[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hilfsvorrichtung zum Ausrichten einer Wickelhülse
sowie ein Verfahren zum Ausrichten einer Wickelhülse.
[0002] In Fertigungsverfahren, in denen das Produkt auf einer Hülse aufgewickelt wird, da
es sich zum Beispiel um ein Produkt mit einer weiten, aber flachen Erstreckung handelt,
werden derartige Hülsen regelmäßig ausgetauscht. Ein solcher Austausch kann beispielsweise
erfolgen, weil eine zuvor umwickelte Hülse mit einer bestimmten Menge des Produktes
umwickelt ist, oder aber auch wenn ein nur zum Teil fertig produzierter Wickel, aufweisend
das Produkt und die Hülse, als Ausschuss aussortiert wird. Dies kann z.B. aufgrund
eines Abrisses des Produktes vorgesehen sein. Ein beispielhafter Produktionsprozess
ist die Folienherstellung, bei welcher eine Hülse mit Folie umwickelt wird, bis ein
vorgegebener Produktumfang gegeben ist. Für den Austausch wird eine zweite Wickelhülse
auf einer separaten Hülsenaufnahme platziert, sodass diese automatisch oder manuell
beispielsweise durch Verdrehen eines Maschinenteils, welches die vorbereitende und
die im Betrieb befindliche Aufnahme umfasst, austauschbar ist. Da jedoch in einer
derartigen Wickelmaschine auch unterschiedliche Breiten des Produktes produziert werden,
ist eine Hülsenaufnahme häufig breiter ausgeführt als eine aufzunehmende Hülse, sodass
für den Austausch zwischen der vorbereitenden Hülse und der sich in Produktion befindlichen
Hülse beide Hülsen aneinander ausgerichtet werden, damit auch das nachfolgende Produkt
definiert auf der Hülse angeordnet ist.
[0003] So kann es beispielsweise erforderlich sein, dass das Aufwickeln des Produktes auf
die Hülse mittig erfolgt, damit an den Enden des Wickels jeweils ein Teil der Hülse
herausragt und der Wickel in einem späteren Prozessschritt aufgenommen werden kann.
Um ein derartiges Ausrichten durchführen zu können, werden häufig beim Abnehmen der
vorherigen Hülse auf einer Hülsenaufnahme die Endpunkte der alten Hülse markiert,
was beispielsweise manuell durch Einfügen einer Kerbe auf der Hülsenaufnahme möglich
ist. Dieser manuelle Vorgang ist jedoch aufwendig, da jeweils neue Markierungen notwendig
sind, welche, sofern diese nicht entfernt werden, zusätzlich eine Unübersichtlichkeit
fördern, da die Zuordnung der letzten, "korrekten" Kerbe mit zunehmender Anzahl schwieriger
wird. Ferner klettert der Bediener gegebenenfalls in die Maschine, um einen Referenzpunkt
zu finden. Dies ist jedoch umständlich, da in einer derartigen Produktionsmaschine
häufig wenig Platz ist.
[0004] Ferner sind starre Vorrichtungen bekannt, welche an einer festen Position in einer
Wickelmaschine befestigt werden, sodass pro Vorrichtung eine bestimmte Ausrichtung
einer Wickelhülse angefahren werden kann. Derartige Vorrichtungen sind jedoch, insbesondere
in Hinblick auf wechselnde Produktgrößen oder unterschiedliche Wickelhülsen unflexibel.
So ist jede der starren Vorrichtungen oft nur für eine einzelne Wickelhülsengröße
an der Maschine einsetzbar, da die feste Position nicht veränderbar ist.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, voranstehende aus dem Stand der Technik
bekannte Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein Ausrichten einer Wickelhülse zu vereinfachen und dabei
das Ausrichten der Wickelhülse bei geringen Kosten sicher und flexibel zu gewährleisten.
[0006] Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14.
[0007] Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben worden sind, selbstverständlich
auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, sodass
bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig
Bezug genommen wird bzw. werden kann.
[0008] Erfindungsgemäß umfasst eine Hilfsvorrichtung zum Ausrichten einer Wickelhülse an
einer Referenz einen Hilfskörper mit einem Anschlagmittel, das zur Anlage an einem
Gegenanschlagmittel der Wickelhülse ausgebildet ist. Ferner ist umfasst die Hilfsvorrichtung
ein Ausrichtmittel, welches zum Ausrichten der Wickelhülse an der Referenz geeignet
ist. Das Anschlagmittel und das Ausrichtmittel weisen weiterhin eine bestimmbare Relation
zueinander auf. Insbesondere kann die Hilfsvorrichtung zum Ausrichten einer Wickelhülse
auf einer Hülsenaufnahme einer Wickelmaschine geeignet sein. Vorzugsweise handelt
es sich bei der Wickelmaschine um eine Wickelmaschine zur Folienherstellung.
[0009] Somit handelt es sich bei der Wickelhülse vorzugsweise um eine Hülse, auf welche
eine Folie wickelbar ist, sodass ein Transport und/oder Weiterverkauf derselben möglich
ist. Ferner kann unter der Wickelhülse eine Hülse verstanden werden, die alleine zur
Aufnahme eines Produktwickels geeignet ist oder eine Hülse, die mit anderen Hülsen
die Basis für einen Produktwickel bildet. Unter einem Anschlagmittel bzw. einem Gegenanschlagmittel
kann vorzugsweise eine flache Ausbildung des Hilfskörpers bzw. der Wickelhülse verstanden
werden. So kann als Anschlagmittel beispielsweise ein Absatz in der Form des Hilfskörpers
oder ein Absatz am Hilfskörper vorgesehen sein, welcher mit einer Stirnfläche der
Wickelhülse zur Anlage bringbar ist und damit wirken kann. Es sind jedoch auch weitere
Formen von Gegenanschlagmittel und Anschlagmittel denkbar, wie beispielsweise eine
runde Form, wobei vorzugsweise das Anschlagmittel und das Gegenanschlagmittel zueinander
korrespondierend ausgebildet sein können. Insbesondere kann die Form des Anschlagmittels
einer Negativform des Gegenanschlagmittels entsprechen. Weiterhin kann das Anschlagmittel
auch ein zusätzliches Bauteil umfassen, welches an einem Befestigungsabschnitt des
Hilfskörpers direkt oder indirekt angeordnet ist. Unter einem Ausrichtmittel kann
im Sinne der vorliegenden Erfindung vorzugsweise ein Hilfsmittel verstanden werden,
um die Position der Hilfsvorrichtung und damit insbesondere der Wickelhülse relativ
zur Referenz in Bezug auf zumindest eine Richtung zu bestimmen. Somit kann es sich
bei dem Ausrichtmittel beispielsweise um ein Peilmittel handeln, mit welchem der Bediener
die Referenz anvisieren kann. Dadurch kann der Bediener z.B. eine Information über
die aktuelle Positionierung der Hilfsvorrichtung bzw. der Wickelhülse relativ zur
Referenz erhalten. Dabei sind jedoch auch weitere Formen des Ausrichtmittels denkbar,
wie beispielsweise ein Stab, insbesondere ein Teleskopstab, welcher von der Hilfsvorrichtung
in die Wickelmaschine hineinreicht und damit nah an die Referenz oder in Anlage an
die Referenz bringbar ist. Die Referenz kann dabei ein bestimmter Punkt, eine bestimmte
Stelle oder ein bestimmter Bereich sein. Vorzugsweise kann es sich bei der Referenz
um das Ende einer zweiten, insbesondere im Produktionsbetrieb befindlichen, Wickelhülse
oder eine Position in bestimmter Entfernung zu dem Ende der zweiten Wickelhülse handeln.
Somit kann das Ausrichten der Wickelhülse ein Verschieben der Wickelhülse, insbesondere
zusammen mit der Hilfsvorrichtung umfassen, bis die Referenz durch das Ausrichtmittel
anpeilbar ist. Somit ist ebenfalls für das Ausrichten der Wickelhülse wichtig, dass
die Relation zwischen Anschlagmittel und Ausrichtmittel bestimmbar ist. Unter einer
derartigen bestimmbaren Relation kann zum Beispiel eine maßliche Relation verstanden
werden, welche insbesondere messbar ist. Ferner sind aber auch weitere bestimmbare
Relationen denkbar, beispielsweise kann das Bestimmen der Relation durch Ablesen einer
Skala erfolgen, die vorzugsweise auf dem Hilfskörper angebracht ist, oder die Relation
kann elektronisch ermittelbar sein. Hier sind jedoch auch weitere Möglichkeiten, die
Relation zu bestimmen, denkbar. Unter einem Hilfskörper kann vorzugsweise ein Hauptkörper
der Hilfsvorrichtung verstanden werden, welcher insbesondere die Form der Hilfsvorrichtung
zumindest im Wesentlichen bestimmt. So kann dieser beispielsweise ein ein- oder mehrteiliges
Gehäuse umfassen, welches Teile der Hilfsvorrichtung vor Umwelteinflüssen schützt.
Innerhalb der Wickelmaschine kann die Wickelhülse ferner auf der Hülsenaufnahme gegen
Verschieben befestigbar sein. So kann beispielsweise eine Spannvorrichtung in der
Wickelhülse oder in der Hülsenaufnahme vorgesehen sein, um die Befestigung insbesondere
nach erfolgreichem Ausrichten der Wickelhülse, zu gewährleisten und damit für den
weiteren Produktionsprozess an der ausgerichteten Stelle auf der Hülsenaufnahme zu
sichern.
[0010] Eine erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung ist damit einfach zu handhaben und für unterschiedliche
Wickelhülsen und damit auch unterschiedliche Referenzen einsetzbar, sodass ein flexibler
Einsatz im Produktionsprozess, insbesondere von Folien, ermöglicht sein kann. Dabei
ermöglicht die Hilfsvorrichtung insbesondere ein Ausrichten der Wickelhülse im Betrieb,
sodass sich beispielsweise die Fertigstellung eines in Betrieb befindlichen Wickels
einer zweiten Wickelhülse noch im Prozess befinden kann, während das Ausrichten der
Wickelhülse erfolgt. Somit kann die Produktionszeit im Herstellungsprozess verkürzt
sein. Dadurch, dass das Ausrichten der Wickelhülse vorteilhafterweise in einer Entfernung
zur Referenz stattfinden kann, kann weiterhin die Sicherheit der Wickelmaschine gesteigert
sein.
[0011] Im Rahmen der Erfindung kann ferner vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass es sich
bei dem Ausrichtmittel um ein optisches und/oder akustisches Ausrichtmittel handelt.
Unter einem optischen Ausrichtmittel kann beispielsweise ein Leuchtmittel verstanden
werden, welches Licht aussendet, so dass die Position des Ausrichtmittels mit der
Referenz abgleichbar ist. Es ist jedoch weiterhin denkbar, dass das optische Ausrichtmittel
ein Fokussierungselement ist. Das Fokussierungselement kann beispielsweise eine Linse
sein, durch welche ein Bediener hindurchblicken kann, um die Wickelhülse so lange
verschieben zu können, bis die Referenz angepeilt bzw. in einem bestimmten Bereich
der Linse sichtbar ist. Unter einem akustischen Ausrichtmittel kann ferner beispielsweise
verstanden werden, dass ein Signalton ertönt, sobald das Ausrichtmittel eine bestimmte
Position im Verhältnis zur Referenz erreicht hat. So könnte beispielsweise ein optisches
Ausrichtmittel mit einem akustischen Ausrichtmittel kombiniert sein, sodass ein Lichttaster
bei Erreichen der Referenz ein Signal an eine Elektronik der Hilfsvorrichtung oder
des Ausrichtmittels abgibt und das Ausrichtmittel daraufhin den Signalton erzeugt.
Optische und/oder akustische Ausrichtmittel haben insbesondere den Vorteil, dass diese
berührungslos arbeiten können. Dadurch kann eine hohe Reichweite des Ausrichtmittels
erreicht werden, sodass das Ausrichten der Wickelhülse in Entfernung zum Produktionsprozess
stattfinden kann. Dadurch können die Sicherheit, die Komfortabilität sowie die Flexibilität
beim Ausrichten der Wickelhülse gesteigert sein.
[0012] Es ist des Weiteren vorteilhafterweise denkbar, dass das Ausrichtmittel bei einer
erfindungsgemäßen Hilfsvorrichtung ein Lichtabgabemodul umfasst, wobei das Lichtabgabemodul
insbesondere einen Laser aufweist. Dabei kann durch das Lichtabgabemodul die Positionierung
des Ausrichtmittels und damit des Anschlagmittels bzw. der Wickelhülse einem Bediener
aufgezeigt werden. Ein Laser kann dabei vorteilhafterweise eine hohe Intensität der
Lichtabgabe aufweisen, sodass auch bei unterschiedlichen Lichtbedingungen noch eine
sichtbare und zuverlässige Ausrichthilfe gewährleistet ist. Insbesondere durch eine
scharfe Abgrenzung des Lasers bzw. des durch den Laser bestrahlten Bereiches kann
außerdem eine hohe Genauigkeit beim Ausrichten gegeben sein. Vorteilhafterweise kann
es sich bei dem Laser um einen kreuz- oder punktförmigen Laser handeln. Vorzugsweise
strahlt das Lichtabgabemodul, insbesondere der Laser, jedoch einen linienförmigen
Bereich aus, sodass eine exakte Positionierung der Hilfsvorrichtung, insbesondere
auf dem Umfang der Wickelhülse, nicht notwendig ist, sodass das Ausrichten weiter
vereinfacht sein kann, wenn das Anschlagmittel mit dem Gegenanschlagmittel in Anlage
gebracht ist.
[0013] Vorteilhafterweise kann bei einer erfindungsgemäßen Hilfsvorrichtung vorgesehen sein,
dass das Anschlagmittel am Gegenanschlagmittel zumindest im Wesentlichen in einer
Anlageebene anlegbar ist und das Ausrichtmittel derart angeordnet ist, dass das Ausrichtmittel
und die Referenz zumindest im Wesentlichen in einer parallelen oder identischen Ebene
mit der Anschlagebene liegen, wenn die Wickelhülse ausgerichtet ist. Insbesondere
können das Ausrichtmittel und die Referenz auch vollständig in einer parallelen oder
identischen Ebene mit der Anschlagebene liegen, wenn die Wickelhülse ausgerichtet
ist. Dadurch kann vorzugsweise ein Anpeilen der Referenz in der Ebene erfolgen, sodass
die Relation zwischen Ausrichtmittel und Anschlagmittel besonders einfach bestimmbar
ist und damit das Ausrichten insgesamt vereinfacht sein kann.
[0014] Im Rahmen der Erfindung kann die Hilfsvorrichtung zum Ausrichten der Wickelhülse
ferner vorteilhafterweise mobil einsetzbar sein. Dabei kann insbesondere ein Sicherungselement
vorgesehen sein, durch das der Hilfskörper an einer Wickelmaschine sicherbar ist.
Unter einer mobilen Einsetzbarkeit kann dabei verstanden werden, dass die Hilfsvorrichtung
tragbar bzw. transportabel ist und damit insbesondere von der Wickelmaschine separierbar
ist bzw. unabhängig von der Wickelmaschine einsetzbar ist. Somit kann es sich vorzugsweise
bei der Hilfsvorrichtung um ein Handgerät handeln. Dadurch kann die Hilfsvorrichtung
besonders flexibel einsetzbar sein und eine besonders leichte Handhabung, zum Beispiel
beim Einsatz in unterschiedlichen Maschinen, aufweisen. Auch ein eventueller Austausch
der Hilfsvorrichtung kann dadurch besonders einfach möglich sein. Durch das Sicherungselement
kann die Hilfsvorrichtung an der Wickelmaschine befestigbar sein bzw. mit dieser verbindbar
sein. So kann beispielsweise als Sicherungselement ein Schlüsselring oder eine einfache
Durchgangsbohrung vorgesehen sein. Dadurch kann die Hilfsvorrichtung über ein zusätzliches
Sicherungsmittel, beispielsweise ein Seil, einen Draht oder dergleichen an der Wickelmaschine,
insbesondere lösbar, befestigbar sein, sodass eine Sicherung gegen Herunterfallen
oder Verlorengehen bei gleichzeitigem Erhalten der Flexibilität gewährleistet sein
kann.
[0015] Eine erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung kann ferner vorzugsweise ein Kanalelement
aufweisen, das zur Aufnahme der Wickelhülse geeignet ist. Ein derartiges Kanalelement
kann einseitig offen sein und damit beispielsweise durch eine Aussparung im Hilfskörper,
von diesem abstehende Stege, zusätzliche Wandungen oder dergleichen gebildet sein.
Dadurch kann ein Platzieren der Hilfsvorrichtung auf der Wickelhülse und damit ein
besonders einfaches in Anlage Bringen des Anschlagmittels und des Gegenanschlagmittels
gewährleistet sein. Ferner kann dadurch ermöglicht sein, dass bei korrekter Platzierung
die Hilfsvorrichtung in Bezug auf die Wickelhülse nur noch einen rotatorischen Freiheitsgrad
aufweist, wenn das Kanalelement an der Wickelhülse und der Anschlag am Gegenanschlag
der Wickelhülse angelegt ist. Durch die dadurch ermöglichte einfache Relation der
Hilfsvorrichtung bzw. der Wickelhülse zur Referenz kann das Ausrichten der Wickelhülse
weiter vereinfacht sein.
[0016] Vorteilhafterweise kann bei einer erfindungsgemäßen Hilfsvorrichtung das Kanalelement
eine Kanalachse aufweisen, und das Anschlagmittel und/oder das Ausrichtmittel parallel
zur Kanalachse verstellbar sein. Unter der Kanalachse kann eine Erstreckungsachse
des Kanalelementes verstanden werden, welche vorzugsweise parallel zur Zylinderachse
bzw. Hülsenachse der Wickelhülse ausgerichtet ist, wenn die Hilfsvorrichtung auf der
Wickelhülse zum Ausrichten der Wickelhülse positioniert ist. Unter einer Verstellbarkeit
kann dabei verstanden werden, dass das Anschlagmittel und/oder das Ausrichtmittel
beispielsweise lose verschiebbar oder durch einen Antrieb verschiebbar ist. Ein derartiger
Antrieb kann beispielsweise ein Spindelantrieb sein, welcher von Hand oder durch eine
Energieeinheit getrieben wirkt. Bei einer losen Verschiebbarkeit kann beispielsweise
vorgesehen sein, dass das Ausrichtmittel und/oder das Anschlagmittel in Bezug auf
den Hilfskörper mittels Reibung in Position bleibt, insbesondere sodass für eine weitere
Verschiebung die Reibung überwunden wird. Durch eine Verstellbarkeit kann die Relation
zwischen dem Anschlagmittel und dem Ausrichtmittel veränderbar sein, sodass entsprechend
auch die Relation der Wickelhülse zur Referenz veränderbar ist. So ist es beispielsweise
denkbar, dass eine Folgehülse kürzer ist als die zweite, insbesondere im Produktionsprozess
befindliche, Wickelhülse und der Bediener einen Soll-Abstand der Stirnseite der Folgehülse
zur Referenz, insbesondere zur Stirnseite der zweiten Wickelhülse, auf einer zweiten
Hülsenaufnahme der Wickelmaschine kennt. Insbesondere kann der Bediener dadurch das
Ausrichtmittel und das Anschlagmittel zueinander verstellen, sodass weiterhin in einem
einfachen Prozess der Zusammenhang zwischen der Position des Ausrichtmittels und der
Referenz erhalten bleibt, dies jedoch zu einem veränderten Zusammenhang zwischen der
Wickelhülse und der Referenz führt. Um die Verstellbarkeit zu gewährleisten kann ferner
vorteilhafterweise der Hilfskörper zweiteilig ausgestaltet sein, wobei insbesondere
der erste und der zweite Teilkörper des Hilfskörpers gegeneinander verschiebbar sein
können.
[0017] Bei einer erfindungsgemäßen Hilfsvorrichtung kann ferner vorteilhafterweise vorgesehen
sein, dass der Hilfskörper ein Griffmittel aufweist, insbesondere wobei das Griffmittel
eine Vertiefung im Hilfskörper umfasst. Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass das
Hilfsmittel zwei Vertiefungen umfasst, die an einander gegenüberliegenden Seiten des
Hilfskörpers angeordnet sind. Unter einem Griffmittel kann jedoch auch ein Handgriff
oder eine Erhöhung verstanden werden. Eine Vertiefung kann beispielsweise eine abgerundete
Nut sein, welche vorzugsweise an die Form eines Teils einer Hand oder eines Fingers
zum Eingreifen angepasst sein kann. Dadurch kann die Ergonomie bei der Bedienung der
Hilfsvorrichtung sowie die sichere Handhabung derselben weiter gesteigert sein, sodass
die Fallgefahr der Hilfsvorrichtung verringert ist und damit ein robuster Einsatz
verbessert ist. Zwei Vertiefungen an gegenüberliegenden Seiten des Hilfskörpers bieten
ferner den Vorteil, dass die Hilfsvorrichtung dadurch ergonomisch umgreifbar ist,
während gleichzeitig eine Unterstützung von Daumen und Fingern gegeben sein kann.
[0018] Es ist des Weiteren denkbar, dass eine erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung eine Energieeinheit
aufweist, um das Ausrichtmittel zu betreiben, insbesondere wobei die Energieeinheit
eine Batterie ist. Alternativ kann unter der Energieeinheit jedoch auch eine Solarzelle
oder eine andere Energiequelle verstanden werden. Dadurch kann Energie zur Verfügung
gestellt werden, welche beispielsweise zum Betrieb eines Lasers oder für eine oder
mehrere weitere Automatisierungsfunktionen der Hilfsvorrichtung einsetzbar ist. Durch
den Einsatz der Energieeinheit kann dabei ferner die Mobilität und damit die Flexibilität
der Hilfsvorrichtung weiter gesteigert sein, da beispielsweise keine Energieverbindung
wie ein Kabel oder dergleichen notwendig ist. Vorzugsweise kann die Batterie eine
Lithium-Ionen-Batterie sein, um eine hohe Zuverlässigkeit und Haltbarkeit der Batterie
zu gewährleisten.
[0019] Vorteilhafterweise kann der Hilfskörper bei einer erfindungsgemäßen Hilfsvorrichtung
zumindest eine erste Auflagefläche umfassen, die mit der Wickelhülse in Anlage bringbar
ist. Zusätzlich oder alternativ kann die Auflagefläche auch mit der Hülsenaufnahme
in Anlage bringbar sein, z.B. wenn eine Anschlagfläche des Anschlagmittels durch eine
Stirnfläche des Hilfskörpers gebildet ist. Vorzugsweise kann die Auflagefläche strukturiert
sein. Durch die Struktur kann an der Auflagefläche ein erhöhter Reibwert erzielt werden.
Dadurch kann ein Aufsetzen der Hilfsvorrichtung auf der Wickelhülse vereinfacht sein,
insbesondere wobei die Auflagefläche gleichzeitig eine Sicherheit gegen Herunterfallen
gewährleisten kann. Auch kann, beispielsweise wenn es sich bei der Wickelhülse um
eine Hülse aus Pappe handelt, ein Eindringen der Struktur der Auflagefläche vorgesehen
sein, sodass der Halt der Hilfsvorrichtung auf der Wickelhülse unterstützt wird.
[0020] Im Rahmen der Erfindung kann der Hilfskörper zumindest eine zweite Auflagefläche
umfassen, die in einem Winkel zu der ersten Auflagefläche angeordnet ist. Insbesondere
kann der Winkel kleiner oder gleich 150°, bevorzugt kleiner oder gleich 135°, sein.
Dadurch können die Auflageflächen eine prismatische Form erzeugen, sodass unterschiedliche
Durchmesser von Wickelhülsen berücksichtigbar sind. Vorzugsweise kann ferner vorgesehen
sein, dass die Auflageflächen durch eine Vertiefung getrennt sind, die insbesondere
mittig des Hilfskörpers verläuft. Dies kann vorteilhaft sein, um Wickelhülsen unterschiedlicher
Radien durch die Auflageflächen aufzunehmen, da kleine Radien tiefer im Hilfskörper
liegen. Außerdem kann die Kerbwirkung an der Stelle, an welcher die Auflageflächen
aufeinander treffen, reduziert sein und insbesondere eine mögliche, fertigungsbedingte
unsaubere Kante zwischen den Auflageflächen kann vermieden werden. Dabei ist jedoch
insbesondere auch denkbar, dass beide Auflageflächen durch ein gebogenes, einzelnes
Flächenelement realisiert sind. Durch die Anordnung der Auflageflächen kann insbesondere
somit die Flexibilität der Hilfsvorrichtung gegenüber Wickelhülsen unterschiedlicher
Durchmesser und gleichzeitig der Halt der Hilfsvorrichtung auf der Wickelhülse ebenfalls
gesteigert sein.
[0021] Es ist des Weiteren denkbar, dass bei einer erfindungsgemäßen Hilfsvorrichtung das
Anschlagmittel eine Klinge umfasst, welche insbesondere eine Dicke kleiner oder gleich
1 mm, vorzugsweise kleiner oder gleich 0,6 mm, aufweist. Dabei kann die Klinge besonders
dünn ausgestaltet sein und vorzugsweise einen geschärften Randbereich aufweisen. Ferner
kann das Anschlagmittel beispielsweise als Blechelement, zum Beispiel aus Edelstahl,
vorgesehen sein. Dies bietet den Vorteil, dass das Anschlagmittel dadurch besonders
robust gegenüber Belastungen und widrigen Umweltbedingungen innerhalb eines Produktionsbetriebes
ist. Wenn das Anschlagmittel eine Klinge umfasst, bietet dies ferner den Vorteil,
dass die Klinge zwischen zwei Hülsenteile einfügbar ist und so das Anschlagmittel
mit einer Stirnfläche des zu bewegenden Hülsenteils in Anlage bringbar ist, sodass
dieses an der Referenz ausrichtbar ist.
[0022] Im Rahmen der Erfindung kann ferner vorgesehen sein, dass die Hilfsvorrichtung ein
Schaltelement umfasst, durch welches das Ausrichtmittel von einem aktivierten Zustand
in einen deaktivierten Zustand überführbar ist, wobei das Ausrichten der Wickelhülse
an der Referenz über die Hilfsvorrichtung möglich ist, wenn sich das Ausrichtmittel
im aktivierten Zustand befindet, und wobei das Ausrichten der Wickelhülse an der Referenz
über die Hilfsvorrichtung unmöglich ist, wenn sich das Ausrichtmittel im deaktivierten
Zustand befindet. Dabei kann das Schaltelement insbesondere vorteilhafterweise einer
Peilrichtung des Ausrichtmittels am Hilfskörper gegenüberliegend angeordnet sein.
Unter dem Schaltelement kann ein Bauteil oder eine Baugruppe verstanden werden, welche
vorzugsweise durch einen Bediener betätigbar ist und elektrisch oder manuell zugänglich
ist. Dabei kann das Schaltelement einen Taster umfassen, welcher von dem Bediener
gedrückt werden kann, um zwischen dem aktivierten Zustand und dem deaktivierten Zustand
zu wechseln. Das Schaltelement kann jedoch auch signalgesteuert sein, sodass dieses
über eine Software die Zustandsänderung ermöglicht. Ferner kann vorgesehen sein, dass
das Ausrichtmittel in einem deaktivierten Zustand geschützt oder ausgeschaltet ist
und in einem aktiven Zustand sich in einer Betriebsposition befindet oder eingeschaltet
ist. Unter der Peilrichtung kann insbesondere eine Zielrichtung des Ausrichtmittels
verstanden werden, unter welcher die Referenz anvisiert werden kann bzw. kann unter
der Zielrichtung die Wirkrichtung des Ausrichtmittels verstanden werden, in welcher
insbesondere das Ausrichtmittel und die Referenz zueinander liegen. Durch das Schaltelement
ergibt sich der Vorteil, dass das Ausrichtmittel schützbar ist bzw. durch einen zwischenzeitlichen
deaktivierten Zustand Energie eingespart werden kann. Dadurch ergibt sich eine gesteigerte
Robustheit der Hilfsvorrichtung. Zusätzlich kann sich der Vorteil ergeben, dass die
Sicherheit der Hilfsvorrichtung durch das Vorsehen eines deaktivierten Zustandes des
Ausrichtmittels erhöht ist, wenn es sich beispielsweise bei dem Ausrichtmittel um
einen Laser handelt, welcher beim Hineinsehen das Augenlicht eines Bedieners beeinträchtigen
kann. Durch eine Anordnung des Schaltelementes gegenüber der Peilrichtung des Ausrichtmittels
kann ferner weiterhin die Ergonomie gesteigert sein, sodass dieses beispielsweise
mit einem Daumen betätigbar ist. Dadurch kann das Ausrichten weiter vereinfacht sein.
[0023] Im Rahmen der Erfindung kann weiter vorgesehen sein, dass der Hilfskörper aus einem
Kunststoff ausgebildet ist. Ein derartiger Kunststoff kann beispielsweise Polyethylen,
Polypropylen oder Polyvinylchlorid aufweisen. Besonders bevorzugt kann es sich bei
dem Kunststoff um ein Polyamid handeln. Ferner kann der Kunststoff insbesondere glas-
oder kohlefaserverstärkt sein. Dabei kann der Hilfskörper vorzugsweise als Gussteil
oder als Frästeil sein. Somit kann der Hilfskörper günstig herstellbar sein und gleichzeitig
eine Robustheit gegenüber Herunterfallen oder sonstigen Extremsituationen der Hilfsvorrichtung
aufweisen. Weiterhin kann der Hilfskörper vorteilhafterweise einstückig mit dem Anschlagmittel
ausgebildet sein, insbesondere so dass das Anschlagmittel ebenfalls aus Kunststoff
ausgebildet ist. Der Hilfskörper und das Anschlagmittel können jedoch auch mehrteilig
ausgebildet sein, wobei das Anschlagmittel vorzugsweise ein Metall oder einen harten
Kunststoff aufweist und insbesondere der Hilfskörper aus Kunststoff ausgebildet ist.
[0024] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Ausrichten einer
Wickelhülse an einer Referenz beansprucht. Dabei weist das Verfahren die folgenden
Schritte auf:
- Platzieren einer Hilfsvorrichtung an der Wickelhülse, sodass ein Anschlagmittel der
Hilfsvorrichtung mit einem Gegenanschlagmittel der Wickelhülse in Anlage gebracht
ist,
- gemeinsames Verschieben der Hilfsvorrichtung und der Wickelhülse bis ein Ausrichten
der Wickelhülse an der Referenz über ein Ausrichtmittel der Hilfsvorrichtung erfolgt.
[0025] Dabei kann unter dem gemeinsamen Verschieben verstanden werden, dass die Hilfsvorrichtung
beispielsweise auf die Wickelhülse aufgelegt oder auf dieser fixiert wird, wobei das
Verschieben durch Schieben der Hilfsvorrichtung und/oder der Wickelhülse realisiert
wird.
[0026] Vorzugsweise kann ferner ein Vorbereitungsschritt vorgesehen sein, wobei die Wickelhülse
auf eine Hülsenaufnahme einer Wickelmaschine aufgesteckt wird. Somit bietet auch das
Verfahren eine besonders einfache, flexible und sichere Möglichkeit, das Ausrichten
einer Wickelhülse vorzunehmen. Weiterhin kann vorteilhafterweise ein Nachbereitungsschritt
vorgesehen sein, in welchem die Wickelhülse durch ein Spannmittel der Wickelhülse
oder der Hülsenaufnahme in ihrer Position auf der Hülsenaufnahme fixiert wird. Vorzugsweise
kann die Hilfsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13 ausgebildet sein. Damit
bringt ein erfindungsgemäßes Verfahren die gleichen Vorteile mit sich wie sie ausführlich
mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung beschrieben worden sind.
[0027] Im Rahmen der Erfindung kann ferner vorgesehen sein, dass das Verfahren zusätzlich
folgenden, insbesondere vorbereitenden, Schritt aufweist:
- Überführen des Ausrichtmittels von einem deaktivierten Zustand in einen aktivierten
Zustand.
[0028] Vorzugsweise kann das Überführen des Ausrichtmittels vor dem Ausrichten der Wickelhülse
an der Referenz erfolgen. Durch das Vorsehen der unterschiedlichen Zustände kann ein
Energiesparen erfolgen. Ferner kann die Sicherheit des Verfahrens zum Ausrichten der
Wickelhülse verbessert sein, wenn der aktive Zustand des Ausrichtmittels ein Verletzungsrisiko,
wie beispielsweise beim direkten Hineinblicken in eine Laserquelle durch den Bediener,
darstellen kann.
[0029] Die Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens können vorzugsweise in der gegebenen
Reihenfolge oder einer anderen Reihenfolge erfolgen. Insbesondere können einzelne
Schritte oder alle Schritte des Verfahrens wiederholbar sein bzw. wiederholt werden.
[0030] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zu einigen Ausführungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren
schematisch dargestellt sind. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder
den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver
Einzelheiten, räumlicher Anordnung und Verfahrensschritte, können sowohl für sich
als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein. Dabei ist
zu beachten, dass die Figuren nur beschreibenden Charakter haben und nicht dazu gedacht
sind, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Ausrichtvorrichtung zum Ausrichten einer Wickelhülse in einer
Wickelmaschine in einer schematischen Seitenansicht der Wickelmaschine in einem ersten
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- die erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung zum Ausrichten der Wickelhülse in der Wickelmaschine
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel in einer schematischen Seitenansicht der Wickelmaschine
von der gegenüberliegenden Seite gesehen,
- Fig. 3
- die erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung zum Ausrichten der Wickelhülse in der Wickelmaschine
in einer schematischen Draufsicht der Wickelmaschine gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4
- eine erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung auf einer Wickelhülse in schematischer Seitenansicht
in einem weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig. 5
- eine erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung in schematischer Frontansicht in einem weiteren
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 6
- eine erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung in schematischer Perspektivansicht in einem
weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig. 7
- eine erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung in schematischer Perspektivansicht in einem
weiteren Ausführungsbeispiel,
- Fig. 8
- ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Ausrichten einer Wickelhülse in schematischer
Darstellung in einem weiteren Ausführungsbeispiel.
[0031] In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
[0032] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung 10 in schematischer Seitenansicht
einer Wickelmaschine 4 zum Ausrichten einer Wickelhülse 2 auf einer Hülsenaufnahme
3 der Wickelmaschine 4 an einer Referenz 1 in einem ersten Ausführungsbeispiel. Dabei
ist die Hilfsvorrichtung 10 auf der Wickelhülse 2 angeordnet, sodass ein Anschlagmittel
12 eines Hilfskörpers 11 der Hilfsvorrichtung 10 mit einem Gegenanschlagmittel 5 der
Wickelhülse 2 in Anlage gebracht ist, wobei insbesondere eine Anschlagfläche 12.1
des Anschlagmittels 12 und eine Gegenanschlagfläche 5.1 des Gegenanschlagmittels 5
miteinander wirken. Das Gegenanschlagmittel 5 kann vorzugsweise eine Stirnseite der
Wickelhülse 2 sein. Das Anschlagmittel 12 kann ferner eine Klinge 12.2 umfassen, welche
sich in Richtung einer Zylinderachse der Wickelhülse 2 vom Hilfskörper 11 erstreckt.
Zum Ausrichten der Wickelhülse 2 an der Referenz 1 weist die Hilfsvorrichtung 10 ferner
ein Ausrichtmittel 13 auf, wobei das Ausrichtmittel 13 und das Anschlagmittel 12 eine
bestimmbare Relation zueinander aufweisen. Dabei kann das Anschlagmittel 12 am Gegenanschlagmittel
5 zumindest im Wesentlichen oder vollständig in einer Anlageebene 20 anlegbar sein.
[0033] Ferner kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das Ausrichtmittel 13 derart
angeordnet ist, dass das Ausrichtmittel 13 und die Referenz 1 im Wesentlichen in einer
parallelen oder identischen Ebene mit der Anschlagebene 20 liegen. Dadurch ergibt
sich ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen der axialen Positionierung des Gegenanschlagmittels
5, welches vorzugsweise eine Stirnseite der Wickelhülse 2 sein kann, und der Referenz
1. Die Referenz 1 kann insbesondere das zum Gegenanschlagmittel 5 korrespondierende
Ende einer zweiten, insbesondere sich im Wickelprozess befindlichen, Wickelhülse 2.1
auf einer zugeordneten zweiten Hülsenaufnahme 3.1 sein. Die zweite Wickelhülse 2.1
kann beispielsweise durch einen Produktwickel 7, welcher insbesondere ein Folienwickel
ist, umwickelt werden oder umwickelt sein, welcher über eine Kontaktwalze 6 der Wickelmaschine
4 angedrückt wird, um einen möglichst kompakten Produktwickel 7 zu erzeugen und/oder
Lufteinschlüsse zu vermeiden. Damit die Wickelhülse 2 über die Hilfsvorrichtung 10
an der Referenz 1 ausrichtbar ist, befindet sich das Ausrichtmittel 13 in einem aktivierten
Zustand I, sodass dieses in einer Peilrichtung 13.2 wirkt und ein Benutzer die relative
Position der Wickelhülse 2 zu der Referenz 1 bzw. der zweiten Wickelhülse 2.1 abschätzen
oder bestimmen kann. Vorzugsweise kann es sich bei dem Ausrichtmittel 13 um ein optisches
Ausrichtmittel handeln, welches einen Bediener die Referenz 1 in Peilrichtung 13.2
anvisieren lässt oder in Peilrichtung 13.2 abstrahlt, so dass beispielsweise eine
Lichtmarkierung entsteht. Ist der Wickelprozess des Produktwickels 7 um die zweite
Wickelhülse 2.1 abgeschlossen und die Wickelhülse 2 bestimmungsgemäß ausgerichtet,
kann die Hilfsvorrichtung 10, welche insbesondere mobil ist, von der Wickelhülse 2
abgenommen werden, sodass die zweite Wickelhülse 2.1 und die Wickelhülse 2 mittels
einer Drehvorrichtung 8 der Wickelmaschine 4 in ihren Positionen vertauscht werden.
Dadurch kann die zweite Wickelhülse 2.1 mit einem fertigen Produktwickel abgenommen
werden und die neue Wickelhülse 2 umwickelt werden. Vorteilhafterweise kann die Wickelhülse
2 durch eine Spannvorrichtung der Wickelhülse 2 und/oder der Hülsenaufnahme 3 in ausgerichteter
Position fixierbar sein, so dass die Wickelhülse 2 auch während des Wickelprozesses
in der Wickelmaschine 4 nicht auf der Hülsenaufnahme 3 verrutscht.
[0034] Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung 10 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
in einer schematischen Seitenansicht der Wickelmaschine 4 in der Wickelmaschine 4,
gesehen von der Seite, welche der Ansicht der Figur 1 gegenüberliegt. Dabei wird deutlich,
dass die Hilfsvorrichtung 10 mit einem nach unten offenen Kanalelement 14 des Hilfskörpers
11 auf der Wickelhülse 2 angeordnet ist, sodass in Verbindung mit dem in Fig.1 dargestellten
Anschlagmittel 12, welches mit dem Gegenanschlagmittel 5 zur Anlage gebracht ist,
und der Hilfsvorrichtung 10 nur noch ein rotatorischer Freiheitsgrad auf der Wickelhülse
2 bleibt. Vorzugsweise kann es sich somit bei dem Ausrichtmittel 13 um einen linienförmigen
Laser handeln, so dass auch die rotatorische Positionierung der Hilfsvorrichtung 10
auf der Wickelhülse 2 große Toleranzen ohne einen Genauigkeitsverlust zulässt. Dies
vereinfacht das Ausrichten der Wickelhülse 2 anhand der Referenz 1.
[0035] Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung 10 zum Ausrichten der Wickelhülse
2 auf einer Hülsenaufnahme 3 der Wickelmaschine 4 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
in der Draufsicht. Dabei wird deutlich, dass das Ausrichten der Wickelhülse 2 mittels
der Hilfsvorrichtung 10 axial erfolgt, bis das Ausrichtmittel 13 an der Referenz 1
ausgerichtet ist. Dadurch kann sichergestellt sein, dass ein Zusammenhang zwischen
der Positionierung der Wickelhülse 2 und der zweiten Wickelhülse 2.1 gewährleistet
ist. Daher ist es besonders vorteilhaft, wenn das Ausrichtmittel 13 derart angeordnet
ist, dass das Ausrichtmittel 13 und die Referenz 1 zumindest im Wesentlichen in einer
identischen Ebene mit der Anschlagebene 20 liegen, wenn die Wickelhülse ausgerichtet
ist. Dazu weist das Anschlagmittel 12 vorzugsweise eine Anschlagfläche 12.1 und das
Gegenanschlagmittel 5 vorzugsweise eine Gegenanschlagfläche 5.1 auf. Hier sind jedoch
auch andere Ausgestaltungen denkbar, wie beispielsweise eine parallele Ebene.
[0036] Die Hilfsvorrichtung 10 des ersten Ausführungsbeispiels kann zusätzlich oder alternativ
insbesondere auch gemäß der Figuren 5 bis 6, vorzugsweise gemäß der Hilfsvorrichtungen
der Ausführungsbeispiele der Figuren 4 oder 7 ausgebildet sein.
[0037] Fig. 4 zeigt eine erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung 10 in schematischer Seitenansicht
in einem weiteren Ausführungsbeispiel. Dabei weist die Hilfsvorrichtung 10 einen Hilfskörper
11 mit einem ersten Teilkörper 11.1 und einem zweiten Teilkörper 11.2 auf. Ferner
ist ein Anschlagmittel 12, welches eine Klinge 12.2 umfasst, am zweiten Teilkörper
11.2 des Hilfskörpers 11 angeordnet. Am ersten Teilkörper 11.1 des Hilfskörpers 11
ist weiterhin ein Ausrichtmittel 13 angeordnet, welches zum Ausrichten der Wickelhülse
2 an einer Referenz 1, wie beispielsweise im ersten Ausführungsbeispiel dargestellt,
geeignet ist. Dabei weisen das Anschlagmittel 12 und das Ausrichtmittel 13 eine bestimmbare
Relation zueinander auf, wobei diese im vorliegenden Ausführungsbeispiel zum Beispiel
der Abstand vom Mittelpunkt des Ausrichtmittels 13 zu einer Anschlagsebene 20 des
Anschlagmittels 12 am Gegenanschlagmittel 5 der Wickelhülse 2 sein kann. Vorzugsweise
kann die Hilfsvorrichtung 10 derart ausgebildet sein, dass das Anschlagmittel 12 zum
Ausrichtmittel 13 verstellbar ist. Dadurch kann eine veränderte Relation zwischen
Anschlagmittel 12 und Ausrichtmittel 13 erzeugt werden. Vorteilhafterweise können
dazu beispielsweise der erste und der zweite Teilkörper 11.1, 11.2 zueinander verstellbar
sein, wobei diese Verstellung insbesondere entlang einer Kanalachse 14.1 eines einseitig
offenen Kanalelementes 14 durchführbar sein kann. Ferner umfasst das Anschlagmittel
12 eine Klinge 12.2, sodass die Klinge 12.2 auch zwischen zwei Wickelhülsen 2 einschiebbar
ist, beispielsweise um diese zu separieren oder eine einzelne Wickelhülse auszurichten.
Zusätzlich ist am Hilfskörper 11 ein Griffmittel 15 vorgesehen. Das Griffmittel 15
kann vorzugsweise durch eine Nut welche in den Hilfskörper 11 eingebracht ist. Weiterhin
ist am Hilfskörper 11 ein Sicherungselement 19 vorgesehen. Insbesondere handelt es
sich bei dem Sicherungselement 19 um einen Schlüsselring, welcher mit einem flexiblen
Sicherungsmittel einer Wickelmaschine 4 verbindbar ist, um die Hilfsvorrichtung 10
gegen Herunterfallen zu schützen. Das flexible Sicherungsmittel der Wickelmaschine
4 kann beispielsweise ein Seil, ein Draht oder dergleichen sein.
[0038] Fig. 5 zeigt eine erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung 10 in einer schematischen Frontansicht
der Hilfsvorrichtung 10 in einem weiteren Ausführungsbeispiel. Dabei weist die Hilfsvorrichtung
10 einen Hilfskörper 11 auf, wobei an zwei gegenüberliegenden Seiten des Hilfskörpers
11 jeweils ein Griffmittel 15 angebracht ist. Dabei ist das Griffmittel 15 vorzugsweise
als Nut ausgebildet. Dadurch kann ein Bediener die Hilfsvorrichtung 10 von oben umgreifen
und dabei in die Griffmittel 15 eingreifen. Ferner weist die Hilfsvorrichtung 10 ein
Kanalelement 14 auf, welches insbesondere durch zwei nach unten abstehende Teile des
Hilfskörpers 11 gebildet ist. Dabei verläuft eine Kanalachse 14.1 entlang der Haupterstreckungsrichtung
des Hilfskörpers 11, insbesondere senkrecht zur Zeichenebene. Ferner sind am Hilfskörper
11 eine erste und eine zweite Auflagefläche 18 ausgebildet, welche in einem Winkel
18.1 zueinander ausgerichtet sind. Vorzugsweise kann der Winkel 18.1 kleiner oder
gleich 150°, besonders bevorzugt kleiner oder gleich 135°, sein. Dabei sind die Auflageflächen
18 dazu ausgebildet, mit einer Wickelhülse 2 in Anlage gebracht zu werden. Um diesbezüglich
einen verbesserten Halt zu gewährleisten, kann ferner vorgesehen sein, dass die Auflageflächen
18 strukturiert sind. So kann beispielsweise eine Rändelung der Auflageflächen 18
oder eine noppenartige Struktur vorgesehen sein, um den Reibwert zu erhöhen. Zwischen
den Auflageflächen 18 ist ferner eine Nut 18.2 vorgesehen, sodass die Kerbwirkung
an dieser Stelle reduziert ist und unterschiedliche Durchmesser von Wickelhülsen 2
insbesondere berücksichtigt werden können.
[0039] Fig. 6 zeigt eine erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung 10 mit einem Hilfskörper 11,
welcher an zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils ein Griffmittel 15 umfasst. Dazu
ist ferner ein Kanalelement 14 ausgebildet, welches an der Unterseite offen ist. Ferner
sind an der Unterseite des Hilfskörpers 11 Auflageflächen 18 ausgebildet, sodass die
Hilfsvorrichtung 10 mit den Auflageflächen 18 auf einer Wickelhülse 2 platzierbar
ist. Durch einen Winkel 18.1 zwischen den Auflageflächen 18 und eine Nut 18.2, welche
mittig zwischen den Auflageflächen 18 verläuft, sind unterschiedliche Durchmesser
unterschiedlicher Wickelhülsen 2 vorteilhafterweise berücksichtigbar. Dabei kann die
Hilfsvorrichtung 10 alternativ auch über die Auflageflächen 18 auf einer Hülsenaufnahme
3 platzierbar sein, sodass eine Stirnseite des Hilfskörpers 11 als Anschlagmittel
12 dienen kann. Zusätzlich oder alternativ kann das Anschlagmittel 12 insbesondere
aber auch als zusätzliches Bauteil vorgesehen sein, welches an einem Abschnitt des
Hilfskörpers 11 befestigt ist. Ferner ist, wie in der teilweisen Bruchansicht zu sehen,
in dem Hilfskörper 11 ein Lichtmodul 13.1 eines Ausrichtmittels 13 angeordnet. Dieses
kann vorteilhafterweise durch eine Öffnung in eine Bohrung des Hilfskörpers 11 einsteckbar
sein, sodass auch die Montage der Hilfsvorrichtung 10 kostengünstig ist. Ferner ist
neben dem Ausrichtmittel 13 ein Schaltelement 17 angeordnet, welches dazu ausgebildet
ist, zwischen einem aktivierten I und einem deaktivierten Zustand II (hier dargestellt)
des Ausrichtmittels 13 umzuschalten. Dadurch kann der Gesamtenergieverbrauch des Ausrichtmittels
13 gesenkt werden und damit die Mobilität der Hilfsvorrichtung 10 erhöht werden. Auch
die Sicherheit während dem Ausrichten kann durch das Schaltelement 17 gesteigert sein,
insbesondere so dass mögliche Gefahrenquellen, die von einem aktivierten Zustand des
Ausrichtmittels 13 ausgehen können, reduziert sind. Das Schaltelement 17 ist insbesondere
auch im Rahmen der Ausführungsbeispiele der Figuren 1 bis 5 und 7 bis 8 einsetzbar.
[0040] Fig. 7 zeigt eine erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung 10 in einem weiteren Ausführungsbeispiel
in perspektivischer Ansicht. Dabei umfasst die Hilfsvorrichtung 10 einen Hilfskörper
11, welcher an zwei gegenüberliegenden Seiten ein Griffmittel 15 aufweist, wobei das
Griffmittel 15 insbesondere jeweils als Nut ausgebildet ist. Hier sind jedoch auch
andere Formen von Griffmitteln, wie beispielsweise ein zusätzliches Bauteil, denkbar.
Ferner weist die Hilfsvorrichtung 10 ein Ausrichtmittel 13 auf, welches in bestimmbarer
Relation zu einem Anschlagmittel 12 steht. Dabei ist der dargestellte Zustand ein
deaktivierter Zustand II des Ausrichtmittels 13, wobei dieses beispielsweise durch
eine Schaltereinheit 17, wie z.B. in Fig. 6 dargestellt, in einen aktivierten Zustand
I überführbar ist. Das Anschlagmittel 12 umfasst ferner eine Klinge 12.2, welche vom
Hilfskörper 11 über Auflageflächen 18 zum Auflegen der Hilfsvorrichtung 10 auf einer
Wickelhülse 2 hervorsteht und dadurch eine Anschlagebene 20 bereitstellt. Die Auflageflächen
18 bilden dabei ein zu einer Seite offenes Kanalelement 14, wobei zwischen den Auflageflächen
18 eine Nut 18.2 vorgesehen ist. Ferner weist der Hilfskörper 11 ein Funktionsfach
16.1 auf. Dabei kann das Funktionsfach 16.1 als Öffnung vorgesehen sein, durch welche
eine Energieeinheit 16 in den Hilfskörper 11 einbringbar ist. Bei der Energieeinheit
16 kann es sich vorzugsweise um eine Batterie, besonders bevorzugt eine Lithium-Ionen-Batterie,
handeln, über welche Energie für das Ausrichtmittel 13 und/oder eine Verstellbarkeit
des Anschlagmittels 12 bereitgestellt werden kann. Dadurch kann beispielsweise ein
Laser des Ausrichtmittels 13 unabhängig von einer externen Energiequelle betreibbar
sein. Dies steigert die Mobilität der Hilfsvorrichtung 10. Somit kann ferner vorgesehen
sein, dass es sich bei der Hilfsvorrichtung 10 um ein Handgerät handelt, welches unabhängig
von einer Wickelmaschine 4 betreibbar ist. Dadurch kann eine Hilfsvorrichtung 10 beispielsweise
für mehrere Wickelmaschinen 4 einsetzbar sein. Insbesondere kann ferner der Hilfskörper
11 aus einem Kunststoff, vorzugsweise einem Polyamid, ausgebildet sein. Dabei kann
das Anschlagmittel 12 einstückig mit dem Hilfskörper 11 vorgesehen sein oder an diesem
befestigt sein. Bei einer mehrteiligen Ausgestaltung kann das Anschlagmittel 12 ferner
vorzugsweise aus einem Edelstahl ausgebildet sein. Weiterhin sind insbesondere die
Energieeinheit 16 und/oder das Funktionsfach 16.1 auch vorteilhafterweise im Rahmen
des ersten Ausführungsbeispiels und im Rahmen der Ausführungsbeispiele der Figuren
4, 5, 6 und 8 einsetzbar.
[0041] Fig. 8 zeigt ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Ausrichten einer Wickelhülse 2 an
einer Referenz 1 in schematischer Darstellung. Dabei ist ein Platzieren 102 einer
Hilfsvorrichtung 10 an der Wickelhülse 2 vorgesehen, sodass ein Anschlagmittel 12
der Hilfsvorrichtung 10 mit einem Gegenanschlagmittel 5 der Wickelhülse 2 in Anlage
gebracht ist. Anschließend folgt ein gemeinsames Verschieben 103 der Hilfsvorrichtung
10 und der Wickelhülse 2 bis ein Ausrichten der Wickelhülse 2 und der Referenz 1 über
ein Ausrichtmittel 13 der Hilfsvorrichtung 10 erfolgt. Vorzugsweise kann ferner ein
Überführen 101 des Ausrichtmittels 13 von einem deaktivierten Zustand II in einen
aktivierten Zustand I, insbesondere vor dem Platzieren 102 der Hilfsvorrichtung 10,
erfolgen. Dabei sind einzelne Schritte des Verfahrens 100 beliebig oft wiederholbar
und auch das gesamte Verfahren 100 ist wiederholbar, um beispielsweise mehrere Wickelhülsen
auszurichten. Das Verfahren 100 bietet damit eine flexible, einfache Möglichkeit mittels
der Hilfsvorrichtung 10 die Wickelhülse 2 an der Referenz 1 auszurichten.
[0042] Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung
ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale
der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Referenz
- 2
- Wickelhülse
- 2.1
- zweite Wickelhülse
- 3
- Hülsenaufnahme
- 3.1
- zweite Hülsenaufnahme
- 4
- Wickelmaschine
- 5
- Gegenanschlagmittel
- 5.1
- Gegenanschlagfläche
- 6
- Kontaktwalze
- 7
- Produktwickel
- 8
- Drehvorrichtung
- 10
- Hilfsvorrichtung
- 11
- Hilfskörper
- 11.1
- erster Teilkörper
- 11.2
- zweiter Teilkörper
- 12
- Anschlagmittel
- 12.1
- Anschlagfläche
- 12.2
- Klinge
- 13
- Ausrichtmittel
- 13.1
- Lichtabgabemodul
- 13.2
- Peilrichtung
- 14
- Kanalelement
- 14.1
- Kanalachse
- 15
- Griffmittel
- 16
- Energieeinheit
- 16.1
- Funktionsfach
- 17
- Schaltelement
- 18
- Auflagefläche
- 18.1
- Winkel
- 18.2
- Nut
- 19
- Sicherungselement
- 20
- Anschlagebene
- I
- aktivierter Zustand
- II
- deaktivierter Zustand
- 100
- Verfahren
- 101
- Überführen von 13 von I in II
- 102
- Platzieren von 10
- 103
- Verschieben von 10 und 2
1. Hilfsvorrichtung (10) zum Ausrichten einer Wickelhülse (2), insbesondere auf einer
Hülsenaufnahme (3) einer Wickelmaschine (4), an einer Referenz (1), umfassend,
einen Hilfskörper (11) mit einem Anschlagmittel (12), das zur Anlage an einem Gegenanschlagmittel
(5) der Wickelhülse (2) ausgebildet ist,
und ein Ausrichtmittel (13) zum Ausrichten der Wickelhülse (2) an der Referenz (1),
wobei das Anschlagmittel (12) und das Ausrichtmittel (13) eine bestimmbare Relation
zueinander aufweisen.
2. Hilfsvorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Ausrichtmittel (13) um ein optisches und/oder akustisches Ausrichtmittel
handelt.
3. Hilfsvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ausrichtmittel (13) ein Lichtabgabemodul (13.1) umfasst, wobei das Lichtabgabemodul
(13.1) insbesondere einen Laser aufweist.
4. Hilfsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anschlagmittel (12) am Gegenanschlagmittel (5) zumindest im Wesentlichen in einer
Anlageebene (20) anlegbar ist und das Ausrichtmittel (13) derart angeordnet ist, dass
das Ausrichtmittel (13) und die Referenz (1) zumindest im Wesentlichen in einer parallelen
oder identischen Ebene mit der Anschlagebene (20) liegen, wenn die Wickelhülse (2)
ausgerichtet ist.
5. Hilfsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hilfsvorrichtung (10) zum Ausrichten der Wickelhülse (2) mobil einsetzbar ist,
insbesondere wobei ein Sicherungselement (19) vorgesehen ist, durch das der Hilfskörper
(11) an einer Wickelmaschine (4) sicherbar ist.
6. Hilfsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hilfsvorrichtung (10) ein Kanalelement (14) aufweist, das zur Aufnahme der Wickelhülse
(2) geeignet ist.
7. Hilfsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kanalelement (14) eine Kanalachse (14.1) aufweist, und dass das Anschlagmittel
(12) und/oder das Ausrichtmittel (13) parallel zur Kanalachse (14.1) verstellbar ist.
8. Hilfsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hilfskörper (11) ein Griffmittel (15) aufweist, insbesondere wobei das Griffmittel
(15) eine Vertiefung im Hilfskörper (11) umfasst.
9. Hilfsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hilfsvorrichtung (10) eine Energieeinheit (16) aufweist, um das Ausrichtmittel
(13) zu betreiben, insbesondere wobei die Energieeinheit (16) eine Batterie ist.
10. Hilfsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hilfskörper (11) zumindest eine erste Auflagefläche (18) umfasst, die mit der
Wickelhülse (2) in Anlage bringbar ist, insbesondere wobei die Auflagefläche (18)
strukturiert ist, und/oder dass der Hilfskörper (11) zumindest eine zweite Auflagefläche
(18) umfasst, die in einem Winkel (18.1) zu der ersten Auflagefläche (18) angeordnet
ist, insbesondere wobei der Winkel (18.1) kleiner oder gleich 150°, vorzugsweise kleiner
oder gleich 135°, ist.
11. Hilfsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anschlagmittel (12) eine Klinge (12.2) umfasst, welche insbesondere eine Dicke
kleiner oder gleich 1 mm, vorzugsweise kleiner oder gleich 0,6 mm, aufweist.
12. Hilfsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hilfsvorrichtung (10) ein Schaltelement (17) umfasst, durch welches das Ausrichtmittel
(13) von einem aktivierten Zustand (I) in einen deaktivierten Zustand (II) überführbar
ist, wobei das Ausrichten der Wickelhülse (2) an der Referenz (1) über die Hilfsvorrichtung
(10) möglich ist, wenn sich das Ausrichtmittel (13) im aktivierten Zustand (I) befindet
und wobei das Ausrichten der Wickelhülse (2) an der Referenz (1) über die Hilfsvorrichtung
(10) unmöglich ist, wenn sich das Ausrichtmittel (13) im deaktivierten Zustand (II)
befindet, insbesondere wobei das Schaltelement (17) einer Peilrichtung (13.2) des
Ausrichtmittels (13) am Hilfskörper (11) gegenüberliegend angeordnet ist.
13. Hilfsvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hilfskörper (11) aus einem Kunststoff ausgebildet ist.
14. Verfahren (100) zum Ausrichten einer Wickelhülse (2) an einer Referenz (1), aufweisend
die folgenden Schritte:
- Platzieren einer Hilfsvorrichtung (10), insbesondere nach einem der Ansprüche 1
bis 13, an der Wickelhülse (2), so dass ein Anschlagmittel (12) der Hilfsvorrichtung
(10) mit einem Gegenanschlagmittel (5) der Wickelhülse (2) in Anlage gebracht ist,
- Gemeinsames Verschieben der Hilfsvorrichtung (10) und der Wickelhülse (2) bis ein
Ausrichten der Wickelhülse (2) an der Referenz (1) über ein Ausrichtmittel (13) der
Hilfsvorrichtung (10) erfolgt.
15. Verfahren (100) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren zusätzlich folgenden, insbesondere vorbereitenden, Schritt aufweist:
- Überführen (101) des Ausrichtmittels (13) von einem deaktivierten Zustand (II) in
einen aktivierten Zustand (I).