[0001] Die Erfindung betrifft zunächst einen Zylinderkopfbohrer, wie er in der Präambel
des Patentanspruchs 1 näher umrissen ist.
[0002] Ausgangspunkt für die Erfindung ist somit ein Zylinderkopfbohrer mit einem Einspannschaft
und mit einem Bohrkopf, der eine Zentrierspitze und eine äußere Mantelwand mit zumindest
im Wesentlichen zylindrischer Außenfläche umfasst, und bei dem zwischen der Zentrierspitze
und der Außenfläche zumindest eine Hauptschneide angeordnet ist, die sich im Wesentlichen
radial erstreckt, wobei im Bohrkopf zumindest ein sich an die Freifläche der Hauptschneide
anschließender, zum Umfang hin offener, den Bohrkopf schräg durchdringender und die
Mantelwand unterbrechender Spankanal angeordnet ist, und wobei die Außenfläche mit
einer Vielzahl von Nuten versehen ist.
[0003] Ein derartiger, mit zwei Hauptschneiden versehener Zylinderkopfbohrer ist bekannt,
zum Ersten durch die Patentschrift der Anmelderin
DE 197 02 423 B4 und zum Zweiten, jedoch ohne jegliche Nuten, durch die Patentschrift der Anmelderin
DE 41 15 030 C1.
[0004] In den genannten Schriften ist die dortige Problemlage bei Zylinderkopfbohrern ausführlich
erläutert, so dass auf eine detaillierte Wiederholung hier verzichtet werden kann.
Insbesondere bei der erstgenannten Schrift,
DE 197 02 423 B4, wird, kurz gesagt, hauptsächlich angestrebt, einen Zylinderkopfbohrer zu schaffen,
der sich beim Arbeiten möglichst wenig erwärmt. Als Lösung wird unter anderem vorgeschlagen,
dass die Außenfläche der ansonsten glattwandigen Mantelwand durch sogenannte radiale
Ausbuchtungen, also Nuten, unterbrochen ist. Wie alle Ausführungsbeispiele zeigen,
sind diese Nuten relativ breit und verlaufen entweder genau axial oder schräg axial,
damit sie zur Bildung von mehreren Vorschneiden dienen können, die dann zusammen einen
Bohrkranz bilden.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind auch schon schmale, außenliegende Rillen bei Bohrern
anderer Bauart bekannt. So sind durch die
FR 1 274 316 A oder
WO 1998 35 777 A1 bei Spiralbohrern sogenannte Rundfasen oder Führungsfasen bekannt. Diese Rundfasen,
Rillen oder Nuten dienen zum besseren Rundlauf, zur besseren oder zusätzlichen Schneidwirkung
an den Spiralkanten oder zur Anzeige der Bohrtiefe.
[0006] Im Gegensatz zu den relativ langen und schlanken Spiralbohrern oder auch Langlochbohrern
beträgt bei einem relativ dicken und kurzen Zylinderkopfbohrer der Bohrerdurchmesser
ein Mehrfaches der Mantelhöhe. Beim Zylinderkopfbohrer sorgen schon die Zentrierspitze
und die äußere Mantelfläche für eine geradlinige Bohrung eines relativ großen Bohrdurchmessers.
Aus der
WO 1998 35 777 A1 entnimmt der Fachmann auf Seite 3 unten und Seite 4 oben, dass der dortige, mit Rillen
versehene Spiralbohrer vorzugsweise für das Bohren von langen Löchern durch ein Werkstück
hindurch bestimmt ist, nicht jedoch zur Bildung von - meist relativ kurzen - Löchern,
insbesondere Sacklöchern. Letzteres ist jedoch die typische Aufgabe eines Zylinderkopfbohrers.
[0007] Aber auch bei Holzbohrern ähnlicher Bauart sind schon Rillen bekannt, die an der
Außenfläche umlaufen: Die
US 6 354 733 B1 zeigt einen Holzbohrer, der an seinen beiden schmalen und flügelartigen Außenflächen
mehrere umlaufende Rillen aufweist.
[0008] Die
US 4 134 706 A zeigt einen Holzbohrer ähnlicher Bauart mit zwei etwa radialen Hauptschneiden und
mit zwei Vorschneiden. An seiner Außenfläche weist er einige wendelförmig umlaufende
Rillen auf.
[0009] Die
US 3 180 379 A zeigt einen Langlochbohrer mit einer einzigen radialen Schneide, der ebenfalls an
seiner Außenseite mit wendelförmig umlaufenden Rillen versehen ist.
[0010] Insbesondere die in der erstgenannten Schrift behandelte Erfindung hat sich hervorragend
bewährt. Hieran will die Erfindung anknüpfen.
[0011] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung das Bestreben zu Grunde,
den Zylinderkopfbohrer so weiter zu entwickeln, dass die beim Bohren zwangsläufige
auch an der relativ großflächigen Mantelwand auftretende Prozesswärme deutlich vermindert
wird, um die Zerspanungsleistung sowohl quantitativ als auch qualitativ zu verbessern.
[0012] Ausgehend von einem Zylinderkopfbohrer der eingangs genannten Art wird folglich vorgeschlagen,
dass zumindest zwei Nuten sich kreuzen.
[0013] Ein besonders markantes Muster ergibt sich auf der Außenfläche des Bohrkopfes, wenn
mehrere Nuten bzw. Rillen wendelförmig und mit gegenläufiger Steigung so verlaufen,
dass sie sich kreuzen. Deren Steigung kann vorzugsweise gleich, aber auch unterschiedlich
sein.
[0014] Beim zuerst genannten Stand der Technik sind die dort Ausbuchtungen genannten Nuten
relativ breit und dienen zwar auch der Auflockerung der Außenfläche, jedoch insbesondere
zur Bildung eines Bohrkranzes mit mehreren Vorschneiden. Hierzu verlaufen sie entweder
axial oder sie haben eine relativ große Steigung, nämlich erheblich größer als der
Durchmesser des Zylinderkopfbohrers. Die erfindungsgemäßen, nämlich sich kreuzenden
Nuten bzw. Rillen dienen zunächst allein dem Zweck, die Außenfläche so weit wie möglich
quasi zu zerklüften, um diese dadurch effektiv zu vergrößern.
[0015] Durch die Ausbildung von sich kreuzenden Nuten, vorzugsweise zum Teil in Form von
relativ schmalen - und gegebenenfalls auch tiefen - Rillen, kann eine Vielzahl von
Nuten in die Außenfläche eingebracht werden. Hierdurch wird die tatsächliche Außenfläche
durch die zusätzlichen Seitenflächen der Nuten bzw. Rillen einerseits deutlich vergrößert,
andererseits bleiben die Stabilität der Mantelwand, ihre Führungshöhe und damit ihre
Führungsfunktion voll erhalten; denn die Mantelwand wird durch die vorzugsweise schmalen
Rillen nur geringfügig geschwächt. Durch die nun quasi nach innen vergrößerte Außenfläche
wird die äußere Kontaktfläche mit der zu bohrenden Materialwand vermindert und kann
die an der Mantelwand entstehende Reibungswärme besser an die die Außenfläche umgebende
Luft, nämlich auch in den Nuten bzw. Rillen, abgegeben werden.
[0016] Die Erfindung kann somit auch bei einem Zylinderkopfbohrer einfacher oder älterer
Bauart, wie sie vielfach und beispielsweise in der zweitgenannten Schrift beschrieben
ist, mit Vorteil eingesetzt werden.
[0017] Das Merkmal "schmal" für die rillenförmigen Nuten ist hier variabel und in Relation
zum Durchmesser des Zylinderkopfbohrers zu sehen. Insbesondere kann vorgesehen sein,
dass die Breite einer Rille, in Abhängigkeit vom Außendurchmesser, 0,5 mm bis 2,0
mm beträgt: Je größer der Bohrerdurchmesser ist, desto breiter - und evtl. tiefer
- kann die Rille sein.
[0018] Die Erfindung setzt zunächst nur einen Zylinderkopfbohrer mit einer Mantelwand und
einer einzigen Hauptschneide voraus. Sie wird jedoch vorzugsweise bei einem Zylinderkopfbohrer
mit zwei bis vier Hauptschneiden eingesetzt.
[0019] Die Erfindung kann zudem in sehr unterschiedlicher Weise verwirklicht werden. So
kann in einer ersten Ausführung zumindest eine Nut bzw. Rille - von vielen daneben
- in der selben axialen Ebene verlaufen, was die Herstellung sehr vereinfacht.
[0020] Es kann jedoch auch im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass zumindest eine
Nut bzw. Rille vorzugsweise leicht wendelförmig verläuft. Leicht wendelförmig soll
hier bedeuten, dass die Steigung relativ gering ist, was bedeutet, dass die Steigung
zumindest möglichst kleiner ist als der Bohrerdurchmesser, worauf unten noch näher
eingegangen werden wird.
[0021] Hierbei kann eine solche Nut bzw. Rille rechtsdrehend verlaufen. Dann wird beim Drehen
des Bohrers ein axiales Moment in Richtung der Zentrierspitze, quasi ein Einzugsmoment
erzeugt.
[0022] Es kann auch vorgesehen sein, dass zumindest zwei Nuten bzw. Rillen wendelförmig
und parallel zueinander verlaufen. So kann der vorgenannte positive Effekt noch verstärkt
werden.
[0023] Es hat sich erweisen, dass es im Sinne der Erfindung vorteilhaft ist, wenn zumindest
die Hälfte der Außenfläche durch die Nuten bzw. Rillen unterbrochen ist. Denn dann
ergeben sich sowohl eine erhöhte Wärmeabfuhr als auch eine gute Führung.
[0024] Der Querschnitt der Nuten oder Rillen kann in unterschiedlicher Weise ausgebildet
sein, insbesondere teilkreisförmig, halbkreisförmig, V-förmig oder U-förmig. Auch
hier kann durch die Wahl oder Kombination von in Form und / oder Größe unterschiedlichen
Querschnitten ein besonderes Muster auf dem Zylinderkopfbohrer erzeugt werden, das
auch zur Kennzeichnung des Herstellers oder Anbieters dienen kann.
[0025] Alle vorgenannten Ausführungen können schon bei einem relativ einfachen Zylinderkopfbohrer
verwirklicht werden, nämlich wenn eine glatte Außenfläche zur Verfügung steht, wie
z. B. bei der oben zweitgenannten Schrift,
DE 197 02 423 B4. Besonders vorteilhaft wird die Erfindung jedoch bei einem Zylinderkopfbohrer genutzt,
der wie bei der erstgenannten Schrift,
DE 41 15 030 C1, ausgebildet ist. Ein solcher Zylinderkopfbohrer ist somit derart ausgebildet, dass
die Außenfläche zusätzlich durch axial oder schräg axial verlaufende und in Verhältnis
zu den Rillen breitere Nuten, sog. Ausnehmungen oder Ausbuchtungen, zur Bildung von
Vorschneiden in Form eines Bohrkranzes unterbrochen ist. Hier wird die Verminderung
der an der Reibung beteiligten Außenfläche extrem reduziert, und der Abtransport der
entstehenden Wärme wird deutlich beschleunigt.
[0026] Es hat sich gezeigt, dass die Abmessungen der Rillen in Bezug auf die übrigen Abmessungen
des Zylinderkopfbohrers eine wesentliche Rolle spielen. So wird bei einer geringen
Steigung vorgeschlagen, dass das Verhältnis von Außendurchmesser des Zylinderkopfbohrers
zur Steigung einer Rille, je nach der Größe des Durchmessers, 8 bis 30 zu 1 beträgt.
[0027] Die Steigung einer Rille kann insbesondere 1 bis 3,5 mm betragen. Beispiele: Bei
einem Durchmesser von 8 mm beträgt die Steigung 1 mm, bei einem Durchmesser von 30
mm 2 mm und bei einem Durchmesser von 60 mm 3,5 mm.
[0028] Einerseits vergrößert die Tiefe der Nuten bzw. Rillen die Außenfläche in positiver
Weise, andererseits darf sie die Mantelwand nicht übermäßig schwächen. Je größer der
Durchmesser des Zylinderkopfbohrers ist, desto tiefer kann eine Nut bzw. Rille sein.
Es hat sich als sehr günstig erwiesen, wenn die Tiefe einer Rille, in Abhängigkeit
des Durchmessers, vorzugsweise 0,1 mm bis 0,65 mm beträgt. Vorzugsweise soll das Verhältnis
von Außendurchmesser des Zylinderkopfbohrers zur Tiefe einer Rille 80 bis 160 zu 1
betragen. Im übrigen wird der Fachmann auf eine größere Tiefe einer Nut oder Rille
immer dann verzichten, wenn er durch übermäßge Wegnahme von Werkstoff die Stabilität
des Zylinderbohrers bedroht sieht.
[0029] Je nach Ausbildung der Geometrie des Bohrkopfes können somit auch Nuten bzw. Rillen
mit unterschiedlicher Breite und / oder Tiefe eingebracht sein: Zum Beispiel kann
an Stellen mit mehr "Fleisch" in der Mantelwand, wie in ihrem Fußbereich, zum Einspannschaft
hin, und insbesondere bei einem relativ großen Zylinderkopfbohrer mit relativ dicker
Mantelwand, wie über 40 mm oder sogar 100 mm Durchmesser, eine tiefere und eventuell
auch breitere Nut bzw. Rille eingebracht werden, ohne den Bohrkopf in übermäßiger
Weise zu schwächen.
[0030] Schließlich wird zur weiteren Verbesserung der Kühlung des Bohrkopfes vorgeschlagen,
dass auch an der teilkreisringförmigen Fußfläche des Bohrkopfes, die sich an die bisher
betrachtete Außenfläche in Richtung des Einspannschaftes anschließt, mehrere axiale
Rillen und / oder zumindest eine spiralförmige Rille angeordnet sind bzw. ist. Auch
hier ist die relativ schmale Breite und eventuelle Tiefe der Rille bzw. Rillen von
den schon geschilderten Verhältnissen abhängig und vom Fachmann einzuordnen.
[0031] Die Erfindung gibt dem Fachmann eine Fülle von Möglichkeiten an die Hand, einen Zylinderkopfbohrer
ganz einfacher oder auch der eingangs genannten speziellen Bauart, nämlich mit Bohrkranz,
so auszubilden, dass die am Bohrkopf insgesamt und insbesondere an der Mantelwand
beim Bohren zwangsläufig entstehende Wärme schnellstmöglich und sehr effektiv abgeführt
wird. Die erfindungsgemäße Gestaltung führt daher zu einer Senkung der Wärmeentwicklung,
zu einer längeren Standzeit des Zylinderkopfbohrers und zu einer verbesserten Qualität
der erzeugten Bohrung. Darüber hinaus ergibt sich die Möglichkeit, dem Zylinderkopfbohrer
ein markantes, eigenständiges und ansehnliches Äußeres zu geben.
[0032] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die nun näher
beschrieben werden.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform als Weiterbildung des Zylinderkopfbohrers
nach der DE 197 02 423 B4 mit einer Rille in derselben Ebene und mit einer wendelförmigen Rille, wobei acht
schräg-axiale gerundete Nuten nahezu alle Rillen schneiden.
Fig. 1 a zeigt den Zylinderkopfbohrer nach Fig. 1 in einer anderen Perspektive.
Fig. 1 b zeigt den Zylinderkopfbohrer nach Fig. 1 a in der Seitenansicht.
Fig. 1 c zeigt den Zylinderkopfbohrer nach Fig. 1 a in Stirnansicht.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform, ähnlich der Fig. 1, mit einer Rille in derselben
Ebene und mit sechs parallelen, wendelförmigen Rillen, die acht schräg-axiale Nuten
schneiden.
Fig. 3 zeigt eine dritte Ausführungsform, ähnlich der Fig. 1, mit einer Rille in derselben
Ebene und mit acht rechtsdrehenden Rillen, die acht linksdrehende Rillen kreuzen.
Fig. 4 zeigt eine vierte Ausführungsform, als Weiterbildung des Zylinderkopfbohrers
nach DE 41 15 030 C1, mit sich kreuzenden Rillen und entsprechend der Fig. 3.
Fig. 5 zeigt eine fünfte Ausführungsform, ähnlich der Fig. 1, mit einer Rille in derselben
Ebene und mit acht rechtsdrehenden Rillen, wobei die Rillen die acht Nuten schneiden.
Fig. 6 zeigt eine sechste Ausführungsform, ähnlich der Fig. 4, mit sich kreuzenden
Rillen, ähnlich wie in Fig. 5.
Fig. 7 zeigt einen Bohrkopf eines weiteren Zylinderkopfbohrers, ähnlich wie Fig. 5,
jedoch mit weiteren Rillen im Fußbereich.
[0033] Der in den Fig. 1 bis 1 c gezeigte Zylinderkopfbohrer 101 setzt sich zusammen aus
einem Einspannschaft 102 und einem im Prinzip nahezu topfförmigen Bohrkopf 103, der
eine in der Bohrerachse X-X leicht vorstehende Zentrierspitze 104 und eine äußere
Mantelwand 105 mit im Wesentlichen zylindrischer Außenfläche 106 umfasst. Zwischen
der Zentrierspitze 104 und der Außenfläche 106 erstrecken sich etwa radial zwei Hauptschneiden
107. Im Bohrkopf 103 schließen sich an jede Hauptschneide 107 zwei Freiflächen 108
an, die ihrerseits in zwei Spankanäle 109 übergehen.
[0034] Die Spankanäle 109 durchdringen den Bohrkopf 103 von den Hauptschneiden 107 ausgehend
schräg bis auf den sich anschließenden runden Teil des Einspannschaftes 102. Hierdurch
unterbrechen die Spankanäle 109 die Mantelwand 105 bis in den Fußteil 110 hinein,
so dass am Bohrkopf 103 sowohl die Mantelwand 105 - und damit ihre Außenfläche 106
- als auch der Fußteil 110 in zwei Abschnitte geteilt sind.
[0035] An der Außenfläche 106 sind insgesamt acht schräg-axial verlaufende und im Grund
abgerundete Nuten 111 eingebracht, die im Stand der Technik als Ausbuchtungen bezeichnet
sind und zur Bildung von Vorschneiden 112 dienen, die zusammen einen geteilten Bohrkranz
113 bilden. Die Breite BN der Nuten 111 beträgt hier im Mittel ca. 6 mm, die Tiefe
TN schwankt hier zwischen 0 - im Fußbereich - und ca.1 mm im Bereich der Vorschneiden
112. Der Durchmesser D des Zylinderkopfbohrers 101 beträgt hier 50 mm. Die Anzahl
der Vorschneiden 112 kann variieren und ist insbesondere dem jeweiligen Durchmesser
des Zylinderkopfbohrers anzupassen.
[0036] Zusätzlich zu den schrägen Nuten 111 sind an der geteilten Außenfläche 106 schmale
Rillen 114 eingebracht, die tangential um die Außenfläche 106 bzw. koaxial zur Bohrerachse
X - X verlaufen und dabei die Nuten 111 schneiden.. Die Rillen 114 bestehen hier aus
einer ersten oberen Rille 114.1, die in derselben axialen Ebene umläuft, und aus einer
Rille 114.2, die wendelförmig und rechtsdrehend so nach unten verläuft, dass sie die
Außenfläche 106 mehrmals umrundet.
[0037] Die Breite B einer Rille 114, 114.1 und 114.2 beträgt hier, bei diesem Durchmesser
D, etwa 1,6 mm, die Tiefe T etwa 0,6 mm und die Steigung S etwa 3,5 mm. Der Querschnitt
Q ist teilkreisförmig mit einem Radius R von etwa 1,2 mm. Durch die sehr große Zerklüftung
der Außenfläche 106 - nämlich durch die schräg-axialen Nuten 111 einerseits und durch
die die Nuten 111 kreuzenden tangentialen Rillen 114 andererseits - ist die ursprüngliche
Außenfläche auf weniger als die Hälfte vermindert, aber die effektive Außenfläche
durch die zusätzlichen Seitenwände der Nuten 111 und Rillen 114 erheblich vergrößert.
[0038] Die Fig. 1a bis 1c zeigen den Zylinderkopfbohrer 101 nach Fig. 1 in weiteren Ansichten,
um dessen räumlichen Aufbau besser zu verdeutlichen.
[0039] In Fig. 2 ist ein Zylinderkopfbohrer 101 b dargestellt, wie er der Fig. 1 zugrundeliegt.
Hier erstreckt sich zwar die erste obere Rille 114.1 ebenfalls in derselben axialen
Ebene, darunter sind jedoch sechs parallel verlaufende, rechtsdrehende, wendelförmige
Rillen 114.3 angeordnet, welche die Nuten 111 kreuzen.
[0040] In Fig. 3 ist ein Zylinderkopfbohrer 101d dargestellt, wie er der Fig. 1 zugrundeliegt.
Hier erstreckt sich die erste oberste Rille 114.1 in derselben axialen Ebene, darunter
sind jedoch acht parallel und mit etwas Abstand zueinander verlaufende, rechtsdrehende
wendelförmige Rillen 114.4 angeordnet, die sich mit acht entsprechend ausgebildeten
und angeordneten, aber linksdrehenden wendelförmigen Rillen 114.4 kreuzen. Die Steigung
S ist hier etwas größer ausgebildet als in den vorstehenden Ausführungen mit einer
Drehrichtung.
[0041] In Fig. 4 ist ein Zylinderkopfbohrer 101e dargestellt, der zwar im Wesentlichen der
Fig. 1 entspricht, jedoch die einfachere Form eines sog. Forstnerbohrers hat: Hier
ist kein Bohrkranz mit Vorschneiden vorhanden, da hier auf die Nuten 111 verzichtet
wurde, wie dies im Prinzip die
DE 41 15 030 C1 zeigt, wie er der Fig. 2 zugrundeliegt. Hier erstrecken sich die Rillen 114.1 und
114.4 wie zu der Fig. 3 erläutert. Dabei wird besonders der ein Rautenmuster ergebende
Kreuzungsverlauf der Rillen 114.4 deutlich.
[0042] In Fig. 5 ist ein Zylinderkopfbohrer 101f dargestellt, wie er der Fig. 1 zugrundeliegt.
Hier erstreckt sich auch die erste oberste Rille 114.1 in derselben axialen Ebene,
darunter sind jedoch acht Rillen 114.5 angeordnet, die parallel und mit etwas Abstand
zueinander verlaufen sowie rechtsdrehende Wendeln bilden. Alle Rillen 114.1 und 114.5
schneiden die acht Nuten 111.
[0043] In Fig. 6 ist ein Zylinderkopfbohrer 101g dargestellt, wie er der Fig. 4 zugrundeliegt.
Die Rillen 114.1 und 114.5 erstrecken sich wie zu der Fig. 5 erläutert und schneiden
sich teilweise.
[0044] In Fig. 7 ist ein Bohrkopf 113 eines weiteren Zylinderkopfbohrers 101 h nach der
Erfindung dargestellt, der etwa dem Aufbau nach Fig. 1 entspricht. Die Rillen 114
kreuzen die Nuten 111. Hier ist die Fußfläche 115 , also die zweigeteilte Fläche zwischen
der Außenfläche 106 und dem runden Teil des Einspannschaftes 102, ebenfalls mit Rillen
116 versehen. Dabei kann auch eine eventuell zwischen der Außenfläche 106 und der
sich winkelig daran anschließenden Fußfläche 115 liegende Abrundung mit Rillen 116
versehen sein.
[0045] Diese Rillen 116 können entweder konzentrisch zur Bohrerachse X - X verlaufende Rillen
sein oder aus einer oder mehreren spiralförmig verlaufenden Rillen bestehen. Auch
hier können diese Rillen 116 in Form und Ausmaß den beschriebenen Rillen 114 an der
Außenfläche 106 entsprechen oder ähneln.
[0046] Falls die Dicke von Wand 105 oder Fuß 110 - die auch vom Durchmesser des Bohrkopfes
113 abhängt - es zulässt, können diese Rillen 116 auch wesentlich tiefer und / oder
breiter ausgebildet sein. Zumal die Fußfläche 115 keine Führungsfunktion hat wie die
Außenfläche 106, jedoch hier auch zur Abführung der an der Mantelwand 105 bzw. am
Bohrkranz 113 entstehenden Reibungswärme dient.
Bezugszeichenliste:
[0047]
- 101
- Zylinderkopfbohrer
- 101b
- Zylinderkopfbohrer
- 101d
- Zylinderkopfbohrer
- 101e
- Zylinderkopfbohrer
- 101f
- Zylinderkopfbohrer
- 101g
- Zylinderkopfbohrer
- 101h
- Zylinderkopfbohrer
- 102
- Einspannschaft
- 103
- Bohrkopf
- 104
- Zentrierspitze
- 105
- Mantelwand
- 106
- Außenfläche
- 107
- Hauptschneide
- 108
- Freifläche
- 109
- Spankanal
- 110
- Fußteil
- 111
- Nut
- 112
- Vorschneide
- 113
- Bohrkranz
- 114
- Rille
- 114.1
- Rille
- 114.2
- Rille
- 114.3
- Rille
- 114.4
- Rille
- 114.5
- Rille
- 115
- Fußfläche
- 116
- Rille
- B
- Rillenbreite
- BN
- Nutbreite
- D
- Durchmesser
- S
- Steigung
- T
- Rillentiefe
- TN
- Nuttiefe
- X-X
- Bohrerachse
1. Zylinderkopfbohrer (101) mit einem Einspannschaft (102) und mit einem Bohrkopf (103),
der eine Zentrierspitze (104) und eine äußere Mantelwand (105) mit zumindest im Wesentlichen
zylindrischer Außenfläche (106) umfasst, und bei dem zwischen der Zentrierspitze (104)
und der Außenfläche (106) zumindest eine Hauptschneide (107) angeordnet ist, die sich
im Wesentlichen radial erstreckt, wobei im Bohrkopf (103) zumindest ein sich an die
Freifläche (108) der Hauptschneide (107) anschließender, zum Umfang hin offener, den
Bohrkopf (103) schräg durchdringender und die Mantelwand (105) unterbrechender Spankanal
(109) angeordnet ist und wobei die Außenfläche (106) mit einer Vielzahl von Nuten
(111, Rillen 114) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Nuten (111, Rillen 114) sich kreuzen.
2. Zylinderkopfbohrer (101) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Nut (114) die Form einer schmalen Rille (114, 114.1, 114.2, 114.3,
114.4 und 114.5) hat.
3. Zylinderkopfbohrer (101) nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei bis vier Hauptschneiden (107) angeordnet sind.
4. Zylinderkopfbohrer (101) nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Nut (Rille 114.1) in derselben axialen Ebene verläuft.
5. Zylinderkopfbohrer (101) nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Nut (Rille 114.2) wendelförmig verläuft.
6. Zylinderkopfbohrer (101b, 101c) nach Patentanspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Nuten (Rillen 114.3) wendelförmig und parallel zueinander verlaufen
7. Zylinderkopfbohrer (101) nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Hälfte der Außenfläche (106) durch die Nuten (111, Rillen 114, 114.1,
114.2) unterbrochen ist.
8. Zylinderkopfbohrer (101, 101b, 101d, 101f) nach einem der Patentansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Außenfläche (106) durch eine Mehrzahl von axial oder schräg axial verlaufende
und in Verhältnis zu den Rillen (114, 114.1, 114.2) breitere Nuten (111) zur Bildung
von Vorschneiden (112) in Form eines Bohrkranzes (113) unterbrochen ist (Fig. 1, 2,
3, 5 und 7).
9. Zylinderkopfbohrer (101) nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B) und / oder die Tiefe (T) von zwei oder mehr Rillen (114) unterschiedlich
ausgebildet ist bzw. sind.
10. Zylinderkopfbohrer (101 h) nach einem der Patentansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der Fußfläche (115) des Bohrkopfes (103) mehrere axiale und koaxial zur Bohrerachse
(X -X) verlaufende Rillen (116) und / oder zumindest eine axiale und spiralförmig
zur Bohrerachse (X - X) verlaufende Rille (116) angeordnet sind bzw. ist (Fig. 7).