[0001] Die Erfindung betrifft einen Bürstenschleifkopf für eine Schleifmaschine, umfassend
einen, insbesondere walzenförmigen, Träger und Schleiflamellen, wobei die Schleiflamellen
umfangsseitig an dem Träger angeordnet sind und zumindest aus, insbesondere gebündelten,
Bürsten und einem dazu benachbart angeordneten, insbesondere streifenförmigen, Schleifelement
aufgebaut sind. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Schleifmaschine mit einem erfindungsgemäßen
Bürstenschleifkopf. Und schließlich betrifft die Erfindung spezielle Verwendungen
des erfindungsgemäßen Bürstenschleifkopfs.
[0002] Bürstenschleifköpfe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs1 sind bereits aus dem Stand
der Technik bekannt. Bei der beispielsweise in der
CH 687 133 A5 beschriebenen Lösung kommt als Schleifelement Schleifpapier zum Einsatz. Dabei wird
der Bürstenschleifkopf zur Bearbeitung von Holz, insbesondere Täferbrettern, verwendet.
Ein solcher Bürstenschleifkopf eignet sich allerdings nicht für die Oberflächenbearbeitung
von Bauteilen aus Verbundwerkstoffen und auch nicht dazu, im Nassschliff eingesetzt
zu werden.
[0003] Die objektive technische Aufgabe besteht daher darin, einen Bürstenschleifkopf für
eine Schleifmaschine anzugeben, welcher die vorbeschriebenen Nachteile des Standes
der Technik behebt und insbesondere dazu eingesetzt werden kann, die Oberflächen von
Verbundwerkstoffen zu bearbeiten und in dem Nassschliff eingesetzt zu werden. Eine
weitere Aufgabe besteht darin, eine Schleifmaschine mit einem solchen Bürstenschleifkopf
sowie Verwendungen dieses Bürstenschleifkopfs anzugeben.
[0004] Diese Aufgaben werden durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche 1, 10,12 und
13 gelöst.
[0005] Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung besteht also darin, dass beim Bürstenschleifkopf
das Schleifelement wenigstens aus einer Schleifmittelschicht und einer schleifmittelfreien
Schicht besteht, welche unter Formerhalt komprimierbar ist und derart ausgebildet
ist, dass in ihr ein Schleiffluid, insbesondere Wasser, speicherbar ist.
[0006] Der Terminus "unter Formerhalt komprimierbar" bedeutet, dass die schleifmittelfreie
Schicht unter Krafteinfluss komprimierbar ist und die schleifmittelfreie Schicht dann,
wenn keine Kraft mehr ausgeübt wird, wieder ihre ursprüngliche Form einnimmt. Durch
diese Eigenschaft werden im Wesentlichen zwei Vorteile erzielt, nämlich dahingehend,
dass die Schicht druckausgleichend wirkt und eine dämpfende Wirkung beim Schleifprozess
entfaltet.
[0007] Die Eigenschaft, dass die schleifmittelfreie Schicht derart ausgebildet ist, dass
ein Schleiffluid, insbesondere Wasser, speicherbar ist, hat den technischen Effekt,
dass beim Nassschliff das in der schleifmittelfreien Schicht gespeicherte Schleiffluid
sukzessive abgegeben und dadurch Schleifstaub effizient weggespült werden kann.
[0008] Gegenüber der herkömmlichen Bearbeitung der Oberflächen von Werkstücken aus Verbundwerkstoffen
mittels Exzenterschleifern mit handelsüblichem Schleifpapier wird mit dem erfindungsgemäßen
Bürstenschleifkopf eine deutliche Verkürzung der Bearbeitungszeit bei gleichzeitiger
Verbesserung der Oberflächenqualität erzielt.
[0009] Als Material für die schleifmittelfreie Schicht bietet sich beispielsweise ein weicher
Schaumstoff an. Dem Fachmann sind weiche Schaumstoffe bekannt. Als Beispiel sei offenzelliger
Polyether-PU-Schaum genannt.
[0010] Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Bürstenschleifkopfs besteht
darin, dass die Schleifmittelschicht eine für ein Schleiffluid, insbesondere Wasser,
durchlässige, flexible, insbesondere textile, Trägerschicht für das Schleifmittel
aufweist. Hierdurch wird ein besonders vorteilhaftes Zusammenwirken der schleifmittelfreien
Schicht und der Schleifmittelschicht im Nassschliff erzielt, nämlich dahingehend dass
ein in der schleifmittelfreien Schicht gespeichertes Schleiffluid durch die Schleifmittelschicht
hindurch treten kann und Schleifstaub, der sich beim Schleifen auf der Schleifmittelschicht
bildet, effizient weggespült werden kann.
[0011] In Zusammenhang mit der Bearbeitung von Oberflächen eines Werkstücks aus einem Verbundwerkstoff
bietet es sich an, dass die Schleifmittelschicht Schleifmittel ausgewählt aus einer
Gruppe bestehend aus Diamant und kubischem Bornitrid umfasst, vorzugsweise mit einer
Korngröße von 1 bis 270 µm.
[0012] Als vorteilhaft hat sich auch herausgestellt, dass die Schleifmittelschicht ein Bindemittel,
vorzugsweise ein Harz-Bindemittel, aufweist. Dabei kann das Harzbindemittel ausgewählt
sein aus der Gruppe bestehend aus Phenolharzen, Melaminharzen, Harnstoffharzen, Epoxydharzen,
Polyesterharzen, Polyacrylatharzen oder Polyurethanharzen.
[0013] Vorteilhafterweise sind die Bürsten aus Naturhaar, vorzugweise aus Kaktus-Haar, gebildet.
Der Vorteil von Naturhaar gegenüber Kunsthaar liegt darin, dass unerwünschte elektrostatische
Aufladungen vermieden bzw. reduziert werden. Diese Aufladungen würden Partikel anziehen,
die das Schleifergebnis der Oberfläche negativ beeinflussen können.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Schleiflamellen jeweils über ein
Befestigungselement, an welchem die Bürsten und das Schleifelement angebracht sind,
mit dem Träger verbunden. Dabei können die Bürsten mit dem Schleifelement durch Klemmen
und/oder Kleben an dem Befestigungselement befestigt werden. Die Verbindung der Befestigungselemente
mit dem Träger kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass das Befestigungselement
im Querschnitt eine Schwalbenschwanz-geometrie aufweist und im, insbesondere walzenförmigen,
Träger korrespondierende Nuten vorgesehen sind, in welche die Befestigungselemente
axial eingeschoben sind. Es ist aber auch jede andere Form der Befestigung, mittels
derer die Befestigungselemente mit dem Träger verbunden werden können, denkbar, z.B.
über eine Verklebung, Verschraubung oder Verklemmung. Alternativ ist es auch vorstellbar,
dass die Schleiflamellen nicht über ein Befestigungselement, sondern direkt mit dem
Träger verbunden sind.
[0015] Vorteilhafterweise weist der Bürstenschleifkopf eine Rotationsachse auf und sind
die Schleiflamellen parallel oder schräg zu dieser Rotationsachse an dem Träger angeordnet.
Für den Fall, dass die Schleiflamellen schräg zur Rotationsachse des Bürstenschleifkopf
an dem Träger angeordnet sind, erfolgt eine Verbiegung der Schleiflamellen. Im Falle
eines walzenförmigen Träger sind die Schleiflamellen dann schraubenlinienförmig am
Träger angeordnet.
[0016] Gezielt beeinflusst werden kann das Schleifresultat weiterhin dadurch, dass die Schleiflamellen
gegenüber der Oberfläche des Trägers geneigt sind. Neigung gegenüber der Oberfläche
des Trägers bedeutet, dass die Schleiflamellen nicht normal zur Oberfläche angeordnet
sind, sondern einen von 90° abweichenden Winkel aufweisen. Dabei ist es denkbar, dass
die Schleiflamellen sowohl in Richtung einer zu bearbeitenden Oberfläche oder in die
entgegengesetzte Richtung gegenüber der Normalen verkippt sind.
[0017] Zur Bearbeitung von strukturierten Oberflächen, also z.B. Oberflächen, die eine Kante
oder dergleichen aufweisen, bietet es sich an, dass das Schleifelement in Segmente
unterteilt ist. Auf diese Weise kann sich der Bürstenschleifkopf ideal an die zu bearbeitende
Oberflächenform anpassen.
[0018] Bezüglich der Schleifmaschine mit einem erfindungsgemäßen Bürstenschleifkopf bestehen
vorteilhafte Ausführungsformen darin, dass die Schleifmaschine eine Handführung, vorzugsweise
mit einer Schleiffluidzuführung, und/oder ein Abschirmelement aufweist. Dabei kann
die Handführung derart ausgebildet sein, dass die Person zum Bedienen der Schleifmaschine
auf der zu bearbeitenden Oberfläche steht und die Schleifmaschine vor sich her schiebt.
Das Abschirmelement dient dazu, eine unerwünschte Verteilung von Schleiffluid und/oder
Schleifstaub außerhalb des Bearbeitungsbereichs zu unterbinden. Idealerweise ist das
Abschirmelement durchsichtig ausgeführt, um dem Bediener eine visuelle Kontrolle des
Schleifprozesses zu ermöglichen.
[0019] Es hat sich herausgestellt, dass der erfindungsgemäße Bürstenschleifkopf besonders
gut dazu verwendet werden kann, eine, vorzugsweise mit einem Klarlack zum Schutz vor
Umwelteinflüssen beschichtete, Oberfläche eines Werkstücks, wobei zumindest der an
die zu bearbeitende Oberfläche angrenzende Bereich des Werkstücks aus einem Kohlefaser-
oder Glasfaser-Verbundwerkstoff besteht, zu bearbeiten. Handelt es sich bei dem Werkstück
beispielsweise um ein Teil, vorzugsweise einen Rotor, einer Windkraftanlage, so schützt
der angesprochene Klarlack bei Windrädern, die auf offener See stationiert sind, vor
zerstörenden Einflüssen durch Salzwasser und Salzkristalle. Die Klarlackschicht ist
in Fachkreisen auch als "Clear-Coat" bekannt.
[0020] Gemäß der Erfindung ist auch die Verwendung eines vorbeschriebenen Bürstenschleifkopfs
zur Bearbeitung einer, vorzugsweise mit Wachs beschichteten, Oberfläche einer Negativform
zur Herstellung eines Werkstücks, das zumindest bereichsweise aus einem Kohlefaser-
oder Glasfaser-Verbundwerkstoff besteht, geschützt. Damit die mittels der Negativformen
hergestellten Werkstücke aus den Formen nach dem Produktionsvorgang wieder entnommen
werden können, ist eine Behandlung der Oberflächen der Formen erforderlich. Hierzu
wird üblicherweise eine Art Trennmittel, z.B. Wachs, auf die Formen aufgebracht. Dieses
härtet aber bei der Produktion ebenfalls aus, sodass nach einer bestimmten Anzahl
von Produktionszyklen die Beschichtung überarbeitet bzw. entfernt werden muss. Hierfür
kann der erfindungsgemäße Bürstenschleifkopf ebenfalls idealerweise verwendet werden.
[0021] Die angesprochenen Verwendungen erfolgen in besonders vorteilhafter Form unter Zufuhr
eines Schleiffluids, bevorzugt von Wasser, besonders bevorzugt von mit Seife versetztem
Wasser.
[0022] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Folgenden näher erläutert.
[0023] Darin zeigen
- Fig. 1
- einen Bürstenschleifkopf in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 2
- einen Querschnitt eines Bürstenschleifkopfs samt vergrößertem Ausschnitt eines Schleifelements,
- Fig. 3
- einen Querschnitt einer Schleifmaschine,
- Fig. 4a -c
- vorteilhafte Ausführungsformen einer Schleiflamelle in einer Seitenansicht,
- Fig. 5a
- die Verwendung eines Bürstenschleifkopfs zur Bearbeitung einer mit Klarlack beschichteten
Oberfläche eines Werkstücks aus einem Kohlefaser- oder Glasfaser-Verbundwerkstoff
und
- Fig. 5b
- die Verwendung eines Bürstenschleifkopfs zur Bearbeitung einer mit Wachs beschichteten
Oberfläche einer Negativform zur Herstellung eines Werkstücks aus einem Kohlefaser-
oder Glasfaser-Verbundwerkstoff.
[0024] Figur 1 zeigt einen Bürstenschleifkopf 1 für eine Schleifmaschine 2 umfassend einen
walzenförmigen Träger 3, wobei dieser Träger 3 im vorliegenden Fall rotationssymmetrisch
ausgebildet ist.
[0025] Der Bürstenschleifkopf 1 umfasst weiterhin Schleiflamellen 4, die umfangseitig an
dem Träger 3 angeordnet sind. Der Bürstenschleifkopf 1 weist eine Rotationsachse 14
auf. Parallel zu dieser Rotationsachse 14 sind die Schleiflamellen 4 an dem Träger
3 angeordnet. Alternativ ist auch eine Anordnung denkbar, bei welcher die Schleiflamellen
4 schräg zur Rotationsachse 14 ausgerichtet sind. In diesem Fall wären die Schleiflamellen
4 in sich um den Radius des Trägers 3 herum gebogen und insgesamt gesehen schraubenlinienförmig
an dem Träger 3 angeordnet.
[0026] Der Träger 3 weist Fortsätze 29 auf, die an den beiden Stirnseiten des Trägers 3
angeordnet sind und mit denen der Bürstenschleifkopf 1 in eine Schleifmaschine 2 eingespannt
werden kann.
[0027] Auch der Antrieb des Bürstenschleifkopfs 1 kann über die Fortsätze 29 erfolgen. Hierzu
ist es vorteilhaft, die Geometrie der Fortsätze 29 derart anzupassen, dass in einfacher
Weise eine Drehmoment übertragbar ist, beispielsweise durch das Vorsehen wenigstens
einer Nut, in welche ein Teil eines Antriebsmittels formschlüssig eingreift.
Schließlich können die Fortsätze 29 als weitere technische Funktion dazu dienen, die
Schleiflamellen 4 zu fixieren, beispielsweise gegen eine Verschiebung parallel zur
Rotationsachse 14.
[0028] In den Fortsätzen 29 kann auch wenigstens eine Zentriereinrichtung zur Zentrierung
des Bürstenschleifkopfes 1 in einer Schleifmaschine 2 vorgesehen sein, beispielsweise
in Form einer zentralen Bohrung.
[0029] Die Fortsätze 29 können einstückig mit dem Träger 3 ausgebildet sein oder in Form
von einem oder mehreren separaten Bauteilen ausgebildet und mit dem Träger 3, beispielsweise
über Schrauben, verbunden sein.
[0030] In der Figur 1 sind die Schleiflamellen 4 nur schematisch in ihrer Gesamtheit angedeutet.
Der genaue Aufbau geht aus der Figur 2 hervor, wobei es sich hierbei um eine Querschnittsdarstellung
beispielsweise entlang der in Figur 1 strichpunktiert eingezeichneten Querschnittsebene
28 handelt. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass in dieser Querschnittsdarstellung
der Übersichtlichkeit halber nur acht Schleiflamellen 4 berücksichtigt wurden. Die
Schleiflamellen 4 bestehen gemäß der Ausführungsform, welche in der Figur 2 dargestellt
ist, aus Bürsten 5 und einem dazu benachbart angeordneten streifenförmigen Schleifelement
6, wobei diese beiden Bestandteile, also die Bürsten 5 und das Schleifelement 6, an
einem Befestigungselement 13 über eine Klebeverbindung angeordnet sind. Die Gesamtheit
aus Bürsten 5, dem Schleifelement 6 und dem Befestigungselement 13 in Form einer Leiste
ist dann im Bereich des Befestigungselements 13 in korrespondierende Nuten 32, die
umfangsseitig am Träger 3 vorgesehen sind, axial eingeschoben und werden über die
Geometriegebung des Befestigungselements 13 bzw. der Nuten 32 drehsicher gehalten.
Die Schleiflamellen 4 sind beabstandet voneinander an dem Träger 3 angeordnet. In
der Figur 2 ist der Abstand zweier benachbarter Schleiflamellen 4 mit dem Bezugszeichen
30 versehen.
[0031] Aus der Figur 2 geht weiterhin hervor, dass die Schleiflamellen 4 leicht gegenüber
der Oberfläche 15 des Trägers 3 geneigt sind, d.h. nicht normal zur Oberfläche 15
des Trägers 3 ausgerichtet sind, sondern leicht gegenüber dieser Normalen verkippt
sind. Nimmt man eine Schleifrichtung 31 an, wie sie beispielswiese in der Figur 5a
dargestellt ist, so sind die Lamellen 4 in der dargestellten Form leicht entgegen
dieser Schleifrichtung 31 aus der Normalen heraus verkippt. Alternativ dazu kann aber
auch eine Verkippung in Richtung der Schleifrichtung 31 vorgesehen sein, falls dies
im konkreten Anwendungsfall ein vorteilhaftes Schleifresultat erzielt.
[0032] Figur 2 enthält auch einen vergrößerten Ausschnitt eines Schleifelements 6. Aus dieser
Ansicht geht hervor, dass das Schleifelement 6 im dargestellten Fall aus einer Schleifmittelschicht
7 und einer schleifmittelfreien Schicht 8 besteht, wobei diese schleifmittelfreie
Schicht 8 unter Formerhalt komprimierbar ist und derart ausgebildet ist, dass in ihr
ein Schleiffluid 27, insbesondere Wasser, speicherbar ist. Dabei weist die Schleifmittelschicht
7 eine für das Schleiffluid 27 durchlässige, flexible textile Trägerschicht 9 für
das Schleifmittel 10 auf. Die Schleifmittelschicht 7 kontaktiert die schleifmittelfreie
Schicht 8 also über die für das Schleiffluid 27 durchlässige, flexible textile Trägerschicht
9. An der gegenüberliegenden Seite dieser Trägerschicht 9 ist das Schleifmittel 10
samt einem Bindemittel 12 angeordnet. Bei dem Schleifmittel 10 handelt es sich vorzugsweise
um Diamant oder kubisches Bornitrid, vorzugsweise mit einer Korngröße 11 von 1 -270
µm. Anhand eines Pfeils ist angedeutet, wie das in der schleifmittelfreien Schicht
8 gespeicherte Schleiffluid 27 bei einem Nassschliff den Schleifprozess unterstützen
kann, nämlich so, dass das Schleiffluid 27 über die Trägerschicht 9 der aktiven Seite
der Schleifmittelschicht 7 zugeführt wird und dort Schleifstaub abtransportiert.
[0033] Figur 3 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Schleifmaschine 2, umfassend einen Bürstenschleifkopf 1 wie
er in der Figur 2 dargestellt ist, wobei die Schleifmaschine 2 weiterhin eine Handführung
17 aufweist, mit welcher die Schleifmaschine 2 von einem Bediener auf der zu bearbeitenden
Oberfläche bewegt werden kann. In die Handführung 17 ist dabei eine Schleiffluidzuführung
18 für ein Schleiffluid 27 integriert. Ein Teil des Bürstenschleifkopfs 1 wird weiterhin
durch ein Abschirmelement 19 abgedeckt.
[0034] Die Figuren 4a bis 4c zeigen drei vorteilhafte Ausführungsformen einer Schleiflamelle
4, wobei es sich in diesen Fällen im Vergleich zu den Querschnittsansichten der Figuren
2 und 3 um eine Seitenansicht handelt. In allen drei Fällen sind jeweils an einem
Befestigungselement 13 in Form einer Leiste Bürsten 5 und ein streifenförmiges Schleifelement
6 angeordnet, wobei im Falle der Figur 4a das Schleifelement 6 einstückig ausgebildet
ist und die Bürsten 5 keine besondere Ordnung aufweisen.
[0035] Demgegenüber ist im Falle der Figur 4b das Schleifelement 6 in einzelne Segment 16,
die relativ zueinander bewegbar sind, unterteilt.
[0036] In der Figur 4c sind die Bürsten 5 gebündelt.
[0037] Es ist auch eine alternative Kombination der beschriebenen Merkmale der Schleiflamellen
4 denkbar, also beispielsweise eine Bündelung der Bürsten 5 sowie eine Segmentierung
des Schleifelements 6.
[0038] In allen drei Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 4a bis 4c sind die Bürsten
5 etwas kürzer als das Schleifelement 6 ausgebildet. Dies muss aber nicht zwingend
der Fall sein. Genauso gut können die Haare der Bürsten 5 die gleiche Länge wie das
Schleifelement 6 oder auch eine größere Länge aufweisen.
[0039] Figur 5a zeigt die Verwendung eines Bürstenschleifkopfs zur Bearbeitung einer mit
einem Klarlack 20 zum Schutz vor Umwelteinflüssen beschichteten Oberfläche 21 eines
Werkstücks 22, wobei zumindest der an die zu bearbeitende Oberfläche angrenzende Bereich
23 des Werkstücks 22 aus einem Kohlefaser- oder Glasfaser-Verbundwerkstoff besteht.
Bei der dargestellten Verwendung wird der Bürstenschleifkopf 1 derart rotiert, dass
die Schleiflamellen 4 die zu bearbeitende Oberfläche 21 zuerst mit dem Schleifelement
6 und anschließend mit den Bürsten 5 kontaktiert.
[0040] In der Figur 5b ist die Verwendung eines Bürstenschleifkopfs 1 zur Bearbeitung einer
mit Wachs 24 beschichteten Oberfläche 25 einer Negativform 26 zur Herstellung eines
Werkstücks 22, das zumindest bereichsweise aus einem Kohlefaser- oder Glasfaser-Verbundwerkstoff
besteht, dargestellt.
[0041] Bei dem angesprochenen Werkstück 22, das im Falle der Figur 5a direkt bearbeitet
wird oder im Falle der Figur 5b mittels der Negativform 26 hergestellt wird, handelt
es sich beispielsweise um ein Teil, vorzugsweise einen Rotor, einer Windkraftanlage.
1. Bürstenschleifkopf (1) für eine Schleifmaschine (2), umfassend einen, insbesondere
walzenförmigen, Träger (3) und Schleiflamellen (4), wobei die Schleiflamellen (4)
umfangsseitig an dem Träger (3) angeordnet sind und zumindest aus, insbesondere gebündelten,
Bürsten (5) und einem dazu benachbart angeordneten, insbesondere streifenförmigen,
Schleifelement (6) aufgebaut sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifelement (6) wenigstens aus einer Schleifmittelschicht (7) und einer schleifmittelfreien
Schicht (8) besteht, welche unter Formerhalt komprimierbar ist und derart ausgebildet
ist, dass in ihr ein Schleiffluid (27), insbesondere Wasser, speicherbar ist.
2. Bürstenschleifkopf (1) nach Anspruch 1, wobei die Schleifmittelschicht (7) eine für
das Schleiffluid (27), insbesondere Wasser, durchlässige, flexible, insbesondere textile,
Trägerschicht (9) für das Schleifmittel (10) aufweist.
3. Bürstenschleifkopf (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schleifmittelschicht (7)
Schleifmittel (10) ausgewählt aus einer Gruppe bestehend aus Diamant und kubischem
Bornitrid umfasst, vorzugsweise mit einer Korngröße (11) von 1 bis 270 µm.
4. Bürstenschleifkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Schleifmittelschicht
(7) ein Bindemittel (12), vorzugsweise ein Harz-Bindemittel, aufweist.
5. Bürstenschleifkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Bürsten (5) aus
Naturhaar, vorzugsweise aus Kaktus-Haar, gebildet sind.
6. Bürstenschleifkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Schleiflamellen
(4) jeweils über ein Befestigungselement (13), an welchem die Bürsten (5) und das
Schleifelement (6) angebracht sind, mit dem Träger (3) verbunden sind.
7. Bürstenschleifkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Bürstenschleifkopf
(1) eine Rotationsachse (14) aufweist und die Schleiflamellen (4) parallel oder schräg
zu dieser Rotationsachse (14) an dem Träger (3) angeordnet sind.
8. Bürstenschleifkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Schleiflamellen
(4) gegenüber der Oberfläche (15) des Trägers (3) geneigt sind.
9. Bürstenschleifkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Schleifelement
(6) in Segmente (16) unterteilt ist.
10. Schleifmaschine (2) mit einem Bürstenschleifkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
9.
11. Schleifmaschine (2) nach Anspruch 10, wobei die Schleifmaschine (2) eine Handführung
(17), vorzugsweise mit einer Schleiffluidzuführung (18), und/oder ein Abschirmelement
(19) aufweist.
12. Verwendung eines Bürstenschleifkopfs (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Bearbeitung
einer, vorzugsweise mit einem Klarlack (20) zum Schutz vor Umwelteinflüssen beschichteten,
Oberfläche (21) eines Werkstücks (22), wobei zumindest ein an die zu bearbeitende
Oberfläche (21) angrenzender Bereich (23) des Werkstücks (22) aus einem Kohlefaser-
oder Glasfaser-Verbundwerkstoff besteht.
13. Verwendung eines Bürstenschleifkopfs (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Bearbeitung
einer, vorzugsweise mit Wachs (24) beschichteten, Oberfläche (25) einer Negativform
(26) zur Herstellung eines Werkstücks (22), das zumindest bereichsweise aus einem
Kohlefaser- oder Glasfaser-Verbundwerkstoff besteht.
14. Verwendung nach Anspruch 12 oder 13, wobei die Verwendung unter Zufuhr eines Schleiffluids
(27), bevorzugt von Wasser, besonders bevorzugt von mit Seife versetztem Wasser, erfolgt.
15. Verwendung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei es sich bei dem Werkstück (22)
um ein Teil, vorzugsweise einen Rotor, einer Windkraftanlage handelt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Bürstenschleifkopf (1) für eine Schleifmaschine (2), umfassend einen, insbesondere
walzenförmigen, Träger (3) und Schleiflamellen (4), wobei die Schleiflamellen (4)
umfangsseitig an dem Träger (3) angeordnet sind und zumindest aus, insbesondere gebündelten,
Bürsten (5) und einem dazu benachbart angeordneten, insbesondere streifenförmigen,
Schleifelement (6) aufgebaut sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifelement (6) wenigstens aus einer Schleifmittelschicht (7) und einer schleifmittelfreien
Schicht (8) besteht, welche unter Formerhalt komprimierbar ist und derart ausgebildet
ist, dass in ihr ein Schleiffluid (27), insbesondere Wasser, speicherbar ist und wobei
das Schleifelement (6) und die Bürsten (5) der Schleiflamellen (4) jeweils in einer
gemeinsamen Nut (32) angeordnet sind.
2. Bürstenschleifkopf (1) nach Anspruch 1, wobei die Schleifmittelschicht (7) eine für
das Schleiffluid (27), insbesondere Wasser, durchlässige, flexible, insbesondere textile,
Trägerschicht (9) für das Schleifmittel (10) aufweist.
3. Bürstenschleifkopf (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schleifmittelschicht (7)
Schleifmittel (10) ausgewählt aus einer Gruppe bestehend aus Diamant und kubischem
Bornitrid umfasst, vorzugsweise mit einer Korngröße (11) von 1 bis 270 µm.
4. Bürstenschleifkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Schleifmittelschicht
(7) ein Bindemittel (12), vorzugsweise ein HarzBindemittel, aufweist.
5. Bürstenschleifkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Bürsten (5) aus
Naturhaar, vorzugsweise aus Kaktus-Haar, gebildet sind.
6. Bürstenschleifkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Schleiflamellen
(4) jeweils über ein Befestigungselement (13), an welchem die Bürsten (5) und das
Schleifelement (6) angebracht sind, mit dem Träger (3) verbunden sind.
7. Bürstenschleifkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Bürstenschleifkopf
(1) eine Rotationsachse (14) aufweist und die Schleiflamellen (4) parallel oder schräg
zu dieser Rotationsachse (14) an dem Träger (3) angeordnet sind.
8. Bürstenschleifkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Schleiflamellen
(4) gegenüber der Oberfläche (15) des Trägers (3) geneigt sind.
9. Bürstenschleifkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Schleifelement
(6) in Segmente (16) unterteilt ist.
10. Schleifmaschine (2) mit einem Bürstenschleifkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
9.
11. Schleifmaschine (2) nach Anspruch 10, wobei die Schleifmaschine (2) eine Handführung
(17), vorzugsweise mit einer Schleiffluidzuführung (18), und/oder ein Abschirmelement
(19) aufweist.
12. Verwendung eines Bürstenschleifkopfs (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Bearbeitung
einer, vorzugsweise mit einem Klarlack (20) zum Schutz vor Umwelteinflüssen beschichteten,
Oberfläche (21) eines Werkstücks (22), wobei zumindest ein an die zu bearbeitende
Oberfläche (21) angrenzender Bereich (23) des Werkstücks (22) aus einem Kohlefaser-
oder GlasfaserVerbundwerkstoff besteht.
13. Verwendung eines Bürstenschleifkopfs (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Bearbeitung
einer, vorzugsweise mit Wachs (24) beschichteten, Oberfläche (25) einer Negativform
(26) zur Herstellung eines Werkstücks (22), das zumindest bereichsweise aus einem
Kohlefaser- oder GlasfaserVerbundwerkstoff besteht.
14. Verwendung nach Anspruch 12 oder 13, wobei die Verwendung unter Zufuhr eines Schleiffluids
(27), bevorzugt von Wasser, besonders bevorzugt von mit Seife versetztem Wasser, erfolgt.
15. Verwendung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei es sich bei dem Werkstück (22)
um ein Teil, vorzugsweise einen Rotor, einer Windkraftanlage handelt.