[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Sortieren
von Objekten (allgemein Gütern oder auch Collis) entlang einer Förderstrecke.
[0002] Bei kleineren Postverteilzentren, sogenannten Depots, rentieren sich teure automatische
Sortieranlagen nicht. Diese würden nur wenige Stunden am Tag (ca. 3-6 Stunden) während
der Sortierzeiten (in den Morgen- und/oder Abendstunden) verwendet werden. Für die
restliche Zeit blieben sie unproduktiv. Daher wird bei Sortieraufgaben bis ca. 20.000
Objekte pro Stunde meist weiterhin eine manuelle Sortierung bevorzugt.
[0003] Die zu sortierenden Objekte werden dabei entlang einer Fördereinrichtung transportiert,
üblicherweise in Form eines langen Förderbands. Manchmal ist dieses rein linear ausgebildet.
Um nicht heruntergenommene Objekte am Ende der Linie nochmals in den Sortiervorgang
einzubringen werden alternativ zur reinen Linie geschlossene Rundläufe benutzt. Nachteilig
dabei ist, dass diverse Zeit vergeht, bis ein Objekt eine vollständige Schleife beendet
hat und wieder an dem gewünschten Entnahmeort vorbei kommt.
[0004] Die sortierenden Arbeiter stehen üblicherweise an einer Vielzahl von nebeneinander
angeordneten Entnahmezonen entlang der Förderstrecke. Es ist auch bekannt, an beiden
gegenüberliegenden Seiten des Förderbandes Entnahmeplätze anzuordnen. Die Arbeiter
sind oftmals die LKW-Fahrer, die die Objekte anschließend in den LKW laden und zum
Empfänger ausfahren.
[0005] Nachteilig bei diesen heutigen Entnahmeanordnungen ist der Umstand, dass die sortierenden
Personen teilweise die Kennzeichnungen auf den zu sortierenden Objekten selbst suchen,
lesen und bewerten müssen. Dabei kommt es vor, dass Objekte fälschlicherweise heruntergenommen
oder, umgekehrt, fälschlicherweise auf dem Band belassen werden. Dies ist problematisch,
wenn der Fehler erst am Ende der Auslieferungstour bemerkt wird und das Objekt um
Tage verspätet beim Empfänger angeliefert wird.
[0006] Nachteilig ist auch, dass der Arbeiter keine oder unzureichende Detailkenntnisse
über das jeweils nächste zu entnehmende Objekt besitzt. So kann es vorkommen, dass
ein von den Dimensionen her kleines Objekt als vermutlich leicht beurteilt wird, und
sich beim Herunternehmen ein viel höheres Gewicht offenbart. Hierbei kann sich die
Abnahme des Objekts vom Band unerwartet verzögern, der Arbeiter kann sich verletzen
(z.B. Muskeln zerren), oder er kann das Objekt aus Überraschung fallen lassen und
es dabei beschädigen.
[0007] Nachteilig ist weiterhin, dass der Arbeiter seine Aufmerksamkeit stets auf das aktuell
auf dem Förderband vorüberziehende Objekt richten muss, um das Erfordernis der Entnahme
zu prüfen. Unerkannt bleibt dabei, ob evtl. unmittelbar danach oder in kurzem Abstand
weitere für ihn bestimmte Objekte die Entnahmezone erreicht haben oder erreichen werden,
oder ob er längere Zeit keine Objekte erwarten muss und Zeit für das Einladen der
schon heruntergenommenen Objekte in seinen LKW bestünde.
[0008] Bekannte Sortiersysteme dieser Art fördern üblich mit 0,5 m/s. Ziel der Erfindung
ist es unter anderem, die Fördergeschwindigkeit um 20% auf 0,6 m/s zu erhöhen. Dies
würde ohne verbessernde Maßnahmen die sortierenden Arbeiter jedoch unter einen sehr
hohen Zeitdruck setzen, wodurch die Fehlerrate steigen und die Gesundheit leiden würde.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Sortiersystem zur Überwindung der genannten
Nachteile anzubieten, insbesondere die Tätigkeit des sortierenden Arbeiters ergonomischer,
weil besser planbar, zu gestalten und dessen Gesundheit zu schonen.
[0010] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1. Weitere vorteilhafte
Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Die Erfindung basiert auf der Idee, eine quasi in die Zukunft schauende Anzeige zu
schaffen, die jeden der sortierenden Arbeiter in seiner jeweiligen Entnahmezone vorab
über das Eintreffen und die Reihenfolge der nächsten Objekte informiert. Hierbei wird
also permanent über eine Mehrzahl von n Objekten (n > 1) vorinformiert. In der Information
können z.B. fünf Objekte signalisiert werden. Diese werden bevorzugt in ihrer Reihenfolge
des Eintreffens signalisiert. Zusatzinformationen wie z.B. das Gewicht, Dimension(en),
Sonderbehandlungen (Gefahrgut, Express, Nachnahme, Rückschein, Zollpflicht usw.),
Zeitspanne bis zum Eintreffen usw. können den Arbeiter weiter unterstützen und entlasten.
[0012] So kann der Arbeiter z.B. anhand der Zusatzinformationen vorab entscheiden, ob aufeinanderfolgend
eintreffende Objekte gemeinsam handhabbar sind, z.B. übereinander gestapelt und gemeinsam
abgelegt werden können. Dies erspart unnötige Handhabungstätigkeiten und damit Zeit.
[0013] Das erfindungsgemäße Sortiersystem ist geeignet zur gezielten Verteilung von Objekten,
die häufig auch als Collis bezeichnet werden. Dabei handelt es sich vorzugsweise um
Päckchen, Pakete oder andere Verpackungen oder Behälter, die nacheinander entlang
einer Förderstrecke bewegt werden und je nach Eigenschaft des jeweiligen Objekts an
unterschiedlichen Positionen entlang der Förderstrecke von dieser entnommen werden
sollen, etwa um sie in einen bestimmten LKW zu verladen. Entlang der Förderstrecke
sind mehrere Entnahmezonen hintereinanderliegend ausgebildet, wobei grundsätzlich
auch einander gegenüberliegende Entnahmezonen denkbar sind. Eine Erkennungseinheit,
insbesondere ein Barcode-Scanner, erfasst dabei an jedem Objekt spezifische Objektkennzeichnungen,
bevor das Objekt der Förderstrecke zugeführt und an dieser entlang bewegt wird. (Als
Förderstrecke soll also derjenige Abschnitt eines Transportsystems verstanden werden,
der an die vorgenannte Erfassung von Objektkennzeichnungen anschließt. Dies schließt
zusätzliche Kennzeichnungserfassungen entlang der Förderstrecke jedoch nicht aus.)
[0014] Eine mit dem Scanner verbundene Steuereinheit kann aus der erfassten Objektkennzeichnung,
beispielsweise in Verbindung mit einer angeschlossenen Datenbank, eine oder mehrere
Objekteigenschaften des Objekts ermitteln. Dabei kann es sich insbesondere um eine
Lieferadresse oder Lieferregion handeln, aus der sich wiederum ableiten lässt, in
welcher Entnahmezone das Objekt von der Fördereinrichtung abgenommen werden muss,
um den korrekten Versandweg zu nehmen, um beispielsweise in den korrekten LKW verladen
zu werden.
[0015] Erfindungsgemäß ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, eine den einzelnen Entnahmezonen
jeweils zugehörige Anzeigeeinheit so anzusteuern, dass dem in der Entnahmezone arbeitenden
Arbeiter für mehrere der nacheinander in die jeweilige Entnahmezone gelangenden Objekte
im Voraus angezeigt werden kann, welches dieser Objekte in seiner Entnahmezone zu
entnehmen ist und welches auf der Fördereinrichtung verbleiben kann. Die Anzahl der
"im Voraus" anzuzeigenden Objekte ist frei wählbar und kann beispielsweise auf fünf
festgelegt werden. Durch einfach unterscheidbare Symbole in der jeweiligen Anzeige
ist so leicht zu erkennen, dass beispielsweise das dritte und vierte in die jeweilige
Entnahmezone transportierte Objekt dort zu entnehmen sind, während die beiden vorausgehenden
und das nachfolgende Objekt auf dem Band verbleiben können. Zweckmäßigerweise bewegen
sich Symbole, welche die einzelnen Objekte darstellen sollen, auf der Anzeige analog
zur tatsächlichen Bewegung der Objekte auf der Förderstrecke, so dass dem Arbeiter
eine eindeutige Zuordnung zwischen den auf der Anzeige gezeigten Informationen und
den jeweils transportierten Objekten leicht möglich ist. Vorzugsweise ist für jede
Entnahmezone eine nur ihr zugeordnete Anzeige vorgesehen. Denkbar ist alternativ oder
ergänzend jedoch auch, eine Anzeige gemeinsam für mehrere Zonen vorzusehen, aus der
jeder Arbeiter zumindest die für seine Zone relevanten Angaben entnehmen kann.
[0016] Denkbar ist ferner, dass einzelne Entnahmezonen mit automatischen oder halbautomatischen
Entnahmevorrichtungen versehen sind, um ausgewählte Objekte vom Band zu nehmen. Das
können bspw. Kolben-Zylinder-Anordnungen oder Roboter sein. Diese können selbsttätig
(etwa durch Ansteuerung durch die Steuereinheit) oder veranlasst durch einen Arbeiter
(etwa nach Prüfung der Anzeige) die Entnahme ausführen.
[0017] Es ist möglich, einem Arbeiter nur die durch ihn zu entnehmenden Objekte oder alle
auf dem Förderband bewegten Objekte zu signalisieren. Eine Signalisierung der (z.B.
von einer Steuereinheit / SPS / Leitrechner vorgegeben, gewünschten, bestimmungsgemäßen)
Entnahmezone kann auf verschiedensten Wegen erfolgen. Die Zuordnung kann z.B. kenntlich
gemacht werden durch Nummerierung, unterschiedliche Symbole oder Farben.
[0018] Die vorgeschlagene Anzeige kann ferner auch einen Ort für eine kurze Zwischenablage
definieren, um dem sortierenden Arbeiter die Reihenfolge für das spätere Einladen
der für ihn bestimmten Objekte in seinem LKW vorzuschlagen oder vorzuschreiben, in
jedem Fall mit dem Ziel, seine Arbeit zu optimieren. Dabei kann auch Rücksicht auf
die Ladekapazität des LKW und die geplante Fahrtroute genommen werden. Die genannte
Zwischenablage kann im einfachsten Fall eine Anzahl von auf dem Boden markierten Feldern
sein.
[0019] Ein weiterer Vorteil der vorgeschlagenen Lösung ist, dass auf das Ausdrucken und
Anbringen von Zusatzaufklebern auf den Objekten als Hilfestellung für die sortierende
Person weitgehend oder gänzlich verzichtet werden kann.
[0020] Wenn die Steuereinheit mithilfe einer Lichtschranke als Sensor am Ende einer Entnahmezone
erkennt, dass ein zur Entnahme vorgesehenes Objekt nicht heruntergenommen wurde, kann
ein geeignetes Signal (z.B. rote Darstellung des zu entnehmenden Objekts) in der erfindungsgemäßen
Anzeige der entsprechenden Entnahmestation auf die erwartete und durchzuführende Entnahme
hinweisen. Ergänzend kann auch mittels eines von der Steuereinheit ausgelösten akustischen
Signals auf die erforderliche Entnahme hingewiesen werden. Zusätzlich kann das gesamte
Förderband oder der in der jeweiligen Entnahmezone liegende Abschnitt der Fördereinrichtung,
evtl. gemeinsam mit einigen oder allen stromaufwärts liegenden Entnahmezonen, verlangsamt
oder gestoppt werden.
[0021] Das erfindungsgemäße Verfahren, welches mit der vorliegenden Anmeldung nicht geschützt
und lediglich zu besseren Erläuterung beschrieben wird, umfasst folgende Merkmale:
[0022] Verfahren zur gezielten Verteilung von Objekten (O
1, O
2...), wobei die Objekte hintereinander über eine Förderstrecke (F) in einer Förderrichtung
bewegt werden, und wobei entlang der Förderstrecke (F) wenigstens zwei Entnahmezonen
(Z
1, Z
2, ...) hintereinander angeordnet sind,
- a) wobei die Objekte vor Eintritt in die Förderstrecke (F) aufeinanderfolgend einer
Erkennungseinheit (S) zugeführt werden, welche zur Erfassung von Objektkennzeichnungen,
insbesondere von Barcodes, ausgebildet ist;
- b) und wobei eine mit der Erkennungseinheit verbundene Steuereinheit (C) den erfassten
Objektkennzeichnungen Objekteigenschaften zuordnet; und
- c) wobei eine einer Entnahmezone (Z1, Z2...) zugeordnete optische Anzeigeeinheit von der Steuereinheit (C) so angesteuert
wird, dass diese die Objekteigenschaften einer ausgewählten Gruppe (O1, O2...) von nacheinander auf der Förderstrecke angeordneten Objekten anzeigt, um für
einen Bediener in der Entnahmezone die Zuordnung der einzelnen Eigenschaften zu den
einzelnen Objekten zu visualisieren.
[0023] Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinheit
gleichzeitig Eigenschaften von Objekten (O
1, O
2...) aus einer Gruppe von 'n' Objekten in derjenigen Reihenfolge vorab anzeigt, in
der die 'n' Objekte die jeweilige Entnahmezone (Z
1, Z
2...) erreichen werden und/oder teilweise oder vollständig erreicht haben, wobei n
> 1 gelten soll.
[0024] Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass für jedes Objekt (O
1, O
2...) der Gruppe mehrere Eigenschaften, insbesondere das Gewicht, die Abmessungen,
eine Routennummer, einer Bearbeiterbezeichnung, ein Gefahrgut- oder sonstiger Inhaltshinweis,
besondere Versandhinweise (Nachnahme, Rückschein, Zollpflicht, Express) und/oder Zwischenlagerplätze
oder Stapel-Reihenfolgen angezeigt werden.
[0025] Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die in der Entnahmezone (Z) zu entnehmenden Objekte in der Anzeige (A) mit einem
Symbol dargestellt werden, welches sich farblich und/oder geometrisch und/oder in
seiner Bedeutung von anderen dargestellten Objekten unterscheidet, die in der jeweiligen
Entnahmezone nicht zu entnehmen sind.
[0026] Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Förderung zumindest in derjenigen Entnahmezone verlangsamt oder angehalten
wird, in der ein zu entnehmendes Objekt nicht rechtzeitig entnommen wird und daher
die Entnahmezone auf der Förderstrecke zu verlassen droht.
[0027] Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit mithilfe von am Ende jeder Entnahmezone angeordneten Sensoren
(L) zur positionellen Synchronisierung mit den auf der Förderstrecke verbliebenen
Objekten (O) dergestalt ausgebildet ist, dass zu jeder Zeit bekannt ist, welches Objekt
sich an welcher Position der Förderstrecke befindet und/oder befinden sollte.
[0028] Verfahren nach einem der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine akustische Anzeige signalisiert, dass ein in einer Entnahmezone zu entnehmendes
Objekt nicht entnommen wurde.
[0029] Nachfolgend soll eine Ausführungsform der Erfindung anhand eines Figurenbeispiels
näher erläutert werden. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf ein Sortiersystem mit drei Entnahmezonen und
- Fig. 2
- ein Steuerungsprinzip für das System gemäß Fig. 1.
[0030] Fig. 1 zeigt in schematischer Draufsicht eine als Förderband ausgeführte Fördereinrichtung
F, auf der Objekte O
1, O
2,... vereinzelt transportiert werden, in Fig. 1 von rechts nach links. Die Objekte
gelangen dabei zunächst an eine Scannereinheit S, in der Objektkennzeichnungen für
jedes Objekt erfasst und an eine in Fig. 1 nicht dargestellte übergeordnete Steuereinheit
C weitergeleitet werden. Die Objekte O
1, O
2,... gelangen dann auf dem Band nacheinander in einzelne Entnahmezonen Z
1, Z
2, Z
3. Jedes Objekt O ist in einer dieser Zonen von der Fördereinrichtung F zu entnehmen,
was durch den in jeder Zone angedeuteten Arbeiter manuell geschehen soll. Dazu kann
der Arbeiter das entsprechende Objekt vom Band greifen und beispielsweise hinter sich
auf eine dort bereitliegende Palette ablegen.
[0031] Für jede Zone ist eine durch den arbeitenden Arbeiter jeweils leicht einzusehende
Anzeigeeinheit A
1, A
2, A
3 vorgesehen. Jede Anzeigeeinheit ist mit der Steuereinheit C verbunden und von dieser
so ansteuerbar, dass für jedes in jede Entnahmezone gelangendes Objekt ein entsprechendes
Symbol auf der Anzeige dargestellt wird. Die von der Steuereinheit den einzelnen Objekten
zugeordneten Symbole unterscheiden sich nach Farbe, Form oder Bedeutung erfindungsgemäß
dergestalt, dass die in der jeweiligen Entnahmezone zu entnehmenden Objekte anders
dargestellt werden als diejenigen Objekte, die durch das Förderband in die benachbarte
nächste Entnahmezone bewegt werden sollen. Dabei werden auf jeder Anzeige auch einige
der zukünftig der jeweiligen Entnahmezone zugeführten Objekte symbolisch dargestellt,
so dass die jeweilige Person bereits im Voraus erkennen kann, welches der nachfolgenden
Objekte durch sie zu entnehmen ist und welches nicht.
[0032] Am Ende jeder Entnahmezone Z
1, Z
2, Z
3 ist jeweils eine Lichtschranke L
1, L
2, L
3 angeordnet, welche den Übertritt der Objekte aus einer in die benachbarte nächste
Entnahmezone detektieren kann. Mithilfe einer solchen Lichtschranke und deren Auswertung
durch die Steuereinheit lässt sich feststellen, ob ein Objekt tatsächlich anforderungsgemäß
entnommen oder versehentlich auf dem Band belassen wurde. Dazu ist es erforderlich,
dass die Steuereinheit, beispielsweise unter Auswertung der Transportgeschwindigkeit
und der Scan-Zeitpunkte des Scanners, die Position der auf dem Förderband belassenen
Objekte permanent nachvollzieht ("Tracking"). Ergibt sich dabei, dass ein Objekt fälschlicherweise
nicht in einer ihm zugeordneten Entnahmezone entnommen wurde und stattdessen die Lichtschranke
zur nächsten Entnahmezone unterbricht, kann der jeweilige Arbeiter mithilfe der Anzeige
oder durch ergänzende akustische Mittel verstärkt auf das Erfordernis hingewiesen
werden, das Objekt zu entnehmen. Notfalls kann die Bewegung des Förderbands vorübergehend
verlangsamt oder ganz gestoppt werden, bis das Objekt ordnungsgemäß entnommen wurde.
[0033] Fig. 2 zeigt die in Fig. 1 dargestellte Anordnung im Hinblick auf ihre Steuerung.
Dazu ist eine Steuereinheit C vorgesehen, welche eine SPS umfasst und dazu ausgebildet
ist, die von einem an die Steuereinheit C angeschlossenen Scanner S übermittelten
Objektkennzeichen auszuwerten und Objektmerkmale zuzuordnen. Die Steuereinheit C ist
ferner dazu ausgebildet, die einzelnen Anzeigeeinheiten A
1, A
2, A
3 in der bereits beschriebenen Weise anzusteuern.
[0034] Zweckmäßigerweise kann die Steuereinheit nicht nur unterschiedliche Symbole erzeugen
für die in den unterschiedlichen Zonen zu entnehmenden Objekte (im vorliegenden Beispiel
verschiedenfarbige Kreise), sie kann ferner wahlweise auch dasjenige Symbol H zusätzlich
anzeigen, welches den in der jeweiligen Zone zu entnehmenden Gütern entspricht. Dadurch
ergibt sich die besondere Flexibilität, Objekte mit einer bestimmten Eigenschaft (Lieferregion)
in einem ersten Sortierprozess einer bestimmten Entnahmezone zuzuordnen, während in
einem späteren Sortierprozess (beispielsweise am Folgetag) die Objekte für dieselbe
Lieferregion einer anderen Entnahmezone zugeordnet werden können, etwa weil der entsprechende
LKW dann an dieser Entnahmezone bereit steht.
[0035] Durch die "vorausschauende" Anzeige mehrerer Objekte in jeder Entnahmezone kann die
dort zuständige Person vorteilhaft besser disponieren über möglicherweise entstehende
zeitliche Lücken, in denen keine Objekte zu entnehmen sind und stattdessen beispielsweise
der LKW beladen werden kann. Durch zusätzliche Anzeige von Produkteigenschaften, wie
etwa Gewicht oder Gefahrgut, kann die Person des Weiteren im Voraus abschätzen, wie
mit dem entsprechenden Objekt umzugehen ist.
[0036] In Fig. 1 ist zur Veranschaulichung des Anzeigeprinzips ist auf allen Anzeigen A
1, A
2, A
3, der zukünftig zu erwartende Objektdurchlauf, jeweils versetzt um ein Objekt, farblich
dargestellt (zu Zwecken der Schwarz-Weiß-Darstellung in dieser Anmeldung können statt
verschiedenen Farben auch verschiedene Muster gezeigt sein). Diese erfindungsgemäß
angezeigte Unterscheidung zwischen einzelnen Objekten entlastet die Mitarbeiter bei
der manuellen Sortierung, da das eigenständige (insbesondere mehrfache) Suchen und
Auswerten von Objektkennzeichnungen in jeder einzelnen Entnahmezone nicht mehr erforderlich
ist. Das erhöht die Sicherheit der Sortierung und vermeidet Fehlfahrten. Die Überwachung
mithilfe der Lichtschranken garantiert ferner, dass Objekte nicht versehentlich auf
dem Band liegenbleiben und zum Beginn der Förderstrecke zurück bewegt werden müssen.
Das spart Anschaffungs- und/oder Personalkosten.
[0037] Das Anzeigesystem erlaubt es ferner, die Transportgeschwindigkeit der Fördereinrichtung
zu erhöhen, so dass der Entnahme- und infolgedessen auch der Verladeprozess zügiger
erfolgen kann, mit dem Ergebnis, dass die Auslieferung früher beginnen kann. Der Sortierprozess
insgesamt wird deutlich effizienter.
1. Sortiersystem zur gezielten Verteilung von Objekten (O), wobei die Objekte nacheinander
über eine Förderstrecke (F) in einer Förderrichtung bewegt werden, und wobei entlang
der Förderstrecke wenigstens zwei Entnahmezonen (Z
1, Z
2, ...) hintereinander angeordnet sind, das Sortiersystem umfassend
a) eine Erkennungseinheit (S), der die Objekte (O) vor Eintritt in die Förderstrecke
(F) aufeinanderfolgend zuführbar sind, und welche zur Erfassung von Objektenkennzeichnungen,
insbesondere von Barcodes, ausgebildet ist;
b) eine Steuereinheit (C), welche dazu ausgebildet ist, einer mit der Erkennungseinheit
erfassten Objektkennzeichnung vorgebbare Objekteigenschaften zuzuordnen; und
c) wenigstens eine von der Steuereinheit (C) ansteuerbare optische Anzeigeeinheit
(A1, A2...), mittels welcher an den einzelnen Entnahmezonen vorgebbare Objekteigenschaften
für eine ausgewählte Gruppe von nacheinander auf der Förderstrecke angeordneten Objekten
(O1, O2...) anzeigbar ist.
2. Sortiersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Entnahmezone eine nur ihr zugeordnete Anzeigeeinheit (A) aufweist.
3. Sortiersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Anzeigeeinheit (A1, A2...) zur gleichzeitigen Vorab-Anzeige von Eigenschaften einer vorgebbaren Gruppe von
'n' Objekten in derjenigen Reihenfolge ausgebildet ist, in der die 'n' Objekte die
jeweilige Entnahmezone (Z1, Z2, ...) erreichen.
4. Sortiersystem nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Förderrichtung gesehen nach jeder Entnahmezone zur Kontrolle eine mit der Steuereinheit
gekoppelte Sensoreinheit (L), insbesondere eine Lichtschranke, angeordnet ist, welche
zu Erfassung von Objekten ausgebildet ist, welche nicht entnommen wurden und die jeweilige
Entnahmezone (Z1, Z2, ...) auf der Förderstrecke (F) verlassen.
5. Sortiersystem nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (C) zur Ansteuerung der Förderstrecke ausgebildet ist, um die Förderung
zumindest in derjenigen Entnahmezone (Z1, Z2, ...) zu verlangsamen oder anzuhalten, in der ein zu entnehmendes Objekt nicht rechtzeitig
entnommen wird und daher die Entnahmezone auf der Förderstrecke zu verlassen droht.
6. Sortiersystem nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderstrecke wenigstens ein Förderband (B) umfasst, welches vorzugsweise mit
einer Fördergeschwindigkeit von 0,6 m/s antreibbar ist.