[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verfolgung einer Sortierung
eines Versandstücks in ein Sortierregister.
[0002] Versandstücke, wie beispielsweise flache Postsendungen, werden häufig am Ende einer
Kette von Sortiervorgängen von Hand in ein Sortierregister einsortiert, damit ein
Zusteller die Versandstücke beispielsweise direkt in der Gangfolge seines Zustellweges
für die Auslieferung bereitstellen kann.
[0003] Hierzu sind beispielsweise aus der internationalen Patentanmeldung
WO 2014/057185 A1 Verfahren bekannt, bei denen die Adresse eines Versandstücks erfasst wird und das
dieser Adresse zugeordnete Sortierfach dann einer mit der Sortierung beauftragten
Person angezeigt wird. Damit erhält diese Person die für die Sortierung des Versandstücks
erforderliche Information, aber es fehlt an einer Rückmeldung der korrekten Zusortierung
des Versandstücks. Kommt es zu einem versehentlichen Fehler oder einer sonstigen Unachtsamkeit
bei der Sortierung liegt keine Kenntnis mehr über den Verbleib des Versandstücks vor.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfolgung
einer Sortierung eines Versandstücks in ein Sortierregister anzugeben, bei dem die
abschliessende Position des Versandstücks im Sortierregister ermittelbar und zu einem
späteren Wiederauffinden des Versandstücks verarbeitbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein Verfahren zur Verfolgung einer Sortierung
eines Versandstücks in ein Sortierregister gelöst, umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Bereitstellen des Sortierregisters mit einer Anzahl von Sortierfächern;
- b) Zuordnen von Bestimmungsinformationen, insbesondere Zustelladressen, zu den Sortierfächern;
- c) Erfassen eines Bildes des Versandstücks und Extrahieren der Bestimmungsinformation
des Versandstücks aus dem Bild und Anzeigen des dieser Bestimmungsinformation zugeordneten
Sortierfachs,
- d) Ausrüsten eines Sortierarms mit einem Positionstransponder zur Ermittlung einer
Position des sortierregisterseitigen Endes des Sortierarms relativ zu dem Sortierregister;
- e) Zuführen des Versandstücks mittels des Sortierarms zu dem angezeigten Sortierfach;
- f) Aufnehmen der Position des Positionstransponders während des Zuführens des Versandstücks
in Richtung des angezeigten Sortierfachs (also in Richtung in das angezeigte Sortierfach
zu);
- g) Bestimmen der nächstgelegenen Position des Positionstransponders relativ zu dem
Sortierregister;
- h) Zuordnen dieser nächstgelegenen Position zu einem Sortierfach des Sortierregisters;
und
- i) Abspeichern eines Sortierdatensatzes, umfassend das zugeordnete Sortierfach und
das Bild und ggfs. die extrahierte Bestimmungsinformation des Versandstücks.
[0006] Auf diese Weise ist es dank der Verfolgbarkeit der Bewegung des Sortierarms möglich,
die tatsächliche Sortierposition für das in das Sortierregister einzusortierende Versandstück
zu bestimmen. Hierzu wird angenommen, dass im Bezug zum Sortierregister nächstgelegene
Position der Position entspricht, an welcher das Versandstück in ein Sortierfach des
Sortierregisters eingelegt worden ist. Entfernt sich das sortierregisterseitige Ende
Sortierarms wieder von dem Sortierregister wird davon ausgegangen, dass die Einsortierung
des Versandstücks in das Sortierregister erfolgt ist.
[0007] Da der Sortierarm bei der Einsortierung und zur Entnahme eines neuen Versandstücks
eine in Bezug auf das Sortierregister parabelartige Bewegung ausführt, kann es sinnvoll
sein, in die Bestimmung der nächstgelegenen Position auch den zurückgelegte Weg des
Positionstransponders mit einzubeziehen. Auf diese Weise könnte der nächstliegende
Punkt zumindest annahmeweise mit dem Extremum der Bewegungsparabel gleichgesetzt werden.
[0008] Zur genauen Ortung des Positionstransponders kann dem Sortierregister eine Anzahl
von ortsfesten Positionssendern zugeordnet sein. Auf diese Weise würde das System
wie ein Navigationssystem arbeiten. Das Verfahren zur Bestimmung der Position des
Positionstransponders würde daher das Prinzip der aus den satellitengestützten Navigationssystemen
eingesetzten Laufzeitmessungen anwenden. Je nach geforderter Genauigkeit und aufgrund
der kleinen Abstände können jedoch auch andere Verfahren angewendet werden.
[0009] Weiter kann es in einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgesehen
sein, dass der Positionstransponder eine Anzahl von Anzeigemitteln umfasst, mit denen
eine richtige und/oder eine falsche Sortierung des Versandstücks angezeigt wird, wobei
die Anzeigemittel in Abhängigkeit von einer ermittelten Distanz der nächstgelegenen
Position von dem angezeigten Sortierfach angesteuert werden. Mit der erfassten Position
des Positionstransponders kann daher ein Abgleich mit der nächstgelegenen Position
und bestimmungsgemäss angezeigten Sortierfach vorgenommen werden. Überschreitet beispielsweise
der Abstand von der nächstliegenden Position und dem angezeigten Sortierfach einen
vorbestimmten Grenzwert, wie z.B. 5 cm, können die Anzeigemittel des Positionstransponders
dies signalisieren, beispielweise durch das Blicken einer roten LED. Bewegt dieser
Abstand hingegen unterhalb dieses Grenzwertes kann dies beispielweise durch das Blicken
einer grünen LED signalisiert werden.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend detailliert
mit Bezug auf die anhängende Zeichnung erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- in schematischer Darstellung einen Sortiervorgang in ein mit Sortierfächern ausgestattetes
Sortierregister; und
- Figur 2
- in schematischer Darstellung in Aufsicht auf das Sortierregister einen Verlauf der
Bewegung eines Sortierarms während des in Figur 1 gezeigten Sortiervorgangs.
[0011] Die Figur 1 zeigt schematisch einen Sortiervorgang in ein mit Sortierfächern F ausgestattetes
Sortierregister 2. Die Sortierfächer F sind wie für die leeren Sortierfächer angegeben
logisch durchnummeriert. In den bereits gefüllten Sortierfächern befinden sich als
bereits sortierte Versandstücke flache Postsendungen 4 aller Art. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist ein Brief 6 in das Sortierfach F
23 einzusortieren. Der Eigentliche Sortiervorgang läuft nun wir folgt ab:
- a) Vor dem eigentlichen Sortiervorgang werden den Sortierfächern F Bestimmungsinformationen
zugeordnet. Dies können beispielsweise bereits die konkreten Zustelladressen für die
Poststücke sein. Es kann sich hierbei aber auch nur um gröbere Vorsortierinformation
zur Vorbereitung eines weiteren Sortiergangs handeln.
- b) Mit einem hier nicht weiter dargestellten Lesegerät wird ein Bildes des Briefs
6 erfasst und der Bestimmungsinformation für den Brief 6 durch softwaregestützte Bildverarbeitung
extrahiert. Das dieser extrahierten Bestimmungsinformation zugeordnete Sortierfach
F23 wird durch das Aufleuchten einer diesem Sortierfach zugeordneten Lampe 8 angezeigt.
- c) Der mit der Sortierung befasste Postangestellte rüstet seinen Sortierarm 10 mit
einem Positionstransponder 12 (ähnlich wie eine Armbanduhr) zur Ermittlung einer Position
des sortierregisterseitigen Endes des Sortierarms 10 relativ zu dem Sortierregister
2 aus. Dieser Positionstransponder 12 funktioniert dabei wie ein Navigationsgerät
und ermittelt aus von mehreren Signalbeacons 14 abgestrahlten Signalen seine Position
relativ zum Sortierregister 2 und meldet diese an einen Server zurück.
- d) Zwecks der eigentlichen Sortierung wird nun der Brief mittels des Sortierarms 10
in das angezeigte Sortierfach F23 eingelegt.
- e) Dabei wird die Position des Positionstransponders 12 während des Zuführens des
Briefes 6 auf das angezeigte Sortierfach F23 zu erfasst und an den Server übermittelt.
- f) Aus den verschiedenen während des Sortiervorgangs durchlaufenen Positionen des
Positionstransponders 12 wird die nächstgelegenen Position des Positionstransponders
12 relativ zu dem Sortierregister 2 bestimmt.
- g) Mithilfe dieser nächstgelegenen Position wird das Sortierfach F23 des Sortierregisters 2 dem abgelegten Brief 6 zugeordnet.
- h) Sortierdatensätze, umfassend das zugeordnete Sortierfach F23 und das Bild und ggfs. die extrahierte Bestimmungsinformation des Briefs, werden
von dem Server verwaltet und ggfs. in einer Datenbank abgespeichert. Der Brief 6 ist
damit auch später noch wieder auffindbar.
[0012] Wie weiter oben beschrieben, kann der Positionstransponder auch noch mit hier nicht
weiter dargestellten Anzeigeelementen ausgestattet sein, die dem Postangestellten
beispielsweise signalisieren, wenn die ermittelte nächstgelegene Position dem angezeigten
Sortierfach innerhalb bestimmter definierbarer Grenzen entspricht.
[0013] Figur 2 zeigt in schematischer Darstellung in Aufsicht auf das Sortierregister 2
einen Verlauf der Bewegung des Sortierarms 10 während des in Figur 1 gezeigten Sortiervorgangs.
Der Sortierarm 10 nähert sich zunächst dem Sortierregister 2 an und erreicht bei der
Übergabe des Briefs in das Sortierfach F
23 die relativ zum Sortierregister 2 gesehene nächstgelegene Position und entfernt sich
dann vom Sortierregister 2 zur Aufnahme eines weiteren zu sortierenden Poststücks.
Dabei ergibt sich ein parabelartiger Verlauf, an dessen Extremum 16 die nächstgelegene
Position liegt. Diese nächstgelegene Position dient dann der Bestimmung, in welches
Sortierfach der Brief 6 mit hoher Wahrscheinlichkeit einsortiert worden ist.
1. Verfahren zur Verfolgung einer Sortierung eines Versandstücks (6) in ein Sortierregister
(2), umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
a) Bereitstellen des Sortierregisters (2) mit einer Anzahl von Sortierfächern (Fij);
b) Zuordnen von Bestimmungsinformationen, insbesondere Zustelladressen, zu den Sortierfächern
(Fij);
c) Erfassen eines Bildes des Versandstücks (6) und Extrahieren der Bestimmungsinformation
des Versandstücks (6) aus dem Bild und Anzeigen des dieser Bestimmungsinformation
zugeordneten Sortierfachs (F23),
d) Ausrüsten eines Sortierarms (10) mit einem Positionstransponder (12) zur Ermittlung
einer Position des sortierregisterseitigen Endes des Sortierarms (10) relativ zu dem
Sortierregister (2);
e) Zuführen des Versandstücks (6) mittels des Sortierarms (10) zu dem angezeigten
Sortierfach (F23);
f) Aufnehmen der Position des Positionstransponders (12) während des Zuführens des
Versandstücks (6) in die Richtung des angezeigte Sortierfachs (F23);
g) Bestimmen der nächstgelegenen Position (16) des Positionstransponders (12) relativ
zu dem Sortierregister (2);
h) Zuordnen dieser nächstgelegenen Position (16) zu einem Sortierfach (F23) des Sortierregisters (2); und
i) Abspeichern eines Sortierdatensatzes, umfassend das zugeordnete Sortierfach (F23) und das Bild und ggfs. die extrahierte Bestimmungsinformation des Versandstücks
(6).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
in die Bestimmung der nächstgelegenen Position (16) der zurückgelegte Weg des Positionstransponders
(12) mit einbezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem Sortierregister (2) eine Anzahl von ortsfesten Positionssendern (14) zugeordnet
ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Positionstransponder (12) eine Anzahl von Anzeigemitteln umfasst, mit denen eine
richtige und/oder eine falsche Sortierung des Versandstücks (6) angezeigt wird, wobei
die Anzeigemittel in Abhängigkeit von einer ermittelten Distanz der nächstgelegenen
Position (16) von dem angezeigten Sortierfach (F23) angesteuert werden.
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