(19)
(11) EP 3 219 844 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.09.2017  Patentblatt  2017/38

(21) Anmeldenummer: 17000009.5

(22) Anmeldetag:  04.01.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D06F 47/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 17.03.2016 DE 102016003201

(71) Anmelder: Herbert Kannegiesser GmbH
32602 Vlotho (DE)

(72) Erfinder:
  • Heinz, Engelbert
    32602 Vlotho (DE)
  • Bringewatt, Wilhelm
    32457 Porta Westfalica (DE)

(74) Vertreter: Möller, Friedrich et al
Meissner Bolte Patentanwälte Rechtsanwälte Partnerschaft mbB Hollerallee 73
28209 Bremen
28209 Bremen (DE)

   


(54) VERFAHREN ZUM BEHANDELN VON WÄSCHE UND ENTWÄSSERUNGSPRESSE


(57) Entwässerungspressen (11) zum Entwässern der Wäsche (10) und nachfolgende Wäschekuchenbrecher nehmen sehr viel Platz in Anspruch. Die Erfindung schafft ein Verfahren zum Behandeln von Wäsche (10) sowie eine Entwässerungspresse (11), mit der Wäsche (10) auf eine effiziente und platzsparende Art und Weise behandelbar ist. Dazu wird die zu einem Wäschekuchen (20) zusammengepresste Wäsche (10) noch in der Entwässerungspresse (20) durch eine radiale Kompression aufgebrochen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Wäsche gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Entwässerungspresse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8.

[0002] Wäsche durchläuft in industriellen Wäschereien verschiedene Behandlungsschritte. Nach dem Waschen der Wäsche in einer Waschmaschine muss die als gebundene Flotte bezeichnete restliche Flüssigkeit aus der Wäsche für die weitere Behandlung entfernt werden. Dazu wird die Wäsche einer Entwässerungseinrichtung, wie einer Zentrifuge oder einer Entwässerungspresse zugeführt. In der Entwässerungseinrichtung, insbesondere in der Entwässerungspresse, findet nicht nur die Trennung von der Wäsche von der gebundenen Flotte statt, vielmehr kann die Wäsche in der Presse zusätzlich noch gespült werden, bevor das Entwässern stattfindet.

[0003] Bei einer Entwässerungspresse zum Entwässern der Wäsche wird diese in einen Presskorb zusammengefasst. Über diesem Presskorb ist auf Säulen ein Hubzylinder angeordnet, der einen Pressstempel aufweist, mit dem die Wäsche im Presskorb entwässert wird. Durch das Zusammenpressen der Wäsche im Presskorb entsteht ein Wäschekuchen, der für sich anschließende Behandlungsschritte aufgebrochen werden muss. Dazu wird der Wäschekuchen aus der Entwässerungspresse mittels eines Förderers in Abförderrichtung abtransportiert und einem Wäschekuchenbrecher zugeführt. Dieser Wäschekuchenbrecher bricht bzw. lockert den Wäschekuchen für die weiteren Behandlungsschritte auf.

[0004] Die Aneinanderreihung der zuvor beispielhaft genannten Wäschereieinrichtungen wie eine Waschmaschine, eine Entwässerungspresse und ein Wäschekuchenbrecher sowie die verschiedenen Fördereinrichtungen nehmen sehr viel Platz in Anspruch. Da insbesondere bei industriellen Großwäschereien ein hoher Platzbedarf mit hohen Kosten verbunden ist, erweist sich derartige Aneinanderreihung der Einrichtungen als nachteilig.

[0005] Darüber hinaus nehmen bereits Entwässerungspressen an sich einen verhältnismäßig großen Platz in Anspruch. Durch die Verringerung des Abstands der Säulen der Entwässerungspresse ließe sich zwar der Platzbedarf für eine Entwässerungspresse reduzieren, gleichzeitig müsste allerdings auch die Größe des zwischen den Säulen angeordneten Presskorbs verringert und somit die Pressleistung herabgesetzt werden, damit der Wäschekuchen nach wie vor durch den Förderer aus der Entwässerungspresse abgefördert werden kann.

[0006] Ausgehend von diesen Nachteilen liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Behandeln von Wäsche sowie eine Entwässerungspresse zu schaffen, mit der die Wäsche auf eine effiziente und platzsparende Art und Weise behandelbar ist.

[0007] Eine Lösung dieser Aufgabe wird durch den Anspruch 1 beschrieben. Demnach ist es vorgesehen, dass die zum Wäschekuchen zusammengepresste Wäsche noch in der Entwässerungspresse durch eine radiale Kompression aufgebrochen wird. Dadurch, dass der Wäschekuchen bereits in der Entwässerungspresse aufgebrochen wird, kann auf einen weiteren Wäschekuchenbrecher verzichtet werden. Durch das Einsparen einer Wäschereieinrichtung lässt sich Platz sparen ohne dass ein Behandlungsschritt der Wäsche aufgegeben werden muss.

[0008] Insbesondere kann es die vorliegende Erfindung weiter vorsehen, dass die radiale Kompression quer zur Pressrichtung des Pressstempels erfolgt. Die Entwässerung der Wäsche durch den Pressstempel erfolgt üblicherweise in vertikaler Richtung in dem Presskorb. Dadurch bildet sich in dem Presskorb ein zylindrischer, "pukartiger" Wäschekuchen. Die Kompression zum Aufbrechen des Wäschekuchens erfolgt nun radial an der Mantelfläche des Wäschekuchens und zwar quer zur Pressrichtung des Pressstempels sowie quer zu einer Abförderrichtung der Wäsche. Durch die Kompression in eine Richtung, unterschiedlich zur Pressrichtung, lässt sich der Wäschekuchen besonders einfach und effektiv aufbrechen.

[0009] Bevorzugt kann es die vorliegende Erfindung weiter vorsehen, dass vor der radialen Kompression des Wäschekuchens ein Presskorb der Entwässerungspresse nach oben bewegt wird, sodass der Wäschekuchen für die Kompression freigegeben wird und der Pressstempel vor der radialen Kompression vom Wäschekuchen abgehoben wird. Nachdem die Wäsche in einem ausreichenden Maß zusammengepresst wurde, sodass zumindest ein Großteil der gebundenen Flotte aus dem Wäschekuchen herausgepresst wurde, wird der Pressstempel zurück in eine Ausgangsstellung gebracht. Gleichzeitig oder kurz danach wird ebenso der Presskorb von dem Wäschekuchen wegbewegt, sodass dieser frei zugänglich auf beispielsweise einem Förderer liegt. Nur durch diese Freigabe des Wäschekuchens von dem Presskorb und dem Pressstempel kann die radiale Kompression des Wäschekuchens erfolgen.

[0010] Die vorliegende Erfindung kann es weiter vorsehen, dass der aufgebrochene Wäschekuchen nach der radialen Kompression von einem Förderer in eine Abförderrichtung aus der Entwässerungspresse abgefördert wird. Dieser Förderer erstreckt sich durch die Entwässerungspresse und ist somit unterhalb des Presskorbs und des Pressstempels angeordnet. Der Förderer bzw. ein Fördergurt des Förderers muss dabei derart bemessen sein, dass er innerhalb der Säulen verlaufen kann. Erfindungsgemäß erstreckt sich der Presskorb über die Breite des Fördergurts hinaus. Durch den Förderer lässt sich der aufgebrochene Wäschekuchen auf schnelle und zuverlässige Weise aus der Entwässerungspresse abfördern und einer weiteren Behandlungseinrichtung zuführen.

[0011] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann es vorsehen, dass der Wäschekuchen von zwei gegenüberliegenden, insbesondere plattenartigen, Kompressionsmitteln aufgebrochen wird, wobei die Kompressionsmittel parallel oder entgegengesetzt schräg, vorzugsweise in Abförderrichtung leicht divergierend, zueinander ausgerichtet sind und insbesondere die radiale Kompression des Wäschekuchens durch die beiden Kompressionsmittel an den beiden gegenüberliegenden Seiten des Wäschekuchens gleichzeitig erfolgt. Durch die Kompressionsmittel wird ein Druck auf den Wäschekuchen bzw. auf die Mantelfläche des Wäschekuchens ausgeübt, der dazu führt, dass der Wäschekuchen aufbricht. Durch leichte Schrägstellung der Kompressionsmittel lässt sich der aufgebrochene Wäschekuchen sogleich in Richtung Abförderrichtung positionieren und leiten. Durch diese Richtungsvorgabe wird sichergestellt, dass der aufgebrochene Wäschekuchen auf dem Förderer verbleibt und nicht seitlich herunterfällt. Gleichermaßen ist es denkbar, dass die Kompressionsmittel in Abförderrichtung leicht konvergierend zueinander ausgerichtet sind, um den aufgebrochenen Wäschekuchen, der zum Abfördern vom Förderer durch bzw. entlang der Kompressionsmittel gezogen wird, zu verbessern. Durch eine gleichzeitige Druckausübung der Kompressionsmittel auf den Wäschekuchen wird dieser besonders effektiv und mit geringem Energieaufwand aufgebrochen.

[0012] Ein weiteres Ausführungsbeispiel kann es vorsehen, dass die Kompressionsmittel in Kompressionsrichtung soweit aufeinander zubewegt werden, dass der Abstand der Kompressionsmittel gleich oder etwas kleiner ist als der Abstand zwischen Säulen der Entwässerungspresse. Die Kompressionsmittel pressen den Wäschekuchen mindestens derart zusammen, dass der abgeförderte aufgebrochene Wäschekuchen nicht mit den Säulen zusammenstößt oder seitlich von dem Förderer herunterfällt. Bevorzugt kann es die vorliegende Erfindung weiter vorsehen, dass der Wäschekuchen von den Kompressionsmitteln mindestens auf die Breite des Förderers zusammengepresst wird.

[0013] Weiter kann es vorgesehen sein, dass der durch die radiale Kompression aufgebrochene Wäschekuchen durch den Säulen der Entwässerungspresse zugeordnete Leitwangen entlang der Abförderrichtung geleitet wird. Diese, vorzugsweise unbeweglichen, Leitwangen dienen als Verlängerung der Kompressionsmittel und führen den aufgebrochenen Wäschekuchen bzw. die Wäsche aus der Entwässerungspresse ab.

[0014] Eine weitere Lösung der eingangs genannten Aufgabe wird durch Anspruch 8 beschrieben. Demnach ist es vorgesehen, dass der lichte Abstand der Säulen kleiner ist als die Außenabmessungen des Presskorbs. Durch diese Reduzierung des Säulenabstands wird die Grundfläche der Entwässerungspresse reduziert, wodurch Platz und somit Kosten eingespart werden können. Dadurch, dass die Außenabmessungen des Presskorbs nicht dem reduzierten Säulenabstand angeglichen wird, kann die Entwässerungsleistung der Entwässerungspresse beibehalten werden. Das heißt, dass die Anzahl der zu entwässernden Wäschestücke nicht reduziert werden muss, während der Platzbedarf für die Entwässerungspresse verringert wird.

[0015] Bevorzugt kann es weiter vorgesehen sein, dass zwei gegenüberliegend angeordnete Kompressionsmittel, insbesondere zwei gegenüberliegend angeordnete Kompressionsplatten zum Aufbrechen eines Wäschestücks aufeinander zubewegbar sind, vorzugsweise zwischen zwei Säulen hindurch bewegbar sind. Durch die Kompressionsmittel lässt sich der Wäschekuchen, der bereichsweise über eine Verbindungslinie zwischen den Säulen hinausragt, radial derart zusammenpressen werden, dass der aufgebrochene Wäschekuchen innerhalb der Säulen angeordnet ist und somit ohne mit den Säulen zu kollidieren aus der Entwässerungspresse abgefördert werden kann. Dabei ist es vorgesehen, dass die Kompressionsmittel zwischen den Säulen hindurch bewegbar sind, und zwar derart, dass sie auf einen Fördergurt des Förderers reichen.

[0016] Ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel kann es vorsehen, dass die Kompressionsmittel parallel oder entgegengesetzt schräg, vorzugsweise in Abförderrichtung leicht divergierend oder konvergierend, zueinander ausgerichtet sind. Durch die Ausrichtung der Kompressionsmittel zueinander lässt sich der aufgebrochene Wäschekuchen bzw. die Wäsche bereits in der Entwässerungspresse derart vorbereiten, dass sie in einem weiteren Behandlungsschritt effektiv weiterbehandelbar ist. Beispielsweise lässt sich durch eine in Abförderrichtung leicht divergierende Stellung der Kompressionsmittel eine schnelle und zuverlässige Abförderung durch den Förderer erwirken. Andererseits kann durch eine in Abförderrichtung leicht konvergierende Stellung der Kompressionsmittel die Wäsche des aufgebrochenen Wäschekuchens einem Mittelbereich des Förderers zugeordnet werden.

[0017] Weiter kann es die vorliegende Erfindung vorsehen, dass die Kompressionsmittel durch jeweils mindestens einen Linearantrieb, insbesondere einen Druckmittelzylinder, radial gegen den Wäschekuchen verfahrbar sind. Darüber hinaus ist es denkbar, dass jeder Kompressionsplatte zwei Linearantriebe zugeordnet sind, die derart einstellbar sind, dass die Kompressionsplatten bzw. Kompressionsmittel parallel oder schräg zueinander ausrichtbar sind. Bei den Druckmittelzylindern kann es sich beispielsweise um Hydraulikzylinder oder Pneumatikzylinder handeln.

[0018] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann es vorsehen, dass den Säulen plattenartige Leitwangen zugeordnet sind, welche die Wäsche in Förderrichtung leiten und insbesondere Verlängerungen der Kompressionsmittel darstellen. Durch diese Leitwangen, die beidseitig entlang des Förderers, vorzugsweise außerhalb des Presskorbs angeordnet sind, kann ein Herabfallen der Wäsche von dem Förderer unterbunden werden. Die Leitwangen sind vorzugsweise nur den Säulen in Abförderrichtung zugeordnet. Gleichermaßen ist jedoch auch denkbar, dass die in Abförderrichtung vor dem Presskorb angeordnete Säulen derartige Leitwangen aufweisen.

[0019] Bevorzugt sieht es die vorliegende Erfindung weiter vor, dass ein Zylinderflansch des Hydraulikzylinders die Jochplatte bildet und direkt mit den Säulen verbunden ist. Dadurch, dass der Flansch des Zylinders direkt mit den Säulen verbunden ist, kann der Abstand der Säulen verringert werden. Durch den Verzicht auf die Jochplatte kann nicht nur Material eingespart werden, sondern auch Platz, da durch die Reduzierung der Jochplatte auf den Zylinderflansch die Grundfläche der Entwässerungspresse verkleinert wird.

[0020] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1
eine schematische Darstellung einer Entwässerungspresse,
Fig. 2
eine schematisierte Seitenansicht der Entwässerungspresse gemäß Fig. 1,
Fig. 3
eine schematisierte Seitenansicht der Entwässerungspresse gemäß Fig. 1,
Fig. 4
eine Darstellung eines ersten Verfahrensschritts zum Behandeln von Wäsche,
Fig. 5
eine Darstellung eines zweiten Verfahrensschritts, und
Fig. 6
eine Darstellung eines dritten Verfahrensschritts.


[0021] In industriellen Wäschereien werden zum Entfernen einer gebundenen Flotte aus gewaschener Wäsche 10 Entwässerungspressen 11 eingesetzt. Die in Fig. 1 dargestellte Entwässerungspresse 11 weist einen Hydraulikzylinder 12 auf, in dessen Inneren ein Kolben mit einem Pressstempel 13 angeordnet ist. Der Pressstempel 13 lässt sich entlang der Längsachse des Hydraulikzylinders 12 auf und ab bewegen.

[0022] Bei der in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Entwässerungspresse 11 ist der Hydraulikzylinder 12 über einen Zylinderflansch 14 direkt mit Säulen 15 verbunden. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Zylinderflansch 14 mit jedem Eckbereich an einer Säule befestigt. Es ist jedoch auch denkbar, dass der Zylinderflansch 14 an weniger oder mehr Säulen befestigt ist. Die Säulen 15 sind an einem dem Zylinderflansch 14 gegenüberliegenden Ende auf einer Platte 16 befestigt. Diese Platte 16 dient als Standelement der Entwässerungspresse 11.

[0023] In dem durch die Säulen 15 definierten Innenraum der Entwässerungspresse 11 ist ein Presskorb 17 angeordnet. Dieser Presskorb 17 kann beispielsweise als Hohlzylinder ausgebildet sein und dient der Aufnahme der zu entwässernden Wäsche 10. Erfindungsgemäß ist eine Außenabmessung bzw. der Durchmesser des Presskorbs 17 größer als der Abstand der Säulen 15. Daher ragt der Presskorb 17 mit seiner Wandung in den Bereich der Säulen 15 hinein. Der hier dargestellte Presskorb 17 weist für eine einfache und schnelle Befüllung desselbigen mit Wäsche 10 eine trichterartige Beladehilfe 18 auf.

[0024] Der Presskorb 17 ist derart in der Entwässerungspresse 11 positioniert, dass der Pressstempel 13 genau in den Presskorb 17 abgesenkt werden kann. Durch Absenken des Stempels 13 in den Presskorb 17 und durch Druckbeaufschlagung der Wäsche 10 durch eine Membran 19, die an dem Pressstempel 13 angeordnet ist, wird die gebundene Flotte aus der Wäsche 10 herausgepresst, sodass sich in dem Presskorb 17 ein zylindrischer Wäschekuchen 20 ausbildet.

[0025] Zum Abfördern des Wäschekuchens 20 wird zunächst der Pressstempel 13 von dem Wäschekuchen 20 abgehoben und der Presskorb 17 nach oben bewegt. Der so freigegebene Wäschekuchen 20 wird dann durch einen Förderer 21 in eine Abförderrichtung 22 aus der Entwässerungspresse 11 abgefördert. Der Wäschekuchen 20 kann zur weiteren Behandlung von dem Förderer 21 einer weiteren Behandlungseinrichtung zugeführt werden. Bei dem Förderer 21 kann es sich beispielsweise um einen Gurtförderer oder dergleichen handeln.

[0026] Da der durch die hier beschriebene Entwässerungspresse 11 geformte Wäschekuchen 20 in seinem Durchmesser größer ist als der lichte Abstand der Säulen 15, kann der Wäschekuchen 20 nicht ohne Weiteres von dem Förderer 21 abgefördert werden. Damit der Wäschekuchen 20 die Säulen 15 passieren kann, wird der Wäschekuchen 20 in der Entwässerungspresse 11 durch eine radiale Kompression aufgebrochen. Diese radiale Kompression erfolgt durch Kompressionsmittel 23. Diese Kompressionsmittel 23 sind als Kompressionsplatten ausgebildet und zwischen zwei Säulen 15 parallel zur Abförderrichtung 22 angeordnet (Fig. 2, Fig. 3). Die Kompressionsmittel 23 befinden sich auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Wäschekuchens 20 und sind bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel parallel zueinander ausgerichtet. Es ist jedoch auch erfindungsgemäß denkbar, dass die Platten schräg zueinander ausgerichtet sind bzw. in Abförderrichtung 22 divergieren bzw. konvergieren.

[0027] Zum radialen Aufbrechen des Wäschekuchens 20 können die Kompressionsmittel 23 durch Linearantriebe 24 quer zur Pressrichtung und Abförderrichtung 22 aufeinander zubewegt werden. Der sich zwischen den Kompressionsmitteln 23 befindende Wäschekuchen 20 wird so aufgebrochen und in seinem Durchmesser verkleinert, dass er durch die Säulen 15 abgefördert werden kann.

[0028] Damit der aufgebrochene Wäschekuchen 20 beim Abfördern aus der Entwässerungspresse 11 sich nicht an den Säulen 15 aufhängt oder von den Förderern 21 herabfällt, sind diesem Leitwangen 25 zugeordnet. Diese Leitwangen 25 sind ebenfalls plattenartig ausgebildet und können als Verlängerung der Kompressionsmittel 23 dienen. Vorzugsweise sind lediglich den Säulen 15 in Abförderrichtung 22 derartige Leitwangen 25 zugeordnet. Es ist jedoch auch denkbar, dass wie in Fig. 3 dargestellt jeder Säule 15 Leitwangen 25 zugeordnet sind.

[0029] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand der Fig. 4 bis 6 erläutert:

Der fertig gepresste Wäschekuchen 20 befindet sich gemäß Fig. 4 auf dem Förderer 21. Zum Aufbrechen des Wäschekuchens 20 wird zunächst der Pressstempel 13 und der Presskorb 17 von dem Wäschekuchen 20 angehoben, sodass dieser freigegeben wird. Aus Fig. 4 wird ersichtlich, dass beim Abfördern des Wäschekuchens 20 durch den Förderer 21 der Wäschekuchen 20 gegen die Säulen 15 stoßen würde und sich dort verkanten könnte. Die Erfindung sieht es daher vor, den Wäschekuchen 20 noch in der Entwässerungspresse 11 durch eine radiale Kompression in Pressrichtung 26 aufzubrechen.



[0030] Dazu werden die Kompressionsmittel 23 durch Linearantriebe 24 radial gegen den Wäschekuchen 20 gedrückt, sodass dieser aufbricht. Die Kompressionsmittel 23 sind bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel parallel zueinander ausgerichtet und werden gleichermaßen sowie gleichzeitig in Brechrichtung 26 verschoben (Fig.5).

[0031] Sobald der Wäschekuchen 20 ausreichend stark aufgebrochen wurde, d. h. seine Breite geringer ist als der lichte Abstand der Säulen 15, kann der Wäschekuchen 20 sich durch den Förderer in Abförderrichtung 22 abgefördert werden (Fig. 6).

[0032] Damit der Wäschekuchen 20 beim Abfördern sich nicht an den Säulen 15 verhängt oder seitlich von dem Förderer 21 herunterfällt, sind diesem Leitwangen 25 zugeordnet. Die Leitwangen 25 sind ebenfalls plattenartig ausgebildet und können als Verlängerung der Kompressionsmittel 23 dienen.

[0033] Für das Entwässern einer weiteren Charge von Wäsche 10 werden die Kompressionsmittel 23 vollständig aus dem Bereich des Förderers 21 zurückgezogen und der Presskorb 17 zur Aufnahme der Wäsche 10 wieder auf dem Förderer 21 abgesenkt.

Bezugszeichenliste:



[0034] 
10
Wäsche
11
Entwässerungspresse
12
Hydraulikzylinder
13
Pressstempel
14
Zylinderflansch
15
Säule
16
Platte
17
Presskorb
18
Beladehilfe
19
Membran
20
Wäschekuchen
21
Förderer
22
Abförderrichtung
23
Kompressionsmittel
24
Linearantrieb
25
Leitwange
26
Brechrichtung



Ansprüche

1. Verfahren zum Behandeln von Wäsche (11), wobei die Wäsche (11) von einem Pressstempel (13) einer Entwässerungspresse (11) entwässert und dabei die Wäsche (11) zu einem Wäschekuchen (20) zusammengepresst wird, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Wäschekuchen (20) zusammengepresste Wäsche (10) in der Entwässerungspresse (11) durch eine radiale Kompression aufgebrochen wird.
 
2. Verfahren zum Behandeln von Wäsche (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Kompression quer zur Pressrichtung des Pressstempels (13) erfolgt.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressstempel (13) vor der radialen Kompression vom Wäschekuchen (20) abgehoben wird und ein Presskorb (17) der Entwässerungspresse (11) vor der radialen Kompression des Wäschekuchens (20) nach oben bewegt wird, so dass der Wäschekuchen (20) für die Kompression freigegeben wird.
 
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der aufgebrochene Wäschekuchen (20) nach der radialen Kompression von einem Förderer (21) in eine Abförderrichtung (22) aus der Entwässerungspresse (11) abgefördert wird.
 
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wäschekuchen (20) von zwei gegenüberliegenden, insbesondere plattenartigen, Kompressionsmitteln (23) aufgebrochen wird, wobei die Kompressionsmittel (23) parallel oder entgegengesetzt schräg, vorzugsweise in Abförderrichtung (22) leicht divergierend, zueinander ausgerichtet sind und insbesondere die radiale Kompression des Wäschekuchens (20) durch die beiden Kompressionsmittel (23) an den beiden gegenüberliegenden Seiten des Wäschekuchens (20) gleichzeitig erfolgt.
 
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompressionsmittel (23) in Kompressionsrichtung (22) soweit aufeinander zubewegt werden, dass der Abstand der Kompressionsmittel (23) gleich oder etwas kleiner ist als der Abstand zwischen Säulen (15) der Entwässerungspresse (11) und insbesondere der Wäschekuchen (20) von den Kompressionsmitteln (23) mindestens auf die Breite des Förderers (21) zusammengepresst wird.
 
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der durch die radiale Kompression aufgebrochene Wäschekuchen (20) durch den Säulen (15) der Entwässerungspresse (11) zugeordnete Leitwangen (25) entlang der Abförderrichtung (22) geleitet wird.
 
8. Entwässerungspresse (11) zum Entwässern von Wäsche (10) mit einem Presskorb (17) zur Aufnahme der Wäsche (10), einem Pressstempel (13), der von einem Hydraulikzylinder (12) auf- und abbewegbar und beim Abwärtsbewegen von oben in den Presskorb (17) einfahrbar ist, und vorzugsweise vier Säulen (15), die an ihren oberen Enden durch eine Jochplatte für den Hydraulikzylinder (12) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass der lichte Abstand der Säulen (15) kleiner ist als die Außenabmessungen des Presskorbs (17).
 
9. Entwässerungspresse (11) zum Entwässern von Wäsche (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwei gegenüberliegend angeordnete Kompressionsmittel (23), insbesondere zwei gegenüberliegend angeordnete Kompressionsplatten, zum Aufbrechen eines Wäschekuchens (20) aufeinander zubewegbar sind, vorzugsweise zwischen zwei Säulen (15) hindurchbewegbar sind.
 
10. Entwässerungspresse (11) zum Entwässern von Wäsche (10) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompressionsmittel (23) parallel oder entgegengesetzt schräg, vorzugsweise in Abförderrichtung (22) leicht divergierend, zueinander ausgerichtet sind.
 
11. Entwässerungspresse (11) zum Entwässern von Wäsche (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kompressionsmittel (23) durch jeweils mindestens einen Linearantrieb (24), insbesondere einen Druckmittelzylinder, radial gegen den Wäschekuchen (10) verfahrbar sind.
 
12. Entwässerungspresse (11) zum Entwässern von Wäsche (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass den Säulen (15) plattenartige Leitwangen (25) zugeordnet sind, welche die Wäsche (10) in Abförderrichtung (22) leiten und insbesondere Verlängerungen der Kompressionsmittel (23) darstellen.
 
13. Entwässerungspresse (11) zum Entwässern von Wäsche (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zylinderflansch (14) des Hydraulizylinders (12) die Jochplatte bildet und direkt mit den Säulen (15) verbunden ist.
 
14. Entwässerungspresse (11) zum Entwässern von Wäsche (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass unter dem Presskorb (17) ein Förderer (21) angeordnet ist, der den aufgebrochenen Wäschekuchen (20) in Abförderrichtung (22) abfördert.
 
15. Entwässerungspresse (11) zum Entwässern von Wäsche (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Presskorb (17) zur Freigabe des Wäschekuchens (20) hochbewegbar ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht