[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen einer unter Wasser
gelegenen Oberfläche, umfassend zumindest eine Kavitations-Einheit, die zum Erzeugen
eines Kavitationsstroms und zum Bereitstellen dieses Kavitationsstroms in einem Arbeitsbereich
eingerichtet ist, wobei der Kavitationsstrom eine Vielzahl von Kavitationsbläschen
umfasst und im aktiven Reinigungsbetrieb der Reinigungsvorrichtung der Arbeitsbereich
an die zu reinigende Oberfläche angrenzt oder diese umfasst. Ferner betrifft die Erfindung
ein Reinigungssystem zum Reinigen von unter Wasser gelegenen Oberflächen. Die Erfindung
betrifft außerdem ein Verfahren zum Reinigen einer unter der Wasseroberfläche in einem
Gewässer gelegenen Oberfläche sowie die Verwendung einer Reinigungsvorrichtung.
[0002] Die Reinigung von unter Wasser gelegenen Oberflächen ist beispielsweise bei Booten
oder Schiffen, aber auch bei maritimen Einrichtungen, wie beispielsweise Spundwänden
in Häfen, von großem Interesse.
[0003] Eine unter Wasser gelegene Oberfläche soll im Kontext der vorliegenden Beschreibung
allgemein als eine unterhalb des Wasserspiegels in einem Gewässer liegende Oberfläche
verstanden werden. Bei dem Gewässer kann es sich sowohl um ein Süßwassergewässer (Seen,
Flüsse und Teiche), ein Salzwassergewässer (Meere und Ozeane) oder auch um ein Brackwassergewässer
handeln.
[0004] An unter Wasser gelegenen Oberflächen, beispielsweise am Unterwasserschiff oder an
einer Spundwand, bildet sich innerhalb kurzer Zeit eine Bewuchsgemeinschaft aus Meeres-
oder Süßwasserorganismen. Sie erreicht eine beträchtliche Mächtigkeit und Festigkeit
und führt zu einer Gewichtszunahme des Wasserfahrzeugs einerseits und zu einer erheblichen
Erhöhung des Reibungswiderstandes andererseits. Dies führt zu einer verminderten Fahrtgeschwindigkeit
des Wasserfahrzeugs und zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch. Traditionell werden
zum Schutz vor maritimem Bewuchs biozidhaltige Antifoulingbeschichtungen oder Anstriche
auf dem Unterwasserschiff eingesetzt, welche den Bewuchs abtöten. Diese Beschichtungen
haben jedoch den Nachteil, dass sie die Gewässerqualität beeinträchtigen.
[0005] Neben diesem biochemischen Ansatz sind mechanische Reinigungsverfahren bekannt, um
unter Wasser gelegene Oberflächen zu reinigen. Beispielsweise können Verunreinigungen
oder Bewuchs mit Hilfe eines Hochdruckreinigers entfernt werden. Solche Verfahren
sind jedoch sehr arbeitsintensiv und aufwendig.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen
einer unter Wasser gelegenen Oberfläche, ein Reinigungssystem zum Reinigen von unter
Wasser gelegenen Oberflächen, ein Verfahren zum Reinigen einer unter der Wasseroberfläche
in einem Gewässer gelegenen Oberfläche sowie die Verwendung einer Reinigungsvorrichtung
anzugeben, wobei die Umweltverträglichkeit der Reinigungsvorrichtung, des Reinigungssystems,
des Verfahrens zum Reinigen sowie der Verwendung der Reinigungsvorrichtung verbessert
sein soll.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen einer unter
Wasser gelegenen Oberfläche, umfassend zumindest eine Kavitations-Einheit, die zum
Erzeugen eines Kavitationsstroms und zum Bereitstellen dieses Kavitationsstroms in
einem Arbeitsbereich eingerichtet ist, wobei der Kavitationsstrom eine Vielzahl von
Kavitationsbläschen umfasst und im aktiven Reinigungsbetrieb der Reinigungsvorrichtung
der Arbeitsbereich an die zu reinigende Oberfläche angrenzt oder diese umfasst, wobei
die Reinigungsvorrichtung dadurch fortgebildet ist, dass die Reinigungsvorrichtung
ein einseitig offenes Gehäuse umfasst, welches zumindest eine Absaugöffnung aufweist
und den Arbeitsbereich zumindest teilweise umgibt.
[0008] Vorteilhaft wird die unter Wasser gelegene Oberfläche mit Hilfe des Kavitationsstroms
ohne den Einsatz von schädlichen Giften gereinigt. Das Kavitationssystem beruht auf
dem physikalischen Effekt der Kavitation. Dieser hat sich als hoch wirksam gegen Verunreinigung
auf unter Wasser gelegenen Oberflächen erwiesen. Vor allem maritimer Bewuchs lässt
sich sehr effizient von unter Wasser gelegenen Oberflächen entfernen. Die Reinigungswirkung
entsteht vereinfacht erklärt dadurch, dass die Kavitationsbläschen an oder in der
Nähe der zu reinigenden Oberfläche zerplatzen. Bei diesem Phänomen entsteht durch
die Implosion des Kavitationsbläschens ein Druckstoß bzw. eine Druckwelle mit sehr
hohen Druckspitzen.
[0009] Die von der Oberfläche entfernten Verunreinigungen, beispielsweise maritimer Bewuchs,
gelangen bei der Reinigungsvorrichtung nicht in das umgebende Gewässer. Sie verbleiben
zumindest zum weit überwiegenden Teil im Gehäuse. Das während des Reinigungsvorgangs
entstehende Abwasser ist durch die Absaugöffnung aus dem Bereich der zu reinigenden
Oberfläche, insbesondere aus dem Arbeitsbereich der Reinigungsvorrichtung, entfernbar.
[0010] Die Reinigungsvorrichtung ist hoch wirksam und gleichzeitig sehr umweltverträglich.
Die von der Oberfläche entfernten Verunreinigungen gelangen nicht in das umgebende
Gewässer, sondern werden aus dem Arbeitsbereich entfernt. So wird auch die Sicht des
Tauchers verbessert, welcher die Reinigungsvorrichtung bedient. Nach der Reinigung
liegt eine glatte Oberfläche vor, die das unvermeidlich erneut einsetzende biologische
Wachstum hemmt. Die erforderliche Reinigungshäufigkeit reduziert sich jedoch stark.
Der Einsatz der Reinigungsvorrichtung ist also nicht nur hochgradig effizient und
sehr umweltverträglich, sondern außerdem sehr ökonomisch.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Reinigungsvorrichtung dadurch fortgebildet,
dass das Gehäuse an seiner abgeschlossenen ersten Seite kuppelförmig gewölbt und an
seiner gegenüberliegenden offenen zweiten Seite eine Arbeitsöffnung aufweist.
[0012] Insbesondere ist bei dieser Reinigungsvorrichtung vorgesehen, dass das Gehäuse eine
kragenförmige Dichtmanschette umfasst, die mit einem Rand des Gehäuses verbunden ist,
der die Arbeitsöffnung umgibt. Die kragenförmige Dichtmanschette erlaubt eine zuverlässige
fluidische Trennung zwischen dem von dem Gehäuse umschlossenen Arbeitsbereich und
dem umgebenden Gewässer. Im Betrieb der Reinigungsvorrichtung ist bevorzugt vorgesehen,
dass durch die Absaugöffnung dem Arbeitsbereich permanent Wasser entzogen wird. So
stellt sich eine kontinuierliche Strömung vom umgebenden Gewässer in das Gehäuse der
Reinigungsvorrichtung hinein ein. Es gelangt mit anderen Worten kein in dem Reinigungsvorgang
entstehendes Abwasser in das umliegende Gewässer. Die Dichtmanschette erlaubt es,
den Spalt zwischen der zu reinigenden Oberfläche und dem Rand des Gehäuses besonders
eng zu wählen. Die Reinigungsvorrichtung wird mit dem Rand der Dichtmanschette auf
die zu reinigende Oberfläche aufgesetzt. Hierzu ist die Dichtmanschette bevorzugt
aus einem flexiblen Material hergestellt, beispielsweise aus Gummi. Das flexible Material
der Dichtmanschette verhindert außerdem, dass das bevorzugt formstabile Gehäuse der
Reinigungsvorrichtung in Kontakt mit der zu reinigenden Oberfläche gelangt. Handelt
es sich bei dieser beispielsweise um einen Schiffsrumpf, wird Beschädigungen des Unterwasserschiffs
oder seines Anstrichs wirksam vorgebeugt.
[0013] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Reinigungsvorrichtung
dadurch fortgebildet, dass die Kavitations-Einheit eine Düsen-Einheit ist. Diese ist
dazu eingerichtet, hydrodynamisch einen Kavitationsstrom zu erzeugen, der eine Vielzahl
von Kavitationsbläschen umfasst. Bevorzugt umgibt das Gehäuse einen Innenraum zumindest
teilweise, wobei die Düsen-Einheit in diesem Innenraum aufgenommen ist.
[0014] Die hydrodynamische Erzeugung eines Kavitationsstroms ist mit überschaubarem technischem
Aufwand sehr robust realisierbar. Aus diesem Grund eignet sie sich besonders für den
Unterwassereinsatz. Sie zeigt keine Erosionsprobleme und weist eine hohe Energieeffizienz
auf. Ferner ist es hydrodynamisch problemlos möglich, den gewünschten Kavitationsstrom
so zu erzeugen, dass er definiert in einem Arbeitsbereich vorliegt. Durch die Anordnung
der DüsenEinheit in dem von dem Gehäuse zumindest teilweise umgebenen Innenraum wird
eine besonders kompakte Reinigungsvorrichtung bereitgestellt.
[0015] Die Reinigungsvorrichtung ist ferner bevorzugt dadurch fortgebildet, dass die Düsen-Einheit
zumindest eine um eine Rotationsachse rotierbare oder rotierende Kavitationsdüse umfasst
und der Innenraum des Gehäuses zumindest näherungsweise rotationssymmetrisch zu der
Rotationsachse ist. Bevorzugt weist die Düseneinheit zwei oder mehrere rotierende
Kavitationsdüsen auf. Eine solche rotierbare oder rotierende Anordnung hat sich in
der Praxis als besonders wirksam herausgestellt.
[0016] Das Gehäuse der Reinigungsvorrichtung ist bevorzugt formstabil und ferner bevorzugt
aus einem Kunststoffmaterial hergestellt. Geeignet ist insbesondere ein faserverstärktes
Kunststoffmaterial. Dabei ist ferner insbesondere vorgesehen, dass das Gehäuse mit
einer Manschette verstärkt ist, beispielsweise mit einer Manschette aus Metall. Eine
solche Verstärkung ist insbesondere im Bereich der kragenförmigen Dichtmanschette
bzw. entlang eines Randes der Arbeitsöffnung vorgesehen. Die Reinigungsvorrichtung
ist ferner insbesondere ein handgeführtes Unterwasserwerkzeug. Sie ist aufgrund ihrer
kompakten Größe, ihr Durchmesser liegt beispielsweise zwischen 0,2 m und 0,5 m, von
einem Taucher problemlos bedienbar. Sie ist ferner bevorzugt so konstruiert, dass
sie keinen Rückstoß erzeugt. Um ein Anhaften der Vorrichtung an der zu reinigenden
Oberfläche zu verbessen, kann sie mit Magneten versehen werden. So wirkt bei magnetisierbaren
zu reinigenden Oberflächen, beispielsweise von Spundwänden, eine anziehende Kraft
zwischen diesen Magneten und beispielsweise der Spundwand, so dass die Reinigungsvorrichtung
bequem von einem Arbeitstaucher geführt werden kann.
[0017] Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass an dem Gehäuse der Reinigungsvorrichtung
Rollen oder ein Kugellager vorgesehen sind. Diese ermöglichen es dem Taucher, die
Reinigungsvorrichtung über die unter Wasser gelegene und zu reinigende Oberfläche
zu fahren und verhindern insbesondere, dass sich das Gehäuse der Reinigungsvorrichtung
an der zu reinigenden Oberfläche festsaugt. Diese Rollen oder Kugellager sind insbesondere
innerhalb des Gehäuses angeordnet und ragen an dessen Unterseite, an der sich die
Absaugöffnung befindet, geringfügig aus diesem hervor. Dabei stehen die Rollen oder
Kugellager gerade soweit aus dem Gehäuse hervor, dass die zuverlässige Abdichtung
des Gehäuses mittels der die Absaugöffnung umgebenden Dichtlippe nicht in Frage gestellt
wird, das Gehäuse sich jedoch nicht festsaugt, also ein minimaler Spalt zur zu reinigenden
Oberfläche eingehalten wird.
[0018] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt umfasst die Reinigungsvorrichtung einen
an dem Gehäuse befestigten Jetantrieb (Wasserjet). Zum Betrieb dieses Jetantriebs
wird bevorzugt ein Teil des Druckwasserstroms, welcher der Reinigungsvorrichtung zum
Betrieb der Kavitationseinheit zugeführt wird, abgezweigt, so dass mit dem Jetantrieb
ein gezielter/gerichteter Rückstoß erzeugt werden kann. Der Jetantrieb ist ferner
insbesondere schwenkbar ausgeführt, so dass der die Reinigungsvorrichtung bedienende
Taucher die Bewegung der Reinigungsvorrichtung auf der zu reinigenden Oberfläche mittels
des Jetantriebs leicht steuern kann.
[0019] Die in dem Gehäuse der Reinigungsvorrichtung vorhandene Arbeitsöffnung definiert
bevorzugt eine Ebene. Ein durch diese Ebene definierter erster Halbraum ist durch
das Gehäuse gegenüber der Ebene abgeschlossen. In diesem Halbraum ist beispielsweise
die Kavitations-Einheit, insbesondere die Düseneinheit, angeordnet. Der zweite von
der Ebene definierte Halbraum ist nicht durch das Gehäuse begrenzt, in ihm liegt die
zu reinigende Oberfläche oder sie grenzt an die Ebene an.
[0020] Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Reinigungssystem zum Reinigen von unter
Wasser gelegenen Oberflächen, wobei dieses Reinigungssystem dadurch fortgebildet ist,
dass es zumindest eine Reinigungsvorrichtung nach einem oder mehreren der zuvor genannten
Aspekte umfasst. Das Reinigungssystem umfasst ferner eine Versorgungseinheit, die
einen Filter umfasst, wobei die Versorgungseinheit über eine Absaugleitung mit der
zumindest einen Absaugöffnung der Reinigungsvorrichtung gekoppelt und dazu eingerichtet
ist, über die Absaugleitung einem Reinigungsprozess entstammendes Abwasser aus dem
Arbeitsbereich abzusaugen, dem Filter zuzuführen und gefiltertes Wasser abzugeben.
[0021] Das Reinigungssystem verringert die durch die Reinigung auftretende Belastung für
das Gewässer auf ein absolutes Minimum. Durch die Filterung des in dem Reinigungsprozess
entstehenden Abwassers werden ggf. vorhandene und das Gewässer belastende Stoffe abgeschieden,
bevor das gereinigte Abwasser in das Gewässer zurückgeführt wird. Möglicherweise durch
den Reinigungsprozess abgelöste Verunreinigungen, beispielsweise Farb- oder Lackpartikel,
Antifoulingbeschichtung oder dgl. gelangen nicht in das Gewässer. Sie werden im Filter
der Versorgungseinheit aufgefangen und können nach erfolgtem Reinigungsvorgang fachgerecht
entsorgt werden.
[0022] Das Reinigungssystem ist in sensiblen Gewässersystemen einsetzbar. Auch ein großtechnischer
Einsatz des Reinigungssystems, bei dem große Mengen an Abwasser und von den unter
Wasser gelegenen Oberflächen abgelöste Verunreinigungen anfallen, stellen weder ein
technisches noch ein wirtschaftliches Problem dar. Da das Abwasser sofort wieder zurück
in das Gewässer geleitet werden kann, besteht keine Notwendigkeit zur Zwischenspeicherung
oder Entsorgung des Abwassers. Der Filter der Versorgungseinheit kann entsprechend
der anfallenden Menge an abgelösten Verunreinigungen dimensioniert werden. Da die
Versorgungseinheit außerdem bevorzugt an Land aufgestellt ist, kann der Filter problemlos
gewechselt werden.
[0023] Das Reinigungssystem ist insbesondere dadurch fortgebildet, dass die Versorgungseinheit
über eine Druckleitung mit der KavitationsEinheit der Reinigungsvorrichtung gekoppelt
und dazu eingerichtet ist, die Kavitations-Einheit zum Erzeugen des Kavitationsstroms
mit unter Druck stehendem Wasser zu versorgen.
[0024] Die Versorgungseinheit weist mit anderen Worten beispielsweise einen Kompressor auf,
der die Reinigungseinheit, genauer deren Kavitations-Einheit, mit dem zum hydrodynamischen
Erzeugen eines Kavitationsstroms notwendigen unter Druck stehenden Wasser versorgt.
Die Versorgung der Reinigungsvorrichtung sowie die Aufbereitung des Abwassers finden
bevorzugt in der an Land aufgestellten Versorgungseinheit statt. So bleibt die Reinigungsvorrichtung
selbst sehr kompakt. Die gegebenenfalls regelmäßigen Wartungsvorgängen zu unterwerfenden
Bauteile der Versorgungseinheit sind effizient und problemlos zugänglich.
[0025] Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zum Reinigen unter der Wasseroberfläche
in einem Gewässer gelegenen Oberfläche, welches durch die folgenden Schritte fortgebildet
ist:
- Erzeugen eines Kavitationsstroms umfassend eine Vielzahl von darin vorhandenen Kavitationsbläschen
in einem Arbeitsbereich,
- Reinigen der Oberfläche mit dem Kavitationsstrom,
- Abfördern von in diesem Reinigungsprozess entstehendem Abwasser,
- Filtern des abgeförderten Abwassers und
- Rückführen von gefiltertem Abwasser in das Gewässer.
[0026] Auf das Verfahren treffen gleiche oder ähnliche Vorteile zu, wie sie bereits zuvor
im Hinblick auf das Reinigungssystem und die Reinigungsvorrichtung erwähnt wurden.
Auf Wiederholungen soll daher verzichtet werden.
[0027] Das Verfahren ist ferner insbesondere dadurch fortgebildet, dass der Kavitationsstrom
hydrodynamisch erzeugt wird. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist ferner
vorgesehen, dass der Kavitationsstrom mit einer Düsen-Einheit erzeugt wird, die in
einem von einem einseitig offenen Gehäuse teilweise umgebenen Innenraum angeordnet
ist, wobei das in dem Reinigungsprozess entstehende Abwasser durch zumindest eine
in dem Gehäuse vorhandene Absaugöffnung abgesaugt wird.
[0028] Das Verfahren arbeitet ebenso wie das Reinigungssystem und die Reinigungsvorrichtung
äußerst umweltschonend ökonomisch und hochgradig effizient.
[0029] Die Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch die Verwendung einer Reinigungsvorrichtung
nach einem oder mehreren der zuvor genannten Aspekte zum Reinigen, insbesondere zum
Entfernen von maritimem Bewuchs, von einer unter Wasser in einem Gewässer gelegenen
Oberfläche.
[0030] Auch auf die Verwendung der Reinigungsvorrichtung treffen gleiche oder ähnliche Vorteile
zu, wie sie bereits im Hinblick auf das Reinigungssystem und die Reinigungsvorrichtung
erwähnt wurden.
[0031] Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen
zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße
Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale
erfüllen.
[0032] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Reinigungsvorrichtung in vereinfachter perspektivischer Darstellung,
- Fig. 2
- eine Reinigungsvorrichtung in vereinfachter schematischer Seitenansicht,
- Fig. 3
- eine Reinigungsvorrichtung in schematisch vereinfachter Draufsicht,
- Fig. 4
- eine schematisch vereinfachte Schnittansicht entlang der in Fig 3 mit IV-IV bezeichneten
Ebene,
- Fig. 5
- eine schematisch vereinfachte Ansicht der Reinigungsvorrichtung von ihrer Unterseite
her, betrachtet durch die Arbeitsöffnung des Gehäuses und
- Fig. 6
- eine schematisch vereinfachte Darstellung eines Reinigungssystems umfassend eine Reinigungsvorrichtung.
[0033] In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile
mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils
abgesehen wird.
[0034] Fig. 1 zeigt in vereinfachter perspektivischer Darstellung eine Reinigungsvorrichtung
2 zum Reinigen einer unter Wasser gelegenen Oberfläche 44 (vgl. auch Fig. 4 und 6).
Die Reinigungsvorrichtung 2 ist beispielsweise zum Reinigen einer Spundwand 46 in
einem Hafenbecken oder zum Reinigen des Unterwasserschiffs eines Bootes oder Schiffs
eingerichtet. Die Reinigungsvorrichtung 2 umfasst ein einseitig offenes Gehäuse 4.
Dieses weist beispielhaft vier entlang des Umfangs des Gehäuses 4 gleichmäßig verteilte
Absaugtaschen 6 auf. In der perspektivischen Darstellung von Fig. 1 sind lediglich
zwei der vier Absaugtaschen 6 sichtbar. Die Innenräume der Absaugtaschen 6 kommunizieren
mit in dem Gehäuse 4 vorhandenen Absaugöffnungen 48 (vgl. auch Fig. 4), so dass über
die Absaugschläuche 8 während des Reinigungsvorgangs entstehendes Abwasser aus dem
Innenraum des Gehäuses 4 abgesaugt werden kann. So gelangen die im Abwasser vorhandenen
Verunreinigungen nicht in das umliegende Gewässer 88. Die Absaugschläuche 8 sind an
ein zentrales Doppel-T-Stück 10 gekoppelt, so dass an einem Absaugstutzen 12, wie
schematisch mit einem Pfeil angedeutet, das Abwasser abgepumpt werden kann.
[0035] In einem von dem Gehäuse 4 umschlossenen Innenraum befindet sich eine Kavitations-Einheit
50 (vgl. auch Fig: 5), insbesondere eine Düseneinheit, welche über den Handgriff 14
bedienbar ist. An dem Handgriff 14 befindet sich ein Anschlussstück 16, an welches
eine Druckleitung 18 angeschlossen ist. Über die Druckleitung 18 wird, wie mit einem
Pfeil schematisch angedeutet, unter Druck stehendes Wasser der Reinigungsvorrichtung
2 zugeführt. Die Kavitations-Einheit 50 erzeugt aus dem unter hohem Druck stehenden
Wasserstrom hydrodynamisch einen Kavitationsstrom 60. Dies geschieht beispielsweise,
indem der Wasserstrom auf eine Kante gerichtet wird. Der Kavitationsstrom 60 umfasst
eine Vielzahl von Kavitationsbläschen.
[0036] Die unter Wasser gelegene Oberfläche 44 wird mit Hilfe des Kavitationsstroms gereinigt,
wobei auf den Einsatz von chemischen Hilfsmitteln verzichtet wird. Der Reinigungsvorgang
beruht auf dem physikalischen Effekt der Kavitation. Dieser hat sich als hoch wirksam
gegen Verunreinigung, beispielsweise maritimen Bewuchs 72, auf unter Wasser gelegenen
Oberflächen 44 erwiesen. Die Reinigungswirkung entsteht vereinfacht erklärt dadurch,
dass die Kavitationsbläschen an oder in der Nähe der zu reinigenden Oberfläche 44
zerplatzen. Bei diesem Vorgang entsteht durch die Implosion des Kavitationsbläschens
ein Druckstoß bzw. eine Druckwelle mit sehr hohen Druckspitzenwerten.
[0037] Das Gehäuse 4 ist optional mit einer Metallmanschette 20 verstärkt. Diese ist beispielsweise
aus Aluminium hergestellt. Sie umfasst einen unteren Ring 22, Stege 24 und einen oberen
Ring 26.
[0038] Das Gehäuse 4 ist an seiner ersten abgeschlossenen Seite, die in Fig. 1 oben dargestellt
ist, kuppelförmig gewölbt. An seiner gegenüberliegenden zweiten Seite, in Fig. 1 unten,
ist das Gehäuse offen. An dieser zweiten Seite des Gehäuses 4 umgibt der untere Rand
28 eine Arbeitsöffnung 30. Sie ist im Betrieb der Reinigungsvorrichtung 2 der zu reinigenden
Oberfläche 44 zugewandt.
[0039] In Fig. 2 ist die Reinigungsvorrichtung 2 in einer schematisch vereinfachten Seitenansicht
dargestellt. Aus Gründen der einfacheren Darstellung sind die Absaugschläuche 8 und
der Handgriff 14 nicht dargestellt. Die Arbeitsöffnung 30 befindet sich an der in
Fig. 2 unteren Seite des Gehäuses 4. Der untere Rand 28 ist bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel von einer kragenförmigen Dichtmanschette 32 umgeben. Diese ist
aus einem flexiblen Material hergestellt, beispielsweise aus Gummi. Die Absaugschläuche
8 werden an Anschlussstutzen 34 der Absaugtaschen 6 angeschlossen. Im oberen Bereich
umfasst das Gehäuse 4 einen zentralen Dom 36, der mit dem oberen Ring 26, der ansonsten
nicht dargestellten Metallmanschette 20, verbunden ist. Auf den Dom 36 wird zentral
der Handgriff 14 aufgesetzt, so dass die im Innenraum des Gehäuses 4 vorhandene Kavitations-Einheit
50 bedienbar ist.
[0040] Fig. 3 zeigt die Reinigungsvorrichtung 2 in einer schematisch vereinfachten Draufsicht.
Wie bereits erwähnt, sind die Absaugtaschen 6 bevorzugt gleichmäßig entlang des Umfangs
des Gehäuses 4 verteilt angeordnet. Der Dom 36 ist beispielsweise mittels geeigneter
Schrauben 38 mit dem unteren Teil des Gehäuses 4 verbunden.
[0041] Fig. 4 zeigt eine schematisch vereinfachte Schnittansicht entlang der in Fig. 3 mit
IV-IV bezeichneten Ebene. In Fig. 4 ist der Dom 36 ebenso wie der obere Ring 26 aus
Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Das Gehäuse 4 umschließt einen Innenraum
40, in welchem bevorzugt die ebenfalls in Fig. 4 nicht dargestellte Kavitations-Einheit
50 angeordnet ist. Die Kavitations-Einheit 50 ist dazu eingerichtet, einen Kavitationsstrom
60 zu erzeugen und diesen in einem Arbeitsbereich 42 (umrandet dargestellt mit gestrichelter
Linie) bereitzustellen. Der Arbeitsbereich 42 ist lediglich beispielhaft in der in
Fig. 4 dargestellten Form gezeichnet. Er ist in der Anwendung der Reinigungsvorrichtung
2 durch den Kavitationsstrom 60 und die Art der Kavitationseinheit 50 bestimmt. Der
Arbeitsbereich 42 entspricht im Wesentlichen einem Reaktionsvolumen der in dem Kavitationsstrom
60 vorhandenen Kavitationsbläschen. Im aktiven Reinigungsbetrieb der Reinigungsvorrichtung
2 grenzt der Arbeitsbereich 42 an eine zu reinigende Oberfläche 44 an oder umfasst
diese.
[0042] In Fig. 4 ist beispielhaft und abschnittsweise die zu reinigende Oberfläche 44 einer
Spundwand 46 dargestellt. Von der zu reinigenden Oberfläche 44 abgelöste Verunreinigungen,
beispielsweise maritimer Bewuchs, gelangen in den Innenraum 40 des Gehäuses 4. Anschließend
werden sie über die Absaugöffnungen 48 zunächst in die Absaugtaschen 6 und anschließend
über die Anschlussstutzen 34 und die Absaugschläuche 8 zu dem Absaugstutzen 12 gefördert.
Über eine daran angeschlossene Absaugleitung gelangt das Abwasser einschließlich der
Verunreinigungen zu einem weiter unten beschriebenen Filter 76 einer Versorgungseinheit
74 (vgl. Fig. 6). Der Transport der Verunreinigungen ist beispielhaft und schematisch
in Fig. 4 mit Pfeilen angedeutet.
[0043] Wie Fig. 4 ferner zeigt, umfasst die Dichtmanschette 32 eine innere Dichtlippe 54
und eine äußere Dichtlippe 56. In Fig. 5 sind diese beiden Elemente schematisch vereinfacht
lediglich strichförmig dargestellt. Zwischen der inneren und der äußeren Dichtlippe
54, 56 befindet sich beispielsweise der untere Ring 22 der Metallmanschette 20. Er
dient der Verstärkung des unteren Randes 28 des Gehäuses 4. Durch die Dichtmanschette
32 ist es möglich, einen sehr schmalen Arbeitsspalt 58 zwischen der zu reinigenden
Oberfläche 44 und dem unteren Rand 28 des Gehäuses 4 zu realisieren. So wird der Innenraum
40 fluidisch sehr gut von einem das Gehäuse 4 auf der Außenseite umgebenden Gewässer
88 (vgl. Fig. 6) getrennt. Von der Oberfläche 44 entfernte Verunreinigungen und möglicherweise
das umliegende Gewässer 88 belastende Substanzen wie beispielsweise Farb- oder Lackreste
oder Teile von Antifoulingbeschichtung, werden zuverlässig vom Innenraum 40 des Gehäuses
4 abgefördert und gelangen nicht in das umliegende Gewässer 88.
[0044] Fig. 5 zeigt die Reinigungsvorrichtung 2 in schematisch vereinfachter Ansicht von
ihrer Unterseite her, also mit Blick auf die Arbeitsöffnung 30. Als Kavitations-Einheit
50 ist eine beispielhaft eine Düseneinheit vorgesehen. Diese umfasst ferner beispielhaft
zwei um eine Rotationsachse R rotierbare Düsen 52, 52'.
[0045] Die bevorzugt im Innenraum 40 des Gehäuses 4 angeordnete Kavitations-Einheit 50 erzeugt
hydrodynamisch einen Kavitationsstrom 60, der eine Vielzahl von Kavitationsbläschen
umfasst. Durch die Rotation der Kavitations-Einheit 50, genauer der Kavitationsdüsen
52, 52', um die Rotationsachse R, verteilt sich der Kavitationsstrom 60 im Innenraum
40 des Gehäuses 4. In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn der Innenraum 40
des Gehäuses 4 zu der Rotationsachse R zumindest näherungsweise rotationssymmetrisch
ist.
[0046] Fig. 6 zeigt ein Reinigungssystem 70 zum Reinigen einer unter der Wasseroberfläche
86 in einem Gewässer 88 gelegenen Oberfläche 44. Beispielsweise handelt es sich bei
der zu reinigenden Oberfläche 44 um eine Spundwand 46 in einem Hafenbecken, an der
sich maritimer Bewuchs 72 als Verunreinigung gebildet hat. Das Reinigungssystem 70
umfasst eine Reinigungsvorrichtung 2 nach einem oder mehreren der zuvor genannten
Ausführungsbeispiele.
[0047] Ferner umfasst das Reinigungssystem 70 eine Versorgungseinheit 74, die einen Filter
76 und einen Kompressor 78 umfasst. Die Versorgungseinheit 74 ist über eine Absaugleitung
80 mit der Reinigungsvorrichtung 2 gekoppelt. Dabei kommuniziert die Absaugleitung
80 mit zumindest einer der Absaugöffnungen 48. Dies erfolgt, indem die Absaugleitung
80 bevorzugt an den Absaugstutzen 12 des Doppel-T-Stücks 10 (vgl. Fig. 1) angekoppelt
ist. So ist es möglich, Abwasser aus dem Innenraum 40 abzusaugen. Während des Reinigungsvorgangs
entstehende und im Abwasser vorhandene Verunreinigungen werden ebenfalls abgesaugt
und dem Filter 76 zugeführt. Gefiltertes Abwasser gelangt anschließend über die Rücklaufleitung
82 zurück in das Gewässer 88, beispielsweise in ein Hafenbecken. Dem Reinigungsprozess
entstammendes Abwasser wird aus dem Arbeitsbereich 42 abgesaugt, dem Filter 76 zugeführt
und gefiltertes Abwasser wird von dem Reinigungssystem 70 wieder abgegeben, nämlich
über die Rücklaufleitung 82.
[0048] Über die Druckleitung 18 ist die Versorgungseinheit 74 ferner mit der Kavitations-Einheit
50 (vgl. Fig. 5) der Reinigungsvorrichtung 2 gekoppelt. Die Druckleitung 18 wird von
dem Kompressor 78 mit unter Druck stehendem Wasser beaufschlagt. Hierzu wird dem Gewässer
88, beispielsweise dem Hafenbecken, über eine Ansaugleitung 84 Wasser entnommen. Das
unter Druck stehende Wasser wird in der Kavitations-Einheit 50 beispielsweise auf
eine scharfe Kante gelenkt, so dass der Kavitationsstrom 60 entsteht.
[0049] Zum Entfernern der Verunreinigungen von der Oberfläche 44 wird die Reinigungsvorrichtung
2 beispielsweise von einem Taucher entlang der Oberfläche 44 geführt.
[0050] Es wird bei einem Verfahren zum Reinigen der unter der Wasseroberfläche 88 liegenden
Oberfläche 44 ein Kavitationsstrom 60 umfassend eine Vielzahl von darin vorhandenen
Kavitationsbläschen in einem Arbeitsbereich 42 erzeugt. Die Oberfläche 44 wird mit
diesem Kavitationsstrom 60 gereinigt und das in diesem Reinigungsprozess entstehende
Abwasser wird abgefördert. Das abgeförderte Abwasser wird gefiltert und anschließend
im gefilterten Zustand dem Gewässer 88 wieder zugeführt.
[0051] Das Reinigungssystem 70 arbeitet vorteilhaft in einem Kreislauf, wobei dem Gewässer
88 Wasser entnommen und gefiltertes Wasser wieder zugefügt wird. Da das Abwasser gereinigt
ist, entsteht durch die Reinigung der Oberfläche 44 keine Belastung für das Gewässer
88.
[0052] Die Reinigungsvorrichtung 2 umfasst ferner bevorzugt nicht dargestellte Rollen oder
Kugellager, welche an dem Gehäuse 4 befestigt sind und ein Festsaugen der Reinigungsvorrichtung
2 an der zu reinigenden Oberfläche 44 verhindern. Diese Rollen oder Kugellager sind
beispielsweise an der Metallmanschette 22 befestigt. Sie befinden sich ferner bevorzugt
in dem von dem Gehäuse 4 umgebenen Innenraum 40. Sie erlauben eine Bewegung der Reinigungsvorrichtung
2 entlang der zu reinigenden Oberfläche 44 in alle Richtungen. Derartige Rollen oder
Kugellager stellen einen minimalen Arbeitsspalt 58 sicher, so dass die Reinigungsvorrichtung
2 sich nicht auf der zu reinigenden Oberfläche 44 festsaugt. Gleichzeitig können andererseits
die Dichtlippen 54, 56 der Dichtmanschette 32 ihre Wirkung voll entfalten und den
Innenraum 40 des Gehäuses 4 gegenüber dem Außenraum zuverlässig abdichten.
[0053] Ferner ist die Reinigungsvorrichtung bevorzugt mit einem ebenfalls in den Figuren
nicht dargestellten Jetantrieb (Wasserjet) versehen. Zum Betrieb des Jetantriebs wird
ein Teil des über die Druckleitung 18 der Reinigungsvorrichtung 2 zugeführten, unter
Druck stehenden Wasserstroms abgezweigt und dem Jetantrieb zum Betrieb zugeführt.
Dieser Jetantrieb ist beispielsweise auf der Oberseite des Gehäuses 4 bzw. des Doms
36 angeordnet bzw. befestigt. Der Jetantrieb ist ferner bevorzugt schwenkbar ausgeführt,
so dass ein die Reinigungsvorrichtung 2 bedienender Taucher deren Bewegung auf der
zu reinigenden Oberfläche 44 durch Verschwenken des Jetantriebs leicht steuern kann.
[0054] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch
einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit "insbesondere" oder "vorzugsweise"
gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
- 2
- Reinigungsvorrichtung
- 4
- Gehäuse
- 6
- Absaugtaschen
- 8
- Absaugschläuche
- 10
- Doppel-T-Stück
- 12
- Absaugstutzen
- 14
- Handgriff
- 16
- Anschlussstück
- 18
- Druckleitung
- 20
- Metallmanschette
- 22
- unterer Ring
- 24
- Steg
- 26
- oberer Ring
- 28
- unterer Rand
- 30
- Arbeitsöffnung
- 32
- Dichtmanschette
- 34
- Anschlussstutzen
- 36
- Dom
- 38
- Schrauben
- 40
- Innenraum
- 42
- Arbeitsbereich
- 44
- Oberfläche
- 46
- Spundwand
- 48
- Absaugöffnungen
- 50
- Kavitations-Einheit
- 52, 52'
- Kavitationsdüsen
- 54
- innere Dichtlippe
- 56
- äußere Dichtlippe
- 58
- Arbeitsspalt
- 60
- Kavitationsstrom
- 70
- Reinigungssystem
- 72
- maritimer Bewuchs
- 74
- Versorgungseinheit
- 76
- Filter
- 78
- Kompressor
- 80
- Absaugleitung
- 82
- Rücklaufleitung
- 84
- Ansaugleitung
- 86
- Wasseroberfläche
- 88
- Gewässer
- R
- Rotationsachse
1. Reinigungsvorrichtung (2) zum Reinigen einer unter Wasser gelegenen Oberfläche (44),
umfassend zumindest eine Kavitations-Einheit (50), die zum Erzeugen eines Kavitationsstroms
(60) und zum Bereitstellen dieses Kavitationsstroms (60) in einem Arbeitsbereich (42)
eingerichtet ist, wobei der Kavitationsstrom (60) eine Vielzahl von Kavitationsbläschen
umfasst und im aktiven Reinigungsbetrieb der Reinigungsvorrichtung (2) der Arbeitsbereich
(42) an die zu reinigende Oberfläche (44) angrenzt oder diese umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsvorrichtung (2) ein einseitig offenes Gehäuse (4) umfasst, welches
zumindest eine Absaugöffnung (48) aufweist und den Arbeitsbereich (42) zumindest teilweise
umgibt.
2. Reinigungsvorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (4) an seiner abgeschlossenen ersten Seite kuppelförmig gewölbt und an
seiner gegenüberliegenden offenen zweiten Seite eine Arbeitsöffnung (30) aufweist.
3. Reinigungsvorrichtung (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (4) eine kragenförmige Dichtmanschette (32) umfasst, die mit einem Rand
(28) des Gehäuses (4) verbunden ist, der die Arbeitsöffnung (30) umgibt.
4. Reinigungsvorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kavitations-Einheit (50) eine Düsen-Einheit ist, die dazu eingerichtet ist, hydrodynamisch
einen Kavitationsstrom (60) zu erzeugen, der eine Vielzahl von Kavitationsbläschen
umfasst, wobei das Gehäuse (4) einen Innenraum (40) teilweise umgibt, in dem die Düsen-Einheit
aufgenommen ist.
5. Reinigungsvorrichtung (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen-Einheit zumindest eine um eine Rotationsachse (R) rotierbare oder rotierende
Kavitationsdüse (52, 52') umfasst und der Innenraum (40) des Gehäuses (4) zumindest
näherungsweise rotationssymmetrisch zu der Rotationsachse (R) ist.
6. Reinigungssystem (70) zum Reinigen von unter Wasser gelegenen Oberflächen (44), gekennzeichnet durch zumindest eine Reinigungsvorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und eine
Versorgungseinheit (74), die einen Filter (76) umfasst, wobei die Versorgungseinheit
(74) über eine Absaugleitung (80) mit der zumindest einen Absaugöffnung (48) der Reinigungsvorrichtung
(2) gekoppelt und dazu eingerichtet ist, über die Absaugleitung (80) einem Reinigungsprozess
entstammendes Abwasser aus dem Arbeitsbereich (42) abzusaugen, dem Filter (76) zuzuführen
und gefiltertes Wasser abzugeben.
7. Reinigungssystem (70) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungseinheit (74) ferner über eine Druckleitung (18) mit der Kavitations-Einheit
(50) der Reinigungsvorrichtung (2) gekoppelt und dazu eingerichtet ist, die Kavitations-Einheit
(50) zum Erzeugen des Kavitationsstroms (60) mit unter Druck stehendem Wasser zu versorgen.
8. Verfahren zum Reinigen einer unter der Wasseroberfläche (86) in einem Gewässer (88)
gelegenen Oberfläche (44),
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- Erzeugen eines Kavitationsstroms (60) umfassend eine Vielzahl von darin vorhandenen
Kavitationsbläschen in einem Arbeitsbereich (42),
- Reinigen der Oberfläche (44) mit dem Kavitationsstrom (60),
- Abfördern von in diesem Reinigungsprozess entstehendem Abwasser,
- Filtern des abgeförderten Abwassers und
- Rückführen von gefiltertem Abwasser in das Gewässer (88).
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kavitationsstrom (60) hydrodynamisch erzeugt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kavitationsstrom (60) mit einer Düsen-Einheit erzeugt wird, die in einem von
einem einseitig offenen Gehäuse (4) teilweise umgebenen Innenraum (40) angeordnet
ist, wobei das in dem Reinigungsprozess entstehende Abwasser durch zumindest eine
in dem Gehäuse (4) vorhandene Absaugöffnung (48) abgesaugt wird.
11. Verwendung einer Reinigungsvorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zum Reinigen,
insbesondere zum Entfernen von maritimem Bewuchs (72), von einer unter Wasser in einem
Gewässer (88) gelegenen Oberfläche (44).