Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine verstellbare Tragkonstruktion mit wenigstens einem Hub-Senk-Mechanismus
für eine medizinische und/oder therapeutische Einrichtung wie einen Stuhl oder ein
Bett, insbesondere wie einen Podologiestuhl, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Stand der Technik
[0002] Im Stand der Technik sind verschiedene Einrichtungen im medizinischen und/oder therapeutischen
Bereich, insbesondere für Untersuchungs- und Behandlungsstühle bekannt, die unterschiedliche
Hubmechanismen aufweisen. Sie bestehen im Wesentlichen aus einer Tragkonstruktion
und einem darauf angebrachten Stuhl oder Bett. Die Tragkonstruktionen weisen zum Teil
mehrere Hubsegmente auf, die miteinander gekoppelt sind.
[0003] Aus der dem Oberbegriff des Anspruches 1 zugrunde liegenden
DE 697 25 987 T2 ist ein Gerät für eine medizinische Diagnose mit einem Patiententischblatt, einem
Hebemechanismus und einem Antriebsmechanismus zur Höheneinstellung des Hebemechanismus
bekannt. Der Hebemechanismus weist ein Scharnier, eine Basisfläche und Schenkel auf,
welche miteinander über Scharnierlinien scharnieren können und als Parallelogramm
konstruiert sind. Der Antriebsmechanismus weist wenigstens zwei Expansionseinheiten
in einem Getriebekasten mit seitlichen Ausnehmungen auf, welche jeweils eine Gewindespindel
umfassen und parallel zueinander angeordnet sind. Durch Betätigung des Antriebsmechanismus
expandieren die Expansionseinheiten in entgegengesetzte Richtungen, wodurch sich der
Patiententisch in der Höhe verstellen lässt.
[0004] Eine Hubvorrichtung für Sitz- und Liegeflächen mit einem unteren Rahmen und einem
die Sitz- oder Liegefläche tragenden oberen Rahmen ist in der
DE 296 23 535 U1 offenbart. Über antreibbare Schwenkhebel sind beide Rahmen miteinander verbunden,
wobei Hebel in Drehgelenken gelagert und so miteinander gekoppelt sind. Zum Verfahren
der Sitz- und Liegefläche überträgt ein Spindelmotor seine Kraft auf das Hebelsystem.
[0005] Die
DE 29 38 330 A1 offenbart eine Höhenverstellvorrichtung mit einem durch einen Spindelantrieb verstellbaren
Doppelparallelogrammarmgestänge, wobei die Spindel an einem Mittelträger in horizontaler
Ebene gelagert ist. Die durch Betätigen des Spindelantriebs erzeugte Druckkraft wird
über Rollen und Kulissen auf die Parallelogrammarmplatten übertragen, wodurch diese
bewegt werden.
[0006] Aus der
DE 10 2005 050 856 A1 ist eine Tragkonstruktion bzw. eine Tragsäule mit mehreren Säulenelementen und einer
hydraulischen Hubeinrichtung bekannt, welche eine Kolben- und Zylinderanordnung aufweist.
Die Säulenelemente können dort teleskopisch gegeneinander in unterschiedliche Höhenpositionen
verschoben werden.
[0007] Die
DE 24 18 523 C3 offenbart einen Behandlungsstuhl mit zwei Hub-Senk-Mechanismen. Über den ersten Hub-Senk-Mechanismus
wird ein Zwischenglied wahlweise höhenverstellt, welches wiederum den zweiten Hub-Senk-Mechanismus
höhenverstellbar betätigt.
[0008] Den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen ist gemeinsam, dass sie regelmäßig
über Tragkonstruktionen verfügen, die dazu geeignet sind, Stühle oder andere Einrichtungen
höhenverstellbar zu tragen und zu verfahren. Jedoch handelt es sich bei diesen Konstruktionen
meist entweder um sehr große Konstruktionen, die aufgrund ihrer Masse viel Platz benötigen
um eine gewisse Stabilität zu gewährleisten, oder um kleinere Konstruktionen, die
zwar sehr platzsparend ausgeführt sind aber eine geringere Traglast aufweisen und
somit in ihrer Anwendbarkeit in verschiedenen medizinischen und/oder therapeutischen
Bereichen als Tragkonstruktionen für Einrichtungen wie insbesondere für einen Podologiestuhl
limitiert bzw. nicht geeignet sind.
Darstellung der Erfindung
[0009] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine verstellbare Tragkonstruktion zu schaffen, die sowohl platzsparend
ausgeführt ist, als auch hohe Traglasten bewältigen kann.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine verstellbare Tragkonstruktion mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
[0011] Die Tragkonstruktion weist mehrere Hubsegmente mit jeweils einer Parallelogramm-,
bzw. bei wenigstens zwei Hubsegmenten, mit einer Doppelparallelogramm-Konstruktion
auf. Die Hubsegmente umfassen jeweils wenigstens ein Zwischenglied, eine Konsole,
nämlich eine Boden- bzw. Sitzkonsole, und wenigstens zwei an Zwischenglied und Konsole
angelenkte Umlenkhebel, welche so miteinander mechanisch gelenkig verbunden sind,
dass sich je Hubsegment eine Parallelogramm-Konstruktion ergibt und die gesamte Konstruktion
klappbar ist. Bei mehreren Hubsegmenten kann sich auch eine Doppel- oder Mehrfachparallelogramm-Konstruktion
ergeben. Über wenigstens einen Synchronhebel, welcher wenigstens zwei gelenkig miteinander
verbundene Stabilisatorhebel aufweist, sind die Hubsegmente miteinander gekoppelt.
Durch die Kopplung der Hubsegmente wird eine gleichzeitige Bewegung der Umlenkhebel,
der Stabilisatorhebel, der Sitzkonsole und des Zwischenglieds erreicht, sodass es
für eine Änderung der Position genügt, dass eine Kraft an einem der Elemente der Hubsegmente
umfassend die Umlenkhebel, einen der Stabilisatorhebel, die Sitzkonsole oder das Zwischenglied,
angreift und sich so die Hubsegmente der gesamten Tragkonstruktion gleichzeitig in
Bewegung setzen. Die gelenkige Lagerung der Stabilisatorhebel des Synchronhebels ist
dabei in einem Langloch des Zwischenglieds zwangsgeführt, um vorteilhaft eine Über-
bzw. Untersteuerung der Hubsegmente über bzw. unter der ausgeklappten bzw. eingeklappten
Position hinaus zu verhindern.
[0012] Vorzugsweise sind die Hubsegmente so miteinander verbunden bzw. gekoppelt sind, dass
die gesamte Konstruktion ineinander klappbar und mittels eines Hub-Senk-Mechanismus
in verschiedene Positionen überführbar ist. Es ist möglich, die komplette Tragkonstruktion
mittels der Hubsegmente verstellbar von einer komplett ausgeklappten Position in eine
komplett eingeklappte Position zu überführen. Selbstverständlich ist auch jede Position
zwischen den vorher genannten Extrempositionen möglich. Durch die vorteilhafte klappbare
Ausgestaltung der Parallelogramm- bzw. Doppelparallelogramm-Konstruktion ist es möglich,
die gesamte Konstruktion platzsparend auf ein kleines Volumen zusammenzufahren. Weiterhin
führt die Parallelogramm-, Doppelparallelogramm- oder Mehrfachparallelogramm-Konstruktion
der Hubsegmente zu einer verzweigten Abstützung der Last, sodass die Last vorzugsweise
über die gesamte Konstruktion verteilt wird und sich dies in einer hohen Traglast
der Konstruktion widerspiegelt.
[0013] Die Hubsegmente liegen in eingeklappter Position vorzugsweise dicht aneinander und
bilden eine kompakte Einheit.
[0014] Vorzugsweise weist die Tragkonstruktion wenigstens ein Antriebselement und einen
Motor, insbesondere einen Spindelmotor, zum Antrieb des Antriebselements auf, von
denen wenigstens ein Element gelenkig an einem der Hubsegmente, insbesondere an einem
der Umlenkhebel angebracht ist. Der Motor betätigt das Antriebselement und der Hub-Senk-Mechanismus
wird in Gang gesetzt. Es greift eine Kraft an einem der Hubsegmente insbesondere an
einem der Umlenkhebel an und die Hubsegmente setzen sich in Bewegung, wodurch sich
die Tragkonstruktion von einer ausgeklappten Position in eine eingeklappte Position
und umgekehrt überführen lässt. Gleichzeitig wird eine stufenlose Verstellung der
Tragkonstruktion ermöglicht. Der Motor oder das Antriebselement ist gelenkig an der
Bodenkonsole angebracht, um die Bewegung der einzelnen Hubsegmente in die aus- und
eingeklappte Position zu erlauben und möglichst wenig Platz einzunehmen. Grundsätzlich
kann der Motor oder das Antriebselement an einem beliebigen Hubsegment angebracht
werden, sofern erfindungsgemäß die gleiche Wirkung erzielt wird. Denkbar sind z.B.
eine Anordnung des Motors an der Sitzkonsole und eine Anordnung des Antriebselements
an einem der Umlenkhebel des entsprechend anderen Hubsegments.
[0015] Dem Motor ist eine Steuereinheit zugeordnet ist, wobei vorteilhaft der Motor der
einen Konsole und die Steuereinheit der anderen Konsole zugeordnet ist. Dadurch lassen
sich diese Elemente platzsparend in die Konsolen integrieren, ohne dass sich beim
Zusammenklappen die Bewegung behindernde Störkanten ergeben.
[0016] Die Tragkonstruktion weist vorzugsweise wenigstens eine Energiekette zur Führung
von elektrischen Kabeln zwischen den Hubsegmenten auf. Durch die Führung können die
Kabel bei der Verstellung der Tragkonstruktion nicht eingeknickt oder beschädigt werden.
[0017] Bevorzugter Einsatzbereich der Erfindung sind medizinische und/oder therapeutische
Einrichtungen wie Stühle oder Betten, die meist höhenverstellbar ausgebildet sind.
Grundsätzlich lässt sich die Erfindung neben diesem Einsatzbereich aber in allen Bereichen
einsetzen, in denen unterschiedlich große Lasten in verschiedensten Raumrichtungen
bewegt werden sollen, z.B. im Anlagen-, Maschinen- und Schiffsbau. Denkbar ist neben
der Anordnung der Tragkonstruktion auf dem Boden, insbesondere im medizinischen und/oder
therapeutischen Bereich zum Bewegen eines Stuhls, eines Bettes, einer Liege oder einer
sonstigen Einrichtung auch eine Anordnung der Tragkonstruktion beispielsweise an einer
Decke oder einer Wand zur vertikalen bzw. horizontalen Bewegung von unterschiedlichen
Lasten. Selbstverständlich skaliert die Tragkonstruktion je nach Anwendungsgebiet
in ihrer Größe und in der Anbringung.
[0018] Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels. Die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten
Merkmale sind in technologisch sinnvollerer Weise miteinander kombinierbar und können
durch erläutern der Sachverhalte aus der Beschreibung und durch Details aus den Figuren
ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten der Erfindung aufgezeigt werden.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0019] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in den beigefügten Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Untersuchungs- und/oder Behandlungsstuhls,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der zugehörigen Tragkonstruktion in ausgeklappter Position,
- Fig. 3
- eine Frontansicht der Tragkonstruktion in ausgeklappter Position,
- Fig. 4
- eine dreidimensionale Darstellung der Tragkonstruktion in ausgeklappter Position,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Tragkonstruktion in teils ausgeklappter Position,
- Fig. 6
- eine dreidimensionale Darstellung der Tragkonstruktion in teils ausgeklappter Position,
- Fig. 7
- eine Seitenansicht der Tragkonstruktion in eingeklappter Position,
- Fig. 8
- eine dreidimensionale Darstellung der Tragkonstruktion in eingeklappter Position.
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
[0020] Bevor die Erfindung im Detail beschrieben wird, ist darauf hinzuweisen, dass sie
nicht auf die jeweiligen Bauteile der Vorrichtung sowie die jeweiligen Verfahrensschritte
beschränkt ist, da diese Bauteile und Verfahren variieren können. Die hier verwendeten
Begriffe sind lediglich dafür bestimmt, besondere Ausführungsformen zu beschreiben
und werden nicht einschränkend verwendet. Wenn zudem in der Beschreibung oder in den
Ansprüchen die Einzahl oder unbestimmte Artikel verwendet werden, bezieht sich dies
auch auf die Mehrzahl dieser Elemente, solange nicht der Gesamtzusammenhang eindeutig
etwas Anderes deutlich macht.
[0021] Die Figuren zeigen eine Tragkonstruktion 10 mit wenigstens einem Hub-Senk-Mechanismus,
wie sie für medizinische und/oder therapeutische Einrichtungen, insbesondere für einen
Stuhl wie einen Podologiestuhl, ein Bett oder eine Liege, aber auch für andere Zwecke
verwendet werden kann. Gemäß Fig. 1 ist auf der dort durch eine teleskopierbare Verkleidung
48 verdeckten Tragkonstruktion 10 der Untersuchungsstuhl mit Sitzteil 42, Rückenlehnenteil
44 und bedarfsweise vorhandener, ausklappbarer Fußauflage 46 angeordnet. Die Tragkonstruktion
10 weist wenigstens eine Gleitbacke 38 auf um wenigstens ein Mittelteil der Verkleidung
48 bei der Verstellung des Hub-Senk-Mechanismus zu tragen. Dadurch ergibt sich ein
Erscheinungsbild einer gleichmäßigen, mit der Bewegung des Mechanismus synchronisierten
Bewegung der Verkleidung 48.
[0022] Gemäß Fig. 2 weist die zugehörige Tragkonstruktion 10 wenigstens zwei Hubsegmente
10a, 10b auf, die wiederum wenigstens ein Zwischenglied 20, wenigstens eine Konsole,
im Ausführungsbeispiel eine Sitzkonsole 50 und eine Bodenkonsole 40, und wenigstens
vier an den Konsolen gelenkig angeordnete Umlenkhebel 12, 16, 22, 26 umfassen, sodass
sich in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel eine schräge, nicht horizontale Parallelogramm-
bzw. Doppelparallelogramm-Konstruktion für die Hubsegmente 10a, 10b ergibt. Vorzugsweise
ist also jedes Hubsegment als Parallelogramm ausgebildet. Dies trägt zur Stabilität
der Tragkonstruktion bei. Die Hubsegmente 10a, 10b sind oberhalb bzw. unterhalb des
Zwischenglieds 20 angeordnet. Grundsätzlich sind auch mehr als zwei Hubsegmente 10a,
10b denkbar, die ober- bzw. unterhalb mehrerer Zwischenglieder 20 angeordnet sind
und entsprechend weitere Umlenkhebel 12, 16, 22, 26 aufweisen. Die Anlenkungspunkte
der Umlenkhebel an den Konsolen weisen einen Winkel zur Horizontalen auf. Dadurch
ist eine Schwenkrichtung der Umlenkhebel vorgegeben. Die Parallelogramme wollen schon
von sich aus zusammenklappen, sodass der Mechanismus durch die geneigte Anordnung
der Parallelogramme bereits angestoßen wird. Dies führt zu einer die Bewegung erleichternden
zusätzlichen Kraftkomponente. Dennoch befinden sich in der Vertikalprojektion die
Anlenkungspunkte an der Sitzkonsole 50 und der Bodenkonsole 40 übereinander, so dass
sich eine vertikale Bewegung ohne Ausweichbewegung für die auf der Sitzkonsole befindliche
Last ergibt, da die Tragkonstruktion vorzugsweise eine rein vertikale Änderung der
Höhe und keine teilweise Kreis- oder Ellipsenbewegung beschreibt.
[0023] Im konkreten Ausführungsbeispiel ist die verstellbare Tragkonstruktion 10 in Fig.
2 von der Seite, in Fig. 3 von vorn und in Fig. 4 in einer dreidimensionalen Darstellung
jeweils in ausgeklappter Position zu sehen; in Fig. 5 und 6 jeweils in einer teilweise
ausgeklappten Position sowie in Fig. 7 und 8 in eingeklappter Position zu sehen. Die
beiden Hubsegmente 10a, 10b sind in allen Positionen oberhalb bzw. unterhalb des Zwischenglieds
20 angeordnet. Vorzugsweise sind die Hubsegmente 10a, 10b symmetrisch bezüglich des
Zwischenglieds 20 angebracht, wodurch sich eine stabile Kopplung der beiden Hubsegmente
ergibt.
[0024] Das Hubsegment 10a weist das Zwischenglied 20, die Umlenkhebel 12, 16 und die Sitzkonsole
50 auf; das Hubsegment 10b weist das Zwischenglied 20, die Umlenkhebel 22, 26 und
die Bodenkonsole 40 auf. Ferner sind das Zwischenglied 20 sowie die Sitzkonsole 50
bzw. die Bodenkonsole 40 jeweils mit dem Umlenkhebel 12 bzw. 22 und dem Umlenkhebel
16 bzw. 26 gelenkig verbunden, wodurch die einzelnen Hubsegmente 10a, 10b jeweils
eine Parallelogramm-Konstruktion aufweisen bzw. die Hubsegmente 10a, 10b zusammen
eine Doppelparallelogramm-Konstruktion aufweisen. Für eine Anbringung einer Steuereinheit
60 an einer Konsole, insbesondere der Sitzkonsole 50 ist vorteilhaft insbesondere
der Umlenkhebel 16 von außen mit der Sitzkonsole 50 und dem Zwischenglied 20 gelenkig
verbunden, um dadurch den Innenraum für die Aufnahme zu vergrößern. Denkbar sind auch
mehr als zwei Hubsegmente 10a, 10b die jeweils eine Parallelogramm-Konstruktion aufweisen
und zusammengenommen eine Vielzahl an Parallelogramm-Konstruktionen bzw. Doppelparallelogramm-Konstruktionen
bilden.
[0025] Die Hubsegmente 10a, 10b sind miteinander über wenigstens einen an den Hubsegmenten
angelenkten Synchronhebel 30 gekoppelt. Der Synchronhebel 30 weist wenigstens zwei
gelenkig miteinander verbundene Stabilisatorhebel 14, 24 auf. Ferner sind die gemäß
Fig. 3 plattenförmigen Stabilisatorhebel 14 bzw. 24 im Ausführungsbeispiel an den
Umlenkhebeln 12 bzw. 22 gelenkig angebracht. Denkbar ist auch eine Anbringung der
Stabilisatorhebel 14, 24 an den Umlenkhebeln 16, 26 so, dass die gleiche Kopplungswirkung
erzielt wird.
[0026] Das Zwischenglied 20 weist ein Langloch 34 auf, indem die Lagerung der Stabilisatorhebel
des Synchronhebels 30 geführt ist. Weiterhin ist auch eine Kopplung der Hubsegmente
10a, 10b untereinander bei mehr als zwei Hubsegmenten 10a, 10b mit mehreren Synchronhebeln
30, Umlenkhebeln 12, 16, 22, 26, Stabilisatorhebeln 14, 24, Zwischengliedern 20 und
Langlöchern 34 denkbar.
[0027] Gemäß Fig. 2 ist in der ausgeklappten Position der Synchronhebel 30 auf der linken
Seite des Langlochs 34 positioniert und wandert bei Überführung in die eingeklappte
Position gemäß Fig. 7 nach rechts. Hierfür kann eine Kugellagerführung vorgesehen
werden. Vorzugsweise ist zwischen der Position des Synchronhebels 30 in aus- und eingeklappter
Position auf der linken bzw. rechten Seite des Langlochs 34 noch etwas Platz bis zum
Anschlag an das Zwischenglied 20 um eine eventuelle Über- bzw. Untersteuerung der
Hubsegmente 10a, 10b z.B. in Folge einer auf den Stuhl wirkenden Zusatzlast und/oder
Zusatzkraft abzufangen. Je nach Einsatzzweck, auch außerhalb des bevorzugten medizinischen
und therapeutischen Bereichs, kann solch eine Zusatzkraft kann aus allen Raumrichtungen
kommen. Eine Zusatzlast wirkt hingegen vertikal, indem z.B. eine Last von "oben" zusätzlich
auf den Stuhl gelegt wird. Bei einer geänderten Anbringung des Synchronhebels 30 bzw.
der Stabilisatorhebel 14, 24 ist auch eine Bewegung des Synchronhebels 30 in andere
Richtungen denkbar, beispielsweise von rechts nach links innerhalb des Langlochs 34
oder auch von oben nach unten. Durch die horizontale Bewegung des Synchronhebels 30
im Langloch 34 werden die Hubsegmente 10a, 10b miteinander gekoppelt und so eine gleichzeitige
vertikale Bewegung der Hubsegmente 10a, 10b zusammen ermöglicht.
[0028] Wie in Fig. 7 und 8 zu sehen ist, liegen die Hubsegmente 10a, 10b bzw. das Zwischenglied
20, die Bodenkonsole 40, die Sitzkonsole 50 und die Umlenkhebel 12, 16, 22, 26 in
der eingeklappten Position platzsparend aneinander und bilden eine kompakte Einheit.
Grundsätzlich denkbar ist auch, dass mehr als zwei Hubsegmente 10a, 10b in der eingeklappten
Position kompakt aneinander liegen.
[0029] An der Sitzkonsole 50 ist gemäß Fig. 1 ein Untersuchungs- und Behandlungsstuhl, insbesondere
ein Podologiestuhl angebracht. Denkbar ist aber auch eine Anbringung jeder anderen
Art von Last oder Gewicht. An der Bodenkonsole 40 ist vorzugsweise eine Bodenplatte
18 zur besseren Stabilität der Tragkonstruktion 10 angebracht. Vorteilhaft ist weiterhin
um die gesamte Tragkonstruktion 10 die Verkleidung 48 angebracht, um ein Verschmutzen
der Tragkonstruktion 10 im Hinblick auf zukünftige Wartungsarbeiten zu verhindern.
Grundsätzlich ist es auch möglich, auf der Sitzkonsole 50 bzw. unter der Bodenkonsole
40 wenigstens eine zweite Tragkonstruktion 10 anzubringen.
[0030] Die Tragkonstruktion 10 weist ein Antriebselement 32 auf, welches im Ausführungsbeispiel
gelenkig an wenigstens einem Hubsegment 10a, 10b, insbesondere dem Umlenkhebel 12
angebracht ist und mittels vorzugsweise nur eines Motors 36 angetrieben wird. Der
Motor 36 ist vorzugsweise als ein Spindelmotor ausgeführt, um eine ausreichende Kraft
auf das Antriebselement 32 ausüben zu können, und gelenkig an der Bodenkonsole 40
angebracht. Grundsätzlich kann jedoch die Anordnung von Motor 36 und Antriebselement
auch vertauscht werden. Durch Betätigen des Motors 36 setzt wenigstens ein Hub-Senk-Mechanismus
die beiden Hubsegmente 10a, 10b in Gang. Das Antriebselement 32 greift am Umlenkhebel
12 an und bewegt das Hubsegment 10a. Über den Synchronhebel 30 bzw. über die Stabilisatorhebel
14, 24 ist das Hubsegment 10a mit dem Hubsegment 10b gekoppelt, sodass sich die beiden
Hubsegmente 10a, 10b gleichzeitig in Bewegung setzen. Die Tragkonstruktion 10 kann
so aus der ausgeklappten Position in die eingeklappte Position überführt werden und
umgekehrt. Durch die gelenkige Anbringung des Motors 36, des Antriebselements 32,
des Zwischenglieds 20, der Sitzkonsole 50, der Bodenkonsole 40, der Stabilisatorhebel
14, 24 und der Umlenkhebel 12, 16, 22, 26 klappen diese, ausgehend von der ausgeklappten
Position bei Überführung in die eingeklappte Position gemäß den Figuren 2 bis 4, bei
Betätigung des Motors 36 ineinander. In der sich ergebenden eingeklappten Position,
wie in den Figuren 7 und 8 zu erkennen ist, sind das Zwischenglied 20, die Sitzkonsole
50 und die Bodenkonsole 40 dicht zusammen gefahren.
[0031] Grundsätzlich kann das Antriebselement auch an einer anderen Stelle des Hub-Senk-Mechanismus
angreifen - wie z.B. dem Umlenkhebel 22 -, sofern der entsprechende Bewegungsablauf
gewährleistet ist. Denkbar ist z.B. eine Anordnung am Zwischenglied 20.
[0032] Die Tragkonstruktion 10 weist eine Energiekette 28 zur Führung von elektrischen Kabeln
zwischen dem Hubsegment 10b, insbesondere der Bodenkonsole 40, zum Hubsegment 10a,
insbesondere der Sitzkonsole 50 auf. Grundsätzlich ist es auch möglich bei mehr als
zwei Hubsegmenten 10a, 10b die Energiekette 28 an beliebige Hubsegmente 10a, 10b zu
führen. Im Ausführungsbeispiel kann dabei die in der einen Konsole angeordnete Steuereinheit
60 (Fig. 2) mit dem in der anderen Konsole angeordneten Motor 36 über die Energiekette
28 verbunden werden.
[0033] Bevorzugter Einsatzbereich der Erfindung sind medizinische und/oder therapeutische
Einrichtungen wie Stühle oder Betten, die meist höhenverstellbar ausgebildet sind.
Grundsätzlich lässt sich die Erfindung neben diesem Einsatzbereich aber in allen Bereichen
einsetzen, in denen unterschiedlich große Lasten in verschiedensten Raumrichtungen
bewegt werden sollen, z.B. im Anlagen-, Maschinen- und Schiffsbau. Denkbar ist neben
der Anordnung der Tragkonstruktion auf dem Boden, insbesondere im medizinischen und/oder
therapeutischen Bereich zum Bewegen eines Stuhls, eines Bettes, einer Liege oder einer
sonstigen Einrichtung auch eine Anordnung der Tragkonstruktion beispielsweise an einer
Decke oder einer Wand zur vertikalen bzw. horizontalen Bewegung von unterschiedlichen
Lasten. Selbstverständlich skaliert die Tragkonstruktion je nach Anwendungsgebiet
in ihrer Größe und in der Anbringung.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 10
- Tragkonstruktion
- 10a
- Hubsegment
- 10b
- Hubsegment
- 12
- Umlenkhebel
- 14
- Stabilisatorhebel
- 16
- Umlenkhebel
- 18
- Bodenplatte
- 20
- Zwischenglied
- 22
- Umlenkhebel
- 24
- Stabilisatorhebel
- 26
- Umlenkhebel
- 28
- Energiekette
- 30
- Synchronhebel
- 32
- Antriebselement
- 34
- Langloch
- 36
- Motor
- 38
- Gleitbacke
- 40
- Bodenkonsole
- 42
- Sitzteil
- 44
- Rückenlehnenteil
- 46
- Fußauflage
- 48
- Verkleidung
- 50
- Sitzkonsole
- 60
- Steuereinheit
1. Verstellbare Tragkonstruktion (10) mit wenigstens einem Hub-Senk-Mechanismus für eine
medizinische und/oder therapeutische Einrichtung, insbesondere für einen Podologiestuhl,
welche wenigstens zwei Hubsegmente (10a, 10b) aufweist, wobei die Hubsegmente (10a,
10b) oberhalb und unterhalb wenigstens eines Zwischenglieds (20), welches wenigstens
ein Langloch (34) aufweist, angeordnet sind und jeweils aus dem wenigstens einem Zwischenglied
(20), wenigstens einer Konsole (40, 50) und wenigstens zwei an Zwischenglied und Konsole
angelenkten Umlenkhebeln (12, 16, 22, 26) zusammengesetzt und miteinander gekoppelt
sind und die Form einer Parallelogramm-Konstruktion aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein an den Hubsegmenten (10a, 10b) angelenkter Synchronhebel (30) zur
Kopplung zwischen den Hubsegmenten vorgesehen ist, wobei der Synchronhebel (30) wenigstens
zwei gelenkig miteinander verbundene Stabilisatorhebel (14, 24) aufweist, deren gelenkige
Lagerung in dem Langloch (34) des Zwischenglieds (20) zwangsgeführt ist.
2. Tragkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Hubsegmente (10a, 10b) zusammen die Form einer Doppelparallelogramm-Konstruktion
aufweisen.
3. Tragkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Konsole eine Bodenkonsole (40) und eine Sitzkonsole (50) umfassen
und dass in eingeklappter Position der Hubsegmente (10a, 10b) das Zwischenglied (20),
die Bodenkonsole (40) und die Sitzkonsole (50) aneinander zu liegen kommen.
4. Tragkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragkonstruktion (10) wenigstens ein an wenigstens einem Hubsegment (10a, 10b)
angreifendes Antriebselement (32) aufweist, das mittels wenigstens eines Motors (36),
vorzugsweise eines Spindelmotors angetrieben wird.
5. Tragkonstruktion nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebselement (32) oder der wenigstens eine Motor (36) mit wenigstens einem
der Elemente umfassend die Umlenkhebel (12, 16, 22, 26), das Zwischenglied (20), die
Sitzkonsole (50), den Synchronhebel (30) oder einen der Stabilisatorhebel (14, 24)
gelenkig verbunden ist.
6. Tragkonstruktion nach Anspruch 4oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (36) oder das Antriebselement (32) gelenkig an der Bodenkonsole (40) angelenkt
ist.
7. Tragkonstruktion nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem Motor (36) eine Steuereinheit (60) zugeordnet ist, wobei der Motor einer der
Konsolen und die Steuereinheit einer anderen der Konsolen zugeordnet sind.
8. Tragkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragkonstruktion (10) eine Energiekette (28) zur Führung von elektrischen Kabeln
aufweist.
9. Tragkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Sitzkonsole (50) bei Bewegung der Tragkonstruktion in der Vertikalprojektion
stets über der Bodenkonsole (40) befindet.
10. Tragkonstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Tragkonstruktion einwirkende Kräfte über die Konsolen (40, 50) und die Umlenkhebel
auf das zentrale Zwischenglied (20) wirken.