[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Umformmaschine, insbesondere Biegemaschine,
umfassend einen Maschinenrahmen mit einer Montagewand und wenigstens ein an der Montagewand
angeordnetes und wahlweise in verschiedenen Ausrichtpositionen in einer Ausrichtungsebene
einstellbares Schlittenaggregat zur Bewegung eines daran vorderseitig abstehend befestigten
Umformwerkzeugs, insbesondere Biegestempels, in einer Bewegungsebene zu einem Werkstücksbeaufschlagungspunkt
in einem Umformzentrum.
[0002] Eine Umformmaschine der vorstehend genannten Art ist z.B. in der
EP 2 641 669 A1 offenbart. Diese bekannte Umformmaschine weist mehrere Schlittenaggregate mit Umformwerkzeugen
auf, wobei die Schlittenaggregate auf einem Kreis an der Montageplatte angeordnet
sind und mit ihren Umformwerkzeugen auf ein von dem Kreis umgebenes Umformzentrum
ausgerichtet sind, um dort in vorbestimmter Weise auf ein Werkstück umformend einzuwirken.
Bei den Umformwerkzeugen handelt es sich um Biegestempel, die mittels ihrer Schlittenaggregate
nach einem vorbestimmten Bewegungsprofil axial in einer Bewegungsebene vor und zurück
bewegt werden, um einen betreffenden Arbeitshub mit Rückhub auszuführen. In dem Beispielsfall
der
EP 2 641 669 A1 haben die Schlittenaggregate numerisch gesteuerte, elektromotorisch angetriebene
Spindeltriebe als Antriebsmittel für die Vor- und Zurückbewegungen der Biegestempel.
In dem Umformzentrum weist die bekannte Umformmaschine, wie an sich bei solchen Maschinen
bisher üblich, eine Werkzeugführungsplatte auf, in der separat von den Schlittenaggregaten
Führungskanäle vorgesehen sind, in denen die jeweiligen Biegestempel aufgenommen und
zu deren axialer Vor- und Rückwärtsbewegung stabil geführt sind. Derartige Werkzeugführungsplatten
sollen mit ihren Führungskanälen dafür sorgen, dass die Umformwerkzeuge stabil in
ihrer Soll-Ausrichtung bei ihren Hubbewegungen geführt werden, so dass sie ein betreffendes
Werkstück im Umformzentrum an der gewünschten vorbestimmten Werkstückbeaufschlagungsstelle
berühren und dann ggf. in der gewünschten Weise verformen können. Die auch als Werkzeugplatte
bezeichnete Werkzeugführungsplatte besteht üblicherweise aus einem harten Stahl und
ist produktspezifisch individualisiert für jedes mittels der Umformmaschine zu bearbeitende
Produkt auszugestalten. Die normalerweise mit mehreren unterschiedlich ausgerichteten
Führungskanälen zur Führung verschiedener Biegestempel ausgestattete Werkzeugplatte
kann auch mit unbewegten Werkzeugelementen, wie etwa Biegekernen, Gesenkelementen
usw., ausgestaltet sein. Sie hat üblicherweise eine komplexe Form und erfordert relativ
viel Platz im Bereich des Umformzentrums, was zu Beschränkungen bei der Platzausnutzung
im Bereich des Umformzentrums und zu Beschränkungen der geometrischen Freiheit bei
der Gestaltung von Werkzeugelementen, seien es feststehende Werkzeugelemente oder
an der Werkzeugführungsplatte bewegbar geführte Werkzeuge, führt. Dies hat in der
Praxis oft dazu geführt, dass für die vorbestimmte Umformung eines Werkstücks eine
relativ große Zahl an Werkstückelementen unterschiedlichster Formen und Größen vorzusehen
war, was zu hohen Werkzeugkosten geführt hat.
[0003] Üblicherweise handelt es sich bei den umzuformenden Werkstücken um Blechabschnitte
oder Drahtabschnitte von einem Bandmaterial, das von einem Coil abgewickelt wird.
Nach dem Umformvorgang werden die umgeformten Werkstücke dann ausgeworfen und gesammelt
oder einer weiteren Bearbeitungsstation zugeführt.
[0004] Zur Erleichterung eines Einrüstvorgangs oder Umrüstvorgangs können die Schlittenaggregate
der aus der
EP 2 641 669 bekannten Umformmaschine auf ihrem Anordnungskreis an der Montageplatte vermittels
einer steuerbaren Antriebsvorrichtung in verschiedene Basispositionen verschoben und
dort fixiert werden. Zu einer solchen Fixierung an der Montageplatte weist jedes Schlittenaggregat
einen Montagesockel auf, wobei die Schlittenaggregate relativ zu diesem Montagesockel
um eine senkrecht zur Bewegungsebene der Biegestempel verlaufende Drehachse verdrehbar
sind, um in der jeweiligen bestimmten Basisposition einen Stellwinkel einzustellen,
so dass das Schlittenaggregat mit seinem axial bewegbaren, mit dem Biegestempel zu
verbindenden Stößel so positioniert und in Flucht mit dem Führungskanal des Biegestempels
in der Werkzeugführungsplatte ausgerichtet wird, dass der Biegestempel von dem Schlittenaggregat
zur Hin- und Herbewegung längs des Führungskanals angetrieben werden kann. Auch diese
Drehbewegung des Schlittenaggregates kann mittels eines steuerbaren Antriebs vorgenommen
werden.
[0005] Wenngleich die Umformmaschine gemäß der
EP 2 641 669 A1 im Vergleich mit älteren Lösungen bereits eine wesentliche Verkürzung der Rüstzeiten
beim Ein- oder Umrüsten der Umformmaschine zur Umformung eines Werkstücks mit sich
gebracht hat, so strebt die vorliegende Erfindung noch weitere Verbesserungen insbesondere
im Sinne der Verkürzung der Ein- und Umrüstzeiten und ferner im Sinne einer Reduzierung
der Werkzeugkosten an.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Umformmaschine mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie ferner ein Verfahren zu deren Betrieb vorgeschlagen.
[0007] Die erfindungsgemäße Umformmaschine, bei der es sich um eine Biegemaschine, einen
Stanz-/Biegeautomat oder dgl. handeln kann, umfasst
- einen Maschinenrahmen mit einer Montagewand,
- wenigstens ein an der Montagewand angeordnetes und wahlweise in verschiedenen Ausrichtpositionen
in einer Ausrichtungsebene einstellbares Schlittenaggregat zur Bewegung eines daran
vorderseitig abstehend befestigten Umformwerkzeugs, insbesondere Biegestempels, in
einer Bewegungsebene zu einer vorbestimmten Werkstückbeaufschlagungsstelle in einem
Umformzentrum, wobei die Anordnung so getroffen ist, dass zur Führung des Umformwerkzeugs
während des Umformbetriebs der Maschine kein vom Schlittenaggregat gesonderter Führungskanal
in der Bewegungsebene des Umformwerkzeugs zu dessen Führung an einander gegenüberliegenden
Seiten vorhanden ist, so dass der Arbeitsbewegungsweg des Umformwerkzeugs in dessen
Bewegungsebene richtungsmäßig durch die Positionierung und Ausrichtung des Schlittenaggregates
festgelegt ist, und
- eine Positionierkontrolleinrichtung zur Erfassung von Abweichungen des tatsächlichen
Ist-Arbeitsbewegungsweges des Umformwerkzeuges von dem vorbestimmten Soll-Arbeitsbewegungsweg
im Umformzentrum.
[0008] Bei dem Schlittenaggregat handelt es sich vorzugsweise um ein solches mit elektromotorischem
Antrieb, welches numerisch steuerbar ist, also um ein sog. NC-Schlittenaggregat oder
NC-Umformaggregat.
[0009] Ein Wesensmerkmal der vorliegenden Erfindung ist es, dass die Umformmaschine keine
Werkzeugführungsplatte oder Werkzeugplatte mit Führungskanälen in der Bewegungsebene
des Umformwerkzeugs aufweist, so dass das Umformwerkzeug bei seinen Hubbewegungen
hin zur Werkstückbeaufschlagungsstelle und zurück ausschließlich durch das Schlittenaggregat
geführt wird und der Arbeitsbewegungsweg des Umformwerkzeugs in dessen Bewegungsebene
somit allein durch die Positionierung und Ausrichtung des Schlittenaggregates festgelegt
ist. Das Umformzentrum umfasst den Raumbereich, der von dem Umformwerkzeug bei dessen
Arbeitshüben erreicht werden kann. Die Werkstückbeaufschlagungsstelle ist der Ort
im Umformzentrum, an dem das Umformwerkzeug bei seinem Arbeitshub mit dem zu bearbeitenden
Werkstück in Berührung kommt. Damit das Umformwerkzeug nach dem betreffenden Rüsten
der Maschine bei seinen Arbeitshüben möglichst stabil seinem vorbestimmten Arbeitsbewegungsweg
folgt, ist ein hinreichend ausgesteiftes Schlittenaggregat vorzusehen, welches eine
stabile, reproduzierbare Führung seines Stößels im Umformbetrieb der Umformmaschine
bietet. Damit werden die aus dem Stand der Technik bekannten Führungskanäle im Umformzentrum
und somit auch die damit ausgestalteten Werkzeugführungsplatten entbehrlich. Dies
ist ein wichtiger Ansatzpunkt der Erfindung. Der Verzicht auf die Werkzeugführungsplatte
bedeutet nicht nur die Einsparung eines normalerweise aufwändig herzustellenden, kompliziert
geformten Elementes sondern eröffnet Freiheiten in der Ausnutzung des Platzes im Umformzentrum.
Diese Freiheiten erlauben Vereinfachungen in der Geometrie und Anordnung von Werkzeugelementen
und insbesondere auch der Reduzierung der Anzahl von Werkzeugelementen, die für einen
jeweiligen Umformprozess zur Umformung eines Werkstücks erforderlich sind. Insbesondere
erlauben die größeren geometrischen Freiheiten der Gestaltung des Umformzentrums die
Nutzung von Werkzeugnormalien, welche zumindest gruppenweise auf gleich geformten
Rohlingen basieren und lediglich an ihren Werkstückbeaufschlagungsenden produktspezifisch
in Bezug auf ihre Aufgabe bei dem Umformprozess individualisiert sind.
[0010] Der Rückgriff auf solche Werkzeugnormalien erlaubt auch eine weitgehend einheitliche
Gestaltung der Ankopplungsmittel zwischen Werkzeug und Werkzeughalter des Stößels.
Dies kann in den meisten Fällen zu einer erheblichen Reduzierung der Werkzeugkosten
genutzt werden.
[0011] Die größeren geometrischen Freiheiten bei der Nutzung des Umformzentrums erlauben
auch eine flexiblere Wahl des Arbeitsbewegungsweges des Umformwerkzeugs. Dieser Aspekt
hat große Bedeutung im Falle einer erfindungsgemäßen Umformmaschine mit mehreren solchen
Schlittenaggregaten mit Umformwerkzeugen. Damit gestaltet sich auch die Planung eines
mit der Umformmaschine durchzuführenden Umformprozesses zur Herstellung eines bestimmten
Werkstücks flexibler und optimierungsfreundlicher.
[0012] Als angebauter Bestandteil der Umformmaschine oder zumindest als gesondert aufzubewahrendes
und im Bedarfsfall einsetzbares Zubehör ist die Positionierkontrolleinrichtung als
der Umformmaschine zugehörig vorgesehen. Sie ist dazu betreibbar, Abweichungen der
Positionierung bzw. Ausrichtung des Schlittenaggregates von einer Soll-Positionierung
und -ausrichtung des Schlittenaggregates durch Messung im Bereich des Umformzentrums
zu messen oder zu erfassen, so dass mittels der Positionierkontrolleinrichtung festgestellt
werden kann, ob das Umformwerkzeug im Umformzentrum und insbesondere an oder in der
unmittelbaren Umgebung der vorbestimmten Werkstückbeaufschlagungsstelle von seinem
vorbestimmten Soll-Arbeitsbewegungsweg abweicht. Wird eine solche Abweichung festgestellt,
so kann das Messergebnis dazu benutzt werden, das Umformwerkzeug hinsichtlich seiner
Positionierung und/oder Ausrichtung nachzustellen, so dass die Abweichung zumindest
verringert wird. Die Positionierkontrolleinrichtung ist auch ein nützliches Hilfsmittel
bei der Ein- oder Umrüstung der Umformmaschine und zwar zur Kontrolle der korrekten
Positionierung und Ausrichtung des Schlittenaggregates.
[0013] Vorzugsweise hat das Schlittenaggregat einen Montagesockel mittels welchem es in
einer gewünschten Basisposition an der Montageplatte fixierbar ist, wobei das Schlittenaggregat
ferner in der jeweiligen Basisposition relativ zu dem Montagesockel um eine senkrecht
zur Ausrichtungsebene verlaufende Drehachse drehbar ist, um einen jeweiligen Stellwinkel
des Umformwerkzeugs zu dessen Ausrichtung relativ zur Werkstückbeaufschlagungsstelle
einzustellen. Eine solche Positionier- und Verstellmöglichkeit eines Schlittenaggregates
ist seiner Art nach beispielsweise aus der bereits genannten
EP 2 641 669 A1 bekannt, so dass deren Offenbarungsgehalt insoweit durch die Bezugnahme hierin einbezogen
sein soll. Für die Belange der vorliegenden Erfindung ist es vorteilhaft, wenn zur
Ausrichtung des Schlittenaggregates um die Drehachse ein steuerbarer Drehantrieb vorgesehen
ist, welcher mit einer hohen Winkelauflösung zur gezielten Änderung des Stellwinkels
des Schlittenaggregates und somit des Umformwerkzeugs ausgestattet ist. Dies ermöglicht
es in vielen Fällen Abweichungen der Positionierung- und Ausrichtung des Schlittenaggregates
von einer vorbestimmten Soll-Positionierung und -ausrichtung in der Nähe der Werkstückbeaufschlagungsstelle
im Umformzentrum allein durch Änderung des Stellwinkels ohne Änderung der Basisposition
des Schlittenaggregates hinreichend zu korrigieren, und zwar auch dann, wenn das Schlittenaggregat
nicht exakt in seiner vorbestimmten Soll-Basisposition eingestellt sein sollte.
[0014] Wie an sich aus der bereits angesprochenen
EP 2 641 669 A1 bekannt, sollte das Schlittenaggregat verschiebbar an der Montageplatte gehalten
sein und vermittels des Montagesockels an verschiedenen Stellen der Montageplatte
in einer jeweiligen Basisposition fixierbar sein, und zwar mittels eines steuerbaren
Verstellantriebs. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die verschiedenen Stellen auf einer
Kreisbahn liegen, die das Umformzentrum gibt. Das Schlittenaggregat ist dann normalerweise
mit dem Umformwerkzeug voraus auf das Umformzentrum ausgerichtet. Dies gilt auch im
Falle mehrerer Schlittenaggregate an der Montageplatte. Damit sollen jedoch andere
Anordnungen der Schlittenaggregate nicht ausgeschlossen sein, z.B. Linearanordnungen,
an denen die Schlittenaggregate in einer geraden Reihe nebeneinander liegen.
[0015] Wie oben bereits angedeutet, kann die Umformmaschine gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
in einem Korrekturmodus betreibbar sein, in dem eine mittels der Positionierkontrolleinrichtung
erfasste Abweichung des Ist-Arbeitsbewegungsweges des Umformwerkzeugs relativ zu dem
Soll-Arbeitsbewegungsweg durch Änderung der Ausrichtung des Schlittenaggregates verringerbar
oder kompensierbar ist. Dies kann mit hinreichender Genauigkeit oft allein durch Drehen
des Schlittenaggregates um die senkrecht zur Bewegungsebene des Umformwerkzeugs verlaufende
Drehachse erfolgen. Die Erfassung eines Fehlers des Arbeitsbewegungsweges sollte stets
durch Messung im Umformzentrum nahe der Stelle erfolgen, an der das Umformwerkzeug
mit einem betreffenden Werkstück in Kontakt geraten soll. Hierdurch wird erreicht,
dass zumindest in dem Raumbereich, in dem es auf eine möglichst genaue Einhaltung
des Soll-Arbeitsbewegungsweges des Werkzeugs im Umformzentrum ankommt, die Abweichungen
mit einfachen Mitteln korrigiert werden können.
[0016] Die Korrektur der Ausrichtung des Schlittenaggregates kann automatisch gesteuert
mittels der dazu vorgesehenen steuerbaren Stellantriebsmittel erfolgen, insbesondere
mittels des steuerbaren Drehantriebs. Eine diesbezüglich automatische laufende Überwachung
der Einhaltung des Soll-Arbeitsbewegungsweges des Umformwerkzeuges im Umformzentrum
ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung möglich. Geeignete
Sensoren, wie etwa Linearencoder, magnetische Abstandssensoren oder induktive Abstandssensoren
oder dgl., können zur Erfassung der Abweichung von Ist-Positionen des Umformwerkzeuges
von Soll-Positionen zum Einsatz kommen.
[0017] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Positionierkontrolleinrichtung
eine optische Positionserfassungseinrichtung, vorzugsweise Bilderfassungseinrichtung
zur optischen, insbesondere bildweisen Erfassung von Ist-Positionen des Schlittenaggregates
oder/und des Umformwerkzeugs umfasst, wobei ferner Auswertemittel zur Auswertung zum
Zwecke der Erfassung von Abweichungen von zueinander zugeordneten Ist-Positionsdaten
und Soll-Positionsdaten als Basis für eine insbesondere automatische Positionierungs-
und Ausrichtungskorrektur des Schlittenaggregates vorgesehen sind. Die optische Positionserfassungseinrichtung
kann z.B. eine oder mehrere Fotozellen oder dergleichen als Sensoren aufweisen. In
ihrer Ausgestaltung als Bilderfassungseinrichtung kann sie beispielsweise einen oder
mehrere Kamerasensoren oder Kameras aufweisen. Gemäß einer Variante könnte die Bilderfassungseinrichtung
Standbilder im Sinne von Fotografien aufnehmen. Gemäß einer weiteren Variante könnte
die Bilderfassungseinrichtung dazu bestimmt und ausgestaltet sein, Bewegbilder im
Sinne von Filmsequenzen aufzunehmen, um den Arbeitsbewegungsweg des Umformwerkzeugs
beispielsweise während seiner Bewegung aufzunehmen. Die Soll-Positionsdaten können
in einem Speicher vorgehalten sein. Vorzugsweise werden auch diese Soll-Positionsdaten
auf der Basis von Bilddaten einer betreffenden Bilderfassungseinrichtung erzeugt.
Hierzu kann beispielsweise ein Referenzbild oder eine Referenzfilmsequenz insbesondere
vom Umformzentrum der ursprünglich präzise eingerüsteten Maschine aufgenommen werden,
wobei die Bilddaten nach entsprechender Auswertung dann als Soll-Positionsdaten bereitgestellt
werden können. Alternativ können die Soll-Positionsdaten auch computergenerierte Daten
sein, mit denen die optisch erfassten Ist-Positionsdaten automatisch verglichen werden.
[0018] Der Überwachungsprozess der Ist-Situation kann beispielsweise regelmäßig nach bestimmten
Zeitabständen automatisch erfolgen. Andererseits besteht auch die Möglichkeit den
Überwachungsprozess kontinuierlich insbesondere auch während eines Umformprozesses,
also während der normalen Arbeitsweise der Umformmaschine ablaufen zu lassen.
[0019] Bei Feststellung einer nicht mehr zu tolerierenden Abweichung des Ist-Arbeitsbewegungsweges
vom Soll-Arbeitsbewegungsweg im Umformzentrum kann dann ein automatischer Korrekturvorgang
erfolgen, in dem die Umformmaschine beispielsweise vorübergehend in einen Korrekturmodus
übergeht, um die Abweichung zu verringern bzw. zu kompensieren.
[0020] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer Umformmaschine nach der Erfindung ist
im Anspruch 4 dargelegt, wobei Ausgestaltungen dieser weiteren Ausführungsform in
den auf Anspruch 4 rückbezogenen Ansprüchen, insbesondere auch in den Ansprüchen 13
- 15 genannt sind
[0021] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Positionskorrektur des Schlittenaggregates
einer Umformmaschine nach Anspruch 2. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- Erfassen einer Abweichung des Ist-Arbeitsbewegungsweges des Umformwerkzeugs von einem
vorbestimmten Soll-Arbeitsbewegungsweg im Umformzentrum und
- Verdrehen des Schlittenaggregates um die Drehachse, so dass die Abweichung zumindest
verringert wird.
[0022] Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens geht davon aus, dass geringe Positionsabweichungen
des Schlittenaggregates allein durch Änderung des Stellwinkels durch Verdrehen des
Schlittenaggregates soweit korrigierbar sind, dass sie sich nach der Korrektur an
der Werkzeugbeaufschlagungsstelle im Umformzentrum nicht relevant auswirken. Das Nachstellen
des Stellwinkels durch Verdrehen des Schlittenaggregates um die Drehachse kann bei
hinreichender Auflösung des verwendeten steuerbaren Drehantriebs auf einfache Weise
präzise erfolgen.
[0023] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren nach Anspruch 19 zur Positionskorrektur
des Umformwerkzeugs einer Umformmaschine nach Anspruch 4, umfassend die Schritte:
- Erfassen einer Abweichung (A) des Ist-Arbeitsbewegungsweges des Umformwerkzeugs von
einem vorbestimmten Soll-Arbeitsbewegungsweg im Umformzentrum (9) und
- Verschieben des Justierrahmens (4B) längst der Justierbahn, so dass die Abweichung
(A) zumindest verringert wird.
[0024] Die Verfahren nach Anspruch 18 und Anspruch 19 können kombiniert werden, so dass
zur Verringerung der Abweichung (A) sowohl das Schlittenaggregat um seine Drehachse
verdreht wird, als auch der Justierrahmen längs der Justierbahn verschoben wird.
[0025] Vorzugsweise umfasst der Schritt des Erfassens einer Abweichung des Ist-Arbeitsbewegungsweges
des Umformwerkzeugs von einem vorbestimmten Soll-Arbeitsbewegungsweg das optische
Erfassen, insbesondere bildweise Erfassen von Ist-Positionen des Schlittenaggregates
oder/und des Umformwerkzeugs mittels einer optischen Positionserfassungseinrichtung,
vorzugsweise Bilderfassungseinrichtung - und das Vergleichen der dabei ermittelten
Daten mit Referenzdaten von zugeordneten Soll-Positionen des Schlittenaggregates oder/und
des Umformwerkzeugs.
[0026] Das Erfassen von Ist-Positionen des Umformwerkzeugs setzt nicht voraus, dass das
Umformwerkzeug tatsächlich während des Messvorgangs eingebaut ist. Es kann beispielsweise
auch ein Element einer Messeinrichtung, beispielsweise ein mit Markierungen ausgestattetes
Element anstelle des Umformwerkzeugs in dessen Position relativ zum Schlittenaggregat
angeordnet sein.
[0027] Möglichkeiten der Vorgehensweise des Erfassens von geometrischen Abweichungen von
Soll-Positionen, wie sie auch bei dem vorliegenden Verfahren eingesetzt werden können,
wurden vorstehend bereits im Zusammenhang mit der Umformmaschine erwähnt.
[0028] Vorzugsweise erfolgt die Einstellung oder Nachstellung des Stellwinkels des Schlittenaggregates
durch Verdrehen automatisch in Abhängigkeit von der ermittelten Abweichung des Ist-Arbeitsbewegungsweges
des Umformwerkzeugs von dem vorbestimmten Soll-Arbeitsbewegungsweg mittels eines steuerbaren
Drehantriebs.
[0029] Der Schritt des Erfassens einer Abweichung des Ist-Arbeitsbewegungsweges des Umformwerkzeugs
von einem vorbestimmten Soll-Arbeitsbewegungsweg kann gemäß einer Verfahrensvariante
laufend automatisch, vorzugsweise auch während des Umformbetriebs der Umformmaschine
erfolgen.
[0030] Durch die Möglichkeit der einfachen Überwachung und Korrektur von Abweichungen des
Umformwerkzeugs von seinem vorbestimmten Soll-Arbeitsweg kann ein weitgehend störungsfreier
und dauerhafter Betrieb der Umformmaschine unter Verzicht auf Werkzeugführungsplatten
bzw. Werkzeugplatten, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, gewährleistet
werden. Damit eröffnen sich Möglichkeiten einer optimierten Ausnutzung des Platzes
im Umformzentrum, also des Bereichs, in dem die Werkstückumformung stattfindet. Damit
einhergehend können einfacher geformte Werkzeuge als bisher zum Einsatz kommen, insbesondere
Werkzeuge, die auf standardisierten Grundformen basieren. Auch ist die Anzahl insbesondere
nicht bewegter Werkzeugelemente im Umformzentrum bei vielen Umformprozessen deutlich
geringer zu halten, als dies nach dem Stand der Technik für gleiche Umformaufgaben
möglich war.
[0031] Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt in einer Frontansicht eine gattungsgemäße Umformmaschine nach dem Stand der
Technik, wie sie in der EP 2 641 669 A1 näher erläutert ist.
- Figur 2a
- zeigt in Frontansicht einen das Umformzentrum umfassenden Bereich einer Umformmaschine
nach der Erfindung mit Umformwerkzeugen.
- Figur 2b
- zeigt den Maschinenbereich aus Figur 2a in entsprechender Perspektive, jedoch ohne
Umformwerkzeuge.
- Figur 3
- zeigt in einer Frontansicht ein Detail einer Umformmaschine nach der Erfindung, nämlich
ein Umformzentrum mit darauf ausgerichteten Schlittenaggregaten und mit einer Positionierkontrolleinrichtung
zur Erfassung von Abweichungen des tatsächlichen IstArbeitsbewegungsweges eines Umformwerkzeugs
von dem vorbestimmten Soll-Arbeitsbewegungsweg des Umformwerkzeugs an einer vorbestimmten
Stelle im Umformzentrum.
- Figur 4
- zeigt zur Erläuterung einer Korrekturoperation ein Detail einer Umformmaschine nach
der Erfindung in Frontansicht.
- Figuren 5a und 5b
- zeigen in einer perspektivischen Ausschnittsdarstellung ein weiteres Ausführungsbeispiels
der Erfindung mit einem Werkzeughalter, welcher einen Basisrahmen und einen relativ
dazu verschiebbaren Justierrahmen aufweist, wobei in Figur 5a der Justierrahmen in
Flucht zur Längserstreckung des zugeordneten Schlittenaggregates in einer Grundstellung
dargestellt ist, wohingegen er in Figur 5b seitlich aus dieser Grundstellung heraus
verschoben dargestellt ist.
[0032] Bei der in Figur 1 dargestellten, aus
EP 2 641 669 A1 bekannten Umformmaschine handelt es sich um einen Stanz-Biegeautomaten 1, der ein
Maschinengestell 3 mit einem Rahmen 5 und einer Montagewand 6, an welcher Umformaggregate
2 in einer Anordnung auf einem Kreis 7 montiert sind, aufweist. Bei den Umformaggregaten
2 handelt es sich um Schlittenaggregate mit axial vor- und zurückbewegbaren Stößeln
8, die an ihren zu einem Umformzentrum 9 ausgerichteten vorderen Enden Werkzeughalter
4 aufweisen, an denen Umformwerkzeuge 10 fixiert sind. Die Schlittenaggregate 2 weisen
elektronisch steuerbare Elektromotoren 11 als Antriebsmittel für den linearen Vorschub
und Rückhub der Stößel 8 und den daran vermittels der Werkzeughalter 4 angebrachten
Umformwerkzeugen 10 auf. Zwischen dem Elektromotor 11 und dem Stößel 8 weist das jeweilige
Schlittenaggregat 2 noch ein Getriebe, z.B. in Form eines Spindeltriebs, auf.
[0033] In dem Umformzentrum 9 weist die bekannte gattungsgemäße Umformmaschine 1 eine Werkzeugführungsplatte
13 auf, die mit Führungskanälen 15 für die Umformwerkzeuge 10 ausgestattet ist. Die
Führungskanäle liegen in einer Ausrichtebene der Schlittenaggregate 2, die parallel
zu der Montagewand 6 verläuft. Die Umformwerkzeuge, beispielsweise Biegestempel 10,
sind in den Führungskanälen 15 aufgenommen und darin stabil zur Ausführung ihrer Arbeitshübe
in Richtung Umformzentrum 9 und zurück geführt, so dass sie auf ihrem vorbestimmtem
Soll-Arbeitsbewegungsweg bei ihren Arbeitshüben während eines Umformprozesses bei
der Bearbeitung eines umzuformenden Werkstückes im Umformzentrum 9 verbleiben. Wie
bereits eingangs erwähnt, sind derartige Werkzeugführungsplatten 13 relativ komplex
geformt und für den jeweiligen speziellen anstehenden Umformprozess individuell ausgestaltet.
[0034] Es ist ersichtlich, dass beim Einrüsten der Umformmaschine 1 für eine bestimmte Umformaufgabe
die Schlittenaggregate 2 exakt so positioniert - und ausgerichtet werden müssen, dass
sie die Umformwerkzeuge 10 längs der Zwangsführungen durch die Führungskanäle 15 weitestgehend
klemmfrei vor- und zurückbewegen können.
[0035] Zur Erleichterung eines solchen Einrüstvorgangs können die Schlittenaggregate 2 auf
dem Anordnungskreis 7 automatisch in verschiedene Basispositionen verschoben werden.
Hierzu weisen sie Montagesockel 17 auf, die mit Eingriffsmitteln durch eine den Anordnungskreis
7 definierende Kreisnut hindurch die Montagewand 6 hintergreifen und in einer jeweiligen
Basisposition an der Montagewand 6 fixierbar sind. Zur Bewegung der Schlittenaggregate
2 entlang des Anordnungskreises 7 ist ein rückseitig der Montagewand 6 angeordneter,
steuerbarer Stellantrieb (nicht gezeigt) vorgesehen.
[0036] Jedes Schlittenaggregat 2 ist um eine senkrecht zur Bewegungsebene des zugehörigen
Umformwerkzeugs stehende Drehachse 16 relativ zu ihrem Montagesockel 17 drehbar, so
dass eine Stellwinkeleinstellung des betreffenden Umformwerkzeugs 10 ausgehend von
einer jeweiligen Basispositionierung des Schlittenaggregates 2 auf dem Anordnungskreis
7 möglich ist. (Dies ist für einige Schlittenaggregate 2 in Figur 1 durch Darstellung
in zwei Winkeleinstellungen angedeutet.) Hierzu hat jedes Schlittenaggregat 2 ein
Drehlager, welches an dem Montagesockel 17 vorgesehen ist. Zum Drehen der Schlittenaggregate
2 um ihre Drehachsen 16 weist die Umformmaschine 1 einen steuerbaren Drehantrieb (nicht
gezeigt) auf, mittels welchem jedes Schlittenaggregat 2 unabhängig von den anderen
Schlittenaggregaten 2 um seine Drehachse 16 gesteuert verdrehbar ist. Durch Verschieben
eines Schlittenaggregates 2 auf dem Anordnungskreis 7 in eine vorbestimmte Basisposition
und durch Verdrehen des Schlittenaggregates 2 in seiner Basisposition kann somit eine
gewünschte Positionierung und Ausrichtung des Schlittenaggregates 2 erfolgen, die
einen Antrieb des zugehörigen Umformwerkzeugs 10 längs der Zwangsführung 15 in der
Werkzeugführungsplatte 13 ermöglicht.
[0037] Abgesehen von der Anordnung und Verwendung einer Werkzeugführungsplatte 13 kann eine
Umformmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung die vorstehend erwähnten Merkmale
der Umformmaschine gemäß Figur 1 aufweisen. Im Unterschied zu der gattungsgemäßen
Umformmaschine nach Figur 1 wird bei einer Umformmaschine nach der Erfindung auf gesonderte
Führungskanäle für Umformwerkzeuge im Bereich des Umformzentrums verzichtet, so dass
der Arbeitsbewegungsweg jedes Umformwerkzeugs allein durch die Positionierung und
Ausrichtung des Schlittenaggregates bzw. des Umformwerkzeugs festgelegt ist.
[0038] Figur 2a zeigt das Umformzentrum 9 und dessen Umgebung einer im Übrigen entsprechend
der gattungsgemäßen Maschine aus Figur 1 ausgestalteten Umformmaschine nach der Erfindung,
wobei die Umformmaschine bereits mit betreffenden Werkzeugen eingerüstet ist.
[0039] Figur 2b zeigt den Maschinenabschnitt aus Figur 2a ohne Werkzeuge. Elemente in den
Figuren 2a und 2b und den weiteren Figuren, die Elementen der Figur 1 entsprechen,
sind mit korrespondierend gleichen Bezugszahlen gekennzeichnet. Erkennbar sind in
Figur 2a die mit ihren Umformwerkzeugen 10 auf ein Umformzentrum 9 ausgerichteten
Schlittenaggregate 2 bei den Umformwerkzeugen 10 handelt es sich um Biegestempel,
die frontseitig an den Stößeln 8 der Schlittenaggregate 2 befestigt sind und mittels
dieser Stößel 8 axial vor- und zurückbewegbar sind, um Arbeitshübe und Rückhübe auszuführen.
Dabei liegen sie nicht in Führungsnuten, sondern stehen frei nach vorn von den Stößeln
8 der Schlittenaggregate 2 ab. Der Arbeitsbewegungsweg des Biegestempels 10 eines
jeweiligen Schlittenaggregates 2 ist richtungsmäßig somit durch die Positionierung
und Ausrichtung des zugehörigen Schlittenaggregates 2 bestimmt.
[0040] Zusätzlich zu den bewegten Umformwerkzeugen 10 (Biegeschlitten 10) sind in dem Umformzentrum
9 noch feststehende Umformwerkzeuge 31 vorgesehen. Diese feststehenden Werkzeuge 31
sind auf einem rückwärtigen standardisierten Werkzeugträger 32 befestigt, der ein
vorgegebenes Nuten- und Gewinderaster zur Befestigung von feststehenden Werkzeugelementen
31 aufweist. Ein solcher Werkzeugträger 32 ist in Figur 2b gut zu erkennen. Er ist
fest mit der Montagewand 6 verbunden. Der Verzicht auf eine Werkzeugführungsplatte
mit Führungsnuten für bewegte Umformwerkzeuge bietet in vorteilhafter Weise Freiheiten
bei der Ausnutzung des Platzes im Bereich des Umformzentrums 9 und insbesondere auch
Freiheiten, was die Gestaltung sowohl der feststehenden als auch der bewegten Umformwerkzeuge
31, 10 anbelangt. Diese Vorteile werden bei Umformmaschinen nach der vorliegenden
Erfindung genutzt. Um zu vermeiden, dass die frei bewegten Umformwerkzeuge 10 aufgrund
von Einstellfehlern, Maschinentoleranzen, Alterung oder/und Verschleiß usw. bei ihren
Arbeitshüben von dem für sie in einem betreffenden Umformprozess vorbestimmten Arbeitsbewegungsweg
abweichen, ist gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass eine Positions- und
Ausrichtungsüberwachung mittels einer Positionierkontrolleinrichtung stattfindet.
Dieses kann nach bestimmten Zeitabständen oder laufend kontinuierlich erfolgen.
[0041] In Figur 3 ist eine Möglichkeit der Positionier- und Ausrichtkontrolle eines jeweiligen
Schlittenaggregates 2 (hier des Schlittenaggregates 2a) außerhalb des Umformbetriebes
der Umformmaschine gezeigt. Hierzu ist eine als Zubehör zur Umformmaschine zugehörige
Messeinrichtung 40 vorgesehen, welche temporär auf einem zentralen Dorn im Umformzentrum
9 um eine senkrecht zur Bewegungsebene des Umformwerkzeuges des betreffenden Schlittenaggregates
2a verlaufende Drehachse 42 drehbar angeordnet ist, um ein in seinem distalen Bereich
dem betreffenden Umformwerkzeug ähnelnden Ausrichtfinger 45 winkelmäßig zu verstellen.
Dieser Ausrichtfinger 45 ist längs einer Linearführung 43 orthogonal zu der Drehachse
42 und parallel zu der Bewegungsebene eines von dem betreffenden Schlittenaggregat
2a zu bewegenden Umformwerkzeugs linear bewegbar. Der Ausrichtfinger 45 hat somit
einen durch die Drehbarkeit der Messanordnung 40 bestimmten Rotationsfreiheitsgrad
und einen zusätzlichen, durch die Bewegbarkeit längs der Linearführung 43 bestimmten
Translationsfreiheitsgrad. Die Verstellung des Ausrichtfingers 45 sowie dessen Winkelausrichtung
ist mittels einer Messuhr 44 messbar, so dass die Ausrichtung eines betreffenden Umformwerkzeugs
dadurch erfasst werden kann, dass der Ausrichtfinger 45 axial zu dem Schlittenaggregat
2a in der Weise ausgerichtet wird, dass er die Ausrichtung annimmt, die ein an dem
Stößel 8 ordnungsgemäß fixiertes Umformwerkzeug 10 aufweist bzw. einnehmen würde.
Der Ausrichtfinger 45 liegt dabei in einer anderen Ebene als das ggf. darunter liegende
Umformwerkzeug 10, so dass er nicht mit dem Schlittenaggregat 2a an dessen vorderen
Stößelende oder einem ggf. daran angeordneten Umformwerkzeug kollidiert. In diesem
Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die dargestellte Positionier- und Ausrichtkontrolle
ohne eingebautes Umformwerkzeug des betreffenden Schlittenaggregates 2a funktionieren
kann, da der Ausrichtfinger 45 so ausgerichtet werden kann, dass er in die Richtung
weist, die das Umformwerkzeug einnehmen würde. Dabei werden die Winkel- und Verschiebungsdaten
des Ausrichtfingers 45 mittels der Messuhr 44 erfasst. Durch Vergleich mit Referenzdaten,
die die Soll-Positionierung und Ausrichtung des betreffenden Umformwerkzeug angeben,
kann festgestellt werden, ob das Schlittenaggregat 2a fehlerhaft positioniert bzw.
ausgerichtet ist und somit eine Abweichung des Arbeitsbewegungsweges des von dem Schlittenaggregat
2a zu bewegenden Umformwerkzeugs von dem Soll-Arbeitsbewegungsweg im Bereich des Umformzentrums
9 vorliegt. Liegt eine solche Abweichung vor, so kann durch Drehen des betreffenden
Schlittenaggregates 2a um seine Drehachse 16 eine Korrektur im Sinne der Verringerung
dieser Abweichung vorgenommen werden. Dies erfolgt vorzugsweise automatisch mittels
des steuerbaren Drehantriebs. Die Erfassung der Abweichung des Ist-Arbeitsbewegungsweges
des betreffenden Umformwerkzeugs vom Soll-Arbeitsbewegungsweg sollte nahe an dem Werkzeugbeaufschlagungspunkt
oder im Umformzentrum 9 erfolgen.
[0042] In Figur 4 ist ein Schlittenaggregat 2 mit durchgezogenen Linien in einer exakten
Soll-Positionierung und -Ausrichtung so dargestellt, dass ein bestimmungsgemäß an
dem Stößel 8 fixiertes Umformwerkzeug 10 die ihm zugeordnete Werkstückbeaufschlagungsstelle
50 im Umformzentrum 9 bei entsprechendem Vorwärtshub erreicht hat. Das Schlittenaggregat
2 ist hierzu mit seinem Montagesockel 10 in einer gewünschten Basisposition auf dem
Anordnungskreis 7 angeordnet - und durch Stellwinkeleinstellung durch Drehung um die
Drehachse 16 so zu dem Umformzentrum 9 ausgerichtet worden, dass das Umformwerkzeug
10 (im Beispielsfall ein Biegestempel) seinem Soll-Arbeitsbewegungsweg entlang der
strichpunktiert eingezeichneten Achse 52 bei den Arbeitshüben folgen kann. Die Achse
52 verläuft durch die Drehachse 70 und die Werkstückbeaufschlagungsstelle 50.
[0043] Mit gestrichelten Linien ist in Figur 4 dasselbe Schlittenaggregat 2 in fehlerhafter
Positionierung und Ausrichtung angedeutet. Dabei ist es um einen Betrag D gegenüber
der Soll-Basispositionierung auf dem Anordnungskreis 7 verschoben und überdies auch
hinsichtlich des Stellwinkels fehlerhaft ausgerichtet, so dass sein Umformwerkzeug
10 bei Hubbewegungen einen durch die Linie 54 gekennzeichneten Arbeitsbewegungsweg
folgen würde. Mit A ist in Figur 4 die Abweichung des Ist-Arbeitsbewegungsweges 54
des fehlerhaft eingestellten Schlittenaggregates 2 gegenüber dem längs der Achse 52
verlaufenden Soll-Arbeitsbewegungsweg gekennzeichnet, wobei diese Abweichung A zwischen
der Werkstückbeaufschlagungsstelle 50 auf der Achse 52 und der Stelle 55 auf der Achse
54 erfasst wurde. Die Stelle 55 auf der Achse 54 markiert den Punkt, den das Umformwerkzeug
mit einer bestimmten Stelle an seinem vorderen Ende erreicht, wenn der Hub des fehlerhaft
positioniert und ausgerichteten Schlittenaggregates 2 dem Hub des korrekt positionierten
und ausgerichteten Schlittenaggregates 2 entspricht, mit dem letzteres sein Umformwerkzeug
10 mit der entsprechenden Stelle an dessen vorderen Ende an die Werkstückbeaufschlagungsstelle
positioniert hat.
[0044] Zur Korrektur des Positions- und Ausrichtungsfehlers, also der Abweichung A, kann
das Schlittenaggregat 2 durch Drehen um seine um den Betrag D gegenüber der Soll-Lage
auf dem Anordnungskreis 7 verschobene Drehachse 16' verstellt werden, so dass die
Achse 54 mit der Achse 56 zusammenfällt, welche sich zwischen der Drehachse 16' und
dem Werkstückbeaufschlagungspunkt 50 in Figur 4 erstreckt. Damit ist die Positionierungsabweichung
D des Schlittenaggregates auf dem Anordnungskreis 7 nicht aufgehoben, was jedoch in
den meisten Fällen auch nicht erforderlich ist, da der neue Arbeitsbewegungsweg des
Umformwerkzeugs 10 längs der Achse 56 in der Umgebung der Werkstückbeaufschlagungsstelle
50 nur vernachlässigbar gering von dem Soll-Arbeitsbewegungsweg längs der Achse 52
abweicht, was in Figur 4 sehr gut zu erkennen ist. Es kann somit allein durch Stellwinkeländerung
B eine hinreichend korrekte Positions- und Ausrichtungskorrektur des Arbeitsbewegungsweges
des Umformwerkzeugs 10 durchgeführt werden. Dies ist insbesondere steuerungstechnisch
vorteilhaft, da lediglich der Drehantrieb des Schlittenaggregates 2 zu einem solchen
Fehlerausgleich anzusteuern ist. Eine Stellwinkeländerung B kann daher rasch und zuverlässig
mit gewünschtem Fehlerkorrekturerfolg durchgeführt werden.
[0045] Die Erfassung der Abweichung A oder eines damit korrespondierenden Abweichungsmaßes
in Figur 4 kann mit den unter Bezugnahme auf Figur 3 erläuterten Maßnahmen erfolgen.
Bevorzugt wird jedoch eine automatische Erfassung und Bestimmung der erforderlichen
Stellwinkeländerung B mittels dazu geeigneter Mess- und Auswertungsmittel.
[0046] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Erfassung der Position und Ausrichtung der Schlittenaggregate 2 optisch durch
Bildaufnahme mittels wenigstens einer Kamera erfolgt, die zumindest das Umformzentrum
9 und seine Umgebung erfasst. Durch Auswertung der Bilddaten und Vergleich mit entsprechenden
Soll-Daten können dann Positions- und Ausrichtfehler der Schlittenaggregate 2 festgestellt
werden, um sie schließlich in der schon erläuterten Weise korrigieren zu können.
[0047] Ein ebenfalls bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Umformmaschine 1 nach der Erfindung
ist ausschnittsweise in den Figuren 5a und 5 b dargestellt. Dieses Ausführungsbeispiel
kann einige oder sämtliche Merkmale der vorstehend bereits erläuterten Ausführungsbeispiele
aufweisen und hat als zusätzliche Besonderheit einen geteilten Werkzeughalter 4 mit
einem Basisrahmen 4 A, der fest mit dem linear verschiebbaren Stößel 8 des Schlittenaggregates
2 an dessen vorderen Ende verbunden ist, und mit einem Justierrahmen 4B, der an dem
Basisrahmen zur Ausführung von Justierbewegungen relativ zu dem Schlittenaggregat
2 längs einer im Beispielsfall geradlinigen Justierbahn quer zur Längserstreckung
52 des Schlittenaggregates 2 in dessen Ausrichtungsebene oder parallel dazu verschiebbar
geführt ist. In Figur 5a ist der Justierrahmen 4B in einer Grundstellung an dem Basisrahmen
4A dargestellt, in der er im Wesentlichen in Flucht zur Längserstreckung 52 des Schlittenaggregates
2 angeordnet ist. In Figur 5b ist der Justierrahmen 4B aus seiner Grundstellung heraus
längs der Justierbahn verschoben dargestellt, so dass er relativ zu dem Schlittenaggregat
2 seitlich versetzt ist. An dem Justierrahmen 4B ist ein Werkzeugadapter 57 vorgesehen,
der zur Aufnahme und Fixierung eines betreffenden Umformwerkzeugs (in Figuren 5a und
5b nicht gezeigt) dient, so dass das Umformwerkzeug z.B. längs der Werkzeugausrichtachse
53 ausgerichtet an den Justierrahmen 4B fixiert ist.
[0048] Zur Führung des Justierrahmens 4B an dem Basisrahmen 4A des Werkzeughalters 4 weisen
der Basisrahmen wir A und der Justierrahmen 4B einander komplementäre Führungsprofile
58,59 auf. Die Justierrahmen 4B kann in jeder gewünschten Justierstellung auf seiner
begrenzten linearen Justierbahn mittels einer Klemmschraubenanordnung 60 fixiert werden.
[0049] Im Beispielsfall der Figuren 5a und 5b ist die Justierbahn geradlinig ausgebildet.
In Varianten des hier betrachteten Ausführungsbeispiels könnten die einander komplementäre
Führungsprofile des Basisrahmens und des Justierrahmens des Werkzeughalters alternativ
so geformt sein, dass auch schräg zur Längserstreckung des Schlittenaggregates verlaufende
oder gekrümmte, bspw. bogenförmige Justierbahnen vorliegen, längst denen der Justierrahmen
relativ zum Basisrahmen des Werkzeughalters verschiebbar ist.
[0050] Das Maß der Verschiebung des Justierrahmens 4B kann beispielsweise durch einen oder
mehrere seitliche Anschläge für den Justierrahmen 4B oder ein daran bereits vorgesehenen
Umformwerkzeug an der Montagewand 6 oder einer daran vorgesehenen Werkzeugträgerplatte
32 für unbewegte Werkzeuge begrenzt bzw. festgelegt sein. Solche Anschläge können
beispielsweise von einem oder mehreren Steckstiften gebildet sein, die in Löchern
eines Lochrasters an der Montagewand bzw. an dem Werkzeugträger eingesteckt sind.
Es können hierzu Steckstifte mit unterschiedlichen Durchmessern oder/und Steckstifte
mit exzentrischen Umfangskonturen vorgehalten sein, um Abstandsvariationen der Anschläge
nutzen zu können. Die Anschlagstifte können nach dem Einrüsten der Umformmaschine,
d.h. nach entsprechender Einstellung des oder der Umformwerkzeuge gegebenenfalls entfernt
werden. In anderen Fällen können solche Anschläge auch als einseitige seitliche Führungsmittel
für das betreffende Umformwerkzeug an der Montagewand oder einer daran gegebenenfalls
vorgesehenen Platte auch während der späteren Umformprozesse verbleiben.
[0051] Die Verschiebbarkeit des Justierrahmens 4B relativ zu dem Schlittenaggregat 2 stellt
somit einen weiteren Freiheitsgrad zur Korrektur von Abweichungen A des Ist-Arbeitsbewegungsweges
eines an dem Justierrahmen 4B bestimmungsgemäß anzuordnenden Umformwerkzeugs 10 relativ
zu dessen Soll-Arbeitsbewegungsweg dar.
[0052] Ist das zugeordnete Schlittenaggregat in eine gewünschte Basisposition auf dem Anordnungskreis
7 an der Montagewand 6 bewegt- und dort fixiert worden, besteht die Möglichkeit das
Schlittenaggregat 2 um seine Drehachse 16 in eine gewünschte Ausrichtstellung hin
zu dem Umformzentrum 9 zu drehen. Falls gewünscht und erforderlich kann dann noch
der Justierrahmen 4B des Werkzeughalters 4 relativ zu dem Schlittenaggregat 2 längs
der Justierbahn verschoben werden. Dies kann insgesamt oder teilweise manuell oder
gemäß einer (nicht gezeigten) Weiterbildung des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 5a
und 5b automatisch mittels betreffender Stellantriebe und unter Kontrolle einer Steuereinrichtung
erfolgen. Auf diese Weise ist somit ein an dem Justierrahmen 4B anzuordnendes Umformwerkzeug
einzustellen, sodass es seine Umformaufgabe im Umformprozess präzise durchführen kann.
[0053] Sollte eine betreffende Positionierkontrolleinrichtung Abweichungen des Ist-Arbeitsbewegungsweges
eines an dem Justierrahmen 4B bestimmungsgemäß angeordneten Umformwerkzeugs relativ
zu dessen Soll-Arbeitsbewegungsweg im Umformzentrum 9 feststellen, so kann in einem
Korrekturmodus der Umformmaschine 1 eine Korrektureinstellung des Umformwerkzeugs
unter Nutzung des Drehfreiheitsgrades des Schlittenaggregates 2 um dessen Drehachse
16 oder/und unter Nutzung des Verschiebefreiheitsgrades des Justierrahmens 4B relativ
zu dem Schlittenaggregat 2 durchgeführt werden.
[0054] Der Ist-Arbeitsbewegungsweg des Umformwerkzeugs kann gemäß einer Variante der Erfindung
stets mittels der Positionierkontrolleinrichtung auf Abweichungen vom Soll-Arbeitsbewegungsweg
überwacht werden, so dass auch eine laufende bedarfsweise automatische Korrektur in
der geschilderten Weise durch Drehen des Schlittenaggregates oder/und durch Verschieben
des Justierrahmens möglich sein kann.
[0055] Der Möglichkeit der Einstellung eines Umformwerkzeuges durch Verschieben eines betreffenden
Schlittenaggregates längs einer Führung an der Montagewand in eine Basisposition,
durch Drehen der Schlittenaggregates um eine Drehachse zur Wahl eines Stellwinkels
und durch Verschieben eines betreffenden Justierrahmens eines Werkzeughalters längs
einer Justierbahn relativ zu dem Schlittenaggregat in der oben erläuterten Weise kann
eigenständige erfinderische Bedeutung auch in der Anwendung bei gattungsgemäßen Umformmaschinen
zukommen, also auch bei Umformmaschinen mit Führungskanälen für Umformwerkzeuge im
Umformzentrum gemäß Figur 1, wobei entsprechende geteilte Werkzeughalter mit verschiebbaren
Justierrahmen vorzusehen wären. Die Anmelderin behält sich vor, auf diesen Aspekt
eine gesonderte Teilanmeldung zu richten und darin Vorrichtungs- oder/und Verfahrensaspekte
aufzugreifen. Auch diesbezüglich kommt ganz oder teilweises manuelles Verschieben
bzw. Drehen des Schlittenaggregates bzw. des Justierrahmens infrage. Wobei eine bevorzugte
Ausführungsform eine automatische Einstellung mittels gesteuerter Stellantriebe vorsieht.
1. Umformmaschine, insbesondere Biegemaschine, umfassend
- einen Maschinenrahmen mit einer Montagewand (6),
- wenigstens ein an der Montagewand (6) angeordnetes und wahlweise in verschiedenen
Ausrichtpositionen in einer Ausrichtungsebene einstellbares Schlittenaggregat (2)
zur Bewegung eines daran vorderseitig abstehend befestigten Umformwerkzeugs (10),
insbesondere Biegestempels, in einer Bewegungsebene zu einer vorbestimmten Werkstückbeaufschlagungsstelle
(50) in einem Umformzentrum (9), wobei die Anordnung so getroffen ist, dass zur Führung
des Umformwerkzeugs (10) während des Umformbetriebs der Maschine kein vom Schlittenaggregat
(2) gesonderter Führungskanal in der Bewegungsebene des Umformwerkzeugs (10) vorhanden
ist, so dass der Arbeitsbewegungsweg des Umformwerkzeugs (10) in dessen Bewegungsebene
richtungsmäßig durch die Positionierung und Ausrichtung des Schlittenaggregates (2)
bzw. eines ggf. daran zur Halterung des Umformwerkzeugs (10) vorgesehenen Werkzeughalters
(4) festgelegt ist, und
- eine Positionierkontrolleinrichtung (40) zur Erfassung von Abweichungen des tatsächlichen
Ist-Arbeitsbewegungsweges des Umformwerkzeugs von dem vorbestimmten Soll-Arbeitsbewegungsweg
im Umformzentrum (9).
2. Umformmaschine nach Anspruch 1, wobei das Schlittenaggregat vermittels eines Montagesockels
(17) in einer Basisposition an der Montagewand (6) fixierbar ist und in der Basisposition
relativ zu dem Montagesockel (17) um eine senkrecht zur Ausrichtungsebene verlaufende
Drehachse (16) drehbar ist, um einen jeweiligen Stellwinkel des Umformwerkzeugs (10)
zu dessen Ausrichtung relativ zur Werkstückbeaufschlagungsstelle (50) einzustellen.
3. Umformmaschine nach Anspruch 2, wobei ein steuerbarer Drehantrieb zum Verdrehen des
Schlittenaggregates (2) um die Drehachse (16) zur gezielten Änderung des Stellwinkels
des Umformwerkzeugs (10) vorgesehen ist.
4. Umformmaschine nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Umformwerkzeug
an einem Werkzeughalter (4) fixiert ist, der an dem Schlittenaggregat (2) angeordnet-
und zusammen mit dem Umformwerkzeug von dem Schlittenaggregat (2) zur Bewegung antreibbar
ist, wobei der Werkzeughalter (4) einen direkt mit dem Schlittenaggregat verbundenen
Basisrahmen (4A) und einen daran zur Ausführung von Justierbewegungen relativ zu dem
Schlittenaggregat (2) längs einer Justierbahn verschiebbar geführten Justierrahmen
(4B) aufweist, an dem das Umformwerkzeug angeordnet ist.
5. Umformmaschine nach Anspruch 4, wobei die Justierbahn geradlinig und quer, vorzugsweise
orthogonal zu einer Längsachse (52') des Schlittenaggregates (2) verläuft.
6. Umformmaschine nach Anspruch 4 oder 5, wobei der Justierrahmen (4B) mittels einer
steuerbaren Werkzeughalter-Stelleinrichtung relativ zu dem Basisrahmen (4A) längs
der Justierbahn verschiebbar ist.
7. Umformmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 2 - 6, wobei das Schlittenaggregat
(2) vermittels des Montagesockels (17) an verschiedenen Stellen der Montagewand (6)
in einer jeweiligen Basisposition fixierbar ist.
8. Umformmaschine nach Anspruch 7, wobei ein steuerbarer Verstellantrieb zum geführten
Verschieben des Schlittenaggregates (2) zu verschiedenen Stellen der Montagewand (6)
vorgesehen ist.
9. Umformmaschine nach Anspruch 7 oder 8, wobei die verschiedenen Stellen auf einer Kreisbahn
(7) liegen, die das Umformzentrum (9) umgibt.
10. Umformmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 1-9, wobei sie in einem Korrekturmodus
betreibbar ist, in dem eine mittels der Positionierkontrolleinrichtung (40) erfasste
Abweichung (A) des Ist-Arbeitsbewegungsweges des Umformwerkzeugs relativ zu dem Soll-Arbeitsbewegungsweg
durch Änderung der Ausrichtung des Schlittenaggregates (2) verringerbar oder kompensierbar
ist.
11. Umformmaschine nach Anspruch 10, wobei sie in dem Korrekturmodus dazu eingerichtet
ist, die Änderung der tatsächlichen Ausrichtung des Schlittenaggregates (2) zur Verringerung
oder Kompensation der Abweichung (A) des Ist-Arbeitsbewegungsweges von dem Soll-Arbeitsbewegungsweg
des Umformwerkzeugs (10) durch Drehen des Schlittenaggregates (2) um die Drehachse
(16) zu ermöglichen.
12. Umformmaschine nach Anspruch 11 und Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie in dem Korrekturmodus dazu eingerichtet ist, das Schlittenaggregat (2) um die
Drehachse (16) automatisch gesteuert mittels des steuerbaren Drehantriebs zu drehen,
um die Abweichung (A) des Ist-Arbeitsbewegungsweges des Umformwerkzeugs von dessen
Soll-Arbeitsbewegungsweg in der Nähe der Werkstückbeaufschlagungsstelle im Umformzentrum
(9) zu verringern.
13. Umformmaschine nach Anspruch 4 oder einem darauf bezogenen Anspruch, wobei sie in
einem Korrekturmodus betreibbar ist, in dem eine mittels der Positionierkontrolleinrichtung
(40) erfasste Abweichung (A) des Ist-Arbeitsbewegungsweges des Umformwerkzeugs (10)
relativ zu dem Soll-Arbeitsbewegungsweg durch Verschieben des Justierrahmens (4B)
relativ zu dem Basisrahmen (4A) des Werkzeughalters (4) verringerbar oder kompensierbar
ist.
14. Umformmaschine nach Anspruch 10 und Anspruch 13, wobei sie in dem Korrekturmodus dazu
eingerichtet ist, die Änderung der tatsächlichen Ausrichtung des Schlittenaggregates
(2) zur Verringerung oder Kompensation der Abweichung (A) des Ist-Arbeitsbewegungsweges
von dem Soll-Arbeitsbewegungsweg des Umformwerkzeugs (10) durch Drehen des Schlittenaggregates
(2) um die Drehachse (16) oder/und durch Verschieben des Justierrahmens (4B) relativ
zu dem Basisrahmen (4A) des Werkzeughalters (4) verringerbar oder kompensierbar ist.
15. Umformmaschine nach Anspruch 14, wobei die Drehung des Schlittenaggregates (2) um
die Drehachse (16) oder/und die Verschiebung des Justierrahmens (4B) relativ zu dem
Basisrahmen (4A) des Werkzeughalters (4) automatisch mittels eines oder mehrerer Stellantriebe
unter Kontrolle einer Steuereinrichtung durchführbar ist.
16. Umformmaschine nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Positionierkontrolleinrichtung
eine optische Positionserfassungseinrichtung, vorzugsweise eine Bilderfassungseinrichtung
zur optischen, insbesondere bildweisen Erfassung von Ist-Positionen des Schlittenaggregates
(2) oder/und des Umformwerkzeugs (10) umfasst, wobei ferner Auswertemittel zur Auswertung
zum Zwecke der Erfassung von Abweichungen von zueinander zugeordneten Ist-Positionsdaten
und Soll-Positionsdaten als Basis für eine insbesondere automatische Ausrichtungskorrektur
des Schlittenaggregates (2) bzw. Umformwerkzeugs (10) vorgesehen sind.
17. Umformmaschine nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Schlittenaggregat
(2) einen steuerbaren elektromotorischen Antrieb aufweist und als NC-Aggregat ausgebildet
ist.
18. Verfahren zur Positionskorrektur des Umformwerkzeugs einer Umformmaschine nach Anspruch
2, umfassend die Schritte:
- Erfassen einer Abweichung (A) des Ist-Arbeitsbewegungsweges des Umformwerkzeugs
von einem vorbestimmten Soll-Arbeitsbewegungsweg im Umformzentrum (9) und
- Verdrehen des Schlittenaggregates (2) um die Drehachse (16), so dass die Abweichung
(A) zumindest verringert wird.
19. Verfahren zur Positionskorrektur des Umformwerkzeugs einer Umformmaschine nach Anspruch
4, umfassend die Schritte:
- Erfassen einer Abweichung (A) des Ist-Arbeitsbewegungsweges des Umformwerkzeugs
von einem vorbestimmten Soll-Arbeitsbewegungsweg im Umformzentrum (9) und
- Verschieben des Justierrahmens (4B) längst der Justierbahn, so dass die Abweichung
(A) zumindest verringert wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18 und nach Anspruch 19, wobei zur Verringerung der Abweichung
(A) sowohl das Schlittenaggregat (2) um seine Drehachse (16) verdreht wird als auch
der Justierrahmen (4A) längs der Justierbahn verschoben wird.