[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wandeinbaukasten zur Unterputzmontage von
eine Wandabdichtung durchdringenden Sanitärinstallationen mit einem wandseitigen Flansch
zum feuchtigkeitsdichten Anschluss des Wandeinbaukastens an die Wandabdichtung.
[0002] Bei Sanitärräumen, insbesondere im öffentlichen und gewerblichen Bereich, sind Maßnahmen
erforderlich, um das Bauwerk vor eindringender Feuchtigkeit und Durchfeuchtungsschäden
zu schützen. Als wasserabweisende Wand- und Bodenbeläge werden im Sanitärbereich überwiegend
Fliesen eingesetzt. Die Fugen von Fliesen-, Keramikbelägen und Bauwerksfugen sind
jedoch nicht wasserdicht. Daher wird unterhalb eines keramischen Wandbelags eine Wandabdichtung
zum Schutz des Gebäudes vor eindringender Feuchtigkeit angebracht. Die für Bauwerksabdichtungen
geltende Norm DIN 18195 sieht für genormte Flächenabdichtungen den Einsatz von Dichtungsbahnen
vor. Alternative Flächenabdichtungen sind in dem Merkblatt des Zentralverbandes des
Deutschen Baugewerbes (ZDB) "Abdichtungen im Verbund mit Fliesen und Platten" beschrieben.
Bei diesen sogenannten alternativen Flächenabdichtungen werden Wandflächen vor Aufbringen
eines keramischen Wandbelags mit einem Dichtstoff vorbehandelt. Zu diesem Zweck eignen
sich Abdichtungsmassen auf Dispersionsbasis, 2-Komponenten-Dichtschlämme oder Reaktionsharzprodukte,
zum Beispiel auf Epoxidharzbasis.
[0003] Zum Anschluss von Sanitärinstallationen wie etwa Mischbatterien muss diese Wandabdichtung
durchstoßen werden. Solche sogenannten Durchdringungen müssen mit einem Flansch und/oder
einer Manschette in die Flächenabdichtung eingebunden werden. Bei der Unterputzmontage
von Armaturen werden hier vor allem flanschlose Konstruktionen mit übergezogener Dichtmanschette
eingesetzt. Daneben sind auch Flanschkonstruktionen bekannt, bei denen Wandeinbaukästen
mit einem Klebeflansch oder einem Pressdichtungsflansch mit Losund Festflansch versehen
sind. Bei einem Pressdichtungsflansch wird der Festflansch in die Wandabdichtung mit
eingebaut und anschließend der Losflansch des Wandeinbaukastens mit einer zusätzlichen
Pressdichtung dagegen verschraubt. Bei einem Wandeinbaukasten mit Klebeflansch wird
dieser unter Verwendung entsprechender Dichtmaterialien direkt mit der Wandabdichtung
verbunden und mit dieser "verklebt".
[0004] Häufig werden Sanitärarmaturen in Leichtbauwänden verbaut. Bei einer solchen im Trockenbau
erstellten Wand wird ein Wandeinbaukasten am Ständerwerk der Leichtbauwand befestigt
und die Sanitärleitungen werden zu dem Wandeinbaukasten verlegt. Der Flansch des Wandeinbaukastens
muss anschließend mit der Wandbekleidung, meist aus Gipskarton, und der darauf angebrachten
Wandabdichtung verbunden werden. Da hierbei verschiedene Gewerke betroffen sind, ist
eine solche Montage schwierig und fehleranfällig. Insbesondere muss bei der Montage
des Wandeinbaukastens am Ständerwerk die richtige Einbautiefe sichergestellt werden.
Die Vorderkante des Wandeinbaukastens darf insbesondere nicht über die Vorderkante
des späteren Fliesenbelages hinausstehen, da anderenfalls eine Abdeckplatte der einzubauenden
Mischarmatur nicht mehr bündig montiert werden kann. Ein Tiefenausgleich bezüglich
der Montagetiefe des Wandeinbaukastens ist hierbei nicht möglich. Lediglich die Einbautiefe
der Armatur kann beispielsweise durch ein Armaturen-Verlängerungsset in geringem Umfang
angepasst werden.
[0005] Aus der Schrift
DE 92 04 188 U1 ist ein Wandeinbaukasten zur Unterputzmontage einer Armatur bekannt, bei der als
Wandabschluss ein Dichtungsband aus Gummi eingesetzt wird. Dieses weist innenseitig
einen nutartigen Randbereich auf, der auf die über die Wand hinausstehende Gehäuseflanken
des Wandeinbaukastens aufgesteckt und mit diesen verklebt wird. Nach außen hin bildet
das Dichtungsband einen Flanschbereich, der zwischen Wand und Kachelbeschichtung eingebaut
wird. Eine solche, mit dem Wandeinbaukasten verklebte Gummidichtung erweist sich jedoch
als nicht ausreichend prozesssicher, da einerseits die Klebverbindung bei der Installation
von der Qualität der manuellen Tätigkeit abhängig ist z.B. durch Verschmutzungen wie
Mörtelanhaftungen, wie sie auf einer Baustelle typischerweise auftreten, undicht sein
kann, anderseits der verwendete Klebstoff durch Alterungsprozesse im Laufe der Zeit
undicht werden kann.
[0006] Aus der Schrift
DE 196 48 587 A1 ist ein Unterputzeinbaukasten für eine Armatur bekannt, auf dessen Außenfläche seiner
Seitenwände eine ringförmige Manschette aus elastischem Material aufgeschoben wird.
Diese umfasst einstückig einen verschiebbar an der Außenfläche der Seitenwände anliegenden
Dichtbereich sowie einen Flanschbereich, der z. B. in den Spalt zwischen zwei Verkleidungselementen
der Einbauwand einführbar und dort dicht festgelegt ist. Entsprechend der Dicke der
Einbauwand kommt dabei der Dichtbereich der Manschette an unterschiedlichen Stellen
auf der Außenfläche der Seitenwände des Einbaukastens in Anlage. Auch hier liegt ein
Nachteil darin, dass baustellentypische Verschmutzungen an der Außenfläche des Einbaukastens
zu Undichtigkeiten an der aufgeschobenen Manschette führen.
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Wandeinbaukasten zur
Unterputzmontage von eine Wandabdichtung durchdringenden Sanitärinstallationen anzugeben,
der einerseits einen zuverlässigen Anschluss an die Wandabdichtung gewährleistet und
bei dem andererseits die Installation vereinfacht ist. Darüber hinaus soll ein entsprechendes
Verfahren zur Unterputzmontage von eine Wandabdichtung durchdingenden Sanitärinstallationen
angegeben werden.
[0008] Die Aufgabe wird hinsichtlich des Wandeinbaukastens gelöst durch die Merkmale des
Anspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 8. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
[0009] Bei einem gattungsgemäßen Wandeinbaukasten mit einem Flansch zum feuchtigkeitsdichten
Anschluss des Wandeinbaukastens an die Wandabdichtung ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass der Flansch einen Steckrahmen zum Aufstecken auf den Wandeinbaukasten umfasst,
wobei der Steckrahmen teleskopartig mit variabler Einstecktiefe auf den Wandeinbaukasten
aufsteckbar ist, und an dem Steckrahmen eine nach außen weisende Dichtmatte zum Einbau
in die Wandabdichtung eingebracht ist.
[0010] Auf diese Weise kann der Wandeinbaukasten in die Wandkonstruktion eingebaut bzw.
mit dieser verbunden und die Sanitärleitungen bis in den Wandeinbaukasten geführt
werden. Anschließend kann der Steckrahmen des Flansches auf den Wandeinbaukasten aufgesteckt
werden, wobei die variable Einstecktiefe einen Tiefenausgleich bezüglich des Rohbaumaßes
der Wand erlaubt. Die am Steckrahmen angebrachte Dichtmatte wird dann in die Wandabdichtung
miteingebaut bzw. unter Verwendung geeigneter, an sich bekannter Dichtstoffe mit dieser
verbunden, z.B. durch Verkleben. Schließlich kann in herkömmlicher Weise der keramische
Wandbelag aufgebracht und die Sanitärarmatur mit ihrer Abdeckplatte montiert werden.
Die zweiteilige Konstruktion aus Wandeinbaukasten einerseits und aufgestecktem Flansch
anderseits ermöglicht somit eine vereinfachte Montage und einen einfachen Ausgleich
von Montagetoleranzen.
[0011] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Wandeinbaukasten und Steckrahmen über eine
randseitig um den Wandeinbaukasten umlaufende Nut-Feder-Verbindung mit variabler Einstecktiefe
verbindbar. Die Nut-Feder-Verbindung gibt dem Steckrahmen sicheren Halt und gewährleistet
durch den "labyrinthartigen" Spaltverlauf zwischen Nut und Feder eine gute Abdichtung.
[0012] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion besteht darin, dass die Abdichtung
versenkt im Inneren der Nut erfolgt, also in einem Bereich, der beim Einbau des Wandeinbaukastens
nicht mit Baumaterialen in Kontakt kommt. Somit sind hier keine Verschmutzungen an
den innenliegenden Dichtflächen zu befürchten, die zu einer mangelhaften Abdichtung
führen könnten.
[0013] Dabei ist die Nut der Nut-Feder-Verbindung von einem umlaufend doppelwandigen Bereich
der Seitenwände des Wandeinbaukastens gebildet. Diese grenzen an eine nach vorne hin
offene Wandanschlussseite des Wandeinbaukastens. Eine Nut in Form eines umlaufend
doppelwandigen Bereichs der Seitenwände ermöglicht einerseits eine stabile und zuverlässig
wasserdichte Steckverbindung zwischen Flansch und Wandeinbaukasten, andererseits einen
großen Toleranzbereich für die Einstecktiefe der Nut-Feder-Verbindung. Darüber hinaus
ist ein solcher Wandeinbaukasten mit doppelwandigem Bereich durch moderne Verfahren
der Kunststoffherstellung beispielsweise als Spritzgussteil einfach und kostengünstig
herzustellen. Schließlich kann durch Ablängen des doppelwandigen Bereiches, sollte
dieser über das Rohbaumaß der Wand hinausstehen, ein Ausgleich der Montagetoleranzen
beim Einbau des Montagerahmens ausgeglichen werden.
[0014] Zu letztgenanntem Zweck ist es besonders vorteilhaft, wenn in dem doppelwandigen
Bereich zumindest an der äußeren Wandung der Seitenwände umlaufende Trennrillen zum
Ablängen der Außenkante der Nut vorgesehen sind. Durch solche Trennrillen wird ein
Schneidwerkzeug wie etwa ein Cuttermesser beim Ablängen der Außenkante geführt, sodass
sich ein sauberer Schnitt ergibt und die Außenkante der Nut ringsum auf dasselbe Maß
abgelenkt werden kann.
[0015] Vorzugsweise weist die am Steckrahmen vorgesehene Feder der Nut- und Federverbindung
eine Einpressdichtung auf. Die Einpressdichtung kann beispielsweise als wulstförmige,
am äußeren Rand der Feder vorgesehene Dichtung ausgeführt sein. Beim Einstecken der
Feder in die zugehörige Nut des Wandeinbaukastens ergibt sich somit eine umlaufend
wasserdichte Steckverbindung. Eine solche Dichtung kann bei der Herstellung des Steckrahmens,
beispielsweise im Spritzgussverfahren an diesen mit angespritzt oder auch einfach
nur auf den Rand der Feder aufgesteckt werden.
[0016] Die Dichtung, welche die Feder in der Nut dichtet, kann insbesondere aus einem Elastomer
wie Silikon, Kautschuk oder dergleichen (ADPK, ADPK, EPDM, EPDM oder TPE) ausgeführt
sein. Die Dichtung kann als Profildichtung oder als Dichtung mit massivem, beispielsweise
rundem oder eckigem Querschnitt ausgeführt sein. Es können auch jeweils auf der Innen
- und Außenseite der Nut-Feder-Verbindung bzw. der Feder separate Dichtungen angeordnet
sein.
[0017] In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass es grundsätzlich auch möglich
wäre, eine am Wandeinbaukasten angeordnete Feder erforderlichenfalls auf das Rohbaumaß
der Wand abzulängen. Hierzu könnte entweder eine Dichtung in der am Steckrahmen angeordneten
Nut vorgesehen oder die Dichtung nachträglich an der abgelängten Feder des Wandeinbaukastens
angebracht werden. Wird auf eine Dichtung ganz verzichtet, so können vor dem Aufstecken
des Steckrahmens die Nut und/oder Feder der Nut-Feder-Verbindung auch mit einer Dichtmasse
wie Sanitärsilikon bestrichen werden.
[0018] Die mit dem Steckrahmen verbundene Dichtmatte enthält vorzugsweise mindestens eine
wasserdichte Folienlage. Die Dichtmatte, wenn dieses ringsum an der angrenzenden Wand
anliegt, gewährleistet somit eine wasserdichte Anbindung des Steckrahmens an die Abdichtung
der Wand. Vorzugsweise ist das Dichtmatte mehrlagig ausgebildet und enthält neben
einer Folienlage eine oder mehrere zusätzliche Lagen aus einem textilen, vorzugsweise
synthetischen Material wie etwa einem Gewebe, Gewirk, Geflecht oder Vliesmaterial.
Eine solche textile Lage besitzt eine gewisse Saug- bzw. Benetzungsfähigkeit für die
zur Abdichtung der Wand verwendeten Klebstoffe und kann somit zum Einbau in die Wandabdichtung
gut mit diesen getränkt oder bestrichen werden, sodass sich eine stabile und wasserdichte
Verbindung ergibt. Gegebenenfalls kann somit auch auf eine wasserdichte Folienlage
verzichtet werden. Es liegt somit auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung, als Dichtmatte
lediglich ein einlagiges Dichtungsvlies oder -gewebe zu verwenden, welches erst durch
Tränken oder Behandeln mit dem für die Wandabdichtung verwendeten Dichtstoff, z.B.
einer herkömmlichen Abdichtungsmasse auf Dispersionsbasis, einer 2-Komponenten-Dichtschlämme
oder einem Reaktionsharzprodukt wie Epoxidharz, eine wasserundurchlässige Wandabdichtung
bildet.
[0019] Vorzugsweise ist die Dichtmatte mit dem Steckrahmen ringsum verschweißt oder von
diesem "umspritzt", also stoffschlüssig verbunden. Eine solche Kunststoffverbindung
lässt sich einfach und zuverlässig herstellen. Viele thermoplastische Materialien
wie PE, PP oder PVC, aus denen entsprechende ein- oder mehrlagige Dichtmatten hergestellt
werden können, eignen sich für ein thermisches Verschweißen. Ebenso ist es möglich,
die Dichtmatte direkt in ein Spritzgusswerkzeug zur Herstellung des Steckrahmens einzulegen
und somit in einem Arbeitsgang den Flansch aus Steckrahmen und Dichtmatte herzustellen
und letztgenannte stoffschlüssig zu verbinden ("umspritzen"). Alternativ kann die
Dichtmatte an den Steckrahmen auch angeklebt oder verpresst sein.
[0020] Ein Wandeinbaukasten wird vorzugsweise mit einer als Rohbauschutz dienenden, auf
den Wandeinbaukasten aufsteckbaren Abdeckung ausgeliefert. Ein solcher Rohbauschutz
verhindert beim Einbau des Wandeinbaukastens, dass der Innenbereich des Wandeinbaukastens
insbesondere aber auch die Nut der Nut-Federverbindung während seiner Montage verschmutzt
wird. Außerdem kann eine solche Abdeckung auch als Schablone verwendet werden, um
die Einbaumaße des Einbaukastens zum Aussägen einer passenden Wandausnehmung auf die
Wand oder Wandbedeckung (Gipskarton) zu übertragen.
[0021] Darüber hinaus wird ein Verfahren zur Unterputzmontage von eine Wandabdichtung durchdingenden
Sanitärinstallationen angegeben, bei dem innerhalb einer Wand ein Wandeinbaukasten
angebracht und mittels eines Flansches ein feuchtigkeitsdichter Anschluss des Wandeinbaukastens
an die Wandabdichtung erstellt wird. Erfindungsgemäß ist hierbei vorgesehen, dass
der Flansch einen Steckrahmen umfasst, der auf den Wandeinbaukasten aufgesteckt wird,
wobei Wandeinbaukasten und Steckrahmen über eine randseitig um den Wandeinbaukasten
umlaufende Nut-Federverbindung mit variabler Einstecktiefe verbunden werden und an
dem Steckrahmen eine nach außen weisende Dichtmatte angebracht ist, die in die Wandabdichtung
eingebaut wird.
[0022] Hierbei ist die Nut der Nut-Federverbindung von einem umlaufend doppelwandigen Bereich
der Seitenwände des Wandeinbaukastens gebildet. Eine die Nut begrenzende äußere Seitenwand
des Wandeinbaukastens kann erforderlichenfalls nach Einbau des Wandeinbaukastens auf
ein Rohbaumaß der Wand abgelängt werden. Vorteilhaft kann außerdem nach Anbringen
eines Wandbelags auf die Wand eine die Nut begrenzende Innenwand des Wandeinbaukastens
auf ein Fertigmaß des Wandbelags abgelängt werden.
[0023] Weitere Vorteile und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
- Figur 1
- eine isometrische Darstellung eines Wandeinbaukastens mit aufsteckbarem Flansch und
Rohbauschutz in einer Explosionszeichnung,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf den Wandeinbaukasten aus Figur 1 mit vier Zeichnungsquadranten,
die unterschiedliche Stadien während des Einbaus darstellen,
- Figuren 3a und 3b
- einen Schnitt durch den Wandeinbaukasten entlang der Schnittlinie A-A aus Figur 2
mit minimalem und maximalem Einbaumaß,
- Figur 4
- eine vergrößerte Ansicht des Details Z aus Figur 3a,
- Figur 5
- den Wandeinbaukasten aus Figur 1 nach Einbau in eine Leichtbauwand und Ablängen der
Außenkante der umfangsseitigen Nut auf das Rohbaumaß,
- Figur 6
- eine vergrößerte Detailansicht des Wandeinbaukastens nach Ablängen der Außenkante
der Nut,
- Figur 7
- den Wandeinbaukasten aus Figur 5 nach Aufbringen des keramischen Wandbelags und
- Figur 8
- den Wandeinbaukasten aus Figur 7 nach Ablängen der inneren Seitenwand bzw. Innenkante
der Nut auf das Fertigmaß des Wandbelags.
[0024] Der im nachfolgenden Ausführungsbeispiel beschriebene Wandeinbaukasten dient zum
Einbau und zur Unterputzmontage einer Mischarmatur einer Dusche. In ähnlicher Weise
können jedoch auch Wandeinbaukästen für andere Sanitärinstallationen wie etwa einen
Duschkopf, einen Wannenauslauf oder eine Wandeinbauarmatur vorgesehen werden, für
die eine Durchdringung in der Wandabdichtung erforderlich ist.
[0025] Der in Figur 1 gezeigte Wandeinbaukasten 1 dient zum Einbau in eine Leichtbauwand
und weist zu diesem Zweck an seinen rückseitigen Ecken nach außen weisende Montageösen
2 auf, mit denen er an Traversen einer Ständerkonstruktion (nicht gezeigt) der Leichtbauwand
befestigt werden kann. Im Ausführungsbeispiel hat der Wandeinbaukasten, ohne dass
die Erfindung hierauf beschränkt wäre, einen in etwa rechteckigen Grundriss. Daneben
sind jedoch auch andere Geometrien, beispielsweise mit rundem oder ovalen Grundriss,
möglich und von der Erfindung mit umfasst.
[0026] Seitlich und an seiner oberen Seitenwand hat der Wandeinbaukasten 1 Durchführungen
für die Unterputz verlegten Rohrleitungen der Sanitärinstallation. In diese Durchführungen
sind mit entsprechenden Dichtmanschetten Rohrfittinge 3a, 3b, 3c eingesetzt, die auf
der Innenseite mit einer Verschraubung für die einzubauende Mischarmatur versehen
sind. Die nach außen weisenden Anschlussseiten der Fittinge 3a, 3b, 3c können in herkömmlicher
Weise mittels Quetschmuffen oder Rohrverschraubungen an die Warm- und Kaltwasserzuleitungen
und den Mischwasserabgang angeschlossen werden und dementsprechend ausgestaltet sein.
Die drei in der Figur gezeigten Fittinge 3a, 3b, 3c sind hierbei nur beispielhaft
zu verstehen. Der Wandeinbaukasten kann auch mehr oder weniger Fittinge besitzen.
[0027] In seinem vorderen Bereich 4 ist der Wandeinbaukasten 1 doppelwandig ausgeführt und
bildet eine nach vorne hin offene Nut 5, die von einer inneren Seitenwand 4a und einer
äußeren Seitenwand 4b umfangsseitig ringsum begrenzt wird. Die äußere Seitenwand 4b
weist in einem vorderen Bereich 6 eine Vielzahl umfangsseitiger Rillen auf, die als
Sollbruchstellen bzw. Abtrennlinien zum Ablängen der äußeren Seitenwand 4b dienen.
[0028] Auf den Wandeinbaukasten 1 wird von vorne ein Flansch 7 aufgesteckt, der von einem
Steckrahmen 8 und einer an diesem in der Art einer Manschette angebrachten, nach außen
weisenden Dichtmatte 9 gebildet wird. Von dem Steckrahmen 8 weist rechtwinklig nach
hinten ein Kragen 10, der eine Feder zum Einstecken in die Nut 5 des Wandeinbaukastens
bildet. Kragen 10 und Nut 5 bilden somit eine Nut-Feder-Verbindung, über die Aufsteckflansch
7 und Wandeinbaukasten 1 dichtend verbunden werden. Zur Abdichtung innerhalb der Nut
5 ist zu diesem Zweck am nach hinten weisenden Rand des Kragens 10 eine elastische
Dichtung 11 angebracht. Alternativ könnte jedoch der Steckrahmen 8 auch mittels einer
Dichtmasse wie etwa Sanitärsilikon, mit der die Nut 5 vor dem Aufstecken ausgestrichen
wird, gedichtet werden.
[0029] Die nach außen weisende Dichtmatte 9 dient zum Anschluss an bzw. Einbau in die Wandabdichtung
der Leichtbauwand, in die der Wandeinbaukasten 1 verbaut wird. Eine Abdeckung 12 dient
als Rohbauschutz und wird während des Aufbaus der Leichtbauwand, Anbringen der Wandabdichtung
und Aufbringen des keramischen Wandbelags auf den Wandeinbaukasten 1 aufgesteckt.
Vier nach außen weisende Spitzen 13 an der Abdeckung 12 können dazu verwendet werden,
die Abdeckung 12 in der Art einer Schablone an passender Stelle auf den Gipskarton
der Leichtbauwand aufzudrücken. Die hierbei entstehenden Körnungen können dazu dienen,
mittels einer Lochsäge den Radius für die gerundeten Ecken des Wandeinbaukastens 1
aus der Gipskartonwand auszusägen und somit einen maßgenauen Ausschnitt in die Leichtbauwand
einzubringen.
[0030] In Figur 2 ist eine Draufsicht auf den Wandeinbaukasten 1. Figur 2 ist hierbei in
vier Quadranten unterteilt, wobei jeder Quadrant den Einbaukasten in einer anderen
Phase während des Einbaus in eine Leichtbauwand zeigt. Der erste Quadrant links oben
zeigt den Einbaukasten 1 als solchen. Der zweite Quadrant rechts oben zeigt den Einbaukasten
hinter einer Rohbauwand 14 aus Gipskarton. Auf den Wandeinbaukasten 1 ist der frontseitige
Flansch 7 mit seinem Steckrahmen 8 und der nach außen weisenden Dichtmatte 9 aufgesteckt.
Im dritten Quadranten rechts unten wird auf die Rohbauwand 14 eine Wandabdichtung
15 aufgebracht. Dies kann in herkömmlicher Weise in der Art einer alternativen Flächenabdichtung
nach ZDB-Merkblatt durch Aufbringen einer Abdichtungsmasse geschehen. Bei diesem Schritt
wird die Dichtmatte 9 in die Wandabdichtung 15 mit eingebunden und bildet so eine
feuchtigkeitsdichte Abdichtung der Rohbauwand 14 zum Wandeinbaukasten 1 hin. Im vierten
Quadranten links unten wird auf die Wandabdichtung 15 ein keramischer Wandbelag- hier
in Form einer Fliese 16 - angebracht.
[0031] In den Figuren 3a und 3b ist ein Schnitt entlang der Schnittlinie A-A aus Figur 2
gezeigt. Hierbei ist der Wandeinbaukasten 1 in verschiedenen Einbautiefen hinter der
Rohbauwand 14 montiert. Ein Ausgleich des Montagemaßes erfolgt über eine unterschiedliche
Einstecktiefe des Steckrahmens 8 in die von dem doppelwandigen Bereich 4 gebildete
Nut 5. Figur 3a zeigt den Einsteckrahmen 8 maximal in die Nut 5 reingesteckt, also
bei minimaler Einbautiefe des Wandeinbaukastens 1. Figur 3b zeigt den umgekehrten
Fall der maximalen Einbautiefe, also bei geringster Einstecktiefe des Steckrahmens
8.
[0032] Die maximale Einbautiefe des Wandeinbaukastens beträgt im Ausführungsbeispiel, ohne
dass die Erfindung hierauf beschränkt wäre, 105 mm, die minimale Einbautiefe 80 mm.
Somit kann eine Montagetoleranz von 25 mm zugelassen werden und durch Variation der
Einstecktiefe der Feder 10 ausgeglichen werden. Allgemeiner gesagt ist es vorteilhaft,
wenn im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Einstecktiefe und damit die maximal
überbrückbare Montagetoleranz, mindestens 10 mm, weiter vorzugsweise mindestens 20
mm, höchstvorzugsweise mindestens 25 mm beträgt.
[0033] Das Detail Z aus Figur 3a ist in Figur 4 als vergrößerter Ausschnitt dargestellt.
Die von dem Kragen 10 gebildete Feder des Steckrahmens 8 ist hier bei maximaler Einstecktiefe
in die von den Seitenwänden 4a, 4b gebildete Nut 5 eingesteckt. Die elastische Dichtung
11 dichtet den Einbaurahmen 8 gegenüber der Nut 5 des Einbaukastens 1 ab. Die mit
dem Dichtungsrahmen 8 randseitig verbundene Dichtmatte 9 ist in die Wandabdichtung
der Rohbauwand 14 eingearbeitet. Die äußere Seitenwandung 4b ist auf das Rohbaumaß
der Rohbauwand 14 gekürzt, die innere Seitenwand 4a dagegen auf das Fertigmaß des
Fliesbelags 16. Der Wandeinbaukasten 1 schließt somit bündig mit der Leichtbauwand
ab.
[0034] In Figur 5 ist der an eine Ständerkonstruktion angeschraubte und mit den Sanitärleitungen
verbundene Wandeinbaukasten 1 mit der davor montierten Rohbauwand 14 gezeigt. Hierbei
wurde die äußere Wandung 4b, die über die Rohbauwand 14 hinausragte, entlang einer
Trennrille abgetrennt, sodass nur noch die innere Seitenwand 4a über die Rohbauwand
14 hinausragt. Das Ablängen der äußeren Seitenwand 4b kann beispielsweise mittels
eines Cuttermessers erfolgen. In Figur 6 ist der Wandeinbaukasten 1 mit der entsprechend
gekürzten äußeren Seitenwand 4b vergrößert gezeigt. Anschließend wird in die von der
gekürzten äußeren Seitenwand 4b und der noch ungekürzten inneren Seitenwand 4a gebildete
Nut 5 der Steckrahmen 8 des Dichtflansches aufgesteckt. Danach wird die Wandabdichtung
aufgebracht und die Dichtmatte in diese eingearbeitet. Anschließend kann die Leichtbauwand
verfliest werden. Figur 7 zeigt den Wandeinbaukasten 1 nach Anbringen der Fliesen
16. Die innere Seitenwand 4a des Wandeinbaukastens steht über den Fliesenbelag 16
hinaus. In einem abschließenden Schritt wird nun auch die innere Seitenwand 4a auf
das Fertigmaß des Fliesenbelages 16 abgelängt, indem der darüber hinausstehende Seitenrand
des Einbaukastens 1 mittels eines Cuttermessers abgeschnitten wird. Anschließend kann
der Fliesenbelag 16 noch verfugt werden. Figur 8 zeigt den fertig eingebauten Wandeinbaukasten
1 mit auf das Fertigmaß des Fliesenbelages 16 gekürzter innerer Seitenwand 4a.
[0035] Der im Ausführungsbeispiel gezeigte Wandeinbaukasten 1 sowie dessen Steckrahmen 8
können im Spritzgussverfahren aus Kunststoff hergestellt werden. Die Dichtmatte 9
besteht aus einem mehrlagigen Laminat mit einer inneren und einer äußeren Gewebe-
oder Vlieslage und einer dazwischen angeordneten Folienlage. Die Gewebe- bzw. Vlieslagen
sorgen für eine gute Benetzung und Anbindung der Dichtmatte an die Dichtungsmasse
der Wandabdichtung. Die dazwischen angeordnete Folie sorgt für eine wasserdichte Abdichtung.
Steckrahmen 8 und Dichtmatte 9 sind randseitig stoffschlüssig miteinander verbunden,
insbesondere verschweißt. Der Wandeinbaukasten 1 selbst ist innenseitig wasserdicht
ausgeführt und an seinen Durchlässen für die Anschlussfittinge mit elastomeren Dichtungsmuffen
wasserdicht verschlossen. Somit kann von außen etwa eindringende Feuchtigkeit nicht
in bzw. hinter die Rohbauwand gelangen und diese durchfeuchten. In den Wandeinbaukasten
1 wird nach dessen Montage von seiner offenen Vorderseite her die Wandeinbauarmatur
eingebaut und mit einer Abdeckplatte verschlossen. Eine leichte Neigung der Seitenwände
des Wandeinbaukastens 1 sorgt dafür, dass etwa eintretende Feuchtigkeit nach vorne
hin ablaufen kann.
[0036] Im Ausführungsbeispiel wurde die Montage des Wandeinbaukastens in eine Leichtbauwand
gezeigt. In gleicher Weise kann ein Wandeinbaukasten jedoch auch in eine gemauerte
oder betonierte Wand mit entsprechender Ausnehmung zur Aufnahme des Wandeinbaukastens
(d.h. im Naßbau) verbaut werden, und ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung mit
umfasst.
1. Wandeinbaukasten zur Unterputzmontage von eine Wandabdichtung durchdringenden Sanitärinstallationen,
mit einem Flansch (7) zum feuchtigkeitsdichten Anschluss des Wandeinbaukasten (1)
an die Wandabdichtung (15), wobei der Flansch (7) einen Steckrahmen (8) zum Aufstecken
auf den Wandeinbaukasten (1) umfasst, wobei der Steckrahmen (7) teleskopartig mit
variabler Einstecktiefe auf den Wandeinbaukasten (1) aufsteckbar ist und an dem Steckrahmen
(8) eine nach außen weisende Dichtmatte (9) zum Einbau in die Wandabdichtung (15)
angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
Wandeinbaukasten (1) und Steckrahmen (7) über eine randseitig um den Wandeinbaukasten
(1) umlaufende Nut-Federverbindung (5, 10) mit variabler Einstecktiefe verbindbar
sind, wobei die Nut (5) der Nut-Federverbindung (5, 10) von einem umlaufend doppelwandigen
Bereich (6) der Seitenwände des Wandeinbaukastens (1) gebildet wird.
2. Wandeinbaukasten nach Anspruch 1, bei dem in dem doppelwandigen Bereich (4) zumindest
an der äußeren Wandung (4b) der Seitenwände umlaufende Trennrillen (6) zum Ablängen
der Außenkante der Nut vorgesehen sind.
3. Wandeinbaukasten nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Feder (10) der Nut-Federverbindung
(5, 10) eine Einpressdichtung (11) aufweist.
4. Wandeinbaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Dichtmatte (9)
mindestens eine Folienlage enthält.
5. Wandeinbaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Dichtmatte (9)
mehrlagig ausgebildet ist.
6. Wandeinbaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Dichtmatte (9)
mit dem Steckrahmen (8) verschweißt oder umspritzt ist.
7. Wandeinbaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einer als Rohbauschutz
dienenden, auf den Wandeinbaukasten (1) aufsteckbaren Abdeckung (12).
8. Verfahren zur Unterputzmontage von eine Wandabdichtung (15) durchdringenden Sanitärinstallationen,
bei dem innerhalb der Wand (14) ein Wandeinbaukasten (1) angebracht, und mittels eines
Flansches (7) ein feuchtigkeitsdichter Anschluss des Wandeinbaukastens (1) an die
Wandabdichtung (15) erstellt wird, wobei der Flansch (7) einen Steckrahmen (8) umfasst,
der teleskopartig mit variabler Einstecktiefe auf den Wandeinbaukasten (1) aufgesteckt
wird, und an dem Steckrahmen (8) eine nach außen weisende Dichtmatte (9) angebracht
ist, die in die Wandabdichtung (15) eingebaut wird
dadurch gekennzeichnet, dass
Wandeinbaukasten (1) und Steckrahmen (7) über eine randseitig um den Wandeinbaukasten
(1) umlaufende Nut-Federverbindung (5, 10) verbunden werden, wobei die Nut (5) der
Nut-Federverbindung (5, 10) von einem umlaufend doppelwandigen Bereich (6) der Seitenwände
des Wandeinbaukastens (1) gebildet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem eine die Nut (5) begrenzende äußere Seitenwand
(4b) des Wandeinbaukastens (1) nach dem Einbau des Wandeinbaukastens (1) auf ein Rohbaumaß
der Wand (14) abgelängt wird und bei dem vorzugsweise außerdem nach Anbringen eines
Wandbelags (16) auf die Wand (14) eine die Nut (5) begrenzende Innenwand (4a) des
Wandeinbaukastens (1) auf ein Fertigmaß des Wandbelags (16) abgelängt wird.