[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, insbesondere für einen
Tintenstrahldrucker, zum Abwickeln oder Aufwickeln einer Materialbahn von einem bzw.
auf einen Wickelkern, wobei die Vorrichtung ein Gestell mit einer Auflageeinrichtung
für den Wickelkern und Mittel zum Positionieren des Wickelkerns auf der Auflageeinrichtung
aufweist.
[0002] An dieser Stelle sollen vorab einige in diesem Dokument verwendeten Begriffe definiert
werden:
Unter dem Begriff "Materialbahn" wird im Kontext flächenförmiges Material, vorzugsweise
ein vollflächiges Material wie beispielsweise Papier oder ein gewebeartiges Material
wie beispielsweise Textilgewebe oder Polyestergewebe als Rollenware, mit bestimmter
Bandbreite verstanden, welches Material insbesondere als Aufzeichnungsmaterial für
den Tintenstrahldruck geeignet ist.
[0003] Der Begriff "Mittel" ist im Kontext so zu verstehen, dass kontextbezogen sowohl der
Singular als auch der Plural des Begriffs gemeint sein kann.
[0004] Im Stand der Technik sind Vorrichtungen für Drucker zum Abwickeln einer Materialbahn
von einem Wickelkern offenbart, die ein Gestell mit zwei leer laufenden Endwalzen
als Auflageeinrichtung aufweisen. Eine Haltevorrichtung ist am Gestell angeordnet,
mit der die Materialbandrolle direkt auf die Endwalzen drehbar gehaltert wird, wobei
während der Abwicklung die Haltevorrichtung eine unidirektionale Translationsbewegung
der Drehachse des Wickelkerns zulässt, dergestalt dass die Materialbandrolle während
der Abwicklung stets im direkten Kontakt mit den beiden Endwalzen verbleiben kann.
[0005] Derartige Vorrichtungen sind geeignet Materialbandrollen mit einer relativ großen
Breite von beispielsweise 5 Metern abzuwickeln, da mit Hilfe der Auflageeinrichtung
eine Durchbiegung des Wickelkerns verhindert werden kann, sodass der erforderliche
Geradlauf der Materialbahn sichergestellt ist. Demgegenüber kann der Geradlauf bei
Vorrichtungen, bei denen eine mit dem Wickelkern drehfest verbundene und an einem
Gestell drehbar gelagerte Antriebswelle sowohl die Stützals auch Antriebsfunktion
inne hat, für Materialbandrollen, die eine Breite von 5 Metern aufweisen, technisch
nicht immer gewährleistet werden.
[0006] In einem beispielhaften Drucker durchläuft eine Materialbahn in der Regel drei Abschnitte.
Der erste Abschnitt umfasst eine Vorrichtung zum Abwickeln der Materialbahn vom Wickelkern,
eine Tänzerwalze und zumindest eine Umlenkrolle, über die die Materialbahn geführt
wird. Der zweite Abschnitt umfasst zum Beispiel ein oder mehrere Druckmodule zum Bedrucken
der Materialbahn und eine ihr zugeordnete Auflageplatte zur Auflage der zu bedruckenden
Materialbahn, die einen konstanten Abstand zu den Modulen aufweist. Die Auflageplatte
selbst kann als Vakuumdruckauflageplatte ausgebildet sein, mit der die Materialbahn
zeitweise fixiert wird, indem die Platte mittels Vakuumerzeugungsmittel mit Unterdruck
beaufschlagt wird. Als letzten und dritten Abschnitt kann der Drucker eine oder mehrere
Umlenkrollen umfassen, über die die Materialbahn geführt wird, sowie eine weitere
Vorrichtung zum Aufwickeln/Abwickeln der Materialbahn.
[0007] Die Druckmodule können im zweiten Abschnitt auf einem Druckschlitten angeordnet sein,
der ausgelegt sein kann in vorbestimmter Weise in eine Dimension bidirektional über
die gesamte Breite der Materialbahn scannend bewegt zu werden während dessen eine
Druckzeile gedruckt wird. Ist eine Zeile fertig gedruckt, wird die Materialbandrolle
um eine Zeilenbreite weitergeführt und mit dem Bedrucken einer weiteren Zeile kann
begonnen werden. Dabei kann der Nachschub der Materialbahn vom ersten Abschnitt hin
zum zweiten Abschnitt schrittweise durch Lageregelung der Tänzerwalze erfolgen während
dessen die Materialbahn im zweiten Abschnitt mittels Vakuumauflageplatte fixiert ist.
[0008] Einige der bekannten Vorrichtung zum Abwickeln einer Materialbahn sind mit einer
Bremsvorrichtung mit Bremsscheibe und Bremsbacken ausgestattet, die den Wickelkern
mit einem vorbestimmten Drehmoment beaufschlagen kann. Beim Bremsvorgang wird ein
an der Bremsscheibe wirkendes Drehmoment über die Anpressung von geeigneten Bremsbacken
übertragen. Der Bremsvorgang selbst erfolgt dabei in einer Weise, dass während der
Abwicklung die Anpresskraft nicht steuerbar ist. Ein anfänglich eingestellter Anpressdruck
kann bei derartigen Bremsvorrichtungen somit lediglich vor der Inbetriebnahme, d.h.
vor dem Abwickeln, erfolgen und nicht während dessen.
[0009] Bekanntlich ist, dass sowohl die Materialbahn als auch die Materialbandrolle bei
der Abwicklung unterschiedlichen Kräften und Lasten ausgesetzt.
[0010] Auf die Materialbahn wirkt eine Zugspannung, die dafür sorgt, dass diese in die gewünschte
Transportrichtung befördert wird. Mit Hilfe der Bremsvorrichtung wird der Wickelkern
mit einem Drehmoment beaufschlagt, sodass diese kontrolliert und straff abgewickelt
werden kann.
[0011] Durch die direkte Auflage der Materialbandrolle auf den beiden Walzen ist die gespulte
Materialbahn jedoch entlang ihrer gesamten Breite einer von den Endwalzen ausgehenden
Linienlast ausgesetzt. Bei der Abwieglung kommt es auf Grund dessen zu einer, mehr
oder weniger großen, Anpressung und Stauchung der Materialbandrolle, die früher oder
später zu einer Beschädigung, wie beispielsweise eine Zerknitterung, der Materialbahn
führen kann.
[0012] Ein bidirektionaler Betrieb, obwohl nicht bekannt, würde die genannte Problematik
verstärken. Demensprechend würde sich das Risiko einer möglichen Beschädigung erhöhen.
[0013] Derzeit besteht die Lösung der Problematik bei dem unidirektionalen Betrieb darin,
das Bandmaterial zumindest im genannten ersten Abschnitt eines Druckers einer derart
hohen Zugspannung auszusetzen, dass dieses auf der Rolle immer straff vorliegt. Für
dünne Materialien ist die bekannte Lösung allerdings nicht geeignet, da die reale
Gefahr besteht, dass diese reißen.
[0014] Eine weitere bekannte Lösung besteht darin, um die Walzen ein Endlosband zu legen
und die Materialbandrolle frei auf dieses Endlosband zwischen den Walzen zu legen.
Das Endlosband schmiegt sich im Auflagebereich und den Umfang der Materialbandrolle
auf die dadurch lediglich eine Flächenlast und nicht mehr die problematische Linienlast
wirkt. Problematisch bei dieser Lösung ist allerdings, dass aufgrund der Trägheit
der Materialbandrolle, einmal in Rotation versetzt, diese Gefahr läuft bei einem abruptem
Stop über den Auflagebereich und auch die Walzen hinwegzurollen oder einen Materialbandriss
zu verursachen.
[0015] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine zur oben genannten
Vorrichtung alternative, einfache Vorrichtung zum Abwickeln einer Materialbahn von
einem Wickelkern anzugeben.
[0016] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 erfüllt. Die Unteransprüche
beschreiben bevorzugte Varianten der vorliegenden erfinderischen Vorrichtung.
[0017] Erfindungsgemäss wird eine Vorrichtung zum Abwickeln oder Aufwickeln einer Materialbahn
von einem bzw. auf einen Wickelkern bereitgestellt, wobei die Vorrichtung eine Auflageeinrichtung
mit Auflagefläche für den Mantel des durch aufgewickelte Teile der Materialbahn auf
den Wickelkern gebildeten Zylinders umfasst und die Auflageeinrichtung so ausgestaltet
ist, dass die Auflagefläche unter Last des aufgelegten Zylinders sich im Bereich der
Auflage an den Mantel des Zylinders konkav anschmiegt und bei Rotation des Zylinders
ein synchroner Mitlauf ermöglicht ist, wobei die Vorrichtung in die Drehachse des
Wickelkernes eingreifende Mittel zum Positionieren umfasst, welche eine zumindest
horizontale Positionierung des Zylinders ermöglichen.
[0018] Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist besonders geeignet als Abwicklungsvorrichtung
für einen Tintenstrahldrucker.
[0019] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren im Detail und beispielhaft beschrieben.
Figur 1 zeigt eine Querschnittsansicht einer besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemässen
Vorrichtung 101.
Figur 2 zeigt eine Querschnittsansicht der besonders bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung
101 aus Figur 1, die den Wickelkern 105 in einer materialbeladenen und -losen Wickelposition
(P1,P2) darstellt.
[0020] Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 101 zum Abwickeln\Aufwickeln einer Materialbahn 103
von einem Wickelkern 105, wobei die Vorrichtung 101 ein Gestell 108 mit Auflageeinrichtung
107 für den Wickelkern 105 und Mittel zum Positionieren 109 desselben auf der Auflageeinrichtung
107 aufweist, wobei die Materialbahn 103 tangential von dem materialbeladenen Wickelkern
105 ab- und/oder aufgewickelt werden kann, wobei die Auflageeinrichtung 107 eine Auflagefläche
umfasst, die unter Last des Wickelkerns 105 als konkavförmige Auflagefläche ausbildet
ist und verfahrbar ist, wobei die Mittel zum Positionieren 109 den Wickelkern 105
senkrecht zu seiner Drehachsenrichtung parallel verschiebbar hält.
[0021] In Figur 1 ist die Auflagefläche durch einen Endlosband 113 gebildet, welches über
zwei leer laufende Endwalzen 111 geführt ist, die parallel zur Drehachse A ausgerichtet
sind (nicht gezeigt) und am Gestell 108 jeweils drehbar gelagert sind. Das Mittel
zum Positionieren 109 ist als Schwenkarm ausgebildet, welches an einem ersten Ende
ein drehbar gelagertes Anschlussmittel 116 aufweist, der mit dem Wickelkern 105 direkt
oder indirekt in Eingriff bringbar ist. Der Schwenkarm selbst ist am zweiten Ende
drehbar am Gestell 108 gelagert. Der Schwenkarm umfasst an seinen beiden Enden jeweils
ein Antriebszahnrad 117, 117', über die eine umlaufende Kette 115 geführt ist, wobei
ein Spannzahnrad 119 vorgesehen ist, der zwischen den Zahnrädern 117 und 117' in die
Kette 115 eingreifen kann.
[0022] Der Antriebszahnrad 117 kann von einem Antriebsmittel (nicht dargestellt) angetrieben
werden, das den Wickelkern 105 direkt oder indirekt über den Anschlussmittel 116 bidirektional
mit einem vorbestimmten Drehmoment beaufschlagen kann, um die Materialbahn 103 ab-
oder aufzuwickeln zu können.
[0023] Am Gestell 108 sind Füße 121 befestigt.
[0024] Figur 2 zeigt eine Querschnittsansicht der besonders bevorzugten Ausgestaltung der
Vorrichtung 101 aus Figur 1, die den Wickelkern in einer materialbeladenen und -losen
Wickelposition (P1,P2) darstellt.
[0025] Es wurde eine Vorrichtung 101 zum Abwickeln oder Aufwickeln einer Materialbahn 103
von einem bzw. auf einen Wickelkern 105 offenbart, wobei die Vorrichtung 101 eine
Auflageeinrichtung 107 mit Auflagefläche für den Mantel des durch aufgewickelte Teile
der Materialbahn 103 auf den Wickelkern 105 gebildeten Zylinders umfasst und die Auflageeinrichtung
107 so ausgestaltet ist, dass die Auflagefläche unter Last des aufgelegten Zylinders
sich im Bereich der Auflage an den Mantel des Zylinders konkav anschmiegt und bei
Rotation des Zylinders ein synchroner Mitlauf ermöglicht ist.
[0026] Erfindungsgemäss umfasst die Vorrichtung in die Drehachse des Wickelkernes 105 eingreifende
Mittel zum Positionieren 109, welche eine zumindest horizontale Positionierung des
Zylinders ermöglichen.
[0027] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Auflagefläche bidirektional
verfahrbar.
[0028] In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Mittel zum Positionieren
109 als zwei parallel zur Drehachse des Wickelkerns 105 zueinander verschiebbare an
einem Gestell 108 angeordnete Schwenkarme ausgebildet, die an gegenüberliegenden Seiten
des Gestells 108 drehbar gelagert sind.
[0029] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Wickelkern 105 direkt oder indirekt
mit jeweils einem am Mittel zum Positionieren 109 drehbar gelagertes Anschlussmittel
116 in Eingriff bringbar.
[0030] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemässen Vorrichtung 101
umfasst die Vorrichtung 101 ein oder zwei Antriebsmittel, das oder die den Wickelkern
105 direkt oder indirekt über zumindest eine der beiden Anschlussmittel 116 bidirektional
mit einem vorbestimmten Drehmoment beaufschlagen kann oder können, dergestalt, dass
die Materialbahn 103 ab- oder aufgewickelt werden kann.
[0031] Ein Antriebsmittel ist beispielsweise ein elektrischer Antriebsmotor.
[0032] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung
101 ist oder sind die Antriebsmittel von einer Steuereinheit dergestalt ansteuerbar,
dass die Materialbahn 103 während des Wickelns zumindest zeitweise, bevorzugt die
ganze Zeit eine konstante Zugspannung erfahren kann.
[0033] Die Auflageeinrichtung 107 kann mindestens zwei voneinander beabstandete Auflageflächen
umfassen.
[0034] Eine Auflagefläche kann durch ein Endlosband 113 gebildet sein, welches über zwei
leer laufende Endwalzen 111 geführt ist, die parallel zur Drehachse A des Wickelkerns
105 ausgerichtet sind.
[0035] Eine Auflagefläche kann als eine durchgehende Auflagefläche ausgebildet sein.
[0036] Das Endlosband 113 kann zumindest teilweise elastisch sein, sodass sich dieses unter
Last der Form der abgestützten Last des materialbeladenen oder materiallosen Wickelkerns
105 zumindest teilweise anschmiegen kann.
[0037] Die Vorrichtung 101 kann eine Wickelwelle umfassen, die einstückig oder als getrennte
Wellenstummel ausgebildet ist oder sind und die mittels Kopplungsmittel, die die Wickelwelle
umfassen kann, mit dem Wickelkern 105 drehfest verbindbar ist oder sind, wobei die
Wickelwelle oder die getrennten Wellenstummel mit den Anschlussmittel 116 in Eingriff
bringbar ist oder sind.
[0038] Die Benutzung von getrennten Wellenstummeln gegenüber einer durchgehenden Wickelwelle
ist besonders vorteilhaft bei Wickelkerne die eine relativ große Breite aufweisen,
da sie handhabbarer sind.
[0039] Ein Kopplungsmittel kann als aufblasbares Kopplungsmittel ausgebildet sein.
[0040] Die Endwalzen 111 sowie die Mittel zum Positionieren 109 können so gewählt sein,
dass der materialbeladene und materiallose Wickelkern 105 zu jedem Zeitpunkt der Abwicklung
von den Endwalzen 111 beabstandet auf der Auflagefläche positionierbar ist.
[0041] In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst ein Schwenkarm an seinen beiden Enden
jeweils ein Antriebszahnrad 117, 117' umfassen, über die eine umlaufende Kette 115
geführt ist, wobei ein Spannzahnrad 119 vorgesehen ist, der zwischen den Zahnrädern
117 und 117' in die Kette 115 eingreifen kann.
[0042] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann zumindest eine Endwalze 111
translatorisch mittels Translationsmittel bewegt werden, um vor oder während der Wicklung
die Auflagefläche nachspannen zu können.
[0043] Die erfindungsgemässe Vorrichtung (101) ist besonders geeignet einem Tintenstrahldrucker
zugeordnet zu werden.
[0044] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit auch darin, einen Tintenstrahldrucker
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 101 anzugeben.
[0045] Erfindungsgemäß wird ein Tintenstrahldrucker bereitgestellt, umfassend eine erste
Vorrichtung zum Aufwickeln oder Abwickeln einer Materialbahn 103, eine Tänzerwalze,
zumindest eine Umlenkeinrichtung und eine zweite Vorrichtung zum Abwickeln oder Aufwickeln
der Materialbahn 103 dadurch gekennzeichnet, dass eine der beiden Vorrichtungen als
die eine erfinderische Vorrichtung 101 zum Abwickeln oder Aufwickeln der Materialbahn
103 von einem bzw. auf einen Wickelkern 105 ausgebildet ist.
[0046] In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Tänzerwalze translatorisch bewegbar
sein und dergestalt ausgebildet sein, dass sie gegen die Materialbahn 103 mit einer
vorzugsweise konstanten Kraft beaufschlagt wird, wobei die Tänzerwalze in Kombination
mit dem oder den Antriebsmittel von einer Steuereinheit dergestalt ansteuerbar ist
oder sind, dass die Materialbahn 103 während des Wickelns zumindest zeitweise, bevorzugt
die ganze Zeit eine konstante Zugspannung erfahren kann.
[0047] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Tänzerwalze translatorisch
bewegbar sein und dergestalt ausgebildet sein, dass sie gegen die Materialbahn (103)
mit einer vorzugsweise konstanten Kraft beaufschlagt wird, um die Materialbahn (103)
zumindest zwischen der Tänzerwalze und der Vorrichtung (101) straff zu halten.
[0048] Abschließend sei der Ordnung halber darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus der Vorrichtung 101, diese bzw. deren Bestandteile teilweise unmaßstäblich
und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
1. Vorrichtung (101) zum Abwickeln oder Aufwickeln einer Materialbahn (103) von einem
bzw. auf einen Wickelkern (105), wobei die Vorrichtung (101) eine Auflageeinrichtung
(107) mit Auflagefläche für den Mantel des durch aufgewickelte Teile der Materialbahn
(103) auf den Wickelkern (105) gebildeten Zylinders umfasst und die Auflageeinrichtung
(107) so ausgestaltet ist, dass die Auflagefläche unter Last des aufgelegten Zylinders
sich im Bereich der Auflage an den Mantel des Zylinders konkav anschmiegt und bei
Rotation des Zylinders ein synchroner Mitlauf ermöglicht ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung in die Drehachse des Wickelkernes (105) eingreifende Mittel zum Positionieren
(109) umfasst, welche eine zumindest horizontale Positionierung des Zylinders ermöglichen.
2. Vorrichtung (101) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Positionieren (109) als zwei parallel zur Drehachse des Wickelkerns
(105) zueinander verschiebbare an einem Gestell (108) angeordnete Schwenkarme ausgebildet
sind die an gegenüberliegenden Seiten des Gestells (108) drehbar gelagert sind.
3. Vorrichtung (101) nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelkern (105) direkt oder indirekt mit jeweils einem am Mittel zum Positionieren
(109) drehbar gelagertes Anschlussmittel (116) in Eingriff bringbar ist.
4. Vorrichtung (101) nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (101) ein oder zwei Antriebsmittel umfasst, das oder die den Wickelkern
(105) direkt oder indirekt über zumindest eine der beiden Anschlussmittel (116) bidirektional
mit einem vorbestimmten Drehmoment beaufschlagen kann oder können, dergestalt, dass
die Materialbahn (103) ab- oder aufgewickelt werden kann.
5. Vorrichtung (101) nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass das oder die Antriebsmittel von einer Steuereinheit dergestalt ansteuerbar ist, dass
die Materialbahn (103) während des Wickelns zumindest zeitweise, bevorzugt die ganze
Zeit eine konstante Zugspannung erfahren kann.
6. Vorrichtung (101) nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageeinrichtung (107) mindestens zwei voneinander beabstandete Auflageflächen
umfasst.
7. Vorrichtung (101) nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die eine Auflagefläche durch einen Endlosband (113) gebildet ist, welches über zwei
leer laufende Endwalzen (111) geführt ist, die parallel zur Drehachse A des Wickelkerns
(105) ausgerichtet sind.
8. Vorrichtung (101) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die eine Auflagefläche als eine durchgehend Auflageflache ausgebildet ist.
9. Vorrichtung (101) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Endlosband (113) zumindest teilweise elastisch ist, sodass sich dieses unter
Last der Form der abgestützten Last des materialbeladenen oder materiallosen Wickelkerns
(105) zumindest teilweise anschmiegen kann.
10. Vorrichtung (101) nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (101) eine Wickelwelle umfasst, die einstückig oder als getrennte
Wellenstummel ausgebildet ist oder sind und diese mittels Kopplungsmittel, die die
Wickelwelle umfassen kann, mit dem Wickelkern drehfest verbindbar ist oder sind, wobei
die Wickelwelle oder die getrennten Wellenstummel mit den Anschlussmitteln (116) in
Eingriff bringbar ist oder sind.
11. Vorrichtung (101) nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungsmittel als aufblasbare Kopplungsmittel ausgebildet sind.
12. Vorrichtung (101) nach einem der Ansprüche 7 bis 11 dadurch gekennzeichnet, dass die Endwalzen (111) sowie die Mittel zum Positionieren (109) so gewählt sind, dass
der materialbeladene und materiallose Wickelkern (105) zu jedem Zeitpunkt der Abwicklung
von den Endwalzen (111) beabstandet auf der Auflagefläche positionierbar ist.
13. Vorrichtung (101) nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass ein Schwenkarm an seinen beiden Enden jeweils ein Antriebszahnrad (117, 117') umfasst,
über die eine umlaufende Kette (115) geführt ist, wobei ein Spannzahnrad (119) vorgesehen
ist, der zwischen den Zahnrädern (117 und 117') in die Kette (115) eingreifen kann.
14. Vorrichtung (101) nach Anspruch 7 und einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Endwalze (111) translatorisch mittels Translationsmittel bewegt werden
kann, um vor oder während der Wicklung die Auflagefläche nachspannen zu können.
15. Tintenstrahldrucker umfassend eine erste Vorrichtung zum Aufwickeln oder Abwickeln
einer Materialbahn (103), eine Tänzerwalze, zumindest eine Umlenkeinrichtung und eine
zweite Vorrichtung zum Abwickeln öder Aufwickeln der Materialbahn (103) dadurch gekennzeichnet, dass eine der beiden Vorrichtungen als Vorrichtung (101) zum Abwickeln oder Aufwickeln
der Materialbahn (103) von einem bzw. auf einen Wickelkern (105) nach einem der Ansprüche
1-14 ausgebildet ist.
16. Tintenstrahldrucker nach Anspruch 15 dadurch gekennzeichnet, dass die Tänzerwalze translatorisch bewegbar ist und dergestalt ausgebildet ist, dass
sie gegen die Materialbahn (103) mit einer vorzugsweise konstanten Kraft beaufschlagt
wird, wobei die Tänzerwalze in Kombination mit dem oder den Antriebsmittel von einer
Steuereinheit dergestalt ansteuerbar ist oder sind, dass die Materialbahn (103) während
des Wickelns zumindest zeitweise, bevorzugt die ganze Zeit eine konstante Zugspannung
erfahren kann.
17. Tintenstrahldrucker nach Anspruch 15 dadurch gekennzeichnet, dass die Tänzerwalze translatorisch bewegbar ist und dergestalt ausgebildet ist, dass
sie gegen die Materialbahn (103) mit einer vorzugsweise konstanten Kraft beaufschlagt
wird, um die Materialbahn (103) zumindest zwischen der Tänzerwalze und der Vorrichtung
(101) straff zu halten.