[0001] Die Erfindung betrifft einen Schiebeflügel einer Schiebetüranordnung, bei der Tragerollen
für den Schiebeflügel ortsfest sind. Der Schiebeflügel weist ein Flächenelement auf,
bei dem auf zumindest einer den Tragerollen zugewandten Stirnseite ein Randprofil
aufgesetzt ist. Die Erfindung betrifft weiter eine Schiebetüranordnung mit einem Bodenprofil
mit ortsfesten Tragrollen und mindestens einem Schiebeflügel.
[0002] Gegenüber Schiebetüranordnungen, bei dem der Schiebeflügel einen tragenden Rahmen
aufweist, in dem Laufrollen angeordnet sind, erlaubt die eingangs genannte Schiebetüranordnung
bei gegebener Größe einer Gebäudeöffnung die Verwendung eines größeren Flächenelements,
beispielsweise einer größeren Isolierglasscheibe. Zudem wird eine optisch elegantere
Erscheinung des Schiebeflügels ermöglicht, da diese verglichen mit einem tragenden
Rahmen nur ein sehr schmales Randprofil aufweist. Die Tragerollen sind bevorzugt in
einem Bodenprofil gelagert, das in einem Boden eines Gebäudes versenkt und damit bodenbündig
montiert ist.
[0003] Eine derartige Schiebetüranordnung ist beispielsweise aus der Druckschrift
WO 2010/024703 A1 bekannt. Bei dieser Anordnung wird ein u-förmiges Randprofil auf eine Isolierglasscheibe
als Flächenelement aufgesetzt, wobei das Randprofil an seiner dem Flächenelement abweisenden
Seite Laufbahnen aufweist, mit denen es auf den Tragerollen aufliegt.
[0004] Bei selbsttragenden Rahmen sind die Flächenelemente üblicherweise nur an wenigen
ausgewählten Punkten durch sogenannte Glasklötze im Rahmen unterstützt. Bei den vorliegenden
Schiebeflügeln sind die Randprofile jedoch nicht alleine in der Lage, die punktuell
an den Tragerollen wirkenden Gewichtskräfte des Flächenelements seitlich entlang der
Stirnseite des Flächenelements zu verteilen. Stattdessen wird das Flächenelement selbst
zur Aufnahme und Verteilung der punktuellen Kräfte eingesetzt. Zu diesem Zweck liegt
das Flächenelement unmittelbar an Randprofil auf und ist gegebenenfalls mit diesem
verklebt.
[0005] Bei großen Isolierglasscheiben und insbesondere bei großen Dreifach-Isolierglasscheiben
ist - wenn überhaupt - nur mit großem Aufwand möglich, eine Seitenkante bereitzustellen,
bei der die Schnittkanten aller Glasscheiben der Isolierglasscheibe weitestgehend
in einer Ebene liegen. Eine abschnittsweise oder über die gesamte Länge der Stirnseite
hervorstehende Glasscheibe führt jedoch zu einer ungleichen Kräfteverteilung auf die
Glasscheiben, was zu Absplitterungen oder zu einem Glasbruch führen kann. Ein Höhenausgleich
der einzelnen Scheiben durch eine eingebrachte Kleberschicht ist dabei nur bei kleineren
Höhenabweichungen möglich. Grund hierfür ist, dass die Gleichmä-ßigkeit einer dickeren
Kleberlage zwischen Isolierglasscheibe und Randprofil nur schlecht kontrollierbar
ist, sodass eine durchgängige und gleichmäßige Unterstützung über die gesamte Länge
der Stirnseite des Flächenelements kaum gewährleistet ist.
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schiebeflügel sowie eine
Schiebetüranordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei denen auch große Flächenelemente,
insbesondere Dreifach-Isolierglasscheiben, in einer Schiebetüranordnung mit ortsfesten
Tragerollen verwendet werden können. Insbesondere soll eine gleichmäßige Kräfteübertragung
zwischen dem Randprofil und dem Flächenelement bei gutem Toleranzausgleich erzielt
werden.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Schiebeflügel einer Schiebetüranordnung sowie eine
Schiebetüranordnung mit den Merkmalen des jeweiligen unabhängigen Anspruchs gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Ein erfindungsgemäßer Schiebeflügel der eingangs genannten Art zeichnet sich dadurch
aus, dass zwischen der Stirnseite des Flächenelements und dem Randprofil eine sich
in Längsrichtung des Randprofils erstreckende Auflageleiste aus Kunststoff eingesetzt
ist.
[0009] Das Randprofil ist bevorzugt ein Metallprofil oder ein Kunststoffprofil aus einem
harten Kunststoff wie PVC (Polyvinylchlorid), ggf. mit Glasfaserverstärkung. Demgegenüber
ist die Auflageleiste weicher und weist bevorzugt eine Shor-Härte A von 60 bis 80
auf. Sie kann leicht eingedrückt werden und somit einen Dickenausgleich herstellen.
Gleichzeitig weist sie eine gleichmäßige Dicke auf, die zu einem guten und gleichmäßigen
Sitz des Randprofils auf dem Flächenelement führt.
[0010] In einer bevorzugten Ausgestaltung des Schiebeflügels erstreckt sich die Auflageleiste
ein- oder mehrteilig im Wesentlichen über die gesamte Länge der Stirnseite des Flächenelements.
Bevorzugt unterstützt die Auflage die Stirnseite des Flächenelements dabei zudem über
seine gesamte Breite. So kann die Gewichtskraft des gesamten Flächenelements bestmöglich
gleichmäßig auf das Randprofil übertragen werden.
[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Schiebeflügels unterstützt die Auflage
die Stirnseite des Flächenelements jedoch nicht vollflächig, sondern in einer Mehrzahl
von möglichst gleichmäßig verteilten Auflagepunkten. Durch die nicht vollflächige
Ausgestaltung wird der Druck auf die Auflage an den Auflagepunkten erhöht. Auch bei
Verwendung eines relativ harten Kunststoffs für die Auflage führt dieses zu einer
ausreichenden Verformbarkeit an den Auflagestellen, sodass ein Dickenausgleich zum
Ausgleich von Unebenheiten des Flächenelements an der Stirnseite gewährleistet ist.
[0012] Dazu kann der die Auflage beispielsweise mindestens einen in Wellenform verlaufenden
Steg umfassen, wobei der Steg beispielsweise einen rechteckigen Querschnitt aufweisen
kann. Alternativ kann die Auflage leiterförmig ausgebildet sein mit mindestens einem
in Längsrichtung verlaufenden Längssteg und einer Mehrzahl von Querstegen. Durch die
genannten Strukturen verbleiben Freiräume, in denen das Flächenelement nicht unterstützt
wird. In diesen Freiräumen kann ein Klebstoff oder eine Dichtmasse eingebracht werden,
durch den bzw. die eine sichere Verbindung des Flächenelements mit dem Randprofil
gewährleistet wird.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Schiebeflügels ist die Auflage durch
Stauchen oder Auseinanderziehen in Längsrichtung in ihrer Breite variierbar. Dieses
kann beispielsweise gut bei einer Auflage umgesetzt sein, die einen in Wellenform
verlaufenden Steg umfasst. Die Auflage kann so in ihrer Breite an verschieden dicke
Flächenelemente angepasst werden und braucht nicht in allen benötigten Breiten separat
gefertigt und vorgehalten werden. In Unterschied zur Breite kann die Länge leicht
angepasst werden.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Schiebeflügels weist die Auflage
an ihrer Ober- und/oder Unterseite eine strukturierte Oberfläche auf. Die strukturierte
Oberfläche kann bevorzugt mit einer Zackenstruktur versehen sein. Durch die Strukturierung
der Oberfläche lässt sich die Verformbarkeit der Auflage zusätzlich kontrollieren.
Durch unterschiedliche Formgebung beispielsweise der Zacke (spitze bzw. weniger spitze
Dreiecksstrukturen bzw. tiefe oder weniger tiefe Strukturen) kann im Herstellungsprozess
gezielt eine gewünschte Verformbarkeit der Auflage bei gegebenem Kunststoffmaterial
eingestellt werden.
[0015] Eine erfindungsgemäße Schiebetüranordnung weist mindestens ein Bodenprofil auf, in
dem Tragerollen ortsfest angeordnet sind, und mindestens einen auf den Tragerollen
verschiebbar geführten derartigen Schiebeflügel. Es ergeben sich die im Zusammenhang
mit dem Schiebeflügel genannten Vorteile.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mithilfe von Figuren
näher erläutert. Die Figuren zeigen:
- Figur 1
- eine schematische teilgeschnittene Seitenansicht einer Schiebetüranordnung;
- Figur 2
- eine schematische Zeichnung eines Teils einer Schiebetüranordnung;
- Figuren 3a-d
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Auflage für ein Flächenelement in einem Schiebeflügel
in verschiedenen Ansichten;
- Figuren 4a-d
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer Auflage für ein Flächenelement in einem Schiebeflügel
in verschiedenen Ansichten;
- Figuren 5a-d
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer Auflage für ein Flächenelement in einem Schiebeflügel
in verschiedenen Ansichten.
[0017] Fig. 1 zeigt in einer schematischen teilgeschnittenen Seitenansicht eine Schiebetüranordnung,
in der ein anmeldungsgemäßer Schiebeflügel verwendet ist.
[0018] In einem Boden 1 ist in einer Vertiefung 2 ein Bodenprofil 20 eingelassen, in dem
in regelmäßigen Abständen Tragerollen 24 ortsfest drehbar gelagert sind.
[0019] Auf die Tragrollen 24 sind zwei Schiebeflügel 10 aufgesetzt, die jeweils ein Flächenelement
11, insbesondere eine Isolierglasscheibe, aufweisen. Der Übersichtlichkeit halber
sind in der Fig. 1 die Schiebeflügel 10 nach oben versetzt dargestellt.
[0020] Die Flächenelemente 11 sind an ihrer unteren, den Tragrollen 24 zugewandten Stirnseite
von jeweils einem Randprofil 12 eingefasst. An den jeweiligen drei weiteren Stirnseiten
sind weitere Randprofile 13 angeordnet. Bezüglich ihres Querschnitts können die weiteren
Randprofile 13 gleich oder ähnlich dem unten angeordneten Randprofil 12 ausgebildet
sein. Ein Randprofil 12 und jeweils drei weitere Randprofile 13 umfassen jedes Flächenelement
11 wie ein Rahmen, der jedoch nicht selbsttragend ist und nur in Verbindung mit dem
Flächenelement 11 die notwendige Stabilität aufweist.
[0021] Die Schiebeflügel 10 sind mit ihrem unteren Randprofil 12 auf die Tragrollen 24 aufgesetzt.
Im oberen Bereich der Schiebeflügel 10 sind Führungen vorgesehen, die ein Verkippen
der Schiebeflügel 10 aus ihrer senkrechten Lage verhindern. Die Schiebeflügel 10 können
unmittelbar mit dem unteren Randprofil 12 auf den Tragrollen 24 laufen. Alternativ
kann ein separates Laufprofil, das die eigentliche Lauffläche bereitstellt, an dem
Randprofil 12 befestigt sein.
[0022] Eine anmeldungsgemäße Schiebetüranordnung kann einen oder mehrere derartige Schiebeflügel
10 aufweisen. Wenn mehrere gegeneinander verschiebbare Schiebeflügel 10 vorgesehen
sind, sind diese in verschiedenen Ebenen hintereinander angeordnet, sodass sie einander
vorbeibewegt werden können. Entsprechend sind Tragrollen 24 ebenfalls in verschiedenen,
in der Bodenebene nebeneinander liegenden Linien hintereinander angeordnet.
[0023] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch ein Bodenprofil 20 sowie einen Ausschnitt eines
aufgesetzten Schiebeflügels 10 in einem weiteren Ausführungsbeispiel einer Schiebetüranordnung.
[0024] Im Unterschied zum Beispiel der Fig. 1 ist vorliegend zumindest im Bereich der dargestellten
Schnittebene nur ein bewegbarer Schiebeflügel 10 vorgesehen. Zur Aufnahme eines weiteren
Schiebeflügels in einem anderen Abschnitt der Schiebetüranordnung oder eines fest
stehenden Flügels sind dennoch zwei nebeneinander liegende identische und spiegelbildlich
angeordnete Bodenprofile 20 in den hier nicht dargestellten Boden eingelassen.
[0025] Die beiden Bodenprofile 20 sind über Isolierstege 21 miteinander gekoppelt. Sie sind
durch in dieser Figur ebenfalls nicht sichtbare Verankerungen in einer Vertiefung
des Bodens montiert.
[0026] Das in der Fig. 2 auf der rechten Seite angeordnete Bodenprofil 20 weist ein eingesetztes
Tragrollenprofil 22 auf, in dem in regelmäßigen Abständen die Tragrollen 24 mittels
Bolzen 23 drehbar gelagert sind. Im oberen Bereich des Bodenprofils 20 bzw. des oberen
der Isolierstege 21 sind längsverlaufende Bürsten 25 in nutenförmige Aufnahmen eingesetzt,
die an dem eingesetzten Schiebeflügel 10 entlang streichen und ein Eindringen von
Staub in den unteren Bereich des Schiebeflügels 10 verringern.
[0027] Das in der Fig. 2 links dargestellte Bodenprofil 20 ist ohne das Tragrollenprofil
22 ausgestattet. Stattdessen ist eine zum Boden ebene Abdeckung 26 in Halter eingesetzt,
die ihrerseits in den Nuten für die Bürsten 25 in das Bodenprofil 20 bzw. den Isoliersteg
21 eingesetzt sind.
[0028] Der Schiebeflügel 10 umfasst ein Flächenelement 11, das vorliegend als dreifach-Isolierglasscheibe
ausgebildet ist. Das Flächenelement 11 ist an seiner unteren Stirnseite von dem Randprofil
12 und an seinen anderen drei Stirnseiten von weiteren Randprofilen 13 eingefasst.
Die weiteren Randprofile 13 werden wahlweise mit einem üblichen Kleber oder einer
Dichtmasse an dem Flächenelement 11 gehalten.
[0029] Das Randprofil 12 ist im Wesentlichen u-förmig ausgebildet, wobei das Flächenelement
11 mit seiner unteren Stirnseite auf einer Auflage 15 aufliegt, die in das u-förmige
Randprofil 12 eingelegt ist. Details zur Ausgestaltung der Auflage 15 werden im Zusammenhang
mit den nachfolgenden Figuren näher beschrieben.
[0030] Zwischen den seitlich nach oben ragenden Schenkel des u-förmigen Randprofils 12 und
dem Flächenelement 11 ist zu jeder Seite eine Dichtung 15 eingesetzt.
[0031] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel rollen die Tragrollen 24 nicht unmittelbar
auf den Randprofil 12 ab, sondern auf einem Laufprofil 12', das zentral unter dem
Randprofil 12 angeordnet und mit diesem verschraubt ist. Diese Anordnung bietet den
Vorteil, das Laufprofil 12' aus einem anderen Material fertigen zu können als das
Randprofil 12. Beispielsweise kann eine andere Härte für das Laufprofil 12' gewählt
werden als für das Randprofil 12, wodurch sich Abrolleigenschaften und auch Abrollgeräusche
beeinflussen lassen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Tragrollen 24 mit
einer v-förmig eingekerbten Lauffläche versehen und das Laufprofil 12' weist entsprechend
ein nach unten weisendes v-förmiges Laufprofil auf. Auf diese Weise wird mit nur einer
Reihe von Tragrollen 24 eine Seitenführung für den Schiebeflügel 10 erzielt.
[0032] In den Figuren 3a-3d ist in vier verschiedenen Darstellungen ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Auflage 15 zur Verwendung mit einem Schiebeflügel, beispielsweise dem Schiebeflügel
10 gemäß Fig. 2, dargestellt. Ein Abschnitt der Auflage 15 ist in Fig. 3a in einer
Aufsicht und in Fig. 3b in einer isometrischen Darstellung wiedergegeben. Fig. 3c
zeigt eine Schnittansicht durch die Auflage 15 in einer Richtung quer zur Längserstreckung
der Auflage 15. Fig. 3d gibt den eingekreisten Bereich der Fig. 3c vergrößert wieder.
[0033] Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Auflage 15 aus einem bandförmigen
Material, das eine Stegbreite b' und eine Dicke d aufweist. Dieses bandförmige Material
verläuft wellenförmig entlang einer Längsrichtung l, die auch die Richtung der Längserstreckung
der Stirnseite des Flächenelements 11 ist bzw. die Längsrichtung, in die sich das
Randprofil 12 erstreckt, darstellt. Die Wellenstruktur weist eine Wiederhollänge l'
auf. Durch die Wellenstruktur nimmt die Auflage 15 eine Gesamtbreite b ein, die um
ein Vielfaches größer als die Stegbreite b' des Materials der Auflage 15 beträgt.
[0034] Die Auflage 15 kann aus Kunststoff in einem Extrodierprozess in Art eines Endlosmaterials
und einem nachfolgenden Stanzprozess oder in einem Spritzgussprozess als Stangenmaterial
hergestellt werden. Bei ausreichender Länge der Stangen kann die Auflage 15 einstückig
und durchgängig über die im Wesentlichen gesamte Länge des Randprofils 12 verlaufen.
Alternativ können auch zwei oder mehr Auflagen 15 hintereinander in eine Randprofil
12 eingelegt werden, falls das Randprofil 12 länger als die einzelne Auflage 15 ist.
Als Kunststoffmaterial sind beispielsweise Polyethylen (PE), Polyamid (PA) oder Polypropylen
(PP) geeignet.
[0035] Die Breite b ist so gewählt, dass das Randprofil 12 auch in seiner Breite im Wesentlichen
ausgefüllt ist. Die Wellenstruktur ermöglicht dabei durch ein Stauchen oder Auseinanderziehen
in Längsrichtung eine Variation der Breite b, wodurch die dargestellte Auflage 15
auch für verschiedene Breiten des Randprofils eingesetzt werden kann.
[0036] Die Auflage 15 kann in das Randprofil 12 eingelegt werden, wobei zusätzlich ein Klebstoff
zum Fixieren verwendet werden kann. Auch kann eine Klebstoff oder eine Dichtmasse
eingesetzt werden, um verbleibenden Bereiche 30, die die Auflage 15 nicht einnimmt,
auszufüllen und so eine sichere Verbindung zwischen dem Randprofil 12 und dem Flächenelement
11 herzustellen.
[0037] Auf die in das Randprofil 12 eingelegte Auflage 15 wird Klebstoff aufgetragen, wobei
ggf. zusätzlich die Bereiche 30 mit Klebstoff oder Dichtmasse ausgefüllt sind. Ein
so vorbereitetes Randprofil 12 wird anschließend auf den Rand des Flächenelements
11 aufgesetzt und verklebt mit dem Flächenelement 11.
[0038] Die Auflage 15 bietet im Randprofil 12 eine gleichmäßige Unterstützung für das Flächenelement
11 an einer Vielzahl von Auflagestellen. Die Unterstützung ist jedoch nicht vollflächig,
was den Druck auf die Auflage 15 an den Auflagepunkten erhöht. Auch bei Verwendung
eines relativ harten Kunststoffs für das Flächenelement 11 führt dieses zu einer ausreichenden
Verformbarkeit an den Auflagestellen, sodass ein Dickenausgleich zum Ausgleich von
Unebenheiten des Flächenelements 11 an der Stirnseite, beispielsweise hervorstehenden
Glasscheiben, gewährleistet ist.
[0039] Die Anzahl der Auflagepunkte pro Längeneinheit kann durch Variation der Wiederhollänge
l' der Wellenstruktur beeinflusst werden. Die Größe der Auflagefläche in einem Auflagepunkt
ist durch die Stegbreite b' beeinflussbar.
[0040] Zusätzlich ist die Verformbarkeit der Auflage 15 dadurch kontrolliert, dass eine
strukturierte Oberfläche 16 an Ober- und Unterseite der Auflage 15 vorgesehen ist.
Die strukturierte Oberfläche 16 ist insbesondere gut in der Vergrößerung des Querschnitts
in der Fig. 3d zu erkennen. Vorliegend ist eine Zackenstruktur eingebracht. Durch
unterschiedliche Formgebung der Zacken (spitze bzw. weniger spitze Dreiecksstrukturen
bzw. tiefe oder weniger tiefe Strukturen) kann im Herstellungsprozess gezielt eine
gewünschte Verformbarkeit der Auflage 15 bei gegebenem Kunststoffmaterial eingestellt
werden.
[0041] In den Figuren 4a-4d ist in gleicher Weise wie in den Figuren 3a-3d eine weitere
Ausgestaltung einer Auflage 15 zur Verwendung in einem Schiebeflügel dargestellt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Auflage 15 aus zwei wellenförmig verlaufenden
Stegen aufgebaut, die gegenphasig bzw. spiegelbildlich zueinander verlaufen.
[0042] Wie beim ersten Ausführungsbeispiel der Figuren 3a-3d sind wieder die Ober- und die
Unterseite der Auflage 15 mit einer strukturierten (hier gezackten) Oberfläche 16
versehen. Neben der Breite b' und der Dicke d der einzelnen wellenförmig verlaufenden
Stege kann die Tragfähigkeit und die Nachgiebigkeit der Auflage 15 auch hier durch
Variation der Wiederhollänge l' der Wellenstruktur eingestellt werden. In geringen
Maße, allerdings nicht so ausgeprägt wie beim Ausführungsbeispiel der Figuren 3a-3d,
ist durch Strecken und Stauchen in Längsrichtung l eine Variation der Wiederhollänge
l' und der Breite b möglich.
[0043] Die Figuren 5a-5d zeigen schließlich ein weiteres Ausführungsbeispiel einer für Schiebeflügel
10 geeigneten Auflage 15. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Auflage 15 in einer
leiterartigen Struktur ausgebildet und weist zwei in Längsrichtung verlaufende Seitenstege
17 und eine Vielzahl von Querstegen 18 auf. Auch bei dieser Ausgestaltung kann die
Tragfähigkeit durch Variation der Wiederhollänge l' der Struktur, die hier dem Abstand
zweier benachbarter Querstege 18 entspricht, variiert werden. Wie bei den zuvor dargestellten
Beispielen sind Ober- und Unterseite der Auflage 15 mit einer strukturierten, wiederum
gezackten Oberfläche 16 versehen. Bezüglich der Materialien und der möglichen unterschiedlichen
Ausgestaltungen der strukturierten Oberfläche 16 gilt für die Beispiele der Figuren
4a-4d und 5a-5d das im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel der Figuren 3a-3d
gesagte.
Bezugszeichen
[0044]
- 1
- Boden
- 2
- Vertiefung
- 10
- Schiebeflügel
- 11
- Flächenelement
- 12
- Randprofil
- 13
- weiteres Randprofil
- 14
- Dichtung
- 15
- Auflage
- 16
- strukturierte (gezackte) Oberfläche
- 17
- Seitensteg
- 18
- Quersteg
- 20
- Bodenprofil
- 21
- Isoliersteg
- 22
- Tragrollenprofil
- 23
- Bolzen
- 24
- Tragrolle
- 25
- Bürste
- 26
- Abdeckung
- 30
- Bereich für Klebstoff und/oder Dichtmasse
1. Schiebeflügel (10) einer Schiebetüranordnung, bei der Tragerollen (24) für den Schiebeflügel
(10) ortsfest sind, aufweisend ein Flächenelement (11), auf das auf zumindest eine
den Tragerollen (24) zugewandte Stirnseite ein Randprofil (12) aufgesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Stirnseite des Flächenelements (11) und dem Randprofil (12) eine sich
in Längsrichtung des Randprofils (12) erstreckende Auflageleiste (15) aus Kunststoff
eingesetzt ist.
2. Schiebeflügel (10) nach Anspruch 1, bei dem sich die Auflageleiste (15) ein- oder
mehrteilig im Wesentlichen über die gesamte Länge der Stirnseite des Flächenelements
(11) erstreckt.
3. Schiebeflügel (10) nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Auflage (15) die Stirnseite
des Flächenelements (11) über seine gesamte Breite unterstützt.
4. Schiebeflügel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Auflage (15) die
Stirnseite des Flächenelements (11) nicht vollflächig unterstützt.
5. Schiebeflügel (10) nach Anspruch 4, bei dem in Bereichen (30), in denen die Auflage
(15) die Stirnseite des Flächenelements (11) nicht vollflächig unterstützt, ein Klebstoff
und/oder eine Dichtmasse angeordnet ist.
6. Schiebeflügel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die Auflage (15) mindestens
einen in Wellenform verlaufenden Steg umfasst.
7. Schiebeflügel (10) nach Anspruch 6, bei dem der Steg einen rechteckigen Querschnitt
aufweist.
8. Schiebeflügel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem die Auflage (15) durch
Stauchen oder Auseinanderziehen in Längsrichtung in ihrer Breite variierbar ist.
9. Schiebeflügel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem die Auflage (15) leiterförmig
ausgebildet ist mit mindestens einem in Längsrichtung verlaufenden Längssteg (17)
und einer Mehrzahl von Querstegen (18) umfasst.
10. Schiebeflügel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem die Auflage (15) an ihrer
Ober- und/oder Unterseite eine strukturierte Oberfläche (16) aufweist.
11. Schiebeflügel (10) nach Anspruch 10, bei dem die strukturierte Oberfläche (16) mit
einer Zackenstruktur versehen ist.
12. Schiebeflügel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei dem die Auflage (15) aus
Polyethylen, Polyamid oder Polypropylen gefertigt ist.
13. Schiebeflügel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei dem die Auflage (15) eine
Shore-Härte A von 60 bis 80 aufweist.
14. Schiebeflügel (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei dem das Randprofil (12)
und/oder weitere Randprofile (13), die an anderen Stirnseiten des Flächenelements
(11) als das Randprofil (12) angeordnet sind, durch einen Klebstoff und/oder eine
Dichtmasse mit dem Flächenelement (11) verbunden sind.
15. Schiebetüranordnung mit mindestens einem Bodenprofil (20), in dem Tragerollen (24)
ortsfest angeordnet sind, und mindestens einem auf den Tragerollen (24) verschiebbar
geführten Schiebeflügel (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14.