(19)
(11) EP 3 211 229 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.08.2017  Patentblatt  2017/35

(21) Anmeldenummer: 16203578.6

(22) Anmeldetag:  13.12.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F04B 1/12(2006.01)
F04B 53/16(2006.01)
F03C 1/06(2006.01)
F04B 1/14(2006.01)
F04B 53/22(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 24.02.2016 CH 2432016

(71) Anmelder: Liebherr Machines Bulle SA
1630 Bulle (CH)

(72) Erfinder:
  • Del Aquila, Marko
    3012 Bern (CH)
  • Lanevongsa, Van No
    3177 Laupen (CH)
  • Kurzen, Andreas
    3772 St. Stephan (CH)

(74) Vertreter: Laufhütte, Dieter 
Lorenz Seidler Gossel Rechtsanwälte Patentanwälte Partnerschaft mbB Widenmayerstraße 23
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) AXIALKOLBENMASCHINE, INSBESONDERE AXIALKOLBENPUMPE


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Axialkolbenmaschine, insbesondere Axialkolbenpumpe, umfassend: ein Gehäuse, eine Öffnung in dem Gehäuse, und eine Triebwelle, die in dem Gehäuse gelagert ist und aus der Öffnung des Gehäuses teilweise heraussteht, gekennzeichnet durch einen Flanschteil, der in die Öffnung eingeführt ist und eine Ausnehmung aufweist, wobei die Triebwelle durch die Ausnehmung des Flanschteils geführt ist, und die Öffnung ein Innengewinde und der Flanschteil ein Außengewinde aufweist, die miteinander in Eingriff stehen.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Axialkolbenmaschine, insbesondere einer Axialkolbenpumpe, sowie ein Verfahren zum Zusammenfügen einer Axialkolbenmaschine.

[0002] Eine typische Ausgestaltung einer Axialkolbenmaschine ist eine Axialkolbenpumpe. Diese ist ein Energiewandler, der über seine Triebwelle mechanische Leistung aufnimmt und hydraulische Leistung abgibt, indem auf der Niederdruckseite eines Ölkreislaufs Öl angesaugt wird und die mechanische Leistung - abzüglich bestehender Wirkungsgradverluste, wie Reibung, Schluckverluste, oder ähnliches - zum Aufbau von Kompressionsleistung genutzt wird, welche in die Hochdruckseite eines Ölkreislaufs eingespeist wird, um diese dann an einen oder mehrere Verbraucher von hydraulischer Leistung zuzuführen.

[0003] Für das grundlegende Verständnis der Erfindung ist es hilfreich zu wissen, dass eine Axialkolbenpumpe mehrere trommelrevolverartig angeordnete Kolben besitzt, die um eine Rotationsachse rotierbar sind. Um von der Niederdruckseite Hydraulikflüssigkeit anzusaugen, vollziehen die Kolben während eines halben Umlaufs eine zur Rotationsachse parallele Hubbewegung, wohingegen sie den anderen halben Umlauf einer Vollrotation um die Rotationsachse eine Senkbewegung ausführen, um das angesaugte Hydraulikfluid der Hochdruckseite zuzuführen.

[0004] Damit die Menge des geförderten Fluids steuerbar ist, ist es möglich, den maximalen Hub, den der Kolben während eines Umlaufs um die Rotationsachse ausführt, mit Hilfe einer sogenannten Schwenkwiege (die auch als Schrägscheibe bezeichnet wird) einzustellen. Der die Hubbewegung ausführende Kolben ist bei einem Umlauf um die Rotationsachse ständig parallel zur dieser ausgerichtet und wird mit Hilfe eines Gleitschuhs, der an den Kolben gelenkig angebracht ist, an die von der Schwenkwiege und der Rückzugsplatte vorgegebene Bewegung gezogen bzw. gedrängt. Dabei dreht sich die Schwenkwiege nicht mit den Kolben mit, so dass die an den Kolben befestigten Gleitschuhe eine Gleitbewegung auf der den Gleitschuhen zugewandten Fläche der Schwenkwiege vollziehen.

[0005] Die grundlegende Funktionsweise einer Axialkolbenpumpe wird anhand der Fig. 1 später detaillierter erläutert.

[0006] Aufgrund der in einer Axialkolbenmaschine auftretenden Kräfte und der Vielzahl von zusammenwirkenden Bauteilen ist bei der Herstellung einer solchen Maschine auf besonders enge Fertigungstoleranzen der relevanten Abmaße zu achten. Insbesondere ist es dabei von hoher Wichtigkeit, die Anordnungsposition der Triebwelle in der Axialkolbenmaschine besonders exakt zu fixieren. Bereits ein geringes Abweichen der optimalen Axialposition der Triebwelle verkürzt die Dauerfestigkeit der Axialkolbenmaschine.

[0007] Im Stand der Technik werden daher besonders strikte Fertigungstoleranzen bei Bauteilen angewandt, die einen Einfluss auf die korrekte axiale Einbaulage der Triebwelle haben. Daher unterliegt auch die Triebwelle selbst besonders hohen Fertigungsanforderungen, die die Herstellung einer Axialkolbenmaschine kostspielig machen. Dennoch lassen sich gewisse Toleranzen nicht vollständig vermeiden.

[0008] Um die Anordnungsposition der Triebwelle bezüglich des Gehäuses der Axialkolbenmaschine korrekt einzustellen, werden im Stand der Technik Distanzscheiben verwendet, die Abweichungen zur korrekten Axialposition der Triebwelle ausgleichen sollen (vgl. Distanzscheiben 101 und 102 in den Stand der Technik wiedergegebenen Figuren 4 und 5).

[0009] Aufgrund unterschiedlicher Bauteiltoleranzen werden - obwohl für die gleich Funktion und am gleichen Einbauort bestimmt - Distanzscheiben unterschiedlicher Dicke verwendet, um die sich jeweils ergebende Abweichung von der korrekten Axialposition möglichst vollständig auszugleichen. Von daher ist bei der Montage stets eine gewisse Anzahl unterschiedlicher Distanzscheiben mit verschiedener Dicke vorzuhalten, wobei typischerweise Distanzscheiben mit einer jeweiligen Stufung von 0,05 mm verwendet werden.

[0010] Problematisch an der Verwendung von Distanzscheiben mit unterschiedlicher Dicke ist es, dass somit nur eine Kompensation in gewissen Abstufungen erfolgen kann. Daher ergibt sich in der Realität für nahezu jede Axialkolbenmaschine eine Unter- bzw. Überkompensation beim Versuch die korrekte axiale Einbauposition zu erreichen. Dies ist unter anderem den diskreten Stufungen der Distanzscheibendicken geschuldet.

[0011] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Axialkolbenmaschine bereitzustellen, bei der die axiale Kompensation der Triebwelle, also die optimale axiale Einbauposition, erreicht werden kann. Darüber hinaus soll gleichzeitig eine Kostenreduktion erreicht werden, die durch die strikten Fertigungstoleranzen aus dem Stand der Technik bzw. den hieraus sich ergebenden Produktionsausschuss bei den Bauteilen für die Axialkolbenmaschine hervorgerufen wird. Dies gelingt mit einer Axialkolbenmaschine, die sämtliche in Anspruch 1 beschriebenen Merkmale umfasst.

[0012] Danach umfasst die Axialkolbenmaschine, insbesondere eine Axialkolbenpumpe, ein Gehäuse, eine Öffnung in dem Gehäuse und eine Triebwelle, die in dem Gehäuse gelagert ist und aus der Öffnung des Gehäuses teilweise heraussteht. Die Axialkolbenmaschine ist durch einen Flanschteil gekennzeichnet, der in die Öffnung eingeführt ist und eine Ausnehmung aufweist, wobei die Triebwelle durch die Ausnehmung des Flanschteils geführt ist, und die Öffnung ein Innengewinde und der Flanschteil ein Außengewinde aufweist, die miteinander in Eingriff stehen.

[0013] Das Pumpengehäuse kann mit einem ein Außengewinde aufweisendes Flanschteil an einer Austrittsseite der Triebwelle verbunden werden. Die Triebwelle wird dabei durch eine Ausnehmung des Flanschteils geführt. Durch diese Anordnung und das an der Öffnung angeordnete Innengewinde bzw. das Außengewinde an dem Flanschteil kann der Flansch unterschiedlich weit in das mit dem Innengewinde versehene Pumpengehäuse eingedreht werden und die Triebwelle an der idealen Axialposition angeordnet werden bzw. die axiale Bewegungsmöglichkeit der Triebwelle auf das gewünschte Optimum einengen.

[0014] Von daher ist es nicht mehr länger erforderlich, die im Stand der Technik verwendeten Distanzscheiben zum Ausgleichen von Fertigungstoleranzen heranzuziehen. Die Positionierung der Triebwelle in Axialrichtung ist durch die Eindrehtiefe des Flanschteils variierbar.

[0015] Es ist also möglich, die Triebwelle aufgrund der Variabilität der erfindungsgemäßen Kolbenmaschine beim Zusammenfügen der Axialkolbenmaschine unabhängig von den in der Praxis vorkommenden Bauteiltoleranzen in der idealen Einbaulage zu fixieren bzw. die axiale Bewegungsmöglichkeit der Triebwelle auf den optimalen Bereich einzuengen. Dies wird durch das Eingreifen des Außengewindes des Flanschteils in das Innengewinde der Öffnung des Pumpengehäuses bzw. der dadurch in Axialrichtung der Triebwelle veränderlichen Positionierbarkeit dieser beiden Bauteile zueinander erreicht.

[0016] Da diese relative Positionsverschiebung zudem kontinuierlich ausgeführt werden kann, wird der aus dem Stand der Technik bekannte Nachteil die Triebwelle bezüglich des Gehäuses lediglich stufenweise verschieben zu können, überwunden. Von daher ist mit der Erfindung eine exakte Kompensation etwaiger Fertigungstoleranzen möglich, die die axiale Position der Triebwelle beeinflusst.

[0017] Nach einer optionalen Modifikation der Erfindung ist der Flanschteil dazu ausgelegt, direkt oder indirekt mit der Triebwelle zusammenzuwirken, um eine axiale Position und/oder eine axiale Bewegungsmöglichkeit der Triebwelle in dem Gehäuse zu beeinflussen, vorzugsweise zu fixieren.

[0018] Vorzugsweise erfolgt das Beeinflussen der axialen Position und/oder der axialen Bewegungsmöglichkeit der Triebwelle in Abhängigkeit der Position von Flanschteil zur Öffnung des Gehäuses. Dadurch ist möglich, dass das Beeinflussen in Abhängigkeit der axialen Relativposition vom Flanschteil zur Öffnung erfolgt. Hierbei beschreibt die axiale Relativposition des Flanschteils zu der Öffnung die relative Positionsverschiebung der beiden Bauteile in Axialrichtung der Triebwelle.

[0019] Nach einer Fortbildung der Erfindung erfolgt das Zusammenwirken von Flanschteil und Triebwelle mit Hilfe einer Auskragung oder einer Einkragung an der Triebwelle. Eine Einkragung oder eine Auskragung der Triebwelle umfasst dabei eine zur Axialrichtung der Triebwelle senkrechte Komponente.

[0020] Zudem ist möglich, dass das Flanschteil in Kontakt mit einem Lager zum Lagern der Triebwelle in dem Gehäuse steht, und das Lager die Auskragung oder die Einkragung der Triebwelle kontaktiert. Dabei kann vorgesehen sein, dass das Lager in Axialrichtung verschiebbar ist. Dadurch kann die Positionsverschiebung des Flanschteils gegenüber der Öffnung des Pumpengehäuses über das die Triebwelle lagernde Lager an die Triebwelle selbst weiter gegeben werden. Hierbei ist es von Vorteil, wenn das Lager verschiebbar zur Axialrichtung der Triebwelle angeordnet ist.

[0021] Gemäß einer Fortbildung der Erfindung ist es möglich, dass der Flanschteil eine Ringform aufweist, an dessen Außenumfang das mit der Öffnung des Gehäuses zusammenwirkende Außengewinde vorgesehen ist und dessen Innenumfang der Rand der Ausnehmung ist, durch die die Triebwelle geführt ist.

[0022] Vorzugsweise ist der Flanschteil mit seinem Außengewinde in das Innengewinde der Öffnung eingeschraubt. Die Einschraubtiefe des Flanschteils in die Öffnung beeinflusst vorzugsweise eine axiale Position und/oder eine axiale Bewegungsmöglichkeit der Triebwelle in dem Gehäuse.

[0023] Nach einer weiteren Modifikation der Erfindung erfolgt die Lagerung der Triebwelle in dem Gehäuse über ein Kegellager, ein Kugelrollenlager, ein Zylinderrollenlager, ein Rollenlager, ein Nadellager, ein Gleitlager und/oder ein Kugellager.

[0024] Zudem kann vorgesehen sein, dass die Triebwelle an mindestens zwei in Axialrichtung voneinander beabstandeten Lagern gelagert ist. Die Axialrichtung beschreibt hierbei die Axialrichtung der Triebwelle.

[0025] Vorzugsweise steht die Triebwelle an einer Austrittsseite aus dem Gehäuse teilweise hervor, wobei die Öffnung des Gehäuses ist ebenfalls an dieser Austrittsseite angeordnet ist.

[0026] Nach einer Fortbildung der Erfindung ist der Flanschteil vollständig in der Öffnung versenkt, sodass keine Bestandteile des Flanschteils zu einer Austrittsseite der Triebwelle aus der Öffnung des Gehäuses hervorstehen.

[0027] Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Zusammenfügen einer Axialkolbenmaschine nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungen. Das Verfahren umfasst die Schritte eines Einsteckens der Triebwelle in das Gehäuse, indem die Triebwelle durch die Öffnung des Gehäuses eingeführt wird, eines Durchführens des aus dem Gehäuse hervortretenden Endes der Triebwelle durch die Ausnehmung des Flanschteils, und eines Eindrehens des Flanschteils mit seinem Außengewinde in das Innengewinde der Öffnung zum Beeinflussen einer axialen Position und/oder einer axialen Bewegungsmöglichkeit der Triebwelle in dem Gehäuse.

[0028] Durch das Verfahren zum Zusammenfügen der Axialkolbenmaschine wird die Vereinfachung zum Anordnen der Triebwelle an der optimalen Axialposition bezüglich des Gehäuses deutlich. Das im Stand der Technik erforderliche Anbringen von Distanzscheiben zur Korrektur der Axialposition der Triebwelle in Bezug auf das Gehäuse kann entfallen.

[0029] Vorzugsweise umfasst das Verfahren ein Eindrehen des Flanschteils in die Öffnung des Gehäuses mit einem vorbestimmten Drehmoment.

[0030] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass vor der Serienproduktion bzw. Serienmontage der erfindungsgemäßen Axialkolbenmaschine dasjenige Drehmoment ermittelt wird, mit dem der Flanschteil eingedreht werden muss, sodass die Triebwelle die optimale axiale Bewegungsmöglichkeit bzw. die optimale Axialposition aufweist. Bei der späteren Serienproduktion bzw. Serienmontage wird der Flanschteil genau mit diesem Drehmoment montiert, sodass das erfindungsgemäße Verfahren das Zusammenfügen einer Axialkolbenmaschine vereinfacht und die optimale Axialposition der Triebwelle vereinfacht werden kann.

[0031] Darüber hinaus umfasst die Erfindung eine Baumaschine mit einer Axialkolbenmaschine, insbesondere einer Axialkolbenpumpe, nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungen.

[0032] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der im Detail beschriebenen Figuren ersichtlich. Es zeigen:
Fig. 1:
einen Längsschnitt durch eine Axialkolbenpumpe,
Fig. 2:
einen Teilbereich des Längsschnitts der Axialkolbenpumpe,
Fig. 3:
einen Teilbereich des Längsschnitts der Axialkolbenpumpe,
Fig. 4:
eine Triebwelle mit einer aus dem Stand der Technik bekannten Lagerung für eine Axialkolbenpumpe, und
Fig. 5:
eine Triebwelle mit einer aus dem Stand der Technik bekannten Lagerung für eine Axialkolbenpumpe.


[0033] Fig. 1 zeigt einen axialen Längsschnitt mit einer Kennzeichnung der für das Verständnis der Erfindung relevanten Bauteile. Die Triebwelle 3 ist mit dem sogenannten Triebwerk 110, das ist eine Zylindertrommel, in der trommelrevolverartig mehrere mit Hydraulikkolben 120 (genannt Triebwerkskolben 120) bestückte Zylinderbohrungen (genannt Triebwerkszylinderbohrungen) eingearbeitet sind, verbunden. In der Nullstellung - die in der Fig. 1 dargestellt ist -, in der keine Öleinspeisung an der Hochdruckseite vorliegt, erfolgt keine koaxiale Bewegung der in den Zylinderbohrungen beherbergten Triebwerkskolben 120.

[0034] Damit die besagte Energiewandlung erfolgen kann, muss im Zuge der Drehung des Triebwerks 110 eine entsprechende koordinierte axiale Bewegung jedes Triebwerkskolbens 120 erfolgen, so dass sich dieser aus seiner Triebwerkszylinderbohrung (bis zum Erreichen einer Endposition) solange heraus bewegt, wie der entsprechende Zylinder mit der Öl-Niederdruckseite verbunden ist und der Triebwerkskolben 120 dann wieder in den Triebwerkszylinderbohrung hineingepresst wird, wenn dieser mit der Öl-Hochdruckseite verbunden ist. Die Koordination zwischen der Winkelposition des Triebwerks 110 und der abgestimmten Verbindung der einzelnen Triebwerkszylinderbohrungen mit jeweils einem der beiden extremen Öldruckniveaus des Öl-Hauptkreislauf, d. h. dem Hochdruck oder dem Niederdruck erfolgt über die sogenannte Steuerplatte, die selber drehfest gelagert ist und in der über der Umlaufbahn der Triebwerkszylinderbohrung jeweils über den Winkelbereich abgestimmte Bohrungen vorhanden sind, so dass im Zuge der Drehung des Triebwerks 120 die momentan erforderliche Anbindung zwischen jeder jeweiligen Triebwerkszylinderbohrung und den beiden extremen Öldruckniveaus des Öl-Hauptkreislauf, d. h. dem Hochdruck oder dem Niederdruck vorliegt.

[0035] Die Höhe des Drehmoments, welches von einer Axialkolbenpumpe aufgenommen werden kann, um im Zusammenwirken mit ihrer Drehzahl hydraulische Leistung abgeben zu können, wird durch die pro Vollumdrehung der Triebwelle 3 von den Triebwerkskolben 120 durchlaufenen Hublänge bestimmt. Die Hublänge wird durch den Schrägwinkel der Schrägscheibe 130 (auch Schwenkwiege genannt) vorgegeben, der über eine Verstelleinrichtung bei arbeitender Hydraulikpumpe definiert und kontinuierlich geändert werden kann. Im Leerlaufbetrieb der Axialkolbenpumpe, d. h. in der bereits erwähnten Nullstellung liegt ein Schrägwinkel von 0° vor. In diesem Fall steht die axiale Symmetrielinie der Triebwelle 3 genau senkrecht zu der durch die Stützfläche der Schrägscheibe 130 aufgespannten Ebene.

[0036] Die Schrägscheibe 130 ist derart fixiert, dass Sie nicht an der Drehbewegung des Triebwerks 110 teilnimmt. Bei der Rotation des Triebwerks 110 halten die darin trommelrevolverartig angeordneten Triebwerkskolben 120 über die an ihnen befestigten Gleitschuhe an Ihrer Lauffläche Kontakt entlang der Stützfläche der Schrägscheibe 130, indem die Hydraulikzylinder mittels einer Rückzugsmechanik über der sich mit dem Triebwerk mitdrehenden Rückzugsplatte die dafür erforderlich Anpresskraft aufbringt.

[0037] Die Mantelfläche des Triebwerks 110 wird vom Pumpengehäuse 1 umschlossen. Das Pumpengehäuse 1 ist gegenüberliegend zu der Seite, durch welches der Verzahnungsbereich der Triebwelle 3 aus diesem nach außen geführt ist, geöffnet. In Bezug auf die Pumpenachse befinden sich gegenüberliegend des Einbauorts der Schrägscheibe 130 mit den daran verbundenen Triebwerkskolben die offenen Enden der Triebwerkszylinderbohrungen an der offenen Endseite des Pumpengehäuses 1. Die Triebwelle 3 ist typischerweise an dem Ende des Pumpengehäuses 1, dort wo die Triebwelle 3 durch dieses herausgeführt ist, und am gegenüberliegenden Ende des Pumpengehäuses 1, hinter dem Triebwerk 110 gelagert.

[0038] Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt einer Axialkolbenpumpe in vergrößerter Darstellung. Man erkennt, dass die Triebwelle 3 in dem Pumpengehäuse 1 durch zwei Lager 9, 10 gelagert ist. Ferner sieht man, dass die Triebwelle 3 teilweise aus dem Pumpengehäuse hervortritt. In die Öffnung 2 des Pumpengehäuses 1 ist ein Flanschteil 4 eingeführt, der wiederum selbst eine Ausnehmung 5 aufweist, durch die die Triebwelle 3 hindurchgeführt wird.

[0039] Fig. 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der vorstehend beschriebenen Fig. 2. Dabei ist mit dem Bezugszeichen 6 ein Innengewinde bezeichnet, dass an dem Innenumfang der Öffnung 2 vorhanden ist. Dieses steht in Eingriff mit einem an dem Außenumfang des Flanschteils 4 angeordneten Außengewinde 7. Durch ein weiteres Eindrehen des Flanschteils 4 mit Bezug auf die Öffnung 2 bzw. das Gehäuse 1 wird die Triebwelle 3 in ihrer axialen Anordnungsposition in Richtung Pumpengehäuseinneres verschoben bzw. in Richtung Pumpengehäuseinneres fixiert. Alternativ ist hierzu auch möglich, dass ein der Triebwelle 3 zugedachter Bewegungsspielraum in Axialrichtung der Triebwelle durch weiteres Eindrehen des Flanschteils 4 beschränkt wird.

[0040] Fig. 3 zeigt eine Umsetzung der Erfindung, wonach der Flanschteil 4 indirekt an eine Auskragung 8 der Triebwelle 3 angreift. Dies erfolgt hierbei über das Lager 9, das in Kontakt mit dem in seiner axialen Relativposition gegenüber dem Gehäuse veränderbaren Flanschteil steht. Das Lager wiederum greift direkt an die Auskragung der Triebwelle 8 an und ist in Axialrichtung verschieblich gelagert. So wird eine Änderung der Axialposition des Flanschteils 4 auf die Triebwelle 3 über die Auskragung 8 bzw. das Lager 9 weiter gegeben.

[0041] Die Erfindung umfasst aber auch ein direktes Angreifen des Flanschteils an der Triebwelle, sodass eine Positionierung in Axialrichtung auch ohne das Lager erfolgen kann. Dazu greift bspw. die Triebwelle mit einer Auskragung oder einer Einkragung direkt an den Flanschteil an.

[0042] Bei Vorsehen eines vorbestimmten Drehmoments mit dem der Flanschteil 4 in die Öffnung 2 des Gehäuses eingedreht wird, ist es möglich, unabhängig von etwaigen Fertigungstoleranzen der Triebwelle 3 oder des Gehäuses 1 eine optimale Axialposition der Triebwelle 3 in dem Gehäuse 1 zu erreichen.

[0043] Vorzugsweise ist hierzu die Öffnung 2 des Gehäuses 1 kreisförmig ausgebildet. Das Innengewinde ist ein Schraubengewinde, das dazu ausgelegt ist, den Flanschteil mit seinem Außengewinde eindrehbar aufzunehmen.

[0044] Fig. 4 zeigt die Anordnung einer Triebwelle wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Triebwelle 3 ist hierbei über zwei Lager 9, 10, die voneinander in Axialrichtung der Triebwelle 3 beabstandet sind, gelagert. Um eine Axialposition der Triebwelle einzustellen bzw. die Fertigungstoleranzen auszugleichen, ist eine Distanzscheibe 101 zwischen einem Lager 10 und einer Auskragung der Triebwelle 3 vorgesehen.

[0045] Fig. 5 zeigt eine weitere Alternative zum Ausgleichen der Fertigungstoleranzen, die aus dem Stand der Technik bekannt ist. Hierbei ist das Gehäuse an der von der Austrittsseite gegenüberliegenden Seite mit einer Distanzscheibe 102 versehen, um Fertigungstoleranzen auszugleichen.

[0046] Die aus den Figuren 4 und 5 bekannten Lehren werden durch die Erfindung in einer vorteilhaften Weise fortgebildet, da die in ihrer Dicke diskreten Distanzscheiben nicht mehr länger erforderlich sind.


Ansprüche

1. Axialkolbenmaschine, insbesondere Axialkolbenpumpe, umfassend:

ein Gehäuse (1),

eine Öffnung (2) in dem Gehäuse (1), und

eine Triebwelle (3), die in dem Gehäuse (1) gelagert ist und aus der Öffnung (2) des Gehäuses (1) teilweise heraussteht,
gekennzeichnet durch

einen Flanschteil (4), der in die Öffnung (2) eingeführt ist und eine Ausnehmung (5) aufweist, wobei

die Triebwelle (3) durch die Ausnehmung (5) des Flanschteils (4) geführt ist, und

die Öffnung (2) ein Innengewinde (6) und der Flanschteil (4) ein Außengewinde (7) aufweist, die miteinander in Eingriff stehen.


 
2. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1, wobei der Flanschteil (4) dazu ausgelegt ist, direkt oder indirekt mit der Triebwelle (3) zusammenzuwirken, um eine axiale Position und/oder eine axiale Bewegungsmöglichkeit der Triebwelle (3) in dem Gehäuse (1) zu beeinflussen, vorzugsweise zu fixieren.
 
3. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 2, wobei das Beeinflussen der axialen Position und/oder der axialen Bewegungsmöglichkeit der Triebwelle (3) in Abhängigkeit der Position von Flanschteil (4) zu Öffnung (2) des Gehäuses (1) erfolgt, vorzugsweise in Abhängigkeit der Relativposition von Flanschteil (4) zu Öffnung (2) in Axialrichtung der Triebwelle (3).
 
4. Axialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei das Zusammenwirken von Flanschteil (4) und Triebwelle (3) mit Hilfe einer Auskragung (8) oder einer Einkragung an der Triebwelle (3) erfolgt.
 
5. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 4, wobei die Auskragung (8) oder die Einkragung der Triebwelle (3) eine zur Axialrichtung der Triebwelle (3) senkrechte Komponente umfasst.
 
6. Axialkolbenmaschine nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei
das Flanschteil (4) in Kontakt mit einem Lager (9) zum Lagern der Triebwelle (3) steht,
das Lager (9) die Auskragung (8) oder die Einkragung der Triebwelle (3) kontaktiert, und
vorzugsweise das Lager (9) verschiebbar zur Axialrichtung der Triebwelle (3) angeordnet ist.
 
7. Axialkolbenmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Flanschteil (4) eine Ringform aufweist, an dessen Außenumfang das mit der Öffnung (2) des Gehäuses (1) zusammenwirkende Außengewinde (7) vorgesehen ist und dessen Innenumfang der Rand der Ausnehmung (5) ist, durch die die Triebwelle (3) geführt ist.
 
8. Axialkolbenmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Flanschteil (4) mit seinem Außengewinde (7) in das Innengewinde (6) der Öffnung (2) des Gehäuses (1) eingeschraubt ist, und wobei vorzugsweise die Einschraubtiefe des Flanschteils (4) in die Öffnung (2) eine axiale Position und/oder eine axiale Bewegungsmöglichkeit der Triebwelle (3) in dem Gehäuse (1) beeinflusst.
 
9. Axialkolbenmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lagerung der Triebwelle (3) in dem Gehäuse (1) über ein Kegellager, ein Kugelrollenlager, ein Zylinderrollenlager, ein Rollenlager, ein Nadellager, ein Gleitlager und/oder ein Kugellager erfolgt.
 
10. Axialkolbenmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Triebwelle (3) an mindestens zwei in Axialrichtung voneinander beabstandeten Lagern (9, 10) gelagert ist.
 
11. Axialkolbenmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Triebwelle (3) an einer Austrittsseite aus dem Gehäuse (1) teilweise hervorsteht, und die Öffnung (2) ebenfalls an dieser Austrittsseite angeordnet ist.
 
12. Axialkolbenmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Flanschteil (4) vollständig in der Öffnung (2) versenkt ist, so dass keine Bestandteil des Flanschteils (4) zu einer Austrittsseite der Triebwelle (3) aus der Öffnung (2) des Gehäuses (1) hervorsteht.
 
13. Verfahren zum Zusammenfügen einer Axialkolbenmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend die Schritte:

Einstecken der Triebwelle (3) in das Gehäuse (1), indem die Triebwelle (3) durch die Öffnung (2) des Gehäuses (1) eingeführt wird,

Durchführen des aus dem Gehäuse (1) hervortretenden Endes der Triebwelle (3) durch die Ausnehmung (5) des Flanschteils (4), und

Eindrehen des Flanschteils (4) mit seinem Außengewinde (7) in das Innengewinde (6) der Öffnung (2) zum Beeinflussen einer axialen Position und/oder einer axialen Bewegungsmöglichkeit der Triebwelle (3) in dem Gehäuse (1).


 
14. Verfahren nach Anspruch 13, umfassend den Schritt:

Eindrehen des Flanschteils (4) in die Öffnung (2) des Gehäuses (1) mit einem vorbestimmten Drehmoment.


 
15. Baumaschine mit einer Axialkolbenmaschine, insbesondere einer Axialpumpe, nach einem der Ansprüche 1-12.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht