(19)
(11) EP 3 213 879 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.09.2017  Patentblatt  2017/36

(21) Anmeldenummer: 16158458.6

(22) Anmeldetag:  03.03.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25F 5/00(2006.01)
B25F 5/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: HILTI Aktiengesellschaft
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Steingruber, Adrian
    86830 Schwabmünchen (DE)
  • Ohlendorf, Oliver
    86899 Landsberg (DE)
  • Mößnang, Franz
    86391 Stadtbergen (DE)
  • Lübkert, Ernst-Rudolf
    86899 Landsberg am Lech (DE)

(74) Vertreter: Hilti Aktiengesellschaft Corporate Intellectual Property 
Feldkircherstrasse 100 Postfach 333
9494 Schaan
9494 Schaan (LI)

   


(54) VIBRATIONSMINDERNDER ZUSATZHANDGRIFF


(57) Zusatzhandgriff (100) für eine elektrische Handwerkzeugmaschine, mit einem Griffstück (10), einer Spannbandeinheit (20) zur Befestigung des Zusatzhandgriffs (100) an der Handwerkzeugmaschine und einem zwischen dem Griffstück (10) und der Spannbandeinheit (20) angeordneten Adapter (30), wobei die Spannbandeinheit (20) durch Drehen des Griffstücks (10) im Uhrzeigersinn (R) gespannt und durch entgegengesetztes Drehen (L), jeweils bezogen auf eine Längsachse (LA) des Griffstücks (10) entspannt werden kann, wobei der Adapter (30) eine Außenhülse (31) und eine koaxial dazu angeordnete und über ein Elastomer (33) zumindest abschnittweise innerhalb der Außenhülse (31) gelagerte Innenhülse (35) aufweist, wobei der Adapter (30) einen Drehanschlag (40) aufweist, der eine vorgegebene Verdrehung (AD) zwischen Außenhülse (31) und Innenhülse (35) in beiden Drehrichtungen (L, R) um die Längsachse (LA) hart begrenzt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zusatzhandgriff für eine elektrische Handwerkzeugmaschine, mit einem Griffstück, einer Spannbandeinheit zur Befestigung des Zusatzhandgriffs an der Handwerkzeugmaschine und einem zwischen dem Griffstück und der Spannbandeinheit angeordneten Adapter. Die Spannbandeinheit kann durch Drehen des Griffstücks im Uhrzeigersinn gespannt werden. Ein Entspannen der Spannbandeinheit kann durch Drehen des Griffstücks in entgegengesetzter Drehrichtung erfolgen. Die Drehrichtung bezieht sich jeweils auf eine Längsachse des Griffstücks.

[0002] Zusatzhandgriffe der eingangs genannten Art sind grundsätzlich aus dem Stand der Technik bekannt. Sie kommen bei elektrischen Handwerkzeugmaschinen, wie beispielsweise Bohrmaschinen, Bohrhammern oder Kombihammern zum Einsatz.

[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Zusatzhandgriff zu schaffen, der komfortabel und sicher ist.

[0004] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Adapter eine Außenhülse und eine koaxial dazu angeordnete und über ein Elastomer zumindest abschnittsweise innerhalb der Außenhülse gelagerte Innenhülse aufweist, wobei der Adapter einen Drehanschlag aufweist, der eine vorgegebene Verdrehung zwischen Außenhülse und Innenhülse in beiden Drehrichtungen um die Längsachse hart begrenzt.

[0005] Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, dass Elastomere als vibrationsmindernde Dämpfungselemente für Zusatzgriffe für Elektrowerkzeuge zwar grundsätzlich aus dem Stand der Technik bekannt sind, nicht jedoch bei Zusatzhandgriffen der eingangs genannten Art.

[0006] So offenbart die europäische Patentschrift EP 0 700 328 B1 beispielsweise einen schwingungsabsorbierenden Griff für ein kraftangetriebenes Werkzeug. Aus der deutschen Patentschrift DE 34 15 255 C2 ist ein weiterer schwingungsdämpfender Handgriff für Arbeitsmaschinen beschrieben. Die deutsche Offenlegungsschrift DE 10 2007 047 083 A1 beschreibt schließlich einen Zusatzhandgriff für eine Handwerkzeugmaschine mit wenigstens einem Griffelement und einer Isoliervorrichtung mit mindestens einem Dämpfungselement, wobei die Isoliervorrichtung mindestens einen mit dem Griffelement beim Kippen des Griffelements zusammenwirkenden harten Anschlag aufweist.

[0007] Im Gegensatz zu den eben beschriebenen Zusatzhandgriffen des Standes der Technik, erlaubt der erfindungsgemäß ausgestaltete Zusatzhandgriff eine einfache und sichere Montage beziehungsweise Demontage an einem Gerätehals einer elektrischen Handwerkzeugmaschine dadurch, dass eine Überlastung des Elastomers beim Verdrehen mittels des Drehanschlags vermieden wird. Dadurch ist der erfindungsgemäße Zusatzhandgriff komfortabel, das heißt, vibrationsmindernd, und zugleich sicher, da durch die Schonung des Elastomers eine hohe Standzeit des Elastomers gewährleistet wird. Diese Vorteile bietend die aus dem Stand der Technik bekannten Zusatzhandgriffe nicht.

[0008] Es hat sich als vorteilhat herausgestellt, wenn der Adapter einen Kippanschlag aufweist, der eine vorgegebenen Verkippung zwischen Außenhülse und Innenhülse quer zur Längsachse hart begrenzt. Somit kann in vorteilhafter Weise auch eine Sicherung des Elastomers gegen zu starkes kardanisches Verkippen beziehungsweise zu hohe Axialkräfte vermieden werden.

[0009] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind der Drehanschlag und der Kippanschlag miteinander in funktionaler Integration ausgebildet. Dafür können der Drehanschlag und der Kippanschlag einen gemeinsamen Anschlagsstift aufweisen, der einerseits starr mit der Innenhülse gekoppelt ist. Andererseits kann der Anschlagsstift in einer Ausnehmung beweglich angeordnet sein. Vorzugsweise ist der Anschlagsstift als Spannstift ausgebildet. Der Anschlagsstift kann quer, vorzugsweise senkrecht zur Innenhülse orientiert sein. Diese Orientierungen sind jeweils bezüglich der Rotationsachse der Innenhülse zu verstehen.

[0010] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Ausnehmung als Nut ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die Ausnehmung als Nut ausgebildet, die sich ihrer Länge nach parallel zur Längsachse innerhalb des Adapters erstreckt. Eine Breite der Nut ist vorzugsweise radial zur Längsachse orientiert. Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Länge der Nut vorzugsweise zehnmal so groß ist, wie die Breite der Nut. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind zwei Nuten, vorzugsweise genau zwei Nuten innerhalb des Adapters angeordnet. Diese können voneinander gleichmäßig beabstandet um die Längsachse angeordnet sein.

[0011] In einer alternativen bevorzugten Ausgestaltung ist die Ausnehmung als Bohrung in der Außenhülse bereitgestellt.

[0012] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Adapter einen Gewindebolzen als Spannanker für die Spannbandeinheit aufweist. Vorzugsweise ist der Gewindebolzen in die Innenhülse eingepresst.

[0013] Alternativ dazu, dass der Adapter einen Gewindebolzen als Spannanker für die Spannbandeinheit aufweist, kann der Adapter eine Gewindehülse zum Spannen eines von der Spannbandeinheit umfassten Gewindebolzens aufweisen. Vorzugsweise ist dann die Gewindehülse in die Innenhülse eingepresst.

[0014] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Anschlagsstift einen Stiftdurchmesser und die Bohrung einen Bohrungsdurchmesser aufweist und um ein innerhalb des Adapters befindliches Ende des Gewindebolzens ein radialer Freiraum vorgesehen ist, dessen Weite größer ist als die Differenz zwischen Bohrungsdurchmesser und Stiftdurchmesser.

[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ragt die Innenhülse, bezogen auf die Längsachse, einseitig oder beidseitig über die Außenhülse hinaus. Ragt die Innenhülse beispielsweise auf der der Spannbandeinheit zugewandten Seite über die Außenhülse hinaus, so kann die hinausragende Innenhülse einen Aufstand für die Spannbandeinheit bilden. Wenn die Innenhülse beispielsweise auf der dem Griffstück zugewandten Seite der Außenhülse über die Außenhülse abragt, so kann dieser Überstand beispielsweise einen radialen Freiraum definieren.

[0016] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, dass bei montiertem Zusatzhandgriff die Innenhülse starr mit der Spannbandeinheit und/oder die Außenhülse starr mit dem Griffstück verbunden sind.

[0017] Vorzugsweise ist die Spannbandeinheit über einen Gewindebolzen als Spannanker starr mit der Innenhülse verbunden. Das Griffstück kann über einen davon verschiedenen Gewindebolzen, beispielsweise eine Sechskantschraube, starr mit der Außenhülse verbunden sein.

[0018] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Adapter kegelstumpfförmig ausgebildet.

[0019] Das Elastomer ist vorzugsweise für ein maximales Moment von 10 bis 20 Newtonmeter zwischen Außenhülse und Innenhülse spezifiziert, vorzugsweise 15 Newtonmeter spezifiziert.

[0020] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung. In den Figuren sind verschiedene Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Figuren, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.

[0021] In den Figuren sind gleiche und gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugsziffern beziffert.

[0022] Es zeigen:
Fig. 1
ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Zusatzhandgriffs;
Fig. 2
einen Zusatzhandgriff mit Spannbandeinheit;
Fig. 3
eine perspektivische Darstellung eines Adapters des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1;
Fig. 4
zwei Schnittdarstellungen des Adapters aus Fig. 3;
Fig. 5
ein alternatives Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Zusatzhandgriffs;
Fig. 6
zwei Schnittdarstellungen des Ausführungsbeispiels aus Fig. 5.

Ausführungsbeispiele:



[0023] Ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Zusatzhandgriffs 100 ist in Fig. 1 dargestellt. Der Zusatzhandgriff 100 weist ein Griffstück 10 auf. Eine vom Zusatzhandgriff umfasste Spannbandeinheit 20 ist in Fig. 1 nicht dargestellt, kann aber beispielsweise der Fig. 2 entnommen werden. Der Zusatzhandgriff 100 in Fig. 1 weist einen Adapter 30 auf. Der Adapter 30 weist eine Außenhülse 31 und eine koaxial dazu angeordnete über ein Elastomer 33 abschnittsweise innerhalb der Außenhülse 31 gelagerte Innenhülse 35 auf.

[0024] Der Adapter 30 weist einen Drehanschlag 40 auf, der eine vorgegebene Verdrehung AD (vgl. Fig. 4a) zwischen Außenhülse 31 und Innenhülse 35 in beiden Drehrichtungen L, R um die Längsachse LA des Griffstücks 10 hart begrenzt. Ebenfalls umfasst von Adapter 30 ist ein Kippanschlag 50, der eine vorgegebene Verkippung AK (vgl. Fig. 4b) zwischen Außenhülse 31 und Innenhülse 35 quer zur Längsachse LA hart begrenzt.

[0025] Der Drehanschlag 40 und der Kippanschlag 50 sind miteinander in funktionaler Integration ausgebildet und weisen dafür einen gemeinsamen Anschlagsstift in Form eines Spannstifts 45 auf. Der Spannstift 45 ist einerseits starr mit der Innenhülse 35 gekoppelt, im vorliegend dargestellten Ausführungsbeispiel über einen Gewindebolzen 34, der in die Innenhülse 35 eingepresst ist und als Spannanker für die Spannbandeinheit 20 (vgl. Fig. 2) dient. Andererseits ist der Spannstift 45 in einer als Nut 37 ausgebildeten Ausnehmung beweglich. Wie der Fig. 1 entnommen werden kann, ist der Anschlagsstift in Form des Spannstifts 45 senkrecht zur Innenhülse 35 orientiert und in einer Bohrung des Gewindebolzens 34 verspannt.

[0026] Die genaue Funktion des in funktionaler Integration miteinander ausgebildeten Drehanschlags 40 und Kippanschlags 50 wird später mit Bezug auf Fig. 4 genauer erläutert.

[0027] Zunächst soll aber mit Bezug auf Fig. 2 kurz die Funktion der Spannbandeinheit 20 erläutert werden. Die Spannbandeinheit 20 ist in montiertem Zustand um den Gerätehals einer hier nicht dargestellten Handwerkzeugmaschine gelegt. Über ein Druckstück 21, eine Scheibe 22 und eine von der Spannbandeinheit umfassten Gewindebolzen 34' fest mit einer vom Adapter 30 umfassten Gewindehülse 36 verbunden. Die Gewindehülse 36 ist fest in die Innenhülse 35 eingepresst. Über das Elastomer 33 werden die Kräfte und Momente elastisch auf die Außenhülse 31 übertragen.

[0028] Die Außenhülse 31 ist im vorliegend dargestellten Ausführungsbeispiel verdrehfest in den Adapter 30 eingepresst. Der Adapter 30 seinerseits ist über einen Gewindebolzen 34 fest mit dem Griffstück 10 verbunden.

[0029] Durch die V-förmige Innenkontur eines Gehäuses 23 der Spannbandeinheit 20 kann das Spannbandeinheit 24 in gewissem Maße in das Gehäuse 23 hineingezogen werden. Hierdurch wird der Gerätehals (nicht dargestellt) zwischen Spannband 24 und einem Spannsegment 25 verspannt. Das Gehäuse 23 dient also als Druckabstützung, während das Spannband 24 und der Gewindebolzen 34', vorliegend eine Sechskantschraube, im montierten Zustand auf Druck belastet werden.

[0030] Ein Spannen der in Fig. 2 gezeigten Spannbandeinheit 20 erfolgt durch ein Drehen des Griffstücks 10 im Uhrzeigersinn R um die Längsachse LA. Ein Entspannen des Spannbands 24 der Spannbandeinheit 20 erfolgt durch Drehen des Griffstücks 10 in entgegengesetzter Uhrzeigerrichtung L um die Längsachs LA.

[0031] Aus Gründen der Einfachheit sind Drehanschlag 40 und Kippanschlag 50 in Fig. 2 nicht dargestellt. Diese sollen nun aber mit Bezug auf Fig. 3 genauer erläutert werden. Dazu zeigt Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Adapters 30 des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1.

[0032] Wie der Fig. 3 entnommen werden kann, ist die Ausnehmung in Form zweier Nuten 37 bereitgestellt, die sich ihrer Länge LN nach parallel zur Längsachse LA innerhalb des Adapters 30 erstrecken und deren Breite BN radial zur Längsachse LA orientiert ist.

[0033] Das Elastomer 33 ist im vorliegend dargestellten Ausführungsbeispiel für ein maximales Moment zwischen Außenhülse 31 und Innenhülse 35 von 15 Newtonmeter spezifiziert.

[0034] Der Adapter 30 weist einen Gewindebolzen 34 als Spannanker für die Spannbandeinheit 20 (vgl. Fig. 2) auf. Der Gewindebolzen 34 ist im vorliegend dargestellten Ausführungsbeispiel in die Innenhülse 35 eingepresst. Der Spannstift 45 ist einteilig mit dem Gewindebolzen 34 als Sonderschraube ausgeführt.

[0035] Im vorliegend dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Außenhülse 31 in den Adapter 30 eingepresst, sodass ein Herausrutschen der Außenhülse 31 aus dem Adapter 30 vermieden wird. Alternativ oder zusätzlich kann dies, dies ist in Fig. 1 dargestellt, durch eine Stützscheibe 31' realisiert sein. Alternativ oder zusätzlich kann eine axiale Sicherung der Innenhülse 35 im Adapter 30 mittels einer Schraube 36 erfolgen, die quer zur Längsachse eingebracht ist. Dies wird mit Bezug auf das Ausführungsbeispiel der Fig. 5 später beschrieben.

[0036] Die beiden als rechteckförmigen Nuten 37 ausgebildeten Ausnehmungen sind in Fig. 3 gut erkennbar. Der einteilig als Sonderschraube mit dem Gewindebolzen 34 ausgebildete Spannstift 45 ragt beidseits als Führungszapfen in eine jeweilige Nut 37 ein.

[0037] Die Funktion des kombinierten Drehanschlag-Kippanschlags 40, 50 wird nun mit Bezug auf Fig. 4 genau erläutert. Dazu zeigt Fig. 4a einen Schnitt durch den Adapter 30 in Längsrichtung. In Fig. 4b ist ein Schnitt A-A entlang der Schnittline A-A in Fig. 4a Zunächst soll mit Bezug auf 4a die Funktion des Kippanschlags 50 beschrieben werden.

[0038] Zu Erläuterungszwecken ist dafür in Fig. 4a ein Kipppunkt KP eingezeichnet, um den ein Verkippung AK entsprechend des angedeuteten Pfeils angenommen werden soll. Eine solche kardanische Verkippung kann eintreten, weil der Gewindebolzen 34 starr mit der Spannbandeinheit (vgl. Fig. 2) verbunden ist.

[0039] Die in Fig. 4a dargestellten Abstände a, b, c der einteilig mit dem Gewindebolzen 34 ausgebildeten Spannstifts zur Nut definieren den maximal möglichen Weg, der durch Biegung des Elastomers 33 vibrationsmindernd realisiert ist. Ist die Verkippung AK maximal, liegt der starre Spannstift 45 an einer Anschlagfläche 45' im Adapter an. Derart ist eine vorgegebene Verkippung AK zwischen Außenhülse 31 und Innenhülse 35 quer zur Längsachse LA hart begrenzt.

[0040] Mit Bezug auf Fig. 4b soll nun der Drehanschlag 40 erläutert werden. Auch dieser wird durch den einteilig mit dem Gewindebolzen 34 ausgebildeten Spannstift 45 innerhalb der Nut 37 realisiert. Ein in Fig. 4b eingezeichneter Abstand D definiert eine Strecke über die sich der Spannstift 45 in radialer Richtung innerhalb der Nut 37 bewegen kann. Ist die Verdrehung AD um den Drehpunkt DP maximal, so ist ein zwischen Außenhülse 31 und Innenhülse 35 in beiden Drehrichtungen LR wirkender Drehanschlag 40 dadurch realisiert, dass der Spannstift 45 an die Anschlagsfläche 45" die durch eine Innenseite der Nut gebildet ist, anschlägt, beziehungsweise an dieser anliegt.

[0041] Eine alternative Ausgestaltung des Adapters 30 ist in Fig. 5 dargestellt. Im Gegensatz zu dem aus den Figuren 1, 3, und 4 ersichtlichen Ausführungsbeispiel ist die Ausnehmung, in der der Spannstift 45 beweglich ist, als Bohrung 39 in der Außenhülse 31 bereitgestellt.

[0042] Eine axiale Sicherung der Außenhülse 31 im Adapter 30 ist im vorliegend dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine Schraube 36 vorliegend eine Madenschraube realisiert.

[0043] Durch das Zusammenwirken von Bohrung 39 und Spannstift 45 wird ein in funktionaler Integration wirkender Drehanschlag-Kippanschlag 40, 50 realisiert. Dessen Funktion wird nun mit Bezug auf die Fig. 6 genauer erläutert.

[0044] Dazu zeigt Fig. 6a zunächst einen Querschnitt entlang der Längsachse LA. Fig. 6b zeigt eine Schnittdarstellung A-A entlang der in Fig. 6 a eingezeichneten Schnittlinie A-A.

[0045] Wie der Fig. 6 entnommen werden kann, weist der Adapter 30 einen Gewindebolzen 34 als Spannanker für die Spannbandeinheit 20 (vgl. Fig. 2) auf. Der Gewindebolzen 34 ist in die Innenhülse eingepresst.

[0046] Der als Spannstift 45 bereitgestellte Anschlagsstift ist seinerseits im Gewindebolzen 34 eingespannt und dadurch starr mit dem Gewindebolzen 34 gekoppelt. Durch diese starre Kopplung ist der Spannstift 45 auch mit der Innenhülse 35 gekoppelt, da in diese der Gewindebolzen 34 eingepresst ist.

[0047] Die Bohrung 39 weist einen Bohrungsdurchmesser BD auf, der größer ist als ein Stiftdurchmesser SD des Spannstifts 45. Um ein innerhalb des Adapters 30 befindliches Ende des Gewindebolzens 34 ein radialer Freiraum 38 vorgesehen ist, dessen Weite W38 größer ist als die Differenz zwischen Bohrungsdurchmesser BD und Stiftdurchmesser SD. Dadurch ist der Spannstift sowohl bei einer Verkippung AK um den Kipppunkt KP (vgl. Fig. 6a) als auch bei einer Verdrehung AD um den Drehpunkt DP (vgl. Fig. 6b) beweglich.

[0048] Der innere Rand der Bohrung 39 definiert eine umlaufende gürtelförmige Anschlagfläche 45'" für den Spannstift 45. Die gürtelförmige Anschlagsfläche 45"' bildet einen harten Anschlag sowohl für eine Verdrehung AD zwischen Außenhülse 31 und Innenhülse 35 als auch für eine Verkippung AK zwischen Außenhülse 31 und Innenhülse 35. Derart ist sind der Drehanschlag 40 und der Kippanschlag 50 miteinander in funktionaler Integration ausgebildet.

Bezugszeichenliste



[0049] 
10
Griffstück
20,
Spannbandeinheit
21
Druckstück
22
Scheibe
23
Gehäuse
24
Spannband
25
Spannsegment
30
Adapter
31
Außenhülse
31'
Stützscheibe
33
Elastomer
35
Innenhülse
36
Schraube
34,34'
Gewindebolzen
37
Nut
38
radialer Freiraum
39
Bohrung
40
Drehanschlag
45
Spannstift
45', 45", 45"'
Anschlagsflächen
50
Kippanschlag
100
Zusatzhandgriff
AD
Verdrehung
AK
Verkippung
BD
Bohrungsdurchmesser
BN
Breite
DP
Drehpunkt
EN
Breite der Nut
KP
Kipppunkt
L
Drehung im entgegensetzten Uhrzeigersinn
LA
Längsachse
LN
Länge der Nut
Q
Querrichtung
R
Uhrzeigersinn
SD
Stiftdurchmesser
W38
Weite des radialen Freiraums



Ansprüche

1. Zusatzhandgriff (100) für eine elektrische Handwerkzeugmaschine, mit einem Griffstück (10), einer Spannbandeinheit (20) zur Befestigung des Zusatzhandgriffs (100) an der Handwerkzeugmaschine und einem zwischen dem Griffstück (10) und der Spannbandeinheit (20) angeordneten Adapter (30), wobei die Spannbandeinheit (20) durch Drehen des Griffstücks (10) im Uhrzeigersinn (R) gespannt und durch entgegengesetztes Drehen (L), jeweils bezogen auf eine Längsachse (LA) des Griffstücks (10) entspannt werden kann,
dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (30) eine Außenhülse (31) und eine koaxial dazu angeordnete und über ein Elastomer (33) zumindest abschnittweise innerhalb der Außenhülse (31) gelagerte Innenhülse (35) aufweist, wobei der Adapter (30) einen Drehanschlag (40) aufweist, der eine vorgegebene Verdrehung (AD) zwischen Außenhülse (31) und Innenhülse (35) in beiden Drehrichtungen (L, R) um die Längsachse (LA) hart begrenzt.
 
2. Zusatzhandgriff (100) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (30) einen Kippanschlag (50) aufweist, der eine vorgegebene Verkippung (AK) zwischen Außenhülse (31) und Innenhülse (33) quer (Q) zur Längsachse (LA) hart begrenzt.
 
3. Zusatzhandgriff (100) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Drehanschlag (40) und der Kippanschlag (50) miteinander in funktionaler Integration ausgebildet sind und dafür einen gemeinsamen Anschlagstift, vorzugsweise Spannstift (45) aufweisen, der einerseits starr mit der Innenhülse (35) gekoppelt und anderseits in einer Ausnehmung beweglich ist, wobei der Anschlagstift quer, insbesondere senkrecht zur Innenhülse (35) orientiert ist.
 
4. Zusatzhandgriff (100) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung als eine Nut (37) ausgebildet ist, die sich ihrer Länge (LN) nach parallel zur Längsachse (LA) innerhalb des Adapters (30) erstreckt und deren Breite (BN) radial zur Längsachse (LA) orientiert ist.
 
5. Zusatzhandgriff (100) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung als Bohrung (39) in der Außenhülse (31) bereitgestellt ist.
 
6. Zusatzhandgriff (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (30) einen Gewindebolzen (34) als Spannanker für die Spannbandeinheit (20) aufweist, wobei der Gewindebolzen (34) in die Innenhülse (35) eingepresst ist.
 
7. Zusatzhandgriff (100) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagstift einen Stiftdurchmesser (SD) und die Bohrung einen Bohrungsdurchmesser (BD) aufweist und um ein innerhalb des Adapters (30) befindliches Ende des Gewindebolzens (34) ein radialer Freiraum (38) vorgesehen ist, dessen Weite (W38) größer ist als die Differenz zwischen Bohrungsdurchmesser (BD) und Stiftdurchmesser (SD).
 
8. Zusatzhandgriff (100) nach einem der Ansprüche 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (30) eine Gewindehülse (36) zum Spannen einen von der Spannbandeinheit (20) umfassten Gewindebolzens (34') aufweist, wobei die Gewindehülse (36) in die Innenhülse (35) eingepresst ist.
 
9. Zusatzhandgriff (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Innenhülse (35), bezogen auf die Längsachse (LA) einseitig oder beidseitig über die Außenhülse (31) hinausragt.
 
10. Zusatzhandgriff (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass bei montiertem Zusatzhandgriff (100) die Innenhülse (35) starr mit der Spannbandeinheit (20) und/oder die Außenhülse (31) starr mit dem Griffstück (10) verbunden ist.
 
11. Zusatzhandgriff (100) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (30) kegelstumpfförmig ausgebildet ist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente