[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement und einen mit dem Sicherheitselement
ausgestatteten Datenträger, z.B. ein Wertdokument wie etwa eine Banknote.
[0002] Datenträger, wie etwa Wert- oder Ausweisdokumente, oder andere Wertgegenstände, wie
etwa Markenartikel, werden zur Absicherung oft mit Sicherheitselementen versehen,
die eine Überprüfung der Echtheit der Datenträger gestatten und die zugleich als Schutz
vor unerlaubter Reproduktion dienen.
[0003] In diesem Zusammenhang sind (Durchsichts-)Sicherheitselemente mit mehrschichtigen
Dünnschichtelementen bekannt, die bei Betrachtung im Auflicht, d.h. in Reflexion,
in einer ersten Farbe erscheinen und bei Betrachtung im Durchlicht, d.h. in Transmission,
in einer zweiten Farbe erscheinen. Die
WO 2011/082761 A1 beschreibt ein Dünnschichtelement mit Mehrschichtstruktur, das bei der Betrachtung
im Auflicht goldfarben und bei der Betrachtung im Durchlicht blau erscheint. Die Mehrschichtstruktur
beruht auf zwei semitransparenten Spiegelschichten und einer zwischen den zwei Spiegelschichten
angeordneten dielektrischen Abstandsschicht.
[0004] Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitselement
der eingangs genannten Art mit hoher Fälschungssicherheit und attraktivem visuellen
Erscheinungsbild anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen definierten Merkmalskombinationen
gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Zusammenfassung der Erfindung
[0006]
- 1. (Erster Aspekt der Erfindung) Sicherheitselement zur Absicherung von Wertdokumenten,
umfassend ein transparentes Trägersubstrat, eine semitransparente metallische Schicht,
die bei der Betrachtung im Auflicht in einer ersten visuell erkennbaren Farbe erscheint,
und eine die Vorderseite des Sicherheitselements definierende, drucktechnisch mittels
einer Effektpigment-Zusammensetzung erhältliche semitransparente Funktionsschicht,
die bei der Betrachtung im Auflicht in einer zweiten visuell erkennbaren Farbe erscheint
und bei der Betrachtung des Sicherheitselements im Durchlicht, sowohl von der Vorderseite
her als auch von der Rückseite her, in einer dritten visuell erkennbaren Farbe erscheint.
- 2. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach Absatz 1, wobei das Sicherheitselement
in der Reihenfolge den folgenden Schichtaufbau aufweist:
- transparentes Trägersubstrat;
- semitransparente metallische Schicht;
- semitransparente Funktionsschicht.
- 3. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach Absatz 1 oder 2, wobei die Effektpigment-Zusammensetzung
auf einem Bindemittel und auf Pigmenten basiert, die von Ende-zu-Ende eine längste
Abmessung in einem Bereich von 15 nm bis 1000 nm aufweisen und auf einem von der Gruppe
bestehend aus Cu, Ag, Au, Zn, Cd, Ti, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Ru, Rh, Pd, Os, Ir und Pt
gewählten Übergangsmetall beruhen.
- 4. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach Absatz 3, wobei die Effektpigment-Zusammensetzung
auf einem Bindemittel und auf Silber-Pigmenten basiert.
- 5. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach Absatz 3 oder 4, wobei das Bindemittel
auf Cellulosenitrat beruht.
- 6. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einem der Absätze 1 bis 5, wobei
die semitransparente metallische Schicht eine Aluminium-Schicht ist.
- 7. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einem der Absätze 1 bis 6, wobei
- das Sicherheitselement bei der Betrachtung der semitransparenten metallischen Schicht
im Auflicht silbern erscheint;
- das Sicherheitselement bei der Betrachtung der semitransparenten Funktionsschicht
im Auflicht goldfarben erscheint; und
- das Sicherheitselement bei der Betrachtung im Durchlicht, von der Vorderseite her
oder von der Rückseite her, bläulich erscheint.
- 8. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einem der Absätze 1 bis 6, wobei
- das Sicherheitselement bei der Betrachtung der semitransparenten metallischen Schicht
im Auflicht silbern erscheint;
- das Sicherheitselement bei der Betrachtung der semitransparenten Funktionsschicht
im Auflicht metallisch, rosafarben erscheint; und
- das Sicherheitselement bei der Betrachtung im Durchlicht, von der Vorderseite her
oder von der Rückseite her, bläulich erscheint.
- 9. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einem der Absätze 1 bis 8, wobei
die semitransparente Funktionsschicht in Form von Zeichen oder in Form eines Musters
erzeugt ist.
- 10. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einem der Absätze 1 bis 9,
wobei zwischen dem transparenten Trägersubstrat und der semitransparenten Funktionsschicht
eine Prägelackschicht vorliegt, die insbesondere eine diffraktive Struktur bildende
Reliefstruktur und/oder eine Mikrospiegelanordnung bildende Reliefstruktur aufweist.
- 11. (Zweiter Aspekt der Erfindung) Datenträger mit einem Sicherheitselement nach einem
der Absätze 1 bis 10.
- 12. (Bevorzugte Ausgestaltung) Datenträger nach Absatz 11, wobei der Datenträger ein
Wertdokument, wie etwa eine Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, Polymerbanknote
oder Folienverbundbanknote, oder Ausweiskarte ist.
- 13. (Bevorzugte Ausgestaltung) Datenträger nach Absatz 11 oder 12, wobei das Sicherheitselement
oberhalb eines im Datenträgersubstrat gebildeten Fensterbereichs angeordnet ist. Der
Fensterbereich kann insbesondere mittels einer Aussparung bzw. Durchbrechung im Datenträgersubstrat,
z.B. ein Papiersubstrat, erzeugt sein.
- 14. (Bevorzugte Ausgestaltung) Datenträger nach einem der Absätze 11 bis 13, wobei
das Datenträgersubstrat im Bereich des Sicherheitselements Bereiche mit erhöhter Lichttransmission
und Bereiche mit verringerter Lichttransmission aufweist.
- 15. (Bevorzugte Ausgestaltung) Datenträger nach Absatz 14, wobei das Datenträgersubstrat
ein Papiersubstrat ist und die Bereiche mit erhöhter Lichttransmission mittels verdünnter
Papier-Bereiche gebildet sind und die Bereiche mit verringerter Lichttransmission
mittels verdickter Papier-Bereiche gebildet sind.
- 16. (Bevorzugte Ausgestaltung) Datenträger nach Absatz 14, wobei die Bereiche mit
verringerter Lichttransmission durch mit opaker Farbe bedruckte Bereiche des Datenträgersubstrats
gebildet sind und die Bereiche mit erhöhter Lichttransmission unbedruckte Bereiche
des Datenträgersubstrats sind.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
[0007] Bei dem in der vorliegenden Beschreibung genannten Wertdokument kann es sich um eine
Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, eine Polymerbanknote oder eine Folienverbundbanknote,
um eine Aktie, eine Anleihe, eine Urkunde, einen Gutschein, einen Scheck, eine hochwertige
Eintrittskarte, aber auch um eine Ausweiskarte, wie etwa eine Kreditkarte, eine Bankkarte,
eine Barzahlungskarte, eine Berechtigungskarte, einen Personalausweis oder eine Passpersonalisierungsseite
handeln.
[0008] Eine Betrachtung im Auflicht ist im Sinne dieser Erfindung eine Beleuchtung des Sicherheitselements
von einer Seite und eine Betrachtung des Sicherheitselements von derselben Seite.
Eine Betrachtung im Auflicht liegt somit beispielsweise dann vor, wenn die Vorderseite
des Sicherheitselements beleuchtet und auch betrachtet wird.
[0009] Eine Betrachtung im Durchlicht ist im Sinne dieser Erfindung eine Beleuchtung eines
Sicherheitselements von einer Seite und eine Betrachtung des Sicherheitselements von
einer anderen Seite, insbesondere der gegenüberliegenden Seite. Eine Betrachtung im
Durchlicht liegt somit beispielsweise dann vor, wenn die Rückseite des Sicherheitselements
beleuchtet und die Vorderseite des Sicherheitselements betrachtet wird. Das Licht
scheint somit durch das Sicherheitselement hindurch.
[0010] Das erfindungsgemäße Sicherheitselement kann z.B. als Patch bzw. Etikett, als (Endlos-)Streifen
oder als (Endlos-)Faden vorliegen.
[0011] Das mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement auszustattende Datenträgersubstrat
des Datenträgers ist insbesondere ein Papiersubstrat oder ein Papier-ähnliches Substrat,
ein Polymersubstrat, ein Papier/Folie/Papier-Verbundsubstrat oder ein Folie/Papier/Folie-Verbundsubstrat.
Ein mit einem Fensterbereich versehenes Wertdokument oder Sicherheitspapier kann im
Falle eines Papier-Substrats, eines Papier/Folie/Papier-Verbundsubstrats oder eines
Folie/Papier/Folie-Verbundsubstrats z.B. mittels einer durchgehenden Aussparung innerhalb
der Papierschicht(en) erzeugt werden. Alternativ kann die Papierschicht mittels einer
geeigneten Flüssigkeit, z.B. mittels wässriger Schwefelsäurelösung, in einem bestimmten
Bereich transparent gemacht werden. Im Falle eines auf einem transparenten Polymersubstrat
basierenden Wertdokuments kann ein Fensterbereich z.B. mittels deckungsgleicher Aussparungen
in den auf der Vorder- und Rückseite des Polymersubstrats aufgebrachten opaken Druckschichten
erzeugt werden.
[0012] Die semitransparente metallische Schicht, die bei der Betrachtung im Auflicht in
einer ersten visuell erkennbaren Farbe erscheint, ist bevorzugt eine Aluminium-Schicht
oder eine Silber-Schicht, wobei Aluminium insbesondere bevorzugt wird. Die erste visuell
erkennbare Farbe ist bevorzugt silberfarben. Die Schichtdicke der semitransparenten
metallischen Schicht ist im Falle von Aluminium vorzugsweise in einem Bereich von
10 nm bis 50 nm, weiter bevorzugt 20 nm bis 40 nm und insbesondere bevorzugt 25 nm
bis 35 nm. Die Schichtdicke der semitransparenten metallischen Schicht beträgt z.B.
28 nm.
[0013] Die drucktechnisch mittels einer Effektpigment-Zusammensetzung erhältliche semitransparente
Funktionsschicht, die bei der Betrachtung im Auflicht in einer zweiten visuell erkennbaren
Farbe erscheint und bei der Betrachtung des Sicherheitselements im Durchlicht, sowohl
von der Vorderseite her als auch von der Rückseite her, in einer dritten visuell erkennbaren
Farbe erscheint, weist beispielsweise den folgenden Auflicht/Durchlicht-Farbwechsel
auf: Gold/Blau-Farbwechsel, metallisch-rosafarben/Blau-Farbwechsel. Druckschichten
auf Basis einer Effektpigment-Zusammensetzung, die bei der Betrachtung im Auflicht
eine andere Farbe wie bei der Betrachtung im Durchlicht zeigt, insbesondere einen
Gold/Blau-Farbwechsel, werden z.B. in der
WO 2011/064162 A2 beschrieben. Die Pigmente weisen bevorzugt von Ende-zu-Ende eine längste Abmessung
("longest dimension of edge length") in einem Bereich von 15 nm bis 1000 nm auf und
beruhen auf einem Übergangsmetall, das von der Gruppe bestehend aus Cu, Ag, Au, Zn,
Cd, Ti, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Ru, Rh, Pd, Os, Ir und Pt gewählt ist. Das Übergangsmetall
ist bevorzugt Ag, d.h. Silber. Das Aspektverhältnis (d.h. das Verhältnis der längsten
Abmessung von Ende-zu-Ende bezogen auf die Dicke) ist vorzugsweise mindestens 1,5,
insbesondere in einem Bereich von 1,5 bis 300. Das Verhältnis des Bindemittels zu
Metallpigment ist vorzugsweise unterhalb von 10:1, insbesondere unterhalb 5:1. In
Abhängigkeit von der Wahl des Aspektverhältnisses des Pigments, seiner längsten Abmessung
von Ende-zu-Ende und der Einstellung des Pigment/Bindemittel-Verhältnisses lässt sich
die Farbe bei Betrachtung der Druckschicht in Transmission und die Farbe bei Betrachtung
in Reflexion einstellen.
[0014] Es wird bevorzugt, dass die Effektpigment-Zusammensetzung für das Herstellen der
semitransparenten Funktionsschicht neben den Pigmenten noch ein Bindemittel enthält.
Weiterhin wird bevorzugt, dass das Bindemittel auf Cellulosenitrat beruht. Hierin
wird unter einem Cellulosenitrat als Bindemittel enthaltenden Lack ein Nitrocelluloselack
verstanden. Durch das Einstellen der Schichtdicke der erhaltenen semitransparenten
Funktionsschicht kann deren Farbe bei der Betrachtung im Auflicht und/ oder im Durchlicht
verändert werden. Beispielsweise ist es möglich, mittels eines Effektpigmente (z.B.
Silber-Pigmente) enthaltenden Nitröcelluloselacks mit einer Nassfilmdicke von 24 Mikrometer
(entspricht 0,9 g/m
2) im Auflicht eine goldene Farbe und im Durchlicht eine blaue Farbe zu erzeugen, und
mittels eines Effektpigmente (z.B. Silber-Pigmente) enthaltenden Nitrocelluloselacks
mit einer Nassfilmdicke von 12 Mikrometer (entspricht 0,2 g/m
2) im Auflicht eine rosa-metallische Farbe und im Durchlicht eine blaue Farbe zu erzeugen.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Variante weist das erfindungsgemäße Sicherheitselement
die folgende Schichtenfolge auf:
- a) transparentes Trägersubstrat, z.B. Polyethylenterephthalat(PET)-Folie;
- b) gegebenenfalls eine Prägelackschicht, die insbesondere eine diffraktive Struktur
bildende Reliefstruktur und/oder eine Mikrospiegelanordnung bildende Reliefstruktur
aufweist;
- c) eine semitransparente metallische Schicht, z.B. Aluminium, die bei der Betrachtung
im Auflicht in einer ersten visuell erkennbaren Farbe erscheint, z.B. silberfarben;
- d) eine drucktechnisch mittels einer Effektpigment-Zusammensetzung erhältliche semitransparente
Funktionsschicht, die bei der Betrachtung im Auflicht in einer zweiten visuell erkennbaren
Farbe (z.B. goldfarben oder rosametallisch) erscheint und bei der Betrachtung im Durchlicht
in einer dritten visuell erkennbaren Farbe (z.B. Blau) erscheint;
- e) gegebenenfalls eine Klebschicht, z.B. eine Heißsiegelbeschichtung, die für das
Verkleben des Sicherheitselements mit einem Datenträger, z.B. einem Wertdokument,
geeignet ist.
[0016] Die optional vorhandene Klebschicht e) kann alternativ auf dem transparenten Trägersubstrat
a) appliziert sein (d.h. auf der der optional vorhandenen Prägelackschicht b) gegenüberliegenden
Seite des Trägersubstrats a)).
[0017] Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und proportionsgetreue
Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.
[0018] Es zeigen:
- Figur 1
- die Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Datenträger, der mit einem Patch-förmigen
Sicherheitselement versehen ist;
- Figur 2
- den Sicherheitselement-Bereich des in der Figur 1 gezeigten Datenträgers in Querschnitt-Ansicht;
- Figur 3
- den Sicherheitselement-Bereich des in der Figur 1 gezeigten Datenträgers bei der Betrachtung
von der Vorderseite her im Auflicht;
- Figur 4
- den Sicherheitselement-Bereich des in der Figur 1 gezeigten Datenträgers bei der Betrachtung
von der Vorderseite her im Durchlicht;
- Figur 5
- den Sicherheitselement-Bereich des in der Figur 1 gezeigten Datenträgers bei der Betrachtung
von der Rückseite her im Auflicht;
- Figur 6
- den Sicherheitselement-Bereich des in der Figur 1 gezeigten Datenträgers bei der Betrachtung
von der Rückseite her im Durchlicht.
Ausführungsbeispiel 1:
[0019] Fig. 1 zeigt den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Datenträgers, nämlich
eine Banknote 1 mit der Denomination "20", die mit einem Patch-förmigen Sicherheitselement
2 versehen ist. Das Banknotensubstrat ist im vorliegenden Fall ein Papiersubstrat,
das im gestrichelten Bereich 3 eine Aussparung bzw. Durchbrechung aufweist, die z.B.
mittels Stanzen oder Laserschneiden erhältlich ist. Des Weiteren ist das Papiersubstrat
innerhalb des Bereichs 2 verdünnt.
[0020] Figur 2 zeigt den Sicherheitselement-Bereich der in der Figur 1 gezeigten Banknote
1 in Querschnitt-Ansicht. Das Papiersubstrat 4 ist im Bereich 3 ausgespart. Des Weiteren
ist das Papiersubstrat im Bereich des Sicherheitselements 2 verdünnt. Das Sicherheitselement
2 weist die folgenden Schichten auf:
- a) ein transparentes Trägersubstrat 21, z.B. eine PET(Polyethylenterephthalat)-Folie;
- b) eine semitransparente Aluminium-Metallisierung 22, die bei der Betrachtung im Auflicht
silberfarben ist und eine Schichtdicke von 28 nm aufweist;
- c) eine drucktechnisch mittels einer Effektpigment-Zusammensetzung erhältliche semitransparente
Funktionsschicht 23, die bei der Betrachtung im Auflicht in einer visuell erkennbaren
Farbe erscheint, die nicht silberfarben ist, und bei der Betrachtung im Durchlicht
in einer weiteren visuell erkennbaren Farbe erscheint.
[0021] Der Blockpfeil 5 repräsentiert die Betrachtung des Sicherheitselements 2 (bzw. des
Datenträgers 1) von der Vorderseite her, der Blockpfeil 6 repräsentiert die Betrachtung
des Sicherheitselements 2 (bzw. des Datenträgers 1) von der Rückseite her.
[0022] Die drucktechnisch mittels einer Effektpigment-Zusammensetzung erhältliche semitransparente
Funktionsschicht 23 basiert auf der folgenden Farbformulierung:
- Lumogen OVD 7001m (Firma BASF), Slurry (16 Gew.-%) mit einem Nitrocelluloselack (84
Gew.-%);
- die obige Lumogen/Nitrocelluloselack-Mischung wird mit Ethylacetat verdünnt, sodass
der Ethylacetat-Anteil 55 Gew.-% beträgt;
- der Nitrocelluloselack ist bei der Firma Pröll erhältlich und besteht aus den folgenden
Komponenten:
2,98 Gew.-% Nitrocellulose DHX 10-25;
4,55 Gew.-% Nitrocellulose DHX3/5;
22,07 Gew.-% N-propylacetat;
14,7 Gew.-% Dowanol PM.
[0023] Die Schichtdicke der semitransparenten Funktionsschicht 23 beträgt 24 Mikrometer
(entspricht einer Nassfilmdicke von 0,9 g/m
2). Die Funktionsschicht 23 ist bei der Betrachtung im Auflicht goldfarben und bei
der Betrachtung im Durchlicht bläulich.
[0024] Figur 3 zeigt den Sicherheitselement-Bereich des in der Figur 1 gezeigten Datenträgers
1 bei der Betrachtung von der Vorderseite her (d.h. in Richtung des Blockpfeils 5
der Figur 2) im Auflicht. Der Betrachter nimmt die semitransparente Funktionsschicht
23 des Sicherheitselements 2 homogen in goldener, metallischer Farbe wahr.
[0025] Figur 4 zeigt den Sicherheitselement-Bereich des in der Figur 1 gezeigten Datenträgers
1 bei der Betrachtung von der Vorderseite her (d.h. in Richtung des Blockpfeils 5
der Figur 2) im Durchlicht. Der Betrachter nimmt die semitransparente Funktionsschicht
23 des Sicherheitselements 2 in bläulicher Farbe wahr, wobei das Sicherheitselement
2 im Randbereich 7, d.h. im Bereich des verdünnten Papiers, einen schwächeren bläulichen
Farbton aufweist und im zentralen Bereich 8, d.h. im ausgesparten Bereich des Papiers,
einen stärkeren bläulichen Farbton aufweist.
[0026] Figur 5 zeigt den Sicherheitselement-Bereich des in der Figur 1 gezeigten Datenträgers
1 bei der Betrachtung von der Rückseite her (d.h. in Richtung des Blockpfeils 6 der
Figur 2) im Auflicht. Der Betrachter nimmt die semitransparente Aluminiumschicht 22
des Sicherheitselements 2 homogen in silberner Farbe wahr.
[0027] Figur 6 zeigt den Sicherheitselement-Bereich des in der Figur 1 gezeigten Datenträgers
1 bei der Betrachtung von der Rückseite her (d.h. in Richtung des Blockpfeils 6 der
Figur 2) im Durchlicht. Der Betrachter nimmt die semitransparente Funktionsschicht
23 des Sicherheitselements 2 durch die Schichten 21 und 22 hindurch in bläulicher
Farbe wahr, wobei das Sicherheitselement 2 im Randbereich 9, d.h. im Bereich des verdünnten
Papiers, einen schwächeren bläulichen Farbton aufweist und im zentralen Bereich 10,
d.h. im ausgesparten Bereich des Papiers, einen stärkeren bläulichen Farbton aufweist.
Ausführungsbeispiel 2:
[0028] Fig.1 zeigt den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Datenträgers, nämlich
eine Banknote 1 mit der Denomination "20", die mit einem Patch-förmigen Sicherheitselement
2 versehen ist. Das Banknotensubstrat ist im vorliegenden Fall ein Papiersubstrat,
das im gestrichelten Bereich 3 eine Aussparung bzw. Durchbrechung aufweist, die z.B.
mittels Stanzen oder Laserschneiden erhältlich ist. Des Weiteren ist das Papiersubstrat
innerhalb des Bereichs 2 verdünnt.
[0029] Figur 2 zeigt den Sicherheitselement-Bereich der in der Figur 1 gezeigten Banknote
1 in Querschnitt-Ansicht. Das Papiersubstrat 4 ist im Bereich 3 ausgespart. Des Weiteren
ist das Papiersubstrat im Bereich des Sicherheitselements 2 verdünnt. Das Sicherheitselement
weist die folgenden Schichten auf:
- a) ein transparentes Trägersubstrat 21, z.B. eine PET(Polyethylenterephthalat)-Folie;
- b) eine semitransparente Aluminium-Metallisierung 22, die bei der Betrachtung im Auflicht
silberfarben ist und eine Schichtdicke von 28 nm aufweist;
- c) eine drucktechnisch mittels einer Effektpigment-Zusammensetzung erhältliche semitransparente
Funktionsschicht 23, die bei der Betrachtung im Auflicht in einer visuell erkennbaren
Farbe erscheint, die nicht silberfarben ist, und bei der Betrachtung im Durchlicht
in einer weiteren visuell erkennbaren Farbe erscheint.
[0030] Der Blockpfeil 5 repräsentiert die Betrachtung des Sicherheitselements 2 (bzw. des
Datenträgers 1) von der Vorderseite her, der Blockpfeil 6 repräsentiert die Betrachtung
des Sicherheitselements 2 (bzw. des Datenträgers 1) von der Rückseite her.
[0031] Die drucktechnisch mittels einer Effektpigment-Zusammensetzung erhältliche semitransparente
Funktionsschicht 23 basiert auf der folgenden Farbformulierung:
- Lumogen OVD 7001m (Firma BASF), Slurry (16 Gew.-%) mit einem Nitrocelluloselack (84
Gew.-%);
- die obige Lumogen/Nitrocelluloselack-Mischung wird mit Ethylacetat verdünnt, sodass
der Ethylacetat-Anteil 55 Gew.-% beträgt;
- der Nitrocelluloselack ist bei der Firma Pröll erhältlich und besteht aus den folgenden
Komponenten:
2,98 Gew.-% Nitrocellulose DHX 10-25;
4,55 Gew.-% Nitrocellulose DHX3/5;
22,07 Gew.-% N-propylacetat;
14,7 Gew.-% Dowanol PM.
[0032] Die Schichtdicke der semitransparenten Funktionsschicht 23 beträgt 12 Mikrometer
(entspricht einer Nassfilmdicke von 0,2 g/m
2). Die Funktionsschicht 23 ist bei der Betrachtung im Auflicht rosafarben-metallisch
und bei der Betrachtung im Durchlicht bläulich.
[0033] Figur 3 zeigt den Sicherheitselement-Bereich des in der Figur 1 gezeigten Datenträgers
1 bei der Betrachtung von der Vorderseite her (d.h. in Richtung des Blockpfeils 5
der Figur 2) im Auflicht. Der Betrachter nimmt die semitransparente Funktionsschicht
23 des Sicherheitselements 2 homogen in rosafarbener, metallischer Farbe wahr.
[0034] Figur 4 zeigt den Sicherheitselement-Bereich des in der Figur 1 gezeigten Datenträgers
1 bei der Betrachtung von der Vorderseite her (d.h. in Richtung des Blockpfeils 5
der Figur 2) im Durchlicht. Der Betrachter nimmt die semitransparente Funktionsschicht
23 des Sicherheitselements 2 in bläulicher Farbe wahr, wobei das Sicherheitselement
2 im Randbereich 7, d.h. im Bereich des verdünnten Papiers, einen schwächeren bläulichen
Farbton aufweist und im zentralen Bereich 8, d.h. im ausgesparten Bereich des Papiers,
einen stärkeren bläulichen Farbton aufweist.
[0035] Figur 5 zeigt den Sicherheitselement-Bereich des in der Figur 1 gezeigten Datenträgers
1 bei der Betrachtung von der Rückseite her (d.h. in Richtung des Blockpfeils 6 der
Figur 2) im Auflicht. Der Betrachter nimmt die semitransparente Aluminiumschicht 22
des Sicherheitselements 2 homogen in silberner Farbe wahr.
[0036] Figur 6 zeigt den Sicherheitselement-Bereich des in der Figur 1 gezeigten Datenträgers
1 bei der Betrachtung von der Rückseite her (d.h. in Richtung des Blockpfeils 6 der
Figur 2) im Durchlicht. Der Betrachter nimmt die semitransparente Funktionsschicht
23 des Sicherheitselements 2 durch die Schichten 21 und 22 hindurch in bläulicher
Farbe wahr, wobei das Sicherheitselement 2 im Randbereich 9, d.h. im Bereich des verdünnten
Papiers, einen schwächeren bläulichen Farbton aufweist und im zentralen Bereich 10,
d.h. im ausgesparten Bereich des Papiers, einen stärkeren bläulichen Farbton aufweist.
1. Sicherheitselement zur Absicherung von Wertdokumenten, umfassend ein transparentes
Trägersubstrat, eine semitransparente metallische Schicht, die bei der Betrachtung
im Auflicht in einer ersten visuell erkennbaren Farbe erscheint, und eine die Vorderseite
des Sicherheitselements definierende, drucktechnisch mittels einer Effektpigment-Zusammensetzung
erhältliche semitransparente Funktionsschicht, die bei der Betrachtung im Auflicht
in einer zweiten visuell erkennbaren Farbe erscheint und bei der Betrachtung des Sicherheitselements
im Durchlicht, sowohl von der Vorderseite her als auch von der Rückseite her, in einer
dritten visuell erkennbaren Farbe erscheint.
2. Sicherheitselement nach Anspruch 1, wobei das Sicherheitselement in der Reihenfolge
den folgenden Schichtaufbau aufweist:
- transparentes Trägersubstrat;
- semitransparente metallische Schicht;
- semitransparente Funktionsschicht.
3. Sicherheitselement nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Effektpigment-Zusammensetzung
auf einem Bindemittel und auf Pigmenten basiert, die von Ende-zu-Ende eine längste
Abmessung in einem Bereich von 15 nm bis 1000 nm aufweisen und auf einem von der Gruppe
bestehend aus Cu, Ag, Au, Zn, Cd, Ti, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Ru, Rh, Pd, Os, Ir und Pt
gewählten Übergangsmetall beruhen.
4. Sicherheitselement nach Anspruch 3, wobei die Effektpigment-Zusammensetzung auf einem
Bindemittel und auf Silber-Pigmenten basiert.
5. Sicherheitselement nach Anspruch 3 oder 4, wobei das Bindemittel auf Cellulosenitrat
beruht.
6. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die semitransparente metallische
Schicht eine Aluminium-Schicht ist.
7. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei
- das Sicherheitselement bei der Betrachtung der semitransparenten metallischen Schicht
im Auflicht silbern erscheint;
- das Sicherheitselement bei der Betrachtung der semitransparenten Funktionsschicht
im Auflicht goldfarben erscheint; und
- das Sicherheitselement bei der Betrachtung im Durchlicht, von der Vorderseite her
oder von der Rückseite her, bläulich erscheint.
8. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei
- das Sicherheitselement bei der Betrachtung der semitransparenten metallischen Schicht
im Auflicht silbern erscheint;
- das Sicherheitselement bei der Betrachtung der semitransparenten Funktionsschicht
im Auflicht metallisch, rosafarben erscheint; und
- das Sicherheitselement bei der Betrachtung im Durchlicht, von der Vorderseite her
oder von der Rückseite her, bläulich erscheint.
9. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die semitransparente Funktionsschicht
in Form von Zeichen oder in Form eines Musters erzeugt ist.
10. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei zwischen dem transparenten
Trägersubstrat und der semitransparenten Funktionsschicht eine Prägelackschicht vorliegt,
die insbesondere eine diffraktive Struktur bildende Reliefstruktur und/ oder eine
Mikrospiegelanordnung bildende Reliefstruktur aufweist.
11. Datenträger mit einem Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
12. Datenträger nach Anspruch 11, wobei der Datenträger ein Wertdokument, wie etwa eine
Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, Polymerbanknote oder Folienverbundbanknote,
oder Ausweiskarte ist.
13. Datenträger nach Anspruch 11 oder 12, wobei das Sicherheitselement oberhalb eines
im Datenträgersubstrat gebildeten Fensterbereichs angeordnet ist.
14. Datenträger nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei das Datenträgersubstrat im Bereich
des Sicherheitselements Bereiche mit erhöhter Lichttransmission und Bereiche mit verringerter
Lichttransmission aufweist.
15. Datenträger nach Anspruch 14, wobei das Datenträgersubstrat ein Papiersubstrat ist
und die Bereiche mit erhöhter Lichttransmission mittels verdünnter Papier-Bereiche
gebildet sind und die Bereiche mit verringerter Lichttransmission mittels verdickter
Papier-Bereiche gebildet sind.
16. Datenträger nach Anspruch 14, wobei die Bereiche mit verringerter Lichttransmission
durch mit opaker Farbe bedruckte Bereiche des Datenträgersubstrats gebildet sind und
die Bereiche mit erhöhter Lichttransmission unbedruckte Bereiche des Datenträgersubstrats
sind.