(19)
(11) EP 3 222 786 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.09.2017  Patentblatt  2017/39

(21) Anmeldenummer: 17159971.5

(22) Anmeldetag:  09.03.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E03C 1/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 23.03.2016 DE 102016105451

(71) Anmelder: Franke Aquarotter GmbH
14974 Ludwigsfelde (DE)

(72) Erfinder:
  • Die Erfinder haben auf ihr Recht verzichtet, als solche bekannt gemacht zu werden.

(74) Vertreter: Lemcke, Brommer & Partner Patentanwälte Partnerschaft mbB 
Siegfried-Kühn-Straße 4
76135 Karlsruhe
76135 Karlsruhe (DE)

   


(54) WANDEINBAUKASTEN


(57) Bei einem Wandeinbaukasten (1) zur Unterputzmontage von eine Wandabdichtung durchdringenden Sanitärinstallationen, der einen Flansch (7) zum feuchtigkeitsdichten Anschluss des Wandeinbaukastens an die Wandabdichtung aufweist, ist vorgesehen, dass der Flansch einen Steckrahmen (8) zum Aufstecken auf den Wandeinbaukasten umfasst, wobei Wandeinbaukasten und Steckrahmen über eine randseitig um den Wandeinbaukasten umlaufende Nut-Feder-Verbindung (5, 10) mit variabler Einstecktiefe verbindbar sind und an dem Steckrahmen eine nach außen weisende Dichtmatte (9) zum Einbau in die Wandabdichtung eingebracht ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wandeinbaukasten zur Unterputzmontage von eine Wandabdichtung durchdringenden Sanitärinstallationen mit einem wandseitigen Flansch zum feuchtigkeitsdichten Anschluss des Wandeinbaukastens an die Wandabdichtung.

[0002] Bei Sanitärräumen, insbesondere im öffentlichen und gewerblichen Bereich, sind Maßnahmen erforderlich, um das Bauwerk vor eindringender Feuchtigkeit und Durchfeuchtungsschäden zu schützen. Als wasserabweisende Wand- und Bodenbeläge werden im Sanitärbereich überwiegend Fliesen eingesetzt. Die Fugen von Fliesen-, Keramikbelägen und Bauwerksfugen sind jedoch nicht wasserdicht. Daher wird unterhalb eines keramischen Wandbelags eine Wandabdichtung zum Schutz des Gebäudes vor eindringender Feuchtigkeit angebracht. Die für Bauwerksabdichtungen geltende Norm DIN 18195 sieht für genormte Flächenabdichtungen den Einsatz von Dichtungsbahnen vor. Alternative Flächenabdichtungen sind in dem Merkblatt des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) "Abdichtungen im Verbund mit Fliesen und Platten" beschrieben. Bei diesen sogenannten alternativen Flächenabdichtungen werden Wandflächen vor Aufbringen eines keramischen Wandbelags mit einem Dichtstoff vorbehandelt. Zu diesem Zweck eignen sich Abdichtungsmassen auf Dispersionsbasis, 2-Komponenten-Dichtschlämme oder Reaktionsharzprodukte, zum Beispiel auf Epoxidharzbasis.

[0003] Zum Anschluss von Sanitärinstallationen wie etwa Mischbatterien muss diese Wandabdichtung durchstoßen werden. Solche sogenannten Durchdringungen müssen mit einem Flansch und/oder einer Manschette in die Flächenabdichtung eingebunden werden. Bei der Unterputzmontage von Armaturen werden hier vor allem flanschlose Konstruktionen mit übergezogener Dichtmanschette eingesetzt. Daneben sind auch Flanschkonstruktionen bekannt, bei denen Wandeinbaukästen mit einem Klebeflansch oder einem Pressdichtungsflansch mit Losund Festflansch versehen sind. Bei einem Pressdichtungsflansch wird der Festflansch in die Wandabdichtung mit eingebaut und anschließend der Losflansch des Wandeinbaukastens mit einer zusätzlichen Pressdichtung dagegen verschraubt. Bei einem Wandeinbaukasten mit Klebeflansch wird dieser unter Verwendung entsprechender Dichtmaterialien direkt mit der Wandabdichtung verbunden und mit dieser "verklebt".

[0004] Häufig werden Sanitärarmaturen in Leichtbauwänden verbaut. Bei einer solchen im Trockenbau erstellten Wand wird ein Wandeinbaukasten am Ständerwerk der Leichtbauwand befestigt und die Sanitärleitungen werden zu dem Wandeinbaukasten verlegt. Der Flansch des Wandeinbaukastens muss anschließend mit der Wandbekleidung, meist aus Gipskarton, und der darauf angebrachten Wandabdichtung verbunden werden. Da hierbei verschiedene Gewerke betroffen sind, ist eine solche Montage schwierig und fehleranfällig. Insbesondere muss bei der Montage des Wandeinbaukastens am Ständerwerk die richtige Einbautiefe sichergestellt werden. Die Vorderkante des Wandeinbaukastens darf insbesondere nicht über die Vorderkante des späteren Fliesenbelages hinausstehen, da anderenfalls eine Abdeckplatte der einzubauenden Mischarmatur nicht mehr bündig montiert werden kann. Ein Tiefenausgleich bezüglich der Montagetiefe des Wandeinbaukastens ist hierbei nicht möglich. Lediglich die Einbautiefe der Armatur kann beispielsweise durch ein Armaturen-Verlängerungsset in geringem Umfang angepasst werden.

[0005] Aus der Schrift DE 92 04 188 U1 ist ein Wandeinbaukasten zur Unterputzmontage einer Armatur bekannt, bei der als Wandabschluss ein Dichtungsband aus Gummi eingesetzt wird. Dieses weist innenseitig einen nutartigen Randbereich auf, der auf die über die Wand hinausstehende Gehäuseflanken des Wandeinbaukastens aufgesteckt und mit diesen verklebt wird. Nach außen hin bildet das Dichtungsband einen Flanschbereich, der zwischen Wand und Kachelbeschichtung eingebaut wird. Eine solche, mit dem Wandeinbaukasten verklebte Gummidichtung erweist sich jedoch als nicht ausreichend prozesssicher, da einerseits die Klebverbindung bei der Installation von der Qualität der manuellen Tätigkeit abhängig ist z.B. durch Verschmutzungen wie Mörtelanhaftungen, wie sie auf einer Baustelle typischerweise auftreten, undicht sein kann, anderseits der verwendete Klebstoff durch Alterungsprozesse im Laufe der Zeit undicht werden kann.

[0006] Aus der Schrift DE 196 48 587 A1 ist ein Unterputzeinbaukasten für eine Armatur bekannt, auf dessen Außenfläche seiner Seitenwände eine ringförmige Manschette aus elastischem Material aufgeschoben wird. Diese umfasst einstückig einen verschiebbar an der Außenfläche der Seitenwände anliegenden Dichtbereich sowie einen Flanschbereich, der z. B. in den Spalt zwischen zwei Verkleidungselementen der Einbauwand einführbar und dort dicht festgelegt ist. Entsprechend der Dicke der Einbauwand kommt dabei der Dichtbereich der Manschette an unterschiedlichen Stellen auf der Außenfläche der Seitenwände des Einbaukastens in Anlage. Auch hier liegt ein Nachteil darin, dass baustellentypische Verschmutzungen an der Außenfläche des Einbaukastens zu Undichtigkeiten an der aufgeschobenen Manschette führen.

[0007] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Wandeinbaukasten zur Unterputzmontage von eine Wandabdichtung durchdringenden Sanitärinstallationen anzugeben, der einerseits einen zuverlässigen Anschluss an die Wandabdichtung gewährleistet und bei dem andererseits die Installation vereinfacht ist. Darüber hinaus soll ein entsprechendes Verfahren zur Unterputzmontage von eine Wandabdichtung durchdingenden Sanitärinstallationen angegeben werden.

[0008] Die Aufgabe wird hinsichtlich des Wandeinbaukastens gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 8. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.

[0009] Bei einem gattungsgemäßen Wandeinbaukasten mit einem Flansch zum feuchtigkeitsdichten Anschluss des Wandeinbaukastens an die Wandabdichtung ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Flansch einen Steckrahmen zum Aufstecken auf den Wandeinbaukasten umfasst, wobei der Steckrahmen teleskopartig mit variabler Einstecktiefe auf den Wandeinbaukasten aufsteckbar ist, und an dem Steckrahmen eine nach außen weisende Dichtmatte zum Einbau in die Wandabdichtung eingebracht ist.

[0010] Auf diese Weise kann der Wandeinbaukasten in die Wandkonstruktion eingebaut bzw. mit dieser verbunden und die Sanitärleitungen bis in den Wandeinbaukasten geführt werden. Anschließend kann der Steckrahmen des Flansches auf den Wandeinbaukasten aufgesteckt werden, wobei die variable Einstecktiefe einen Tiefenausgleich bezüglich des Rohbaumaßes der Wand erlaubt. Die am Steckrahmen angebrachte Dichtmatte wird dann in die Wandabdichtung miteingebaut bzw. unter Verwendung geeigneter, an sich bekannter Dichtstoffe mit dieser verbunden, z.B. durch Verkleben. Schließlich kann in herkömmlicher Weise der keramische Wandbelag aufgebracht und die Sanitärarmatur mit ihrer Abdeckplatte montiert werden. Die zweiteilige Konstruktion aus Wandeinbaukasten einerseits und aufgestecktem Flansch anderseits ermöglicht somit eine vereinfachte Montage und einen einfachen Ausgleich von Montagetoleranzen.

[0011] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Wandeinbaukasten und Steckrahmen über eine randseitig um den Wandeinbaukasten umlaufende Nut-Feder-Verbindung mit variabler Einstecktiefe verbindbar. Die Nut-Feder-Verbindung gibt dem Steckrahmen sicheren Halt und gewährleistet durch den "labyrinthartigen" Spaltverlauf zwischen Nut und Feder eine gute Abdichtung.

[0012] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion besteht darin, dass die Abdichtung versenkt im Inneren der Nut erfolgt, also in einem Bereich, der beim Einbau des Wandeinbaukastens nicht mit Baumaterialen in Kontakt kommt. Somit sind hier keine Verschmutzungen an den innenliegenden Dichtflächen zu befürchten, die zu einer mangelhaften Abdichtung führen könnten.

[0013] Dabei ist die Nut der Nut-Feder-Verbindung von einem umlaufend doppelwandigen Bereich der Seitenwände des Wandeinbaukastens gebildet. Diese grenzen an eine nach vorne hin offene Wandanschlussseite des Wandeinbaukastens. Eine Nut in Form eines umlaufend doppelwandigen Bereichs der Seitenwände ermöglicht einerseits eine stabile und zuverlässig wasserdichte Steckverbindung zwischen Flansch und Wandeinbaukasten, andererseits einen großen Toleranzbereich für die Einstecktiefe der Nut-Feder-Verbindung. Darüber hinaus ist ein solcher Wandeinbaukasten mit doppelwandigem Bereich durch moderne Verfahren der Kunststoffherstellung beispielsweise als Spritzgussteil einfach und kostengünstig herzustellen. Schließlich kann durch Ablängen des doppelwandigen Bereiches, sollte dieser über das Rohbaumaß der Wand hinausstehen, ein Ausgleich der Montagetoleranzen beim Einbau des Montagerahmens ausgeglichen werden.

[0014] Zu letztgenanntem Zweck ist es besonders vorteilhaft, wenn in dem doppelwandigen Bereich zumindest an der äußeren Wandung der Seitenwände umlaufende Trennrillen zum Ablängen der Außenkante der Nut vorgesehen sind. Durch solche Trennrillen wird ein Schneidwerkzeug wie etwa ein Cuttermesser beim Ablängen der Außenkante geführt, sodass sich ein sauberer Schnitt ergibt und die Außenkante der Nut ringsum auf dasselbe Maß abgelenkt werden kann.

[0015] Vorzugsweise weist die am Steckrahmen vorgesehene Feder der Nut- und Federverbindung eine Einpressdichtung auf. Die Einpressdichtung kann beispielsweise als wulstförmige, am äußeren Rand der Feder vorgesehene Dichtung ausgeführt sein. Beim Einstecken der Feder in die zugehörige Nut des Wandeinbaukastens ergibt sich somit eine umlaufend wasserdichte Steckverbindung. Eine solche Dichtung kann bei der Herstellung des Steckrahmens, beispielsweise im Spritzgussverfahren an diesen mit angespritzt oder auch einfach nur auf den Rand der Feder aufgesteckt werden.

[0016] Die Dichtung, welche die Feder in der Nut dichtet, kann insbesondere aus einem Elastomer wie Silikon, Kautschuk oder dergleichen (ADPK, ADPK, EPDM, EPDM oder TPE) ausgeführt sein. Die Dichtung kann als Profildichtung oder als Dichtung mit massivem, beispielsweise rundem oder eckigem Querschnitt ausgeführt sein. Es können auch jeweils auf der Innen - und Außenseite der Nut-Feder-Verbindung bzw. der Feder separate Dichtungen angeordnet sein.

[0017] In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass es grundsätzlich auch möglich wäre, eine am Wandeinbaukasten angeordnete Feder erforderlichenfalls auf das Rohbaumaß der Wand abzulängen. Hierzu könnte entweder eine Dichtung in der am Steckrahmen angeordneten Nut vorgesehen oder die Dichtung nachträglich an der abgelängten Feder des Wandeinbaukastens angebracht werden. Wird auf eine Dichtung ganz verzichtet, so können vor dem Aufstecken des Steckrahmens die Nut und/oder Feder der Nut-Feder-Verbindung auch mit einer Dichtmasse wie Sanitärsilikon bestrichen werden.

[0018] Die mit dem Steckrahmen verbundene Dichtmatte enthält vorzugsweise mindestens eine wasserdichte Folienlage. Die Dichtmatte, wenn dieses ringsum an der angrenzenden Wand anliegt, gewährleistet somit eine wasserdichte Anbindung des Steckrahmens an die Abdichtung der Wand. Vorzugsweise ist das Dichtmatte mehrlagig ausgebildet und enthält neben einer Folienlage eine oder mehrere zusätzliche Lagen aus einem textilen, vorzugsweise synthetischen Material wie etwa einem Gewebe, Gewirk, Geflecht oder Vliesmaterial. Eine solche textile Lage besitzt eine gewisse Saug- bzw. Benetzungsfähigkeit für die zur Abdichtung der Wand verwendeten Klebstoffe und kann somit zum Einbau in die Wandabdichtung gut mit diesen getränkt oder bestrichen werden, sodass sich eine stabile und wasserdichte Verbindung ergibt. Gegebenenfalls kann somit auch auf eine wasserdichte Folienlage verzichtet werden. Es liegt somit auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung, als Dichtmatte lediglich ein einlagiges Dichtungsvlies oder -gewebe zu verwenden, welches erst durch Tränken oder Behandeln mit dem für die Wandabdichtung verwendeten Dichtstoff, z.B. einer herkömmlichen Abdichtungsmasse auf Dispersionsbasis, einer 2-Komponenten-Dichtschlämme oder einem Reaktionsharzprodukt wie Epoxidharz, eine wasserundurchlässige Wandabdichtung bildet.

[0019] Vorzugsweise ist die Dichtmatte mit dem Steckrahmen ringsum verschweißt oder von diesem "umspritzt", also stoffschlüssig verbunden. Eine solche Kunststoffverbindung lässt sich einfach und zuverlässig herstellen. Viele thermoplastische Materialien wie PE, PP oder PVC, aus denen entsprechende ein- oder mehrlagige Dichtmatten hergestellt werden können, eignen sich für ein thermisches Verschweißen. Ebenso ist es möglich, die Dichtmatte direkt in ein Spritzgusswerkzeug zur Herstellung des Steckrahmens einzulegen und somit in einem Arbeitsgang den Flansch aus Steckrahmen und Dichtmatte herzustellen und letztgenannte stoffschlüssig zu verbinden ("umspritzen"). Alternativ kann die Dichtmatte an den Steckrahmen auch angeklebt oder verpresst sein.

[0020] Ein Wandeinbaukasten wird vorzugsweise mit einer als Rohbauschutz dienenden, auf den Wandeinbaukasten aufsteckbaren Abdeckung ausgeliefert. Ein solcher Rohbauschutz verhindert beim Einbau des Wandeinbaukastens, dass der Innenbereich des Wandeinbaukastens insbesondere aber auch die Nut der Nut-Federverbindung während seiner Montage verschmutzt wird. Außerdem kann eine solche Abdeckung auch als Schablone verwendet werden, um die Einbaumaße des Einbaukastens zum Aussägen einer passenden Wandausnehmung auf die Wand oder Wandbedeckung (Gipskarton) zu übertragen.

[0021] Darüber hinaus wird ein Verfahren zur Unterputzmontage von eine Wandabdichtung durchdingenden Sanitärinstallationen angegeben, bei dem innerhalb einer Wand ein Wandeinbaukasten angebracht und mittels eines Flansches ein feuchtigkeitsdichter Anschluss des Wandeinbaukastens an die Wandabdichtung erstellt wird. Erfindungsgemäß ist hierbei vorgesehen, dass der Flansch einen Steckrahmen umfasst, der auf den Wandeinbaukasten aufgesteckt wird, wobei Wandeinbaukasten und Steckrahmen über eine randseitig um den Wandeinbaukasten umlaufende Nut-Federverbindung mit variabler Einstecktiefe verbunden werden und an dem Steckrahmen eine nach außen weisende Dichtmatte angebracht ist, die in die Wandabdichtung eingebaut wird.

[0022] Hierbei ist die Nut der Nut-Federverbindung von einem umlaufend doppelwandigen Bereich der Seitenwände des Wandeinbaukastens gebildet. Eine die Nut begrenzende äußere Seitenwand des Wandeinbaukastens kann erforderlichenfalls nach Einbau des Wandeinbaukastens auf ein Rohbaumaß der Wand abgelängt werden. Vorteilhaft kann außerdem nach Anbringen eines Wandbelags auf die Wand eine die Nut begrenzende Innenwand des Wandeinbaukastens auf ein Fertigmaß des Wandbelags abgelängt werden.

[0023] Weitere Vorteile und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
Figur 1
eine isometrische Darstellung eines Wandeinbaukastens mit aufsteckbarem Flansch und Rohbauschutz in einer Explosionszeichnung,
Figur 2
eine Draufsicht auf den Wandeinbaukasten aus Figur 1 mit vier Zeichnungsquadranten, die unterschiedliche Stadien während des Einbaus darstellen,
Figuren 3a und 3b
einen Schnitt durch den Wandeinbaukasten entlang der Schnittlinie A-A aus Figur 2 mit minimalem und maximalem Einbaumaß,
Figur 4
eine vergrößerte Ansicht des Details Z aus Figur 3a,
Figur 5
den Wandeinbaukasten aus Figur 1 nach Einbau in eine Leichtbauwand und Ablängen der Außenkante der umfangsseitigen Nut auf das Rohbaumaß,
Figur 6
eine vergrößerte Detailansicht des Wandeinbaukastens nach Ablängen der Außenkante der Nut,
Figur 7
den Wandeinbaukasten aus Figur 5 nach Aufbringen des keramischen Wandbelags und
Figur 8
den Wandeinbaukasten aus Figur 7 nach Ablängen der inneren Seitenwand bzw. Innenkante der Nut auf das Fertigmaß des Wandbelags.


[0024] Der im nachfolgenden Ausführungsbeispiel beschriebene Wandeinbaukasten dient zum Einbau und zur Unterputzmontage einer Mischarmatur einer Dusche. In ähnlicher Weise können jedoch auch Wandeinbaukästen für andere Sanitärinstallationen wie etwa einen Duschkopf, einen Wannenauslauf oder eine Wandeinbauarmatur vorgesehen werden, für die eine Durchdringung in der Wandabdichtung erforderlich ist.

[0025] Der in Figur 1 gezeigte Wandeinbaukasten 1 dient zum Einbau in eine Leichtbauwand und weist zu diesem Zweck an seinen rückseitigen Ecken nach außen weisende Montageösen 2 auf, mit denen er an Traversen einer Ständerkonstruktion (nicht gezeigt) der Leichtbauwand befestigt werden kann. Im Ausführungsbeispiel hat der Wandeinbaukasten, ohne dass die Erfindung hierauf beschränkt wäre, einen in etwa rechteckigen Grundriss. Daneben sind jedoch auch andere Geometrien, beispielsweise mit rundem oder ovalen Grundriss, möglich und von der Erfindung mit umfasst.

[0026] Seitlich und an seiner oberen Seitenwand hat der Wandeinbaukasten 1 Durchführungen für die Unterputz verlegten Rohrleitungen der Sanitärinstallation. In diese Durchführungen sind mit entsprechenden Dichtmanschetten Rohrfittinge 3a, 3b, 3c eingesetzt, die auf der Innenseite mit einer Verschraubung für die einzubauende Mischarmatur versehen sind. Die nach außen weisenden Anschlussseiten der Fittinge 3a, 3b, 3c können in herkömmlicher Weise mittels Quetschmuffen oder Rohrverschraubungen an die Warm- und Kaltwasserzuleitungen und den Mischwasserabgang angeschlossen werden und dementsprechend ausgestaltet sein. Die drei in der Figur gezeigten Fittinge 3a, 3b, 3c sind hierbei nur beispielhaft zu verstehen. Der Wandeinbaukasten kann auch mehr oder weniger Fittinge besitzen.

[0027] In seinem vorderen Bereich 4 ist der Wandeinbaukasten 1 doppelwandig ausgeführt und bildet eine nach vorne hin offene Nut 5, die von einer inneren Seitenwand 4a und einer äußeren Seitenwand 4b umfangsseitig ringsum begrenzt wird. Die äußere Seitenwand 4b weist in einem vorderen Bereich 6 eine Vielzahl umfangsseitiger Rillen auf, die als Sollbruchstellen bzw. Abtrennlinien zum Ablängen der äußeren Seitenwand 4b dienen.

[0028] Auf den Wandeinbaukasten 1 wird von vorne ein Flansch 7 aufgesteckt, der von einem Steckrahmen 8 und einer an diesem in der Art einer Manschette angebrachten, nach außen weisenden Dichtmatte 9 gebildet wird. Von dem Steckrahmen 8 weist rechtwinklig nach hinten ein Kragen 10, der eine Feder zum Einstecken in die Nut 5 des Wandeinbaukastens bildet. Kragen 10 und Nut 5 bilden somit eine Nut-Feder-Verbindung, über die Aufsteckflansch 7 und Wandeinbaukasten 1 dichtend verbunden werden. Zur Abdichtung innerhalb der Nut 5 ist zu diesem Zweck am nach hinten weisenden Rand des Kragens 10 eine elastische Dichtung 11 angebracht. Alternativ könnte jedoch der Steckrahmen 8 auch mittels einer Dichtmasse wie etwa Sanitärsilikon, mit der die Nut 5 vor dem Aufstecken ausgestrichen wird, gedichtet werden.

[0029] Die nach außen weisende Dichtmatte 9 dient zum Anschluss an bzw. Einbau in die Wandabdichtung der Leichtbauwand, in die der Wandeinbaukasten 1 verbaut wird. Eine Abdeckung 12 dient als Rohbauschutz und wird während des Aufbaus der Leichtbauwand, Anbringen der Wandabdichtung und Aufbringen des keramischen Wandbelags auf den Wandeinbaukasten 1 aufgesteckt. Vier nach außen weisende Spitzen 13 an der Abdeckung 12 können dazu verwendet werden, die Abdeckung 12 in der Art einer Schablone an passender Stelle auf den Gipskarton der Leichtbauwand aufzudrücken. Die hierbei entstehenden Körnungen können dazu dienen, mittels einer Lochsäge den Radius für die gerundeten Ecken des Wandeinbaukastens 1 aus der Gipskartonwand auszusägen und somit einen maßgenauen Ausschnitt in die Leichtbauwand einzubringen.

[0030] In Figur 2 ist eine Draufsicht auf den Wandeinbaukasten 1. Figur 2 ist hierbei in vier Quadranten unterteilt, wobei jeder Quadrant den Einbaukasten in einer anderen Phase während des Einbaus in eine Leichtbauwand zeigt. Der erste Quadrant links oben zeigt den Einbaukasten 1 als solchen. Der zweite Quadrant rechts oben zeigt den Einbaukasten hinter einer Rohbauwand 14 aus Gipskarton. Auf den Wandeinbaukasten 1 ist der frontseitige Flansch 7 mit seinem Steckrahmen 8 und der nach außen weisenden Dichtmatte 9 aufgesteckt. Im dritten Quadranten rechts unten wird auf die Rohbauwand 14 eine Wandabdichtung 15 aufgebracht. Dies kann in herkömmlicher Weise in der Art einer alternativen Flächenabdichtung nach ZDB-Merkblatt durch Aufbringen einer Abdichtungsmasse geschehen. Bei diesem Schritt wird die Dichtmatte 9 in die Wandabdichtung 15 mit eingebunden und bildet so eine feuchtigkeitsdichte Abdichtung der Rohbauwand 14 zum Wandeinbaukasten 1 hin. Im vierten Quadranten links unten wird auf die Wandabdichtung 15 ein keramischer Wandbelag- hier in Form einer Fliese 16 - angebracht.

[0031] In den Figuren 3a und 3b ist ein Schnitt entlang der Schnittlinie A-A aus Figur 2 gezeigt. Hierbei ist der Wandeinbaukasten 1 in verschiedenen Einbautiefen hinter der Rohbauwand 14 montiert. Ein Ausgleich des Montagemaßes erfolgt über eine unterschiedliche Einstecktiefe des Steckrahmens 8 in die von dem doppelwandigen Bereich 4 gebildete Nut 5. Figur 3a zeigt den Einsteckrahmen 8 maximal in die Nut 5 reingesteckt, also bei minimaler Einbautiefe des Wandeinbaukastens 1. Figur 3b zeigt den umgekehrten Fall der maximalen Einbautiefe, also bei geringster Einstecktiefe des Steckrahmens 8.

[0032] Die maximale Einbautiefe des Wandeinbaukastens beträgt im Ausführungsbeispiel, ohne dass die Erfindung hierauf beschränkt wäre, 105 mm, die minimale Einbautiefe 80 mm. Somit kann eine Montagetoleranz von 25 mm zugelassen werden und durch Variation der Einstecktiefe der Feder 10 ausgeglichen werden. Allgemeiner gesagt ist es vorteilhaft, wenn im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Einstecktiefe und damit die maximal überbrückbare Montagetoleranz, mindestens 10 mm, weiter vorzugsweise mindestens 20 mm, höchstvorzugsweise mindestens 25 mm beträgt.

[0033] Das Detail Z aus Figur 3a ist in Figur 4 als vergrößerter Ausschnitt dargestellt. Die von dem Kragen 10 gebildete Feder des Steckrahmens 8 ist hier bei maximaler Einstecktiefe in die von den Seitenwänden 4a, 4b gebildete Nut 5 eingesteckt. Die elastische Dichtung 11 dichtet den Einbaurahmen 8 gegenüber der Nut 5 des Einbaukastens 1 ab. Die mit dem Dichtungsrahmen 8 randseitig verbundene Dichtmatte 9 ist in die Wandabdichtung der Rohbauwand 14 eingearbeitet. Die äußere Seitenwandung 4b ist auf das Rohbaumaß der Rohbauwand 14 gekürzt, die innere Seitenwand 4a dagegen auf das Fertigmaß des Fliesbelags 16. Der Wandeinbaukasten 1 schließt somit bündig mit der Leichtbauwand ab.

[0034] In Figur 5 ist der an eine Ständerkonstruktion angeschraubte und mit den Sanitärleitungen verbundene Wandeinbaukasten 1 mit der davor montierten Rohbauwand 14 gezeigt. Hierbei wurde die äußere Wandung 4b, die über die Rohbauwand 14 hinausragte, entlang einer Trennrille abgetrennt, sodass nur noch die innere Seitenwand 4a über die Rohbauwand 14 hinausragt. Das Ablängen der äußeren Seitenwand 4b kann beispielsweise mittels eines Cuttermessers erfolgen. In Figur 6 ist der Wandeinbaukasten 1 mit der entsprechend gekürzten äußeren Seitenwand 4b vergrößert gezeigt. Anschließend wird in die von der gekürzten äußeren Seitenwand 4b und der noch ungekürzten inneren Seitenwand 4a gebildete Nut 5 der Steckrahmen 8 des Dichtflansches aufgesteckt. Danach wird die Wandabdichtung aufgebracht und die Dichtmatte in diese eingearbeitet. Anschließend kann die Leichtbauwand verfliest werden. Figur 7 zeigt den Wandeinbaukasten 1 nach Anbringen der Fliesen 16. Die innere Seitenwand 4a des Wandeinbaukastens steht über den Fliesenbelag 16 hinaus. In einem abschließenden Schritt wird nun auch die innere Seitenwand 4a auf das Fertigmaß des Fliesenbelages 16 abgelängt, indem der darüber hinausstehende Seitenrand des Einbaukastens 1 mittels eines Cuttermessers abgeschnitten wird. Anschließend kann der Fliesenbelag 16 noch verfugt werden. Figur 8 zeigt den fertig eingebauten Wandeinbaukasten 1 mit auf das Fertigmaß des Fliesenbelages 16 gekürzter innerer Seitenwand 4a.

[0035] Der im Ausführungsbeispiel gezeigte Wandeinbaukasten 1 sowie dessen Steckrahmen 8 können im Spritzgussverfahren aus Kunststoff hergestellt werden. Die Dichtmatte 9 besteht aus einem mehrlagigen Laminat mit einer inneren und einer äußeren Gewebe- oder Vlieslage und einer dazwischen angeordneten Folienlage. Die Gewebe- bzw. Vlieslagen sorgen für eine gute Benetzung und Anbindung der Dichtmatte an die Dichtungsmasse der Wandabdichtung. Die dazwischen angeordnete Folie sorgt für eine wasserdichte Abdichtung. Steckrahmen 8 und Dichtmatte 9 sind randseitig stoffschlüssig miteinander verbunden, insbesondere verschweißt. Der Wandeinbaukasten 1 selbst ist innenseitig wasserdicht ausgeführt und an seinen Durchlässen für die Anschlussfittinge mit elastomeren Dichtungsmuffen wasserdicht verschlossen. Somit kann von außen etwa eindringende Feuchtigkeit nicht in bzw. hinter die Rohbauwand gelangen und diese durchfeuchten. In den Wandeinbaukasten 1 wird nach dessen Montage von seiner offenen Vorderseite her die Wandeinbauarmatur eingebaut und mit einer Abdeckplatte verschlossen. Eine leichte Neigung der Seitenwände des Wandeinbaukastens 1 sorgt dafür, dass etwa eintretende Feuchtigkeit nach vorne hin ablaufen kann.

[0036] Im Ausführungsbeispiel wurde die Montage des Wandeinbaukastens in eine Leichtbauwand gezeigt. In gleicher Weise kann ein Wandeinbaukasten jedoch auch in eine gemauerte oder betonierte Wand mit entsprechender Ausnehmung zur Aufnahme des Wandeinbaukastens (d.h. im Naßbau) verbaut werden, und ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung mit umfasst.


Ansprüche

1. Wandeinbaukasten zur Unterputzmontage von eine Wandabdichtung durchdringenden Sanitärinstallationen, mit einem Flansch (7) zum feuchtigkeitsdichten Anschluss des Wandeinbaukasten (1) an die Wandabdichtung (15), wobei der Flansch (7) einen Steckrahmen (8) zum Aufstecken auf den Wandeinbaukasten (1) umfasst, wobei der Steckrahmen (7) teleskopartig mit variabler Einstecktiefe auf den Wandeinbaukasten (1) aufsteckbar ist und an dem Steckrahmen (8) eine nach außen weisende Dichtmatte (9) zum Einbau in die Wandabdichtung (15) angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
Wandeinbaukasten (1) und Steckrahmen (7) über eine randseitig um den Wandeinbaukasten (1) umlaufende Nut-Federverbindung (5, 10) mit variabler Einstecktiefe verbindbar sind, wobei die Nut (5) der Nut-Federverbindung (5, 10) von einem umlaufend doppelwandigen Bereich (6) der Seitenwände des Wandeinbaukastens (1) gebildet wird.
 
2. Wandeinbaukasten nach Anspruch 1, bei dem in dem doppelwandigen Bereich (4) zumindest an der äußeren Wandung (4b) der Seitenwände umlaufende Trennrillen (6) zum Ablängen der Außenkante der Nut vorgesehen sind.
 
3. Wandeinbaukasten nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Feder (10) der Nut-Federverbindung (5, 10) eine Einpressdichtung (11) aufweist.
 
4. Wandeinbaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Dichtmatte (9) mindestens eine Folienlage enthält.
 
5. Wandeinbaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Dichtmatte (9) mehrlagig ausgebildet ist.
 
6. Wandeinbaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Dichtmatte (9) mit dem Steckrahmen (8) verschweißt oder umspritzt ist.
 
7. Wandeinbaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einer als Rohbauschutz dienenden, auf den Wandeinbaukasten (1) aufsteckbaren Abdeckung (12).
 
8. Verfahren zur Unterputzmontage von eine Wandabdichtung (15) durchdringenden Sanitärinstallationen, bei dem innerhalb der Wand (14) ein Wandeinbaukasten (1) angebracht, und mittels eines Flansches (7) ein feuchtigkeitsdichter Anschluss des Wandeinbaukastens (1) an die Wandabdichtung (15) erstellt wird, wobei der Flansch (7) einen Steckrahmen (8) umfasst, der teleskopartig mit variabler Einstecktiefe auf den Wandeinbaukasten (1) aufgesteckt wird, und an dem Steckrahmen (8) eine nach außen weisende Dichtmatte (9) angebracht ist, die in die Wandabdichtung (15) eingebaut wird
dadurch gekennzeichnet, dass
Wandeinbaukasten (1) und Steckrahmen (7) über eine randseitig um den Wandeinbaukasten (1) umlaufende Nut-Federverbindung (5, 10) verbunden werden, wobei die Nut (5) der Nut-Federverbindung (5, 10) von einem umlaufend doppelwandigen Bereich (6) der Seitenwände des Wandeinbaukastens (1) gebildet wird.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem eine die Nut (5) begrenzende äußere Seitenwand (4b) des Wandeinbaukastens (1) nach dem Einbau des Wandeinbaukastens (1) auf ein Rohbaumaß der Wand (14) abgelängt wird und bei dem vorzugsweise außerdem nach Anbringen eines Wandbelags (16) auf die Wand (14) eine die Nut (5) begrenzende Innenwand (4a) des Wandeinbaukastens (1) auf ein Fertigmaß des Wandbelags (16) abgelängt wird.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente