[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nassbehandlung von Wäsche gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei der Nassbehandlung von Wäsche werden Behandlungszusätze verwendet, und zwar vor
allem waschaktive Substanzen, Waschhilfsmittel, Desinfektionsmittel, Bleichmittel,
Ausrüstmittel oder dergleichen.
[0003] Die Zugabe des mindestens einen Behandlungszusatzes zur Wäsche erfolgt in einer bestimmten
Dosierung, also Menge, die abhängig ist vom Gewicht der Wäsche, insbesondere des jeweils
zu behandelnden Wäschepostens, der Wäscheart und/oder der Behandlungsweise. Aus Kostengründen
ist man bestrebt, die Menge des mindestens einen zuzudosierenden Behandlungszusatzes
so gering wie möglich zu halten. Es hat sich gezeigt, dass diese Art der Dosierung
des mindestens einen Behandlungszusatzes vielfach den Anforderungen nicht gerecht
wird. Beispielsweise führen besonders starke Verschmutzungen der Wäsche und einige
Verschmutzungsarten dazu, dass der mindestens eine Behandlungszusatz rasch eliminiert
wird und sich daraufhin die Nassbehandlung nicht in ausreichendem Maße durchführen
lässt. Das gilt besonders für die Desinfektion der Wäsche. Besonders aggressive Verunreinigungen
der Wäsche zehren große Mengen des Desinfektionsmittels kurzfristig auf, so dass eine
vollständige Desinfektion der Wäsche, insbesondere des betreffenden Wäschepostens,
nicht mehr gewährleistet ist, vor allem, wenn aus Kostengründen keine ausreichende
Menge an Desinfektionsmittel zugegeben worden ist.
[0004] Um die vorstehend genannten Probleme zu vermeiden, wird in der Praxis der mindestens
eine Behandlungszusatz mit Überschuss zudosiert. Das verteuert die Nassbehandlung
und wirkt sich auch umweltbelastend aus, weil vor allem bei nur gewöhnlich verschmutzter
Wäsche die zu entsorgende Behandlungsflüssigkeit noch einen nicht unerheblichen Anteil
des zudosierten Behandlungszusatzes enthält.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Nassbehandlung von Wäsche
zu schaffen, das hinsichtlich des Verbrauchs von Behandlungszusätzen wirtschaftlicher
ist und eine sichere Desinfektion gewährleistet.
[0006] Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf.
Bei diesem Verfahren wird eine gewisse Zeit nach der Zugabe des mindestens einen Behandlungszusatzes
der aktuelle Gehalt desselben wenigstens einmal gemessen. Anhand des Messergebnisses
wird dann ermittelt, wie hoch der Gehalt des zum Zeitpunkt der Messung noch unverbrauchten,
mindestens einen Behandlungszusatzes ist. Anschließend wird erforderlichenfalls eine
Nachdosierung des mindestens einen Behandlungszusatzes vorgenommen. Diese Nachdosierung
geschieht vorzugsweise bis zum Erreichen eines Sollgehalts des mindestens einen Behandlungszusatzes.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt eine gezielte bedarfsgerechte Zugabe des
mindestens einen Behandlungszusatzes. Der mindestens eine Behandlungszusatz kann dadurch
angepasst an den Verschmutzungsgrad der jeweils zu behandelnden Wäsche gezielt zudosiert
werden. Bei stark verschmutzter Wäsche können so ausreichende Mengen der Behandlungszusätze
zugegeben werden. Bei nur leicht verschmutzter Wäsche brauchen nur geringere Mengen
an Behandlungszusätzen zudosidert zu werden. Eine nutzlose Überdosierung und auch
eine Unterdosierung werden dadurch wirksam vermieden. Stark verschmutzte Wäsche wird
mit ausreichender Menge des mindestens einen Behandlungszusatzes behandelt. Beispielsweise
ist so sichergestellt, dass bei stark kontaminierter Wäsche eine ausreichende Desinfektion
stattfindet.
[0007] Bevorzugt ist es vorgesehen, zunächst nur eine Mindestmenge des wenigstens einen
Behandlungszusatzes der Wäsche zuzugeben. Vorzugsweise wird nur eine solche Menge
mindestens eines Behandlungszusatzes der Wäsche anfänglich zugegeben, die selbst bei
leicht verschmutzter Wäsche immer erforderlich ist. Anschließend wird dann kurz nach
der Zugabe der Mindestmenge des mindestens einen Behandlungszusatzes ermittelt, wieviel
hiervon in einer bestimmten Zeit bzw. Zeitspanne seit der Zugabe aufgezehrt bzw. verbraucht
ist. So sind Rückschlüsse auf den Verschmutzungsgrad der Wäsche möglich. Es kann dann
der mindestens eine Behandlungszusatz gezielt nachdosiert werden. Durch diese Vorgehensweise
wird eine Überdosierung des mindestens einen Behandlungszusatzes wirksam vermieden.
[0008] Weiterhin ist es vorgesehen, nach der Zugabe des mindestens einen Behandlungszusatzes
zur Wäsche mehrere Messungen in bestimmten, vorzugsweise regelmäßigen, Zeitabständen
durchzuführen. Bei diesen Messungen werden der aktuelle Gehalt und/ oder die aktuelle
Konzentration des mindestens einen Behandlungszusatzes gemessen. Durch die nach der
anfänglichen Zugabe des mindestens einen Behandlungszusatzes in regelmäßigen Zeitabständen
erfolgenden Messungen kann festgestellt werden, wie schnell die zugegebenen Behandlungszusätze
aufgezerrt werden. Das ist ein Indiz für den Verschmutzungsgrad der Wäsche, so dass
daraufhin erforderlichenfalls gezielt mindestens ein Behandlungszusatz nachdosiert
werden kann.
[0009] Das Verfahren kann derart weitergebildet sein, dass unmittelbar nach der Zugabe der
vorbestimmten Menge des mindestens einen Behandlungszusatzes der Gehalt desselben
gemessen wird und vom Zeitpunkt dieser Messung die Zeitspanne oder das Zeitintervall
bis zur nächsten Messung zu laufen beginnt. Die nächste Messung stellt eine Nachmessung
dar, womit durch Vergleich mit der ersten Messung feststellbar ist, welche Menge des
zugegebenen mindestens einen Behandlungszusatzes in der zwischen den beiden Messungen
vergangenen Zeit von der verschmutzten Wäsche bereits aufgezehrt, also verbraucht,
ist. Anhand des festgestellten Verbrauchs zwischen den aufeinanderfolgenden Messungen
kann dann der tatsächliche Verbrauch abhängig vom Verschmutzungsgrad der jeweils zu
behandelnden Wäsche, vorzugsweise jedes einzelnen Wäschepostens, hochgerechnet werden
und dementsprechend eine Nachdosierung des mindestens einen Behandlungszusatzes erfolgen.
[0010] Es ist denkbar, dass nach der unmittelbar auf die Zugabe einer ersten Teilmenge des
mindestens einen Behandlungszusatzes zur Wäsche erfolgenden Messung im bestimmten,
vorzugsweise gleichen, Zeitabstand noch mindestens zwei weitere Messungen erfolgen.
Es werden dann quasi zwei oder auch mehr als zwei Nachmessungen durchgeführt. Dadurch
lässt sich ein Trend des Abbaus des anfänglich zugegebenen mindestens einen Behandlungszusatzes
ermitteln, vorzugsweise ein zeitlicher Verlauf des Abbaus des mindestens einen Behandlungsmittels
und/oder einer Abbauart von der konkret zu behandelnden Wäsche, insbesondere des jeweiligen
Wäschepostens.
[0011] Anhand des zeitlichen Verlaufs der Abnahme des mindestens einen Behandlungszusatzes
seit der Zugabe desselben zu der Wäsche wird eine gezielte Nachdosierung des mindestens
einen Behandlungszusatzes vorgenommen. Aus dem zeitlichen Verlauf der Abnahme des
mindestens einen Behandlungszusatzes lässt sich vorzugsweise rechnerisch ermitteln,
wie hoch die gesamte Menge des mindestens einen Behandlungszusatzes sein muss, um
eine ausreichende Nassbehandlung der Wäsche durchführen zu können. Insbesondere lässt
sich so ermitteln, welche Gesamtmenge an Waschmitteln, Desinfektionsmitteln oder anderen
Waschhilfsstoffen erforderlich ist. Beispielsweise ist so auch sichergestellt, dass
die Wäsche vollständig desinfiziert wird.
[0012] Von der ermittelten Gesamtmenge des mindestens einen Behandlungszusatzes wird die
Menge des anfänglich zugegebenen Behandlungszusatzes abgezogen, um zur Menge des mindestens
einen Behandlungszusatzes zu gelangen, der nach der letzten Messung, insbesondere
der letzten Nachmessung, und/oder der Ermittlung des zeitlichen Verlaufs der Abnahme
des mindestens einen Behandlungszusatzes seit der Zugabe zur Wäsche erforderlich ist.
So kann ein gezieltes Nachdosieren ohne nennenswerte überschüssige Mengen mindestens
eines Behandlungszusatzes erfolgen.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird der mindestens eine Behandlungszusatz
einer Behandlungsflüssigkeit mit der zu behandelnden Wäsche zugegeben. Bevorzugt wird
bei und/oder während der Zugabe der mindestens eine Behandlungszusatz mit der Behandlungsflüssigkeit
und der sich darin befindenden Wäsche vermischt. Wenn es sich um keinen flüssigen
Behandlungszusatz handelt, kann dieser beim Vermischen in der Behandlungsflüssigkeit
auch gelöst werden. Das Vermischen und/oder Lösen des mindestens einen Behandlungszusatzes
während und/oder nach dem Zudosieren führt zu einer gleichmäßigen Konzentration des
mindestens einen Behandlungszusatzes im gesamten Wäscheposten und dem den Wäscheposten
aufnehmenden Flüssigkeitsbad mit der Behandlungsflüssigkeit. Dadurch kann die mindestens
eine Messung zu einem repräsentativen Durchschnittswert der Konzentration und/oder
des Gehalts des mindestens einen Behandlungszusatzes in der Wäsche und der Behandlungsflüssigkeit
führen.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht es vor, dass der mindestens
eine Behandlungszusatz einer Behandlungszone einer drehend oder schwenkend bzw. schaukelnd
antreibbaren länglichen Trommel einer Durchlaufwaschmaschine zugegeben wird. Vorzugsweise
erfolgt die oder jede Zugabe des mindestens einen Behandlungszusatzes zur betreffenden
Behandlungszone der Durchlaufwaschmaschine während der drehenden, schwenkenden und/oder
schaukelnden Bewegung der Trommel. Das begünstigt eine gleichmäßige Vermischung des
mindestens einen Behandlungszusatzes mit der Wäsche und der Behandlungsflüssigkeit
in der betreffenden Behandlungszone der Trommel der Durchlaufwaschmaschine.
[0015] Denkbar ist es, den mindestens einen Behandlungszusatz einer Vorwaschzone und/oder
einer Klarwaschzone der Durchlaufwaschmaschine zuzugeben. Vor allem in der Vorwaschzone
ist noch ein Großteil der den mindestens einen Behandlungszusatz aufzehrenden Verschmutzungen
oder Verunreinigungen in der Wäsche enthalten. Hier ist es besonders wichtig, eine
dem Verschmutzungsgrad des aktuellen Wäschepostens entsprechende Menge des mindestens
einen Behandlungszusatzes gezielt der Wäsche und/oder der Behandlungsflüssigkeit zuzuführen,
so dass der mindestens eine Behandlungszusatz in ausreichendem Umfang zur genügenden
Nassbehandlung der Wäsche zur Verfügung steht, aber auch keine nennenswerte Überdosierung
erfolgt.
[0016] Bevorzugte Ausführungsbeispiele des Verfahrens werden nachfolgend anhand der Zeichnung
erläutert. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematische Seitenansicht einer
als Durchlaufwaschmaschine ausgebildeten gewerblichen Waschmaschine.
[0017] In der Figur sind eine Durchlaufwaschmaschine 10 und eine als Entwässerungspresse
11 ausgebildeten Entwässerungseinrichtung dargestellt. Die Entwässerungspresse 11
ist in Durchlaufrichtung 12 der Wäsche durch die Durchlaufwaschmaschine 10 gesehen
hinter der Durchlaufwaschmaschine 10 angeordnet. An der Stelle der Entwässerungspresse
11 kann auch eine Wäschezentrifuge hinter der Durchlaufwaschmaschine 10 angeordnet
sein.
[0018] Die Durchlaufwaschmaschine 10 verfügt über eine längliche Trommel 13, in der eine
Mehrzahl gleicher oder unterschiedlicher Kammern 14 vorgesehen ist. In der Trommel
13 der gezeigten Durchlaufwaschmaschine 10 sind dreizehn in Durchlaufrichtung 12 aufeinanderfolgende
Kammern 14 vorgesehen. Hierauf ist die Erfindung aber nicht beschränkt. Die Erfindung
eignet sich auch für Durchlaufwaschmaschinen 10 mit einer geringeren oder größeren
Anzahl aufeinanderfolgender Kammern 14. Die längliche Trommel 13 ist um eine mittige
Drehachse, die auf einer Länsgmittelachse 15 der Durchlaufwaschmaschine 10 liegt,
drehend antreibbar. Dieser drehende Antrieb kann auf verschiedene Weise erfolgen.
Beispielsweise kann die Trommel 13 umlaufend angetrieben sein, aber auch nur schaukelnd
bzw. schwenkend. Dann wird die Trommel 13 nicht mit vollständigen Umläufen drehend
angetrieben. Denkbar ist es aber auch, eine Kombination aus einem umlaufenden oder
schwenkenden bzw. schaukelnden Antrieb der Trommel 11.
[0019] In der Durchlaufwaschmaschine 10 sind mehrere aufeinanderfolgende Behandlungszonen
gebildet, und zwar beispielsweise in Durchlaufrichtung 12 gesehen eine Vorwaschzone,
eine darauffolgende Klarwaschzone und gegebenenfalls dahinter eine Spülzone und/oder
eine Nachbehandlungszone. In die erste Kammer 14 der Vorwaschzone mündet ein Einlauftrichter
16 der Durchlaufwaschmaschine 10. Hierüber wird Wäsche in die erste Kammer 14 der
Durchlaufwaschmaschine 10 geladen. Bei dieser ersten Kammer 14 handelt es sich gleichzeitig
um die erste Kammer der Vorwaschzone. In Durchlaufrichtung 12 gesehen hinter der letzten
Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine 10 befindet sich eine Entladerutsche 17, worüber
in der Durchlaufwaschmaschine 10 nassbehandelte, nämlich mindestens gewaschene, gegebenenfalls
aber auch gespülte und/oder nachbehandelte Wäsche, in die Entwässerungspresse 11 oder
eine sonstige Entwässerungseinrichtung gelangt. In der Entwässerungspresse 11 findet
mindestens eine Entwässerung der gewaschenen Wäsche derart statt, wodurch ein Teil
der gebundenen Flotte aus der Durchlaufwaschmaschine 10 von der Wäsche getrennt wird.
Die Entwässerungspresse 11 kann aber auch zusätzlich dazu dienen, die aus der Durchlaufwaschmaschine
10 kommende Wäsche zu spülen. Dann verfügt die Durchlaufwaschmaschine 10 über keine
Spülzone.
[0020] In der Durchlaufwaschmaschine 10 wird die Wäsche postenweise gewaschen. Dazu befindet
sich in jeder Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine 10 oder gegebenenfalls auch nur
in einigen Kammern 14 jeweils ein Wäscheposten mit einer größeren Menge von Wäsche.
[0021] Die Wäsche wird in der Durchlaufwaschmaschine 10 in einem Bad mit Behandlungsflüssigkeit
behandelt, insbesondere gewaschen und gegebenenfalls gespült und/oder ausgerüstet.
Dabei wird der Wäsche und der Behandlungsflüssigkeit mindestens ein Behandlungszusatz
hinzugegeben. Dabei kann es sich um waschaktive Substanzen, Desinfektionsmittel und/oder
Bleichmittel, aber auch andere Waschhilfsmittel handeln. Zumindest wird mindestens
ein Behandlungszusatz der Behandlungsflüssigkeit mit der darin sich befindenden Wäsche
in der ersten Kammer 14 der Vorwaschzone, also der ersten Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine
10, zugegeben.
[0022] Alternativ oder zusätzlich kann auch mindestens einer anderen Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine
10 mindestens ein Behandlungszusatz zugegeben werden. Das kann zum Beispiel die Klarwaschzone,
vorzugsweise die erste Kammer 14 derselben, die Spülzone, sofern die Durchlaufwaschmaschine
10 eine solche aufweist, und/oder eine in der Durchlaufwaschmaschine 10 vorhandene
Nachbehandlungszone sein. In den einzelnen Zonen können der Wäsche unterschiedliche
Behandlungszusätze zugegeben werden, beispielsweise in der Vorwaschzone Waschmittel,
in einer anderen Zone Neutralisationsmittel, Ausrüstmittel, Bleichmittel und/oder
Desinfektionsmittel.
[0023] Die Durchlaufwaschmaschine 10 verfügt über geeignete Messeinrichtungen zum Messen
der Menge, des Gehalts und/oder der Konzentration des mindestens einen Behandlungszusatzes
in der Wäsche und der Behandlungsflüssigkeit. Entsprechende Messwertaufnehmer sind
derjenigen Kammer 14 oder denjenigen Kammern 14 der Durchlaufwaschmaschine 10 zugeordnet,
in denen die Behandlungsflüssigkeit und/oder die Wäsche hinsichtlich ihres Gehalts
oder der Konzentration des mindestens einen Behandlungszusatzes gemessen werden soll.
[0024] Es ist auch denbkar, von der betreffenden Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine 10
Probenentnahmeleitungen gegebenenfalls mindestens einem Filter zuzuordnen und die
Messwertaufnehmer der betreffenden Probenentnahmeleitung zuzuordnen.
[0025] Die vom mindestens einen Messwertaufnehmer erfasste Konzentration oder der Gehalt
des wenigstens einen Behandlungszusatzes in der Behandlungsflüssigkeit wird an eine
in der Figur nicht gezeigte Auswerteeinheit übertragen, die die erhaltenen Messwerte
auswertet und die demzufolge zu dosierende bzw. nachzudosierende Menge des mindestens
einen Behandlungszusatzes entsprechend steuert oder regelt.
[0026] Gegebenenfalls kann auch der Entwässerungspresse 11 mindestens ein Messwertaufnehmer
zugeordnet sein, wenn auch mindestens ein Behandlungszusatz der gewaschenen Wäsche
in der Entwässerungspresse zugegeben wird. Das gilt insbesondere dann, wenn die Entwässerungspresse
11 auch zum Spülen der gewaschenen Wäsche dient.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren läuft mit der zuvor beschriebenen Durchlaufwaschmaschine
10 und der dieser nachgeordneten Entwässerungspresse 11 folgendermaßen ab:
Die Wäsche wird in der Durchlaufwaschmaschine 10 postenweise gewaschen. Dazu befindet
sich vorzugsweise in jeder Kammer 14 ein Wäscheposten. Gegebenenfalls können einzelne
Kammern 14 zwischen aufeinanderfolgenden Wäscheposten mit keinem Wäscheposten beladen
sein, beispielsweise kann mindestens eine leere Kammer 14 zwischen Wäscheposten mit
Wäsche unterschiedlicher Art vorgesehen sein.
[0028] Die Wäscheposten werden in den Kammern 14 mit Behandlungsflüssigkeit behandelt. Mindestens
in einer Behandlungszone der Durchlaufwaschmaschine 10 wird der Behandlungsflüssigkeit
mindestens ein Behandlungszusatz zugegeben. In allen oder einigen Behandlungszonen
können der Behandlungsflüssigkeit mit der darin befindlichen Wäsche unterschiedliche
Behandlungszusätze zugegeben werden. Auch in der Entwässerungspresse 11 kann der noch
die gebundene Flotte der Behandlungsflüssigkeit aufweisenden Wäsche mindestens ein
Behandlungszusatz zugegeben werden.
[0029] Die Zugabe des mindestens einen Behandlungszusatzes zur Wäsche mit der Behandlungsflüssigkeit
erfolgt bevorzugt bei drehend angetriebener Trommel 13 der Durchlaufwaschmaschine
10, und zwar bei umlaufend drehend angetriebener Trommel 13 oder in entgegengesetzten
Richtungen über Teilkreisbewegungen drehend angetriebener Trommeln 13. Man spricht
dann von einer schwenkend oder schaukelnd angetriebenen Trommel 13.
[0030] Für die nachfolgende Beschreibung des Verfahrens wird davon ausgegangen, dass der
ersten Kammer 14 der Durchlaufwaschmaschine 10, also der ersten Kammer der Vorwaschzone,
ein Behandlungszusatz, beispielsweise Waschmittel, während der umlaufenden oder schwenkenden
bzw. schaukelnden Drehbewegung der Trommel 13 zugegeben wird. Dabei wird infolge des
umlaufenden oder schaukelnden bzw. schwenkenden Antriebs der Trommel 13 der zugegebene
Behandlungszusatz mindestens mit der Behandlungsflüssigkeit in der betreffenden Kammer
14, vorzugsweise auch der Wäsche des Wäschepostens in der Kammer 14, vermischt.
[0031] Es wird zunächst nur eine Teilmenge des Behandlungszusatzes der ersten Kammer mit
dem darin befindenden Wäscheposten samt seiner Behandlungsflüssigkeit zugeführt. Diese
Teilmenge des Behandlungszusatzes entspricht der Mindestmenge, die erfahrungsgemäß
zum Behandeln geringst verschmutzter Wäsche erforderlich ist. Aufgrund der bekannten
Menge des zugegebenen Behandlungszusatzes kann auf den Gehalt bzw. die Konzentration
des Behandlungszusatzes zum Zeitpunkt der Zugabe zur Behandlungsflüssigkeit mit der
Wäsche des betreffenden Wäschepostens geschlossen werden. Denkbar ist es aber auch,
sofort nach dem Zugeben der Mindestmenge des Behandlungszusatzes die Konzentration
und/oder den Gehalt desselben in vorzugsweise der Behandlungsflüssigkeit der Wäsche
zu messen.
[0032] Erfindungsgemäß erfolgt nach Ablauf einer bestimmten und/oder wählbaren Zeit, insbesondere
Zeitspanne und/oder Zeitintervall, nach dem anfänglichen Hinzugeben des Behandlungszusatzes
eine Messung, vorzugsweise eine weitere oder nochmalige Messung, des Gehalts des Behandlungszusatzes
bzw. der Konzentration desselben in der Flüssigkeit mit der Wäsche in der ersten Kammer
14. Diese Messung stellt eine erste Nachmessung dar. Mindestens anhand des Ergebnisses
der nach Ablauf der vorgegebenen Zeitspanne erfolgten Messung, insbesondere Nachmessung,
wird insbesondere die Menge des in der Zeitspanne verbrauchten Behandlungszusatzes
ermittelt. Aufgrund der Zeitdauer von der Zugabe des Behandlungszusatzes bis zur Messung
bzw. Nachmessung kann der zeitliche Verlauf des Verbrauchs des Behandlungszusatzes
ermittelt werden. Daraus lässt sich der Verschmutzungsgrad des Wäschepostens ableiten
und die erforderlichenfalls noch zuzudosierende Menge des Behandlungszusatzes ermitteln.
Diese Menge, die einer noch erforderlichen restlichen Teilmenge des Behandlungszusatzes
entspricht, wird dann im Anschluss an die letzte Messung, insbesondere Nachmessung,
der Behandlungsflüssigkeit mit dem Wäscheposten in der ersten Kammer 14 nachträglich
zugegeben, also nachdosiert.
[0033] Es ist auch denkbar, nicht nur einmal nach Ablauf einer ersten Zeitspanne den verbleibenden
Gehalt bzw. die Konzentration des Behandlungszusatzes zu messen oder genauer gesagt
nachzumessen, sondern noch mindestens eine weitere Messung vorzunehmen. Dann erfolgen
mindestens zwei Nachmessungen. Daraus ergeben sich zwei zeitliche Verläufe von in
der Behandlungsflüssigkeit mit dem Wäscheposten aufgezerrtem Behandlungszusatz. Diese
können bei gleichen Zeitspannen gleich, aber auch unterschiedlich sein. Vorzugsweise
wird in der zweiten Zeitspanne, also bis zur zweiten Nachmessung, eine geringe Menge
des Behandlungszusatzes verbraucht. Daraus lässt sich ein tendenzieller, zeitbezogener
Verbrauch des Behandlungszusatzes ermitteln und so noch genauer feststellen, wie groß
die eventuell noch nachzudosierende restliche Teilmenge des Behandlungszusatzes sein
muss. Denkbar ist es auch, die Zeitspanne bis zur ersten, der zweiten oder auch jeder
nachfolgenden Nachmessung unterschiedlich lang zu wählen. Das führt zu einer kürzeren
Verfahrensdauer, so dass rascher feststellbar ist, ob und welche Menge des Behandlungszusatzes
noch nachdosiert werden muss.
[0034] Das vorstehend beschriebene Verfahren läuft prinzipiell genauso ab, wenn in der gleichen
Kammer 14 der Behandlungsflüssigkeit samt des sich darin befindlichen Wäschepostens
zwei oder mehrere unterschiedliche Behandlungszusätze zugegeben und/oder zugemischt
werden. In diesem Fall können alle Behandlungszusätze gleichzeitig gemessen werden.
Bevorzugt ist es dann aber vorgesehen, mindestens einige Behandlungszusätze getrennt
zu messen, so dass jeder oder wenigstens einige Behandlungszusätze jeweils für sich
genommen gezielt nachdosiert werden können.
[0035] Prinzipiell wird nach dem zuvor beschriebenen Verfahren auch vorgegangen, um die
bedarfsgerechte Dosierung mindestens eines Behandlungszusatzes in wenigstens einer
nachfolgenden Zone der Durchlaufwaschmaschine 10 durchzuführen. Dabei kann es sich
um die Klarwaschzone einer gegebenenfalls in der Durchlaufwaschmaschine 10 vorhandenen
Spülzone und/oder einer Nachbehandlungszone der Durchlaufwaschmaschine 10 handeln.
Denkbar ist es aber auch, das von Messungen begleitete, bedarfsgerechte Dosieren mindestens
eines Behandlungszusatzes in der Entwässerungspresse 11 hinter der Durchlaufwaschmaschine
10 oder einer sonstigen Entwässerungseinrichtung vorzunehmen.
[0036] Die Erfindung eignet sich auch für andere gewerbliche Waschmaschinen, ist also nicht
auf die zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele mit der Durchlaufwaschmaschine 10
beschränkt. Deshalb kann die Erfindung auch bei anderen in gewerblichen Wäschereien
eingesetzten Waschmaschinen, beispielsweise Waschschleudermaschinen, zum Einsatz kommen.
Prinzipiell läuft dann das erfindungsgemäße Verfahren genauso ab, nur wird nicht in
mindestens einer der aufeinanderfolgenden Zonen zudosiert, sondern in mindestens einer
der in der gleichen, einzigen Kammer der Trommel nacheinander erfolgenden Behandlungsphase
der Waschmaschine.
Bezugszeichenliste:
[0037]
- 10
- Durchlaufwaschmaschine
- 11
- Entwässerungspresse
- 12
- Durchlaufrichtung
- 13
- Trommel
- 14
- Kammer
- 15
- Längsmittelachse
- 16
- Einlauftrichter
- 17
- Entladerutsche
1. Verfahren zur Nassbehandlung von Wäsche in gewerblichen Waschmaschinen, wobei eine
vorbestimmte Menge mindestens eines Behandlungszusatzes der Wäsche zu Beginn der Nassbehandlung
zugegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass am Ende einer bestimmten Zeitspanne nach der Zugabe des mindestens einen Behandlungszusatzes
der aktuelle Gehalt des mindestens einen Behandlungszusatzes wenigstens einmal gemessen
wird, daraus der Verbrauch des mindestens einen Behandlungszusatzes bis zur Messung
ermittelt wird, anhand des Verbrauchs mindestens eines Behandlungszusatzes die Menge
des gegebenenfalls noch zuzudosierenden mindestens einen Behandlungszusatz ermittelt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass anfänglich nur eine Mindestmenge des mindestens einen Behandlungszusatzes zudosiert
wird und nach der mindestens einen anschließenden Messung gegebenenfalls eine Restmenge
des mindestens einen Behandlungszusatzes nachdosiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Zugabe des mindestens einen Behandlungszusatzes mehrere Messungen des aktuellen
Gehalts des mindestens einen Behandlungszusatzes in bestimmten, vorzugsweise regelmäßigen,
Zeitabständen erfolgen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das unmittelbar nach der anfänglichen Zugabe einer vorbestimmten Teilmenge des mindestens
einen Behandlungszusatzes der Gehalt desselben gemessen wird und vom Zeitpunkt dieser
Messung die Zeitspanne bis zur nächsten Messung zu laufen beginnt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach der ersten Messung des Verbrauchs mindestens eines Behandlungszusatzes wenigstens
eine weitere Messung nach einer bestimmten Zeitspanne erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Differenz des mindestens einen Behandlungszusatzes zwischen aufeinanderfolgenden
Messungen, vorzugsweise aufeinanderfolgenden Nachmessungen, ermittelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Differenz des aufgrund mindestens einer Messung und/oder Nachmessung ermittelten
Gehalts zum ursprünglichen oder vorher gemessenen Gehalts mindestens eines Behandlungszusatzes
ein zeitlicher Verlauf der Abnahme des Gehalts und/oder der Konzentration des mindestens
einen Behandlungszusatzes ermittelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass anhand des zeitlichen Verlaufs der Abnahme der Konzentration und/oder des Gehalts
des mindestens einen Behandlungszusatzes ermittelt wird, ob eine Nachdosierung erforderlich
ist und gegebenenfalls eine gezielte Nachdosierung des mindestens einen Behandlungszusatzes
vorgenommen wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Behandlungszusatz in einer Behandlungsflüssigkeit, worin sich
die Wäsche befindet, zugegeben wird, vorzugsweise der mindestens eine Behandlungszusatz
bei und/oder während der Zugabe zur Behandlungsflüssigkeit mit derselben gemischt
und gegebenenfalls in der Behandlungsflüssigkeit gelöst wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Behandlungszusatz einer betreffenden Behandlungszone einer drehend
antreibbaren länglichen Trommel (13) einer Durchlaufwaschmaschine (10) zugegeben wird,
vorzugsweise während des umlaufenden und/oder schwenkenden Antriebs der Trommel (13).
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Behandlungszusatz in der Vorwaschzone und/oder in der Klarwaschzone
der Durchlaufwaschmaschine (10) gegebenenfalls einer Spülzone und/ oder Nachbehandlungszone
der Durchlaufwaschmaschine (10) zugegeben wird.