[0001] Die Erfindung betrifft eine Bearbeitungshilfe, mit der Bearbeitungstätigkeiten mit
hoher Genauigkeit durchführbar sind. Die Bearbeitungshilfe weist dabei eine Grundplatte,
eine Handauflage und einen Ausleger auf. Ein Benutzer der Bearbeitungshilfe kann seine
Hand in die Handauflage einlegen und ein Werkzeug oder ein zu montierendes Bauteil
an dem Ausleger führen.
[0002] Viele Montage- und Bearbeitungsvorgänge in der Feinwerk- und Mikrotechnik erfolgen
manuell. Dabei sieht sich der ausführende Bearbeiter höchsten Anforderungen an die
Genauigkeit und Zuverlässigkeit gegenüber. Er muss sein in der Hand liegendes Werkzeug,
wie z.B. eine Pinzette, ein Messer, ein Dispenser oder einen Lötkolben, relativ zur
Werkstück- bzw. Bauteiloberfläche ausrichten, im Arbeitspunkt positionieren und den
Fügevorgang mit definierter Werkzeuglage bei Einhaltung einer vorgegebenen Geschwindigkeit
und Kraft ausführen. Hinzu kommt ein eventuelles Betätigen eines Steuerelements, z.B.
Taster oder Schalter, zum Start bzw. Beenden des ausgeführten Prozesses. Geleistet
werden muss dies durch den Bearbeiter über die komplette Arbeitszeit hinweg. Gegebenenfalls
eintretende körperliche oder physische Einschränkungen, z.B. Zittern oder Konzentrationsschwankungen,
sollten sich nicht negativ auf die erzeugte Qualität und Arbeitsgeschwindigkeit auswirken.
[0003] Aus dem Stand der Technik bekannt sind Vorrichtungen, die beispielsweise an einem
Tisch befestigt werden können und mit Gelenken versehen sind. Derartige Vorrichtungen
können Armauflagen aufweisen, in die ein Bearbeiter seine Arme einlegen kann, so dass
die Arme geführt und gestützt werden.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Bearbeitungshilfe anzugeben, die
Bearbeitungstätigkeiten unterstützt. Insbesondere soll die Kontrolle des Bearbeiters
über das eingesetzte Werkzeug verbessert werden. Vorzugsweise sollte die Bearbeitungshilfe
individuell und kostengünstig an den individuellen Bearbeiter anpassbar sein und vorzugsweise
an typische manuelle Bearbeitungsplätze adaptierbar sein. Vorzugsweise soll die Bearbeitungshilfe
auf unterschiedliche Prozesswerkzeuge und Applikationen anpassbar sein.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch die Bearbeitungshilfe nach Anspruch 1, das Herstellungsverfahren
nach Anspruch 12 und das Bearbeitungssystem nach Anspruch 13. Die jeweiligen abhängigen
Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Bearbeitungshilfe,
des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens und des erfindungsgemäßen Bearbeitungssystems
an.
[0006] Erfindungsgemäß wird eine Bearbeitungshilfe bereitgestellt. Unter Bearbeitung soll
hierbei vorzugsweise insbesondere Montage und/oder Prüfung und/oder Veränderung verstanden
werden.
[0007] Die erfindungsgemäße Bearbeitungshilfe weist eine Grundplatte, eine Handauflage und
zumindest einen Ausleger auf.
[0008] Erfindungsgemäß weist die Grundplatte eine Gleitfläche auf. Bei Verwendung der Bearbeitungshilfe
ist vorzugsweise die Gleitfläche einer Auflage wie beispielsweise einem Tisch zugewandt,
auf dem die Bearbeitungshilfe aufliegt.
[0009] Die Handauflage weist erfindungsgemäß eine Vertiefung zur Aufnahme einer Hand auf.
Bei Verwendung der Bearbeitungshilfe legt ein Bearbeiter seine Hand in diese Vertiefung
ein. Die Vertiefung kann vorzugsweise die Form eines Grabens oder einer Rinne haben,
deren Abmessungen so gewählt sind, dass eine Hand mit den durchschnittlichen Abmessungen
eines Erwachsenen darin liegen kann und dabei in zwei entgegengesetzte Richtungen
in nicht verschwindenden Winkel zur Handfläche gestützt wird.
[0010] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist es jedoch auch möglich, die Vertiefung
an die Hand eines bestimmten Bearbeiters anzupassen. Hierzu kann die Hand des entsprechenden
Bearbeiters vermessen werden und die Vertiefung mit einem Profil gestaltet werden,
das dem durch die Handauflage zu stützenden Bereich der Hand des entsprechenden Bearbeiters
folgt. Vorzugsweise ist jeweils der durch die Handauflage zu stützende Bereich der
Hand jene den Ringfinger und den kleinen Finger aufweisende Hälfte der Hand.
[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Handauflage an jener
Seite, auf welcher die Handinnenfläche bei der Benutzung aufliegt, gerade so hoch
ausgestattet sein, dass, wenn die Handkante in der Vertiefung bzw. in der Rinne liegt,
der Daumen über diese Seite hinweggreift und durch sie gestützt wird.
[0012] Besonders vorteilhaft kann die Handauflage an ihrem Rand auf der Seite der Handinnenfläche
und/oder auf der Seite des Handrückens jeweils eine zusätzliche Stütze aufweisen,
die in Verlängerung der Wand der Rinne in der entsprechenden Richtung angeordnet sind.
[0013] Die genannte Handauflage kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung wie beschrieben
als Rinne ausgestaltet sein. Diese öffnet sich vorzugsweise in Richtung von der Gleitfläche
weg, so dass eine Hand von oben in Richtung der Gleitfläche in sie einlegbar ist.
[0014] Besonders bevorzugt weist dabei die Handauflage dort, wo sie mit der Hand in Berührung
kommt, Strukturen auf, die Druckstellen und/oder Schwitzen vermeiden können. Derartige
Strukturen können beispielsweise Noppen, Wellenstrukturen, Strömungskanäle oder poröse
Strukturen sein.
[0015] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Handauflage zumindest
ein haptisches Element aufweisen, das veränderlich haptisch auf eine in der Vertiefung
liegende Hand einwirken kann. Derartige haptische Elemente können beispielsweise durch
elektromagnetische oder pneumatische Bewegung eines Stellgliedes oder durch Materialausdehnung
aus der Handauflage hervortretende Elemente sein. Die Handauflage kann auch zumindest
ein vibrierendes Element aufweisen, mit dem dem Benutzer durch Vibration ein bestimmter
Zustand anzeigbar ist. Durch derartige haptische Elemente ist es möglich, dem Benutzer
bestimmte Begebenheiten im Laufe des Bearbeitungsprozesses wie beispielsweise das
Erreichen bestimmter Positionen anzuzeigen.
[0016] Der Ausleger ist erfindungsgemäß an der Grundplatte und/oder der Handauflage angeordnet
und steht über die Gleitfläche über. Dass der Ausleger über die Gleitfläche übersteht,
bedeutet dabei, dass eine Projektion des Auslegers in einer Projektionsrichtung, die
senkrecht auf einer Ebene steht, in der sich die Gleitfläche erstreckt, auf diese
Ebene zumindest zum Teil außerhalb der Gleitfläche liegt bzw. über die Gleitfläche
übersteht.
[0017] Der Ausleger ist dabei erfindungsgemäß so angeordnet, dass ein Bearbeiter, dessen
Hand in der Vertiefung der Handauflage liegt, dessen Hand sich also in einer vorgesehenen
Bearbeitungshaltung befindet, das Werkzeug oder ein mit dem Werkzeug gehaltenes Bauteil,
das zum Beispiel zu montieren ist, an dem Ausleger führen kann. Dass der Bearbeiter
das Werkzeug oder das Bauteil an dem Ausleger führen kann, bedeutet dabei, dass der
Bearbeiter das Werkzeug bzw. Bauteil mit dem Ausleger in Kontakt bringen kann und
unter Einhaltung des Kontaktes die vorgesehene Bearbeitung ausführen kann. Insbesondere
kann vorzugsweise das Werkzeug dabei um einen Kontaktpunkt zwischen dem Ausleger und
dem Werkzeug drehbar sein und/oder in einer Längsrichtung des Werkzeugs verschiebbar
sein.
[0018] In vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung kann zwischen dem Ausleger und dem
Werkzeug bzw. Bauteil dabei Formschluss und/oder Kraftschluss hergestellt werden.
Vorteilhaft kann das Werkzeug oder Bauteil dabei durch den Ausleger in zumindest einer
Richtung abstützbar sein. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann
das Werkzeug oder Bauteil auch in drei Richtungen, die beispielsweise parallel zu
einer Ebene der Gleitfläche liegen, durch den Aufleger gestützt werden, beispielsweise
indem der Aufleger eine Kerbe aufweist, in die das Werkzeug oder Bauteil vom Bearbeiter
hineingedrückt wird.
[0019] Vorteilhaft ist es auch möglich, dass der Ausleger und das Werkzeug zueinander korrespondierende
Teile eines Gelenkes aufweisen, die besonders bevorzugt miteinander zusammenrastbar
sind. Besonders vorteilhaft kann ein solches Gelenk ein Kugelgelenk sein, das eine
Schwenkung des Werkzeugs um einen Verbindungspunkt zwischen Werkzeug und Ausleger
ermöglicht. Auch ein Zylindergelenk ist in bestimmten Situationen vorteilhaft möglich.
Auf diese Weise kann in bestimmten Ausführungsformen die Verbindung zwischen Ausleger
und Werkzeug lose sein und in bestimmten Ausführungsformen fixiert sein.
[0020] Bevorzugterweise weist die Gleitfläche der Grundplatte zumindest eine Gleitstruktur,
eine polierte Fläche, zumindest ein Gleitelement und/oder zumindest ein Gleitlager
auf. Ein Gleitlager kann beispielsweise dadurch gebildet sein, dass in der Gleitfläche
eine Ausnehmung vorgesehen ist, in der ein bewegliches Element, vorzugsweise eine
Kugel oder ein Zylinder, eingelegt ist. Sofern Gleitelemente bzw. Gleitlager vorgesehen
sind, die eine punktförmige Abstützung bewirken, ist es bevorzugt, wenn zumindest
drei dieser Gleitelemente bzw. Gleitlager in der Gleitfläche vorgesehen sind, so dass
eine Verkippung der Gleitfläche verhindert wird. Besonders bevorzugt sind diese drei
Elemente bzw. Lager an den Ecken eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet.
[0021] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Gleitfläche zumindest
ein aktiv auf eine Reibung zwischen der Grundplatte und einer Auflage, auf der die
Bearbeitungshilfe mit der Gleichfläche auflegbar ist, einwirkendes Reibungselement
auf. Dabei ist vorzugsweise die durch dieses Reibungselement bewirkte Reibung veränderbar.
Bevorzugterweise ist das zumindest eine Reibungselement in die Gleitfläche eingebracht
und tritt aus dieser hervor. Vorteilhafterweise kann beispielsweise das Reibungselement
zumindest einen aus der Gleitfläche hervortretenden Reibstift oder zumindest eine
aus der Gleitfläche hervortretende Rolle aufweisen, der bzw. die , wenn die Bearbeitungshilfe
mit der Gleitfläche auf der Auflage aufliegt, gegen die Auflage drückbar ist. Vorzugsweise
ist dabei die Kraft, mit der dieser Reibstift bzw. Rolle auf die Auflage drückbar
ist, einstellbar und/oder veränderbar.
[0022] Ein Reibungselement kann vorteilhaft auch dadurch gebildet werden, dass die Gleitfläche
eine Membran aufweist, die sich parallel zur Gleitfläche erstreckt und die aus der
Gleitfläche heraus auslenkbar ist. Wird die Membran also ausgelenkt, kann sie gegen
die Auflage drücken und dadurch eine Reibung erzeugen. Eine Auslenkung der Membran
kann beispielsweise dadurch bewirkt werden, dass hinter der Membran ein Hohlraum vorgesehen
ist, der hydraulisch oder pneumatisch mit Druck beaufschlagbar ist, so dass die Membran
ausgelenkt wird.
[0023] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Reibung zwischen der
Auflage und der Bearbeitungshilfe auch dadurch variiert werden, dass gegebenenfalls
auf bewegliche Elemente von Gleitelementen bzw. Gleitlagern eine variable Kraft ausgeübt
wird, so dass diese beweglichen Elemente gebremst werden.
[0024] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Bearbeitungshilfe auch
dadurch gebremst werden, dass zumindest ein Elektromagnet vorgesehen ist, der so angeordnet
ist, dass er, wenn die Bearbeitungshilfe auf der Auflage aufliegt, ein mit der Auflage
wechselwirkendes Magnetfeld erzeugen kann. Vorzugsweise weist dabei die Auflage ein
magnetisches Material wie beispielsweise Eisen auf.
[0025] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Bearbeitungshilfe
zumindest einen Signalgeber und/oder zumindest einen Signalsensor auf, mit dem eine
Position, eine Orientierung und/oder eine Geschwindigkeit der Bearbeitungshilfe bestimmbar
ist. Weist im erfindungsgemäßen Bearbeitungssystem die Bearbeitungshilfe einen Signalgeber
auf, so kann die Auflage einen Sensor aufweisen, mit dem die vom Signalgeber erzeugten
Signale detektierbar sind. Weist andererseits die Auflage einen Signalgeber auf, so
kann die Bearbeitungshilfe einen entsprechenden Sensor aufweisen, mit dem die vom
Signalgeber der Auflage ausgesandten Signale detektierbar sind. Besonders vorteilhaft
kann in beiden Fällen der Signalgeber eine Lichtquelle wie beispielsweise eine Leuchtdiode
sein und der Signalsensor ein Lichtdetektor. Vorzugsweise sind der Signalsensor bzw.
der Signalgeber der Bearbeitungshilfe in der Gleitfläche angeordnet, so dass ein vom
Signalgeber ausgesandtes Signal in den Sensor eintritt, wenn die Bearbeitungshilfe
sich in einer Position befindet, in der der Sensor direkt über dem Signalgeber liegt.
Auf diese Weise kann eine Position der Bearbeitungshilfe auf der Auflage genau festgestellt
werden.
[0026] Vorzugsweise sind in der Gleitfläche zumindest zwei Signalsensoren oder Signalgeber
vorgesehen und in der Auflage zumindest zwei Signalgeber oder Sensoren, entsprechend.
Dabei ist vorzugsweise ein Abstand zwischen den Signalsensoren gleich einem Abstand
zwischen den Signalgebern. Auf diese Weise kann neben der Position der Bearbeitungshilfe
auch eine Orientierung der Bearbeitungshilfe genau festgestellt werden.
[0027] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Auflage eine Vielzahl
von Signalgebern, insbesondere Lichtquellen, aufweisen. Diese können von einem oder
mehreren Sensoren in der Bearbeitungshilfe detektiert werden. Sind beispielsweise
die Lichtquellen in der Auflage in einem äquidistanten Raster angeordnet, so kann
aus dem Sensorsignal bei Befahren der Auflage mit der Bearbeitungshilfe eine Geschwindigkeit
der Bearbeitungshilfe bestimmt werden. Eine entsprechende Ausführungsform kann selbstverständlich
auch die Signalgeber in der Bearbeitungshilfe vorsehen und auf der Auflage eine Vielzahl
von Sensoren vorsehen.
[0028] Es kann darüber hinaus vorteilhaft auch in der Auflage eine Mehrzahl von Signalgebern
oder Sensoren entlang von vorgegebenen Pfaden angeordnet sein, die durch die Bearbeitungshilfe
befahren werden sollen. Durch Vorsehen entsprechender Sensoren bzw. Signalgeber in
der Bearbeitungshilfe kann diese entlang des Pfades geführt werden.
[0029] Die oben beschriebenen Ausführungsformen mit einer Vielzahl von Signalgebern bzw.
Lichtquellen können besonders vorteilhaft dadurch ausgebildet werden, dass die Auflage
einen Bildschirm aufweist, auf dessen Bildfläche die Bearbeitungshilfe gleitet.
[0030] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Gleitfläche zumindest
ein Magnetelement und/oder zumindest ein Vakuumelement aufweisen, mit dem die Bearbeitungshilfe
an der Auflage anhaftbar sein kann. Ein Magnetelement kann beispielsweise ein Dauermagnet
oder ein schaltbarer Elektromagnet sein. Ein Vakuumelement kann beispielsweise eine
Vakuumdüse sein, mit der sich die Gleitfläche an die Auflage ansaugen kann. Auf diese
Weise kann die Bearbeitungshilfe auf der Auflage fixiert werden, wenn die Bearbeitung
dies erfordert.
[0031] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Gleitfläche zumindest
einen Aktor aufweisen, mit dem die Bearbeitungshilfe gegenüber der Auflage anhebbar,
positionierbar und/oder fixierbar ist. Ein solcher Aktor kann so ausgestaltet sein,
dass er sich in Richtung von der Gleitfläche weg aus dieser heraus ausdehnen kann.
Ein solcher Aktor kann beispielsweise elektromagnetisch oder pneumatisch, beispielsweise
als Kolben, realisiert sein. Ein entsprechender Aktor kann auch als ein Element ausgestattet
sein, das sich durch Materialausdehnung verlängert.
[0032] Derartige Elemente, die aus der Gleitfläche hervortretend aktuierbar sind, können
auch verwendet werden, um in Strukturen in der Auflage einzuhaken. Beispielsweise
kann hierbei ein Stift aus der Gleitfläche heraus aktuiert werden. Weist die Auflage
eine kreisförmige Vertiefung auf, so kann an einer bestimmten Position der Bearbeitungshilfe
der Stift in diese Vertiefung eindringen und ein weiteres Verschieben der Bearbeitungshilfe
blockieren. Auf diese Weise ist die Bearbeitungshilfe fixierbar. Werden zumindest
zwei derartige Elemente vorgesehen, kann auch eine Orientierung der Bearbeitungshilfe
fixiert werden.
[0033] Vorteilhafterweise kann die Bearbeitungshilfe zumindest ein optisches oder zumindest
ein akustisches Element aufweisen, mit dem bestimmte Bearbeitungszustände einem Bearbeiter
signalisierbar sind.
[0034] Vorteilhafterweise kann die Handauflage gegenüber der Grundplatte beweglich und besonders
bevorzugt auch arretierbar sein. Die Beweglichkeit kann dabei vorzugsweise in Richtung
parallel zur Gleitfläche bestehen und/oder eine Kippbewegung sein. Vorteilhaft ist
auch die Handauflage gegenüber der Grundplatte rotierbar, besonders bevorzugt um eine
Achse, die senkrecht zur Gleitfläche steht. Zur Bewirkung dieser Beweglichkeit kann
zwischen der Handauflage und der Grundplatte ein Gelenk vorgesehen sein, dessen Freiheitsgrade
die entsprechende Beweglichkeit ermöglichen.
[0035] Erfindungsgemäß können Ausleger verschiedener Formen vorgesehen sein. In einer Ausgestaltung
der Erfindung kann der Ausleger als längliches Element ausgebildet sein, das mit seiner
Längsrichtung in einem nicht verschwindenden Winkel zu einer Tangente an den Umfang
der Grundplatte oder der Gleitfläche steht. Bevorzugterweise steht die Längsrichtung
senkrecht auf dem Umfang der Grundplatte oder der Gleitfläche.
[0036] Vorteilhaft kann auch der Ausleger zwei längliche Elemente aufweisen, die mit ihren
Längsrichtungen in einem Winkel zueinander stehen und an ihren der Grundplatte abgewandten
Enden zusammentreffen. Sie sind dann an ihren der Grundplatte zugewandten Enden mit
der Grundplatte zueinander beabstandet verbunden.
[0037] Der Ausleger kann auch beispielsweise als Fläche ausgestaltet sein, die mit einer
Kante an der Grundplatte angeordnet ist. Die Fläche kann beispielsweise rechteckig
sein oder in Richtung von der Grundplatte weg spitz zulaufen.
[0038] Vorteilhafterweise erstreckt sich der Ausleger in einer Ebene parallel zur Ebene
der Gleitfläche. Es ist jedoch auch möglich, dass der Ausleger mit seiner Fläche oder
seiner Längsrichtung in einem Winkel zur Ebene der Gleitfläche steht.
[0039] Vorteilhafterweise weist der Ausleger zumindest eine Struktur auf, mit der ein Werkzeug
führbar ist. Eine solche Struktur kann vorteilhaft z.B. eine Kerbe oder Nut in zumindest
einer Kante des Auslegers sein. Die Struktur kann auch eine Durchgangsöffnung durch
den Ausleger sein, deren Durchgangsrichtung in einem nicht verschwindenden Winkel
zur Ebene der Gleitfläche steht, vorzugsweise im rechten Winkel.
[0040] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Ausleger zumindest ein Gelenkteil aufweisen,
das mit einem korrespondierenden Gelenkteil am Werkzeug in Eingriff bringbar ist,
so dass das Werkzeug mit dem Ausleger über das vollständige Gelenk verbunden ist und
in den Freiheitsgraden dieses Gelenks beweglich ist. Besonders vorteilhaft sind dabei
die Gelenkteile miteinander einklickbar bzw. einrastbar. Ein derartiges Gelenk kann
beispielsweise ein Kugelgelenk oder ein Zylindergelenk sein.
[0041] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Ausleger aktuierbar sein. Hierzu kann
der Ausleger mit einem zwischen der Grundplatte und dem Aktor angeordneten Aktor verbunden
sein. Ein solcher Aktor kann beispielsweise ein elektromagnetischer Aktor oder ein
pneumatischer oder hydraulischer Aktor sein. Die Aktuierung kann so erfolgen, dass
der Aktor in eine bestimmte Position bewegbar ist. Vorteilhafterweise kann dabei die
Aktuierung in Richtung parallel zur Ebene der Gleitfläche erfolgen. Dabei kann z.B.
ein länglicher Aktuator in Richtung seiner Längsrichtung aktuierbar sein und/oder
um seinen Befestigungspunkt an der Grundplatte schwenkbar sein.
[0042] Vorteilhafterweise kann der Aktor zumindest einen Sensor aufweisen, mit dem zumindest
ein Parameter der Bearbeitung bestimmbar ist. Ein solcher Sensor kann vorteilhaft
z.B. ein Kraftsensor sein, mit dem eine Kraftwirkung auf den Ausleger detektierbar
ist.
[0043] Ein Sensor kann auch ein Stromsensor sein, mit dem ein Stromfluss durch den Aktor
messbar ist. Auf diese Weise kann beispielsweise eine Kontaktierung eines Werkzeugs
mit einem Werkstück detektiert werden, wenn das Werkstück und das Werkzeug elektrisch
leitend sind und zwischen dem Werkstück und dem Ausleger eine Spannung angelegt wird.
Sobald das Werkzeug mit dem Werkstück in Kontakt gerät, fließt ein Strom, der durch
den Stromsensor detektierbar ist. Eine solche Ausgestaltung kann auch verwendet werden,
wenn in einem Montageprozess ein Bauteil mit dem Werkstück in Verbindung gebracht
werden soll. Wird das Bauteil vom Werkzeug gehalten und ist es elektrisch leitfähig,
so fließt der Strom, sobald das Bauteil mit dem Werkstück in Kontakt ist.
[0044] Die erfindungsgemäße Bearbeitungshilfe kann vorteilhaft zumindest einen weiteren
Ausleger aufweisen, mit dem ein Werkzeug führbar ist. Auf diese Weise kann der Ausleger
für geänderte Bearbeitungssituationen schnell gewechselt werden, ohne die Bearbeitungshilfe
selbst umbauen zu müssen. Es ist dabei insbesondere auch möglich, dass an dem zumindest
einen weiteren Ausleger ein Werkzeug vorgehalten wird, so dass ein Bearbeiter sowohl
Werkzeug als auch Ausleger schnell wechseln kann. Diese Ausgestaltung ist besonders
vorteilhaft in Verbindung mit der oben beschriebenen Drehbarkeit der Handauflage gegenüber
der Grundplatte, da dann die Handauflage schnell in eine für das andere Werkzeug oder
den anderen Ausleger geeignete Position gedreht werden kann. Vorzugsweise sind dann
die Ausleger an der Grundplatte angeordnet.
[0045] Vorteilhafterweise kann die Bearbeitungshilfe zumindest eine Kamera aufweisen, die
so angeordnet ist, dass mit ihr eine Bearbeitung durch das Werkzeug beobachtbar ist.
Dabei kann die Kamera an der Grundplatte und/oder an der Handauflage angeordnet sein.
Bei Bedarf kann die Bearbeitungshilfe auch eine Beleuchtung aufweisen, mit der die
von der Kamera aufgenommene Szenerie beleuchtbar ist. Die Beleuchtung kann dabei justier-
und einstellbar sein, beispielsweise bezüglich ihrer Lichtintensität und /oder der
Farbgebung des Lichtes. Zur Erhöhung des Kontrastes kann die Lichtquelle so angeordnet
sein, dass seitliches Beleuchten, beispielsweise als Streiflicht, möglich wird.
[0046] Als Lichtquellen für die Positionsbestimmung eignen sich besonders Licht- und/oder
Fotodioden, die insbesondere auch vorteilhaft Infrarotlicht erzeugen können. Entsprechend
eignen sich als Sensoren vorteilhaft Kamerachips oder für die entsprechenden Wellenlängen
sensitive Licht- bzw. Fotosensoren.
[0047] Die Kamera kann vorteilhaft Vergrößerung der aufgenommenen Szenerie ermöglichen und/oder
einen einstellbaren Fokus und/oder Abbildungsmaßstab haben.
[0048] Vorteilhafterweise können auch zwei Kameras vorgesehen werden, mit denen die Bearbeitungssituation
als Stereobild aufnehmbar ist. Diese Kameras können dann in der Grundplatte oder der
Handauflage nebeneinander angeordnet sein.
[0049] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Bearbeitungshilfe zumindest
eine Absaugdüse aufweisen, mit der Gas aus einem Bearbeitungsbereich absaugbar ist.
Auf diese Weise können Verschmutzungen bei der Bearbeitung vermieden werden.
[0050] Vorteilhafterweise kann die Bearbeitungshilfe eine Gasdüse aufweisen, mit der Gas
in einen Bearbeitungsbereich leitbar ist. Auf diese Weise kann die Reinheit des Bearbeitungsbereichs
gewährleistet werden.
[0051] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Bearbeitungshilfe zumindest
eine Armauflage aufweisen, in die ein Arm des Bearbeiters einlegbar ist. Vorzugsweise
weist die Armauflage eine Auflagefläche auf, mit der sie auf die Auflage auflegbar
ist, auf der die Gleitfläche aufliegt. Durch eine solche Ausgestaltung ist es möglich,
die Bewegung des gesamten Armes zu stützen und zu führen.
[0052] Als Werkzeuge, mit denen die Bearbeitungshilfe verwendet werden kann, kommen unter
anderem beispielsweise Pinzetten, Messer, Dispenser, Lötkolben, Pinsel und elektrische
Prüfspitze infrage.
[0053] Erfindungsgemäß wird außerdem ein Herstellungsverfahren angegeben, mit dem die Bearbeitungshilfe
herstellbar ist. Dabei wird die Handauflage so hergestellt, dass eine Kontur der Vertiefung
mit einer Kontur der Hand des Verwenders zumindest bereichsweise dort übereinstimmt,
wo die Hand bei Verwendung der Bearbeitungshilfe mit der Handauflage in Kontakt ist.
Die dabei hergestellte Handauflage kann die oben beschriebenen Strukturen aufweisen,
die bei einer solchen individuellen Herstellung genau auf einen individuellen Bearbeiter
abgestimmt sein können.
[0054] Vorteilhafterweise wird zur Herstellung der Bearbeitungshilfe zunächst die Hand des
Verwenders vermessen und in einem nachfolgenden Schritt die Handauflage dann unter
Verwendung von Messergebnissen der Vermessung der Hand hergestellt. Die Herstellung
kann dabei beispielsweise durch Abform- und/oder Schichtaufbautechniken erfolgen.
Zahlreiche weitere individuelle Herstellungsverfahren sind denkbar.
[0055] Optional können die Handauflage und die Grundplatte als ein Teil, also monolithisch,
realisiert sein. Auch der Ausleger kann optional monolithisch mit der Handauflage
und/oder der Grundplatte ausgebildet sein. Vorteilhaft ist jedoch, wenn die Handauflage,
die Grundplatte und der Ausleger drei separate miteinander verbundene Teile sind.
Der Ausleger kann vorteilhafterweise wechselbar sein.
[0056] Erfindungsgemäß wird außerdem ein Bearbeitungssystem angegeben, das zum einen eine
Bearbeitungshilfe wie vorstehend beschrieben und zum anderen eine Auflage umfasst,
auf der die Bearbeitungshilfe mit ihrer Gleitfläche auflegbar ist.
[0057] In diesem Bearbeitungssystem können vorteilhafterweise wie vorstehend beschrieben
die Bearbeitungshilfe und die Auflage zueinander zugeordnete Signalgeber und Sensoren
aufweisen, die eine Positions- und/oder Orientierungsbestimmung der Bearbeitungshilfe
auf der Auflage ermöglichen. Auf die obigen Erläuterungen wird verwiesen.
[0058] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Auflage mit einem bekannten
Widerstand elektrisch leitfähig sein und eine Spannung zwischen der Bearbeitungshilfe
und der Auflage angelegt werden. Durch Messung einer Stromstärke bei bekannter Spannung
kann die Position der Bearbeitungshilfe auf der Auflage bestimmt werden.
[0059] Es ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung auch möglich, dass die
Bearbeitungshilfe auf der Auflage durch zumindest einen Seilzug, vorzugsweise durch
zwei entgegengesetzt wirkende Seilzüge, besonders bevorzugt in vier senkrecht zueinander
wirkenden Seilzüge, geführt wird. Die Seilzüge können zur Bewegung der Bearbeitungshilfe
verwendet werden oder zur Beschränkung einer durch die Hand bewirkten Bewegung.
[0060] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Auflage zumindest einen Anschlag aufweisen,
der aus jeder Fläche herausragt, auf der die Bearbeitungshilfe aufliegt. Derartige
Anschläge können zur Führung der Bearbeitungshilfe auf der Auflage verwendet werden.
[0061] Vorteilhafterweise kann die Bearbeitungshilfe in einem Umfang der Grundplatte zumindest
eine Nut aufweisen, in welcher ein aus der Auflage hervorstehender Anschlag einführbar
ist. Auf diese Weise kann die Bewegbarkeit der Bearbeitungshilfe begrenzt werden.
[0062] Bevorzugterweise können Anschläge auf der Auflage länglich und/oder gerade ausgebildet
sein und sich mit ihrer Längsrichtung parallel zur Ebene der Auflagefläche erstrecken.
Derartige Anschläge können beispielsweise als Lineal zur Führung der Bearbeitungshilfe
verwendet werden.
[0063] Die Erfindung stellt ein vorzugsweise personalisierbares Hilfsmittel dar, das die
jeweilige bearbeitende Person bei der Ausführung anspruchsvoller Montage- bzw. Bearbeitungstätigkeit
in jeder Phase bzw. bei jedem Arbeitsschritt unterstützt. Vorgesehen ist, dass der
Anwender vorzugsweise das tätigkeitsspezifische Werkzeug zwischen den Fingern in der
aufliegenden Hand hält bzw. greift. Vorzugsweise kann also der Bearbeiter, dessen
Hand in der Vertiefung der Handauflage liegt, das Werkzeug oder ein mit dem Werkzeug
gehaltenes Bauteil an dem Ausleger führen, wenn der Bearbeiter das Werkzeug in seiner
Hand hält bzw. greift.
[0064] Die erfindungsgemäße Bearbeitungshilfe wirkt arbeitserleichternd und kompensierend,
z.B. bei Konzentrationsschwächen und gesundheitlichen Defiziten wie beispielsweise
Zittern. Damit kann die geforderte Qualität bei anspruchsvollen Arbeiten leicht erreicht
werden und über die Arbeitszeit hinweg unabhängig von Leistungsschwankungen konstant
gehalten werden. Außerdem können die Einflüsse von Alter der ausführenden Person und
der Arbeitserfahrung reduziert werden.
[0065] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist beispielsweise verwendbar bei der Montage von
mechanischen Kleinteilen, beim Einfädeln von Fasern in eine Bohrung, beim Einschrauben
von Schrauben in beispielsweise der Brillenmontage, beim Dispensen von Klebstoff an
definierter Stelle als Punkt oder Linie, beim Kontaktieren von elektrischen Leiterbahnen
oder Verbindungsstellen, zur Aufnahme von Kleinteilen auf einem Magazin oder zur mechanischen
Oberflächenbearbeitung von Kleinteilen.
[0066] Im folgenden sollen einige vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung herausgestellt
werden.
[0067] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Gleitfläche der Grundplatte zumindest
eine Gleitstruktur, eine polierte Fläche, zumindest ein Gleitelement und/oder zumindest
ein Gleitlager aufweisen.
[0068] Vorteilhaft kann die Gleitfläche der Grundplatte zumindest ein aktiv auf eine Reibung
zwischen der Grundplatte und einer Auflage, auf die die Bearbeitungshilfe mit der
Grundplatte gleitend auflegbar ist, einwirkendes Reibungselement aufweisen, mit dem
diese Reibung veränderbar ist.
[0069] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Gleitfläche zumindest ein Magnetelement
und/oder zumindest ein Vakuumelement aufweisen, mit dem die Bearbeitungshilfe an einer
Auflage haften kann.
[0070] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Aktor ein sich durch elektromagnetische
oder pneumatische Bewegung eines Stellgliedes oder durch Materialausdehnung verlängerndes
Element sein, dass aus der Gleitfläche hervortritt.
[0071] Vorteilhaft kann die Bearbeitungshilfe ein an einem einer Handinnenfläche zugewandten
Rand der Rinne angeordnetes Stützelement und/oder ein an einem einem Handrücken zugewandtes
Stützelement aufweisen, wobei das entsprechende Stützelement das in Richtung von der
Gleitfläche weg über die Rinne überstehen kann.
[0072] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Handauflage in der Vertiefung Strukturen,
vorzugsweise Noppen, Wellen und/oder Poren, zur Vermeidung von Druckstellen und/oder
von Schwitzflächen aufweisen.
[0073] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das zumindest eine haptische Element ein
sich durch elektromagnetische oder pneumatische Bewegung eines Stellgliedes oder durch
Materialausdehnung ausdehnendes Element sein, das aus der Handauflage hervortritt
oder ein Vibrationselement ist.
[0074] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Bearbeitungshilfe zumindest
ein Element zur optischen oder akustischen Signalisierung eines Bearbeitungszustandes
aufweisen.
[0075] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Handauflage gegenüber
der Grundplatte beweglich sein, vorzugsweise in Richtung parallel zur Gleitfläche
und/oder durch Rotation um eine zur Gleitfläche senkrechte Achse und/oder durch Kippen.
[0076] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann eine Längsrichtung des Auslegers in einem
nicht verschwindenden Winkel zum Umfang der Grundplatte oder senkrecht auf einem Umfang
der Grundplatte stehen und/oder sich parallel zu einer Ebene der Gleitfläche erstrecken.
[0077] Vorteilhafterweise kann der Ausleger schwenkbar und/oder in seiner Längsrichtung
verschiebbar sein.
[0078] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Bearbeitungshilfe zumindest einen Aktor
aufweisen, mit dem der Ausleger aktuierbar ist.
[0079] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Bearbeitungshilfe zumindest
einen Sensor aufweisen, mit dem eine Kraftwirkung auf den Ausleger oder ein Stromfluss
durch den Ausleger messbar ist.
[0080] Vorteilhafterweise kann die Grundplatte und/oder die Handauflage zumindest eine Kamera
aufweisen, die so angeordnet ist, dass mit ihr eine Bearbeitung durch das Werkzeug
beobachtbar ist.
[0081] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Bearbeitungshilfe zumindest eine Absaugdüse
aufweisen, mit der Gas aus einem Bearbeitungsbereich absaugbar ist und/oder zumindest
eine Gasdüse, mit der Gas in einen Bearbeitungsbereich leitbar ist.
[0082] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Bearbeitungshilfe zumindest eine Armauflage
aufweisen, in die ein Arm eines Bearbeiters einlegbar ist, und die eine Auflagefläche
aufweist, mit der sie auf eine Auflage auflegbar ist, auf die die Gleitfläche auflegbar
ist.
[0083] Im erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren kann es vorteilhaft sein, zunächst die
Hand des Verwenders zu vermessen und in einem nachfolgenden Schritt die Handauflage
unter Verwendung von Messergebnissen der Vermessung der Hand herzustellen.
[0084] Im erfindungsgemäßen Bearbeitungssystem kann vorteilhafterweise die Auflage zumindest
einen Anschlag aufweisen, der aus einer Fläche herausragt, auf der die Bearbeitungshilfe
aufliegt.
[0085] Im erfindungsgemäßen Bearbeitungssystem kann vorteilhafterweise die Bearbeitungshilfe
zumindest eine Nut in einem Umfang der Grundplatte aufweisen, in welche der Anschlag
einlegbar ist.
[0086] Vorteilhafterweise kann der Anschlag in Richtung parallel zur Fläche der Auflage,
auf der die Bearbeitungshilfe aufliegt, länglich und/oder gerade ausgebildet sein.
[0087] Im Folgenden soll die Erfindung anhand einiger Figuren beispielhaft erläutert werden.
Gleiche Bezugszeichen kennzeichnen dabei gleiche oder entsprechende Merkmale. Die
in den Beispielen beschriebenen Merkmale können auch unabhängig vom konkreten Beispiel
realisiert sein und zwischen verschiedenen Beispielen miteinander kombiniert werden.
[0088] Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Bearbeitungshilfe,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Unterseite einer beispielhaften erfindungsgemäßen Bearbeitungshilfe,
- Fig. 3
- verschiedene beispielhafte Ausgestaltungen von Auslegern,
- Fig. 4
- ein Beispiel eines Einsatzes eines erfindungsgemäßen Bearbeitungssystems,
- Fig. 5
- eine Verwendung einer erfindungsgemäßen Bearbeitungshilfe beim Dispensen,
- Fig. 6
- eine Führung einer erfindungsgemäßen Bearbeitungshilfe durch Sensorik und
- Fig. 7
- eine Bearbeitungshilfe mit Beleuchtung und Kamera.
[0089] Fig. 1 zeigt ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Bearbeitungshilfe. Eine Handauflage
1 weist eine Vertiefung 2 zur Aufnahme einer Hand auf. Die Vertiefung 2 ist dabei
im gezeigten Beispiel als eine Rinne ausgestaltet, deren Profil dem Profil einer Hand
entspricht. Die Aufnahme 2 für die Hand kann dabei an einer durchschnittlichen Hand
bemessen sein oder individuell an die Hand eines bestimmten Verwenders der Vorrichtung
angepasst sein.
[0090] Die Handauflage 1 weist seitlich der Rinne 2 zum einen einen Stabilisierer 3 für
die Innenhand auf und gegenüberliegend bezüglich der Rinne 2 einen Stabilisierer 4
für die Außenhand. Legt ein Benutzer seine Hand in die Rinne 2 ein, so kann er seine
Innenhand an dem Stabilisierer 3 anlehnen oder sich mit der Außenhand an dem Stabilisierer
4 abstützen, zB. um ein Zittern zu vermeiden.. Die Stabilisierer 3 und 4 sind optional
und können einzeln oder zusammen realisiert sein.
[0091] Um der durch Handfläche und Finger beschriebenen Biegung der Hand zu folgen, ist
die Aufnahme 2 in entsprechender Weise um den Stabilisierer 3 für die Innenhand gekrümmt
bezüglich einer Längsrichtung der Rinne 2. Im gezeigten Beispiel ist die Handauflage
aus einem Element mit einer kreisförmigen Grundfläche geformt.
[0092] Die in Fig. 1 gezeigte Handauflage 1 weist ein Hubelement 5 oder ein Vibrationselement
5 für ein haptisches Feedback an den Bearbeiter auf. Legt ein Bearbeiter seine Hand
in die Rinne 2, so berührt er das Hubelement bzw. Vibrationselement 5. Zur Signalisierung
eines bestimmten Zustandes der Bearbeitung kann das Hubelement aus der Fläche 2 hervorstoßen
und die Hand des Bearbeiters anstoßen. Als Vibrationselement 5 kann dieses Element
eine Vibration an die Hand des Benutzers vermitteln. Das Hubelement bzw. Vibrationselement
5 ist optional, kann jedoch in allen Ausgestaltungen der Erfindung realisiert sein.
[0093] Die in Fig. 1 gezeigte Handauflage 1 weist außerdem ein optisches Signalelement 6
auf, das im gezeigten Beispiel drei Lichtquellen enthält, die jeweils unterschiedliche
Zustände anzeigen können. Die drei Lichtquellen können zum Beispiel eine Ampel bilden.
Das Signalelement 6 ist optional, kann aber in allen Ausführungsformen der Erfindung
realisiert werden.
[0094] Das in Fig. 1 gezeigte Beispiel der Handauflage 1 weist außerdem ein akustisches
Signalelement 7 auf, mit dem einem Benutzer akustisch bestimmte Ereignisse der Bearbeitung
signalisierbar sind. Das akustische Signalelement 7 ist ebenfalls optional, kann aber
in allen Ausführungsformen der Erfindung realisiert sein. Ein akustisches Signal kann
beispielsweise ein Pfeifton sein.
[0095] Im in Fig. 1 gezeigten Beispiel weist die Bearbeitungshilfe die Grundplatte 8, die
Handauflage 1 und den Ausleger 10 auf. Die Handauflage 1 ist auf der Grundplatte 8
angeordnet. Sowohl die Handauflage 1 als auch die Grundplatte 8 sind mit kreisförmigem
Umfang ausgeführt, wobei die Mittelpunkte dieser kreisförmigen Umfänge koaxial zueinander
liegen. Der Ausleger 10 ist ungefähr entlang einer Verlängerung einer Durchgangsrichtung
der Aufnahme 2 für die Hand angeordnet. Gemeint ist dabei jene Richtung, die die Handkante
des Benutzers beschreibt, wenn er die Hand zur vorgesehenen Verwendung in der Aufnahme
2 liegen hat. Im gezeigten Beispiel ist die Handauflage 1 gegenüber der Grundplatte
8 um eine durch den Mittelpunkt der Grundplatte und der Handaufnahme gehende Achse
drehbar. Eine bestimmte Relativposition der Handauflage 1 und der Grundplatte 8 zueinander
ist mittels einer Arretierungsvorrichtung 19 feststellbar.
[0096] Der Ausleger 10 hat die in Fig. 2 gezeigte Form und ist an der Grundplatte angeordnet.
Der Ausleger 10 kann fest sein, er kann jedoch auch schwenkbar sein und dabei insbesondere
auch aktuierbar sein.
[0097] Fig. 2 zeigt eine Ansicht einer Unterseite einer erfindungsgemäßen Bearbeitungshilfe.
Zu erkennen ist daher eine Grundplatte 8 der Bearbeitungshilfe, die eine Gleitfläche
9 aufweist, mit der sie auf eine Auflage auflegbar ist. In der Ansicht der Unterseite
in Fig. 2 ist daher die Gleitfläche 9 zu erkennen.
[0098] Die Grundplatte 8 und die Gleitfläche 9 sind im gezeigten Beispiel kreisförmig. Es
sind jedoch auch andere Formen wie beispielsweise rechteckige oder quadratische Formen
möglich.
[0099] Die erfindungsgemäße Bearbeitungshilfe weist zumindest einen Ausleger 10 auf, der
über die Gleitfläche 9 übersteht. Der Ausleger 10 kann an der Grundplatte 8 (wie in
Fig. 1 gezeigt) oder der Handauflage 1 angeordnet sein. Im in Fig. 2 gezeigten Beispiel
ist der Ausleger 10 länglich ausgebildet, wobei seine Längsrichtung senkrecht auf
einem Umfang der Grundplatte 8 steht. Seitenkanten des Auslegers 10 weisen eine Riffelung
auf, mit der ein Werkzeug 27 (in Fig. 4 gezeigt) führbar ist.
[0100] Um ein möglichst reibungsarmes Gleiten der Bearbeitungsvorrichtung auf einer Auflage
zu ermöglichen, sind in der Gleitfläche 8 Gleitelemente 11 angeordnet, die beispielsweise
Gleitlager sein können. Derartige Gleitlager 11 können beispielsweise durch Kugeln
in entsprechenden Aufnahmen in der Gleitfläche gebildet sein. Um ein Kippen der Bearbeitungshilfe
zu verhindern, sind vorzugsweise drei der Bearbeitungselemente 11 vorgesehen, die
an Ecken eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet sind. Die Gleitelemente 11 sind
ebenfalls optional, können jedoch in allen Ausführungsformen der Erfindung realisiert
sein. Alternative Gleitmöglichkeiten sind denkbar, beispielsweise durch eine einfache
Polierung der Gleitfläche 9.
[0101] Im in Fig. 2 gezeigten Beispiel sind außerdem vier Magnetflächen 12 in der Gleitfläche
9 untergebracht. Vorteilhaft können diese Magnetflächen 12 elektromagnetisch sein,
so dass ihr Magnetfeld ein- und ausschaltbar ist. Auf diese Weise kann auf einer Auflage
mit magnetischem Material die Verschiebung der Bearbeitungshilfe gestoppt oder gelöst
werden. Die Magnetflächen 12 sind optional, können jedoch in allen Ausführungsformen
der Erfindung realisiert sein.
[0102] Im in Fig. 2 gezeigten Beispiel ist eine Reibfläche 13 in der Gleitfläche 9 angeordnet.
Diese Reibfläche 13 kann eine einstellbare Reibung mit der Auflage, auf der sich die
Bearbeitungshilfe bewegt, erzeugen. Dazu kann die Reibfläche 13 in Richtung aus der
Gleitfläche 9 heraus aktuierbar sein. Hierzu kann die Reibfläche 13 beispielsweise
an einem Stempel angeordnet sein, der aus der Gleitfläche 9 heraus aktuierbar ist
oder kann als eine Membran ausgebildet sein, die, beispielsweise durch Druckbeaufschlagung
hinter der Membran, aus der Gleitfläche heraus an die Auflage drückbar ist.
[0103] Im in Fig. 2 gezeigten Beispiel ist ein Hubelement 14 in der Gleitfläche 9 angeordnet.
Dieses Hubelement 14 kann durch einen Aktor, beispielsweise einen elektromagnetischen
oder einen pneumatischen oder hydraulischen Aktor, aus der Gleitfläche 9 herausbewegt
werden. Liegt die Bearbeitungshilfe mit der Gleitfläche 9 auf einer Auflage auf, so
kann hierdurch die Bearbeitungshilfe gegenüber der Auflage gekippt werden.
[0104] Im in Fig. 2 gezeigten Beispiel sind Signalgeber oder Signalnehmer 15 in der Gleitfläche
9 angeordnet. Ist das Element 15 ein Signalgeber, so kann die Auflage, auf der die
Bearbeitungshilfe verwendet wird, zumindest einen oder zumindest zwei entsprechende
Signalnehmer aufweisen. Auf diese Weise kann ein Zustand festgestellt werden, in dem
sich die Bearbeitungshilfe in einer Position befindet, in der die Signalgeber 15 gegenüber
den Signalnehmern der Auflage liegen. Sind zumindest zwei Signalgeber und zwei Signalnehmer
15 vorgesehen, so kann auch eine Orientierung der Bearbeitungshilfe festgestellt werden.
Analog können die Elemente 15 auch Signalnehmer sein. In diesem Falle sind in entsprechender
Weise in der Auflage Signalgeber angeordnet. Im gezeigten Beispiel sind die Elemente
15 diametral gegenüberliegend bezüglich eines Mittelpunkts der kreisförmigen Gleitfläche
9. Auch die Signalgeber bzw. Signalnehmer 15 sind optional, können jedoch in jeder
Ausführungsform der Erfindung realisiert sein.
[0105] Im in Fig. 2 gezeigten Beispiel sind in der Gleitfläche 9 außerdem zwei bezüglich
des Mittelpunkts der Gleitfläche 9 diametral gegenüberliegende Zentrierhilfen 16 angeordnet.
Diese können beispielsweise Stifte aufweisen, die aus der Gleitfläche 9 senkrecht
hervortreten. Die Stifte können hierzu aktuiert sein. Vorteilhafterweise kann die
Auflage an geeigneter Position zwei Löcher aufweisen, die voneinander den gleichen
Abstand haben wie die Zentrierhilfen 16. Die Bearbeitungshilfe kann dann an dem definierten
Ort mit den Zentrierhilfen 16 festgehakt werden, indem diese in die Löcher in der
Auflage eingreifen. Auch die Zentrierhilfen 16 sind optional, können jedoch in allen
Ausführungsformen der Erfindung realisiert sein.
[0106] Die in Fig. 2 gezeigte Ausgestaltung der Erfindung weist um den Mittelpunkt der Gleitfläche
9 eine Aufnahme 17 für die Handauflage 1 auf. Die Handauflage 1 kann dadurch von jener
der Sichtrichtung auf die Figur gegenüberliegende Richtung in diese Aufnahme 17 eingerastet
werden. Diese Art der Befestigung ist ebenfalls optional, kann aber in allen Ausführungsformen
der Erfindung realisiert sein. Es sei darauf hingewiesen, dass die Aufnahme 17 nicht
notwendigerweise von unten, d.h. in der Gleitfläche 9, zu erkennen ist. Die Gleitfläche
9 kann auch geschlossen sein.
[0107] Fig. 3 zeigt Fig. 3 in den Unterfiguren A bis F verschiedene beispielhafte Ausgestaltungen
von Auslegern.
[0108] Fig. 3A zeigt eine Ausgestaltung eines Auslegers 10, wie er erfindungsgemäß zum Einsatz
kommen kann. Der Ausleger wird dabei durch ein geeignet geformtes längliches Federblatt
oder zwei miteinander verbundene Federblätter gebildet. Der Ausleger 10 ist an zwei
Stellen mit einem Anschluss 34 an die Grundplatte 8 verbunden und weist an seinem
dem Anschluss 34 abgewandten Ende eine Kerbe 25 auf, in die ein Werkzeug einlegbar
ist, um geführt zu werden. Der oder die Federblätter sind dabei so angeordnet, dass
der Ausleger 10 einem Eindrücken des Werkzeugs in die Kerbe 25 in Richtung auf dem
Anschluss 34 hin federnd nachgibt.
[0109] Fig. 3B zeigt eine weitere alternative Ausgestaltung eines Auslegers 10, wie er erfindungsgemäß
zum Einsatz kommen kann. Dabei weist der Ausleger 10 zwei über ein Gelenk 24 miteinander
verbundene Schenkel auf. Einer der Schenkel ist dabei mit seinem dem Gelenk 24 abgewandten
Ende über einen Anschluss 34 an der Grundplatte 8 befestigt. Der andere Schenkel ist
um das Gelenk 24 schwenkbar. Je nach Anwendung kann die Schwenkbarkeit dabei frei
sein oder aktuiert erfolgen. Der schwenkbare Schenkel weist an seinem dem Gelenk 24
abgewandten Ende eine Kerbe auf, in die ein Werkzeug 27 einlegbar ist, um geführt
zu werden.
[0110] Fig. 3C zeigt eine weitere beispielhafte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Auslegers.
Dabei weist der Ausleger 10 drei ineinandergesteckte Elemente auf, die jeweils quaderförmig
sind und in Richtung ihrer zueinander koaxialen Längsachsen teleskopartig verschiebbar
sind, so dass der Ausleger 10 seine Länge in Richtung dieser Längsachsen verändern
kann. Die ineinandergesteckten Elemente können alternativ auch kreiszylinderförmig
sein. An seinem der Grundplatte 8 abgewandten Ende weist in Fig. 3C der Ausleger 10
eine Kerbe auf, in die ein Werkzeug 27 einlegbar ist.
[0111] Fig. 3D zeigt eine alternative Ausgestaltung des Auslegers 10. Dabei weist der Ausleger
10 zwei Arme 21a und 21b auf, die zueinander parallel verlaufen und jeweils mit einem
Ende an der Grundplatte 8 befestigt sind, wobei sie um dieses Ende drehbar gelagert
sind. An ihren gegenüberliegenden Enden sind die Arme 21a und 21b mit einer länglich
ausgestalteten Führungsstruktur 22 verbunden, so dass die Arme 21a und 21b zusammen
mit der Führungsstruktur 22 ein Parallelogramm bilden. Die Führungsstruktur 22 weist
auf ihrer den Armen 21a und 21b abgewandten Seite Kerben 23 auf, in die ein Werkzeug
hineindrückbar ist, um durch die Kerben 23 geführt zu werden. Durch die Beweglichkeit
der Arme 21a und 21b um ihre Verbindungspunkte mit der Grundplatte 8 ist auch die
Struktur 22 beweglich. Die Bewegung kann dabei frei erfolgen oder durch geeignete
Aktoren aktuiert sein.
[0112] Fig. 3E zeigt eine mögliche Ausgestaltung des Auslegers 10 als dreieckige Fläche.
Die dreieckige Fläche ist dabei mit einer Seite über eine Verbindung 34 an der Grundplatte
8 angeordnet. In jenem der Grundplatte 8 abgewandten Winkel weist der Ausleger 10
eine Öffnung 20 auf, durch die ein Werkzeug 27 oder ein Bauteil 28 hindurchführbar
ist. Ein solches Werkzeug 27 ist dann um die Öffnung drehbar und in seiner Längsrichtung
verschiebbar, jedoch nicht in der Ebene des Auslegers 10 verschiebbar. Das Werkzeug
wird also durch die Öffnung 20 und den Ausleger 10 geführt. Alternative kann die Öffnung
20 auch eine andere Form haben, zum Beispiel die Form eines Rechtecks, an dessen Kante
das Werkzeugt geführt werden kann. Die Öffnung kann hier zum Beispiel auch als Schablone
ausgebildet sein.
[0113] Fig. 3F zeigt eine weitere beispielhafte Ausgestaltung des Auslegers 10. Der Ausleger
10 ist hierbei länglich ausgebildet und weist an seinen seitlichen Kanten Kerben auf,
in die ein Werkzeug zur Führung einlegbar ist. Im gezeigten Beispiel kann der Ausleger
in Richtung seiner Längsrichtung verschiebbar sein. Die Verschiebbarkeit kann dabei
entgegen einer Federkraft erfolgen oder durch einen geeigneten Aktor aktuiert sein.
[0114] Fig. 4 zeigt ein erfindungsgemäßes System mit einer erfindungsgemäßen Bearbeitungshilfe
und einer Auflage 30, auf der die Bearbeitungshilfe bewegt wird. Die Auflage 30 erstreckt
sich hier über die gesamte Figurenfläche. Bei der Verwendung hat ein Benutzer seine
Hand 26 in die Handauflage 1 eingelegt und die Bearbeitungshilfe liegt mit der Gleitfläche
9 der Grundplatte auf der Auflage 30 auf. Der Benutzer hält in seiner Hand 26 ein
Werkzeug 27, mit dem er im gezeigten Beispiel eine Schraube 28 greift. Das Werkzeug
27 ist dabei eine Pinzette 27. Der Ausleger 10 ist wie in Figur 3F gezeigt ausgestaltet
Es kann alternativ aber auch an seinem der Grundplatte abgewandten Ende eine hakenförmige
Nut aufweisen. Am Ausleger 10 kann das Werkzeug 27 geführt werden, um die Schraube
28 genau über einem Schraubenloch zu platzieren und dort einzuschrauben. Zur Positionierung
und Orientierung der Bearbeitungshilfe auf der Auflage 30 weist die Auflage 30 Signalgeber
29a, 29b, 29c, 29d, 29e auf, die hier als Leuchtdioden ausgeführt sind. Im gezeigten
Beispiel ist der Signalgeber 29a aktiv, d.h. er leuchtet, während die anderen Signalgeber
29b bis 29d nicht aktiv sind. Der Benutzer kann nun die Bearbeitungshilfe so lange
bewegen, bis ein in der Gleitfläche 9 der Bearbeitungshilfe angeordneter Sensor für
das Lichtsignal mit der Lichtquelle 29a genau in Deckung ist. Dem Bearbeiter kann
dann durch die oben beschriebenen Möglichkeiten ein Signal vermittelt werden, dass
die besagte Position erreicht ist. Durch gleichzeitige Aktivierung mehrerer der Signalgeber
29 kann in entsprechender Weise auch eine Orientierung der Bearbeitungshilfe festgelegt
werden.
[0115] Fig. 5 zeigt ein beispielhaftes Bearbeitungssystem zur Dispension von Klebstoff.
Die Bearbeitungshilfe ist dabei wie in Fig. 1 gezeigt ausgestaltet. Als Werkzeug 27
ist hier ein Dispenser vorgesehen, der von einer nicht gezeigten Hand gehalten wird
und durch den Ausleger 10 geführt wird. Mit diesem Dispenser ist Klebstoff auf zum
Beispiel einer Leiterbahn auftragbar..
[0116] Fig. 6 zeigt schematisch, wie mittels der oben beschriebenen Sensorik eine erfindungsgemäße
Bearbeitungshilfe 32 auf einer Auflage 30 leitbar ist. Hierzu kann auf der Auflage
30 ein Pfad 33, beispielsweise durch geeignete Leuchtelemente, vorgegeben sein. Mittels
der beschriebenen Sensoren in der Gleitfläche 9 kann die Bearbeitungshilfe den Pfad
33 erkennen und diesem folgen oder einem Benutzer eine Abweichung von dem Pfad mitteilen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Auflage 30 als Bildschirm ausgebildet
sein, auf dem der Pfad 33 flexibel darstellbar ist.
[0117] Fig. 7 zeigt eine Bearbeitungshilfe, die an der Handaufnahme 1 eine Kamera 35 und
zwei Lichtquellen 36 aufweist. Die Kamera 35 ist so ausgerichtet, dass sie einen Bearbeitungsbereich,
in dem mit dem Werkzeug 27 bearbeitet wird, beobachtet. Die Lichtquellen 36 beleuchten
diesen Bereich.
1. Bearbeitungshilfe mit
einer Grundplatte, wobei die Grundplatte eine Gleitfläche aufweist, einer Handauflage,
die eine Vertiefung zur Aufnahme einer Hand aufweist,
sowie zumindest einem Ausleger, der an der Grundplatte und/oder der Handauflage angeordnet
ist und über die Gleitfläche übersteht, so dass ein Bearbeiter, dessen Hand in der
Vertiefung der Handauflage liegt, ein Werkzeug oder ein mit dem Werkzeug gehaltenes
Bauteil an dem Ausleger führen kann wenn der Bearbeiter das Werkzeug in der Hand hält.
2. Bearbeitungshilfe nach dem vorhergehenden Anspruch,
wobei die Gleitfläche der Grundplatte zumindest ein aktiv auf eine Reibung zwischen
der Grundplatte und einer Auflage, auf die die Bearbeitungshilfe mit der Grundplatte
gleitend auflegbar ist, einwirkendes Reibungselement aufweisen, mit dem diese Reibung
veränderbar ist, wobei das Reibungselement zumindest einen aus der Gleitfläche hervortretenden
Reibstift aufweist, der vorzugsweise federnd gelagert ist, und/oder zumindest eine
sich parallel zur Gleitfläche erstreckende Membran aufweist, die aus der Gleitfläche
auslenkbar ist.
3. Bearbeitungshilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Gleitfläche zumindest einen Signalgeber und/oder zumindest einen Signalsensor
aufweist, mit dem eine Position, eine Orientierung und/oder eine Geschwindigkeit der
Bearbeitungshilfe bestimmbar ist.
4. Bearbeitungshilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Gleitfläche zumindest einen Aktor aufweist, mit dem die Bearbeitungshilfe
gegenüber einer Auflage anhebbar, postionierbar und/oder fixierbar ist.
5. Bearbeitungshilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Vertiefung der Handauflage eine in Richtung senkrecht zur Gleitfläche von
der Gleitfläche weg offene Rinne aufweist.
6. Bearbeitungshilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Handauflage zumindest ein haptisches Element aufweist, das veränderlich
haptisch auf eine in der Vertiefung liegende Hand einwirken kann.
7. Bearbeitungshilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Ausleger zumindest ein längliches Element und/oder zwei an ihren der Grundplatte
abgewandten Enden in einem Winkel zusammentreffende längliche Elemente und/oder ein
rechteckiges Element aufweist.
8. Bearbeitungshilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Ausleger eine Durchgangsöffnung aufweist, durch die ein Werkzeug hindurchsteckbar
und führbar ist, wobei vorzugsweise die Durchgangsöffnung eine Schablone bildet, in
der das Werkzeug führbar ist.
9. Bearbeitungshilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Ausleger zumindest einen Nut in seinem äußeren Umfang aufweist, in die ein
Werkzeug einlegbar ist.
10. Bearbeitungshilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Ausleger zumindest
eine Aufnahme aufweist, in die das Werkzeug einrastbar ist.
11. Bearbeitungshilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend zumindest einen
weiteren Ausleger, an den ein Werkzeug anlegbar ist und/oder mit dem ein Werkzeug
führbar ist und/oder an dem ein Werkzeug vorgehalten wird.
12. Herstellungsverfahren für eine Bearbeitungshilfe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Handauflage so hergestellt wird, dass eine Kontur der Vertiefung mit einer
Kontur der Hand des Verwenders zumindest bereichsweise dort übereinstimmt, wo die
Hand bei Verwendung der Bearbeitungshilfe mit der Handauflage in Kontakt ist.
13. Bearbeitungssystem aufweisend
eine Bearbeitungshilfe nach einem der Ansprüche 1 bis 12 sowie eine Auflage, auf der
die Bearbeitungshilfe mit ihrer Gleitfläche auflegbar ist.
14. Bearbeitungssystem nach dem vorhergehenden Anspruch,
wobei die Auflage zumindest einen Signalgeber, vorzugsweise zumindest eine Lichtquelle,
aufweist und die Grundplatte oder die Gleitfläche zumindest einen Sensor zur Detektion
eines vom Signalgeber ausgesandten Signals, vorzugsweise einen Lichtsensor, aufweist
oder wobei die Grundplatte oder die Gleitfläche zumindest einen Signalgeber, vorzugsweise
zumindest eine Lichtquelle, aufweist und die Auflage zumindest einen Sensor zur Detektion
eines vom Signalgeber ausgesandten Signals, vorzugsweise einen Lichtsensor, aufweist.
15. Bearbeitungssystem nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Auflage eine Vielzahl
von Signalgebern, insbesondere Lichtquellen, aufweist, mittels welcher die Bearbeitungshilfe
auf der Auflage lokalisierbar ist und/oder mittels welcher eine Orientierung der Bearbeitungshilfe
bestimmbar ist und/oder mittels welcher eine Geschwindigkeit der Bearbeitungshilfe
auf der Auflage bestimmbar ist.