[0001] Die Erfindung betrifft eine Anti-Panikdruckstange zur Betätigung eines Türschlosses
einer Fluchttür oder Notausgangstür gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
[0002] Eine solche Anti-Panikdruckstange ist aus der
WO 2013/182576 A2 bekannt. Diese Anti-Panikdruckstange wird aufliegend auf einem Türblatt montiert
und weist eine manuelle Betätigungshandhabe auf, um ein Türschloss der Tür zu entriegeln.
Die Betätigungshandhabe ist an einem Grundprofil gelagert und kann durch manuellen
Druck in Richtung auf den Türflügel zu betätigt werden. Die Bewegung der Betätigungshandhabe
wird auf eine Schiebereinrichtung und eine Abtriebsnuss übertragen. Die Abtriebsnuss
ist mit einem Türschloss verbunden, um dieses zu entriegeln. Die beschriebene Anti-Panikdruckstange
kann nur entweder für DIN rechts angeschlagene Türflügel verwendet werden oder in
einer konstruktiv abgeänderten Ausführung für DIN links angeschlagene Türflügel. Eine
Verwendbarkeit dieser Anti-Panikdruckstange sowohl für DIN links als auch für DIN
rechts angeschlagene Türflügel ist nicht möglich.
[0003] Aus der
EP 1 355 024 B1 ist eine Anti-Panikdruckstange bekannt, die selektiv anpassbar ist und sowohl an
rechts angeschlagenen Türflügeln als auch an links angeschlagenen Türflügeln verwendet
werden kann. Diese Anti-Panikdruckstange weist eine schwenkbare Druckstange auf, die
über zwei Auflager an einem Türflügel gelagert ist. Die beiden Auflager der Druckstange
weisen jeweils einen federbelasteten Raststift auf, der mit einem Langloch der Druckstange
zusammenwirkt. Um die Anti-Panikdruckstange von rechts angeschlagenen zu links angeschlagenen
Türen umzustellen, wird der federbelastete Rastbolzen eingedrückt und die Druckstange
selbst um einen gewissen Winkelbereich verschwenkt. Anschließend rastet der Druckbolzen
in ein zweites Langloch ein. Somit ist eine selektive Verwendung dieser Druckstange
sowohl für rechts angeschlagene als auch für links angeschlagene Türen möglich.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Anti-Panikdruckstange zu schaffen,
die bei einem räumlich kompakten Aufbau eine hohe Funktionssicherheit aufweist und
universell einsetzbar ist. Insbesondere soll die Anti-Panikdruckstange sowohl für
rechts angeschlagene Türen als auch für links angeschlagene Türen verwendbar sein,
ohne dass ein konstruktiver Eingriff in die Panikdruckstange notwendig ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anti-Panikdruckstange mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Anti-Panikdruckstange weist eine auf eine Schiebervorrichtung
wirkende manuelle Betätigungshandhabe auf. Die Schiebervorrichtung umfasst eine Abtriebsnuss,
die mittels eines Dorns mit einer Schlossnuss des Türschlosses verbindbar ist. Es
ist vorgesehen, dass die Abtriebsnuss zwei Neutralstellungen aufweist, wobei die erste
Neutralstellung für rechts angeschlagene Türblätter vorgesehen ist und die zweite
Neutralstellung für links angeschlagene Türblätter vorgesehen ist und die Abtriebsnuss
um 180° drehbar gelagert ist, um von der ersten Neutralstellung in die zweite Neutralstellung
zu gelangen. Dadurch ist es auf einfache Art und Weise möglich, durch Verdrehen der
Abtriebsnuss die Anti-Panikdruckstange von einer DIN links verwendbaren Anti-Panikdruckstange
auf eine DIN rechts verwendbare Anti-Panikdruckstange umzustellen. Vor allem ist dafür
kein konstruktiver Eingriff in die Anti-Panikdruckstange notwendig. Es müssen keine
Bauteile ersetzt oder ausgebaut werden. Durch diese einfache Umstellbarkeit der Anti-Panikdruckstange
erhöht sich deren Anwendungsbereich sozusagen um den Faktor 2. Gleichzeitig wird die
notwendige Lagerhaltung reduziert, da durch diese universelle Verwendbarkeit der Anti-Panikdruckstange
deutlich weniger Varianten auf Lager zu legen sind.
[0007] Es ist vorgesehen, dass die Anti-Panikdruckstange folgende Komponenten umfasst: ein
auf einem Türblatt aufliegend montierbares Grundprofil, eine sich parallel zu der
Längsrichtung des Grundprofils ersteckende Betätigungshandhabe, die relativ zu dem
Grundprofil beweglich gelagert ist, eine Schiebervorrichtung mit wenigstens einem
Schieber, der über eine Kurbelstange mit einer Abtriebsnuss zur Betätigung des Türschlosses
verbunden ist und eine Übertragungsvorrichtung zur Übertragung einer Bewegung der
Betätigungshandhabe auf die Schiebervorrichtung, wobei die Abtriebsnuss mittels eines
Dorns mit einer Schlossnuss des Türschlosses verbindbar ist.
[0008] Als Türschloss kann ein herkömmliches Einsteckschloss verwendet werden. Eine hohe
Sicherheit wird erzielt, wenn als Türschloss ein selbstverriegelndes Panikschloss
verwendet wird. In diesem Fall verriegelt die Tür immer automatisch, wenn der Drehflügel
der Tür in Schließlage gelangt.
[0009] Die Anti-Panikdruckstange wird üblicherweise aufliegend auf einem Türflügel montiert
und dabei derart positioniert, dass die Schlossnuss des Türschlosses mit einem von
der Schiebervorrichtung angetriebenen Abtriebsglied oder einer Abtriebsnuss der Anti-Panikdruckstange
fluchtet. Mittels eines Dorns kann das Abtriebsglied der Anti-Panikdruckstange mit
der Schlossnuss drehfest verbunden werden. Als Dorn kann beispielsweise ein herkömmlicher
Drückerdorn verwendet werden, insbesondere ein Vierkant. Dieser verbindet die Abtriebsnuss
der Anti-Panikdruckstange mit einer Schlossnuss des Türschlosses drehfest. Dadurch
wird gewährleistet, dass die Drehungen der Abtriebsnuss auf die Schlossnuss übertragen
werden.
[0010] Unter Neutralstellung wird eine Position der Abtriebsnuss verstanden, bei der die
Handhabe nicht betätigt ist. Es handelt sich sozusagen um die Ruheposition der Anti-Panikdruckstange
bzw. der Abtriebsnuss. Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Abtriebsnuss
über eine Feder in die erste Neutralstellung und/oder die zweite Neutralstellung beaufschlagt
ist. Die Feder kann beispielsweise mit der Schiebervorrichtung zusammenwirken, insbesondere
mit einem Schieber der Schiebervorrichtung verbunden sein. Insbesondere entspricht
eine Neutralstellung der Abtriebsnuss einer Stellung der Schlossnuss, bei der eine
in die Schlossnuss eingesteckte Türklinke horizontal ausgerichtet wäre.
[0011] Die Übertragungsvorrichtung kann Getriebeelemente umfassen, um eine Bewegung der
Betätigungshandhabe in Richtung auf das Grundprofil zu in eine Bewegung eines Schiebers
der Schiebervorrichtung parallel zu dem Grundprofil bzw. parallel zu der Türoberfläche
zu übersetzen. Die räumlichen Gegebenheiten bzw. Abmessungen der Antipanik-Druckstange
begrenzen den zur Verfügung stehenden Hub der Betätigungshandhabe bzw. den möglichen
Weg der Schiebervorrichtung. Spätestens wenn die Schiebervorrichtung bei ihrem Weg
an ein Gehäuse oder an weitere Komponenten der Anti-Panikdruckstange anstößt, wird
durch diesen Anschlag der mögliche Weg des Schiebers begrenzt. Eine vollständige Betätigung
bzw. ein vollständiger Hub der Betätigungshandhabe entspricht einer Drehung der Abtriebsnuss,
bzw. einer an diese angeschlossenen Schlossnuß, um den gleichen Bereich wie bei einer
Entriegelung des Schlosses durch eine Türklinke. Also üblicherweise 15°bis 20°. In
der Praxis hat sich gezeigt, dass bei den räumlichen Gegebenheiten die Abtriebsnuss
durch die Schiebereinrichtung über einen Winkelbereich zwischen 20° und 60°, vorzugsweise
zwischen 30° und 50°, verschwenkbar ist, bevor die Schiebereinrichtung an einem Anschlag
anstößt. Für eine Verdrehung der Abtriebsnuss um die notwendigen 180° ist jedoch notwendig,
dass sowohl die Abtriebsnuss als auch die mit der Abtriebsnuss verbundene Kurbelstange
über den gesamten Dreh- bzw. Schwenkbereich hinweg frei drehbar sind. Das bedeutet,
es muss ausreichend Weg zur Verfügung stehen und es dürfen keine Bauteile in dem Schwenkbereich
der Kurbelstange und in dem Drehbereich der Abtriebsnuss angeordnet sein.
[0012] In einer Ausgestaltung ist insbesondere vorgesehen, dass die Abtriebsnuss über einen
exzentrisch gelagerten Zapfen mit der Kurbelstange verbunden ist. Exzentrisch heißt
in diesem Zusammenhang, dass der Zapfen um eine gewisse Länge versetzt außerhalb der
Drehachse der Abtriebsnuss angeordnet ist. Um diese Länge einzustellen, kann vorgesehen
sein, dass der Zapfen mit der Abtriebsnuss über einen an der Abtriebsnuss drehfest
befestigten Exzenternocken verbunden ist. Durch die drehfeste Verbindung des Exzenternockens
mit der Abtriebsnuss wird die von der Kurbelstange auf den Zapfen übertragene Zugbewegung
in eine Drehbewegung der Abtriebsnuss übersetzt.
[0013] Um in einer Ausgestaltung Bauhöhe einzusparen, kann vorgesehen sein, dass der Zapfen
mit der Abtriebsnuss und der Kurbelstange in einer Ebene fluchtend angeordnet ist.
[0014] In einer alternativen Ausgestaltung kann auch vorgesehen sein, dass der Zapfen auf
der Abtriebsnuss oder einem mit der Abtriebsnuss verbundenen Bauteil angeordnet ist
und gegenüber der Abtriebsnuss in Richtung auf die Betätigungshandhabe versetzt angeordnet
ist. D.h., dass der Zapfen in einer Ebene angeordnet ist, die oberhalb der Abtriebsnuss
liegt. Oberhalb der Abtriebsnuss heißt, in Richtung zu der Betätigungshandhabe hin.
[0015] In einer konstruktiven Ausgestaltung ist insbesondere vorgesehen, dass die Kurbelstange
an ihrem einen Ende mit einem Schieber der Schiebervorrichtung über einen Pin verbunden
ist und an ihrem gegenüberliegenden Ende an der Abtriebsnuss über den Zapfen drehbar
gelagert ist.
[0016] Um den für die Verdrehung der Abtriebsnuss von der ersten Neutralstellung in die
zweite Neutralstellung um 180° notwendigen Weg auch bei begrenztem Hub der Schiebereinrichtung
zur Verfügung zu stellen, kann vorgesehen sein, dass die Kurbelstange im Bereich der
Abtriebsnuss ein Langloch aufweist, in dem der Zapfen verschiebbar und drehbar gelagert
ist. Ergänzend bzw. alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Kurbelstange im
Bereich des Schiebers ein Langloch aufweist, in dem der an dem Schieber gehalterte
Pin verschiebbar und drehbar gelagert ist, oder dass die Kurbelstange im Bereich ihres
schieberseitigen Endes einen Pin aufweist, der in einem Langloch des Schiebers verschiebbar
und drehbar gelagert ist.
[0017] Durch das eine Langloch in der Kurbelstange bzw. die beiden Langlöcher in der Kurbelstange
wird ermöglicht, dass der Zapfen in Richtung auf die Schiebervorrichtung zu gedreht
werden kann, auch wenn die Schieber selbst blockiert sind. Dies ermöglicht selbst
bei einem blockierten Schieber oder wenn ein Schieber der Schiebervorrichtung an einem
Anschlag ist, die Abtriebsnuss zu drehen. Bei der Betätigung des Türschlosses, vor
allem bei der Öffnung des Türschlosses, wird der Zapfen der Abtriebsnuss nur auf Zug
belastet. In diesem Fall liegt der Zapfen im Bereich des äußeren Endes des Langlochs
an. Dadurch wird ein Zug an der Kurbelstange quasi verzögerungsfrei auf den Zapfen
übertragen und in eine Drehung der Abtriebsnuss umgesetzt, um das Türschloss zu entriegeln.
Bei der Umstellung von der ersten Neutralstellung in die zweite Neutralstellung wird
die Abtriebsnuss in gleichem Drehsinn betätigt. D.h. in der Drehrichtung, die zum
Öffnen des Schlosses notwendig ist. Über das Langloch wird der notwendige Weg zur
Drehung der Abtriebsnuss um 180° zur Verfügung gestellt. Dadurch ist gewährleistet,
dass zum einen eine verzögerungs- und weitgehend spielfreie Öffnung des Türschlosses
möglich ist und zum anderen der notwendige Weg, um die Abtriebsnuss um 180° zu drehen,
gewährleistet ist.
[0018] Um die Bewegung der Betätigungshandhabe auf die Schiebervorrichtung zu übertragen,
kann in einer Ausgestaltung vorgesehen sein, dass die Übertragungsvorrichtung wenigstens
zwei an dem Grundprofil drehbar gelagerte zweiarmige Übertragungshebel aufweist, wobei
jeweils der erste Arm eines Übertragungshebels mit der Betätigungshandhabe und der
zweite Arm mit einem Schieber der Schiebervorrichtung verbunden ist. Um dabei eine
kompakte Ausgestaltung, die möglichst wenig Bauraum beansprucht, zu erzielen, kann
vorzugsweise vorgesehen sein, dass der zweite Arm der wenigstens zwei Übertragungshebel
mit einem Schieber der Schiebervorrichtung verzahnt ist, vorzugsweise indem jeweils
das Ende des zweiten Arms in eine Aussparung des Schiebers formschlüssig eingreift.
Durch die Verzahnung der beiden Übertragungshebel mit dem Schieber der Schiebervorrichtung
wird sichergestellt, dass die beiden Übertragungshebel untereinander verbunden sind
und in jeder Richtung synchron laufen. Dies ist notwendig, um zu gewährleisten, dass
bei einem einseitigen Druck auf die Betätigungshandhabe sich die Betätigungshandhabe
nicht verklemmt, sondern durch eine synchrone Bewegung der beiden Übertragungshebel
auf das Grundprofil zu bewegt wird. Über die Verzahnung der beiden Übertragungshebel
kann eine ansonsten notwendige Verbindungsstange zwischen den Übertragungshebeln entfallen.
[0019] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Anti-Panikdruckstange eine
Antriebseinheit aufweist, um die Entriegelung des Türschlosses zu unterstützen. Die
Antriebseinheit umfasst vorzugsweise einen Federspeicher und einen elektrischen Antriebsmotor.
Der Federspeicher kann über den elektrischen Antriebsmotor aufgeladen werden. Über
den Federspeicher kann die manuelle Entriegelung des Türschlosses unterstützt werden.
[0020] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Schiebervorrichtung zwei Schieber aufweist,
wobei der erste Schieber parallel zu dem zweiten Schieber verläuft und der erste Schieber
von einem schaltbaren Federspeicher und/oder einem schaltbaren Antriebsmotor zur Betätigung
des Türschlosses verschiebbar ist. Über die beiden Schieber ist die manuelle Betätigungshandhabe
von der Antriebseinheit entkoppelt, sodass eine hohe Funktionssicherheit gewährleistet
ist, da sich die beiden Antriebe, nämlich die manuelle Betätigungshandhabe und die
Antriebseinrichtung mit dem Federspeicher nicht gegenseitig behindern.
[0021] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der erste Schieber als Außenschieber ausgebildet
ist und zwei mit Abstand zueinander parallel verlaufende Schieberarme aufweist, die
untereinander verbunden sind und der zweite Schieber als Innenschieber ausgebildet
und zwischen den beiden Schieberarmen des Außenschiebers angeordnet ist. Dabei kann
insbesondere vorgesehen sein, dass die Kurbelstange mit dem ersten Schieber verbunden
ist.
[0022] Um jederzeit eine sichere Entriegelung des Türschlosses zu ermöglichen und gleichzeitig
eine Unterstützung der manuellen Öffnung über die Betätigungshandhabe durch die Antriebseinheit
bereitzustellen, kann in einer Ausgestaltung vorgesehen sein, dass eine schaltbare
Koppelspule über eine drehbare Koppelwippe den ersten Schieber mit dem zweiten Schieber
elektrisch schaltbar koppelt. Durch die Kopplung der beiden Schieber untereinander
wird eine Bewegung der manuellen Betätigungshandhabe direkt auf den zweiten Schieber
und damit auf die Abtriebsnuss übertragen. Um jederzeit, d.h. auch bei Stromausfall,
eine manuelle Entriegelung des Türschlosses sicherzustellen, ist insbesondere vorgesehen,
dass die Koppelspule im stromlosen Zustand den ersten Schieber mit dem zweiten Schieber
koppelt. Dazu wird die drehbare Koppelwippe federbelastet in Eingriff mit dem ersten
Schieber und dem zweiten Schieber gebracht. Bei Bestromung zieht die Koppelspule die
Koppelwippe an und entkoppelt dadurch die beiden Schieber.
[0023] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Kopplung erfolgt, indem der
erste Schieber und der zweite Schieber jeweils einen Zahnstangenabschnitt aufweisen,
die sich zumindest abschnittsweise gegenüberliegen und die Koppelspule über die Koppelwippe
in beide Zahnstangenabschnitte eingreift, um den Außenschieber mit dem Innenschieber
zu koppeln. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Koppelspule auf dem zweiten
Schieber befestigt ist und der erste Schieber einen Zahnstangenabschnitt aufweist,
in den die Koppelwippe eingreift, um beide Schieber untereinander zu koppeln.
[0024] In der Praxis ist vorgesehen, dass die Anti-Panikdruckstange in Gebäuden verwendet
wird, um eine Tür abzusichern. Die Tür soll gegen eine unberechtigte Begehung gesichert
sein, aber dennoch im Notfall eine problemlose Begehung ermöglichen. Dafür wird die
erfindungsgemäße Anti-Panikdruckstange in einer Türsicherungsvorrichtung zur Sicherung
einer Fluchttür in einem Gebäude mit einem Türschloss zum Verriegeln der Fluchttür
verwendet. Die Anti-Panikdruckstange ist dabei auf den Türflügel aufliegend montiert
und mit dem Türschloss verbunden. Im Bereich der Fluchttür ist ein Türterminal mit
einer Nottaste angebracht, um die Fluchttür im Notfall zu öffnen. Dabei ist insbesondere
vorgesehen, dass das Türterminal mit dem Antriebsmotor und/oder mit der Koppelspule
und/oder mit dem Federspeicher verbunden und so ausgebildet ist, dass das Türterminal
bei gedrückter Nottaste oder bei einer berechtigten Freischaltungsanforderung das
Türschloss über den Antriebsmotor und/oder den Federspeicher entriegelt oder über
die Koppelspule eine manuelle Entriegelung mittels der Betätigungshandhabe freischaltet.
[0025] Vor einer Montage der Anti-Panikdruckstange auf der Fluchttür muss diese auf die
entsprechende rechts angeschlagene oder links angeschlagene Tür eingestellt werden.
Um die Anti-Panikdruckstange zwischen einer rechts angeschlagenen Tür und einer links
angeschlagenen Tür umzustellen, ist insbesondere vorgesehen, dass ein mit einer Handhabe
versehener Türdrückerdorn verwendet wird, um die Abtriebsnuss von der ersten Neutralstellung
in die zweite Neutralstellung oder zurück zu verbringen, indem der Türdrückerdorn
in eine Dornaufnahme der Abtriebsnuss eingesteckt und die Abtriebsnuss mittels der
Handhabe um 180° gedreht wird.
[0026] Die Umstellung kann dabei auf einfache Art und Weise verwendet werden, indem als
Handhabe eine Türklinke verwendet wird. Dies hat den Vorteil, dass für die Umstellung
der Anti-Panikdruckstange kein Spezialwerkzeug notwendig ist, sondern eine herkömmliche
Türklinke verwendet werden kann.
[0027] Nach Einstellung der Anti-Panikdruckstange auf die rechts bzw. links angeschlagene
Tür kann insbesondere vorgesehen sein, dass nach dem Verbringen der Abtriebsnuss in
eine entsprechende Neutralstellung die Handhabe mit dem Türdrückerdorn aus der Antriebsnuss
entfernt wird und stattdessen ein Dorn zur Verbindung der Abtriebsnuss mit einem Türschloss
in die Dornaufnahme der Abtriebsnuss eingesteckt wird. Nach der Verbindung der Anti-Panikdruckstange
über den Dorn mit dem Türschloss ist sichergestellt, dass über die Anti-Panikdruckstange
das Türschloss zuverlässig betätigt bzw. entriegelt werden kann.
[0028] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Figuren gezeigt
sowie nachstehend beschrieben.
[0029] Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- eine Türsicherungsvorrichtung an einer Gebäudetür
- Fig. 2:
- eine Explosionsdarstellung der Anti-Panikdruckstange
- Fig. 3:
- eine Explosionsdarstellung der Antriebseinrichtung und Schiebereinrichtung
- Fig. 4:
- eine Explosionsdarstellung des Antriebsmotors
- Fig. 5:
- eine Explosionsdarstellung des Federspeichers
- Fig. 6:
- eine Explosionsdarstellung der Koppelspule
- Fig. 7:
- eine Ausschnittsdarstellung der Anti-Panikdruckstange für rechts angeschlagene Türen
- Fig. 8:
- eine Ausschnittsdarstellung der Anti-Panikdruckstange für links angeschlagene Türen
[0030] In den Figuren 1 bis 8 werden unterschiedliche vorteilhafte Ausgestaltungen beschrieben,
die sich in einzelnen technischen Details unterscheiden. Für den Fachmann ist klar,
dass die dabei beschriebenen vorteilhaften Merkmale untereinander kombinierbar sind.
Gleiche Referenzzeichen bezeichnen gleiche Bauteile.
[0031] Die Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Türsicherungsvorrichtung 1 mit
einer erfindungsgemäßen Anti-Panikdruckstange 2. Die Anti-Panikdruckstange 2 ist aufliegend
auf einem Türblatt 11 einer Gebäudetür montiert. Das Türblatt 11 ist als links angeschlagener
Drehflügel ausgebildet, der über Türbänder 13a und 13b mit einem Türrahmen 12 schwenkbar
verbunden ist. Bei der Tür kann es sich um eine Flucht- und Rettungswegtür, auch als
Paniktür bezeichnet, handeln. Die Türbänder 13a und 13b sind entlang einer vertikalen
Türdrehachse beabstandet zueinander angeordnet. Der Drehtürflügel 11 weist ein Einsteckschloss
16 auf.
[0032] Die Tür ist in Schließstellung des Türflügels 11 zum einen über das mechanische Türschloss
16 und zum anderen über eine zwischen Türrahmen 12 und Türflügel wirkende Fluchtwegverriegelung
14 in Form eines Elektromagneten, der mit einer an dem Türblatt angeordneten Haftplatte
zusammenwirkt, gesichert. Somit ist die Tür gegen eine unberechtigte Begehung abgesichert.
[0033] Im griffnahen Bereich ist neben der Tür ein Türterminal 15 an einer Wand des Gebäudes
angebracht. Das Türterminal 15 weist eine Nottaste 151 auf. Im Notfall kann über die
Nottaste 151 die Tür entriegelt werden.
[0034] Um im Notfall die Tür zu entriegeln, wird die Nottaste 151 eingedrückt. Daraufhin
steuert das Türterminal 15 die Fluchtwegverriegelung 14 an, um dieses zu entriegeln.
Gleichzeitig wird eine Betätigung der Anti-Panikdruckstange 2 freigeschaltet, sodass
bei einer Betätigung der Betätigungshandhabe 21 der Anti-Panikdruckstange 2 das mechanische
Türschloss 16 entriegelt wird. Daraufhin ist der Türflügel entriegelt und kann zur
Begehung aufgeschwenkt werden.
[0035] Die Fluchtwegverriegelung 14 wird bevorzugt im Ruhestrommodus betrieben. Das bedeutet,
dass bei bestromtem Zustand die Tür verriegelt ist und in stromlosem Zustand die Tür
offen ist. Somit wird bei Stromausfall eine Flucht durch die Tür ermöglicht. In einer
alternativen Ausgestaltung der Türsicherungsvorrichtung kann das elektrische Fluchtwegverriegelungselement
14 auch entfallen.
[0036] Die Anti-Panikdruckstange 2 ist aufliegend auf dem Türflügel 11 befestigt und verläuft
in horizontaler Richtung in etwa auf Höhe des Türschlosses 16. Die Anti-Panikdruckstange
2 umfasst ein Gehäuse, in dem eine Betätigungshandhabe 21 und ein Display 22 gelagert
sind. Über die Betätigungshandhabe 21 kann das Türschloss 16 entriegelt werden. Dazu
wird die Betätigungshandhabe 21 in Richtung auf den Türflügel 11 zu gedrückt. Das
Display 22 ist dazu ausgebildet, Statusmeldungen und/oder Alarmmeldungen und/oder
Informationen anzuzeigen.
[0037] Die Fig. 2 zeigt eine Explosionsdarstellung der Anti-Panikdruckstange 2. Die Anti-Panikdruckstange
2 weist ein Grundprofil 23 auf, welches direkt an dem Türflügel 11 aufliegend befestigt
wird, beispielsweise verschraubt wird. Das Grundprofil 23 bildet sozusagen die Rückseite
der Anti-Panikdruckstange 2. Die Vorderseite der Anti-Panikdruckstange 2 wird durch
eine Betätigungshandhabe 21 gebildet, die bei Druck auf das Grundprofil 23 zu bewegt
wird. Seitlich neben der Betätigungshandhabe 21 ist ein Display 22 angeordnet, um
einem Bediener Zusatzinformationen oder Statusmeldungen anzuzeigen. Das Gehäuse der
Anti-Panikdruckstange 2 wird seitlich über Abdeckkappen 251 und 252 abgedeckt.
[0038] Auf dem Grundprofil 23 ist eine Trägerplatte 24 befestigt. Die Trägerplatte 24 dient
zur mechanischen Verstärkung des Grundprofils 23 und haltert zudem weitere Komponenten
der Anti-Panikdruckstange 2. Die Anti-Panikdruckstange 2 umfasst eine Schiebervorrichtung
3 mit sich in Längsrichtung des Grundprofils erstreckenden Schiebern 31, 32. Weiter
weist die Anti-Panikdruckstange 2 eine Übertragungsvorrichtung 4 zur Übertragung einer
Bewegung der Betätigungshandhabe 21 auf die Schiebervorrichtung 3 auf, sowie eine
Antriebseinrichtung 5, die einen Antriebsmotor 51 und einen Federspeicher 52 umfasst.
Diese Komponenten sind direkt oder indirekt an der Trägerplatte 24 befestigt und werden
über diese an dem Grundprofil 23 gehaltert.
[0039] Die Schiebervorrichtung 3 umfasst einen Außenschieber 31, einen Innenschieber 32
sowie eine Kurbelstange 33 und eine Abtriebsnuss 34. Die Übertragungseinrichtung 4
umfasst zwei Übertragungshebel 41, 42, die an Aufnahmen 241, 242 der Trägerplatte
24 drehbar gelagert sind.
[0040] Die Antriebseinrichtung 5 umfasst einen Antriebsmotor 51 und einen Federspeicher
52, die beide auf einer gemeinsamen Montageplatte 54 befestigt sind.
[0041] Weiter umfasst die Anti-Panikdruckstange 2 eine elektrische Steuerungsvorrichtung
7, die mit einzelnen Sensoren und/oder schaltbaren Komponenten der Anti-Panikdruckstange
2 verbunden ist und diese elektrisch auswertet bzw. steuert.
[0042] Zur Betätigung eines Türschlosses 16 weist die Anti-Panikdruckstange 2 eine an dem
Grundprofil 23 bzw. an dem Trägerprofil 24 drehbar gelagerte Abtriebsnuss 34 auf.
Die Abtriebsnuss 34 ist über eine Kurbelstange 33 mit einem Schieber der Schiebervorrichtung
3 bzw. dem Außenschieber 31 der Schiebervorrichtung 3 verbunden. Über einen nicht
dargestellten Dorn wird die Abtriebsnuss 34 mit einer Schlossnuss des Türschlosses
16 verbunden. Dazu kann ein herkömmlicher Türdrückerdorn bzw. ein entsprechender Vierkant
verwendet werden. Eine Entriegelung des Türschlosses 16 erfolgt, indem eine Bewegung
des Schiebers 31 entsprechend der Darstellung der Figuren nach rechts erfolgt und
dabei die Abtriebsnuss 34 über die Kurbelstange 33 gedreht wird. Diese Drehbewegung
wird an die Schlossnuss übertragen und wirkt im Öffnungssinne zum Entriegeln des Türschlosses
16.
[0043] Wie in der Fig. 3 dargestellt ist, weist die Schiebereinrichtung 3 einen Außenschieber
31 auf, der zwei parallele Schieberarme besitzt, die mit Abstand zueinander verlaufen.
Die beiden Schieberarme sind jeweils an ihren Enden untereinander verbunden. Zwischen
den beiden Schieberarmen des Außenschiebers 31 ist eine Aussparung, in der der Innenschieber
32 angeordnet ist. Der Außenschieber 31 und der Innenschieber 32 liegen in einer gemeinsamen
Ebene. An der linken Seite der Fig. 3 ist zu sehen, dass an dem Außenschieber 31 ein
Pin 311 befestigt ist, über den die Kurbelstange 33 angeschlossen ist. Die Kurbelstange
33 weist ein Langloch 331 auf, um eine Verdrehung der Abtriebsnuss 34 über einen großen
Winkelbereich zu ermöglichen.
[0044] Die Übertragungsvorrichtung 4 überträgt eine Betätigung der Handhabe 21 mittels ihrer
beiden Übertragungshebel 41, 42 auf den Innenschieber 32. Die Übertragungshebel 41
und 42 sind jeweils als zweiarmige, drehbar gelagerte Hebel ausgebildet. Sie weisen
jeweils einen ersten Hebelarm 411 bzw. 421 auf, der mit der Betätigungshandhabe 21
verbunden ist. Der zweite Hebelarm 412 bzw. 422 greift in eine Aussparung des Schiebers
32 formschlüssig ein. Bei einer Betätigung der Handhabe 21, d.h. wenn die Handhabe
21 in Richtung auf das Grundprofil 23 gedrückt wird, verschwenken die beiden Übertragungshebel
41 und 42 entgegen dem Uhrzeigersinn. Dadurch bewegt sich das Ende der Übertragungshebel
zusammen mit dem mittleren Schieber 32 in der Darstellung der Figuren nach rechts.
[0045] Um das Türschloss 16 über die Betätigungshandhabe 21 zu entriegeln, muss die Bewegung
der Betätigungshandhabe 21 auf die Schlossnuss übertragen werden. Hierfür ist eine
Koppelspule 6 vorgesehen, deren Aufbau in der Fig. 6 näher dargestellt ist. Die Koppelspule
6 weist eine elektrische Spule 61 auf, die mit einer Koppelwippe 62 zusammenwirkt,
welche in einem Drehlager 63 drehbar gelagert ist. Über einen Koppelsensor 72 wird
der Koppelzustand der Spule elektronisch überwacht und an die Steuereinrichtung 7
weitergemeldet. Die Koppelspule 6 ist auf dem Innenschieber 32 befestigt.
[0046] Die beiden Schieberarme des Außenschiebers 31 weisen im Bereich der Koppelspule einen
Zahnstangenabschnitt 36 auf. Diese beiden Zahnstangenabschnitte liegen parallel zueinander
und aneinander angrenzend. Zum Koppeln des Innenschiebers 32 an den Außenschieber
31 wird die Koppelspule 6 stromlos geschaltet, sodass die Koppelwippe 62 mit ihren
beiden Koppelzähnen 61 federbelastet in die Verzahnung 36 der beiden Schieberarme
eingreift und somit die beiden Schieber 31 und 32 miteinander koppelt. Wenn nun der
Innenschieber 32 über die Betätigungshandhabe 21 bewegt wird, nimmt er bei dieser
Bewegung den Außenschieber 31 mit. Dadurch bewegen sich beide Schieber 31, 32 nach
rechts. Der Außenschieber 31 dreht dabei über die Kurbelstange 33 die Abtriebsnuss
34 und entriegelt somit das angeschlossene Türschloss 16.
[0047] Die Antriebseinheit 5 ist in der Fig. 3 mit ihren einzelnen Komponenten dargestellt.
Die Komponenten der Antriebseinheit 5 umfassen den Antriebsmotor 51 und den Federspeicher
52 sowie die gemeinsame Montageplatte 54. In der Fig. 4 ist der Antriebsmotor 51 in
vergrößerter Darstellung gezeigt. Die Fig. 5 zeigt den Federspeicher 52 in Explosionsdarstellung.
[0048] Die gemeinsame Montageplatte 54 haltert sowohl den Antriebsmotor 51 als auch den
Federspeicher 52. Die Montageplatte 54 ist über zwei Schiebelager 517 relativ zu dem
Grundprofil 23 verschiebbar gelagert. Über eine Feder ist die Montageplatte 54 in
ihre Neutralstellung beaufschlagt. Auf ihrer Unterseite weist die Montageplatte 54
in den Zeichnungen nicht dargestellte Gleitnoppen bzw. Gleitflächen auf, um ein Gleiten
der Montageplatte 54 auf den Schiebern 31 bzw. 32 zu ermöglichen. An ihrer Oberseite
haltert die Montageplatte 54 den Antriebsmotor 51 und den Federspeicher 52. Um störende
Drehmomente möglichst zu reduzieren, sind der Antriebsmotor 51 mit seinem Abtrieb
und der Federspeicher 52 mit seiner Gasdruckfeder 522 in einer Linie konzentrisch
zueinander angeordnet.
[0049] Die Antriebseinheit 5 weist zwei parallele Zahnstangen 519 auf, die benachbart zu
dem Zahnstangenabschnitt 36 des Außenschiebers 31 angeordnet sind. Bei der Kopplung
durch die Koppelspule 6 greift die Koppelwippe 62 mit ihren beiden Koppelzähnen 61
sowohl in den Zahnstangenabschnitt 36 des Außenschiebers 31 als auch in die Zahnstangen
519 der Antriebseinheit 5 ein. Dadurch wird die Antriebseinheit 5 durch die Koppelspule
6 schaltbar an den Außenschieber 31 angekoppelt.
[0050] Die beiden Schieber 31 und 32 werden jeweils über eine Feder in ihre Neutralstellung
beaufschlagt. Das bedeutet, dass in Ruhestellung, d.h. ohne eine Betätigung der Betätigungshandhabe
21, die beiden Schieber in einer definierten Neutralstellung liegen und die Betätigungshandhabe
sich in nicht gedrücktem Zustand befindet.
[0051] Um auch jederzeit bei Stromausfall eine manuelle Entriegelung des Türschlosses zu
ermöglichen, ist die Koppelspule 6 als Arbeitsstromspule ausgebildet. D.h., dass die
Koppelspule 6 in stromlosem Zustand den Innenschieber 32 mit dem Außenschieber 31
koppelt.
[0052] Um in jedem Fall, also auch bei einer Fehlbedienung eine komfortable und sichere
Öffnung des Türschlosses 16 zu ermöglichen, ist zusätzlich zu der Betätigungshandhabe
21 die Antriebseinheit 5 zur Entriegelung des Türschlosses vorgesehen. Im Falle, dass
die Betätigungshandhabe 21 bereits betätigt wird, bevor die Kopplung des Innenschiebers
32 mit dem Außenschieber 31 erfolgt, besteht die Möglichkeit, dass entweder eine Kopplung
der Schieber 31 und 32 nicht mehr möglich ist, oder dass der verbleibende Restweg
der Betätigungshandhabe 21 zu gering ist, um das Türschloss 16 zu entriegeln. Um auch
in diesem Fall eine Entriegelung des Türschlosses 16 zu ermöglichen, ist vorgesehen,
dass die Antriebseinheit 5 den über einen Motor 51 aufladbaren Federspeicher 52 aufweist.
Der Federspeicher 52 wirkt in diesem Fall unterstützend und wird dazu verwendet, das
Türschloss 16 zu entriegeln.
[0053] Der Federspeicher 52 weist eine Gasdruckfeder 522 auf, die in einem Gehäuse 521 aufgenommen
ist. Mit der Gasdruckfeder 522 ist eine Schieberplatte 55 verbunden. Die Schieberplatte
55 ist mit dem Kolben der Gasdruckfeder 522 verbunden und wird unter Entladung der
Gasdruckfeder 522 von dieser nach links bewegt. Zum Aufladen der Gasdruckfeder 522
wird die Schieberplatte 55 nach rechts bewegt und komprimiert dabei die Gasdruckfeder
522. Die Schieberplatte 55 ist in einem gehäusefesten Anschlag 525 geführt. Der gehäusefeste
Anschlag 525 ist mittels zweier Schrauben links und rechts der Montageplatte 54 mit
dem Grundprofil 23 verschraubt. Die Montageplatte 54 ist im Bereich des gehäusefesten
Anschlags 525 eingeschnürt, und wird in einem Kanal unter dem gehäusefesten Anschlag
525 verschiebbar geführt.
[0054] Der Antriebsmotor 51 weist einen elektrischen Motor 51 mit einem Drehabtrieb auf.
Der Motor 51 ist in einem Motorgehäuse 511 aufgenommen. Der Drehabtrieb des Motors
51 ist mit einer Spindel 513 eines Spindeltriebs drehfest verbunden. Auf dem Spindeltrieb
513 sitzt eine Spindelmutter 518, die linear verschieblich und nicht drehbar gelagert
ist. Zwischen dem Antriebsmotor 51 und der Spindel 513 ist ein Auflager 514 zur Reduzierung
der Reibungskräfte angeordnet.
[0055] Der Antriebsmotor 51 wird über die Steuerungsvorrichtung 7 geschaltet und angesteuert.
Die Steuerungseinrichtung 7 kann dabei den Motor 51 einschalten und ausschalten bzw.
die Drehrichtung des Antriebsmotors 51 steuern bzw. umkehren. In der ersten Drehrichtung
des Antriebsmotors 51 bewegt sich die Spindelmutter 518 gemäß der Darstellung der
Fig. 4 nach rechts, d.h. auf den Federspeicher 52 zu. Dabei betätigt die Spindelmutter
die Schieberplatte 55 und lädt den Federspeicher somit auf. In einer entgegengesetzten
zweiten Drehrichtung des Antriebsmotors 51 bewegt sich die Spindelmutter 518 in der
Darstellung der Fig. 4 nach links, d.h. auf das Motorgehäuse 511 zu. Dabei gelangt
die Spindelmutter 518 in Anlage mit dem grundprofilfesten Anschlag 525, der in der
Fig. 3 zu sehen ist. Da der Motor in dieser Drehrichtung weiter dreht, verlagert sich
in Folge der Drehung des Motors 51 die verschiebbare Montageplatte 54 entsprechend
nach links. D.h. die Spindelmutter 518 zieht den Antriebsmotor 51 zu sich heran.
[0056] Eine motorische Entriegelung des Türschlosses 16 erfolgt, indem bei der Bewegung
der gemeinsamen Montageplatte 54 der Außenschieber 31 mitgenommen wird. Dafür weist
der Spindeltrieb 2 an der Spindelmutter 518 zwei links und rechts an der Spindelmutter
518 drehbar gelagerte Hebel 515 auf, die mit ihrem freien Ende in eine Ausnehmung
des Außenschiebers eingreifen. Die Hebel 515 sind um ihr Drehlager 516 frei drehbar.
Das bedeutet, dass die Hebel 515 üblicherweise keine Kraft auf den Außenschieber übertragen.
Wird jedoch der Antriebsmotor 51 zusammen mit seinem Antriebsgehäuse 511 nach rechts
verlagert, so gelangt eine an dem Motorgehäuse 511 befestigte Zunge 512 in Anlage
mit dem Hebel 515. Dadurch wird der Hebel 515 nach rechts, d.h. entgegen den Uhrzeigersinn
gedreht. Daraus resultiert am freien Ende des Hebels 515 ebenfalls eine Bewegung nach
rechts, sodass der Außenschieber 31 nach rechts verlagert und dabei das Türschloss
16 entriegelt wird. Durch das Variieren des Abstands zwischen dem Drehlager 516 und
dem Angriffspunkt der Zunge 512 kann die Übersetzung des Hebels 515 und damit der
Weg des Außenschiebers 31 eingestellt werden. Somit ist es möglich, mit einem relativ
geringen Weg der Antriebseinheit 5 das Türschloss 16 vollständig zu entriegeln. Die
Antriebseinheit 5 wird zum Entriegeln des Türschlosses 16 um einen geringeren Weg
bewegt als der Außenschieber 31.
[0057] Eine Aufladung des Federspeichers 52 erfolgt in der ersten Drehrichtung des Antriebsmotors
51, bei der die Spindelmutter 518 nach rechts fährt. Dabei drückt die Spindelmutter
518 auf das Ende der Schieberplatte 55 und komprimiert dabei die in der Fig. 5 dargestellte
Gasdruckfeder 522 des Federspeichers 52. Am Ende des Aufladevorgangs ist die Schieberplatte
55 zu der Gasdruckfeder 522 hin verlagert und die Schieberplatte wird durch den Anker
524 und die Haltespule 523 in dieser Position fixiert. Dazu weist die Schieberplatte
55 eine Kulissenbahn 515 mit einem Halteabschnitt 552 auf. Eine Ankerrolle 526 hintergreift
in der aufgeladenen Position des Federspeichers 52 diesen Halteabschnitt und fixiert
so die Gasdruckfeder 522 in ihrer aufgeladenen Stellung.
[0058] Der Federspeicher 52 weist ein Gehäuse 521 auf, das die Gasdruckfeder 522 umschließt
und mechanisch schützt. An dem Gehäuse 521 des Federspeichers 52 ist ein Federspeichersensor
71 gelagert, der den Aufladezustand des Federspeichers detektiert und an die elektronische
Steuerungseinrichtung 7 weiterleitet. An dem der Schieberplatte 55 entgegengesetzten
Ende des Gehäuses 521 ist eine Schaltwippe 531 drehbar gelagert. Die Schaltwippe 531
betätigt einen Schalter 53, der in den Fig. 2 und Fig. 3 dargestellt ist. Der Schalter
53 ist über eine elektronische Verzögerungsschaltung 33 mit der Ankerspule 523 verbunden.
Eine Betätigung des Schalters 53 erfolgt über einen Schaltnocken 35, der an dem Mittelschieber
32 befestigt ist.
[0059] Im Notfall, d.h. ohne eine vorhergehende Kopplung der beiden Schieber 31 und 32 läuft
eine manuelle Entriegelung des Türschlosses über die Betätigungshandhabe 21 wie folgt
ab. Bei der Betätigung der Betätigungshandhabe 21 wird der Innenschieber 32 nach rechts
verlagert. Dabei unterfährt der Schaltnocken 35 die drehbare Schaltwippe 531, die
daraufhin nach oben schwenkt und den Schalter 53 betätigt. Durch das Zusammenwirken
des Schaltnockens 35 mit der Schaltwippe 531 wird sichergestellt, dass über einen
weiten Betätigungsbereich hinweg der Schalter 53 betätigt wird. Somit ist es unerheblich,
ob die Betätigungshandhabe nur einen geringen Weg eingedrückt wird oder ob die Betätigungshandhabe
bis zu ihrem Anschlag durchgedrückt wird. In jedem Fall wird der Schalter 53 zuverlässig
betätigt.
[0060] Der Schalter 53 unterbricht die Stromversorgung der Ankerspule 523, sodass diese
über den Anker 524 die Schieberplatte 55 freigibt. Daraufhin kann sich die Gasdruckfeder
522 entladen, d.h. die Schieberplatte 55 wird nach links gedrückt. Dementsprechend
bewegt sich die Antriebseinheit 5 mit der Montageplatte 54 in die entgegengesetzte
Richtung und nimmt dabei den Außenschieber 31 zur Entriegelung des Türschlosses 16
mit. Über die Verzögerungsschaltung 532 kann die Zeit zwischen der Betätigung des
Schalters 53 und der Auslösung des Federspeichers 52 verzögert werden. Die Verzögerungszeitspanne
ist einstellbar. So kann bestimmt werden, ob nach Betätigung der manuellen Betätigungshandhabe
das Schloss 16 über den Federspeicher sofort entriegelt wird oder ob erst eine gewisse
Zeitspanne verstreicht, bevor eine Entriegelung des Türschlosses 16 erfolgt.
[0061] Bei Stromausfall koppelt die Koppelspule 6 den Innenschieber 32 automatisch mit dem
Außenschieber 31. Dadurch ist auch bei Stromausfall jederzeit gewährleistet, dass
das Türschloss 16 über die Betätigungshandhabe 21 entriegelt werden kann.
[0062] Um die Anti- Panikdruckstange 2 sowohl für DIN rechts angeschlagene Türen als auch
für DIN links angeschlagene Türen verwenden zu können, ist es notwendig, die Abtriebsnuss
34 um 180° zu verdrehen. Nur dadurch wird gewährleistet, dass das Türschloss jeweils
im Öffnungssinne betätigt und entriegelt wird. Da aber der Bauraum und der zur Verfügung
stehende Weg der Schieber 31, 32 in der Anti-Panikdruckstange 2 aufgrund des Bauraums
begrenzt ist, ist üblicherweise die Abtriebsnuss 34 nur in einem Bereich zwischen
20° und 60° drehbar. Dieser Bereich reicht normalerweise aus, um ein übliches Türschloss
16 zu entriegeln. Am Ende dieses Drehbereichs gerät die Abtriebsnuss 34 aber an einen
Anschlag und kann nicht mehr weiter gedreht werden.
[0063] Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist vorgesehen, dass die Kurbelstange 33 ein Langloch
331 aufweist. Dieses Langloch 331 ermöglicht, dass die Abtriebsnuss 34 um 180° drehbar
ist. Das Langloch 331 kann dabei entweder an dem abtriebsseitigen Ende angeordnet
sein, wie in der Fig. 3 dargestellt, oder an dem schieberseitigen Ende der Kurbelstange
33 angeordnet sein, wie in den Fig. 7 und Fig. 8 dargestellt. Ist das Langloch 331,
wie in der Fig. 3, im Bereich der Abtriebsnuss 34 dargestellt, so ist ein Zapfen 341
der Abtriebsnuss 34 in dem Langloch 331 verschiebbar und drehbar gelagert. Der Zapfen
341 sitzt an dem Ende eines Exzenters 342, der mit der Abtriebsnuss 34 drehfest verbunden
ist. Wesentlich hierbei ist, dass der freie Abstand zwischen Abtriebsnuss 34 und der
Kurbelstange 33 größer ist, als der Radius der Abtriebsnuss 34, sodass gewährleistet
wird, dass die Abtriebsnuss 34 frei drehbar ist und die Kurbelstange 33 bei der Drehung
nicht in Anlage mit der Abtriebsnuss 34 kommt. Durch die entsprechende Bemessung der
Länge des Exzenters 342 kann dieser freie Abstand eingestellt werden.
[0064] In den Fig. 7 und Fig. 8 ist eine Version der Anti-Panikdruckstange 2 ohne Außenschieber
dargestellt. D.h. es handelt sich hier um eine rein mechanische Variante der Anti-Panikdruckstange
2, bei der eine Entriegelung des Türschlosses 16 direkt durch die Betätigung der Betätigungshandhabe
21 erfolgt.
[0065] Hinsichtlich der übrigen Merkmalen, insbesondere im Hinblick auf die um 180°drehbare
Abtriebsnuss 34, stimmt die in den Figuren 7 und 8 dargestellte Anti-Panikdruckstange
2 mit den in den vorherigen Figuren beschriebenen Ausgestaltungen überein.
[0066] Beim Drücken der Betätigungshandhabe 21 wird auch hier über die Übertragungshebel
41, 42 der Schieber 31 betätigt und nach rechts verschoben. Dieser Schieber 31 ist
über einen Pin 311 mit der Kurbelstange 33 verbunden und nimmt diese direkt mit. Dadurch
wird die Abtriebsnuss 34 im Öffnungssinne gedreht und entriegelt das angeschlossene
Türschloss 16.
[0067] In den Darstellungen der Fig. 7 und Fig. 8 ist das Langloch 331 an dem schieberseitigen
Ende der Kurbelstange 33 angeordnet. In dem Langloch 331 ist der Pin 311 des Schiebers
31 aufgenommen. Das nussseitige Ende der Kurbelstange 33 ist über den Exzenterzapfen
341 mit der Abtriebsnuss 34 verbunden. Über einen Exzenternocken 342 wird der nötige
Abstand zwischen dem Nussgehäuse 34 und der Kurbelstange 33 eingestellt, sodass der
lichte Abstand ausreicht, um die Abtriebsnuss 34 um 180° zu verdrehen.
[0068] In der Fig. 7 ist eine erste Neutralstellung der Abtriebsnuss 34 gezeigt. In dieser
ersten Neutralstellung kann die Anti-Panikdruckstange 2 für DIN rechts angeschlagene
Türen verwendet werden. Die Fig. 8 zeigt die Anti-Panikdruckstange mit der zweiten
Neutralstellung der Abtriebsnuss 34. Hier ist die Abtriebsnuss 34 um 180° gegen die
erste Neutralstellung verdreht. Mit dieser Neutralstellung kann die Anti-Panikdruckstange
für DIN links angeschlagene Türen verwendet werden.
[0069] Wesentlich für die Umstellbarkeit ist, dass in den Drehbereich der Abtriebsnuss 34
und ihres Exzenters 342 keine die Drehbewegung hindernden Bauteile eingreifen. Auch
der Schwenkbereich der Kurbelstange 33 muss frei von Hindernissen sein.
[0070] Eine Umstellung der Anti-Panikdruckstange für DIN links und DIN rechts angeschlagene
Türen erfolgt, indem beispielsweise eine Türklinke mit einem Türdrückerdorn in die
Abtriebsnuss 34 eingeführt wird und über die Türklinke als Handhabe die Abtriebsnuss
34 entsprechend gedreht wird. Anschließend kann die Türklinke mit dem Türdrückerdorn
wieder aus der Abtriebsnuss 34 entfernt werden. Anschließend kann über einen herkömmlichen
Dorn die Verbindung zu einem Türschloss 16 bzw. der Schlossnuss hergestellt werden.
So ist es möglich, die Anti-Panikdruckstange 2 ohne konstruktiven Eingriff in die
Anti-Panikdruckstange 2 oder ohne Umbauten von Bauteilen sowohl für DIN rechts als
auch für DIN links angeschlagene Türen zu verwenden.
Bezugszeichenliste
[0071]
- 1
- Türsicherungsvorrichtung
- 11
- Türflügel/Türblatt
- 12
- Türrahmen
- 13a
- Türband
- 13b
- Türband
- 14
- Zuhaltung
- 15
- Türterminal
- 151
- Nottaste
- 16
- Türschloss
- 2
- Anti-Panikdruckstange
- 21
- Betätigungshandhabe
- 22
- Display
- 23
- Grundprofil
- 24
- Trägerprofil
- 241
- Schwenklager Übertragungshebel
- 242
- Schwenklager Übertragungshebel
- 251
- Abdeckkappe
- 252
- Abdeckkappe
- 3
- Schiebervorrichtung
- 31
- Außenschieber
- 311
- Pin
- 312
- Schrägfläche
- 32
- Innenschieber
- 33
- Kurbelstange
- 331
- Langloch
- 34
- Abtriebsnuss
- 341
- Zapfen
- 342
- Exzenter
- 35
- Schaltnocken
- 36
- Verzahnung Schieber
- 4
- Übertragungsvorrichtung
- 41
- erster Übertragungshebel
- 411
- erster Hebelarm
- 412
- zweiter Hebelarm
- 42
- zweiter Übertragungshebel
- 421
- erster Hebelarm
- 422
- zweiter Hebelarm
- 5
- Antriebseinrichtung
- 51
- Antriebsmotor
- 511
- Motorgehäuse
- 512
- Zunge
- 513
- Spindel
- 514
- Auflager
- 515
- Koppelhebel
- 516
- Drehlager
- 517
- Schiebelager
- 518
- Spindelmutter
- 519
- Verzahnung Antrieb
- 52
- Federspeicher
- 521
- Gehäuse
- 522
- Gasdruckfeder
- 523
- Haltespule
- 524
- Anker
- 525
- gehäusefester Anschlag
- 526
- Ankerrolle
- 53
- Schalter
- 531
- Schaltfahne
- 532
- Verzögerungsschaltung
- 54
- Montageplatte
- 55
- Schieberplatte
- 551
- Kulisse
- 552
- Halteabschnitt
- 6
- Koppelspule
- 62
- Koppelrippe
- 621
- Koppelzahn
- 63
- Koppellager
- 7
- Steuervorrichtung
- 71
- Sensor Federspeicher
- 72
- Sensor Koppelspule
1. Anti-Panikdruckstange (2) zur Betätigung eines Türschlosses (16) einer Fluchttür oder
Notausgangstür,
umfassend ein auf einem Türblatt (11) aufliegend montierbares Grundprofil (23), eine
sich parallel zu der Längsrichtung des Grundprofils (23) ersteckende Betätigungshandhabe
(21), die relativ zu dem Grundprofil (23) beweglich gelagert ist, eine Schiebervorrichtung
(3) mit wenigstens einem Schieber (31, 32), der über eine Kurbelstange (33) mit einer
Abtriebsnuss (34) zur Betätigung des Türschlosses (16) verbunden ist, weiter umfassend
eine Übertragungsvorrichtung (4) zur Übertragung einer Bewegung der Betätigungshandhabe
(21) auf die Schiebervorrichtung (3), wobei die Abtriebsnuss (34) mittels eines Dorns
mit einer Schlossnuss des Türschlosses (16) verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abtriebsnuss (34) zwei Neutralstellungen aufweist, wobei die erste Neutralstellung
für rechts angeschlagene Türblätter vorgesehen ist und die zweite Neutralstellung
für links angeschlagene Türblätter vorgesehen ist und die Abtriebsnuss (34) um 180°
drehbar gelagert ist, um von der ersten Neutralstellung in die zweite Neutralstellung
zu gelangen.
2. Anti-Panikdruckstange nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abtriebsnuss (34) über einen exzentrisch gelagerten Zapfen (341) mit der Kurbelstange
(33) verbunden ist.
3. Anti-Panikdruckstange nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zapfen (341) mit der Abtriebsnuss (34) über einen an der Abtriebsnuss drehfest
befestigten Exzenternocken (342) verbunden ist, und/oder dass der Zapfen (341) mit
der Abtriebsnuss (34) und der Kurbelstange (33) in einer Ebene fluchtend angeordnet
ist.
4. Anti-Panikdruckstange nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Zapfen (341) auf der Abtriebsnuss (34) oder einem mit der Abtriebsnuss verbundenen
Bauteil angeordnet ist und gegenüber der Abtriebsnuss (34) in Richtung auf die Betätigungshandhabe
(21) versetzt angeordnet ist.
5. Anti-Panikdruckstange nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kurbelstange (33) an ihrem einen Ende mit einem Schieber (31, 32) der Schiebervorrichtung
(3) über einen Pin (311) verbunden ist und an ihrem gegenüberliegenden Ende an der
Abtriebsnuss (34) über den Zapfen (341) drehbar gelagert ist, wobei vorzugsweise vorgesehen
ist, dass die Kurbelstange (33) im Bereich der Abtriebsnuss (34) ein Langloch (331)
aufweist, in dem der Zapfen (341) verschiebbar und drehbar gelagert ist.
6. Anti-Panikdruckstange nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kurbelstange (33) im Bereich des Schiebers (31, 32) ein Langloch (331) aufweist,
in dem der an dem Schieber gehalterte Pin (311) verschiebbar und drehbar gelagert
ist, oder dass die Kurbelstange (33) im Bereich ihres schieberseitigen Endes einen
Pin (311) aufweist, der in einem Langloch (331) des Schiebers (31, 32) verschiebbar
und drehbar gelagert ist.
7. Anti-Panikdruckstange nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übertragungsvorrichtung (4) wenigstens zwei an dem Grundprofil (23) drehbar gelagerte
zweiarmige Übertragungshebel (41, 42) aufweist, wobei jeweils der erste Arm (411,
421) eines Übertragungshebels mit der Betätigungshandhabe (21) und der zweite Arm
(412, 422) mit einem Schieber (31, 32) der Schiebervorrichtung (3) verbunden ist,
wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass der zweite Arm (412, 422) der wenigstens zwei
Übertragungshebel (41, 42) mit einem Schieber (31, 32) der Schiebervorrichtung (3)
verzahnt ist, vorzugsweise indem jeweils das Ende des zweiten Arms (412, 422) in eine
Aussparung des Schiebers (31, 32) formschlüssig eingreift.
8. Anti-Panikdruckstange nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schiebervorrichtung zwei Schieber (31, 32) aufweist, wobei der erste Schieber
(31) parallel zu dem zweiten Schieber (32) verläuft und der erste Schieber (31) von
einem schaltbaren Federspeicher (52) und/oder einem schaltbaren Antriebsmotor (51)
zur Betätigung des Türschlosses (16) verschiebbar ist.
9. Anti-Panikdruckstange nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Schieber (31) als Außenschieber ausgebildet ist und zwei mit Abstand zueinander
parallel verlaufende Schieberarme aufweist, die untereinander verbunden sind und der
zweite Schieber (32) als Innenschieber ausgebildet und zwischen den beiden Schieberarmen
des Außenschieber (31) angeordnet ist, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass die
Kurbelstange (33) entweder mit dem ersten Schieber (31) oder mit dem zweiten Schieber
(32) verbunden ist.
10. Anti-Panikdruckstange nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine schaltbare Koppelspule (6) über eine drehbare Koppelwippe (62) den ersten Schieber
(31) mit dem zweiten Schieber (32) elektrisch schaltbar koppelt.
11. Anti-Panikdruckstange nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Schieber (31) und der zweite Schieber (32) jeweils einen Zahnstangenabschnitt
aufweisen, die sich zumindest abschnittsweise gegenüberliegen und die Koppelspule
(6) über die Koppelwippe (62) in beide Zahnstangenabschnitte (36) eingreift, um den
Außenschieber (31) mit dem Innenschieber (32) zu koppeln.
12. Anti-Panikdruckstange nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Koppelspule (6) auf dem zweiten Schieber (32) befestigt ist und der erste Schieber
(31) einen Zahnstangenabschnitt aufweist, in den die Koppelwippe (62) eingreift, um
beide Schieber (31, 32) untereinander zu koppeln.
13. Türsicherungsvorrichtung (1) zur Sicherung einer Fluchttür in einem Gebäude, mit einem
Türschloss (16) zum Verriegeln der Fluchttür, mit einer mit dem Türschloss (16) verbundenen
Anti-Panikdruckstange (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
und mit einem im Bereich einer Fluchttür montierten Türterminal (15) umfassend eine
Nottaste (151) zur Öffnung der Tür im Notfall,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Türterminal (15) mit dem Antriebsmotor (51) und/oder mit der Koppelspule (6)
und/oder mit dem Federspeicher (52) verbunden und so ausgebildet ist, dass das Türterminal
(15) bei gedrückter Nottaste (151) oder bei einer berechtigten Freischaltungsanforderung
das Türschloss (16) über den Antriebsmotor (51) und/oder den Federspeicher (52) entriegelt,
oder über die Koppelspule (6) eine manuelle Entriegelung mittels der Betätigungshandhabe
(21) freischaltet.
14. Verfahren zur rechts links Umstellung einer Anti-Panikdruckstange nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein mit einer Handhabe versehener Türdrückerdorn verwendet wird, um die Abtriebsnuss
(34) von der ersten Neutralstellung in die zweite Neutralstellung oder zurück zu verbringen,
indem der Türdrückerdorn in eine Dornaufnahme der Abtriebsnuss (34) eingesteckt und
die Abtriebsnuss (34) mittels der Handhabe um 180° gedreht wird, wobei vorzugsweise
als Handhabe eine Türklinke verwendet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Verbringen der Abtriebsnuss (34) in eine entsprechende Neutralstellung die
Handhabe mit dem Türdrückerdorn aus der Antriebsnuss (34) entfernt wird und stattdessen
ein Dorn zur Verbindung der Abtriebsnuss (34) mit einem Türschloss (16) in die Dornaufnahme
der Abtriebsnuss (34) eingesteckt wird.