[0001] Die Erfindung betrifft ein Markisentuch gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
eine Beschattungsvorrichtung umfassend das Markisentuch gemäss Anspruch 11.
[0002] Beschattungsvorrichtungen bzw. Sonnenschutzanlagen mit einer ausfahrbaren bzw. von
einer drehbar gelagerten Wickelwelle abwickelbaren Tuchbahn sind dem Fachmann als
"Tuch- oder Vertikalmarkisen" bekannt.
[0003] Insbesondere bei aussenliegenden Tuch- oder Vertikalmarkisen mit grösseren flächigen
Behängen hat sich gezeigt, dass das Tuch im Bereich seiner in Ausfahrrichtung verlaufenden
Längskanten aufgrund von Witterungseinflüssen, insbesondere starker Windbeaufschlagung,
mit der Zeit ausleiern und durchhängen kann. Dies führt zu optischen Beeinträchtigungen
der Markise und des Weiteren zu dem Problem, dass das Tuch beim Einfahren des Sonnenschutzes
nicht mehr sauber aufgewickelt wird, was zu einer Faltenbildung und langfristig zu
Beschädigungen führt.
[0004] Aus diesem Grund sind Tuchmarkisen mit stabilen seitlichen Führungen vorgeschlagen
worden. In den letzten Jahren haben sich insbesondere sogenannte "Zip-Lösungen" etabliert,
bei welchen der Behang, also das Markisentuch bzw. die von der Wickelwelle abwickelbare
Tuchbahn, mittels seitlich an den Tuchrändern vorgesehenen Führungselementen, vielmals
in der Form von Kedern eines Reissverschlusses, in einander gegenüberliegenden Führungsprofilen
geführt und gehalten ist. Die Führungsprofile sind für gewöhnlich aus Kunststoff hergestellt
und in beidseitig einer Gebäudeöffnung - z.B. an einer Fensterlaibung - befestigten
Führungsschienen gehalten. Um das Markisentuch in Querrichtung unter Spannung zu halten,
sind die Führungsprofile auf ihrer Zugseite jeweils mit elastischen Dämpfungselementen,
z.B. aus Schaumstoff, gegen die jeweilige Führungsschiene abgestützt. Die Führungsschienen
selber sind üblicherweise zwei- oder mehrteilig ausgebildet und bestehen standardmässig
aus mindestens zwei Aluprofil-Elementen hergestellt, die miteinander verschraubt sind.
[0005] Aus der
EP-A-2 631 414 ist beispielsweise eine "ZIP-Lösung" bekannt, bei welcher eine zweiteilige Führungsschiene
umfassend ein Aufnahmeprofil und ein Trägerprofil verwendet wird. Das Trägerprofil
wird mittels Schrauben an einer Mauerleibung befestigt. Anschliessend wird ein Führungsprofil
zur Führung des Markisentuchs in das Trägerprofil eingesetzt und das Aufnahmeprofil
mit dem Trägerprofil verbunden, so dass das Trägerprofil in der Führungsschiene gehalten
ist. Bei zwei- oder mehrteiligen Führungsschienen hat sich allerdings eine erhöhte
Bruchanfälligkeit gezeigt, insbesondere unter starker Belastung, wie etwa durch Windböen.
Ausserdem ist deren Herstellung und/oder Montage oftmals sehr aufwendig.
[0006] Es sind auch einteilige Führungsschienen bekannt, etwa aus der
CH-B1-702 041, welche zwar in Bezug auf Ihre Stabilität vorteilhaft, aber dafür bezüglich ihrer
Befestigung deutlich komplizierter sind. Zum Festschrauben der Führungsschiene an
einer Fensterlaibung müssen die Schrauben meist von vorne durch den Tuchführungsspalt
und durch Aussparungen in der Rückwand der Führungsschiene hindurch geführt werden,
um die Führungsschiene rückseitig an der Mauerlaibung zu verschrauben. Anschliessend
wird das Führungsprofil inkl. den daran befestigten Dämpfungselementen stirnseitig
an einem Längsende der Führungsschiene in diese eingeschoben, was jedoch insbesondere
bei längeren Führungsschienen aufgrund des proportional zur Länge des einzuführenden
Führungsprofils zunehmenden Reibungswiderstands nur unter grossem Kraftaufwand möglich
ist. Des Weiteren birgt ein solches endseitiges Einführen des Führungsprofils die
Gefahr, dass es durch Verkanten des Profils in der Führungsschiene zu Beschädigung
der am Profil befestigten Dämpfungselemente kommt.
[0007] Um obige Probleme im Zusammenhang mit der Einführung eines Führungsprofils in eine
einteilige Führungsschiene zu umgehen, wird in der
DE 20 2009 002 363 U1 eine Lösung vorgeschlagen, bei welcher das Markisentuch ohne Verwendung eines separaten
Führungsprofil in seitlichen Führungsschienen unter Spannung gehalten werden kann.
Anstelle der sonst am Führungsprofil befestigten elastischen Dämpfungselemente umfasst
das Markisentuch mindestens einen Dehnungsstreifen, welcher sich über die gesamte
Länge des Markisentuchs erstreckt und in das Markisentuch integriert oder längsseitig
daran befestigt ist. Die Dehnungsstreifen umfassen jeweils einen querelastischen mittleren
Bereich, welcher beidseitig von nicht-querelastischen Bereichen flankiert wird. Die
nicht-querelastischen Bereiche dienen der Befestigung des Dehnungsstreifens an der
Tuchbahn bzw. der Befestigung von Kederelementen längsseitig des Dehnungsstreifens.
Der mittlere querelastische Bereich des Dehnungsstreifens übernimmt die Funktion der
oben beschriebenen elastischen Dehnungselemente und ermöglicht, in Querrichtung eine
Tuchspannung aufzubauen und z.B. Winddruck federnd abzufangen.
[0008] Nachteilig der in der
DE 202009002363 offenbarten Lösung sind jedoch der komplizierte Aufbau und die aufwendige Herstellung
des Dehnungsstreifens bzw. des Markisentuchs. Ausserdem ist das Markisentuch stets,
also auch ohne Windlast, unter Zugspannung in Querrichtung in den Führungsschienen
geführt. Die Dehnungsstreifen und die Kederelemente sind somit stets zugbelastet,
wodurch sie rasch abgenutzt und verschleissanfällig sind.
[0009] Die der Erfindung zu Grunde liegende technische Aufgabe liegt insofern darin, ein
Markisentuch für eine Beschattungsvorrichtung, insbesondere für eine Tuch- oder Vertikalmarkise,
bereitzustellen, welches auch grössere Belastungsspitzen, etwa aufgrund von Windeinwirkung,
aufzunehmen und abzufedern vermag und einen vereinfachten, kostengünstigen Aufbau
sowie einen langlebigen und verschleissarmen Betrieb der Beschattungsvorrichtung ermöglicht.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch das Markisentuch gemäss Anspruch 1 zur Verwendung
in einer Beschattungsvorrichtung gemäss Anspruch 11. Bevorzugte Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0011] Das erfindungsgemässe Markisentuch umfasst eine in einer Längsrichtung zwei Seitenränder
aufweisende Tuchbahn, zwei entlang der Seitenränder in einem jeweiligen, unmittelbar
an die Seitenränder anschliessenden Tuchrandbereich mit der Tuchbahn verbundene Längsstreifen,
sowie Führungselemente, die in einem Abstand und wenigstens annähernd parallel zu
den Seitenrändern der Tuchbahn verlaufen und zur beidseitigen Führung des Markisentuchs
in Führungsschienen einer Beschattungsvorrichtung vorgesehen sind.
[0012] Mit der Bezeichnung "Längsrichtung" ist im Sinne der Anmeldung die Ausfahrrichtung
(oder allgemein die Bewegungsrichtung) der Tuchbahn, d.h. rechtwinklig zur Wickelwelle,
gemeint. Entsprechend werden mit "Längsstreifen" ein Materialstreifen bzw. ein Band
bezeichnet, der bzw. das sich in besagter Längsrichtung der Tuchbahn erstreckt.
[0013] Gemäss der vorliegenden Erfindung sind die Führungselemente an den Längsstreifen
entlang eines jeweiligen freien Streifenrands befestigt. Das Markisentuch umfasst
somit einerseits die Tuchbahn und andererseits auch die zwei jeweils entlang der Seitenränder
im zugehörigen Tuchrandbereich mit der Tuchbahn verbundenen Längsstreifen, inklusive
der in Längsrichtung entlang der freien Streifenränder an den Längsstreifen befestigten
Führungselemente.
[0014] Erfindungsgemäss sind besagte Längsstreifen jeweils, zumindest im nicht am Markisentuch
montierten Zustand, über ihre gesamte Breite querelastisch. Die "Breite" bezieht sich
dabei auf die Abmessung des Längsstreifens in Querrichtung, also rechtwinklig zur
Längsrichtung.
[0015] Mit dem Begriff "Elastizität" ist die Fähigkeit eines Materials, insbesondere eines
textilen Materials, gemeint, sich unter einer einwirkenden Kraft elastisch zu verformen
und nach dem Entlasten seine Ausgangsform wieder einzunehmen - also ohne eine plastische,
bleibende Verformung. Der Begriff "querelastisch" in Bezug auf den Längsstreifen bedeutet
im Sinne der vorliegenden Erfindung somit, dass der Längsstreifen in Querrichtung
reversibel ausgehend von einem entspannten (Ruhe-)Zustand durch Krafteinwirkung elastisch
in einen gedehnten Zustand gebracht werden kann.
[0016] Durch die Querelastizität der beidseitig entlang der Tuchbahn angeordneten Längsstreifen
wird erfindungsgemäss eine federnde Spannbewegung des Markisentuchs in Querrichtung
bewirkt. So kann das Markisentuch im montierten Zustand zwischen seitlichen Führungsschienen
einer Beschattungsvorrichtung Kraftspitzen bei starker Windeinwirkung auffangen.
[0017] Das erfindungsgemässe Markisentuch bietet insofern den Vorteil, dass dank der querelastischen
Längsstreifen die auf das Tuch wirkenden Kräfte vom Tuch selber aufgenommen und stabilisiert
werden können, ohne dass zusätzliche elastische Elemente erforderlich sind. Insbesondere
kann erfindungsgemäss auf die sonst üblicherweise in den seitlichen Führungsschienen
der Beschattungsvorrichtung vorgesehenen Gummi- oder Schaumstoffelemente (wie etwa
in der
CH-B1-702 041) verzichtet werden. Dies erlaubt einen deutlich schlankeren Aufbau der Führungsschienen,
was nicht nur aus ästhetischer Sicht, sondern insbesondere aufgrund geringerer Material-,
Herstellungs- und Montagekosten vorteilhaft ist.
[0018] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform sind die Längsstreifen jeweils in einem
Streifenrandbereich mit dem zugeordneten Tuchrandbereich überlappend verbunden, vorzugweise
verklebt. Es wird bevorzugt ein wärmeaktivierbarer Klebstoff verwendet, also ein Klebstoff,
dessen Klebeigenschaften durch Wärmezufuhr aktiviert werden. So können die Längsstreifen
rasch und sicher mit der Tuchbahn verbunden werden, ohne die Ästhetik oder Funktionalität
des Markisentuchs zu beeinträchtigen. Anstatt einer Klebeverbindung können Streifen-
und zugeordneter Tuchrandbereich auch mittels Textil-Doppelnaht verbunden werden.
Hierbei sei erwähnt, dass aufgrund des im Wesentlichen nicht-elastischen Materials
der Tuchbahn die Querelastizität des Längsstreifens im Überlappungsbereich verringert
sein kann.
[0019] Die Längsstreifen werden jeweils bevorzugt aus Längs- und Querfäden mit unterschiedlicher
Elastizität gebildet. In der Webetechnik werden anstelle von "Längs- und Querfäden"
auch die Begriffe "Kette" und "Schuss" verwendet. Da der Längsstreifen erfindungsgemäss
querelastisch sein soll, weisen die Querfäden in der Regel eine höhere Elastizität
auf als die Längsfäden.
[0020] Die Querfäden (bzw. der "Schuss") weisen bevorzugt eine Elastizität von 100:245 bis
100:275, insbesondere von wenigstens annähernd 100:260, auf. Die erste Zahl definiert
hierbei jeweils die Länge der Fäden im entspannten (Ruhe-)zustand und die zweite Zahl
gibt an, auf welche Länge die Fäden elastisch maximal gedehnt werden können. Für die
vorliegende Erfindung können die Querfäden somit besonders bevorzugt um das 2.6-fache
gedehnt werden - Z.B. von einer Länge von 100 mm im entspannten Zustand auf 260 mm
im maximal gedehnten Zustand. Die Elastizität längs und quer zum Faden lässt sich
etwa durch die Kombination verschiedener Materialien für die Umwicklung und die Seele
des Fadens individuell einstellen. Vorzugsweise werden Querfäden mit einer Seele aus
Elastan und einer Polyamid-Umwindung verwendet.
[0021] Die Elastizität des Längsstreifens ist durch die Verwebung von Längs- und Querfäden
in der Regel geringer als jene der elastischen Querfäden für sich alleine. Gemäss
einer bevorzugten Ausführungsform weist jeder Längsstreifen in Querrichtung eine Elastizität
von 100:129 bis 100:150, bevorzugt wenigstens annähernd 100:140, auf. Jeder Längsstreifen
kann somit vorzugsweise auf wenigstens annähernd das 1.4-fache seiner Breite im Ruhezustand
(Breite = in Richtung der Querfäden gemessen) gedehnt werden.
[0022] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform sind die Führungselemente kederförmig und
besonders bevorzugt an jedem Längsstreifen entlang des zugeordneten freien Streifenrands
jeweils als durchgehender, biegsamer Kedersaum ausgebildet. Die Führungselemente können
also beispielsweise als eine Reihe von Kedern, wie bei einer Reissverschlusshälfte,
oder als ununterbrochener Saum ausgebildet sein.
[0023] Der Kedersaum ist ausserdem bevorzugt integral mit dem jeweiligen Längsstreifens
ausgebildet. Mit "integral ausgebildet" wird in diesem Zusammenhang ein materialschlüssiger,
kontinuierlicher Übergang des Längsstreifens in den Kedersaum verstanden. Dadurch
ist eine besonders stabile Verbindung von Längsstreifen und Keder gewährleistet. Insbesondere
kann der Kedersaum mit Längs- und/oder Querfäden des Längsstreifens umwickelt sein.
So können die Querstreifen etwa gleich im Zuge ihrer Herstellung mit dem Kedersaum
verbunden werden. Der Aufbau bzw. die Web- und Wickelparameter zur Herstellung eines
querelastischen Bands sind im Zusammenhang mit Figur 6 im Detail beschrieben.
[0024] Der Kedersaum weist ferner bevorzugt einen vorzugsweise im Querschnitt kreisrunden
Kunststoffkern auf, welcher eine Ummantelung aufweist. Der Kunststoffkern und/oder
die Ummantelung besteht bzw. bestehen bevorzugt aus Polyester.
[0025] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die lichte Breite jedes Längsstreifens
im entspannten Zustand - gemessen zwischen dem Seitenrand der Tuchbahn und dem freien
Streifenrand des zugeordneten Längsstreifens (und somit der Führungselemente) - 5
bis 15, bevorzugt 8 bis 12, besonders bevorzugt wenigstens annähernd 10 mm. Die lichte
Breite definiert im vorliegenden Zusammenhang somit den Teil des Längsstreifens, welcher
die Dämpfungsfunktion des Markisentuchs ausübt. Falls der Längsstreifen in einem Streifenrandbereich
mit der Tuchbahn überlappend verbunden ist, verfügt der Längsstreifen auch im Überlappungsbereich
für sich alleine über querelastische Eigenschaften, allerdings kann er aufgrund der
Verbindung mit der Tuchbahn, welche im Wesentlichen keine oder nur sehr geringe Elastizität
aufweist, im Überlappungsbereich keine oder nur eine reduzierte Dämpfungsfunktion
ausüben.
[0026] Was die Dimensionen der Führungselemente betrifft, so beträgt die Dicke der Führungselemente
- gemessen rechtwinklig zur Tuchebene - bevorzugt 2 bis 5 mm, besonders bevorzugt
wenigstens annähernd 3 mm. Die Dicke der Führungselemente ist bevorzugt auf die lichte
Weite der Führungsnut einer Führungsschiene in einer nachfolgend beschriebenen erfindungsgemässen
Beschattungsvorrichtung abgestimmt, so dass die Führungselemente die Führungsnut nicht
passieren können.
[0027] Neben dem Markisentuch selbst betrifft die vorliegende Erfindung ausserdem eine Beschattungsvorrichtung
umfassend zwei in einem Abstand zueinander angeordnete und in der Regel parallel zueinander
verlaufende Führungsschienen mit einer jeweiligen Führungskammer sowie eine oberhalb
der Führungsschienen drehbar gelagerte Wickelwelle mit einem an der Wickelwelle befestigten
und auf diese auf- bzw. von dieser abwickelbaren erfindungsgemässen Markisentuch gemäss
obiger Beschreibung.
[0028] Bei der erfindungsgemässen Beschattungsvorrichtung ist jede Führungskammer tuchseitig
von einer vorderen Wand mit einer in Längsrichtung durchgehenden und hinterschnittenen
Führungsnut begrenzt. Das Markisentuch ist beidseitig mittels in den Führungskammern
gehaltenen Führungselementen in den Führungsschienen geführt und gehalten. Die Längsstreifen
durchgreifen die jeweilige Führungsnut.
[0029] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Beschattungsvorrichtung ist der in Querrichtung
gemessene Abstand von Führungselement zu Führungselement grösser, als der Abstand
von Führungskammer zu Führungskammer. Dies bedeutet, dass im entspannten Zustand des
Markisentuchs - z.B. ohne Windlast - die Führungselemente nicht oder zumindest nicht
unter Zugspannung an der vorderen Wand der Führungskammer anliegen. Dadurch wird die
Verbindung zwischen Führungselement und Längsstreifen im entspannten Zustand nicht
durch Kontakt bzw. Reibung mit der Führungsschiene unnötig strapaziert. Ausserdem
können dank der fehlenden bzw. stark reduzierten Reibung die Antriebskräfte zum Auf-
bzw. Abwickeln des Markisentuchs und der Verschleiss des Markisentuchs minimiert werden.
[0030] Sollte ein zusätzlicher Schutz gegen Abnutzung der Führungselemente bzw. des Längsstreifens
durch Reibung an Kanten der Führungsschiene im Bereich der Führungsnut gewünscht sein,
kann dies beispielsweise mittels Gleitführungselementen erreicht werden, die beidseits
der Führungsnut positioniert werden und ein Reiben des Markisentuchs an den Kanten
der Führungsnut verhindern. Entsprechende Gleitführungselemente können in den Führungsschienen
beispielsweise an der vorderen Wand, etwa in beidseits der Führungsnut ausgebildeten
hinterschnittenen Längsnuten gehalten werden.
[0031] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist jede der Führungsschienen ferner
eine bevorzugt von der Führungskammer zumindest teilweise abgetrennte und von einer
eine Durchgangsbohrung aufweisenden Rückwand begrenzte Befestigungskammer auf. Besagte
Durchgangsbohrung ist insbesondere für die Durchführung eines Befestigungsmittels,
insbesondere eines Schafts einer Schraube, zur Befestigung der Führungsschiene an
einer Mauerlaibung vorgesehen. Besonders bevorzugt wird die Führungsschiene mittels
Schrauben befestigt, die durch die Durchgangsbohrungen in der Rückwand in die Mauer
eingeschraubt werden.
[0032] Ausserdem weist bevorzugt jede Führungsschiene an einem der Wickelwelle zugewandten
Ende einen Einlauftrichter auf, welcher das Einlaufen der Halteelemente in die jeweilige
Führungsnut erleichtert.
[0033] Die Erfindung wird anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben. Es zeigen rein schematisch:
- Fig. 1
- in perspektivischer Ansicht einen Teil einer Beschattungsvorrichtung mit einem oberseitig
an zwei Führungsschienen anschliessenden Kasten, einer im Kasten gelagerten Wickelwelle
und einem auf die Wickelwelle aufwickelbaren bzw. von dieser abwickelbaren Markisentuch
;
- Fig. 2
- in perspektivischer Ansicht ein oberer Endbereich einer Führungsschiene aus Fig. 1
mit einem Einlauftrichter und in der Führungsschiene gehaltenem Markisentuch;
- Fig. 3
- in perspektivischer Ansicht einen Schnitt entlang der in Fig. 2 mit A-A bezeichneten
Schnittebene durch die Führungsschiene aus Fig. 2 den dort gezeigten Teil der Beschattungsvorrichtung
mit dem darin gehaltenen Markisentuch und einem teilweise abgesenkten Fallstab;
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch die Führungsschiene entlang der Schnittebene A-A aus Fig.
2;
- Fig. 5
- analog zur Ansicht gemäss Fig. 4 einen Querschnitt durch eine alternative Ausführungsform
der Beschattungsvorrichtung; und
- Fig. 6
- schematisch den Aufbau bzw. die Web- und Wickelparameter zur Herstellung eines querelastischen
Bands.
[0034] Fig. 1 zeigt einen Teil einer als Beschattungsvorrichtung dienenden Tuch- oder Vertikalmarkise,
die in bekannter Weise einen üblicherweise sturzseitig einer Gebäudeöffnung angeordneten
Kasten 10 sowie zwei wenigstens annähernd senkrecht nach unten an den Kasten 10 anschliessende,
parallel zueinander angeordnete Führungsschienen 12 umfasst. In den Figuren ist jeweils
nur eine der Führungsschienen 12 gezeigt.
[0035] Die Führungsschienen 12 sind einteilig und profilförmig ausgebildet und weisen jeweils
eine sich in Längsrichtung L erstreckende Führungsnut 13 auf. Die Führungsschienen
12 können etwa an der Mauerlaibung 70 einer Gebäudeöffnung befestigt sein (in Fig.
4 gezeigt) und weisen vorzugsweise einen Querschnitt auf, wie er in Fig. 4 oder Fig.
5 dargestellt ist.
[0036] Innerhalb des Kastens 10 befindet sich eine drehbar gelagerte, in Auf- und Abwicklungsrichtung
antreibbare Wickelwelle 14, auf die ein eine Tuchbahn 16 umfassendes Markisentuch
18 aufwickelbar bzw. von der besagtes Markisentuch 18 abwickelbar ist. Das Markisentuch
18 ist mit seinem oberen Ende an der Wickelwelle 14 befestigt und an seinem ausfahrseitigen
bzw. unteren Ende 20 ist ein sich in Querrichtung Q erstreckender und damit zur Wickelwelle
14 parallel angeordneter Fallstab 22 angebracht, der mit Beschwerungsgewichten versehen
sein kann und gegenüber der Wickelwelle 14 in einer durch die Tuchbahn 16 und den
Führungsschienen 12 definierten Längsrichtung L in den Führungsschienen 12 beweglich
geführt ist. Die Wickelwelle 14 kann in bekannter Weise über einen nicht gezeigten
elektrischen Antrieb verfügen oder gegebenenfalls auch manuell angetrieben werden.
[0037] In der dargestellten Ausführungsform weist der Kasten 10 zwei Seitenwände 23 sowie
eine mit einer Blende 24 einteilig ausgebildete Decke 25 auf. Unterseitig weist der
Kasten 10 ferner eine Ausfahröffnung 26 auf, welche so dimensioniert ist, dass sie
für den Fallstab 22 passierbar ist. Dies erlaubt ein zumindest teilweises Einfahren
des Fallstabs 22 in den Kasten 10. Die lichte Weite der Ausfahröffnung 26 entspricht
dementsprechend zumindest der (rechtwinklig zur Tuchebene gemessenen Breite) des Fallstabs
22.
[0038] Sowohl das Markisentuch 18 als auch der Fallstab 22 ist beidseitig in den seitlichen
Führungsschienen 12 der Beschattungsvorrichtung geführt.
[0039] Wie in Fig. 2 gut erkennbar, weist jede der Führungsschienen 12 an ihrem oberen,
der Wickelwelle 14 zugewandten Ende 28 einen jeweiligen Einlauftrichter 29 auf, welcher
sich ausgehend vom oberen Ende 28 trichterförmig erweitert und in den Kasten 10 hineinragt.
Jeder Einlauftrichter 29 weist eine Einlaufkedernut 30 auf, die untenseitig nahtlos
in die Führungsnut 13 der jeweiligen Führungsschiene 12 übergeht. So wird ein einwandfreier
Einlauf des Markisentuchs 18 in die Führungsnuten 13 der Führungsschienen 12 gewährleistet.
Üblicherweise werden die Einlauftrichter 29 mit den Führungsschienen 12 durch Klipsen
verbunden. In der gezeigten Ausführungsform steht der Einlauftrichter 29 mit einem
unteren Rand 31 an einer Stirnseite 32 am oberen Ende 28 der Führungsschiene 12 an
und weist zwei Federzungen 33 mit einem jeweiligen Rastnocken 34 auf. Die Federzungen
33 greifen mit ihren Rastnocken 34 in jeweilige Rastlöcher 35 in der Führungsschiene
12 ein und verbinden den Einlauftrichter 29 mit der jeweiligen Führungsschiene 12.
[0040] Der Fallstab 22 weist an seinen den Führungsschienen 12 zugewandten Enden jeweils
zwei in die Führungsschienen 12 eingreifende Vorsprünge 44 auf. So ist der Fallstab
22 beidseitig in den Führungsschienen 12 sicher gehalten. Ohne Windlast sind die Vorsprünge
44 in den Führungsschienen 13 kontaktlos geführt. Die beiden Enden mit den Vorsprüngen
44 sind bevorzugt aus Kunststoff, vorzugsweise Polyamid, etwa PA 6.6, oder einem Kautschukmaterial
gefertigt, damit bei einer Auslenkung der Schutzvorrichtung senkrecht zur Tuchebene,
etwa unter Windbelastung, Klappergeräusche durch Anschlagen des Fallstabs an der Führungsschiene
weitestgehend vermieden werden können.
[0041] Wie aus Fig. 3 bzw. 4 ersichtlich, weist das Markisentuch 18 die Tuchbahn 16 mit
zwei sich in Längsrichtung L erstreckenden Seitenrändern 36 auf und umfasst weiter
eine Anzahl in einem Abstand zu den Seitenrändern 36 verlaufende Führungselemente
37. Die Führungselemente 37 ermöglichen eine beidseitige Führung des Markisentuchs
18 in den Führungsschienen 12 der Beschattungsvorrichtung.
[0042] Die Tuchbahn 16 weist ferner zwei sich entlang der Seitenränder 36 erstreckende Tuchrandbereiche
38 auf, in welchen die Tuchbahn 16 jeweils mit einem zugehörigen Längsstreifen 40
verbunden ist. Konkret ist auf beiden Seiten der Tuchbahn 16 jeweils ein Tuchrandbereich
38 mit einem jeweiligen Längsstreifen 40 überlappend verbunden, beispielsweise durch
Verkleben oder Vernähen.
[0043] Die Führungselemente 37 sind jeweils nicht direkt an der Tuchbahn 16, sondern an
den Längsstreifen 40 - genauer gesagt entlang eines jeweiligen freien Streifenrands
42 (in Fig. 4 sichtbar) der Längsstreifen 40 - befestigt.
[0044] Das Material der Tuchbahn 16 und jenes der Längsstreifen 40 unterscheiden sich insbesondere
in Bezug auf ihre Dehnbarkeit in Querrichtung Q. Während die Tuchbahn im Wesentlichen
nicht querelastisch ist, sind die Längsstreifen 40 aus einem querelastischen Material
gefertigt und weisen daher jeweils über ihre gesamte Breite querelastische Eigenschaften
auf. Die Breite bezieht sich hierbei auf die Ausdehnung des Längsstreifens 40 in Richtung
der Tuchebene und rechtwinklig zur Längsrichtung L.
[0045] Das querelastische Material jedes Längsstreifens 40 ist bevorzugt aus Längs- und
Querfäden mit unterschiedlicher Elastizität gebildet. Die elastischen Querfäden (d.h.
die sogenannten "Schussfäden") umfassen in der gezeigten Ausführungsform eine Seele
aus Elastan (z.B. Elastan clear 29%) und eine Polyamid-Umwindung (z.B. aus Polyamid
texturiert, garngefärbt schwarz 70%). Ferner weisen sie bevorzugt eine Elastizität
von wenigstens annähernd 100:260 ± 5% auf, während die Längsfäden (auch Kettfäden
genannt) im Wesentlichen unelastisch sind, also eine Elastizität von im Wesentlichen
100:100 aufweisen. Die Längsfäden umfassen eine Grundkette aus Polyester (z.B. Polyester
glatt, spinndüsengefärbt schwarz) und einen Fangfaden aus Polyester (z.B. Polyester
texturiert, spinndüsengefärbt schwarz). Das Material des Längsstreifens 40 weist zudem
flammhemmende Eigenschaften auf.
[0046] Die lichte Breite jedes Längsstreifens 40 (gemessen zwischen dem Seitenrand 36 der
Tuchbahn 16 und dem freien Streifenrand 42 des zugeordneten Längsstreifens 40 und
somit der Führungselemente) beträgt im entspannten Zustand wenigstens annähernd 10
mm. Die Gesamtbreite des Längsstreifens 40 ohne Führungselemente 37, also der Abstand
von einem Seitenrand 36 zum anderen Seitenrand 36 beträgt wenigstens annähernd 15
mm. Damit ist klar, dass der mit der Tuchbahn 16 überlappende Streifenrandbereich
wenigstens annähernd 5 mm beträgt. Die totale Breite des Längsstreifens 40 inkl. Führungselemente
37 beträgt wenigstens annähernd 19 mm.
[0047] In der gezeigten Ausführungsform sind die Führungselemente 37 auf beiden Seiten des
Markisentuchs 18 als ein durchgehender Kedersaum ausgebildet. Wie in Fig. 4 gezeigt,
ist der umfasst der Kedersaum einen biegbaren, im Querschnitt kreisrunden Kern 48
aus Polyester (z.B. Polyester Füller, Spun rohweiss) mit einer Ummantelung 50 (z.B.
Polyester glatt, spinndüsengefärbt schwarz) und ist durch Umwicklung des Polyesterkerns
48 mit Querfäden des Materials des zugehörigen Längsstreifens 40 integral mit letzterem
verbunden. Der Längsstreifen 40 kann zusätzlich mit Längsfäden des Materials des Längsstreifens
umwickelt sein.
[0048] Anstelle eines durchgehenden Keders könnten auch Krempen eines Reissverschlusses
oder eine andere Randverdickung am Längsstreifen 40 verwendet werden.
[0049] Wie aus dem in Fig. 3 und 4 gezeigten Querschnitt am besten ersichtlich, weist jede
Führungsschiene 12 zur beidseitigen Führung des Markisentuchs 18 jeweils eine Führungskammer
52 mit einem im Wesentlichen C-förmigen Querschnitt auf, welche tuchseitig von einer
vorderen Wand 54 begrenzt ist. Eine Rückseite 56 der vorderen Wand 54 ist daher der
jeweiligen Führungskammer 52 zugewandt.
[0050] Die Führungsschienen 12 weisen jeweils zwei zueinander parallele, mit der vorderen
Wand 54 je einen rechten Winkel einschliessende und mit den äusseren Seitenwänden
der Führungsschiene 12 fluchtende Seitenflanken 58 auf, welche zusammen mit der vorderen
Wand 54 ein U-förmiges Profil zur beidseitigen Führung des Fallstabs 22 bilden. Der
Abstand der zwei Seitenflanken 58 ist grösser als die rechtwinklig zur Tuchebene gemessene
Dicke des Fallstabs 22. Der Fallstab 22 kann somit kontaktlos zwischen den Seitenflanken
58 auf und ab bewegt werden.
[0051] Jede vordere Wand 54 weist weiter die bereits weiter oben erwähnte, durchgehende,
in Längsrichtung L verlaufende, hinterschnittene Führungsnut 13 auf. Die beiden Führungskammern
52 sind insofern mit ihren Führungsnuten 13 einander zugewandt angeordnet. Das Markisentuch
18 durchgreift beidseitig mit seinen Längstreifen 40 die Führungsnuten, so dass die
an den Längsstreifen 40 jeweils befestigten Führungselemente 37 innerhalb der zugehörigen
Führungskammer 52 angeordnet sind.
[0052] Die Dimensionen der Führungsnut 13 und der Führungselemente bzw. des Keders 37 sind
so gewählt, dass die Führungselemente 37 die Führungsnut 13 in Querrichtung Q nicht
passieren können. Konkret ist die lichte Weite der Führungsnut 13 kleiner bemessen
als die rechtwinklig zur Tuchebene gemessene Dicke der Führungselemente 37. Dadurch
wird verhindert, dass das Markisentuch 18 sich in Querrichtung Q aus der Führungskammer
52 bewegen kann, was eine zuverlässige Führung des Markisentuchs 18 und eine saubere
Auf- bzw. Abwicklung des Markisentuchs 18 auf die Wickelwelle gewährleistet.
[0053] Die Dicke der Führungselemente 37 beträgt in der gezeigten Ausführungsform wenigstens
annähernd 3 mm und die lichte Weite der Führungsnut 13 wenigstens annähernd 1-2 mm.
[0054] In der dargestellten Ausführungsform befindet sich das Markisentuch 18 in einem entspannten
Zustand: Der Keder bzw. die Führungselemente 37 sind hierbei nicht oder zumindest
nicht unter Zugspannung in Kontakt mit der vorderen Wand 54 der zugehörigen Führungskammer
52. Dies bedingt, dass der in Querrichtung Q gemessene Abstand von Führungselement
37 zu Führungselement 37 grösser ist, als der Abstand von Führungskammer 52 zu Führungskammer
52.
[0055] Unter Windlast erfährt das Markisentuch 18 eine Zugspannung in Querrichtung Q, wodurch
die Führungselemente 37 in Richtung Führungsnut 13 gezogen werden, bis sie unter Zugspannung
an der Rückseite 56 der vorderen Wand 54 anliegen. Da die Führungselemente 37 die
Führungsnuten 13 nicht passieren können, bleibt das Markisentuch 18 auch unter Windeinfluss
beidseitig in den Führungsschienen geführt und gehalten. Dank der querelastischen
Eigenschaften der Längsstreifen kann die Windlast durch Ausdehnen der Längstreifen
40 in Querrichtung Q aufgenommen und abgefedert werden, so dass das Markisentuch 18
auch grösseren Belastungsspitzen problemlos standhalten kann.
[0056] Wie aus dem in Fig. 4 gezeigten Querschnitt gut erkennbar, ist die Führungskammer
52 mittig zwischen den Seitenflanken 58 angeordnet. Die Führungskammer 52 sowie die
zwei Seitenflanken 58 weisen eine gemeinsame hintere Begrenzungswand 62 auf, an welche
rückseitig eine sich über die Breite der Führungsschiene 12 erstreckende Befestigungskammer
64 anschliesst. An die Führungskammer 52 schliessen beidseitig zwei tuchseitig offene
Nebenkammern 60 an, die jeweils durch die Rückwand 62, eine jeweilige Seitenflanke
58 sowie die jeweils der Seitenflanke 58 zugewandte Seitenwand 53 der Führungskammer
52 gebildet sind. Der Fallstab 22 greift mit seinen endseitigen Vorsprüngen in die
beiden offenen Nebenkammern ein und ist damit in der Führungsschiene 12 sicher geführt.
[0057] Die Befestigungskammer 64 weist eine hintere Abgrenzung auf, welche durch die Rückwand
66 der Führungsschiene 12 gebildet ist und mehrere Durchgangsbohrungen 68 aufweist,
um die Führungsschiene 12 mittels Schrauben 69 an der Mauerlaibung 70 zu befestigen
(in der Figur sind Durchgangsbohrung und Schraube mit gestrichelten Linien angedeutet).
[0058] Die in Fig. 5 gezeigte alternative Ausführungsform der Beschattungsvorrichtung unterscheidet
sich von der in Fig. 1 bis 4 gezeigten Formen im Wesentlichen nur durch die Art der
Führung des Fallstabs innerhalb der Führungsschienen. Bei der alternativen Ausführungsform
gemäss Fig. 5 ist die Führungskammer 52' mittig zwischen zwei durch die vordere Wand
54' tuchseitig begrenzten Nebenkammern 60' angeordnet. Der Fallstab 22' weist bei
dieser Ausführungsform keine Vorsprünge auf, sondern wird mit seinen beiden führungsschienenseitigen
Enden jeweils zwischen den Seitenflanken 58' der Führungsschienen 12' geführt.
[0059] Fig. 6 zeigt in branchenüblicher Darstellung die Vorschrift (Web- und Wickelparameter)
für den Weber zur Herstellung des querelastischen Bands. Es werden insbesondere folgende
Informationen gezeigt: A) Einzug Webschäfte; B) Webblatt-Einzug; C) Bindung und D)
Patrone. Die Vorschrift für den Weber (Patrone) ist eine Darstellung für das Muster
in der Gewebebindung. Diese beinhaltet die jeweiligen Positionen der Längsfäden (Kettfäden)
und der Querfäden (Schussfäden) während des Webvorganges. Die Längsfäden verlaufen
in der gezeigten Patrone (D) von oben nach unten und die Querfäden verlaufen von links
nach rechts. Jedes Quadrat in der Patrone stellt dabei einen Webschaft dar. Die schwarzen
Quadrate bedeuten eine Hebung des Längsfadens sowie eine Senkung des Querfadens (Kettfaden
über Schussfaden) an dieser Stelle und die weissen Quadrate eine Hebung des Querfadens
und eine Senkung des Längsfadens (Kettfaden unter Schussfaden) an dieser Stelle.
1. Markisentuch (18) mit einer in einer Längsrichtung (L) zwei Seitenränder (36) aufweisenden
Tuchbahn (16), zwei entlang der Seitenränder (36) in einem jeweiligen Tuchrandbereich
(38) mit der Tuchbahn (16) verbundenen Längsstreifen (40), sowie in einem Abstand
zu den Seitenrändern (36) verlaufenden Führungselementen (37) zur beidseitigen Führung
des Markisentuchs (18) in Führungsschienen (12) einer Beschattungsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsstreifen (40) über ihre gesamte Breite querelastisch sind und die Führungselemente
(37) an den Längsstreifen (40) entlang eines jeweiligen freien Streifenrands (42)
befestigt sind.
2. Markisentuch gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsstreifen (40) jeweils in einem Streifenrandbereich (43) mit dem zugeordneten
Tuchrandbereich (38) überlappend verbunden, vorzugweise verklebt sind.
3. Markisentuch gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsstreifen (40) jeweils aus Längs- und Querfäden mit unterschiedlicher Elastizität
gebildet sind.
4. Markisentuch gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Querfäden eine Elastizität von 100:245 bis 100:275, insbesondere von wenigstens
annähernd 100:260, aufweisen und bevorzugt eine Seele aus Elastan und eine Polyamid-Umwindung
umfassen.
5. Markisentuch gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Längsstreifen (40) in Querrichtung (Q) eine Elastizität von 100:129 bis 100:150,
bevorzugt von wenigstens annähernd 100:140, aufweist.
6. Markisentuch gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (37) kederförmig und bevorzugt an jedem Längsstreifen (40) jeweils
als durchgehender, biegsamer Kedersaum (37') ausgebildet sind.
7. Markisentuch gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kedersaum (37') integral mit dem jeweiligen Längsstreifen (40) ausgebildet ist
und bevorzugt mit Längs- und/oder Querfäden des Längsstreifens (40) umwickelt ist.
8. Markisentuch gemäss Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kedersaum (37') einen vorzugsweise im Querschnitt kreisrunden und bevorzugt aus
Polyester bestehenden Kunststoffkern (48) sowie eine bevorzugt aus Polyester bestehende
Ummantelung (50) aufweist.
9. Markisentuch gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die lichte Breite jedes Längsstreifens (40) im entspannten Zustand - gemessen zwischen
dem Seitenrand (36) der Tuchbahn (16) und dem freien Streifenrand (42) des zugeordneten
Längsstreifens (40) - 5 bis 15, bevorzugt 8 bis 12, besonders bevorzugt wenigstens
annähernd 10 mm, beträgt.
10. Markisentuch gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Führungselemente (37) - gemessen rechtwinklig zur Tuchebene - 2 bis
5 mm, bevorzugt wenigstens annähernd 3 mm, beträgt.
11. Beschattungsvorrichtung umfassend zwei in einem Abstand zueinander angeordnete Führungsschienen
(12) mit einer jeweiligen Führungskammer (52) sowie eine oberhalb der Führungsschienen
(12) drehbar gelagerte Wickelwelle (14) mit einem an der Wickelwelle (14) befestigten
und auf diese auf- bzw. von dieser abwickelbaren Markisentuch (18) gemäss einem der
Ansprüche 1 bis 10,
wobei jede Führungskammer (52) tuchseitig von einer vorderen Wand (54) mit einer in
Längsrichtung (L) durchgehenden und hinterschnittenen Führungsnut (13) begrenzt ist,
und
das Markisentuch (18) beidseitig mittels in den Führungskammern (52) gehaltenen Führungselementen
(37) in den Führungsschienen (12) geführt und gehalten ist.
12. Beschattungsvorrichtung gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der in Querrichtung (Q) gemessene Abstand von Führungselement (37) zu Führungselement
(37) grösser ist, als der Abstand von Führungskammer (52) zu Führungskammer (52).
13. Beschattungsvorrichtung gemäss einem der Ansprüche 11 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in der vorderen Wand (54) zur Halterung von Gleitführungselementen auf beiden Seiten
der Führungsnut (13) jeweils eine hinterschnittene Längsnut ausgebildet ist.
14. Beschattungsvorrichtung gemäss einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Führungsschienen (12) ferner eine bevorzugt von der Führungskammer (52)
zumindest teilweise abgetrennte und von einer eine Durchgangsbohrung (68) aufweisenden
Rückwand (66) begrenzte Befestigungskammer (64) aufweist und die Durchgangsbohrung
(68) der Durchführung eines Befestigungsmittels (69), insbesondere des Schafts einer
Schraube, zur Befestigung der Führungsschiene (12) an einer Mauerlaibung (70) dient.
15. Beschattungsvorrichtung gemäss einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass jede Führungsschiene (12) an einem der Wickelwelle (14) zugewandten Ende (28) einen
eine Einlaufkedernut (30) aufweisenden Einlauftrichter (29) zum Leiten der Führungselemente
(37) in die jeweilige Führungsnut (13) aufweist.