[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung von Wasseroberflächen
und oberflächennahen Wasserschichten vor allem in abgeschlossenen Gewässern, beispielsweise
in Schwimmbecken, Schwimmteichen, Teichen und Seen.
[0002] Wasserflächen sind einer wiederkehrenden Verunreinigung durch fortwährenden Eintrag
von zumeist unerwünschten Fremdstoffen bzw. Fremdkörpern, beispielsweise Laub, Blütenblätter,
Staub, Insekten, Federn, Haare und dergleichen, ausgesetzt. Insbesondere bei kleineren
Gewässern wie Swimmingpools, Schwimmteichen, Teichen und kleineren Seen ist daher
eine regelmäßige Reinigung erforderlich.
[0003] Verunreinigungen können manuell, etwa mit Hilfe eines Keschers, aus dem Gewässer
entfernt werden. Da Arbeitszeit jedoch teuer ist, ist diese Lösung weder für Betriebe
noch für privat genutzte Gewässer wünschenswert. Vielmehr ist eine automatisierte
Reinigung vorzuziehen.
[0004] Für größere Wassermengen werden hierzu häufig fest installierte, meist aufwändige
Filter- und Pumpensysteme eingesetzt, die Wasser aus dem Gewässer durch ein Filtersystem
treiben und das gefilterte Wasser anschließend wieder zurück in das Wasserbecken leiten.
Neben einem nicht unerheblichen finanziellen Aufwand erfordert diese Lösung jedoch
oftmals ein gewisses Mindestvolumen an Wasserdurchsatz, sodass diese Systeme nicht
mit kleineren Gewässern kompatibel sind.
[0005] Alternativ werden schwimmende Oberflächenskimmer angeboten, die sich frei über die
Wasseroberfläche bewegen und dabei Verunreinigungen in den oberen Wasserschichten
einsammeln.
US 2006/0104720 A1 offenbart eine solche Vorrichtung mit Solarantrieb.
[0006] Bisherigen automatisierten Gewässerreinigungsgeräten ist jedoch gemein, dass sie
keine Unterscheidung zwischen lebenden und toten bzw. nicht-lebenden Verunreinigungen
vornehmen. Dadurch kommen kleinere Lebewesen, insbesondere auch Nützlinge wie Bienen
und Hummeln, die ins Wasser gefallen sind oder sich über die Wasseroberfläche bewegen
und vom Reinigungsmechanismus erfasst werden, unnötigerweise zu Tode. Dieser an sich
nicht wünschenswerte Vorgang trägt außerdem zu einem erhöhten Verunreinigungsvolumen
eines Gewässers bei, was zu einem erhöhten Reinigungs- bzw. Wartungsaufwand führt.
[0007] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Oberflächenskimmer für die
Reinigung der Wasseroberfläche sowie der oberflächennahen Wasserschichten von Gewässern,
insbesondere aber nicht ausschließlich von Schwimmbecken, Schwimmteichen und Teichen
bis zu einer Oberfläche von beispielsweise 2 m
2 bis 50 m
2, vorzugsweise 5 m
2 bis 20 m
2 und beispielsweise 10 m
2, bereitzustellen, wobei die Todesrate der vom Oberflächenskimmer erfassten Lebewesen
reduziert wird.
[0008] Diese Aufgabe wird durch den Oberflächenskimmer gemäß Anspruch 1 gelöst. Der erfindungsgemäße
Oberflächenskimmer schwimmt und weist eine Fangvorrichtung zum Aufnehmen und Sammeln
von Verunreinigungen an und/oder nahe einer Wasseroberfläche auf. Die Fangvorrichtung
weist eine Fanglippe, einen Sammelabschnitt zum Sammeln eingefangener Verunreinigungen
und einen an den Sammelabschnitt anschließenden, für Landtiere geeigneten Aufstieg
auf. Die Fanglippe kann die vollen 360° oder nur einen Teil der möglichen Bewegungsrichtungen
des Oberflächenskimmers parallel zur Wasseroberfläche abdecken. Die Fangvorrichtung
weist bevorzugt auf einer von der Fanglippe über den Sammelabschnitt und den Aufstieg
hinweg verlaufenden Linie eine allgemein S-förmige Kontur auf. D.h. bevorzugt wölbt
sich die Fanglippe von knapp unterhalb der Wasseroberfläche, z.B. nicht mehr als 20
mm oder nicht mehr als 10 mm oder nicht mehr als 7 mm von der Wasseroberfläche aus
dem Wasser nach oben durch die Wasseroberfläche hindurch und geht in den nach unten
gewölbten Sammelabschnitt über, der sich teilweise unterhalb der Wasseroberfläche
befinden kann. Bevorzugt geht der Sammelabschnitt auf der der Fanglippe gegenüberliegenden
Seite in eine schräge Rampe über, die den Aufstieg bildet. Der Aufstieg reicht bevorzugt
bis an einen zentralen Bereich heran. Der zentrale Bereich weist bevorzugt einen Schwimmkörper
auf. Bevorzugt ist der zentrale Bereich, bevorzugt der zentrale Schwimmkörper, wenigstens
abschnittsweise, bevorzugt aber auf seinem gesamten Umfang, von der S-förmigen Fangvorrichtung
umgeben. Durch den erfindungsgemäßen Oberflächenskimmer wird erfassten Lebewesen ein
Aufstieg und damit ein Fluchtweg zur Selbstrettung aus dem Sammelabschnitt geboten.
[0009] Trifft eine Verunreinigung im Bereich der Wasseroberfläche mit genügend relativer
Geschwindigkeit auf die Fanglippe des Oberflächenskimmers, so wird die Verunreinigung
von der Fanglippe in den Sammelabschnitt der Fangvorrichtung geleitet. Solange die
Kapazität des Sammelabschnitts nicht ausgeschöpft ist, verbleibt eine einmal aufgesammelte
Verunreinigung mit hoher Wahrscheinlichkeit unabhängig von der Bewegungsrichtung des
Oberflächenskimmers im Sammelabschnitt, bis der Oberflächenskimmer manuell geleert
wird. Ein derart eingesammeltes Lebewesen, beispielsweise eine Biene oder Hummel,
kann dem Sammelabschnitt wieder entkommen, indem es sich aus dem Sammelabschnitt über
den Aufstieg rettet. Der Aufstieg ist zweckdienlich bevorzugt als nicht zu steile
Rampe, die genügend Haftung zum Laufen bietet, ausgeführt. Bevorzugt hat der der Aufstieg
eine Steigung von 0% bis 70%, bevorzugt 1 % bis 66%, stärker bevorzugt 10% bis 60%,
stärker bevorzugt 2% bis 45%, stärker bevorzugt 3% bis 30 %, besonders bevorzugt 4%
bis 15 %. Hierbei wird die Steigung wie für Verkehrswege üblich definiert: für einen
Aufstieg, der eine Strecke dx benötigt, um eine Höhendifferenz von dh zu überwinden,
beträgt die Steigung also dh/dx. Der Aufstieg kann eine konstante Steigung aufweisen.
Der Aufstieg kann jedoch auch verschieden Steigungen aufweisen, sowohl in Umfangsrichtung
des Oberflächenskimmers als auch in radialer Richtung. Der Aufstieg kann einen oder
mehrere Kunststoffe, Gummi, Holz und/oder Metall aufweisen. Der Aufstieg reicht bevorzugt
von unterhalb der Wasseroberfläche im angeschlossenen Sammelabschnitt bis auf eine
sichere Höhe, bevorzugt mindestens 10 mm, stärker bevorzugt mindestens 20 mm, besonders
bevorzugt mindestens 30 mm über der höchsten Wasseroberfläche der nahen Umgebung.
Das Tier kann sich auf der Rampe in sicherer Entfernung zum Wasser trocknen und anschließend
selbstständig davonfliegen oder auf seine Rettung bei der nächsten Kontrolle des Oberflächenskimmers
warten.
[0010] Die Schwimmfähigkeit des Oberflächenskimmers erfordert einen dem Gewicht des Oberflächenskimmers
angepassten Auftrieb des Oberflächenskimmers. Der Auftrieb wird durch einen oder mehrere
entsprechend dimensionierte Schwimmkörper, die beispielsweise als Polystyrolkörper
und/oder wasserdicht abgeschlossener Hohlkörper ausgeformt sein können, erzeugt. Alternativ
oder zusätzlich kann ein Abschnitt des Oberflächenskimmers, der vornehmlich eine andere
Funktion hat, als wasserdicht abgeschlossener Hohlkörper gefertigt sein und/oder schwimmendes
Material aufweisen und somit die Funktion eines Schwimmkörpers annehmen.
[0011] Die Fangvorrichtung eines erfindungsgemäßen Oberflächenskimmers ist bevorzugt zumindest
partiell wasserdurchlässig. Die Fangvorrichtung kann als über formgebende Streben
aufgespanntes Netz ausgeführt sein. Die Fangvorrichtung kann über eine beliebige Zahl
von Streben verfügen, wobei eine, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben oder acht
Streben bevorzugt sind. Die Streben sind bevorzugt aus einem Material von geringer
Dichte, bevorzugt Kunststoff und/oder Holz, und können als Hohlkörper geformt sein.
Das Netz weist bevorzugt Kunststoff, Metall, ein Drahtgeflecht und/oder Baumwolle
auf. Alternativ kann die Fangvorrichtung einen eigenständig formstabilen Sieb und/oder
Rechen aufweisen, der bevorzugt Kunststoff, Gummi, Metall, ein Drahtgeflecht, Baumwolle
und/oder Holz aufweist. Der Aufstieg weist bevorzugt eine netzartige und/oder anderweitig
strukturierte Oberfläche auf. Der Aufstieg kann beispielsweise fein geriffelt sein.
Dies kann dazu beitragen, einem Lebewesen mehr Halt zum Laufen und/oder Kriechen zu
bieten. Die Fangvorrichtung kann eine lipophile Oberfläche aufweisen. Dies kann dazu
beitragen, Verschmutzungen zu binden, die eine Affinität für lipophile Stoffe aufweisen,
beispielsweise Fette und fettartige Substanzen, etwa Creme, Öl und/oder Lotion, insbesondere
zum Sonnenschutz, aber auch Hautfett.
[0012] Der Grundriss eines erfindungsgemäßen Oberflächenskimmers ist bevorzugt polygonal,
besonders bevorzugt quadratisch, dreieckig, fünfeckig, sechseckig, siebeneckig oder
achteckig. Grundrissecken können dabei abgeschrägt und/oder abgerundet sein. Alternativ
kann der Grundriss eine beliebige andere Form annehmen, beispielsweise oval, rund
oder eine unregelmäßige Form.
[0013] Der Oberflächenskimmer kann mit einem Behälter, der zur Aufnahme von Poolreinigungstabletten
und/oder anderen Chemikalien geeignet ist, ausgestattet sein. Die Chemikalien können
in festem und/oder flüssigem und/oder gasförmigem Zustand und in gelöstem und/oder
ungelöstem Zustand vorliegen. Der Behälter ist bevorzugt zumindest teilweise wasserdurchlässig
gefertigt, etwa als Korb und/oder Netz und/oder wasser- und chemikalienpermeable Membran,
sodass die Chemikalien nach und nach an das Gewässer abgegeben werden. Ferner ist
es bevorzugt, dass der Behälter mit dem restlichen Oberflächenskimmer reversibel,
beispielsweise über eine Steckverbindung oder ein Schraubgewinde, verbunden ist und
zum Zwecke der Befüllung gelöst und wieder befestigt werden kann. Alternativ oder
zusätzlich weist der Behälter eine Befüllungsöffnung mit Verschluss auf.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform kann der Oberflächenskimmer eine oder mehrere Einrichtungen
zur Überwachung der Wasserqualität und/oder der Wassertemperatur aufweisen. Bei einer
solchen Einrichtung können chemische, mechanische und/oder elektrische Verfahren zum
Einsatz kommen. Bevorzugt ist eine Einrichtung zur Anzeige der gemessenen Wasserqualität
und/oder der gemessenen Wassertemperatur integriert. Die Anzeige kann eine elektronische
Anzeige, beispielsweise ein Lämpchen, eine LED und/oder einen Display zur Anzeige
von Text und/oder Symbolen aufweisen. Die Anzeige kann zusätzlich oder ausschließlich
eine mechanische Komponente, etwa einen Zeiger und/oder eine Flüssigkeitssäule, und/oder
eine chemische Anzeige, jeweils gegebenenfalls mit einer Skala, aufweisen. Beispielsweise
kann der Oberflächenskimmer den pH-Wert des Gewässers, beispielsweise mittels Indikatorpapier
oder -stäbchen, messen und anzeigen. Möglich ist auch eine pH-Messung und Anzeige
mittels pH-Meter. Des Weiteren kann der Oberflächenskimmer ein elektronisches oder
ein auf einer Flüssigkeitssäule basierendes Thermometer aufweisen. Weiterhin kann
der Oberflächenskimmer eine Einrichtung zur Messung der Chlorgehalts im Wasser und/oder
eine Einrichtung zur Anzeige des Chlorgehalts im Wasser aufweisen.
[0015] In einer Ausführungsform nutzt der Oberflächenskimmer externe Kräfte, beispielsweise
Luft- und/oder Wasserströmungen, um sich über die Wasseroberfläche zu bewegen und
dabei Verunreinigungen einzusammeln. In einer weiteren Ausführungsform kann der Oberflächenskimmer
zur Steigerung seiner Effizienz ein eigenes Antriebssystem aufweisen, das einen Vortrieb
des Oberflächenskimmers generiert. Das Antriebssystem weist bevorzugt einen Motor
auf, der bevorzugt elektrische Energie nutzt, um den Oberflächenskimmer zu bewegen.
Der Vortrieb des Oberflächenskimmers wird bevorzugt generiert, indem der Motor eine
passend skalierte Schiffsschraube antreibt und/oder eine Pumpe betreibt, die Wasser
aus dem Gewässer ansaugt und durch einen Auslass wieder ausstößt, wodurch ein Wasserstrahl
und damit ein Rückstoß erzeugt wird, der für den Vortrieb genutzt wird. Das Antriebssystem
ist dabei bevorzugt so konstruiert, dass das einströmende Wasser zunächst die Fanglippe
und den Sammelabschnitt der Fangvorrichtung passiert, bevor es die Schiffsschraube
bzw. die Pumpe passiert. Alternativ oder zusätzlich passiert das einströmende Wasser
einen Wasserdurchlässigen Sicherheitsfilter, der die Schiffsschraube bzw. die Pumpe
von der Umgebung abschirmt. Dadurch werden einerseits Beschädigungen am Oberflächenskimmer
durch größere und/oder besonders harte Objekte und andererseits Verletzungen von Mensch,
Tier und/oder sonstigen Objekten wie beispielsweise Spielzeug oder Pflanzen vermieden.
[0016] Bevorzugt erzeugt ein Oberflächenskimmer mit eigenem Antrieb mit dem zum Zwecke des
Vortriebs bewegten Wasser Wellen auf der Oberfläche des Gewässers, wodurch die Oberfläche
für Lebewesen besser wahrnehmbar wird. Dadurch wird bereits die Eintragsrate von Tieren
in das Gewässer reduziert, sodass sich der Reinigungs- bzw. Rettungsaufwand reduziert.
Desweiteren wird dem Gewässer durch die Erzeugung von Oberflächenwellen Sauerstoff
zugeführt, was insbesondere die Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts von Schwimmteichen,
Teichen und Seen begünstigt.
[0017] Bevorzugt ist das Antriebssystem des Oberflächenskimmers derart ausgeführt, dass
ein Vortrieb in mehrere Richtungen generiert werden kann. Die unterschiedlichen Vortriebsrichtungen
werden bevorzugt durch den Einsatz mehrerer Schiffsschrauben und/oder Auslässe für
Wasserstrahlen, die je nach gewünschter Richtung unterschiedlich starke Vortriebskräfte
erzeugen, generiert. Alternativ oder zusätzlich ist eine Schiffsschraube und/oder
ein Auslass beweglich, sodass ein und dieselbe Schiffsschraube bzw. ein und derselbe
Auslass Vortrieb in mehrere Richtungen erzeugen kann. Alternativ oder zusätzlich werden
verschiedene Vortriebsrichtungen durch verschiedene Stellungen eines Leitwerks unterhalb
der Wasseroberfläche erzeugt.
[0018] Vorzugsweise ändert der Oberflächenskimmer in einstellbaren regelmäßigen und/oder
zufällig festgelegten Intervallen selbstständig seine Vortriebsrichtung, um so nach
und nach die gesamte Oberfläche des Gewässers abzufahren. Bevorzugt unterscheiden
sich zwei direkt aufeinander folgende Bewegungsrichtungen zumindest regelmäßig um
90° bis 270°, besonders bevorzugt um 110° bis 250°, besonders bevorzugt um 135° bis
225°. Dies stellt sicher, dass der Oberflächenskimmer nicht in Ecken und/oder kleinen
Buchten von Schwimmbecken und/oder Teichen gefangen bleibt.
[0019] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Oberflächenskimmers weist ein Detektionssystem
auf, das ein Hindernis in Bewegungsrichtung des Oberflächenskimmers detektiert. Bei
Detektion eines Hindernisses wird das Antriebssystem derart angesteuert, dass der
Oberflächenskimmer seine Vortriebsrichtung ändert. Das Detektionssystem kann dabei
mechanisch oder elektronisch mit dem Antrieb gekoppelt sein.
[0020] Vorzugsweise weist der Oberflächenskimmer einen Platz für die Aufnahme eines, wiederaufladbaren
und/oder nicht-wiederaufladbaren, Speichers für elektrische Energie auf, wobei dieser
Platz vorzugsweise wasserdicht gegen die äußere Umgebung abgeschlossen ist. Bevorzugt
sind elektrische Kontakte integriert, die für den Anschluss des Speichers für elektrische
Energie geeignet sind und über die der Oberflächenskimmer mit dem Speicher elektrisch
verbunden wird.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Oberflächenskimmer ein Solarpaneel
auf, das vorzugsweise auf der Oberseite des Oberflächenskimmers angebracht ist. Die
vom Solarpaneel erzeugte elektrische Energie kann direkt genutzt und/oder für eine
spätere Nutzung in einem elektrischen Speicher gespeichert werden.
[0022] Die elektrische Energie, die von einem Solarpaneel oder von einem elektrischen Speicher
bereitgestellt sein kann, kann beispielsweise vom Antriebssystem, vom Detektionssystem
und/oder von Einrichtungen zur Überwachung von Wasserqualität und/oder Wassertemperatur
genutzt werden.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Oberflächenskimmer einen Mikroprozessor
auf, der dazu verwendet werden kann, gegebenenfalls eine(n) vorgesehene Benutzereingabe,
Messung, Anzeige, Vortrieb, Detektion, Steuervorgang, Energiegewinnung, Energieleitung
und/oder Energienutzung auszuführen und/oder zu koordinieren und/oder zu prozessieren
und/oder zu steuern.
[0024] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Oberflächenskimmers
anhand der Figuren näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1A
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Oberflächenskimmers;
- Fig. 1B
- eine Draufsicht des erfindungsgemäßen Oberflächenskimmers aus Fig. 1A;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Fangvorrichtung entlang der Linie C-D des erfindungsgemäßen
Oberflächenskimmers aus Fig. 1B;
- Fig. 3
- einen Querschnitt entlang der Linie A-B des erfindungsgemäßen Oberflächenskimmers
aus Fig. 1B;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Oberflächenskimmers aus Fig. 1A,
wobei ein Teil des Oberflächenskimmers aufgeschnitten dargestellt ist.
[0025] Fig. 1A zeigt die Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Oberflächenskimmers 2. Der Oberflächenskimmer 2 weist eine Fangvorrichtung 4 mit einem
Aufstieg 6 auf. Der Oberflächenskimmer 2 weist außerdem einen Schwimmkörper 8 auf,
der beispielsweise Polystyrol aufweist. Der Schwimmkörper 8 ist derart dimensioniert,
dass sich eine Fanglippe 10 der Fangvorrichtung 4 an oder knapp unterhalb der Wasseroberfläche
12 befindet, was einer für seine Funktionsweise optimierten Eintauchtiefe des Oberflächenskimmers
2 im Wasser 14 entspricht.
[0026] Wie aus der Draufsicht in Fig. 1B ersichtlich ist, weist die Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Oberflächenskimmers 2 eine umlaufende Fangvorrichtung 4 auf, dessen
Fanglippe 10 dementsprechend die vollen 360° der möglichen Bewegungsrichtungen des
Oberflächenskimmers 2 parallel zur Wasseroberfläche 12 abdeckt. Die hier dargestellte
Ausführungsform hat in der Draufsicht gemäß Fig. 1B einen quadratischen Grundriss
mit abgeschrägten Ecken, kann jedoch in anderen Ausführungsformen auch andere Grundrissformen,
z.B. rechteckig, rund, polygonal oder oval, haben und mit voll umlaufender oder teilweise
umlaufender Fangvorrichtung 4 ausgestattet sein.
[0027] Die Fangvorrichtung 4 der in der Figuren 1A und 1B dargestellten Ausführungsform
weist Streben 16 auf, die ein Netz 18, das bevorzugt Kunststoff aufweist, in seine
vorgesehen Form spannen. Das Netz 18 weist bevorzugt eine Maschenweite von 0,5 bis
2 mm auf, wodurch einerseits das Einfangen von Verunreinigungen und andererseits eine
hinreichend große Wasserdurchflussrate gewährleistet ist.
[0028] Fig. 2 zeigt einen schematischen Querschnitt durch die Fangvorrichtung 4 entlang
der Linie C-D aus Fig. 1B. Die Fangvorrichtung 4 weist auf der Linie von D nach C
eine allgemein S-förmige Kontur auf, d.h. die Fanglippe 10 wölbt sich aus dem Wasser
14 nach oben durch die Wasseroberfläche 12 hindurch und geht in den nach unten gewölbten
Sammelabschnitt 20 über, der sich teilweise unterhalb der Wasseroberfläche 12 befindet.
Der Sammelabschnitt 20 geht auf der der Fanglippe 10 gegenüberliegenden Seite in eine
schräge Rampe über, die den Aufstieg 6 bildet und bis zum zentralen Schwimmkörper
8 des Oberflächenskimmers 2 reichen kann. Der Aufstieg 6 ist dabei bevorzugt nicht
zu steil, bevorzugt mit einer Steigung von 10 % bis 60 %, und von einer Oberflächenbeschaffenheit,
die es Tieren, beispielsweise Insekten wie Bienen und Hummeln, ermöglicht, darauf
zu laufen. Bevorzugt weist die Oberfläche eines, wie in der Fig. 2 gezeigten, als
Netz ausgebildeten Aufstiegs eine Struktur auf, die eingesammelten Lebewesen, etwa
Hummeln und/oder Bienen, genug Halt bietet, dass diese aus dem Sammelabschnitt herauslaufen
und/oder -kriechen können. Bevorzugt ist die Maschenweite entsprechend fein gewählt
und/oder die Dicke und/oder das Material des für das Netz verwendeten Garns entsprechend
gewählt (z.B. 1 mm bis 10 mm oder 2 mm bis 5 mm Maschenweite). Bewegt sich die in
der Fig. 1B dargestellte Ausführungsform auf der Wasseroberfläche 12, so wird eine
Verunreinigung, beispielsweise Laub, Blütenblätter oder ein Insekt, die mit genügend
relativer Geschwindigkeit auf die Fanglippe 10 trifft, über die Fanglippe 10 in den
Sammelabschnitt 20 befördert. Dieses Funktionsprinzip gilt für jede Bewegungsrichtung
des Oberflächenskimmers parallel zur Wasseroberfläche 12, da die Fanglippe 10 der
dargestellten Ausführungsform jede dieser Bewegungsrichtungen abdeckt. Die S-Form
der Fangvorrichtung 4 bewirkt, dass eine einmal aufgesammelte Verunreinigung mit hoher
Wahrscheinlichkeit unabhängig von der Bewegungsrichtung des Oberflächenskimmers 2
im Sammelabschnitt 20 verbleibt, bis der Oberflächenskimmer 20 manuell geleert wird.
Handelt es sich bei der Verunreinigung um ein Tier, etwa eine Biene oder eine Hummel,
so ermöglicht der Aufstieg 6 in Form einer Rampe dem Tier die Selbstrettung aus dem
Sammelabschnitt 20.
[0029] An der Oberseite seines zentralen Schwimmkörpers 8 weist die in Fig. 1B dargestellte
Ausführungsform Solarpaneele 22 auf, die aus Licht gewonnene elektrische Energie bereit
stellen. Dies ist im Querschnitt der Figur 3 näher gezeigt. Die solchermaßen gewonnene
Energie wird sofort für die Erzeugung von Vortrieb genutzt oder für einen späteren
Gebrauch in einem Speicher für elektrische Energie (nicht dargestellt) gespeichert.
Alternativ oder zusätzlich wird die Energie sofort und/oder später für den Betrieb
eines oder mehrerer Messgeräte und/oder Anzeigen (jeweils nicht dargestellt) verwendet.
[0030] Wie in Fig. 3 dargestellt ist, weist die hier beschriebene Ausführungsform im unteren
Bereich einen Behälter 24 für die Aufnahme von Chemikalien 26, beispielsweise Chlortabletten,
auf. Der Behälter 24 kann mit dem Oberflächenskimmer 2 reversibel über eine Steckverbindung
verbunden sein und kann zum Zwecke der Befüllung gelöst und wieder befestigt werden.
Die während des Betriebs mitgeführten Chemikalien 26 werden sukzessive, z.B. durch
eine durchlässige Behälterwand, an das Wasser 14 abgegeben.
[0031] Des Weiteren weist der in Fig. 3 dargestellte Oberflächenskimmer 2 vorzugsweise mindestens
einen Elektromotor 28 auf, der den Vortrieb des Oberflächenskimmers 2 unter Umwandlung
elektrischer Energie, die er direkt aus den Solarpaneelen 22 und/oder aus (nicht dargestellten)
Speichern für elektrische Energie bezieht, bereitstellt. In der vorliegenden Ausführungsform
betreibt der Elektromotor 28 mindestens eine Pumpe, welche durch Ansaugen von Wasser
14 und dessen Ausstoß durch einen Auslass einen Wasserstrahl und damit einen auf dem
Rückstoßprinzip basierenden Vortrieb generiert.
[0032] Für eine bessere Übersicht sind einige der vorgenannten Bauteile in Fig. 5 nochmals
in einer perspektivischen und zu einem Viertel aufgeschnittenen Ansicht dargestellt.
1. Schwimmender Oberflächenskimmer (2), der einen Schwimmkörper (8) und eine Fangvorrichtung
(4) zum Aufnehmen und Sammeln von auf einer Wasseroberfläche (12) schwimmenden Verunreinigungen
aufweist, wobei die Fangvorrichtung (4) eine Fanglippe (10), einen Sammelabschnitt
(20) zum Sammeln eingefangener Verunreinigungen und einen an den Sammelabschnitt (20)
und den Schwimmkörper (8) angeschlossenen Aufstieg (6) aufweist.
2. Oberflächenskimmer nach Anspruch 1, wobei sich der Sammelabschnitt (20) an die Fanglippe
(10) und der Aufstieg (6) an den Sammelabschnitt (20) jeweils derart anschließt, dass
der Oberflächenskimmer (2) entlang eines Weges von der Außenkante der Fanglippe (10)
über den Sammelabschnitt (20) bis in den Aufstieg (6) hinein ein Oberflächenprofil
aufweist, das zunächst ansteigt, anschließend abfällt und daran anschließend wieder
ansteigt, und/oder wobei die Fanglippe (10) und der Sammelabschnitt (20) eine lipophile
Oberfläche aufweisen, und/oder wobei die Fangvorrichtung (4) partiell wasserdurchlässig
ist.
3. Oberflächenskimmer nach Anspruch 1 oder 2, wobei sich der Sammelabschnitt (20) an
die Fanglippe (10) und der Aufstieg (6) an den Sammelabschnitt (20) anschließt, und
wobei die Fanglippe (10) in einer nach oben gewölbten Zone die Wasseroberfläche (12)
durchbricht, der Sammelabschnitt (20) eine nach unten gewölbte Zone unterhalb der
Wasseroberfläche (12) aufweist und der Aufstieg (6) aus dem Sammelabschnitt (20) heraus
bis auf eine Höhe über der Wasseroberfläche (12), bevorzugt mindestens 10 mm über
die Wasseroberfläche (12) hinaus, führt.
4. Oberflächenskimmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Oberflächenskimmer
(2) frei schwimmt.
5. Oberflächenskimmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Oberflächenskimmer
(2) ein für seinen Vortrieb geeignetes Antriebssystem, bevorzugt mit mindestens einer
Schiffsschraube und/oder mindestens einem Wasserstrahl, aufweist.
6. Oberflächenskimmer nach Anspruch 5, wobei die von dem Antriebssystem erzeugte Bewegung
von Wasser (14) zu einer Wellenbildung an der Wasseroberfläche (12) führt, wobei die
Wellenbildung dafür ausreicht, dass Insekten die Wasseroberfläche (12) als solche
wahrnehmen können.
7. Oberflächenskimmer nach Anspruch 5 oder 6, wobei das Antriebssystem für den Vortrieb
in mehrere Richtungen ausgebildet ist.
8. Oberflächenskimmer nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei das Antriebssystem die
Vortriebsrichtung selbstständig in gleichen und/oder zufällig festgelegten Zeitintervallen
ändert.
9. Oberflächenskimmer nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei der Oberflächenskimmer
(2) ein Detektionssystem zur Detektion von Hindernissen aufweist und wobei das Antriebssystem
die Vortriebsrichtung bei Detektion eines Hindernisses selbstständig derart ändert,
dass sich der Oberflächenskimmer (2) von dem Hindernis entfernt.
10. Oberflächenskimmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Oberflächenskimmer
(2) einen Raum für die Aufnahme eines wiederaufladbaren oder nicht-wiederaufladbaren
Speichers für elektrische Energie aufweist, und wobei der Oberflächenskimmer (2) elektrische
Kontakte, die für den Anschluss des Speichers für elektrische Energie geeignet sind,
aufweist.
11. Oberflächenskimmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Oberflächenskimmer
mindestens ein Solarpaneel (22) aufweist.
12. Oberflächenskimmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Oberflächenskimmer
(2) mindestens einen Behälter (24) zur Aufnahme und Abgabe von Chemikalien (26) aufweist.
13. Oberflächenskimmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Oberflächenskimmer
(2) mindestens eine Einrichtung zur Überwachung der Wasserqualität und/oder der Wassertemperatur
aufweist und/oder wobei der Oberflächenskimmer (2) mindestens eine Einrichtung zur
Anzeige der Wasserqualität und/oder der Wassertemperatur aufweist.
14. Oberflächenskimmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Fangvorrichtung
(4) mindestens eine, bevorzugt mindestens zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben oder
acht Streben (16), und mindestens ein über die Streben (16) gespanntes Netz (18) aufweist.
15. Oberflächenskimmer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Aufstieg (6)
eine Steigung von 0% bis 70%, bevorzugt 1 % bis 66%, stärker bevorzugt 10% bis 60%,
stärker bevorzugt 2% bis 45%, stärker bevorzugt 3% bis 30 %, besonders bevorzugt 4%
bis 15 %.