[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Entriegelung eines Schlosses an einem abzusperrenden
Raum, insbesondere einem Geräte- oder Schaltschrank, nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Das Schließen und Entsperren von zu sichernden Räumen erfolgt üblicherweise mittels
eines Schlosses, das mit einem Schlüssel freigegeben oder gesperrt werden kann. Jeder
Benutzer des Schlosses benötigt dazu einen Schlüssel, so dass bei einer Vielzahl von
Benutzern in der Regel eine entsprechende Anzahl von Schlüsseln vorhanden sein muss.
Bei Verlust eines Schlüssels sollten daher bei sicherheitskritischen Schlössern die
verwendeten Schließzylinder ausgetauscht werden, so dass für sämtliche Benutzer neue
Schlüssel zu erstellen sind.
[0003] In den letzten Jahren sind auch elektronische Schlösser bekannt geworden, die es
ermöglichen, das Schloss durch Eingabe eines Codes auf einer Tastatur zu betätigen,
so dass ein Zugang für alle Personen möglich ist, die den Code kennen. Eine aus verschiedenen
Gründen erforderliche Änderung des Codes ist dabei auf einfache Weise möglich und
erfordert lediglich die Übermittlung des neuen Codes an die berechtigten Personen.
[0004] Bei anderen schlüssellosen Zugangssystemen werden statt Schlüsseln Chipkarten mit
gespeicherten Codes verwendet. Ein solches System verhindert, dass die Kenntnis des
Codes bereits ausreicht, um ein Schloss zu betätigen. Chipkarten können bei Bedarf
auf einfache Weise ersetzt werden oder für den Fall, dass programmierbare Chipkarten
verwendet werden, können diese umprogrammiert werden.
[0005] Da elektronische Schlösser zur Entsperrung lediglich eine Codeübertragung erfordern,
ist es erforderlich, die eigentliche Schlossfreigabe weiterhin mechanisch auszuführen.
Dies kann entweder durch einen Betätigungsgriff erfolgen, der an der Außenseite des
Raums angeordnet ist, welcher nach Eingabe eines Berechtigungscodes einen Sperrriegel
freigibt, oder durch einen elektromagnetisch ansteuerbaren Riegel, der betätigt wird,
sobald eine Freigabe von einer durch den elektronischen Schlüssel freigegebenen Steuerschaltung
erfolgt ist.
[0006] Bei einem elektronischen Schließsystem ist daher in jedem Fall elektrische Energie
erforderlich, einerseits um eine zur Freigabe des Schlosses erforderliche Codespeichereinrichtung
mit Elektrizität zu versorgen und andererseits, um bei einer elektrischen Betätigung
einen Sperrriegel anzutreiben.
[0007] Es ist bekannt, elektronische Schlösser aus Batterien, Akkumulatoren oder auch Fotovoltaikelementen
mit Energie zu versorgen. Im häufigen Betrieb sind Batterien oder Akkumulatoren jedoch
schnell erschöpft, insbesondere, wenn sie bei tiefen Temperaturen im Freien verwendet
werden, so dass häufig der Fall auftritt, dass ein Schloss wegen fehlender Energie
nicht mehr betätigt werden kann. Die Verwendung fotovoltaischer Energie ist auf beleuchtete
Orte beschränkt.
[0008] Wenn in einem Raum, wie einem Schaltschrank, Niederspannungsenergie zur Verfügung
steht, kann hieraus zwar Energie zum Betrieb des Schlosses abgezweigt werden, jedoch
sollte dies möglichst vermieden werden, da hierdurch eine Fremdnutzung erfolgt, die
aus vertragsrechtlichen Gründen häufig nicht zulässig ist. Bei einem Schaltschrank
für Hochspannungsenergie verbietet sich eine Nutzung dieser Energie für Schwachstromzwecke
ohnehin aus technischen Gründen.
[0009] Viele abzusperrende Räume, die im Freien verwendet werden, enthalten Telekommunikationseinrichtungen,
die stromlos betrieben werden, insbesondere Glasfaser-Verteilschränke. Hierbei besteht
keine Möglichkeit vorhandene Energie zu nutzen. Auch Postverteilschränke sind nicht
an eine elektrische Energieversorgung angeschlossen. Gleichwohl müssen derartige Schränke
von einer Vielzahl von Personen benutzt werden können, die autorisiert sind, in einem
entsprechenden Schrank Wartungsarbeiten vorzunehmen oder im Fall von Postverteilschränken
Postsendungen in den Schrank einzulegen oder daraus zu entnehmen. Diese Autorisierungen
müssen auf bestimmte Schränke beschränkt oder auch zeitlich befristet sein können.
Die Autorisierungen müssen auch entsprechend einem Sicherungsplan ständig aktualisiert
werden können. Die Verwendung einfacher mechanischer Schlossanordnungen ist für diese
Zwecke zu aufwendig und zu unsicher.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein System zur Entriegelung eines
Schlosses an einem abzusperrenden Raum, insbesondere einem Geräte- oder Schaltschrank,
anzugeben, welches ein elektronisches Sicherungssystem aufweist, das keinen Energiespeicher
oder Anschluss an eine Energieversorgung erfordert und welches auf wechselnde Sicherheitsanforderungen
flexibel einstellbar ist.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0012] Die Erfindung geht aus von einem System zur Entriegelung eines Schlosses an einem
abzusperrenden Raum, insbesondere einem Geräte- oder Schaltschrank, bei dem im gesperrten
Zustand des Schlosses ein elektromagnetisch antreibbarer Riegel durch Anlegen einer
elektrischen Spannung aus einem das Schloss verriegelnden Zustand in einen das Schloss
freigebenden Zustand überführt werden kann, wobei das Schloss im Inneren des Raums
angeordnet ist und mit einer Codespeichereinrichtung versehen ist. Diese lässt die
Betätigung des Riegels nur bei Übereinstimmung eines in der Codespeichereinrichtung
gespeicherten Codes mit einem von der Außenseite des Raums über die Raumwand drahtlos
an die Codespeichereinrichtung übertragenen Codes zu.
[0013] Erfindungsgemäß ist im Inneren des Raums eine elektromagnetische Energieaufnahmeeinrichtung
angeordnet, der von der Außenseite des Raums elektrische Energie durch induktive Übertragung
über die Raumwand von einer äußeren Energiequelle zugeführt werden kann, welche elektrische
Energie zur Betätigung des Riegels zur Verfügung stellt, um das Schloss bei Übereinstimmung
des in der Codespeichereinrichtung gespeicherten Codes mit dem über die Raumwand übertragenen
Code eines Schlüssels freizugeben.
[0014] Die Erfindung kombiniert ein elektronisches Schloss mit einem elektromagnetisch antreibbaren
Riegel mit einer Sperr- und Entriegelungsschaltung, wobei die dafür erforderliche
Energie temporär von einer äußeren Energieversorgungsquelle drahtlos empfangen wird.
Das System ist daher ein rein passives System, das erst aktiv wird, wenn von außen
Energie über die Wand des Raums in das Innere des Raums übertragen wird. Die Entsperrung
des Schlosses mit Hilfe dieser Energie kann jedoch erst dann erfolgen, wenn dazu ein
Schlüsselcode mit einem im Inneren des Raums in einer Codespeichereinrichtung gespeichertem
Code übereinstimmt.
[0015] Sobald die Energiequelle von der Raumwand entfernt wird, geht die im Innenbereich
des Raums vorhandene Schaltung wieder in den passiven Zustand zurück, so dass der
Raum wieder abgesperrt ist.
[0016] Vorzugsweise wird die von der Außenseite des Raums in das Innere zugeführte elektrische
Energie in einem Pufferspeicher zwischengespeichert. Dies ermöglicht es, die Energiequelle
bereits nach kurzer Aufladung des Zwischenspeichers von der Raumwand zu entfernen,
falls dies erforderlich ist. Als Pufferspeicher wird vorzugsweise ein Speicherkondensator
verwendet.
[0017] Um den Schlüsselcode des von dem Benutzer getragenen Schlüssels mit dem in der Codespeichereinrichtung
im Inneren des Raums gespeicherten Code vergleichen zu können, wird der Schlüsselcode
über eine drahtlose Kommunikation einer Nahfeldverbindung übertragen. Diese Nahfeldkommunikationsverbindung
kann vorzugsweise eine RFID-Transponderverbindung, eine NFC-Kommunikationsverbindung
oder eine Bluetoothverbindung sein. Eine Nahfeldkommunikationsverbindung über RFID
oder NFC wird bevorzugt, um die Reichweite einer Codeübertragung auf eine kurze Strecke,
z. B. im Zentimeterbereich, beschränken zu können.
[0018] Um Energie von der Energiequelle an die im Inneren des Raums angeordnete Energieaufnahmeeinrichtung
übertragen zu können, wird die Energiequelle vorzugsweise mittels eines Haltemagneten
an der Außenseite des Raums temporär an einem bestimmten Ort befestigt. Dies hat den
Vorteil, dass durch entsprechende Lokalisierung des Haltemagneten die Energiequelle
genau an dem Ort gehalten werden kann, an dem sich im Inneren des Raums die Energieaufnahmevorrichtung
befindet. Vorzugsweise ist die Energieübertragungseinrichtung nach dem QI-Übertragungssystem
ausgebildet, welches eine transformatorische Übertragung elektrischer Energie mittels
zweier Spulen ermöglicht, die parallel eng zueinander ausgerichtet sind.
[0019] Die an der Außenseite des Raums verwendete Energiequelle kann auch wenigstens temporär
elektrische Energie an den Schlüssel übertragen, sofern dieser keine eigene Energiequelle
besitzt. Vorzugsweise bilden der Schlüssel und die Energiequelle daher eine Einheit,
so dass der Benutzer lediglich eine Geräteeinheit mitzuführen hat.
[0020] Damit die Energieübertragung zwischen Energiequelle und Energiespeichereinheit einerseits
und die Übertragung des Codes zwischen Schlüssel und Codespeichereinheit andererseits
sich nicht gegenseitig beeinflussen, erfolgt die Übertragung der Energie und des Schlüsselcodes
vorzugsweise im zeitlichen Wechsel.
[0021] Der mechanische Teil des Schließsystems besteht vorzugsweise aus einem oder mehreren
Riegeln im Inneren des Raums, die bei Freigabe durch die Codespeichereinrichtung elektromagnetisch
betätigt werden. Die Riegel können auch durch einen äußeren Handgriff betätigt werden,
sobald eine Sperre im Inneren des Raums durch die Codespeichereinrichtung freigegeben
ist. Der oder die Riegel stehen vorzugsweise unter Federkraft, so dass sie im passiven
Zustand des Schlosssystems in Verriegelungsstellung stehen bzw. darin zurückfallen,
um ein unabsichtliches Offenlassen des Schlosses der Raumtür zu vermeiden.
[0022] Für Dokumentationszwecke können sämtliche Schaltbetätigungen, Öffnungsvorgänge, Benutzeridentifikationen
usw. in einem Protokollspeicher in der Codespeichereinrichtung permanent oder temporär
gespeichert werden. Aus dieser Speichereinrichtung können sie vorzugsweise mittels
gesondert gesicherter Kommunikationsverbindung elektronisch ausgelesen oder ausgewertet
werden. Das Auslesen kann über eine USB-Verbindung erfolgen oder auch drahtlos, wobei
im letzteren Fall ein Öffnen des Raums nicht erforderlich ist.
[0023] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Kabelverzweiger der Telekommunikationstechnik mit einem Schlosssystem gemäß
der Erfindung mit geöffneter Tür,
- Fig. 2
- einen Kabelverzweiger mit transparent dargestellter Tür im geschlossenen Zustand,
- Fig. 3
- eine Vorderansicht eines Kabelverzweigers mit geschlossener Tür, und
- Fig. 4
- eine Innenansicht einer Tür mit einem erfindungsgemäßen Schlosssystem.
[0024] Fig. 1 zeigt einen abzusperrenden Raum, der beispielhaft als Kabelverzweiger der
Kommunikationstechnik ausgeführt ist. Unter dem Begriff "abzusperrender Raum" sind
auch andere Arten von Räumen zu verstehen, die eine abzusperrende Tür aufweisen, bei
denen das Innere des Raums gegen unbefugten Zutritt oder Zugriff abzusichern ist.
Dazu gehören Geräte oder Schaltschränke für Telekommunikationseinrichtungen, für die
Energieversorgung oder für Postsendungen. Die Erfindung ist besonders sinnvoll einsetzbar
für solche Räume, die keine eigene Stromversorgung enthalten und die sich im Freien
befinden, wobei sie wechselnden Umgebungsbedingungen, wie hohe und niedrige Temperaturen,
ausgesetzt sind. Die Erfindung eignet sich daher besonders für Kabelverzweiger der
Kommunikationstechnik, über die rein passive Lichtleiterverbindungen hergestellt werden,
die stromlos sind.
[0025] Ein derartiger Schrank 1 ist in der Regel fest am Boden verankert und weist eine
Tür 2 auf, die über verschieb- oder verschwenkbare Riegel 4, 5, 6 abgesperrt werden
kann, wobei die Tür 2 über ein Scharnier 3 an einer Schrankkante angelenkt ist.
[0026] Auf der Innenseite der Tür befindet sich eine Energieaufnahmeeinrichtung 7 und eine
Codespeichereinrichtung 8, die über eine Verbindungsleitung 9 miteinander verbunden
sind. Das Material der Tür besteht vorzugsweise aus bruchfestem Kunststoff oder aus
Metall, wobei bei einer Metalltür der Bereich der Tür 2, an dem sich auf der Innenseite
die Energieaufnahmeeinrichtung 7 befindet, bevorzugt aus Kunststoff besteht.
[0027] Fig. 2 zeigt eine entsprechende Schrankansicht mit geschlossener Tür, wobei die Tür
halbdurchlässig dargestellt ist. An der Außenseite der Tür befindet sich lediglich
das Schlossteil 10 mit einem Griff 11, wie es auch in Fig. 3 dargestellt ist. Der
Ort der Energieaufnahmeeinrichtung 7 ist daher von außen nicht zu erkennen.
[0028] Fig. 3 zeigt den geschlossenen Schrank.
[0029] Die Innenseite der Tür ist noch einmal in Fig. 4 dargestellt. Die Betätigung des
Schlosssystems erfolgt auf folgende Weise:
Jeder autorisierte Benutzer verfügt über eine mobile Energiequelle, beispielsweise
eine Akku- oder Batteriespeichereinheit, die mit einer Ladespule versehen ist, die
elektrische Energie induktiv an eine sich im Nahfeld der Spule befindliche Energieaufnahmeeinrichtung
übertragen kann. Das Prinzip einer solchen Energieübertragung ist unter der Bezeichnung
QI insbesondere für Mobiltelefone und Tablets bekannt geworden. Das QI-Prinzip verwendet
eine resonante induktive Kopplung zwischen Sender und Empfänger. Neben einer QI-Übertragungstechnologie
sind ähnlich arbeitende konkurrierende Systeme bekannt, die jeweils grundsätzlich
eine Sendespule oder eine Empfangsspule verwenden, die parallel zueinander angeordnet
werden, und außerdem in Kommunikationsverbindung stehen, um die Energieübertragung
zu überwachen.
[0030] Um den Ort, an dem sich auf der Innenseite der Tür die Energieaufnahmeeinrichtung
7 befindet, von der Außenseite der Tür feststellen zu können, befindet sich an der
Türinnenseite an der Stelle der Energieaufnahmeeinrichtung 7 ein Magnet, der auf eine
an der Energiequelle befindliche magnetisierbare Platte einwirkt. Der Magnet kann
auch umgekehrt an der Energiequelle angeordnet sein. Die damit hergestellte magnetische
Halterung sorgt dafür, dass die Energiequelle genau an der Stelle an die Schranktür
angesetzt werden kann, an der sich auf der Innenseite die Energieaufnahmeeinrichtung
7 befindet. Ein weiterer Vorteil des Magneten ist, dass die Energiequelle an der Schranktür
festgehalten werden kann, ohne dass der Benutzer sie ständig halten muss.
[0031] Die von der Energieaufnahmeeinrichtung 7 empfangene elektrische Energie wird über
die Verbindungsleitung 9 an die Codespeichereinrichtung 8 übertragen. Die Codespeichereinrichtung
8 enthält eine Schaltung, die eine Auswertung eines von der Außenseite des Schranks
übermittelten Codes mit einem in der Codespeichereinrichtung hinterlegten Code durchführt
und bei Übereinstimmung der Codes ein Entsperrsignal abgibt, das elektromagnetisch
eine Sperrklinke freigeben kann, so dass dann die Schubriegel 4 und 5 sowie der Schwenkriegel
6 betätigt werden können. Die Betätigung der Riegel kann entweder unmittelbar durch
einen Elektromagneten erfolgen oder auch durch mechanische Betätigung des Griffs 11
auf der Außenseite der Tür, der nach Freigabe einer Sperrklinke im Schrankinneren
betätigbar wird. Bei der mechanischen Betätigung des Griffs 11 wird weniger Energie
benötigt, so dass weniger elektrische Energie über die Energieaufnahmeeinheit 7 zu
übertragen ist.
[0032] Die Übertragung des Freigabecodes zwischen dem vom Benutzer getragenen Schlüssel
an die Codespeichereinrichtung 8 erfolgt vorzugsweise über eine RFID-Übertragung,
eine Bluetoothübertragung, eine NFC-Übertragung (near field communication) oder auch
eine Wireless-Lan-Übertragung (WLAN), wobei eine RFID- oder NFC-Übertragung bevorzugt
wird.
[0033] Die Übertragung des Codes des Schlüssels an das Innere des Schranks erfordert nur
eine geringe Energie, die aus Knopfzellen des Schlüssels zur Verfügung gestellt werden
kann. Schlüssel und externe Energiequelle können jedoch auch eine Einheit bilden,
so dass das Funkübertragungsmodul des Schlüssels auch aus der externen Energiequelle
gespeist werden kann.
[0034] Um die Übertragung des Codes des Schlüssels nicht durch die Energieübertragung zur
Energieaufnahmeeinrichtung 7 zu stören, erfolgen die Übertragung des Schlüssels und
die Energieübertragung zur Energieaufnahmeeinrichtung 7 vorzugsweise im zeitlichen
Wechsel. Die entsprechende Steuerung des Wechsels kann durch die Steuerschaltung der
externen Energiequelle gesteuert werden.
[0035] Um eine Benutzung des elektronischen Schlüssels zu beschränken, kann jeder Schrank
über eine eindeutige Kennung und weitere Attribute verfügen, die in der Codespeichereinrichtung,
insbesondere in einem sich darin befindlichen RFID-Transponder, gespeichert sind.
Damit ist es möglich, einen Schlüssel ausschließlich auf einen bestimmten Schrank
oder eine Gruppe von Schränken zu beziehen. Weitere Attribute können verwendet werden,
um Zugriff zum Schrank nur für bestimmte Schlüssel, z. B. Wartungsschlüssel oder Masterschlüssel,
zu geben. Den Schlüsseln kann ferner eine begrenzte Gültigkeitsdauer zugewiesen werden.
Bei Verlust des Schlüssels besteht daher nur geringes Missbrauchspotential.
[0036] Um festzustellen, welcher Schlüssel zu welchem Zeitpunkt Zugriff zu dem jeweiligen
Schrank genommen hat, kann die Codespeichereinrichtung auch einen Protokollspeicher
enthalten, der über einen Masterschlüssel, z. B. über Bluetoothverbindung oder über
einen internen USB-Anschluss, ausgelesen werden kann. Zur Konfiguration und zum Auslesen
der Codespeichereinrichtung eignet sich insbesondere eine auf einem Smartphone oder
einem Tablet eingerichtete Programm-App.
[0037] Das erfindungsgemäße System eignet sich insbesondere für passive Räume, insbesondere
Kabelverzweiger der Kommunikationstechnik oder Verteilschränke für Postsendungen.
Die Räume benötigen keine eingebaute Energiequelle oder eine fest verlegte Spannungsversorgung.
[0038] Neben den vorgenannten Räumen ist die Erfindung grundsätzlich auch für betretbare
Räume mit Zugangstüren geeignet, insbesondere wenn diese besonders zu sichern sind
und keine Energiequelle zur elektrischen Betätigung des Schlosses zur Verfügung steht.
Bezugszeichen
[0039]
- 1
- Schrank
- 2
- Tür
- 3
- Scharnier
- 4
- Schubriegel
- 5
- Schubriegel
- 6
- Schwenkriegel
- 7
- Energieaufnahmeeinrichtung
- 8
- Codespeichereinrichtung
- 9
- Verbindungsleitung
- 10
- Schlossteil
- 11
- Griff
1. System zur Entriegelung eines Schlosses an einem abzusperrenden Raum, insbesondere
einem Geräte- oder Schaltschrank (1), bei dem im gesperrten Zustand des Schlosses
ein elektromagnetisch antreibbarer Riegel (5, 6, 7) durch Anlegen einer elektrischen
Spannung aus einem das Schloss verriegelnden Zustand in einen das Schloss freigebenden
Zustand überführt werden kann, wobei das Schloss im Inneren des Raums angeordnet ist
und mit einer Codespeicherreinrichtung (8) versehen ist, welche die Betätigung des
Riegels (5, 6, 7) nur bei Übereinstimmung eines in der Codespeichereinrichtung (8)
gespeicherten Codes mit einer von der Außenseite des Raums über die Raumwand drahtlos
an die Codespeichereinrichtung (8) übertragenen Codes eines Schlüssels zulässt, dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren des Raums eine elektromagnetische Energieaufnahmeeinrichtung (7) angeordnet
ist, der von der Außenseite des Raums durch induktive Übertragung über die Raumwand
von einer äußeren Energiequelle elektrische Energie zugeführt werden kann, welche
elektrische Energie zur Betätigung des Riegels (5, 6, 7) zur Verfügung stellt, um
das Schloss bei Übereinstimmung des in der Codespeichereinrichtung (8) gespeicherten
Codes mit dem über die Raumwand übertragenen Code des Schlüssels freizugeben.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Außenseite des Raums zugeführte elektrische Energie in einem Pufferspeicher
gespeichert wird.
3. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die drahtlose Kommunikation zwischen Codespeichereinrichtung (8) und dem Schlüssel
mittels einer Nahfeldverbindung, insbesondere einer RFID Transponder Verbindung, einer
NFC-Kommunikationsverbindung oder einer Bluetoothverbindung erfolgt.
4. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Energiequelle oder der Raumwand ein Haltemagnet angeordnet ist, mit dessen
Hilfe die Energiequelle an der Außenseite des Raums an einem Ort der Raumwand angeordnet
und gehalten werden kann, an dem sich auf der Innenseite des Raums die Energieaufnahmeeinrichtung
(7) befindet.
5. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiequelle wenigstens temporär elektrische Energie auch an den Schlüssel überträgt.
6. System nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel und die Energiequelle eine Einheit bilden.
7. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung des Codes des Schlüssels und der elektrischen Energie im zeitlichen
Wechsel erfolgt.
8. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (5, 6, 7) unter Federkraft steht und das Schloss (10) nur so lange freigibt,
wie elektrische Energie zum Antrieb des Riegels (5, 6, 7) vorhanden ist.
9. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Codespeichereinrichtung (8) mit einem auslesbaren Protokollspeicher versehen
ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. System zur Entriegelung eines Schlosses an einem abzusperrenden Raum, insbesondere
einem Geräte- oder Schaltschrank (1), bei dem im gesperrten Zustand des Schlosses
ein elektromagnetisch antreibbarer Riegel (5, 6, 7) durch Anlegen einer elektrischen
Spannung aus einem das Schloss verriegelnden Zustand in einen das Schloss freigebenden
Zustand überführt werden kann, wobei das Schloss im Inneren des Raums angeordnet ist
und mit einer Codespeichereinrichtung (8) versehen ist, welche die Betätigung des
Riegels (5, 6, 7) nur bei Übereinstimmung eines in der Codespeichereinrichtung (8)
gespeicherten Codes mit einer von der Außenseite des Raums über die Raumwand drahtlos
an die Codespeichereinrichtung (8) übertragenen Codes eines Schlüssels zulässt, dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren des Raums eine elektromagnetische Energieaufnahmeeinrichtung (7) angeordnet
ist, der von der Außenseite des Raums durch induktive Übertragung über die Raumwand
von einer äußeren Energiequelle elektrische Energie zugeführt werden kann, welche
elektrische Energie zur Betätigung des Riegels (5, 6, 7) zur Verfügung stellt, um
das Schloss bei Übereinstimmung des in der Codespeichereinrichtung (8) gespeicherten
Codes mit dem über die Raumwand übertragenen Code des Schlüssels durch elektromagnetischen
Antrieb des Riegels zu entsperren, wobei der Riegel (5, 6, 7) unter Federkraft steht
und das Schloss (10) nur so lange freigibt, wie elektrische Energie zum Antrieb des
Riegels (5, 6, 7) vorhanden ist.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Außenseite des Raums zugeführte elektrische Energie in einem Pufferspeicher
gespeichert wird.
3. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die drahtlose Kommunikation zwischen Codespeichereinrichtung (8) und dem Schlüssel
mittels einer Nahfeldverbindung, insbesondere einer RFID Transponder Verbindung, einer
NFC-Kommunikationsverbindung oder einer Bluetoothverbindung erfolgt.
4. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Energiequelle oder der Raumwand ein Haltemagnet angeordnet ist, mit dessen
Hilfe die Energiequelle an der Außenseite des Raums an einem Ort der Raumwand angeordnet
und gehalten werden kann, an dem sich auf der Innenseite des Raums die Energieaufnahmeeinrichtung
(7) befindet.
5. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiequelle wenigstens temporär elektrische Energie auch an den Schlüssel überträgt.
6. System nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel und die Energiequelle eine Einheit bilden.
7. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung des Codes des Schlüssels und der elektrischen Energie im zeitlichen
Wechsel erfolgt.
8. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Codespeichereinrichtung (8) mit einem auslesbaren Protokollspeicher versehen
ist.