeiden,
dass das Fahrzeug bei einem Wechsel von einer Auf- zur Abfahrt in eine Überkopf-Position
gerät, ist das Fahrzeug vorzugsweise drehbar am Fahrgestell angeordnet. Auf diese
Weise können ungewünschte Überkopfpositionen vermieden werden. Daneben kann mit einem
drehbar gelagerten und oberhalb der Fahrgastaufnahme geführten Fahrzeugs ein Ausgleich,
bzw. ein Auspendeln entsprechend der Schwer-, bzw. Gewichtskraft des Fahrzeugs in
Relation zur Fahrstrecke erzielt werden. Außerdem kann das Fahrzeug infolge von Fliehkräften,
hervorgerufen durch Kurvenbewegungen, ausschwenken.
[0018] Bevorzugt ist die Fahrstrecke wenigstens abschnittsweise im Wesentlichen vertikal
parallel zur Höhenachse der Tragestruktur geführt.
[0019] Dabei kann die Führungsstrecke im Extremfall und mit der kürzesten Strecke in einer
Gerade geführt sein (demnach senkrecht, bzw. lotgerecht im 90 Grad Winkel zur Horizontalen).
Dabei ist noch eine winkelmäßige Abweichung von bis zu +/- 10 Grad (80/100 Grad) als
vertikal im Sinne der Erfindung aufzufassen.
[0020] In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist die Fahrstrecke im Wesentlichen spiralförmig
an- und/oder absteigend um die Höhenachse der Tragestruktur geführt.
[0021] Über derartige gewundene Strukturen, bzw. Kurven und Wellen können lange vertikale
Abschnitte bei der Auffahrt vermieden werden. Zum einen wird so eine längere Fahrstrecke
erzielt und die Fahrtdauer und das Fahrvergnügen erhöht. Zum anderen kann die Energieversorgung
besser verteilt werden und die Belastung der Antriebselemente reduziert werden, da
weniger Spitzenlasten auftreten (falls z.B. mehrere Fahrzeuge gleichzeitig nach oben
fahren) und die thermische Belastung der Antriebselemente reduziert wird.
[0022] Die erfindungsgemäße Bergevorrichtung ist insbesondere zur Bergung und/oder zur Wartung
der Fahrstrecke ausgebildet.
[0023] Dadurch, dass die Bergevorrichtung an nahezu jeden Abschnitt der Fahrstrecke bzw.
der vertikalen Außenfläche der turmartigen Tragestruktur gelangen kann, ist die Vorrichtung
neben der Bergung im Störungsfall auch für Wartungsarbeiten an der Fahrstrecke sowie
der Tragstruktur geeignet.
[0024] Die Bergevorrichtung umfasst vorzugsweise eine Befestigungsvorrichtung, die an der
Tragestruktur befestigt ist, eine Plattform und/oder einen Fahrkorb und eine Trageeinrichtung,
die zum Tragen und Verfahren der Plattform entlang einer Verfahrstrecke vorgesehen
ist, wobei die Verfahrstrecke insbesondere vertikal entlang der Höhe der Tragestruktur
angeordnet ist und die Plattform, bzw. der Fahrkorb entlang der Verfahrstrecke bewegbar
ist.
[0025] Die Bergevorrichtung ist über die Befestigungsvorrichtung mittels gängigen und allen
denkbaren Befestigungsmethoden an der Tragestruktur befestigt. Die Plattform, bzw.
der Fahrkorb erstreckt sich entlang der Breite der Tragestruktur und ist zum einen
zur Aufnahme von Rettungspersonal im Störungsfall oder Personal im Falle der Wartung
und Reparatur und zum anderen zur Aufnahme der geretteten Passagiere geeignet. Der
Fahrkorb ist mit einer Trageeinrichtung verbunden, wodurch der Fahrkorb entlang der
Höhenachse der Tragestruktur auf einer (im Wesentlichen vertikalen) Verfahrstrecke
verfahrbar ist. Dadurch können entlang der Verfahrstrecke nahezu alle Bereiche der
Fahrstrecke auf einer Ebene erreicht werden.
[0026] Die Befestigungsvorrichtung kann beispielsweise ein Ausleger sein, der am oberen
Randbereich der Tragekonstruktion angeordnet ist und wenigstens teilweise über den
Rand der Oberseite der Tragekonstruktion nach außen hinaus ragt. Auf diese Weise kann
die Bergevorrichtung an der Befestigungsvorrichtung vertikal verfahrbar befestigt
sein, z.B. durch eines oder mehrere Tragseile.
[0027] In vorteilhafter Weise ist die Befestigungsvorrichtung der Bergevorrichtung an der
Oberseite und/oder an der Unterseite der Tragestruktur angeordnet.
[0028] So kann die Befestigung der Bergevorrichtung an der Oberseite der Tragestruktur erfolgen,
wonach die von der Trageeinrichtung gebildete Verfahrstrecke von der Oberseite, also
vertikal zur Unterseite verläuft. Alternativ kann die Verfahrstrecke im Falle der
Befestigung an der Unterseite der Tragestruktur vertikal von der Unterseite zur Oberseite
der Tragestruktur verlaufen. Möglich ist auch die kumulative Befestigung an der Ober-
und Unterseite der Tragestruktur.
[0029] Bevorzugt umfasst die Trageeinrichtung der Bergevorrichtung mindestens ein Seil (z.B.
Stahlseil) und/oder mindestens ein Rohr und/oder eine Tragstange (Teleskop).
[0030] Hierbei kommen gebräuchliche Seile und Rohre sowie Schienen und Zahnstangen oder
ähnliches zur Verwendung. Dabei ist eine zweifache Ausführung, beispielsweise durch
zwei parallel geführte Rohre aufgrund der erhöhten Seitenstabilität und aus Sicherheitsaspekten
(z.B. Vorbeugen von Materialermüdungen) von besonderem Vorteil.
[0031] Die Bergevorrichtung weist insbesondere ein Antriebselement auf, das zur Bewegung
der Plattform, bzw. des Fahrkorbs entlang der Verfahrstrecke der Trageeinrichtung
geeignet ist.
[0032] Das Antriebselement kann an der Plattform, bzw. am Fahrkorb selbst angebracht sein.
Alternativ kann der Antrieb auch an der Tragestruktur im Bereich der Befestigung an
der Ober- oder Unterseite angebracht sein (z.B. motorisch angetriebene Seilwinde).
[0033] In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist die Befestigungsvorrichtung
der Bergevorrichtung entlang des Umfangs der Oberseite der Tragestruktur und/oder
um die Unterseite der Tragestruktur herum bewegbar.
[0034] Die Befestigungsvorrichtung wird dabei unter anderem durch entsprechende Vorrichtungen
zur Führung, z.B. Schienen etc., entlang des Umfangs der Tragestruktur geführt. Durch
die zusätzliche Bewegung kann die Linearbewegung entlang der Höhe der Tragestruktur
mit einer horizontalen Bewegung überlagert werden. Im Ergebnis kann so jeder Bereich
und vor allem jede Seite der Tragestruktur erreicht werden. Dies ist vor allem dann
von Vorteil, wenn die Fahrstrecke entlang der Seiten der Tragestruktur geführt ist
oder mehrere Fahrstrecken zum Einsatz kommen.
[0035] Die Bergevorrichtung umfasst vorzugsweise eine Antriebsvorrichtung zur Bewegung der
Bergevorrichtung entlang des Umfangs der Tragestruktur und/oder zur Bewegung der Plattform
entlang der Verfahrstrecke der Trageeinrichtung.
[0036] Entsprechend dem oben beschriebenen Antrieb zur Bewegung entlang der Verfahrstrecke,
kann ein weiteres oder dasselbe Antriebselement die Bewegung entlang des Umfangs der
Tragestruktur bewirken.
[0037] In einer vorteilhaften Ausführung weist die Bergevorrichtung einen ausfahrbaren Ausleger
auf.
[0038] Der Ausleger dient dazu, den Wirkungsbereich der Plattform zu erweitern, um auch
etwas weiter innen und außerhalb der eigentlichen Verfahrstrecke liegende Fahrstreckenabschnitte
mit der Plattform erreichen zu können. Die vertikale Projektion der Verfahrstrecke
ergibt dann in der horizontalen Ebene keinen Punkt sondern ein Band mit der Breite
B entsprechend des Auslegerverfahrwegs, d.h. der Verfahrraum wäre ein Volumenkörper
mit der Breite B mit parallelen vertikalen Oberflächen, deren Normalenvektoren an
jedem Punkt senkrecht (90°) zur Turmachsenrichtung stehen.
[0039] In einer weiteren Ausführung der Erfindung besteht eine Fahrgeschäftssystem aus mindestens
zwei erfindungsgemäßen Fahrgeschäften, wobei die Fahrstrecken der Fahrgeschäfte auf
einer oder mehreren horizontalen und/ oder einer oder mehreren vertikalen Ebenen der
wenigstens zwei Tragestrukturen verlaufen.
[0040] Alternativ können auch bei einer erfindungsgemäßen Tragestruktur Fahrgeschäfte mit
mehreren Befahranlagen und mehreren Befahrebenen (bzw. Befahr-Räumen) befestigt sein.
So kann beispielsweise eine Befahranlage an der Außenseite der turmartigen Tragestruktur
liegen und eine weitere Befahranlage an Innenseite liegen.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0041]
- Figur 1
- Darstellung eines Fahrgeschäfts mit einer turmartigen Tragestruktur aus Stahlelementen,
an der eine Führungseinrichtung befestigt ist. Die Führungseinrichtung besteht aus
zwei parallel geführten Führungsschienen sowie einer Stützschiene mit Stützstruktur
und bildet eine Fahrstrecke. Die in sich geschlossene Fahrstrecke erstreckt sich in
der dargestellten Ansicht auf der rechten Seite in gewundener Form aufwärts, auf der
linken Seite im Wesentlichen vertikal abwärts. Die Fahrzeuge werden oberhalb der Fahrgastaufnahme
durch die Führungseinrichtung geführt. Die Bergungsvorrichtung ist an der Oberseite
der Tragestruktur befestigt.
- Figur 2
- Darstellung der Bergevorrichtung an der turmartigen Tragestruktur. Die Bergevorrichtung
ist an der Oberseite der Tragestruktur befestigt. Durch zwei parallel geführte Seile
wird eine Trageeinrichtung gebildet, an der eine Plattform befestigt ist. Die Trageeinrichtung
ermöglicht eine Bewegung der Plattform entlang einer vertikalen Verfahrstrecke entlang
der vertikalen Ebene der Tragestruktur.
- Figur 3
- Bergevorrichtung die mittels der Befestigungsvorrichtung an der Oberseite der Tragestruktur
befestigt ist. Die Befestigungsvorrichtung ist entlang des Umfangs der Oberfläche
der Tragestruktur bewegbar.
- Figur 4A
- Darstellung einer Plattform der Bergevorrichtung. Die Plattform ist beidseitig an
ihren Breitseiten mit der Trageeinrichtung in Form von zwei Seilen befestigt.
- Figur 4B
- Darstellung einer Plattform der Bergevorrichtung mit Ausleger. Der Ausleger ist entlang
der Breitseite der Plattform ausfahrbar und vergrößert auf diese Weise die Fläche
der Plattform.
- Figur 5A
- Seitliche Ansicht auf Fahrstrecke der Führungsstruktur in Form einer Gerade.
- Figur 5B
- Draufsicht auf Fahrstrecke der Führungsstruktur in Form einer Welle.
- Figur 5C
- Seitliche Ansicht auf Fahrstrecke der Führungsstruktur in Form einer Welle.
- Figur 5D
- Draufsicht einer verschlungenen Form der Fahrstrecke.
BESCHREIBUNG EINES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
[0042] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Aus
Figur 1 ist eine Gesamtdarstellung eines erfindungsgemäßen Fahrgeschäfts 1 mit einer turmartigen
Tragestruktur 2 erkennbar. Der Turm der Tragestruktur 2 besteht aus einer Fachwerkstruktur,
die aus einzelnen Stahlelementen gebildet wird. Die Tragestruktur 2 ist in vertikaler
Richtung nach oben zur Oberseite 24 hin leicht verjüngend ausgeführt. Die Führungseinrichtung
4 in Form von zwei parallel geführten Führungsschienen und einer Stützschiene mit
Stützstruktur ist an der Tragestruktur 2 befestigt. Die von der Führungseinrichtung
4 gebildete Fahrstrecke ist eine geschlossene Strecke. Dabei beginnt die Strecke in
einem Bahnhofsbereich zum Einstieg/Ausstieg der Fahrgäste (nicht dargestellt) an der
Unterseite 21 der Tragestruktur und vollzieht an der rechten Seite 23 eine Aufwärtsstrecke
in einer mehrfach gewundenen Struktur, um ab der Oberseite 24 der Tragestruktur 2
an der linken Seite 22 in eine nahezu vertikal abwärts gerichtete Strecke überzugehen.
Mittels der Führungseinrichtung 4 werden Fahrzeuge 3 entlang der Fahrstrecke geführt,
welche der Aufnahme von Fahrgästen dienen. Im vorliegenden Beispiel erfolgt die Führung
der Fahrzeuge 3 oberhalb der Fahrgastaufnahme. An der Oberseite 24 der Turmstruktur
ist sich die Bergevorrichtung 5 befestigt, welche nicht weiter dargestellt ist.
[0043] In der
Figur 2 ist die Bergevorrichtung 5 dargestellt, welche an der Oberseite 24 der Tragestruktur
2 durch eine Befestigungsvorrichtung 52 befestigt ist. Zwei parallel geführte Seile
bilden eine Trageeinrichtung 53, an der eine Plattform 51 bzw. ein Fahrkorb befestigt
ist. Die Trageeinrichtung 53 ist so ausgebildet und bewegbar, dass eine Bewegung der
Plattform bzw. des Fahrkorbs entlang einer Verfahrstrecke 54 entlang der vertikalen
Ebene der Tragestruktur 2 ermöglicht wird.
[0044] Figur 3 zeigt die Befestigungsvorrichtung 52 der Bergevorrichtung 5, die an der Oberseite
24 der Tragestruktur 2 angeordnet ist. Die Befestigungsvorrichtung 52 ist entlang
des Umfangs der Oberfläche 24 der Tragestruktur 2 bewegbar, wodurch jede Seite der
Tragestruktur 2 erreichbar ist.
[0045] In den
Figuren 4A und 4B ist die Plattform 51 der Bergeeinrichtung 5 dargestellt. Auf Figur 4A ist die Plattform
51, welche beidseitig an der Breitseite mit der Trageeinrichtung 53, in Form von zwei
Seilen, befestigt ist, erkennbar. Gemäß Figur 4B weist die Plattform 51, bzw. der
Fahrkorb einen Ausleger 55 auf. Der Ausleger 55 ist entlang der Breitseite der Plattform
51 ausfahrbar und vergrößert auf diese Weise die Fläche der Plattform 51. Alternativ
ist auch eine Ausfahrbarkeit entlang der Längsseite der Plattform 51 möglich. Auf
diese Wiese wird der Wirkungsbereich, der durch die Plattform erreichbar ist, vergrößert.
[0046] Die
Figuren 5A bis 5D zeigen verschiedene Anordnungen der Fahrstrecke, die durch die Führungseinrichtung
4 gebildet wird und in einer im Wesentlichen vertikalen Fläche angeordnet ist. Dabei
werden zwei Schienen auf einer Stützschiene parallel geführt. Die Stützschiene ist
mit der Trageeinrichtung 53 verbunden.
[0047] Figur 5A zeigt eine gerade Streckenanordnung. Dabei ist nur eine Bewegung des oder der Fahrzeuge
3 in Form einer Hin-und Rückfahrt, z.B. von der Unterseite 21 der Trageeinrichtung
53 zur Oberseite 24 möglich.
[0048] Figur 5B zeigt eine Draufsicht der Streckenanordnung in Form einer Welle.
[0049] Figur 5C zeigt eine seitliche Ansicht der Wellenform der Fahrstrecke.
[0050] Figur 5D zeigt eine Draufsicht einer verschlungenen Form der Fahrstrecke.
[0051] Die
Figuren 5B und 5D zeigen, dass die vertikale Fläche des Befahrbereichs keine Ebene sein muss, sondern
auch gekrümmte Flächen beinhalten, wie z.B. in Form einer Welle (Figur 5B) oder in
Form einer verschlungenen Form (Figur 5D).
1. Fahrgeschäft (1) mit einer Tragestruktur (2), umfassend
wenigstens ein Fahrzeug (3), das eine Fahrgastaufname (31) aufweist; wenigstens eine
Führungseinrichtung (4), die an der Tragestruktur (2) befestigt ist und eine Fahrstrecke
bildet, wobei die Führungseinrichtung (4) zur Führung des Fahrzeugs (3) entlang der
Fahrstrecke geeignet ist; wenigstens ein Antriebselement, welches zumindest abschnittsweise
zur Bewegung des Fahrzeugs (3) entlang der Fahrstrecke geeignet ist; und wenigstens
eine Bergevorrichtung (5), die einen Befahrbereich aufweist.
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungseinrichtung (4) wenigstens abschnittsweise auf einer im Wesentlichen vertikalen
Fläche angeordnet ist, deren Normalenvektor an jedem Punkt senkrecht zur Höhenachse
der Tragestruktur (2) steht und der Befahrbereich der Bergeeinrichtung im Wesentlichen
die vertikale Fläche abdeckt.
2. Fahrgeschäft (1) nach Anspruch 1, wobei die durch das Antriebselement erzeugte Bewegung
des Fahrzeugs (3) eine Beschleunigung und/oder eine Verzögerung ist.
3. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Antriebselement
eine Zahnradverbindung, eine Seilverbindung, eine Kettenverbindung, ein Reibradantrieb
oder ein Linearantrieb ist.
4. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Fahrzeug (3)
ein Fahrgestell aufweist, das beweglich, insbesondere drehbar, relativ zur Fahrgastaufnahme
(31) angeordnet ist.
5. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Fahrstrecke wenigstens
abschnittsweise im Wesentlichen vertikal parallel zur Höhenachse der Tragestruktur
geführt ist.
6. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Fahrstrecke im
Wesentlichen spiralförmig an- und/oder absteigend um die Höhenachse der Tragestruktur
(2) geführt ist.
7. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Bergevorrichtung
(5) zur Bergung und/oder zur Wartung der Fahrstrecke ausgebildet ist.
8. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Bergevorrichtung
(5) eine Befestigungsvorrichtung (52) umfasst, die an der Tragestruktur (2) befestigt
ist, eine Plattform (51) und/oder einen Fahrkorb, und eine Trageeinrichtung (53),
die zum Tragen und Verfahren der Plattform entlang einer Verfahrstrecke vorgesehen
ist, wobei die Verfahrstrecke (54) insbesondere vertikal entlang der Höhe der Tragestruktur
(2) angeordnet ist und die Plattform (51) entlang der Verfahrstrecke (54) bewegbar
ist.
9. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Befestigungsvorrichtung
(52) der Bergevorrichtung (5) an der Oberseite (24) und/oder an der Unterseite (21)
der Tragestruktur (2) angeordnet ist.
10. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Trageeinrichtung
(53) der Bergevorrichtung (5) aus mindestens einen Seil, und/oder mindestens ein Rohr
und/oder Schienen und/oder Zahnstangen und/oder eine Tragstange umfasst.
11. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Bergevorrichtung
(5) ein Antriebselement aufweist, das zur Bewegung der Plattform (51) bzw. des Fahrkorbs
entlang der Verfahrstrecke (54) der Trageeinrichtung (53) geeignet ist.
12. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Befestigungsvorrichtung
(52) der Bergevorrichtung (5) entlang des Umfangs der Oberseite (24) der Tragestruktur
(2) und/oder um die Unterseite (23) der Tragestruktur (2) herum bewegbar ist.
13. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Bergevorrichtung
(5) eine Antriebsvorrichtung zur Bewegung der Bergevorrichtung (5) entlang des Umfangs
der Tragestruktur (2) und/oder zur Bewegung der Plattform (51) entlang der Verfahrstrecke
(54) der Trageeinrichtung (53) umfasst.
14. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Bergevorrichtung
(5) einen ausfahrbaren Ausleger (55) aufweist.
15. Fahrgeschäftssystem aus mindestens zwei Fahrgeschäften (1) nach einem der vorangegangenen
Ansprüchen, wobei die Fahrstrecken der Fahrgeschäfte (1) auf einer oder mehreren horizontalen
und/ oder mehreren vertikalen Ebenen der wenigstens zwei Tragestrukturen (2) verlaufen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Fahrgeschäft (1) mit einer Tragestruktur (2), umfassend
wenigstens ein Fahrzeug (3), das eine Fahrgastaufname (31) aufweist; wenigstens eine
Führungseinrichtung (4), die an der Tragestruktur (2) befestigt ist und eine Fahrstrecke
bildet, wobei die Führungseinrichtung (4) zur Führung des Fahrzeugs (3) entlang der
Fahrstrecke geeignet ist; wenigstens ein Antriebselement, welches zumindest abschnittsweise
zur Bewegung des Fahrzeugs (3) entlang der Fahrstrecke geeignet ist; und wenigstens
eine Bergevorrichtung (5), die einen Befahrbereich aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungseinrichtung (4) wenigstens abschnittsweise auf einer im Wesentlichen vertikalen
Fläche angeordnet ist, deren Normalenvektor an jedem Punkt senkrecht zur Höhenachse
der Tragestruktur (2) steht und der Befahrbereich der Bergeeinrichtung im Wesentlichen
die vertikale Fläche abdeckt, wobei der Befahrbereich geeignet ist, nahezu alle Bereiche
der Führungseinrichtung auf der vertikalen Fläche zu erreichen.
2. Fahrgeschäft (1) nach Anspruch 1, wobei die durch das Antriebselement erzeugte Bewegung
des Fahrzeugs (3) eine Beschleunigung und/oder eine Verzögerung ist.
3. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Antriebselement
eine Zahnradverbindung, eine Seilverbindung, eine Kettenverbindung, ein Reibradantrieb
oder ein Linearantrieb ist.
4. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Fahrzeug (3)
ein Fahrgestell aufweist, das beweglich, insbesondere drehbar, relativ zur Fahrgastaufnahme
(31) angeordnet ist.
5. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Fahrstrecke wenigstens
abschnittsweise im Wesentlichen vertikal parallel zur Höhenachse der Tragestruktur
geführt ist.
6. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Fahrstrecke im
Wesentlichen spiralförmig an- und/oder absteigend um die Höhenachse der Tragestruktur
(2) geführt ist.
7. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Bergevorrichtung
(5) zur Bergung und/oder zur Wartung der Fahrstrecke ausgebildet ist.
8. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Bergevorrichtung
(5) eine Befestigungsvorrichtung (52) umfasst, die an der Tragestruktur (2) befestigt
ist, eine Plattform (51) und/oder einen Fahrkorb, und eine Trageeinrichtung (53),
die zum Tragen und Verfahren der Plattform entlang einer Verfahrstrecke vorgesehen
ist, wobei die Verfahrstrecke (54) insbesondere vertikal entlang der Höhe der Tragestruktur
(2) angeordnet ist und die Plattform (51) entlang der Verfahrstrecke (54) bewegbar
ist.
9. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Befestigungsvorrichtung
(52) der Bergevorrichtung (5) an der Oberseite (24) und/oder an der Unterseite (21)
der Tragestruktur (2) angeordnet ist.
10. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Trageeinrichtung
(53) der Bergevorrichtung (5) aus mindestens einen Seil, und/oder mindestens ein Rohr
und/oder Schienen und/oder Zahnstangen und/oder eine Tragstange umfasst.
11. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Bergevorrichtung
(5) ein Antriebselement aufweist, das zur Bewegung der Plattform (51) bzw. des Fahrkorbs
entlang der Verfahrstrecke (54) der Trageeinrichtung (53) geeignet ist.
12. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Befestigungsvorrichtung
(52) der Bergevorrichtung (5) entlang des Umfangs der Oberseite (24) der Tragestruktur
(2) und/oder um die Unterseite (23) der Tragestruktur (2) herum bewegbar ist.
13. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Bergevorrichtung
(5) eine Antriebsvorrichtung zur Bewegung der Bergevorrichtung (5) entlang des Umfangs
der Tragestruktur (2) und/oder zur Bewegung der Plattform (51) entlang der Verfahrstrecke
(54) der Trageeinrichtung (53) umfasst.
14. Fahrgeschäft (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Bergevorrichtung
(5) einen ausfahrbaren Ausleger (55) aufweist.
15. Fahrgeschäftssystem aus mindestens zwei Fahrgeschäften (1) nach einem der vorangegangenen
Ansprüchen, wobei die Fahrstrecken der Fahrgeschäfte (1) auf einer oder mehreren horizontalen
und/ oder mehreren vertikalen Ebenen der wenigstens zwei Tragestrukturen (2) verlaufen.