[0001] Die Erfindung betrifft eine Klebepistole mit einer Heizeinrichtung zum Verflüssigen
mindestens eines Teils eine Schmelzklebers, mit eine Vorschubeinrichtung zum Zuführen
des Schmelzklebers in die Heizeinrichtung, und mit einer Bedieneinrichtung zum Betätigen
der Vorschubeinrichtung, wobei die Bedieneinrichtung einen Betätigungshebel aufweist,
der schwenkbar um eine Drehachse gelagert ist, und die Drehachse quer oder rechtwinkelig
zur Längsrichtung einer Führungsbahn für den Schmelzkleber ausgerichtet ist.
[0003] Klebepistolen, insbesondere Heißklebepistolen, der eingangs genannten Art können
zum Verkleben verschiedenster Gegenstände eingesetzt werden. Mittels eines Abzuges
und/oder Handabzuges kann ein Bediener eine Vorschubeinrichtung betätigen, die den
Schmelzkleber in die Heizeinrichtung bewegt bzw. diesen in die Heizeinrichtung nachfördert
bzw. nachschiebt. Insbesondere wird der Schmelzkleber in der Heizeinrichtung und/oder
mittels der Heizeinrichtung verflüssigt. Der in der Heizeinrichtung verflüssigte Schmelzkleber
kann durch einen Düsenkopf der Klebepistole nach außen abgegeben werden.
[0004] Eine solche Klebepistole kann in Bezug auf eine Seitenansicht ein im Wesentlichen
winkelförmiges Gehäuse aufweisen. Das Gehäuse kann einen ersten Schenkel, insbesondere
einen Düsenschenkel aufweisen, der die Heizeinrichtung für den Schmelzkleber aufnimmt
und an dessen einen Ende eine Austrittsdüse und/oder ein Düsenkopf angeordnet ist.
Ein zweiter Schenkel, insbesondere ein Griffschenkel, kann einen Handgriff bilden.
[0005] Vorzugsweise werden Klebepistolen der eingangs genannten Art handgeführt und/oder
handbetätigt. Hierzu wird der Betätigungshebel um die Drehachse verschwenkt. Hierbei
ist von Nachteil, dass es bei einer längeren Benutzung der Klebepistole und/oder einem
wiederholten Betätigen des Betätigungshebels Ermüdungserscheinungen beim Bediener
auftreten können.
[0006] Es ist daher die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, eine Klebepistole der eingangs
genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass der Bedienkomfort und/oder die Ergonomie
verbessert ist. Insbesondere soll eine alternative Ausführungsform zur Verfügung gestellt
werden.
[0007] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit einer Klebepistole der eingangs
genannten Art gelöst, wobei die Drehachse im Bereich der Führungsbahn des Schmelzklebers
oder in einem von einem Abzug der Bedieneinrichtung abgewandten Bereich neben der
Führungsbahn angeordnet ist.
[0008] Hierbei ist von Vorteil, dass die Drehachse in einem größeren Abstand zu einem Abzug
und/oder einer Auflagefläche eines Abzugs für die Finger eine Bedieners anordenbar
ist. Vorzugsweise ist der Abzug und/oder die Auflagefläche ein Bestandteil der Bedieneinrichtung.
Der Abzug und/oder die Auflagefläche kann mittels des Betätigungshebels realisiert
und/oder ausgebildet sein. Insbesondere ist ein längerer Hebel beim Betätigen der
Bedieneinrichtung und/oder des Betätigungshebels realisierbar. Somit kann die Bedienbarkeit
und/oder die Ergonomie verbessert werden. Insbesondere ist die Drehachse als eine
virtuelle Gerade definiert, um die die Drehung des Betätigungshebels erfolgt. Vorzugsweise
ist die Drehachse nicht als eine materiell ausgebildete Drehachse vorgesehen, die
sich im Bereich der Führungsbahn und/oder durch den Bereich der Führungsbahn erstreckt.
Hierdurch ist vermeidbar, dass die Führungsbahn für den Schmelzkleber aufgrund einer
materiell ausgebildeten Drehachse blockiert wird. Der Schmelzkleber kann strangförmig
und/oder als ein Schmelzkleberstab ausgebildet sein. Insbesondere ist der strangförmige
Schmelzkleberstab parallel zu seiner Längsausrichtung entlang der Führungsbahn verschiebbar.
[0009] Die Klebepistole kann einen Handgriff, insbesondere mit einem handbetätigbaren Abzug,
aufweisen. Bei einer üblichen Handhabung der Klebepistole kann der Handgriff und/oder
der Abzug, vorzugsweise in einer Seitenansicht gesehen, unterhalb der Führungsbahn
für den Schmelzkleber angeordnet sein. Vorzugsweise ist die Drehachse in einem Bereich
außerhalb des Handgriffs angeordnet. Die Drehachse kann in einem von dem Handgriff
abgewandten Bereich oberhalb der Führungsbahn angeordnet sein. Insbesondere ist die
Drehachse zum Realisieren einer Übersetzung angeordnet, wobei eine Bewegung des Abzugs
und/oder eines dem Abzug zugewandten Endes des Betätigungshebels in eine größere Bewegung
eines von dem Abzug abgewandten Endes des Betätigungshebels übertragbar ist. Vorzugsweise
ist eine Bewegung des Abzugs im Bereich einer Auflagefläche für einen Zeigefinger
eines Bedieners in eine größere Bewegung eines von dem Abzug abgewandten Endes des
Betätigungshebels übertragbar.
[0010] Vorzugsweise ist die Drehachse mittels mindestens eines Drehlagers realisiert. Insbesondere
ist das Drehlager in einem Seitenbereich neben und/oder benachbart zu der Führungsbahn
angeordnet. Somit kann das Drehlager seitlich neben der Führungsbahn positioniert
sein. Insbesondere ist in Bezug auf eine Querschnittsansicht das Drehlager seitlich
zu der Führungsbahn angeordnet. Hierbei kann das Drehlager in etwa auf Höhe der Führungsbahn
und/oder unmittelbar neben, insbesondere benachbart zu, der Führungsbahn sein.
[0011] Insbesondere ist die Führungsbahn als ein Bereich der Klebepistole definiert, in
dem der Schmelzkleber und/oder die Vorschubeinrichtung bewegbar, verschiebbar oder
führbar ist. Insbesondere ist die Führungsbahn geradlinig ausgebildet. Die Führungsbahn
kann ein erstes offenes Ende zum Einführen des Schmelzklebers in die Klebepistole
aufweisen. Insbesondere weist ein von dem ersten Ende abgewandtes zweites Ende der
Führungsbahn eine Austrittsöffnung, eine Austrittsdüse und/oder einen Düsenkopf für
den verflüssigten Schmelzkleber auf. Vorzugsweise ist der Schmelzkleber durch den
Bereich der Führungsbahn, insbesondere innerhalb der Klebepistole und/oder innerhalb
eines Gehäuses der Klebepistole, führbar.
[0012] Ein erstes Drehlager kann in einem ersten Seitenbereich neben der Führungsbahn angeordnet
sein. Insbesondere ist ein weiteres und/oder ein zweites Drehlager in einem von dem
ersten Seitenbereich abgewandten zweiten Seitenbereich neben der Führungsbahn angeordnet.
Insbesondere liegen die beiden Seitenbereiche in Bezug zu einer Querschnittsansicht
seitlich neben und/oder benachbart zu der Führungsbahn. Somit kann mittels des mindestens
einen Drehlagers die Drehachse im Bereich der Führungsbahn des Schmelzklebers angeordnet
werden, ohne dass sich eine materiell ausgebildete Drehachse durch den Bereich der
Führungsbahn selbst erstreckt. Vorzugsweise sind das erste Drehlager und das zweite
Drehlager voneinander beabstandet. Insbesondere ist zwischen dem ersten Drehlager
und dem zweiten Drehlager ein Aufnahmeraum gebildet. Vorzugsweise ist der Aufnahmeraum,
insbesondere in Längsrichtung der Drehachse gesehen, zwischen dem ersten Drehlager
und dem zweiten Drehlager angeordnet. Insbesondere ist der Aufnahmeraum zum Aufnehmen
und/oder Durchführen des Schmelzklebers ausgebildet. Somit kann der Schmelzkleber
zwischen dem ersten Drehlager und dem zweiten Drehlager durch den Aufnahmeraum, insbesondere
berührungslos, hindurch geführt werden.
[0013] Nach einer weiteren Ausführungsform weist der Betätigungshebel mindestens einen gekröpften,
abgewinkelten und/oder gebogenen Umlenkabschnitt auf. Insbesondere ist der Umlenkabschnitt
des Betätigungshebels an dem Bereich der Führungsbahn vorbei und/oder um den Bereich
der Führungsbahn herum geführt. Vorzugsweist ist mittels des mindestens einen Umlenkabschnittes
ein Aufnahmeraum zum Aufnehmen und/oder Durchführen des Schmelzklebers und/oder der
Vorschubeinrichtung gebildet. Somit ist gewährleistbar, dass der Schmelzkleber und/oder
die Vorschubeinrichtung im Bereich der Führungsbahn nicht durch den Betätigungshebel
und/oder das mindestens eine Drehlager blockiert werden kann. Vorzugsweise ist der
Umlenkabschnitt zum berührungslosen Passieren und/oder Passieren lassen des Schmelzklebers
und/oder der Vorschubeinrichtung entlang der Führungsbahn ausgebildet. Hierbei kann
der Umlenkabschnitt im Querschnitt und/oder in Längsrichtung der Führungsbahn gesehen
im Wesentlichen U-förmig, O-förmig, C-förmig oder J-förmig ausgebildet sein. Beispielsweise
kann der Umlenkabschnitt gabelartig ausgebildet sein, um den Bereich der Führungsbahn
zu umgreifen und ein berührungsloses Passieren des Schmelzklebers und/oder der Vorschubeinrichtung
entlang der Führungsbahn zu ermöglichen. Insbesondere ist die Drehachse und/oder mindestens
ein Drehlager an dem Umlenkabschnitt angeordnet. Hierbei kann sich die Drehachse im
Wesentlichen quer und/oder rechtwinkelig zu dem Umlenkabschnitt erstrecken.
[0014] Gemäß einer Weiterbildung hat der Betätigungshebel ausgehend von der Drehachse einen
ersten Hebelabschnitt und einen von dem ersten Hebelabschnitt abgewandten zweiten
Hebelabschnitt. Insbesondere ist ein von der Drehachse und/oder dem Drehlager abgewandtes
Ende des ersten Hebelabschnittes mit der Vorschubeinrichtung verbunden. Somit kann
die Vorschubeinrichtung bei einer Verlagerung des von der Drehachse und/oder dem Drehlager
abgewandten Ende des ersten Hebelabschnittes betätigt, bewegt und/oder verschoben
werden. Vorzugsweise weist der zweite Hebelabschnitt einen handbetätigbaren Abzug
auf. Insbesondere ist der zweite Hebelabschnitt als ein handbetätigbarer Abzug ausgebildet.
Der zweite Hebelabschnitt kann eine Auflagefläche für Finger eines Bedieners zum Betätigen
des Betätigungshebels und/oder der Bedieneinrichtung aufweisen. Somit kann eine Verlagerung
des zweiten Hebelabschnittes über die Drehachse und/oder das Drehlager unmittelbar
auf eine Verlagerung des ersten Hebelabschnittes übertragen werden. Insbesondere ist
die Auflagefläche für die Finger eines Bedieners von der Drehachse und/oder dem Drehlager
beabstandet. Vorzugsweise ist der Abstand der Anlagefläche von der Drehachse und/oder
dem Drehlager größer als 10 mm, größer als 20 mm und/oder größer als 30 mm.
[0015] Vorzugsweise sind ein von der Drehachse und/oder von dem Drehlager abgewandtes Ende
eines ersten Hebelabschnittes des Betätigungshebels einerseits und ein handbetätigbarer
Abzug eines zweiten Hebelabschnittes des Betätigungshebels andererseits in zwei voneinander
abgewandten Bereichen neben der Führungsbahn angeordnet. Insbesondere ergibt sich
hierbei die Anordnung der beiden Bereiche neben der Führungsbahn bei einer Ansicht
im Querschnitt und/oder in Längsrichtung der Führungsbahn. Vorzugsweise sind der handbetätigbare
Abzug und die Vorschubeinrichtung in zwei voneinander abgewandten Bereichen benachbart
zu der Führungsbahn angeordnet. Insbesondere erstreckt sich der Betätigungshebel quer
zur Längsausrichtung der Drehachse.
[0016] Nach einer weiteren Ausführungsform weist die Klebepistole ein Rückstellelement zum
selbsttätigen Zurückführen der Bedieneinrichtung, des Betätigungshebels und/oder der
Vorschubeinrichtung auf. Insbesondere ist das Rückstellelement als eine Druckfeder
ausgebildet. Im Einzelnen kann das Rückstellelement als eine Druckspiralfeder oder
als eine Druckschraubenfeder ausgebildet sein. Im Vergleich zu einer Zugfeder kann
eine Druckfeder eine langlebigere Funktionalität gewährleisten. Insbesondere ist das
Rückstellelement in einem Bereich zwischen der Vorschubeinrichtung und der Heizeinrichtung
angeordnet. Beispielsweise kann das Rückstellelement in einem Bereich zwischen der
Vorschubeinrichtung und dem Betätigungshebel angeordnet sein. Hierbei kann das Rückstellelement
bei einer Betätigung der Bedieneinrichtung und/oder des Betätigungshebels aufgrund
der verursachten Bewegung der Vorschubeinrichtung zusammengestaucht werden. Beim Loslassen
der Bedieneinrichtung und/oder des Betätigungshebels, insbesondere eines handbetätigbaren
Abzugs, kann sich das zusammengestauchte Rückstellelement in seine ursprüngliche Lage
zurückbewegen und hierbei ebenfalls die Vorschubeinrichtung und den Betätigungshebel
in eine Ausgangslage zurück bewegen. Im Vergleich zu einer Anordnung eines Rückstellelementes
in einem Bereich zwischen der Vorschubeinrichtung und einem von der Heizeinrichtung
und/oder dem Betätigungshebel abgewandten Ende des Gehäuses kann bei einer Anordnung
in einem Bereich zwischen der Vorschubeinrichtung und der Heizeinrichtung ein Rückstellelement
mit einer flacheren Kennlinie eingesetzt werden. Hierdurch kann eine bessere Bedienbarkeit
und/oder Ergonomie realisiert werden. Vorzugsweise verursacht und/oder bewirkt das
Rückstellelement, insbesondere bei einem Leerhub ohne Schmelzkleber, eine maximale
Abzugskraft von weniger als 20 Newton und/oder von weniger als 15 Newton. Insbesondere
liegt die maximale Abzugskraft in einem Bereich von 5 Newton bis 15 Newton, vorzugsweise
in einem Bereich von 8 Newton bis 12 Newton. Die maximale Abzugskraft, insbesondere
bei einem Leerhub ohne Schmelzkleber, kann in einem Bereich um etwa 10 Newton liegen.
Insbesondere ergibt sich die maximale Abzugskraft bei einer maximalen Kompression
des Rückstellelementes und/oder einer maximalen Auslenkung des Betätigungshebels bei
einem Betätigen des Abzugs zum Bewegen der Vorschubeinrichtung in Richtung der Heizeinrichtung.
[0017] Vorzugsweise ist das Rückstellelement zum berührungslosen Durchführen des Schmelzklebers
ausgebildet. Insbesondere kann das Rückstellelement mindestens einen Teil der Führungsbahn
umgeben. Hierdurch kann das Rückstellelement im Wesentlichen konzentrisch zu einer
Längsachse der Führungsbahn angeordnet und/oder ausgebildet sein. Dadurch kann eine
kompakte und/oder funktionelle Konstruktion ermöglicht werden. Insbesondere ist ein
erstes Ende des Rückstellelementes mit der Vorschubeinrichtung verbunden. Hierbei
kann das erste Ende des Rückstellelementes zusammen mit der Vorschubeinrichtung beweglich
gelagert sein. Ein von dem ersten Ende des Rückstellelementes abgewandtes zweites
Ende des Rückstellelementes kann ortsfest gehalten und/oder befestigt sein. Insbesondere
ist das zweite Ende des Rückstellelementes ortsfest in Bezug zu einem Gehäuse der
Klebepistole angeordnet. Somit kann das erste Ende des Rückstellelements beweglich
in Bezug zu dem zweiten Ende des Rückstellelementes sein. Hierdurch kann eine kraftspeichernde
Funktion des Rückstellelementes realisiert werden.
[0018] Gemäß einer Weiterbildung weist die Vorschubeinrichtung einen Schlitten und/oder
mindestens einen Mitnehmer zum Anlegen und/oder Mitnehmen des Schmelzklebers auf.
Hierbei kann der Mitnehmer krallenartig ausgebildet sein. Vorzugsweise weist der Mitnehmer
eine Anlagefläche auf, wobei die Anlagefläche krallenartig ausgebildet sein kann.
Aufgrund einer Betätigung der Bedieneinrichtung kann der Mitnehmer und/oder die Anlagefläche
an einer Seite und/oder einem Seitenabschnitt des Schmelzklebers angreifen. Hierbei
kann der Schmelzkleber mittels des Mitnehmers in Richtung der Heizeinrichtung verschoben
werden. Vorzugsweise ist der Mitnehmer an dem Schlitten angeordnet. Hierbei kann der
Schlitten zusammen mit dem Mitnehmer, insbesondere in Längsrichtung der Führungsbahn,
verschiebbar gelagert sein. Insbesondere ist der Mitnehmer und/oder ein erster Mitnehmer
in einem von einem handbetätigbaren Abzug der Bedieneinrichtung abgewandten Bereich
neben und/oder benachbart zu der Führungsbahn angeordnet. Ein zweiter Mitnehmer kann
in einem von dem ersten Mitnehmer abgewandten Bereich, vorzugsweise neben und/oder
benachbart zu der Führungsbahn, angeordnet sein. Insbesondere sind der erste Mitnehmer
und der zweite Mitnehmer einander gegenüberliegend und/oder einander zugewandt angeordnet.
Insbesondere in Bezug auf eine Querschnittansicht und/oder in Längsrichtung der Führungsbahn
gesehen liegt der erste Mitnehmer und/oder der zweite Mitnehmer in einem Bereich neben
einer Führungsbahn für den Schmelzkleber.
[0019] Von besonderem Vorteil ist die Verwendung einer erfindungsgemäßen Klebepistole, insbesondere
einer Heißklebepistole, zum Verflüssigen eines Schmelzklebers und/oder zum Auftragen
eines verflüssigten Schmelzklebers auf einen Klebebereich eines Gegenstandes. Insbesondere
ist der Schmelzkleber strangförmig und/oder als ein Schmelzkleberstab ausgebildet.
Aufgrund der Anordnung der Drehachse und/oder des Drehlagers im Bereich der Führungsbahn
und/oder mindestens eines Drehlagers seitlich neben der Führungsbahn, ist eine größere
Hebelwirkung von einem handbetätigbaren Abzug auf die Vorschubeinrichtung übertragbar.
Hierdurch ist ein für den Bediener deutlich reduzierter Kraftaufwand realisierbar.
Im Vergleich zu üblichen Klebepistolen, bei denen die Drehachse beispielsweise in
etwa auf Höhe eines Zeigefingers beim Betätigen des Abzugs angeordnet ist, kann eine
Kraftersparnis von bis zu 50% mittels der erfindungsgemäßen Lösung erreicht werden.
[0020] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Klebepistole,
- Fig. 2
- einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Klebepistole gemäß Fig. 1, und
- Fig. 3
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht der erfindungsgemäßen Klebepistole gemäß
Fig. 1.
[0021] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Klebepistole 10. Die Klebepistole
10 ist als eine Heißklebepistole ausgebildet. Des Weiteren hat die Klebepistole 10
ein Gehäuse 11. Das Gehäuse 11 ist in der Seitenansicht im Wesentlichen winkelförmig
ausgebildet. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Gehäuse 11 aus einer ersten Gehäusehälfte
12 und einer weiteren, hier nicht näher dargestellten zweiten Gehäusehälfte gebildet.
Hierbei sind die erste Gehäusehälfte 12 und die zweite Gehäusehälfte im Wesentlichen
spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet. Aufgrund der hier nicht vorhandenen zweiten
Gehäusehälfte ist der innere Aufbau der Klebepistole 10 erkennbar.
[0022] Die Klebepistole 10 weist eine Heizeinrichtung 13 zum Verflüssigen mindestens eines
Teils eines Schmelzklebers 14 auf. Hierbei ist der Schmelzkleber 14 als ein strangförmiger
Schmelzkleberstab ausgebildet. Die Klebepistole 10 hat eine Vorschubeinrichtung 15,
mit der der Schmelzkleber 14 der Heizeinrichtung 13 zugeführt werden kann. Des Weiteren
weist die Klebepistole 10 eine Bedieneinrichtung 16 auf. Die Bedieneinrichtung 16
ist mit der Vorschubeinrichtung 15 verbunden. Hierdurch ist die Vorschubeinrichtung
15 mittels der Bedieneinrichtung 16 betätigbar.
[0023] Das im Wesentlichen winkelförmige Gehäuse 11 bildet im Wesentlichen einen ersten
Schenkel 17 und einen zweiten Schenkel 18. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die
Heizeinrichtung 13 und die Vorschubeinrichtung 15 in dem ersten Schenkel 17 angeordnet.
Die Heizeinrichtung 13 ist mit einer Austrittsdüse 19 verbunden. Durch die Austrittsdüse
19 kann in der Heizeinrichtung 13 verflüssigter Schmelzkleber 14 nach außen abgegeben
werden. Der zweite Schenkel 18 des Gehäuses 11 bildet bei diesem Ausführungsbeispiel
einen Handgriff 20.
[0024] Die Bedieneinrichtung 16 weist einen Betätigungshebel 21 auf. Der Betätigungshebel
21 ist um eine Drehachse 22 drehbar gelagert. Hierbei ist die Drehachse 22 im Bereich
einer Führungsbahn 23 des Schmelzklebers 14 angeordnet. Die Führungsbahn 23 für den
Schmelzkleber 14 ist bei diesem Ausführungsbeispiel geradlinig ausgebildet. Hierbei
erstreckt sich die Führungsbahn 23 von einem ersten, offenen Ende 24 des Gehäuses
11 bis zu einem von dem ersten Ende 24 abgewandten zweiten Ende 25. Hierbei ist das
zweite Ende 25 mittels der Austrittsdüse 19 gebildet. Die Führungsbahn 23 ist somit
der Bereich der Klebepistole 10, der von dem Schmelzkleber 14 passierbar ist.
[0025] Der Betätigungshebel 21 weist einen ersten Hebelabschnitt 26 und einen zweiten Hebelabschnitt
27 auf. Der erste Hebelabschnitt 26 und der zweite Hebelabschnitt 27 erstrecken sich
ausgehend von der Drehachse 22 in zwei voneinander abgewandte Richtungen. Hierbei
ist ein von der Drehachse 22 abgewandtes Ende des ersten Hebelabschnittes 26 mit der
Vorschubeinrichtung 15 verbunden. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Verbindung
des ersten Hebelabschnittes 26 mit der Vorschubeinrichtung 15 gelenkig ausgebildet.
Der zweite Hebelabschnitt 27 erstreckt sich ausgehend von der Drehachse 22 aus dem
Gehäuse 11 nach außen und bildet einen handbetätigbaren Abzug 28. Der zweite Hebelabschnitt
27 bzw. der Abzug 28 weist auf einer von dem Handgriff 20 abgewandten Seite eine Auflagefläche
29 auf. Die Auflagefläche 29 dient zum teilweisen Auflegen von Fingern eines Bedieners.
Bei einem Betätigen des Abzugs 28 wird der zweite Hebelabschnitt 27 in Richtung des
Handgriffs 20 verschwenkt.
[0026] Ein Rückstellelement 30 ist zwischen der Vorschubeinrichtung 15 und der Drehachse
22 angeordnet. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Rückstellelement 30 als eine
Druckfeder ausgebildet. Hierbei ist ein der Vorschubeinrichtung 15 zugewandtes Ende
des Rückstellelementes 30 mit der Vorschubeinrichtung 15 verbunden. Somit ist das
der Vorschubeinrichtung 15 zugewandte Ende des Rückstellelementes 30 zusammen mit
der Vorschubeinrichtung 15 bewegbar. Ein von der Vorschubeinrichtung 15 abgewandtes
Ende des Rückstellelementes 30 ist ortsfest in Bezug zu dem Gehäuse 11 befestigt.
[0027] Ein Querschnitt F-F wird anhand der nachfolgenden Fig. 2 näher erläutert.
[0028] Fig. 2 zeigt eine Querschnitt F-F der erfindungsgemäßen Klebepistole 10 gemäß Fig.
1. Hierbei ist im Unterschied zu der Fig. 1 auch ein zweites Gehäuseteil 31 in Kombination
mit dem ersten Gehäuseteil 12 zum Bilden des Gehäuses 11 dargestellt.
[0029] Der Betätigungshebel 21 weist bei diesem Ausführungsbeispiel einen ersten Umlenkabschnitt
32 und einen zweiten Umlenkabschnitt 33 auf. Hierbei sind der erste Umlenkabschnitt
32 und der zweite Umlenkabschnitt 33 um den Bereich der Führungsbahn 23 herum geführt.
[0030] Der Betätigungshebel 21 bildet einen Aufnahmeraum 34. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist der Aufnahmeraum 34 durch die beiden Umlenkabschnitte 32, 33 gebildet. Der Aufnahmeraum
34 dient zum berührungslosen Aufnehmen bzw. Durchführen des Schmelzklebers 14 entlang
der Führungsbahn 23 für den Schmelzkleber 14. Die Drehachse 22 ist im Bereich der
Führungsbahn 23 für den Schmelzkleber 14 angeordnet. Hierbei ist die gemäß der gestrichelten
Linie als virtuelle Achse dargestellte Drehachse 22 mittels eines ersten Drehlagers
35 und eines zweiten Drehlagers 36 realisiert. Das erste Drehlager 35 und das zweite
Drehlager 36 sind seitlich neben der Führungsbahn 23 angeordnet. Der Aufnahmeraum
34 ist zwischen dem ersten Drehlager 35 und dem zweiten Drehlager 36 angeordnet. Somit
sind das erste Drehlager 35 und das zweite Drehlager 36 in Längsrichtung der Drehachse
22 voneinander beabstandet. Mittels der beiden Drehlager 35, 36 ist der Betätigungshebel
21 um die Drehachse 22 und in Bezug zu dem Gehäuse 11 drehbar gelagert.
[0031] Fig. 3 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht der erfindungsgemäßen Klebepistole
10 gemäß Fig. 1. Hierbei ist die Vorschubeinrichtung 15 teilweise geschnitten dargestellt.
[0032] Die Vorschubeinrichtung 15 weist einen Schlitten 37 auf. Der Schlitten 37 ist in
Längsrichtung der Führungsbahn 23 bzw. des Schmelzklebers 14 verschiebbar gelagert.
Des Weiteren weist die Vorschubeinrichtung 15 einen Mitnehmer 38 auf. Der Mitnehmer
38 ist verschwenkbar an dem Schlitten 37 gelagert. Der Mitnehmer 38 ist mittels eines
Übertragungselementes 39 mit einem von der Drehachse 22 abgewandten Ende des ersten
Hebelabschnittes 26 des Betätigungshebels 21 verbunden.
[0033] Bei einer Betätigung des Betätigungshebels 21 wird der Mitnehmer 38 derart verlagert,
dass eine Anlagefläche 40 des Mitnehmers 38 auf eine Außenseite des Schmelzklebers
14 angreift. Die Anlagefläche 40 ist bei diesem Ausführungsbeispiel krallenartig ausgebildet.
[0034] Des Weiteren wird bei einer Betätigung des Betätigungshebels 21 zugleich der Schlitten
37 zusammen mit dem Mitnehmer 40 in Richtung der Heizeinrichtung 13 verschoben. Hierdurch
wird der Schmelzkleber 14 in Richtung der Heizeinrichtung 13 bewegt. Ein Anlageelement
41 ist mit dem Schlitten 37 verbunden. Das Anlageelement 41 ist auf einer von dem
Mitnehmer 38 abgewandten Seite neben der Führungsbahn 23 bzw. des Schmelzklebers 14
angeordnet. Hierbei dient das Anlageelement 41 als ein Gegenlager für den Mitnehmer
38.
[0035] In einer alternativen Ausführungsform kann anstelle des starren Anstoßelementes 41
ein weiterer beweglich gelagerter Mitnehmer vorhanden sein. Der Mitnehmer 38 ist in
einem von dem Abzug 28 bzw. dem zweiten Hebelabschnitt 27 abgewandten Seitenbereich
der Führungsbahn 23 bzw. des Schmelzklebers 14 angeordnet.
Bezugszeichenliste:
[0036]
- 10
- Klebepistole
- 11
- Gehäuse
- 12
- Erste Gehäusehälfte
- 13
- Heizeinrichtung
- 14
- Schmelzkleber
- 15
- Vorschubeinrichtung
- 16
- Bedieneinrichtung
- 17
- Erster Schenkel
- 18
- Zweiter Schenkel
- 19
- Austrittsdüse
- 20
- Handgriff
- 21
- Betätigungshebel
- 22
- Drehachse
- 23
- Führungsbahn
- 24
- Erstes Ende
- 25
- Zweites Ende
- 26
- Erster Hebelabschnitt
- 27
- Zweiter Hebelabschnitt
- 28
- Abzug
- 29
- Auflagefläche
- 30
- Rückstellelement
- 31
- Zweites Gehäuseteil
- 32
- Erster Umlenkabschnitt
- 33
- Zweiter Umlenkabschnitt
- 34
- Aufnahmeraum
- 35
- Erstes Drehlager
- 36
- Zweites Drehlager
- 37
- Schlitten
- 38
- Mitnehmer
- 39
- Übertragungselement
- 40
- Anlagefläche
- 41
- Anlageelement
1. Klebepistole mit einer Heizeinrichtung (13) zum Verflüssigen mindestens eines Teils
eines Schmelzklebers (14), einer Vorschubeinrichtung (15) zum Zuführen des Schmelzklebers
(14) in die Heizeinrichtung (13), einer Bedieneinrichtung (16) zum Betätigen der Vorschubeinrichtung
(15), wobei die Bedieneinrichtung (16) einen Betätigungshebel (21) aufweist, der schwenkbar
um eine Drehachse (22) gelagert ist, und die Drehachse (22) quer oder rechtwinklig
zur Längsrichtung einer Führungsbahn (23) für den Schmelzkleber (14) ausgerichtet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (22) im Bereich der Führungsbahn (23) des Schmelzklebers (14) oder
in einem von einem Abzug (28) der Bedieneinrichtung (16) abgewandten Bereich neben
der Führungsbahn (23) angeordnet ist.
2. Klebepistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (22) mittels mindestens eines Drehlagers (35, 36) realisiert ist, insbesondere
ist das Drehlager (35, 36) in einem Seitenbereich neben der Führungsbahn (23) angeordnet,
vorzugsweise ist ein erstes Drehlager (35) in einem ersten Seitenbereich neben der
Führungsbahn (23) und ein zweites Drehlager (36) in einem von dem ersten Seitenbereich
abgewandten zweiten Seitenbereich neben der Führungsbahn (23) angeordnet.
3. Klebepistole nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungshebel (21) mindestens einen gekröpften, abgewinkelten und/oder gebogenen
Umlenkabschnitt (32, 33) aufweist, der an dem Bereich der Führungsbahn (23) vorbei
und/oder um den Bereich der Führungsbahn (23) herum geführt ist, insbesondere die
Drehachse (22) und/oder mindestens ein Drehlager (35, 36) an dem Umlenkabschnitt (32,
33) angeordnet, vorzugsweise ist der Umlenkabschnitt (32, 33) zum berührungslosen
Passieren des Schmelzklebers (14) und/oder der Vorschubeinrichtung (15) entlang der
Führungsbahn (23) ausgebildet, insbesondere ist der Umlenkabschnitt (32, 33) im Querschnitt
im Wesentlichen U-förmig, O-förmig, C-förmig oder J-förmig ausgebildet.
4. Klebepistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungshebel (21) ausgehend von der Drehachse (22) einen ersten Hebelabschnitt
(26) und einen von dem ersten Hebelabschnitt (26) abgewandten zweiten Hebelabschnitt
(27) hat, insbesondere ist ein von der Drehachse (22) abgewandtes Ende des ersten
Hebelabschnittes (26) mit der Vorschubeinrichtung (15) verbunden, vorzugsweise weist
der zweite Hebelabschnitt (27) einen handbetätigbaren Abzug (28) auf.
5. Klebepistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein von der Drehachse (22) abgewandtes Ende eines ersten Hebelabschnittes (26) des
Betätigungshebels (21) und ein handbetätigbarer Abzug (28) eines zweiten Hebelabschnittes
(27) des Betätigungshebels (21) in zwei voneinander abgewandten Bereichen neben der
Führungsbahn (23) angeordnet sind, insbesondere sind der handbetätigbare Abzug (28)
und die Vorschubeinrichtung (15) in zwei voneinander abgewandten Bereichen benachbart
zu der Führungsbahn (23) angeordnet.
6. Klebepistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rückstellelement (30) zum selbsttätigen Zurückführen der Bedieneinrichtung (16),
des Betätigungshebels (21) und/oder der Vorschubeinrichtung (15) vorhanden ist, insbesondere
ist das Rückstellelement (30) als eine Druckfeder ausgebildet, vorzugsweise ist das
Rückstellelement (30) in einem Bereich zwischen der Vorschubeinrichtung (15) und dem
Betätigungshebel (21) angeordnet.
7. Klebepistole nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückstellelement (30) zum berührungslosen Durchführen des Schmelzklebers (14)
ausgebildet ist und/oder das Rückstellelement (30) mindestens einen Teil der Führungsbahn
(23) umgibt, insbesondere ist ein erstes Ende des Rückstellelementes (30) mit der
Vorschubeinrichtung (15) verbunden und/oder zusammen mit der Vorschubeinrichtung (15)
beweglich, vorzugsweise ist ein von dem ersten Ende abgewandtes zweites Ende des Rückstellelementes
(30) ortsfest gehalten.
8. Klebepistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubeinrichtung (15) einen Schlitten (37) und/oder mindestens einen Mitnehmer
(38) zum Anlegen an und/oder Mitnehmen des Schmelzklebers (14) aufweist, insbesondere
ist ein erster Mitnehmer (38) in einem von einem handbetätigbaren Abzug (28) der Bedieneinrichtung
(16) abgewandten Bereich neben der Führungsbahn (23) angeordnet, vorzugsweise ist
ein zweiter Mitnehmer in einem von dem ersten Mitnehmer (38) abgewandten Bereich angeordnet.
9. Verwendung einer Klebepistole (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Verflüssigen
eines Schmelzklebers (14), insbesondere eines strangförmigen Schmelzklebersticks (14),
und/oder zum Auftragen eines verflüssigten Schmelzklebers (14) auf einen Klebebereich
eines Gegenstandes.