[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlüssel zum Sperren eines Schlosses mit zumindest
einer ersten Fläche und zumindest einer zweiten Fläche und zumindest einer entlang
der Längserstreckung vorgesehenen Abtastposition, an der auf der ersten Fläche zumindest
eine erste Codierung zur Abfrage im Schloss und / oder auf der zweiten Fläche zumindest
eine zweite Codierung zur Abfrage im Schloss vorgesehen ist. Die Erfindung betrifft
weiters ein Schloss für einen derartigen Schlüssel.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind derartige Schlüssel mit zwei codierten Flächen bekannt,
und zwar insbesondere als Wendeschlüssel. Wendeschlüssel sind Schlüssel, deren Schaft
beidseitig gleich angeordnete Profile, Führungsnuten, Muldenbohrungen, Erhöhungen
oder/und Kerbungen aufweist. Der Schlüssel hat damit, um seine Längsachse gedreht,
jeweils die gleichen Merkmale und kann deshalb - unabhängig davon, welche Seite des
Schlüssels nach oben zeigt - in den Schlüsselkanal des zugehörigen Schließzylinders
auch gedreht eingeführt werden, was bei einem normalen einseitig gekerbten Schlüssel
nicht möglich ist.
[0003] Da die Codierungen bei Wendeschlüsseln auf beiden Seiten identisch sind, werden meist
im Schloss die Codierungen auf jeder Seite abwechselnd abgefragt, um die Anzahl der
Abtastelemente zu reduzieren. Der Ausdruck "identische Codierungen" bedeutet in diesem
Zusammenhang, dass die Codierungen auf den jeweils betrachteten Flächen, bei Drehung
des Schlüssels um seine Längsachse, gleich sind.
[0004] Bei derartigen Wendeschlüsseln genügt jedoch die Abbildung einer Seite, um den Schlüssel
reproduzieren zu können. Dies ist im Hinblick auf moderne Reproduktionsmethoden (hochauflösende
Smartphone-Kameras in Kombination mit 3D-Druck) nachteilhaft, da illegale Schlüssel
einfach in Umlauf gebracht werden können.
[0005] Ein weiteres Problem besteht darin, dass es in der Praxis für zwei Schließanlagen,
die jeweils Schließzylinder mit Wendeschlüsseln aufweisen, vorteilhaft wäre, übergeordnete
Schlüssel zu realisieren, die in beiden Schließanlagen sperren.
[0006] Darüber hinaus ergibt sich bei Wendeschlüsseln mit seitlicher Nutencodierung das
Problem, dass die Einzelkurven auf beiden Seiten des Schlüssels identisch sein müssen.
Dadurch ergeben sich jedoch Einschränkungen für die Ausführung der Nuten an der Schlüsselspitze:
Die mittlere Position der Zuhaltung an der Schlüsselspitze kann nicht genutzt werden,
da sonst erhöhte Bruchgefahr besteht.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, diese und weitere Probleme, insbesondere das Problem
der leichten Kopierbarkeit von Wendeschlüsseln, zu beheben. Es soll weiters eine Möglichkeit
geschaffen werden, um mehrere unterschiedliche Wendeschlüssel-Schließanlagen mit dem
selben Schlüssel sperren zu können. Weiters soll die beschriebene Einschränkung bei
der seitlichen Nutencodierung behoben werden. Außerdem sollen die Variationsmöglichkeiten
am Schlüssel erhöht werden, und es soll eine höhere Sperrsicherheit gewährleistet
werden. Gleiche Effekte sollen auch hinsichtlich der neuen Ausbildung des Schlosses
erzielt werden.
[0008] Diese und weitere Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass sich zumindest
eine Codierung der ersten Fläche des Schlüssels an zumindest einer Abtastposition
von der zweiten Codierung an der selben Abtastposition auf der zweiten Fläche unterscheidet,
sodass zum Sperren des Schlosses zumindest die Codierungen an dieser Abtastposition
an beiden Flächen abgefragt werden müssen.
[0009] Dies hat den Vorteil, dass die Codierungen auf beiden Seiten des Schlüssels unterschiedlich
sind, und es dadurch für Unberechtigte wesentlich schwieriger ist, den Schlüssel zu
kopieren.
[0010] Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es, mit einem Schlüssel einen oder mehrere
Schließzylinder einer Schließanlage und, wenn der Schlüssel um seine Längsachse 90°
bis 180° gedreht wird, einen oder mehrere Schließzylinder einer anderen Schließanlage
zu sperren. Dabei kann vorgesehen sein, dass ein Schlüssel, der auf beiden Seiten
die selbe Codierung aufweist, keine Sperrberechtigung hat. Es kann aber auch vorgesehen
sein, dass ein Schlüssel, der auf beiden Seiten die selbe Codierung aufweist, Sperrberechtigung
besitzt. Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass das Merkmal
für die Berechtigung, um mehrere Schließzylinder zu sperren, nicht in die Schließzylinder
der Schließanlagen aufgenommen werden muss, sondern mit mindestens zwei oder mehreren
Merkmalen an unterschiedlichen Flächen des Schlüssels selbst ausgeführt ist. Dadurch
kann ein Schlüssel gestaltet werden, der in zwei unterschiedlichen Wendeschlüssel-Schließanlagen
übergeordnete Funktion aufweist, jedoch selbst die Wendeschlüsselfunktion nicht aufweist.
Dabei kann es sich beispielsweise um einen übergeordneten Schlüssel für Befugte, wie
Feuerwehren, Nachtwächter, Heimhilfen oder dergleichen handeln.
[0011] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht bei der Ausführung des
Schlüssels mit Kurvenkodierungen darin, dass durch die unterschiedliche Ausprägung
der Kurven auf den beiden Seiten des Schlüssels nun auch die mittlere Zuhaltung an
der Schlüsselspitze genutzt werden kann, da sie nicht auf beiden Seiten in Form einer
Nut ausgefräst werden muss.
[0012] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass zumindest eine Codierung der ersten Fläche
an zumindest einer Abtastposition identisch zur Codierung an der selben Abtastposition
auf der zweiten Fläche ist, sodass zum Sperren des Schlosses zumindest die Codierungen
an dieser Abtastposition nur an einer Fläche des Schlüssels abgefragt werden müssen.
Es können auch an einer Abtastposition mehrere Codierungen vorhanden sein, von denen
eine oder mehrere auf allen Flächen des Schlüssels identisch, und eine oder mehrere
auf zumindest einer Fläche des Schlüssels unterschiedlich ausgeführt ist.
[0013] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass, zusätzlich zu den genannten Codierungen,
auf den Flächen und/oder an anderen Stellen des Schlüssels weitere Codierungen vorgesehen
sind. Die genannten Codierungen und/oder weitere Codierungen können im Wesentlichen
geradlinige, winkelige oder gebogene, horizontal oder vertikal verlaufende Nuten,
Rillen, Fräsungen, Einkerbungen oder Erhebungen, Steuerflächen, Steuerbahnen, Mulden,
Bohrmulden mit identischen oder unterschiedlichen Durchmessern und/oder Tiefen, gelagerten
Kugeln, Kreis- oder Ellipsensegmentausnehmungen, kugelsegmentförmigen Erhebungen oder
Mulden, magnetischen Codierungen, elektronischen Codierungen und/oder Kombinationen
dieser Elemente umfassen.
[0014] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass es sich bei den Flächen um Schlüsselflachseiten
eines Flachschlüssels handelt. Erfindungsgemäß kann ebenfalls vorgesehen sein, dass
es sich bei den Flächen um Schlüsselschmalseiten eines Flachschlüssels handelt. Erfindungsgemäß
kann weiters vorgesehen sein, dass es sich bei der ersten Fläche um eine Schlüsselschmalseite,
und bei der zweiten Fläche um eine Schlüsselflachseite handelt. Die zweite Fläche
kann mit der ersten Fläche des Schlüssels einen beliebigen Winkel, insbesondere etwa
90° oder etwa 180°, einschließen.
[0015] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Codierungen durch quer zur Längserstreckung
des Schlüssels vorgesehene, an bestimmten Steuerhöhen angeordnete Steuerstellen gebildet
sind, wobei die Steuerstellen vorzugsweise durch Steuernuten miteinander verbunden
sind.
[0016] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass an der ersten Fläche zumindest eine Steuernut
mit Steuerstellen und an der zweiten Fläche ebenfalls zumindest eine Steuernut mit
Steuerstellen vorgesehen ist, wobei die Steuerstellen jeder Steuernut an jeweils einer
definierten Abtastposition vorgesehen sind, und zumindest eine Steuerstelle zumindest
einer Steuernut an zumindest einer Abtastposition auf der ersten Fläche eine andere
Steuerhöhe aufweist, als die Steuerstelle der entsprechenden Steuernut an der selben
Abtastposition auf der zweiten Fläche.
[0017] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass zumindest eine Steuerstelle zumindest
einer Steuernut an zumindest einer Abtastposition auf der ersten Fläche die selbe
Steuerhöhe aufweist, wie die Steuerstelle der entsprechenden Steuernut an der selben
Abtastposition auf der zweiten Fläche. Erfindungsgemäß kann insbesondere vorgesehen
sein, dass zumindest sechs Abtastpositionen A - F sowie zumindest sechs Steuerhöhen
a - f vorgesehen sind.
[0018] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass zumindest drei Steuernuten vorgesehen
sind, von denen zumindest eine als tiefe Steuernut mit tiefen Steuerstellen, und die
verbleibenden als seichte Steuernuten mit seichten Steuerstellen ausgebildet sind,
wobei die tiefen Steuernuten eine größere Nutentiefe aufweisen als die seichten Steuernuten,
und die seichten Steuernuten im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
[0019] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass für zumindest eine der Steuernuten, vorzugsweise
für die seichten Steuernuten, zumindest drei, vorzugsweise fünf, Steuerhöhen vorgesehen
sind.
[0020] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Codierungen ausgehend von der Schlüsselspitze
in Richtung zur Schlüsselreide zunächst auf zumindest einer Abtastposition auf beiden
Flächen identisch ausgeführt sind, und ab einer bestimmten Abtastposition fortlaufend
unterschiedlich ausgeführt sind. Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass sich die
tiefe Steuernut oder die seichten Steuernuten, ausgehend von der Schlüsselspitze in
Richtung zur Schlüsselreide nur bis zu einer bestimmten Abtastposition erstrecken,
sodass bis zu dieser Abtastposition an jeder Abtastposition auf jeder Fläche zwei
seichte und eine tiefe Steuernut, und ab dieser Abtastposition an jeder Abtastposition
nur eine seichte oder zwei tiefe Steuernuten vorgesehen sind.
[0021] Die Erfindung erstreckt sich weiters auf ein Schloss für erfindungsgemäße Schlüssel,
umfassend einen Schlüsselkanal mit zumindest zwei Seiten, mit entlang der Längserstreckung
des Schlüsselkanals vorgesehenen Abtastpositionen, wobei an jeder Abtastposition zumindest
ein Steuerelement zur Abfrage zumindest einer Codierung an zumindest einer Fläche
des Schlüssels vorgesehen ist, wobei zumindest ein Sperrelement vorgesehen ist, das
bei entsprechender Stellung des Steuerelements in Freigabeposition zur Betätigung
des Schlosses bringbar ist, und wobei zumindest an einer Abtastposition an zumindest
zwei Seiten des Schlüsselkanals Steuerelemente zur Abfrage unterschiedlicher Codierungen
an zumindest zwei Flächen des Schlüssels vorgesehen sind.
[0022] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass zumindest an einer weiteren Abtastposition
an zumindest zwei Seiten des Schlüsselkanals Steuerelemente zur Abfrage der gleichen
Codierung, insbesondere zur Abfrage unterschiedlicher Merkmale der gleichen Codierung,
an zumindest zwei Flächen des Schlüssels vorgesehen sind. Es kann insbesondere vorgesehen
sein, dass die Steuerelemente Steuerorgane zum Eingriff in Codierungen, insbesondere
zum Eingriff in Steuernuten am Schlüssel umfassen.
[0023] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Steuerelemente erste Steuerorgane
zum Eingriff in tiefe Steuernuten und zweite Steuerorgane zum Eingriff in seichte
Steuernuten umfassen. Weiters kann vorgesehen sein, dass die Steuerelemente zur Steuerung
der Sperrelemente Eingriffsmittel, insbesondere eine oder mehrere Abfragenuten aufweisen,
die in einer oder in mehreren Stellungen des Steuerelements mit dem Sperrelement derart
zusammenwirken, dass dieses in Freigabeposition zur Betätigung des Schlosses bringbar
ist.
[0024] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass es sich bei dem Schlüssel um einen Flachschlüssel
und/oder bei dem Schloss um ein Zylinderschloss, insbesondere ein Zylinderschloss
zur Aufnahme eines Flachschlüssels, handelt.
[0025] Die Erfindung erstreckt sich weiters auf ein System aus zumindest zwei erfindungsgemäßen
Schlössern oder Gruppen aus erfindungsgemäßen Schlössern und zumindest einem zugeordneten
erfindungsgemäßen Schlüssel, wobei zumindest ein erstes Schloss oder eine erste Schlössergruppe
an zumindest einer bestimmten Abtastposition zumindest nur die erste Codierung an
der ersten Fläche, und zumindest ein zweites Schloss oder eine zweite Schlössergruppe
an dieser Abtastposition zumindest nur die zweite Codierung an der zweiten Fläche
des Schlüssels abfragt, sodass der Schlüssel in einer ersten Stellung das erste Schloss
oder die erste Schlössergruppe sperrt, und in einer zweiten Stellung das zweite Schloss
oder die zweite Schlössergruppe sperrt.
[0026] Weitere erfindungsgemäße Merkmale ergeben sich aus der Beschreibung der Ausführungsbeispiele,
den Patentansprüchen und den Zeichnungen.
[0027] Die Erfindung wird in Folge an Hand nicht einschränkender Ausführungsbeispiele näher
erläutert:
Fig. 1a - 1d zeigen Querschnitte durch Ausführungsbeispiele herkömmlicher (links)
und erfindungsgemäßer (rechts) Schlüssel;
Fig. 2a - 2c zeigen Querschnitte durch Ausführungsbeispiele herkömmlicher und erfindungsgemäßer
Schlüssel-Schloss-Kombinationen;
Fig. 3a - 3b zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlüssels;
Fig. 4a - 4b zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlüssels;
Fig. 5a - 5b zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlüssels;
Fig. 6a - 6b zeigen den Schlüssel aus Fig. 3a - 3b in einer Detailansicht;
Fig. 7a - 12b zeigen weitere Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Schlüssel;
Fig. 13a - 13b zeigen eine schematische Darstellung der Zuhaltungen im Inneren des
Zylinderkerns eines erfindungsgemäßen Schlosses;
Fig. 14 - 15 zeigen weitere schematische Darstellungen der Zuhaltungen im Inneren
des Zylinderkerns eines erfindungsgemäßen Schlosses;
Fig. 16 zeigt eine schematische dreidimensionale Darstellung der Zuhaltungen im Inneren
des Zylinderkerns eines erfindungsgemäßen Schlosses.
[0028] Fig. 1a - 1d zeigen Querschnitte durch Ausführungsbeispiele herkömmlicher und erfindungsgemäßer
Schlüssel 1 an einer bestimmten Abtastposition, wobei jeweils auf der linken Seite
ein Querschnitt durch den Schlüsselschaft eines herkömmlichen Wendeschlüssels, und
rechts davon ein Querschnitt durch den Schlüsselschaft eines erfindungsgemäßen Schlüssels
1 abgebildet ist. Die Schlüssel 1 haben jeweils eine erste Fläche 2 mit ersten Codierungen
3 und eine zweite Fläche 2' mit zweiten Codierungen 3'. Während die Codierungen 3,
3' der herkömmlichen Schlüssel derart ausgeführt sind, dass sie bei Rotation des Schlüssels
um 180° übereinstimmen, ist dies bei den Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen
Schlüssel 1 nicht der Fall.
[0029] Es macht somit einen Unterschied, ob der Schlüssel in Normalstellung, oder in um
180° rotierter Stellung in das Schloss eingeschoben wird. Im Schloss müssen - zumindest
an dieser Abtastposition - beide Flächen 2, 2' des Schlüssels 1 abgefragt werden.
[0030] Fig. 2a - 2c zeigen Querschnitte durch Ausführungsbeispiele herkömmlicher und erfindungsgemäßer
Schlüssel-Schloss-Kombinationen. Fig. 2a zeigt einen Querschnitt durch ein herkömmliches
Schloss mit einem Kern 23, der in einem Gehäuse 24 drehbar gelagert ist, in das ein
herkömmlicher Schlüssel 1 eingeschoben ist. Beidseitig des Schlüssels 1 sind Steuerelemente
13, 13' verschiebbar angeordnet, die mit Sperrelementen 14, 14' zusammenwirken, welche
in Gehäusenuten eingreifen. Bei dem Schlüssel 1 handelt es sich um einen Schlüssel
mit seitlicher Nutencodierung. Das Schloss ist in herkömmlicher Weise ausgeführt und
tastet auf der Seite 2 die beiden seichten Nuten mit den Steuerorganen 18, und auf
der anderen Seite 2' die tiefe Nut mit dem Steuerorgan 17' ab. Die Lage der tiefen
Nut auf Fläche 2, und der seichten Nuten auf Seite 2' wird nicht abgetastet, da -
wegen des Wendeschlüsselsystems - davon ausgegangen wird, dass die Codierungen auf
beiden Flächen 2, 2' gleich sind.
[0031] Fig. 2b zeigt einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Schlüssel-Schloss-Kombination. In diesem Fall sind die Codierungen in Form von tiefen
Nuten auf den Flächen 2, 2' des Schlüssels unterschiedlich und werden auch auf beiden
Seiten des Schlüssels unabhängig voneinander abgefragt. Um auf jeder Fläche 2, 2'
beide Codierungen abfragen zu können, greifen die Sperrelemente 13, 13' auf beiden
Seiten über erste Steuerorgane 17, 17' in die tiefe Nut ein.
[0032] Da die tiefe Nut jedoch, je nach Drehung des Schlüssels 1, an einer anderen Position
ist, verfügen die Steuerelemente 13, 13' über je zwei Abfragenuten 19, 19' zum Eingriff
der Sperrelemente 14, 14'. Die Sperrelemente 14, 14' werden also jeweils bei zwei
unterschiedlichen Positionen der Steuerelemente 13, 13' aktiviert und sperren das
Schloss. Obwohl es sich bei dem Schlüssel 1 nicht um einen Wendeschlüssel handelt
- da die Codierungen auf Fläche 2 und 2' unterschiedlich sind - funktioniert er als
Wendeschlüssel, da in beiden Positionen beide Flächen des Schlüssels abgefragt werden.
[0033] Fig. 2c zeigt eine analoge Ausführungsform zu Fig. 2b mit dem Unterschied, dass an
der dargestellten Abtastposition des Schlüssels 1 die Codierung nicht durch je eine
tiefe Nut pro Fläche 2, 2', sondern durch je zwei seichte Nuten pro Fläche 2, 2' ausgeführt
ist. Die Steuerelemente 13, 13' verfügen über je zwei Steuerorgane 18, 18' zum Eingriff
in die seichten Nuten, sowie über je zwei Abfragenuten 19, 19' zum Eingriff der Sperrelemente
14, 14'. Die Sperrelemente 14, 14' werden also, wie beim Ausführungsbeispiel der Fig.
2b, jeweils bei zwei unterschiedlichen Positionen der Steuerelemente 13, 13' aktiviert
und sperren das Schloss, obwohl es sich nicht um einen Wendeschlüssel handelt.
[0034] In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel verfügt das Schloss über eine weitere
mechanische Abfragelogik insbesondere der Sperrelemente 14, 14', die sicherstellt,
dass das Schloss aus Fig. 2b oder Fig. 2c nicht durch einen herkömmlichen Wendeschlüssel
mit identischen Codierungen auf den Flächen 2, 2', sondern ausschließlich durch Schlüssel
mit unterschiedlichen Codierungen gesperrt werden kann.
[0035] Fig. 3a - 3b zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlüssels 1,
der als Flachschlüssel mit einer Schlüsselreide 10 und einer Schlüsselspitze 20 sowie
zwei gegenüberliegenden Flächen 2, 2' ausgeführt ist. Bei den Flächen 2, 2' handelt
es sich um die Schlüsselflachseiten 16, 16'. Für beide Flächen 2, 2' sind entlang
der Längserstreckung des Schlüssels 1 Abtastpositionen 4 vorgesehen, nämlich sechs
Abtaspositionen A - F. An jeder Abtastposition 4 befindet sich auf beiden Flächen
2, 2' des Schlüssels 1 eine Codierung 3, 3', wobei die erste Codierung 3 auf der Fläche
2 und die zweite Codierung 3' auf der Fläche 2' vorgesehen ist.
[0036] Die Codierungen sind auf der Abtastposition A unterschiedliche, und auf den Abtastpositionen
B - F identisch ausgeführt. Ein Schloss, welches lediglich eine Seite des Schlüssels
abtastet, kann somit nur in einer Position des Schlüssels betätigt werden. Um beide
Codierungen an der Abtastposition A abfragen zu können, muss das Schloss derart ausgeführt
sein, dass es zumindest an der Abtastposition A beide Flächen 2, 2' des Schlüssels
1 unabhängig voneinander abfragt.
[0037] Fig. 4a - 4b zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlüssels
1, der als Flachschlüssel mit einer Schlüsselreide 10 und einer Schlüsselspitze 20
sowie zwei gegenüberliegenden Flächen 2, 2' ausgeführt ist. Bei den Flächen 2, 2'
handelt es sich um die Schlüsselflachseiten 16, 16'. Für beide Flächen 2, 2' sind
entlang der Längserstreckung des Schlüssels 1 Abtastpositionen 4 vorgesehen, nämlich
sechs Abtastpositionen A - F. An jeder Abtastposition 4 befindet sich auf beiden Flächen
2, 2' des Schlüssels 1 eine Codierung 3, 3', wobei die erste Codierung 3 auf der Fläche
2 und die zweite Codierung 3' auf der Fläche 2' vorgesehen ist.
[0038] Die Codierungen sind auf der Abtastposition A unterschiedliche, und auf den Abtastpositionen
B - F identisch ausgeführt. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Codierungen 3,
3' als Bohrmulden 21, 21' mit unterschiedlicher Tiefe und/oder Durchmesser ausgeführt.
[0039] Fig. 5a - 5b zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlüssels
1, der als Flachschlüssel mit einer Schlüsselreide 10 und einer Schlüsselspitze 20
sowie zwei gegenüberliegenden Flächen 2, 2' ausgeführt ist. Bei den Flächen 2, 2'
handelt es sich um die Schlüsselschmalseiten 15. Für beide Flächen 2, 2' sind entlang
der Längserstreckung des Schlüssels 1 Abtastpositionen 4 vorgesehen, nämlich sechs
Abtastpositionen A - F. An jeder Abtastposition 4 befindet sich auf beiden Flächen
2, 2' des Schlüssels 1 eine Codierung 3, 3', wobei die erste Codierung 3 auf der Fläche
2 und die zweite Codierung 3' auf der Fläche 2' vorgesehen ist. Die Codierungen sind
auf der Abtastposition A unterschiedliche, und auf den Abtastpositionen B - F identisch
ausgeführt. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Codierungen 3, 3' als Einkerbungen
22, 22' mit unterschiedlicher Tiefe und/oder Ausdehnung ausgeführt.
[0040] Figs. 6a - 6b zeigen den Schlüssel aus Fig. 3a - 3b in einer Detailansicht. Der Schlüssel
1 ist als Flachschlüssel mit einer Schlüsselspitze 20 sowie zwei gegenüberliegenden
Flächen 2, 2' ausgeführt ist. Bei den Flächen 2, 2' handelt es sich um die Schlüsselflachseiten
16, 16'. Für beide Flächen 2, 2' sind entlang der Längserstreckung des Schlüssels
1 Abtastpositionen 4 vorgesehen, nämlich sechs Abtaspositionen A - F.
[0041] An jeder Abtastposition 4 befindet sich auf beiden Flächen 2, 2' des Schlüssels 1
eine Codierung 3, 3', wobei die erste Codierung 3 auf der Fläche 2 und die zweite
Codierung 3' auf der Fläche 2' vorgesehen ist. Die Codierungen sind auf der Abtastposition
A unterschiedliche, und auf den Abtastpositionen B - F identisch ausgeführt.
[0042] Die Codierungen 3, 3' umfassen tiefe Steuerstellen 6, 6' und seichte Steuerstellen
7, 7', die jeweils durch eine tiefe Steuernut 8, 8' und zwei seichte Steuernuten 9,
9' miteinander verbunden sind. Die tiefen Steuernuten 8, 8' weisen eine größere Nutentiefe
auf als die seichten Steuernuten 9, 9'. Die seichten Steuernuten 9, 9' verlaufen im
Wesentlichen parallel zueinander.
[0043] Die Steuerstellen 6, 6', 7, 7' sind an den Abfragepositionen an quer zur Längserstreckung
des Schlüssels 1 vorgesehenen Steuerhöhen 5 angeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel
sind sechs Steuerhöhen a - f vorgesehen. Während die Steuerstellen 6, 6', 7, 7' an
den Abtastpositionen B - F auf beiden Flächen 2, 2' des Schlüssels 1 identisch sind,
ist an der Abtastposition A die tiefe Steuerstelle 6, 6' auf den beiden Flächen 2,
2' an einer unterschiedlichen Steuerhöhe 5 angeordnet.
[0044] Die Figs. 7a - 9b zeigen weitere Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Schlüssel.
In diesen Ausführungsbeispielen verläuft die tiefe Steuernut 8, 8' ausgehend von der
Schlüsselspitze 20 zur Schlüsselreide 10 zunächst auf einigen Abtastpositionen auf
beiden Flächen 2, 2' des Schlüssels 1 identisch. Ab einer bestimmten Abtastposition
ist die tiefe Steuernut 8, 8' auf den Flächen 2, 2' unterschiedlich ausgeführt.
Die seichten Steuernuten 9, 9' erstrecken sich, ausgehend von der Schlüsselspitze
20, nur bis zu dieser bestimmten Abtastposition.
[0045] Dadurch wird erreicht, dass bis zu dieser Abtastposition nur auf einer Seite des
Schlüssels abgetastet werden muss, während ab dieser Abtastposition beide Seiten des
Schlüssels (wie in Fig. 2b gezeigt) abgetastet werden müssen.
[0046] Die Figs. 10a - 12b zeigen weitere Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Schlüssel.
In diesen Ausführungsbeispielen verlaufen die seichten Steuernuten 9, 9' ausgehend
von der Schlüsselspitze 20 zur Schlüsselreide 10 zunächst auf einigen Abtastpositionen
auf beiden Flächen 2, 2' des Schlüssels 1 identisch.
[0047] Ab einer bestimmten Abtastposition sind die seichten Steuernuten 9, 9' auf den Flächen
2, 2' unterschiedlich ausgeführt. Die tiefe Steuernut 8, 8' erstreckt sich, ausgehend
von der Schlüsselspitze 20, nur bis zu dieser bestimmten Abtastposition. Dadurch wird
erreicht, dass bis zu dieser Abtastposition nur auf einer Seite des Schlüssels abgetastet
werden muss, während ab dieser Abtastposition beide Seiten des Schlüssels (wie in
Fig. 2c gezeigt) abgetastet werden müssen.
[0048] Fig. 13a - 13b zeigen eine schematische Darstellung der Zuhaltungen im Inneren des
Zylinderkerns eines erfindungsgemäßen Schlosses, wobei der Schlüssel und Zylinderkern
sowie Gehäuse aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt wurden. Fig. 13a
zeigt eine Ansicht in den Schlüsselkanal 11 und zeigt die Steuerelemente 13, 13',
welche mit Steuerorganen 15, 17', 18, 18' den Schlüsselkanal abfragen. Seitlich weisen
die Steuerelemente 13, 13' Abfragenuten 19, 19' auf, die mit Sperrelementen 14, 14'
zusammenwirken. In Fig. 13b ist eine Draufsicht des Schlüsselkanals 11 dargestellt,
und es sind die Abtastpositionen 12 A - F dargestellt. An jeder Abtastposition befinden
sich beidseitig des Schlüsselkanals 11 zwei Steuerelemente 13, 13', die entweder erste
Steuerorgane 17, 17' zur Abfrage der tiefen Nuten am Schlüssel, oder zweite Steuerorgane
18, 18' zur Abfrage der seichten Nuten aufweisen. Rechts und links vom Schlüsselkanal
11 sind die Steuerelemente 13, 13' ein weiteres mal in um 90° gedrehter Stellung dargestellt.
Dies Ausführungsbeispiel des Schlosses ist für einen Schlüssel wie in Fig. 3a - 3b
dargestellt ausgeführt, da sich die Nuten über die gesamte Länge des Schlüsselschaftes
erstrecken.
[0049] In Fig. 14 ist eine Ausführung des Schlosses für einen Schlüssel wie in Fig. 9a -
9b dargestellt. Es werden an den Abtastpositionen A, B und C abwechselnd die tiefe
und seichte Nut des Schlüssels abgetastet. An den Abtastpositionen D, E und F wird
nur noch beidseitig die tiefe Nut abgetastet.
[0050] In Fig. 15 ist eine Ausführung des Schlosses für einen Schlüssel wie in Fig. 12a
- 12b dargestellt. Es werden an den Abtastpositionen A, B und C abwechselnd die tiefe
und seichte Nut des Schlüssels abgetastet. An den Abtastpositionen D, E und F werden
nur noch beidseitig die seichten Nuten abgetastet.
[0051] Fig. 16 zeigt eine schematische dreidimensionale Darstellung der Zuhaltungen im Inneren
des Zylinderkerns eines erfindungsgemäßen Schlosses, wobei die Steuerelemente 13 und
13' beidseitig des Schlüsselkanals 11 dargestellt sind. Im herausgezogenen Detail
sind die ersten Steuerorgane 17' zur Abtastung der tiefen Nut, und die zweiten Steuerorgane
18 zur Abtastung der seichten Nuten dargestellt. Bei den Steuerorganen 17, 17', 18,
18' handelt es sich um im Wesentlichen zylinderförmige Erhebungen.
[0052] Ebenfalls ersichtlich sind die Abfragenuten 19, 19' in Form von Einschnitten mit
im Wesentlichen rechteckigem Querschnitt, welche dazu dienen, mit dem Sperrelement
14, 14' zusammenzuwirken, wie in Fig. 2a - 2c dargestellt wurde.
[0053] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele, sondern
umfasst sämtliche Ausführungsformen im Rahmen der nachfolgenden Patentansprüche.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Schlüssel
- 2
- Erste Fläche
- 2'
- Zweite Fläche
- 3, 3'
- Codierung
- 4
- Abtastposition des Schlüssels
- 5
- Steuerhöhe
- 6, 6'
- Tiefe Steuerstelle
- 7, 7'
- Seichte Steuerstelle
- 8, 8'
- Tiefe Steuernut
- 9, 9'
- Seichte Steuernut
- 10
- Schlüsselreide
- 11
- Schlüsselkanal
- 12
- Abtastposition des Schlosses
- 13, 13'
- Steuerelement
- 14, 14'
- Sperrelement
- 15, 15'
- Schlüsselschmalseite
- 16, 16'
- Schlüsselflachseite
- 17, 17'
- Erstes Steuerorgan
- 18, 18'
- Zweites Steuerorgan
- 19, 19'
- Abfragenut
- 20
- Schlüsselspitze
- 21,21'
- Bohrmulden
- 22, 22'
- Einkerbungen
- 23
- Kern
- 24
- Gehäuse
1. Schlüssel (1) zum Sperren eines Schlosses, umfassend
a. zumindest eine erste Fläche (2) und zumindest eine zweite Fläche (2'),
b. mit zumindest einer entlang der Längserstreckung des Schlüssels (1) vorgesehenen
Abtastposition (4),
c. an der auf der ersten Fläche (2) zumindest eine erste Codierung (3) zur Abfrage
im Schloss und / oder auf der zweiten Fläche (2') zumindest eine zweite Codierung
(3') zur Abfrage im Schloss vorgesehen ist,
d. wobei die Codierungen (3, 3') durch quer zur Längserstreckung des Schlüssels (1)
vorgesehene, an bestimmten Steuerhöhen (5) angeordneten Steuerstellen (6, 6', 7, 7')
gebildet sind, und die Steuerstellen durch Steuernuten (8, 8', 9, 9') miteinander
verbunden sind,
e. wobei an der ersten Fläche (2) zumindest eine Steuernut (8, 9) mit Steuerstellen
(6, 7) und an der zweiten Fläche (2') ebenfalls zumindest eine Steuernut (8', 9')
mit Steuerstellen (6', 7') vorgesehen ist, und die Steuerstellen jeder Steuernut an
jeweils definierten Abtastposition (4) vorgesehen sind,
f. wobei zumindest drei Steuernuten vorgesehen sind, von denen zumindest eine als
tiefe Steuernut (8, 8') mit tiefen Steuerstellen (6, 6'), und die verbleibenden als
seichte Steuernuten (9, 9') mit seichten Steuerstellen (7, 7') ausgebildet sind, wobei
die tiefen Steuernuten (8, 8') eine größere Nutentiefe aufweisen als die seichten
Steuernuten (9, 9'), und die seichten Steuernuten (9, 9') im Wesentlichen parallel
zueinander verlaufen,
dadurch gekennzeichnet, dass sich zumindest eine Codierung (3) der ersten Fläche (2) an zumindest einer Abtastposition
(4) von der zweiten Codierung (3') an der selben Abtastposition (4) unterscheidet,
indem zumindest eine Steuerstelle zumindest einer Steuernut an zumindest einer Abtastposition
auf der ersten Fläche (2) eine andere Steuerhöhe aufweist, als die Steuerstelle der
entsprechenden Steuernut an der selben Abtastposition auf der zweiten Fläche (2').
2. Schlüssel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Codierungen (3, 3') an zumindest einer Abtastposition derart ausgeführt sind,
dass zum Sperren des Schlosses zumindest die Codierungen an dieser Abtastposition
an beiden Flächen (2, 2') abgefragt werden müssen.
3. Schlüssel (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Codierung (3) der ersten Fläche (2) an zumindest einer Abtastposition
(4) identisch zur Codierung (3') an der selben Abtastposition (4) auf der zweiten
Fläche (2') ist, sodass zum Sperren des Schlosses zumindest die Codierungen (3, 3')
an dieser Abtastposition nur an einer Fläche (2, 2') des Schlüssels abgefragt werden
müssen.
4. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den Codierungen (3, 3') auf den Flächen (2, 2') und/oder an anderen
Stellen des Schlüssels (1) weitere Codierungen vorgesehen sind.
5. Schlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Codierungen (3, 3') und/oder weitere Codierungen im Wesentlichen geradlinige,
winkelige oder gebogene, horizontal oder vertikal verlaufende Nuten, Rillen, Fräsungen,
Einkerbungen (22, 22') oder Erhebungen, Steuerflächen, Steuerbahnen, Mulden, Bohrmulden
(21, 21') mit identischen oder unterschiedlichen Durchmessern und/oder Tiefen, gelagerten
Kugeln, Kreis- oder Ellipsensegmentausnehmungen, kugelsegmentförmigen Erhebungen oder
Mulden, magnetischen Codierungen, elektronischen Codierungen und/oder Kombinationen
dieser Elemente umfasst.
6. Schlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Flächen (2, 2') um Schlüsselflachseiten (16, 16') handelt.
7. Schlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Flächen (2, 2') um Schlüsselschmalseiten (15, 15') handelt.
8. Schlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der ersten Fläche (2) um eine Schlüsselschmalseite (15), und bei der
zweiten Fläche (2') um eine Schlüsselflachseite (16') handelt.
9. Schlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Steuerstelle zumindest einer Steuernut an zumindest einer Abtastposition
auf der ersten Fläche (2) die selbe Steuerhöhe aufweist, wie die Steuerstelle der
entsprechenden Steuernut an der selben Abtastposition auf der zweiten Fläche (2').
10. Schlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest sechs Abtastpositionen A - F sowie zumindest sechs Steuerhöhen a - f vorgesehen
sind.
11. Schlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass für zumindest eine Steuernut, vorzugsweise für die seichten Steuernuten (9, 9'),
zumindest drei, vorzugsweise fünf, Steuerhöhen vorgesehen sind.
12. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 11 mit einer Schlüsselspitze (20) und einer
Schlüsselreide (10), dadurch gekennzeichnet, dass die Codierungen (3, 3') ausgehend von der Schlüsselspitze (20) in Richtung zur Schlüsselreide
(10) zunächst auf zumindest einer Abtastposition (4) auf beiden Flächen (2, 2') identisch
ausgeführt sind, und ab einer bestimmten Abtastposition fortlaufend unterschiedlich
ausgeführt sind.
13. Schlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 12 mit einer Schlüsselspitze (20) und einer
Schlüsselreide (10), dadurch gekennzeichnet, dass sich die tiefe Steuernut (8, 8') oder die seichten Steuernuten (9, 9'), ausgehend
von der Schlüsselspitze (20) in Richtung zur Schlüsselreide (10) nur bis zu einer
bestimmten Abtastposition (4) erstrecken.
14. Schloss für Schlüssel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, umfassend
a. einen Schlüsselkanal (11) mit zumindest zwei Seiten,
b. mit zumindest einer entlang der Längserstreckung des Schlüsselkanals (11) vorgesehenen
Abtastposition (12),
c. wobei an jeder Abtastposition (12) zumindest ein Steuerelement (13, 13') zur Abfrage
zumindest einer Codierung (3, 3') an zumindest einer Fläche (2, 2') des Schlüssels
(1) vorgesehen ist,
d. wobei die Steuerelemente (13, 13') erste Steuerorgane (17, 17') zum Eingriff in
tiefe Steuernuten (8, 8') und zweite Steuerorgane (18, 18') zum Eingriff in seichte
Steuernuten (9, 9') umfassen,
e. und zumindest ein Sperrelement (14, 14') vorgesehen ist, das bei entsprechender
Stellung des Steuerelements (13, 13') in Freigabeposition zur Betätigung des Schlosses
bringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
f. zumindest an einer Abtastposition (12) an zwei Seiten des Schlüsselkanals (11)
Steuerelemente (13, 13') zur Abfrage unterschiedlicher Codierungen (3, 3') an zwei
Flächen (2, 2') des Schlüssels vorgesehen sind, und
g. zumindest an einer weiteren Abtastposition (12) an zwei Seiten des Schlüsselkanals
(11) Steuerelemente (13, 13') zur Abfrage der gleichen Codierung (3, 3'), insbesondere
zur Abfrage unterschiedlicher Merkmale der gleichen Codierung (3, 3'), an zwei Flächen
(2, 2') des Schlüssels vorgesehen sind.
15. Schloss nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelemente (13, 13') zur Steuerung der Sperrelemente (14, 14') Eingriffsmittel,
insbesondere eine oder mehrere Abfragenuten (19, 19') aufweisen, die in einer oder
in mehreren Stellungen des Steuerelements (13, 13') mit dem Sperrelement (14, 14')
derart zusammenwirken, dass dieses in Freigabeposition zur Betätigung des Schlosses
bringbar ist.
16. Schloss nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein Zylinderschloss, insbesondere ein Zylinderschloss zur Aufnahme eines
Flachschlüssels, handelt.
17. System aus zumindest zwei Schlössern oder Schlössergruppen nach einem der Ansprüche
14 bis 16 und zumindest einem zugeordneten Schlüssel (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
a. zumindest ein erstes Schloss oder eine erste Schlössergruppe an zumindest einer
bestimmten Abtastposition zumindest nur die erste Codierung (3) an der ersten Fläche
(2), und
b. zumindest ein zweites Schloss oder eine zweite Schlössergruppe an dieser Abtastposition
zumindest nur die zweite Codierung (3') an der zweiten Fläche (2') des Schlüssels
abfragt,
c. sodass der Schlüssel (1) in einer ersten Stellung das erste Schloss oder die erste
Schlössergruppe sperrt, und in einer zweiten Stellung das zweite Schloss oder die
zweite Schlössergruppe sperrt.