[0001] Die Erfindung betrifft ein Versorgungsfahrzeug, insbesondere ein Versorgungsfahrzeug
zum Be- und/oder Entladen von Flugzeugen, welches ein Fahrwerk mit einem Fahrerhaus
aufweist, wobei das Versorgungsfahrzeug eine höhenverstellbare Übergabeplattform aufweist,
die über dem Fahrerhaus angeordnet und in einer ersten Übergangshöhe, die über dem
Dach des Fahrerhauses liegt, anordnet ist oder in diese erste Übergangshöhe bewegbar
ist.
[0002] Ein derartiges Versorgungsfahrzeug ist aus der
EP 1 193 175 A2 bekannt. Derartige Versorgungsfahrzeuge werden beispielsweise im Catering-Bereich
von Fluglinien verwendet, um fertig zubereitete Lebensmittel zur Versorgung von Fluggästen
und Besatzung von einer Küche zu einem Flugzeug zu transportieren. Um die Ladung dann
vom Versorgungsfahrzeug in das Flugzeug umzuladen, ist es erforderlich, die in ihrer
Fahrposition über dem Fahrerhaus angeordnete Übergabeplattform des Versorgungsfahrzeugs
auf die Höhe einer Türöffnung des Flugzeugs anzuheben oder abzusenken. Abgesehen vom
Catering-Bereich werden derartige Versorgungsfahrzeuge beispielsweise auch für den
Behindertentransport, für den Sitztransport, als Serviceplattform für Flugzeuge oder
als VIP-Lounge verwendet.
[0003] Bei dem bekannten Versorgungsfahrzeug ist vorgesehen, dass die Übergabeplattform
direkt oberhalb des Fahrerhauses angeordnet ist und zumindest zwei Insassen nebeneinander
aufnehmen kann. Sie ist mit einem Geländer sowie mit einem Anfahrschutz ausgestaltet,
mittels derer die Übergabeplattform an einer Türöffnung des Flugzeugs angelegt werden
kann. Das Fahrzeug weist den Weiteren einen Kofferaufbau auf, der mittels einer Hubschere
anhebbar ist. An diesem Kofferaufbau sind zwei vertikale Laufschienen für die Übergabeplattform
angebracht. Das Fahrerhaus ist gegenüber seiner normalen Fahrstellung seitlich verschiebbar
ausgebildet. Wird dieses Fahrerhaus z. B. nach links verschoben, kann die in den vertikalen
Laufschienen verschiebbare Übergangsplattform in den dadurch geschaffenen freien Raum
rechts des Fahrerhauses nach unten abgesenkt werden. Zum Be- und Entladen von größeren
Flugzeugen, deren Türöffnung sich auf einer Höhe oberhalb des Fahrerhausdaches des
Versorgungsfahrzeugs befindet, kann der gesamte Kofferaufbau mittels der Hubschere
angehoben werden. Die Übergabeplattform ist bei dem bekannten Versorgungsfahrzeug
mit dem Kofferaufbau verbunden, sodass sie dabei ebenfalls angehoben wird, bis der
Anfahrschutz sich auf einer Höhe mit der Türöffnung des Flugzeugs befindet. Bei kleineren
Flugzeugen, bei denen sich die Türöffnung unterhalb der Höhe des Fahrerhausdaches
befindet, wird dann - wie vorstehend beschrieben - das Fahrerhaus verschoben und die
Übergabeplattform so lange abgesenkt, bis sie sich in einer Höhe mit der Türöffnung
des Flugzeugs befindet.
[0004] Insbesondere aus Gründen der Arbeitssicherheit werden heutzutage ab gewissen Übergabehöhen
Übergabeplattformen gefordert, die so breit sind, dass sich innerhalb des durch die
beiden äußeren Geländer der Übergabeplattform begrenzten Raums nicht nur die Türöffnung,
sondern auch die geöffnete Tür des Flugzeugs befinden. Z. B. wird von der DIN EN 12312-2/2014
für Catering-Fahrzeuge eine Übergabeplattform gefordert, die eine Breite von ca. 1,8
bis 2 Meter hat. Dies aus dem Grund, damit aus Gründen der Arbeitssicherheit sowohl
die Türöffnung des Flugzeugs als auch die dazugehörige Flugzeugtür innerhalb von die
Übergabeplattform seitlich begrenzenden Geländern liegt, sodass eine Absturzsicherung
für den oder die auf der Übergabeplattform befindlichen Personen gegeben ist. Um nun
das vorstehend beschriebene, bekannte Versorgungsfahrzeug derart auszubilden, dass
die Übergabeplattform wie beschrieben abgesenkt werden könnte, wäre es folglich erforderlich,
dass Fahrerhaus um mindestens diese Breite der Übergabeplattform, also um mindestens
1,8 bis 2 Meter, seitlich zu verschieben. Geht man nun von einer typischen Breite
eines derartigen Versorgungsfahrzeugs von 2 bis 2,5 Meter aus, würde dies bedeuten,
dass das Fahrerhaus (fast) um die vollständige Fahrzeugbreite seitlich verschoben
werden müsste. Es wären dann aufwendige Abstützeinrichtungen für das derart verschobene
Fahrerhaus erforderlich, um dieses abzustützen und eine hinreichende Kippstabilität
des Versorgungsfahrzeugs zu erreichen. Eine derartige Lösung wäre nicht nur aufwendig
und daher teuer in ihrer Realisierung. Es würde sich auch dann eine ungünstige Gesamtbreite
des Versorgungsfahrzeugs mit seitlich verschobenem Fahrerhaus von - unter den vorgenannten
Annahmen - ungefähr 4 Metern - ergeben. Ein derartig ausgestaltetes Versorgungsfahrzeug
würde daher einen großen Parkplatz vor einem Flugzeug benötigen, der in der Regel
nicht oder nur in beschränktem Maße vorhanden ist.
[0005] Die gesetzlichen Vorschriften oder entsprechende Richtlinien, wie z. B. die vorgenannte
DIN, lassen aber explizit eine Ausnahme für sogenannte Einmann-Kabinen oder Einmann-Übergabeplattformen
zu, auf denen beim Be- und/oder Entladevorgang nur ein einziger Bediener arbeitet.
Die vorgenannte DIN EN 12 312/- 2 verlangt hierzu eine Breite der Übergabeplattform
von nur 700 mm. Das Fahrerhaus ist bei derartigen Versorgungsfahrzeugen daher üblicherweise
nur für einen einzigen Bediener, also in der Regel den Fahrer, ausgelegt und weist
eine dementsprechend geringe Breite auf. Die Breite eines derartigen Einmann-Fahrerhauses
üblicherweise höchstens die halbe Breite des Versorgungsfahrzeugs. Ein derartiges
Einmann-Fahrerhaus wird daher oft in bezeichnender Art und Weise als ein "Halbschnitt"
bezeichnet. Aufgrund der geringen Erstreckung eines derartigen Fahrerhauses in der
Querrichtung des Versorgungsfahrzeugs ist daher seitlich neben dem Fahrerhaus Platz
vorhanden, um eine höhenverstellbare, für einen einzigen Nutzer zugelassene Übergabeplattform,
welche am Kofferaufbau des Versorgungsfahrzeugs höhenverstellbar geführt ist, anzuordnen.
Diese Übergabeplattform kann in der Höhe von einer unteren Endposition, in der die
Übergabeplattform mit dem Boden des Kofferaufbaus fluchtet, eine Position angehoben
werden, in der sie sich über dem Fahrerdach befindet. Derartige mit einer Einmann-Übergabeplattform
ausgerüstete Versorgungsfahrzeuge werden im Regelfall nur zum Be- und/oder Entladen
von Flugzeugen mit sehr niedrigen Übergabehöhen eingesetzt.
[0006] Die meisten der heutzutage eingesetzten Flugzeuge haben eine große Übergabehöhe,
sodass sie be- und entladen werden können, ohne dass die Übergabeplattform auf eine
Höhe, die unter der Dachhöhe des Fahrerhauses des Versorgungsfahrzeugs liegt, abgesenkt
werden muss. Flugzeuge mit einer geringeren Übergabehöhe, also mit einer Übergabehöhe,
die geringer als die Dachhöhe des Fahrerhauses ist, sind somit heutzutage die Ausnahme;
Sie machen ungefähr nur 10 % der zu be- und/oder entladenden Flugzeuge aus. In neun
von zehn Fällen ist daher eine Absenkung der Übergabeplattform unter die Höhe des
Dachs der Fahrerkabine des Versorgungsfahrzeugs nicht erforderlich. Die vorstehend
beschriebene für kleinere Übergabehöhen erforderliche Ausgestaltung des bekannten
Versorgungsfahrzeugs verbietet sich daher auch aus wirtschaftlichen Gründen, da sie
nur in wenigen Fällen erforderlich wäre. Der vorstehend beschriebene konstruktive
Aufwand, der erforderlich wäre, um das bekannte Versorgungsfahrzeug entsprechend auszubilden,
rechnet sich daher in wirtschaftlicher Hinsicht nicht.
[0007] Aus der
WO 2004/096642 A1 ist ein Ladefahrzeug für ein Flugzeug bekannt, welches ein Fahrwerk mit einem Fahrerhaus
aufweist. Über dem vorderen Bereich des Fahrwerks, also über dem Fahrerhaus, ist eine
einteilige Übergabeplattform angeordnet, welche zu einer Übergabehöhe des Flugzeugs
angehoben oder abgesenkt werden kann. Seitlich neben dieser Übergabeplattform oder
in Fahrzeugrichtung vor ihr liegend ist eine Ladeplattform vorgesehen, welche bis
zum Boden abgesenkt und bis zur Höhe der einteiligen Übergabeplattform angehoben werden
kann. Hierdurch ist es möglich, das zu verladende Gut vom Boden aufzunehmen und mittels
der Ladeplattform zur Übergabeplattform zu befördern.
[0008] Aus der
US 2009/0285658 A1 ist ein Fahrzeug zum Be- und Entladen eines Flugzeugs bekannt. Dieses Fahrzeug weist
ein Fahrwerk und eine einteilige Übergabeplattform auf, die vor der Ladeöffnung des
Flugzeugs in einer entsprechenden Übergabehöhe positioniert werden kann. Zum Transport
des Ladeguts wird eine vor der Übergabeplattform angeordnete Ladeplattform verwendet.
[0009] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Versorgungsfahrzeug in der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, dass in einfacher Art und Weise ein Be- und/oder
Entladen, insbesondere eines Flugzeugs, in einer ersten Übergabehöhe, die über dem
Dach des Fahrerhauses des Versorgungsfahrzeugs liegt, und in einer zweiten Übergabehöhe,
die unterhalb des Dachs des Fahrerhauses liegt, ermöglicht ist.
[0010] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass die Übergabeplattform in
ihrer Breite geteilt ausgeführt ist und einen ersten Plattformteil und zumindest einen
über dem Fahrerhaus angeordneten zweiten Plattformteil aufweist, und dass der erste
Plattformteil unabhängig vom zweiten Plattformteil der Übergabeplattform seitlich
des Fahrerhauses in eine zweite Übergabehöhe, die geringer als die Höhe des Fahrerhauses
ist, absenkbar und anhebbar ist.
[0011] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird in vorteilhafter Art und Weise ein Versorgungsfahrzeug,
insbesondere ein Versorgungsfahrzeug zum Be- und/oder Entladen von Flugzeugen, insbesondere
für den Catering-Bereich, ausgebildet, welches sich dadurch auszeichnet, dass das
Be- und/oder Entladen bei einer ersten Übergangshöhe der Übergabeplattform für diesen
Vorgang eine breite Übergabeplattform zur Verfügung steht, und dass der erste Plattformteil
der Übergabeplattform auf eine zweite Übergabehöhe, die geringer als die Höhe der
Übergabeplattform in ihrer Fahrposition ist, abgesenkt werden kann. Die erfindungsgemäßen
Maßnahmen erlauben daher in einfacher Art und Weise sowohl das Beladen von großen
als auch von kleinen Flugzeugen mit ein und demselben Versorgungsfahrzeug.
[0012] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Fahrerhaus des
erfindungsgemäßen Versorgungsfahrzeugs zumindest in einer Richtung derart weit quer
zur Fahrtrichtung des Versorgungsfahrzeugs versetzbar ist, sodass das erste Plattformteil
die Übergabeplattform seitlich des derart versetzten Fahrerhauses absenkbar und anhebbar
ist. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird in vorteilhafter Art und Weise ein
Versorgungsfahrzeug ausgebildet, bei dem sich die Übergabeplattform in ihrer Fahrposition
über dem Fahrerhaus befindet. In vorteilhafter Art und Weise kann daher das Fahrerhaus
so breit ausgebildet sein, dass in ihm zwei oder mehr Personen Platz nehmen können.
Beim Beladen oder Entladen eines Flugzeugs bei der größeren ersten Übergabehöhe steht
dann die gesamte, durch das erste Plattformteil und das zweite Plattformteil gegebene
Breite der Übergabeplattform zur Verfügung. In der geringeren zweiten Übergabehöhe
kann dann der Be- und/oder Entladevorgang mittels des unter die Höhe des Dachs des
Fahrerhauses abgesenkten ersten Plattformteils der Übergabeplattform durchgeführt
werden,
[0013] Eine weitere vorteilhafte Erfindung sieht vor, dass das Fahrerhaus feststehend, also
nicht versetzbar oder zumindest nicht um die Breite des zweiten Plattformteils versetzbar
auf dem Fahrwerk angeordnet ist. In der Fahrposition befindet sich das zweite Plattformteil
der Übergabeplattform über dem Fahrerhaus, das erste Plattformteil ist vorzugsweise
abgesenkt und befindet sich in seiner unteren Stellung neben dem vorgenannten Fahrerhaus.
Eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Versorgungsfahrzeugs wird dann
bevorzugt, wenn für den Betrieb des Versorgungsfahrzeugs ein Einmann-Fahrerhaus ausreichend
ist.
[0014] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0015] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind den Ausführungsbeispielen zu
entnehmen, welche im Folgenden anhand der Figuren beschrieben werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Versorgungsfahrzeuges,
- Figur 2
- das erste Ausführungsbeispiel mit einer teilweise abgesenkten Übergabeplattform,
- Figur 3
- das erste Ausführungsbeispiel mit einer teilweise bis zum Boden abgesenkten Übergangsplattform,
- Figur 4
- das erste Ausführungsbeispiel mit einer über das Fahrerdach angehobenen Übergabeplattform,
- Figur 5
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Übergabeplattform, und
- Figur 6
- schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Versorgungsfahrzeugs.
[0016] In den Figuren 1 bis 4 ist nun ein allgemein mit 1 bezeichnetes erstes Ausführungsbeispiel
eines Versorgungsfahrzeugs dargestellt, weiches insbesondere zum Be- und/oder Entladen
von Flugzeugen dient. Dieses weist in an sich bekannter Art und Weise ein Fahrwerk
2 und ein Fahrerhaus 3 auf, welches seitlich zur Fahrrichtung des Versorgungsfahrzeugs
1 in einer ebenfalls an und für sich bekannten und daher nicht mehr näher beschriebenen
Art und Weise versetzbar, insbesondere verschiebbar ist. Das Fahrerhaus 3 ist derart
ausgebildet, dass in ihm zwei oder mehr Personen Platz nehmen können, es weist also
eine Breite auf, welche deutlich größer ist als die Breite eines sogenannten Einmann-Fahrerhauses
ist, welches bei der weiter unten anhand der Figur 6 beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiel
des Versorgungsfahrzeugs 1 vorhanden ist. Derartige für mehrere Personen vorgesehene
Fahrerhäuser 3 erstrecken sich üblicherweise über die gesamte Breite des Versorgungsfahrzeugs
1 oder sind nur geringfügig schmäler.
[0017] Auf dem Fahrwerk 2 des Versorgungsfahrzeugs 1 ist ein Kofferaufbau 4 angeordnet,
welcher von einer Hubeinrichtung 6, die in dem hier gezeigten Fall als Hubschere 6'
ausgebildet ist (siehe dazu Figur 4) anhebbar ist. Der Kofferaufbau 4 kann entweder
starr mit der Hubeinrichtung 6 verbunden oder austauschbar ausgeführt sein.
[0018] Im Kofferaufbau 4 sind an seinen beiden Außenseiten Führungselemente 7a und 7b von
Führungseinrichtungen 7 und 7' angeordnet, in deren Laufschienen 7a', 7b' eine in
Figur 5 näher dargestellte Übergabeplattform 10 verschiebbar ist. Diese Übergabeplattform
10 weist eine Absturzschutzeinrichtung, vorzugsweise in der Form von an ihren beiden
Längsseiten angeordneten Absperrungen, z. B. Geländer 11a und 11b, auf. Diese Geländer
11a, 11b sind vorzugsweise teleskopierbar ausgebildet, sodass diese nach dem Anlegen
der Übergangsplattform an das zu be- und/oder entladende Flugzeug die vorderen Enden
der Geländer 11a, 11b zu ihrer Annäherung an die Haut des zu be- und/oder entladenden
Flugzeugs und derart zur Verringerung des zwischen der Übergabeplattform 10 und dem
Flugzeug gegebenen Freiraums und somit zur Ausbildung eines Absturzschutzes vorgeschoben
werden können.
[0019] Nicht gezeigt sind in den Figuren ein Anfahrschutz der Übergabeplattform 10 sowie
weitere Bauteile, welche für ein sicheres Annähern des Versorgungsfahrzeugs 1 und
somit der Übergabeplattform 10 an das Flugzeug dienen. Das wie vorstehend beschriebene
Versorgungsfahrzeug ist, z. B. aus der eingangs genannten
EP 1 193 175 A2 bekannt und muss daher nicht mehr im Detail erläutert werden.
[0020] Wie aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich ist, ist die Übergabeplattform 10 über dem
Fahrerhaus 3 in einer durch die Höhe des Fahrerhauses 3 sowie dessen Anordnung am
Fahrwerk 2 vorgegebenen Höhe, die im Folgenden als "Plattformhöhe" bezeichnet wird
und in der Praxis 1,8 bis 2 Meter beträgt, angeordnet. Die Übergabeplattform 10 liegt
somit in dieser Plattformhöhe über dem Dach des Fahrerhauses 3.
[0021] Größere Flugzeuge wie z. B. Flugzeuge des Typs A 320, A330, A340, F 100, MD80, DE9
sowie B727, B737 und B747, um nur einige Beispiele zu nennen, haben typischerweise
eine Übergabehöhe, die größer als die Plattformhöhe ist und in der Regel über ca.
2 Meter liegt. Die vorstehend definierte Plattformhöhe ist somit geringer als die
Übergabehöhe dieser Flugzeuge. Zum Be- und Entladen kann folglich - wie in Figur 4
dargestellt und weiter unten noch beschrieben - der Kofferaufbau 4 und somit die an
ihm angeordnete Übergabeplattform 10 angehoben werden, bis diese erste Übergabehöhe
erreicht ist. Die Übergabeplattform 10 wird hierbei von der Hubeinrichtung 6 über
das Dach des Fahrerhauses 3 angehoben.
[0022] Kleinere Flugzeuge wie z. B. Flugzeuge des Typs F27, F50, Saab SF 340 YAK-40 und
BAe-146/748, um wiederum nur einige Beispiel zu nennen, haben in der Regel eine Übergabehöhe,
die kleiner als die Plattformhöhe ist und beispielsweise kleiner als ca. 2 Meter ist.
Um derartige Flugzeuge zu beladen und/oder zu entladen, muss also die Übergabeplattform
10 auf eine zweite Übergabehöhe abgesenkt werden, welche unter der Plattformhöhe der
Übergabeplattform 10 in ihrer Fahrposition und somit in einer Höhe, die geringer als
die Höhe des Dachs des Fahrerhauses 3 ist, liegt.
[0023] Um nun zu erreichen, dass mit dem beschriebenen Versorgungsfahrzeug 1 sowohl Flugzeuge,
bei denen eine erste Übergabehöhe, die größer als die Plattformhöhe ist, erforderlich
ist, als auch Flugzeuge, bei denen eine zweite Übergabehöhe kleiner als die Plattformhöhe
ist, sodass zum Be- und/oder Entladen des Flugzeugs die Übergabeplattform 10 auf eine
Höhe abgesenkt werden muss, die unter der Höhe des Dachs des Fahrerhauses 3 und somit
unter der Plattformhöhe liegt, wird nun Folgendes vorgeschlagen:
Wie am besten aus Figur 2 sowie aus Figur 5 ersichtlich, ist bei dem beschriebenen
Versorgungsfahrzeug 1 vorgesehen, dass die Übergabeplattform 10 in ihrer Breite geteilt
ist. Sie weist einen ersten Plattformteil 10a, der in der Darstellung der Figuren
der linke Plattformteil ist, und einem zweiten Plattformteil 10b, der in der Darstellung
der Figuren der rechte Plattformteil ist. Der erste Plattformteil 10a weist eine Breite
b1 und der zweite Plattformteil eine Breite b2 auf, die Gesamtbreite b = b1 + b2 der Übergabeplattform 10 beträgt hierbei vorzugsweise die gesamte Breite des Kofferaufbaus
4. Bevorzugt wird aber, dass die Breite b der Übergabeplattform 10 - wie oft von entsprechenden
Richtlinien und/oder Normen gefordert - so groß ist, dass nicht nur die Türöffnung
des Flugzeugs, sondern auch die geöffnete Flugzeugtür innerhalb des durch die beiden
Geländer 11a und 11 b begrenzten Raums liegt. Typischerweise beträgt - wie eingangs
aufgeführt - die typische Breite b der gesamten Übergabeplattform 10 ungefähr 1,8
bis 2,0 m. Bevorzugt wird, dass die Breite b1 des ersten Plattformteils 10a mindestens 700 mm beträgt, wie dies von der eingangs
zitierten DIN-Norm gefordert ist.
[0024] Wie aus den Figuren ersichtlich, ist im Kofferaufbau 4 ein drittes Führungselement
7c mit dritten Laufschienen 7c' und 7c" vorgesehen, welche parallel zu den Führungselementen
7a und 7b angeordnet ist. Der Plattformteil 10a der Übergabeplattform 10 wird folglich
in dem ersten Führungselement 7a und der ersten Laufschiene 7c' des dritten Führungselements
7c der ersten Führungseinheit 7 und der zweite Plattformteil 10b in der zweiten Laufschiene
7c" des dritten Führungselements 7c und dem zweiten Führungselement 7b der zweiten
Führungseinheit 7' geführt. Wird nun - wie in Figur 2 dargestellt - das Fahrerhaus
nach links verschoben, kann aufgrund der Teilung der Übergabeplattform der in den
Figuren linke und in Fahrtrichtung rechte erste Plattformteil 10a seitlich vom Fahrerhaus
3 abgesenkt werden, bis die Übergabeplattform 10 eine untere Endposition erreicht
hat, in welcher sie vorzugsweise mit dem Boden des Kastenaufbaus 4 fluchtet, sodass
die aus dem Kastenaufbau 4 zu entladenden Güter, beim Catering insbesondere die Speisen
enthaltenden Trolleys, leicht aus dem Kofferaufbau 4 entnommen werden können.
[0025] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Übergangsplattform 10 ein drittes Geländer
11c besitzt, welches am ersten Plattformteil 10a angeordnet ist, sodass es zusammen
mit diesem Plattformteil 10a angehoben und abgesenkt werden kann. Wie am besten aus
der Figur 5 ersichtlich ist, ist vorzugsweise vorgesehen, dass dieses Geländer 11c
zweiteilig ausgebildet ist, wobei der vordere Geländerteil 11c' gegenüber dem hinteren
Geländerteil 11c" verschwenkbar ist. Vorzugsweise ist die Länge dieses vorderen Geländerteils
11c' des mittleren dritten Geländers 11c derart bemessen, dass - wie am Besten aus
Figur 5 ersichtlich ist - durch ein Verschwenken dieses vorderen Geländerteils 11c'
gegenüber dem hinteren Geländerteil 11c" eine Absperrung ausgebildet wird, welche
bewirkt, dass insbesondere während des Anhebens und Absenken des ersten Plattformteils
10a ein darauf stehende Bediener nicht zu weit nach vorne treten kann. In vorteilhafter
Art und Weise wird somit hier eine Absturzsicherung für den Bediener beim Anheben
und/oder Absenken des ersten Plattformteils 10a ausgebildet.
[0026] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die hinter der Übergabeplattform 10 liegende Wand
des Kofferaufbaus 4 zwei Ladeöffnungen 5a und 5b aufweist, welche durch entsprechende
Verschlusseinrichtungen 16 öffen- und schließbar sind. Bevorzugt wird hierbei, dass
diese Verschlusseinrichtungen 16 als Rolltore 16a und 16b ausgebildet sind, wobei
das erste Rolltor 16a vorzugsweise zwischen der ersten und der dritten Laufschiene
7a' und 7c' und das zweite Rolltor 16b zwischen der dritten und der zweiten Laufschiene
7c' und 7b' geführt sind. Der übersichtlichen Darstellung halber sind in den Figuren
die beiden Rolltore 16a und 16b in einer teilweise geöffneten Stellung gezeigt, welche
nicht notwendigerweise mit der Stellung übereinstimmt, welche sie in der in den Figuren
gezeigten Stellung der Übergabestation 10 einnehmen. Bei der folgenden Funktionsbeschreibung
des Versorgungsfahrzeugs 1 wird jedoch die jeweilige Stellung der Rolltore 16a und
16b im Bezug auf den jeweils durchzuführenden Schritt des Be- und/oder Entladevorgangs
erläutert. Es ist noch darauf hinzuweisen, dass diese Funktionsbeschreibung des Versorgungsfahrzeugs
1 nur exemplarischen Charakter besitzt, insbesondere was die Position der Rolltore
16a und 16b betrifft. Dem Fachmann ist aus der nachfolgenden Beschreibung dieses exemplarischen
Funktionsablaufs klar ersichtlich, dass - abhängig vom jeweiligen Einsatzzweck und
sonstigen Betriebsbedingungen - eine Vielzahl von Variationen möglich sind.
[0027] Das Versorgungsfahrzeug 1 wird zum Flugzeug bewegt. Hierbei befindet sich die Übergabestation
10 in ihrer Fahrposition über dem Dach des Fahrerhauses 3, die beiden Rolltore 16a
und 16b des Kastenaufbaus 4 sind geschlossen.
[0028] Ist das Versorgungsfahrzeug 1 nun vor dem zu beladenden Flugzeug geparkt, betritt
der Bediener den Kastenaufbau 4. In diesem ist vorzugsweise ein Bedienterminal vorgesehen,
durch welches die Bewegung der Übergabeplattform 10, die Hubeinrichtung 6 sowie vorzugsweise
weiterer, zum Andocken der Übergabeplattform 10 an das Flugzeug erforderlichen Einrichtungen
gesteuert werden kann. Bevorzugt wird, obwohl dies nicht zwingend erforderlich ist,
dass durch das Bedienterminal auch die Verschiebebewegung des Fahrerhauses 3 gesteuert
werden kann. Es ist natürlich auch möglich, dass diese Bewegung vom Fahrerhaus 3 aus
gesteuert ist. Bevorzugt wird, dass zu diesem Zeitpunkt das erste Rolltor 16a geschlossen
ist, sodass bei der nachfolgend durchgeführten Bewegung des ersten Plattformteils
10a die Gefahr von Verletzungen ausgeschlossen oder zumindest deutlich reduziert ist.
Auch wird bevorzugt, dass zu diesem Zeitpunkt der vordere Geländerteil 11c' - wie
in Figur 5 dargestellt - in Richtung des äußeren Geländers 11a geklappt wurde, sodass
hierdurch der hintere Bereich des ersten Plattformteils 10a, also der Bereich zwischen
dem hinteren Geländerteil 11c" und dem ersten Geländer 11a, abgesperrt ist. Dies bewirkt,
dass der Bediener der Übergabeplattform 10 nicht zu weit auf dieser vortreten kann.
[0029] Dann wird das Fahrerhaus 3 in den Figuren nach rechts, in Fahrtrichtung des Versorgungsfahrzeugs
1 somit nach links verschoben, sodass in Fahrtrichtung rechts vom Fahrerhaus 3 ein
Freiraum entsteht, der es erlaubt, das erste Plattformteil 10a in seine untere Endstellung
abzusenken. Jetzt kann das Rolltor 16a geöffnet werden. Dann wird durch eine entsprechende
Hubbewegung der Hubeinrichtung 6 der Kofferaufbau 4 samt der Übergabeplattform 10
angehoben, bis die zweite Übergabehöhe erreicht ist. Es werden vorzugsweise vordere
Zungen 12 der Übergabeplattform 10, zumindest im Bereich des ersten Plattformteils
10a, vorgeschoben, um den Zwischenraum zwischen der Vorderkante der Übergabeplattform
10 und der Außenhaut des Flugzeugs zu verringern.
[0030] Bevorzugt wird des Weiteren, dass das erste Geländer 11a teleskopartig nach vorne
geschoben wird, um die Absturzsicherheit des Bedieners zu erhöhen.
[0031] Nachdem die Übergabeplattform 10, also der erste Platfformteil 10a, in der zweiten
Übergangshöhe positioniert wurde, also keine weitere Bewegung der Übergabeplattform
10 zu diesem Zeitpunkt erforderlich ist, kann der Bediener durch das geöffnete Rolltor
16a die Übergabeplattform 10 betreten. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das abgewinkelte
vordere Geländerteil 11c' des mittleren Geländers 11c erst dann aus seiner die vorstehend
beschriebene Absicherung ausbildenden Stellung bewegt werden kann, wenn der erste
Plattformteil 10a die zweite Übergangshöhe erreicht hat. Dann wird das vordere Geländerteil
11c' wieder in seine Ausgangsstellung zurückbewegt sodass dann das mittlere Geländer
11c im Wesentlichen parallel zu dem ersten Geländer 11a verläuft. Vorzugsweise wird
dann das mittlere Geländer 11c - wie das erste Geländerteil 11a - nach vorne geschoben,
bis sich die vordere Kante des mittleren Geländerteils 11c hinreichend weit der Außenhaut
des Flugzeugs angenähert hat. Ein Durchgang zwischen der Flugzeugtür und dem Kofferaufbau
4 ist somit frei. Der Be- und/oder Entladevorgang kann vom Bedienungspersonal durchgeführt
werden. Das Versorgungsfahrzeug 1 befindet sich dann in seiner in Figur 2 gezeigte
Konfiguration. Vorzugsweise ist hierbei vorgesehen, dass - entgegen der Darstellung
der Figur 2 - das zweite Rolltor 16b geschlossen ist, sodass das Innere des Kofferaufbaus
4 nur durch das erste Rolltor 16a zugänglich ist. Dies besitzt den Vorteil, dass hierdurch
Temperaturverluste im Kofferaufbau 4 reduziert werden.
[0032] Nachdem der Be- und/oder Entladevorgang durchgeführt ist, tritt der Bediener zurück
in den Kastenaufbau 4 und schließt das vordere Geländerteil 11c', nachdem dieses,
falls erforderlich, von seiner ausgefahrenen Stellung in seine nicht-teleskopierte
Stellung zurückbewegt wurde. Dann wird das erste Rolltor 16a geschlossen. Das erste
Plattformteil 10a wieder angehoben und der Kofferaufbau 4 gegebenenfalls auf seine
ursprüngliche Höhe abgesenkt.
[0033] Bevorzugt wird hierbei, dass - wie in Figur 3 dargestellt - das erste Plattformteil
10a der Übergabeplattform 10 in einem Zwischenrahmen 13 geführt ist, der Laufschienen
13a und 13b besitzt. Diese sind wiederum in den Führungselementen 7a und 7c verschiebbar
geführt. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass hierdurch der erste Plattformteil
10a der Übergabeplattform 10 bis zum Boden abgesenkt werden kann und so die Funktion
eines Bodenlifts ausbilden kann. Aus Gründen der Arbeitssicherheit wird bevorzugt,
dass die Übergabeplattform 10 ein weiteres Bedienpult aufweist, welches von einem
auf dem ersten Plattformteil 10a befindlichen Benutzer gesteuert werden kann. Es wird
bevorzugt, dass dieses weitere Bedienpult in einem Bereich des zweiten Plattformteils
10a angeordnet ist, der von dem durch das hintere Geländerteil 11c", das abgewinkelte
vordere Geländerteil 11c und den entsprechenden Bereich des äußeren Geländers 11a
begrenzt ist. Hierdurch wird in vorteilhafter Art und Weise ein Abstürzen des Bedieners
verhindert.
[0034] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass Quetsch- und Scherstellen zwischen dem Kofferaufbau
4 und der Übergabeplattform 10 durch Lichtschranken abgesichert und derartige Stellen
zwischen dem ersten Plattformteil 10a und dem zweiten Plattformteil 10b durch einen
mechanischen Teleskopschutz abgesichert sind.
[0035] Das Be- und/oder Entladen von Flugzeugen, bei denen die vorstehend beschriebene erste
Übergangshöhe erforderlich ist, wird nun wie aus der Figur 4 ersichtlich vorgegangen:
Mittels der Hubeinrichtung 6 wird der Kofferaufbau 4 bei vorzugsweise geschlossenen
Rolltoren 16a, 16b solange angehoben, bis zwischen der derart mit angehobenen Übergabeplattform
10 und dem Dach des Fahrerhauses 3 so viel Platz vorhanden ist, dass die Übergabeplattform
10, also sowohl der erste Plattformteil 10a als auch der zweite Plattformteil 10b,
in ihre untere Endstellung abgesenkt werden kann, in welcher die Bodenfläche der Übergabeplattform
10 mit dem Boden des Kofferaufbaus 4 fluchtet. Das Rolltor 16a kann jetzt geöffnet
werden, ohne dass eine Verletzungsgefahr für den Bediener besteht, insbesondere durch
die sich bewegende Übergabeplattform 10 oder eine Stufe zwischen der Übergabeplattform
10 und dem Boden des Kofferaufbaus 4.
[0036] Dann wird erforderlichenfalls der Kofferaufbau 4 zusammen mit der an ihm befestigten
Übergabeplattform 10 solange angehoben, bis die erste Übergabehöhe erreicht ist. Falls
gewünscht oder erforderlich, kann auch das zweite Rolltor 16b geöffnet werden. Vorzugsweise
werden das erste und das zweite Geländer 11a und 11b teleskopartig nach vorne geschoben,
um den Freiraum zwischen der Vorderkante der beiden Geländer 11a und 11b und der Außenhaut
des Flugzeugs auf ein hinreichend geringes Maß verringert ist. Vorzugsweise werden
dann auch wieder die vorstehend beschriebenen Zungen 12 ausgefahren.
[0037] Der Bediener kann nun die Übergabeplattform 10 in der ersten Übergabehöhe durch das
geöffnete erste Rolltore 16a betreten, und zwar den hinteren Bereich des Plattformteils
10a, welcher durch das hintere Geländerteil 11c" und das Geländer 11a sowie nach vorne
durch das abgewinkelte vordere Geländerteil 11c begrenzt ist. Die durch das abgewinkelte
vordere Geländerteil 11c ausgebildete Absicherung wirkt einem unbeabsichtigten zu
weit nach vorne treten des Bedieners entgegen. Um in den vorderen Bereich der Übergabeplattform
zu gelangen, muss dieser erst diese Absperrung lösen. Zum Ent- bzw. Beladen des Kofferaufbaus
4 und somit zum Be- bzw. Entladen des Flugzeugs sind nun mehrere Varianten möglich:
Bevorzugt wird, dass der Bediener, nachdem er den hinteren Bereich des ersten Plattformteils
10a verlassen hat, den vorderen Geländerteil 1c' wieder - wie in Figur 4 dargestellt
- zurückschwenkt, sodass ihm die gesamte Breite b des vorderen Bereichs der Übergabeplattform
10 zum Be- oder Entladen zur Verfügung steht. Bevorzugt wird hierbei ebenfalls, dass
dieser Be- oder Entladevorgang nur über eines der beiden Rolltore 16a, 16b, vorzugsweise
über das zweite Rolltore 16b, erfolgt, das dann geöffnet wird. Eine derartige Vorgangsweise
ist wieder aus Gründen eines geringeren Temperaturverlusts beim Entladevorgang bevorzugt.
[0038] Es ist aber auch möglich, dass das mittlere Geländer 11c derart ausgebildet ist,
dass der vordere Geländerteil 11c' ganz zurückschwenkbar ist, dass er also hier in
diesem geschwenkten Zustand im Wesentlichen parallel zum hinteren Geländerteil 11c"
liegt. Hierdurch wird ein Durchgang zu ersten Rolltor 16a ausgebildet, sodass auch
durch dieses Rolltor 16a entladen werden kann. Eine gleichzeitige Ladeoperation durch
die Rolltore 16a und 16b ist dann vorteilhaft, wenn zwei Bedienpersonen auf der Übergabeplattform
10 sind.
[0039] Mit der vorstehenden Beschreibung wird davon ausgegangen, dass die der Übergabeplattform
10 zugewandte Wand des Kofferaufbaus 4 durch zwei Verschlusseinrichtungen 5a, 5b,
hier der beiden Rolltore 16a und 16b, verschließbar ist. Es war aus der vorstehenden
Beschreibung aber ersichtlich, dass dies nicht zwingend ist. Es ist, obwohl diese
Regel nicht bevorzugt wird, auch möglich, eine einzige Verschlussvorrichtung, z. B.
ein einziges Rolltor, vorzusehen. Ebenfalls ist es möglich, dass die Wand des Kofferaufbaus
4 durch mehr als zwei Rolltore 16a, 16b oder ähnliche Verschlusseinrichtungen verschließbar
ist.
[0040] In den Figuren nicht gezeigt sind die zur Bewegung der Übergabeplattform 10 erforderlichen
Aggregate, insbesondere Hubzylinder, bei denen die vorstehend beschriebenen Bewegungen
des ersten Plattformteils 10a und des zweiten Plattformteils 10b durchgeführt werden.
Einem Fachmann sind derartige Bauteile bekannt, sodass sie nicht näher erläutert werden
müssen.
[0041] In Figur 6 ist ein zweites Ausführungsbeispiel des Versorgungsfahrzeugs 1 dargestellt,
das in seinem Grundaufbau nach demjenigen der ersten Ausführungsform entspricht. Einander
entsprechende Bauteile werden daher mit den gleichen Bezugszeichen versehen und nicht
mehr näher beschrieben. Das Versorgungsfahrzeug 1 des zweiten Ausführungsbeispiels
weist somit eine über dem Dach des Fahrerhauses 3 angeordnetes zweites Plattformteil
10b und ein seitlich neben dem Fahrerhaus 3 auf und ab bewegbares erstes Plattformteil
10a auf, welche zusammen die Übergabeplattform 10 ausbilden.
[0042] Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Ausführungsbeispielen ist, dass das
Fahrerhaus 3 deutlich schmäler als das Fahrerhaus 3 des ersten Ausführungsbeispiels
ausgebildet ist. Es handelt sich hierbei um ein typisches Einmann-Fahrerhaus, welches
auch als "Halbschnitt" bezeichnet wird. Typischerweise nimmt ein derartiges Fahrerhaus
3 weniger als die halbe Fahrzeugbreite ein, sodass neben dem Fahrerhaus 3 des zweiten
Ausführungsbeispiels ein Freiraum gegeben ist, in dem das erste Plattformteil 10a
auf und ab bewegt werden kann. Dem Fachmann ist ersichtlich, dass diese Konstruktion
nicht auf ein Einmann-Fahrerhaus beschränkt ist. Bei einer hinreichend großen Fahrzeugbreite
ist es natürlich möglich, das Fahrerhaus 3 breiter als für eine einzige Person auszubilden,
solange hinreichend Platz vorhanden ist, um das erste Plattformteil 10a der Übergabeplattform
10 entsprechend zu bewegen.
[0043] Der Ablauf einer Be- und/oder Entladeoperation entspricht nun derjenigen des ersten
Ausführungsbeispiels: Soll die Übergabeplattform 10 in die erste Übergabehöhe bewegt
werden, welche annahmegemäß größer als die Höhe des Dachs des Fahrerhauses 3 ist,
so werden als erste Plattformteil 10a und das in seiner Fahrposition über dem Dach
des Fahrerhauses 3 angeordnete zweite Plattformteil 10b der Übergabeplattform 10 zusammen
angehoben, sodass in der ersten Übergabehöhe wieder die gesamte Breite b der Übergabeplattform
10 zur Verfügung steht. Bei einem Be- und/oder Entladen des Flugzeugs bei der zweiten
Übergabehöhe steht dann wieder, wie beim ersten Ausführungsbeispiel, das erste Plattformteil
10a zur Verfügung.
[0044] Der Vorteil einer derartigen Konstruktion ist, dass es in diesem Fall nicht erforderlich
ist, dass das Fahrerhaus 3 versetzbar ausgebildet sein muss. Eine derartige Maßnahme
führt zu einem einfacheren mechanisch-konstruktiven Aufbau des Versorgungsfahrzeugs
und somit zu kostengünstigeren Herstellungskosten.
[0045] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die beschriebenen Maßnahmen ein Versorgungsfahrzeug
1, insbesondere ein Versorgungsfahrzeug für ein Flugzeug, hierbei insbesondere ein
Catering-Fahrzeug, ausgebildet wird, welches sich dadurch auszeichnet, dass infolge
der Teilung der Übergabeplattform 10 es ermöglicht wird, einen Teil dieser Übergabeplattform
10, hier den ersten Plattformteils 10a, abzusenken, nachdem das Fahrerhaus 3 entsprechend
seitlich versetzt wurde. Durch diese Maßnahme wird es ermöglicht, dass das beschriebene
Versorgungsfahrzeug 1 auch dann einzusetzen, wenn die für den Be- und/oder Entladevorgang
erforderliche Übergangshöhe unter der Plattformhöhe der Übergabeplattform 10 liegt.
In vorteilhafter Weise steht ein hinreichend breiter Teil der Übergabeplattform 10
für Be- und/oder Entladevorgänge zur Verfügung. Bei Übergabehöhen über der Plattformhöhe
ist aber weiterhin die volle Breite der Übergabeplattform 10 gegeben.
[0046] Das beschriebene Versorgungsfahrzeug 1 eignet sich daher insbesondere zum Be- und/oder
Entladen von Flugzeugen.
1. Versorgungsfahrzeug, insbesondere ein Versorgungsfahrzeug zum Be- und/oder Entladen
von Flugzeugen, welches ein Fahrwerk (2) mit einem Fahrerhaus (3) aufweist, wobei
das Versorgungsfahrzeug eine höhenverstellbare Übergabeplattform (10) aufweist, die
über dem Fahrerhaus (3) angeordnet und in einer ersten Übergangshöhe, die über dem
Dach des Fahrerhauses liegt, anordnet ist oder in diese erste Übergangshöhe bewegbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergabeplattform (10) in ihrer Breite geteilt ausgeführt ist und einen ersten
Plattformteil (10a) und zumindest einen über dem Fahrerhaus (3) angeordneten zweiten
Plattformteil (10b) aufweist, und dass der erste Plattformteil (10a) unabhängig vom
zweiten Plattformteil (10b) der Übergabeplattform (10) seitlich des Fahrerhauses (3)
in eine zweite Übergabehöhe, die geringer als die Höhe des Fahrerhauses (3) ist, absenkbar
und anhebbar ist.
2. Versorgungsfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrerhaus (3) zumindest in einer Richtung derart weit quer zur Fahrtrichtung
des Versorgungsfahrzeugs (1) versetzbar ist, dass das erste Plattformteil (10a) der
Übergabeplattform (10) seitlich des derart versetzten Fahrerhauses (3) absenkbar und
anhebbar ist.
3. Versorgungsfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrerhaus (3) nicht-versetzbar im Versorgungsfahrzeug (1) angeordnet ist, und
dass seitlich neben diesem feststehenden Fahrerhaus (3) das anhebbare und absenkbare
erste Plattformteil (10a) angeordnet ist, und dass über dem Dach des Fahrerhauses
(3) das zweiten Plattformteil (10b) angeordnet ist, woher das erste Plattformteil
(10a) und das zweite Plattformteil (10b) zumindest in eine über dem Dach des Fahrerhauses
liegende erste Übergabehöhe der Übergabeplattform (10) bewegbar sind.
4. Versorgungsfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Plattformteil (10a) sowie des zweiten Plattformteils (10b) der Übergabeplattform
(10) jeweils von einer Führungseinrichtung (7; 7') geführt sind.
5. Versorgungsfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (7) zwei Laufschienen (7a', 7c') besitzt, in denen der erste
Plattformteil (10a) der Übergabeplattform (10) verschieblich geführt ist, und dass
das zweite Plattformteil (10b) von einer der Laufschienen (7c') der ersten Führungseinrichtung
(7) und von einer weiteren Laufschiene (7b)' der weiteren Führungseinrichtung (7')
geführt ist.
6. Versorgungsfahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (7) für das erste Plattformteil (10a) der Übergabeplattform
(10) einen Zwischenrahmen (13) mit Laufschienen (13a, 13b) besitzt.
7. Versorgungsfahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufschienen (7a, 7c) für das erste Plattformteils (10a) in einem Kofferaufbau
(4) des Versorgungsfahrzeugs (1) angeordnet sind.
8. Versorgungsfahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Führungselement (7b) für das zweite Plattformteil (10b) im Kofferaufbau
(4) angeordnet ist.
9. Versorgungsfahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Versorgungsfahrzeug (1) eine Hubeinrichtung (6) aufweist, durch weiche der Kofferaufbau
(4) auf die erste Übergabehöhe und/oder auf die zweite Übergabehöhe bewegbar ist.
10. Versorgungsfahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergabeplattform (10) eine Absturzschutzeinrichtung aufweist.
11. Versorgungsfahrzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Absturzschutzeinrichtung mindestens eine an einer Längsseite der Übergabeplattform
(10) angeordnete Absperrung aufweist.
12. Versorgungsfahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergabeplattform (10) zwei äußere Geländer (11a, 11b) sowie ein mittleres Geländer
(11c), welches an dem ersten Plattformteil (10a) angeordnet ist, aufweist.
13. Versorgungsfahrzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mittlere Geländer (11c) aus mindestens zwei Geländerteilen (11c', 11c") aufweist,
wobei das vordere Geländerteil (11c) gegenüber dem hinteren Geländerteil (11b) beweglich
ist.
14. Verwendung eines Versorgungsfahrzeugs zum Be- und/oder Entladen eines Flugzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass als Versorgungsfahrzeug ein Versorgungsfahrzeug (1) nach einem der Ansprüche 1-13
verwendet wird.
15. Verfahren zum Be- und/oder Entladen eines Flugzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass ein Versorgungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1-13 verwendet wird.