[0001] Das äußere Erscheinungsbild eines Bauwerks kann architektonisch gestaltet werden
durch eine nur bereichsweise z. B. im Sockel oder über ein oder mehrere obere Geschosse
seiner äußeren, tragenden Konstruktion vorgesetzte Fassade. Sie ist eine geschlossene
oder offenfugige, mehr oder weniger unabhängig Schale aus Natur- oder Kunststeinmauerwerk,
Platten oder Lamellen unterschiedlichen Materials (Elemente der Fassadenbekleidung).
Bekannt sind zur Sicherung ihrer Standfestigkeit (nach statischen Berechnungen oder
gemeinverbindlichen, zumindest gemeinzugänglichen Vorgaben und Erfahrungen) Maßnahmen
und Mittel zu ihrer Verankerung an der tragenden Konstruktion einerseits und zur Befestigung
ihrer einzelnen Elemente unmittelbar oder über eine Unterkonstruktion andererseits,
womit die Elemente tragfähig von der tragenden Konstruktion gehalten werden.
[0002] Ihr oberes, vor die höher laufende (verputzte) Fassade springendes Ende ist nicht
durch Dachvorsprünge oder andere Bauteile geschützt, sondern wird unmittelbar bewittert.
Bekannt ist, dass deshalb bei fachgerechter Ausführung ein Sims über die Sichtfläche
der Fassade darunter zu schadfreier Wasserableitung übersteht, der oberseitig mit
geringem Gefälle von 1,5 bis 2 % geneigt ist und abgeleitetes Niederschlagswasser
an seiner unteren, über die Sichtfläche der Fassade darunter vorspringenden Kante
oder an einer dort eingeschnittenen Nut abtropfen lässt. Die Ableitung des Niederschlagswassers
vermag nicht gegen dessen Eindringen in die Konstruktion zu sichern.
[0003] Bekannt ist vielmehr, dass Außenbauteile eines Bauwerks durch Bewitterung ihrer vorkragenden
Bauteilflächen so hoch beansprucht werden können, dass sie z. T. bis an ihre Innenflächen
durch kurzzeitig gestautes und eindringendes Niederschlagswasser geschädigt werden,
wenn Abdichtungen oder wie bei früheren Bauwerken deutlich stärkere Neigungen der
bewitterten Oberflächen vorspringender Bauteile und deren dem angemessene konstruktive,
heute zu aufwändige Ausbildung der Fugen stattdessen fehlen.
[0004] Zu architektonischer Gestaltung kann die Fassade in Ihrer Fläche durch weitere, vorspringende
Simse und andere Bauteilformen darüber hinaus plastisch belebt werden, an die selbe
zu erfüllende Anforderungen gestellt sind.
[0005] Für beheizte oder gekühlte Bauwerke ist bekannt, dass sie zur Wahrung eines gewollten
Temperaturunterschiedes zwischen ihrem Inneren und dem Äußeren im allgemeinen an ihrer
Haut, der Außenfläche der Außenbauteile ihrer tragenden Konstruktion gedämmt werden,
bekannt als Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Dabei kann den Schutz der leicht zu schädigenden
Dämmung gegen Witterung (Niederschlag, Sonne, Wind), Einflüsse aus der Atmosphäre
und mechanische Beanspruchung eine vorgesetzte Fassade übernehmen und ihn meist wirksamer
als ein Verputz des WDVS ersetzen. Ebenso ist bekannt, dass die vorgesetzte Fassade
bereits aus ihrer größeren Stärke und ihrem dichteren Material höher gegen Wasserdampf
der durch die Außenbauteile diffundierenden Luft sperrt als ein bloßer Außenverputz.
Die von ihr mitgeführte Feuchtigkeit wird als Kondensat ausgefällt, und zwar durch
die Wirkung höherer und in engen Querschnittsbereichen konzentrierter Dämmung im Bauteil
nahe ihrer Lage und deutlicher als bei einer kontinuierlich über den Querschnitt verteilten
Dämmung.
[0006] Bekannt ist, dass eine hinreichend diffusionsoffene, bis zu einem oberen Witterungsschutz
aus Dachüberständen oder Attikaverwahrungen vorgesetzte Fassade dem weitgehend gewachsen
ist, also kaum langzeitig schädlich durch ausgefälltes Kondensat durchfeuchtet wird,
zumal sie bei günstiger Witterung austrocknen kann. Bekannt ist dagegen, dass an einer
ungeschützt bewitterten Oberfläche, auch wenn sie schwach geneigt ist, nicht schnell
genug ablaufendes Niederschlagswasser aus seiner Oberflächenspannung heraus vorübergehend
gehalten, bzw. gestaut wird und in die Bausubstanz eindringt. Dies ist vielfach an
Schäden, nämlich Ausblühungen und Frostausbrüchen freistehender Mauerwerkswände zu
beobachten, wenn dem nicht angemessen entgegengewirkt wurde. Der bewitterte, obere
Abschluss der eng angefügten Fassade und ihre vorspringenden Simse sind zumindest
zufolge von unvermeidlichen Stoß- und zwingenden, in Ermangelung funktionstauglicher
Lösungen nur dauerelastisch verschlossenen und leicht aufbrechenden Dehnfugen schon
nicht wasserundurchlässig.
[0007] Sie bedürfen deshalb zu ihrem und der Fassade Schutz gegen Bewitterung einer Abdichtung,
die oft nicht oberseitig die gestalterisch vorspringenden Simse verdecken und aus
ihrer Andersartigkeit nicht störend auffallen soll, wie z. B. von direkt bewitterten
Außenfensterbänken aus Metall bekannt ist. Zum Erhalt des optischen Eindrucks muss
unterhalb der Lagerfugen bewitterter, vorspringender Fassadenbauteile, auch seitlich
zu aufgehenden, zurückliegenden, weiteren Fassaden- oder übrigen Bauteilflächen eine
Abdichtungsschicht eingefügt werden, die Wasser nicht weiter eindringen lassen darf.
Sie darf zur Verhinderung stauenden, ausgefällten Kondensats nicht auf der kalten
Seite der Dämmung liegen, sondern muss dahinter angeordnet werden. Sie muss auch zeitweise
Austrocknung fördernd Wasser schnell genug über vordere Entwässerungsöffnungen, besonders
wirksam über horizontale Entwässerungsspalten, ableiten und an einer Abkantung deutlich
vor der Sichtfläche der Fassaden darunter abtropfen lassen. Die schmale Abkantung
liegt immer noch so weit zurückversetzt hinter der vorderen, unteren Kante des vorkragenden
Simses, zudem in seinem Schatten, dass sie nicht beeinträchtigend ins Auge fällt.
[0008] Der obere Abschluss der vorgesetzten Fassade darf nur lose an das WDVS höherer Bauteilflächen
des Bauwerks anstoßen, um es nicht zu verschwächen, verbleibt also undicht und muss
deshalb bis über das Niveau seiner bewitterten Oberfläche im Rahmen der oben beschriebenne
Maßnahmen abgedichtet werden. Für die höherer Beanspruchung durch Feuchte ausgesetzte
Dämmung an und oberhalb eines Simses ist ein praktikabler Schutz durch Verwendung
feuchteunempfindlichen Materials im WDVS bekannt. Durch beides, die Abdichtungsschicht
darunter und das WDVS dahinter, ist er von übrigen Bauteilen getrennt, liegt also
lediglich auf der Fassade auf, so dass seine Lage anderweitig gesichert werden muss.
[0009] Durch die zwar trennende Abdichtungsschicht des oberen Abschlusses dürfen Stoßfugen
zufolge seiner ohnedies erforderlichen, gesonderten Verankerung und Befestigung offen
der Bewitterung ausgesetzt werden, zumal eingedrungenes Niederschlagswasser in der
beschriebenen Weise abgeleitet werden soll, so dass Risse, Fugenausbrüche ua. Schäden
von vornherein vermieden werden.
[0010] Bekannt ist weiter, dass bei weniger diffusionsoffenen, vorgesetzten Fassaden das
Ausfällen von Wasser (Kondensat) aus der durch die Dämmwirkung erzwungenen Herabsetzung
der temperaturabhängigen Sättigungsgrenze für Feuchtigkeit in der durch die äußeren
Bauteile diffundierenden Luft unschädlich gehalten werden kann. Dazu geschaffene Zwischenraumes
zwischen gedämmtem Bauwerk und dem entsprechend hinterlüfteter (vorgehängter) Fassade
werden gelüftet, und zwar durch bemessene, über die Sichtfläche der Fassade strömungswirksam
verteilte, horizontale Lüftungsöffnungen, bzw. besonders wirksam über Lüftungsspalten
unterhalb der Abdichtungsschicht. Vorspringende Einbauteile in der Fassade werden
neben den Simsen in die Lüftung einbezogen.
[0011] Durch den Lüftungsraum ist der obere Abschluss auf der hinterlüfteten Fassade in
eher stärkerem Maß als auf einer eng angefügten Fassade von der übrigen Bausubstanz
gelöst. Seine Lage kann dem angemessen durch geklebte oder vermörtelte Verankerungen
der oben beschriebenen Abdichtungsschichten an der tragenden Konstruktion und vorzugsweise
durch seine geschraubte, statt gesteckter Befestigungen gesichert werden.
[0012] In die Fläche eingebundene Simse werden vorwiegend an anderen Fassadenmerkmalen wie
Fensteröffnungen orientiert. Sie lassen sich deshalb mit Abschlüssen von Brandabschnitten
bei dem entsprechend ausgewählter Eignung verfügbaren Materials in Übereinstimmung
bringen, für die bei hinterlüfteten Fassaden sonst z. B. der Ersatz brennbarer Dämmung
durch brandschutztechnische Riegel bekannt sind. Die unterschiedlichen Funktionen
eines Bewitterungsschutzes äußerer Simse und brandschutztechnischer Trennungen (Brandschutzschott)
innerer Lüftungsräume sind deshalb kostensenkend gemeinsam erfüllbar, wenn eine ohnedies
erforderliche Abdichtungsschicht zusätzlich dazu geeignet ausgewählt wird.
[0013] Aus vielfältiger Anwendung zu schützender Verwahrung gegen mechanische Beanspruchung
oder zu wasserableitender Abdichtung auf bewitterten Bauteiloberflächen sind übliche
handwerkliche und industrielle Verfahren zu Kantungen von Blechen bekannt, mit denen
sie sich funktionstauglich zu Abdichtungsschichten den Abmessungen eines beliebig
geplanten Querschnitts anpassen lassen. In ebender Weise sind sie unter oberen Abschüssen
und unter Simsen einsetzbar. Ebenso lassen sich aus geeignet ausgewählten, zug- und
druckfesten Kunststoffen o. a. Material vorgefertigte Abdichtungsschichten einfügen,
auch einfach zu verlegende und dicht zu verbindende Folien, die durch zusätzliche
Maßnahmen für eine Sicherung der Lage durch die Abdichtungsschicht über Befestigung
der oberen Abschlüsse und Verankerung an der tragenden Konstruktion ergänzt werden.
Starre Abdichtungsschichten (aus Blech, zug- und druckfester Kunststoff o. a.) müssen
nach Berechnung ihrer Dehnungen unter Temperatureinwirkung entsprechend unterteilt
werden. Für die Abdichtung ihrer Stöße sind handelsübliche oder handwerklich gefertigte
Dehnmanschetten bekannt, die sich ohne Behinderung in dem oberen Entwässerungsspalt
zum Abfluss von Wasser und in dem unteren Lüftungsspalt für den Lüftungsraum unterbringen
lassen.
[0014] Ebenfalls bekannt sind normierte und durch Zulassungen und Prüfzeugnisse neutraler
Institutionen zertifizierte Verankerungen und Befestigungen der eng angefügten oder
hinterlüfteten Fassaden, die in den Handel gebracht und verwandt werden dürfen, jedoch
keine Abdichtungsfunktionen übernehmen. Zur Abdichtung sind nach Erfahrung in handwerklicher
Übung und nach einschlägigen Regeln die oben beschriebenen, gekanteten Bleche, geformten
Kunststoffe, ergänzten Folien u. a. bekannt, ohne zu Verankerungen und Befestigungen
der Fassade ertüchtigt zu sein. Sie werden zudem nicht zur Wahrung von Sichtoberflächen
unter oberen Abschlüssen und Simsen eingefügt, sondern darauf, weshalb unter Inkaufnahme
von dem entsprechenden Schäden weitgehend auf eine Abdichtung verzichtet wird.
[0015] Nicht bekannt sind Verankerung und Befestigung durch Abdichtungen, die zur Wahrung
einheitlicher Gestaltung verdeckt unter den Oberflächen zu schützender, oberer Abschlüsse
und Simse liegen und sie dadurch zwangsläufig von der übrigen Bausubstanz lösen. Nicht
bekannt ist zudem die gleichzeitig erforderliche Ableitung über exponiert und bewittert
bleibende Bausubstanz darüber unmittelbar eingedrungenen Niederschlagswassers über
Entwässerungsspalten und die Trockenhaltung eines Lüftungsraum der Fassade über Lüftungsspalten.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass unterhalb des oberen Abschlusses
eine Abdichtungsschicht aus Blech, Formteilen aus Kunststoff oder anderen geeigneten
Materialien mit leichtem Gefälle von zumindest 2 % eingefügt, die in einer Abkantung
unter dem vorspringenden Sims zu sicherem Abtropfen des Wassers weit genug vor der
Sichtfläche der Fassade endet. Zur Lagesicherung wird sie über die hintere Aufkantung,
die zu hinreichender Sicherheit gegen Durchfeuchtung oberhalb der bewitterten, äußeren,
vorspringenden Fläche endet, im kantennahen unteren Bereich (entlang der Kantung)
zug- und scherfest an der tragenden Konstruktion verankert. Von dort durchtrennt sie
den gesamten Fassadenquerschnitt bis zur Abkantung vor der Sichtfläche der Fassade
Sie liegt über ein durchgehendes, unteres, elastisches Auflager aus Kunststoff mit
Schutz- und Gleitschicht und geeigneter Klebung auf der eng angefügten Fassade unterhalb
auf. Möglich sind auch Mörtellager. Die Klebung unter und über den Auflagern nimmt
keine Zugkräfte auf, allenfalls geringe Scherkräfte aus Temperaturdehnungen, die sich
jedoch untereinander nur gering unterscheiden, da sie für alle verbundenen Materialien
gleichsinnig, ledig in unterschiedlichem Aufmaß wirksam werden.
Der obere Abschluss wird erfindungsgemäß in gleicher Weise wie für die Abdichtungsschicht
beschrieben, jedoch punktförmig oder auf begrenzte Länge auf ihr gelagert, so dass
dazwischen für die Abführung eingedrungenen, auf der Abdichtungsschicht gesammelten
Niederschlagswassers ein oberer Entwässerungsspalt verbleibt. Die oberen, elastischen
Auflager auf der Abdichtungsschicht werden erfindungsgemäß ebenfalls bis zu ihrer
Abkantung verlängert und der vorspringenden Sims mit oberem Abschluss an seiner Unterseite
durch sie hindurch über Befestigungen an ihr gehalten. Dadurch ist der obere Abschluss
durch die Abdichtungsschicht in seiner Lage gesichert, nämlich über seine Befestigungen
mit der an der tragenden Konstruktion verankerten Abdichtungsschicht.
[0016] Bei hinterlüfteten Fassaden bleibt erfindungsgemäß die oben beschriebene durchgehende
Lagerung der Abdichtungsschicht auf der Fassade unterhalb zur Wahrung eines Lüftungsspalts
für ihren Lüftungsraum bis auf untere, elastische Auflager wie für die oberen beschrieben
offen, und zwar zu direkter Abtragung der gering beanspruchenden Lasten aus dem oberem
Abschluss und Sims gleichwohl unmittelbar unterhalb den oberen für den Entwässerungsspalt.
Damit wird erfindungsgemäß unterhalb der Abdichtungsschicht zwischen den unteren,
elastischen Auflagern ein Lüftungspalt nach bemessenem Erfordernis für den Luftraum
zwischen Fassade und gedämmtem Bauwerk geschaffen, der in tauglichem Abstand hinter
der Abkantung geschützt ist und der bei zu großem Spalt gegen Eindringen von Kleintieren,
insbesondere von Insekten durch ein Lüftungsgitter geschützt wird, das an denselben
Befestigungselementen verankert wird, mit denen bereits der obere Abschluss an der
Abdichtungsschicht befestigt wurde.
[0017] Angesichts der beschriebenen, völligen Loslösung des oberen Abschlusses von der übrigen
Substanz werden seine Befestigungen mit der Abdichtungsschicht nicht gesteckt, sondern
in handelsüblichen Dübeln passgenauer Eingebohrung verschraubt Abdichtungsfolien,
die sich einfach verlegen und miteinander dicht verbinden lassen, jedoch keine hinreichende
Zugfestigung zur Lagesicherung aufweisen, werden innerhalb der Stärke der oberen,
elastischen Auflager durch zusätzliche, tragfähige, flache oder runde, bzw. beliebig
geformte Anker an den Verankerungs- und Befestigungsstellen verstärkt, die bei entsprechender
elastischer Umhüllung die oberen, elastischen Auflager ersetzen, bzw. entbehrlich
werden lassen. Die dazu bemessenen Zuganker eigenen sich zusätzlich zur Aufnahme von
Kippmomenten aus der Auskragung des Simses, sind erfindungsgemäß deshalb auch für
starre Abdichtungsmaterialien geeignet.
Dem entsprechend werden Folien an den Tropfkanten außerhalb der Fassade durch aufgeklebte,
aufgenietete oder angeschraubte winkelförmige Blechverstärkungen ergänzt, die zusammen
mit den Zugankern am oberen Abschluss befestigt werden. Um eine Durchhängen über Lüftungsspalten
zu verhindern, werden sie im Bereich der Fassade, also zwischen ihrer Sichtfläche
und dem Lüftungsraum durch ein unterhalb eingelegtes Blech verstärkt.
[0018] Neben der oben beschriebenen, eher handwerklichen Anwendung der Abdichtungsschichten
lassen sie sich auch erfindungsgemäß in besonderer Form für große Vorhaben oder allgemein
industriell oder serienmäßig zu örtlicher Anpassung in gängigen, handhabbaren Abmessungen
vorfertigen. Dazu sind den Abdichtungsschichten aus hinreichend druck- und zugfestem
Material vorwiegend aus Kunststoffen, erforderlichenfalls auch mit verstärkenden Zugankern
(vorwiegend aus Stahl) zu erhöhter Aufnahme von Zug- und Biegezug in Abständen von
etwa 15 bis 30 cm die beschriebenen, unteren und oberen Auflager beliebigen Querschnitts
wahlweise mit angehefteten Auflagen (z. B. Mossgummistreifen) zu elastischer Druckverteilung
bereist angeformt.
Zwischen unterem und oberen Auflager ist die Fläche der Abdichtungsschicht im Gefälle
eingeformt, so dass die unteren Auflagern an der dem Lüftungsraum der Fassade oder
der Dämmung zugewandten Seite ihre sich aus dem Gefälle ergebende höchste Stärke aufweisen,
die zur Sichtfläche der Fassade hin ausläuft, die oberen Auflager dort in ihrer größten
Stärke vor den Sims vorkragen und an ihm in der beschriebenen Weise befestigt werden
und ihre Stärke zum Lüftungsraum oder zur Dämmung hin ausläuft. Sie werden deshalb
ohne zusätzlichen Angleich der Gefällehöhe auf den horizontalen Querschnitt der Fassade
aufgelegt und der Sims und der oberen Abschluss auf ihnen darüber.
[0019] Teil der erfindungsgemäßen Lösung ist damit die gewahrte Zugänglichkeit der Befestigung
zu Inspektionen und zu vereinfachter Wartung. Leichte Erreichbarkeit trifft ebenso
bei einen Ersatz möglicherweise später beschädigter oder durch Bewitterung aufgebrauchter
Simse, deren zugänglich bleibende Befestigungen nach Bedarf zu lösen sind.
[0020] Soll ein durchgehender Lüftungsraum aus konstruktiven oder anderen Gründen wie zufolge
bewitterter Einbauteile, unterhalb von Fassadenöffnungen o. a. unter einem Sims in
der Sichtfläche einer hinterlüfteten Fassade gesperrt werden, wird dies erfindungsgemäß
wie für den oberen Abschluss bewirkt, bei brandschutztechnischen Schotts mit handelsüblichen
Materialien dazu ausgewählter Eignung. Bei begrenzter Länge bewitterter Einbauteile
wie Außenfensterbänken wird die hintere Aufkantung der Abdichtungsschicht auch an
ihren beiden seitlichen Enden den Gegebenheiten örtlich angepasst und in einer senkrechten
Elementfuge bis an die Sichtfläche der Fassade aufgekantet, so dass aufgefangenes
Niederschlagswasser nicht seitlich in den Lüftungsraum dringen kann. Er wird an einen
darüber angeordneten Blendrahmen von Fenstern, Fenstertüren oder anderen Einbauteilen
angeformt und dicht daran verbunden oder hinter ihr unteres Rahmenteil zu sicherem
Auffangen und Abführen von Niederschlagswasser eingefügt, gegebenenfalls auch der
obere Rand der Aufkantung durch eine dem Rahmenteil angeformte Verwahrung geschützt.
Im Übrigen wird über einen Sims in der Sichtfläche der Fassade eingedrungenes Niederschlagswasser
erfindungsgemäß auf der darunter eingefügten Abdichtungsschicht wie für den oberen
Abschluss über den Entwässerungsspalt zwischen seinen oberen elastischen Auflagern
abgeleitet, jedoch unmittelbar hinter dem Sims aufgekantet, soweit die Sperrung des
Lüftungsraumes nicht erforderlich ist. Die geringfügige Verengung aus der beschriebenen
Aufkantung ist bei konstruktiver Festlegung des Querschnitts des Lüftungsraumes zu
berücksichtigen. Da sich die Standsicherheit der Fassade aus ihren statisch nachgewiesenen
Verankerungen herleitet, bedarf es keiner Lagesicherung. Gleichwohl darf die aufgekantete
Abdichtungsschicht alternativ mit anderen Elementen der Fassaden verbunden werden,
die sich oberhalb an den Sims anschließen.
[0021] Obere Gefälleausbildungen des oberen Abschlusses und seines Simses zum Ablaufen von
Niederschlagswasser aus direkter Bewitterung können nach handwerklicher Übung durch
geneigte Verlegung sichergestellt werden. Damit passen sie sich der gleichstarken
Neigung der Abdichtungsschicht darunter an, ohne dass es konischer Angleichungen untereinander
bedarf. Die daraus resultierenden Verkantungen sind so gering, dass eine Abweichung
der Vorderseite der im allgemeinen rechtwinklig ausgebildeten Elemente aus der Vertikalen
nicht hinreichend, erst recht nicht störend wahrgenommen wird. Toleranzen werden über
die unteren und oberen elastischen Auflager ausgeglichen.
Aus Erfahrung ist die punktförmige, obere und untere elastische Lagerung sonst nicht
zwängend eingebundener, bzw. von der übrigen Bausubstanz gelöster Bauteile wie z.
B. bei dünnen, bruchgefährdeten Fensterbänken zu ihrer Schadloshaltung sinnvoll gesichert.
Die elastischen Auflager können der Charakteristik des Materials des oberen Abschlusses
oder Simse und der unteren Fassade in angemessen Abständen nach statischer Berechnung
oder nach handwerklicher Erfahrung weit auseinander liegen.
[0022] Abdichtungsschichten dürfen erfindungsgemäß nach Dämmung der Außenfläche der tragenden
Konstruktion und nach Ausführung der Fassade bis auf die Höhe des oberen Abschlusses
montiert werden, da sich die Dämmung für ihre Verankerung vom gleichen Arbeitsniveau,
bzw. -gerüst aus passgenau auf richtige Höhe ausschneiden lässt. Erfindungsgemäß darf
selbst der Außenverputz des WDVS oberhalb vorab ausgeführt sein, da eine optische
Beeinträchtigung durch den zum Einfügen ausgeschnittenen Dämmstreifen von dem anschließend
davor zu versetzenden, oberen Abschluss und den Sockel darüber, sowie den dauerelastischen
Verschlüssen zur Sicherung der Stoßfuge verdeckt wird. Damit ist der Verputz an seinem
unteren Ende zusätzlich zu einem handelsüblichen Abschlussprofil gefestigt, sofern
es bei den Arbeiten zum Öffnen des WDVS beschädigt wurde.
Durch die nachträgliche Montage kann die Abdichtungsschicht auf örtliche Toleranzen
ausgerichtet, ohne Behinderung über ihre hintere Aufkantung an der tragenden Konstruktion
sicher verankert und ihre Auflagerung auf der Fassade durch Einlegen der unteren elastischen
Auflager passgenau vorbereitet werden. Anschließend wird Dämmung in den ausgeschnittenen
Bereichen wieder dicht eingefügt, der obere Abschluss auf den oberen elastischen Auflagern
positioniert und frei zugänglich hinter der Abkantung (Tropfkante) lagesicher an der
Abdichtungsschicht befestigt.
Übrige Detailausbildungen wie z. B. der Anschluss des Außenverputzes des WDVS oberhalb
des obersten Simses, dazu übliche dauerelastische Verschlüsse entlang ihrer Kante,
Stoßfugenverfüllung unterliegen üblicher handwerklicher Ausführung außerhalb der erfindungsgemäßen
Abdichtung, Verankerung und Befestigung.
Zeichnungen
[0023] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind beispielhaft in den nachfolgenden Zeichnungen
schematisch an einer hinterlüftet vorgesetzten Steinfassade dargestellt, nämlich in
- Fig. 1
- Senkrechter Schnitt quer durch einen oberen Teil einer hinterlüfteten Fassade mit
oberem Abschluss und Sims
- Fig. 2
- Senkrechter Schnitt quer durch einen mittleren Teil einer hinterlüfteten Fassade mit
Sims
- Fig. 3
- Senkrechter Schnitt quer durch einen oberen Teil einer hinterlüfteten Fassade einer
Abdichtungsschicht aus Folie unter ihrem oberen Abschluss mit seiner Befestigung über
Zuganker
- Fig. 4
- Senkrechter Schnitt quer durch einen hinteren Teil einer hinterlüfteten Fassade mit
einer Abdichtungsschicht aus Folie und Verankerung an der tragenden Konstruktion über
Zuganker
- Fig. 5
- Senkrechter Schnitt längs durch einen Sims eines oberen Abschlusses einer hinterlüfteten
Fassade hinter der Abkantung (Tropfkante) seiner Abdichtungsschicht
- Fig. 6
- Senkrechter Schnitt längs durch einen Sims eines oberen Abschlusses einer hinterlüfteten
Fassade vor der Abkantung (Tropfkante) seiner Abdichtungsschicht
- Figur 1
- lässt in einem Querschnitt die Lage der schwach nach außen geneigten Abdichtungsschicht
11 durch eine hinterlüftete Fassade 25 hindurch in Höhe ihres oberen Abschluss 8 mit
vorkragendem Sims 9 von der vorderen Befestigung 14 zur Lagesicherung des oberen Abschlusses
11 bis zu ihrer hinteren Aufkantung 12 erkennen, mit der sie an der Außenfläche der
tragenden Konstruktion 1 über Verankerungen 13 gehalten ist. Oberhalb des oberen Abschlusses
11 sind Verputz 4 und Dämmung 2 des Wärmedämmsystem um die Stärke der hinterlüfteten
Fassade 25 zurückversetzt, so dass der obere Abschluss 8 unmittelbar daran stößt und
die Fuge 6 unterhalb eines Sockels 5 und dem Außenverputz 4 darüber dauerelastisch
verschlossen ist. Unter- und oberhalb der Abdichtungsschicht 11 sind die elastischen
Auflager 21 und 22 und im Dübel 15 die Befestigung 14 mit Lüftungsgitter 20 dargestellt.
Die elastischen Auflager begrenzen den unteren Lüftungssalt 23 und den oberen Entwässerungsspalt
24. Erkennbar wird, dass unmittelbar um den Sims 9 ablaufendes Niederschlagswasser
am Eintritt in den Entwässerungsspalt 24 durch die eingeschnittene Nut 10 gehindert
wird.
- Figur 2
- lässt in einem Querschnitt die Lage der schwach nach außen geneigten Abdichtungsschicht
11 durch eine hinterlüftete Fassade 25 hindurch in Höhe eines mittleren, vor die obere
und untere Fassadensichtfläche vorkragenden Simses 9 von ihrer vorderen Abkantung
16 mit einer vorderen Befestigung 14, soweit sie zur Lagesicherung der anderweitig
stabilisierten Fassade 25 erforderlich ist, bis zu ihrer Aufkantung unmittelbar hinter
dem Sims 9 erkennen. Der Lüftungsraum 3 der Fassade 25 und die Dämmung 2 bleiben bis
zur der tragenden Konstruktion 1 unberührt. Unter- und oberhalb der Abdichtungsschicht
11 sind die elastischen Auflager 21 und 22, die den unteren Lüftungsspalt und den
oberen Entwässerungsspalt begrenzen, und die Befestigung 14 mit Lüftungsgitter 20
vor dem Lüftungsspalt 23 dargestellt. Erkennbar wird, dass unmittelbar um den Sims
9 ablaufendes Niederschlagswasser am Eintritt in den Entwässerungsspalt 24 durch die
eingeschnittene Nut 10 gehindert wird.
- Figur 3
- lässt in einem Querschnitt die Lage der schwach nach außen geneigten Abdichtungsschicht
17 durch den vorderen Teil einer hinterlüfteten Fassade 25 in Höhe ihres oberen Abschluss
8 mit vorkragendem Sims 9 von der vorderen Befestigung 14 über Zuganker 18 in den
oberen, elastischen Auflagern 22 oberhalb der Abdichtungsschicht 11 zur Lagesicherung
des oberen Abschlusses 11 bis zu angrenzenden Dämmung 2 erkennen. Oberhalb des oberen
Abschlusses 11 sind Verputz 4 und Dämmung 2 des Wärmedämmsystem um die Stärke der
hinterlüfteten Fassade 25 zurückversetzt, so dass der obere Abschluss 8 unmittelbar
daran stößt und die Fuge 6 unterhalb eines Sockels 5 und dem Außenverputz 4 darüber
dauerelastisch verschlossen ist. Unter- und oberhalb der Abdichtungsschicht 11 sind
die elastischen Auflager 21 und 22 und im Dübel 15 die Befestigung 14 mit Lüftungsgitter
20 dargestellt, mit der der obere Abschluss 8 über Zuganker 18 auf der Folienabdichtungsschicht
17 gehalten ist. Erkennbar wird, dass die Zuganker dem Verlauf der Folienabdichtungsschicht
17 in Höhe der oberen elastischen Auflager 22 folgen. Ebenso ist der Winkel hinter
der vorderen Abkantung dargestellt, die dadurch zum Abtropfen von ausfließendem Niederschlagswasser
über den Entwässerungsspalt 24 vor der Sichtfläche 26 der Fassade 25 in Form gehalten
wird. Die elastischen Auflager 21 und 22 begrenzen den unteren Lüftungssalt 23 und
den oberen Entwässerungsspalt 24. Erkennbar wird, dass unmittelbar um den Sims 9 ablaufendes
Niederschlagswasser am Eintritt in den Entwässerungsspalt 24 durch die eingeschnittene
Nut 10 gehindert wird.
- Figur 4
- lässt in einem Querschnitt die Lage der schwach geneigten Folienabdichtungsschicht
17 durch einen Teil der angrenzenden Dämmung 2, ihre hintere Aufkantung 12 bis oberhalb
der bewitterten Oberfläche des Simses 9 und oberhalb zur Zugaufnahme eingelegte Zuganker
18 erkennen, mit deren hinterem Ende sie an der Außenfläche der tragenden Konstruktion
1 über gebogene Verankerungen 13 in Dübeln 15 gehalten wird.
- Figur 5
- zeigt in einem Längsschnitt hinter der Abkantung die Lage der Abdichtungsschicht 11
zwischen oberem Entwässerungsspalt 24 und unterem Lüftungsspalt 23 zwischen den sie
begrenzenden oberen und unteren elastischen Auflagern 21 und 22, die auch bei enger
Nachbarschaft in einem Stück ausgeführt werden können, und die Befestigung 14 zur
Lagesicherung der Elemente 27 des oberen Abschlusses 8 mit dem Stoß 28 dazwischen,
unter dem die Abdichtungsschicht 11 geschlossen durchläuft, um durchgetretenes Niederschlagswasser
aufzufangen und abzuleiten. Oberhalb der Elemente 27 sind der Fassadenverputz 4, der
Sockel 5 und die dauerelastischen Verschlüsse zu erkennen, unterhalb die Sichtfläche
der Fassade 26.
- Figur 6
- zeigt in einem Längsschnitt vor der Abkantung 16 die Lage des oberen Entwässerungsspalts
24 oberhalb der Abdichtungsschicht 11, bzw. deren Abkantung 16, das ihn begrenzende,
obere, elastische Auflager 22 und die Befestigung 14 zur Lagesicherung der Elemente
27 des oberen Abschlusses 8 und den Stoß 28 dazwischen. Oberhalb der Elemente 27 sind
der Fassadenverputz 4, der Sockel 5 und die dauerelastischen Verschlüsse zu erkennen,
unterhalb die Sichtfläche der Fassade 26.
Anwendung
[0024] Die eng an eine tragende, rohe Konstruktion 1 eines Bauwerks oder an ihre äußere
Dämmung 2 nach ihrer Fertigstellung angefügte oder auf Abstand vorgesetzte Fassade
25 wird zunächst bis zur Unterkante eines vorspringenden Simses 9 ausgeführt. Unter
ihm wird die Abdichtungsschicht 11 je nach geplanten, weiteren Funktionen des Bauteils
(zu brandschutztechnischen Trennungen, erhöhter Lüftung des Luftraumes 3 darunter
o. a.) z. B. aus gekanteten Blechen, geformten Kunststoffen oder zu erforderlicher
Zugfestigkeit durch Zuganker 18 und zur Formgebung der Abkantung 16 durch winkelförmige
Verstärkungen ertüchtigte Folienabdichtungsschichten 17 nach Planung entweder nur
unmittelbar hinter dem Sims 9 aufgekantet oder über den ganzen Querschnitt der Fassade
25 bis hinter die vorhandene Dämmung 2 an der rohen Außenfläche der tragenden Konstruktion
1 eingefügt. Für erforderliche Lüftungsspalten 23 eines vorhandenen Lüftungsraumes
3 der hinterlüfteten Fassade 25 wird sie punktförmig über den Lüftungsspalt begrenzende,
(durch beidseitge, flächige Klebung oder punktförmige Arretierung) unverschiebliche,
untere, elastische Auflager 21 auf der bis dahin fertigen, unteren Fassade 25 aufgelagert.
Ihr Abstand wird nach den Materialkennwerten der sie überspannenden Elemente 27 ermittelt.
Ist die Fassade 25 nicht hinterlüftet, wird die Abdichtungsschicht 11 durchgehend
auf elastischen Schichten oder über Schutz- und Gleitschichten auf einem Mörtelbett
über der unteren Fassade 25 aufgelegt.
[0025] Für das Einfügen der Abdichtungsschicht 11 oder 17 wird die bereits vorhandene Dämmung
2 an der tragenden Konstruktion 1 passgenau vom Arbeitsgerüst aus ausgeschnitten.
Nach Verlegen der für den Querschnitt der Fassade 25 vorgerichteten, durch Zuganker
18 verstärkten Folienabdichtungsschicht 17 oder der vorwiegend aus gekanteten Blechen
selbst zugfesten Abdichtungsschicht 11 in schwachem Gefälle nach außen wird sie an
ihren Dehnungsstößen durch handelsübliche Manschetten verbunden. Die geringfügig stärkeren
Manschetten als die Abdichtungsschichten 11 oder 17 lassen sich im Bereich von Entwässerungsspalten
24 und möglichen Lüftungsspalten 23 anordnen. Dübel 15 werden in Bohrlöcher der tragenden
Konstruktion 1 vermörtelt oder eingeklebt und Verankerungen 13 zu einem zug- und schubfesten
Verbund der Abdichtungsschicht 11 mit der tragenden Konstruktion 1 durch die hintere
Abdichtungsaufkantung 12 eingeschraubt. Damit ist die Abdichtungsschicht 11 oder 17
entweder selbst oder durch auf ihr liegende Zuganker 18 befähigt, die nur lose Lage
des oberen Abschlusses 8 und eines Simses 9 zu sichern.
[0026] Erforderliche Lüftungsgitter 20 werden zum Schutz gegen Eindringen von Kleintieren
über die Befestigungen 14 vor größeren Lüftungsspalten 23 gehalten.
[0027] Zum Abfluss in die Fassade 25 oberhalb der Abdichtungsschicht 11 oder 17 eingedrungenen
Niederschlagswassers wird der Sims 9 darüber auf obere, elastische Auflager 22 wie
für die unteren, elastischen Auflager 21 beschrieben gelagert. Der Abstand der oberen,
elastischen Auflager 22 bemisst sich wie der der unteren, zu vorteilhafter Lastabtragung
genau darunter angeordneten Auflager 21 an den Qualitätsmerkmalen der Elemente 27.
Die oberen, elastischen Auflager 22 begrenzen den Entwässerungsspalt 24, aus dem Wasser
über die Abkantung 16, die den Lüftungsspalt 23 schützt, schadfrei vor der Sichtfläche
26 abtropft.
[0028] Dem entsprechend wird die Fassade 25 danach bis zum nächsten Sims 9 weiter ausgeführt,
für den in selber Weise verfahren wird. Unter dem oberen Abschluss 8 wird die Abdichtungsschicht
11 oder 17 wie für die über den gesamten Querschnitt der Fassade 25 oben beschriebene
ausgeführt. Nach dessen Verlegen wird nach Erfordernis zum Kaschieren möglicher, begrenzter,
optischer Beeinträchtigungen des bereits vorher fertiggestellten Verputzes 4 des WDVS
der Fassade darüber ein Sockel 5 von der Art der Fassade 25 verlegt und die Fugen
untereinander nach handwerklicher Übung durch dauerelastische Verschlüsse 6 gesichert.
Sie sind weder dicht, noch müssen sie es sein, da begrenzt eindringendes Wasser aus
Bewitterung durch die Abdichtungsschichten 11 oder 17 aufgefangen und über die Entwässerungsspalten
24 abgeleitet wird. Ist an die Außenfläche der tragenden Konstruktion 1 keine Dämmung
2 angefügt, hinter der die Aufkantung 12 gegen Eindringen von Wasser geschützt ist,
wird sie an ihrem oberen Rand (z. B. durch Verblechungen) verwahrt und zur Kaschierung
ein Sockel über Halterungen davor gesetzt, soweit eine optisch dem Verputz 4 des WDVS
darüber farblich angepasste Verwahrung nicht die ganze Aufkantung 12 überdeckt.
[0029] In selber Weise werden die Längen vorgefertigter Abdichtungsschichten 11 auf die
örtlichen Erfordernisse zu angeklebten, geklemmten oder plastisch angespachtelten,
auch armierten Stoßüberdeckungen gleichen oder aus abdichtenden Gewerken bekannten
Materials je nach Dehnungskoeffizienten der Materialien mit Schlaufen zum Längenausgleich
einschließlich ihrer hinteren Auf- 12 und vorderen Abkantungen 16 örtlich zugeschnitten.
Durch die zwischen den angeformten, unteren und oberen Auflagern 21, 22 bereits im
Gefälle entwässernde Abdichtungsschicht 11 wird zusätzlicher Höhenausgleich entbehrlich,
ebenso für das Auflegen des Simses 9 oder des oberen Abschlusses 8 darüber. An dem
in seiner aus dem Gefälle resultierenden, größten Stärke vor den Sims 9 vorkragenden,
oberen Auflager 22 wird der Sims 9, bzw. der obere Abschluss 8 durch die Befestigungen
14 in seiner Lage gesichert.
[0030] Unter oberen Abschlüssen 8 oder Simsen 9 begrenzter Länge wie Außenfensterbänken
werden die hinteren Aufkantungen 12 seitlich durch vertikale Fugen 28 ihrer Elemente
27 hindurch bis an die Sichtfläche 26 der Fassade 25 nach örtlichen Erfordernissen
abgekantet, bzw. verlängert, so dass ein seitliches Eindringen aufgefangenen Niederschlagswassers
in die übrige Substanz verhindert ist. Seine senkrechte Aufkantung. (12) liegt an
der Fassade (25) im Lüftungsraum (3) darüber über dünne Abstandshalter (30) an und
wird wahlweise an der Fassade (25) darüber oder im Lüftungsraum (3) durch senkrecht
eingelegte oder eingeklebte Streifen (31) gehalten, neben denen ein durchgehender
Lüftungsraum (3) hinreichend breit verbleibt.
[0031] Die Vorgehensweise zur Abdichtung, Entwässerung und zur Lagesicherung dadurch von
übriger Bausubstanz getrennter Bauteile ist für alle eng angefügt oder hinterlüftet
vorgesetzten Fassaden unterschiedlichen Materials gleich, da sich an der grundsätzlichen
erfindungsgemäßen Konzeption nichts ändert, auch für ungedämmte wie gedämmte, zusätzlich
zu lüftende Fassaden nicht. Die dazu erforderlichen Materialien und ihre Bearbeitung
sind aus anderen, tagtäglichen handwerklichen Anwendungen bekannt und gemeinverbindlich
geregelt. Neu ist ihre erfindungsgemäße Konzeption zu weitergehenden Funktionieren,
die bis dahin unbeachtet blieben oder unzureichend mit der Folge von Schäden konzipiert
wurden.
[0032] Die erfindungsgemäße Lösung wahrt die optische Erscheinung von gestalterisch gewollten
Oberflächen von oberen Abschlüssen 8 und Simsen 9 in der Art der vorgesetzten Fassade
25, sichert ihre dadurch von übriger Substanz losgelöste Lage, leitet Niederschlagswasser
zum Schutz der Substanz darunter ab, das insbesondere durch seine dadurch darüber
nicht abgedichteten Stöße 7 und 27 eindringt, und lässt es optisch kaum wahrnehmbar
über Abkantungen 16 unterhalb des Simses 9 schadfrei abtropfen. Gleichzeitig werden
durch die Abkantungen 16 zur Trockenhaltung von Lüftungsräumen 3 hinterlüfteter Fassaden
25 erforderliche Lüftungsspalten 23 geschützt.
Bezugszeichenliste
[0033]
- (19
- Tragende Konstruktion
- (2)
- Dämmung
- (3)
- Lüftungsraum
- (4)
- Verputz
- (5)
- Sockel
- (6)
- dauerelastischer Verschluss
- (7)
- Stoß / Fuge Abschluss an WDVS
- (8)
- oberer Abschluss
- (9)
- Simsvorsprung
- (10)
- Eingeschnittene Nut
- (11)
- Abdichtungsschicht
- (12)
- Aufkantung
- (13)
- Verankerung
- (14)
- Befestigung
- (15)
- Dübel
- (16)
- Abkantung
- (17)
- Folienabdichtungsschicht
- (18)
- Zuganker
- (19)
- Winkelförmige Verstärkung zur Abkantung
- (20)
- Lüftungsgitter
- (21)
- unters, elastisches Auflager
- (22)
- oberes, elastisches Auflager
- (23)
- Lüftungsspalt
- (24)
- Entwässerungsspalt
- (25)
- Fassade
- (26)
- Sichtfläche der Fassade
- (27)
- Fassadenelement
- (28)
- Elementstoß
- (29)
- Abdichtungsschicht am Sims in Fläche
- (30)
- Abstandshalter
- (31)
- Klemmstreifen
1. Abdichtungsschichten (11), dadurch gekennzeichnet, dass sie unmittelbar unter und hinter den bewitterten, oberen Abschlüssen (8) und Simsen
(9) von eng angefügten oder hinterlüfteten Fassaden (25) in schwachem Gefälle eingefügt
werden, um die Bausubstanz darunter über den gesamten Querschnitt von ihrer hinteren
Aufkantung (12) an der tragenden Konstruktion (1) über eine mögliche Dämmung (2) und
einen möglichen Lüftungsraum (3) bis vor die Elemente (27) der Fassade (25) gegen
Durchfeuchtung schützen, und die durch ihre Einfügung von übriger losgelöste Bausubstanz
(8, 9) darüber durch Befestigungen (14) an ihnen und über Verankerungen (13) ihrer
hinteren Aufkantung (12) mit der durch sie geschützten, tragenden Konstruktion (1)
zug- und scherfest in ihrer Lage sichern.
2. Abdichtungsschichten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zu tragfähiger Verankerung (13) und Befestigung (14) durch Zuganker (18) ertüchtigt
werden.
3. Abdichtungsschichten nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie die Abkantung (16) vor der Sichtfläche (26) der Fassade (25) durch winkelförmige
Verstärkungen in Form halten.
4. Abdichtungsschichten nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie Entwässerungsspalten (24) zwischen punkt- oder streifenförmig unter oberen Abschlüssen
(8) oder Simsen (9) bis zur Abkantung (16) eingelegten, oberen, elastisch Last verteilenden
Auflagern (22) nach unten abschließen und unter ungeschützt darüber verbleibender
Bausubstanz (8 und 9) aufgefangenes Niederschlagswasser durch hintere Aufkantungen
(12) gegen Eindringen in die Bausubstanz hindern und in schwachem Gefälle nach außen
ableiten.
5. Abdichtungsschichten nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie im Abstand vor der Sichtfläche (26) der Fassade (25) unter dem vor sie vorspringenden
Sims (9) außerhalb der Sichtfläche (26) mit Abkantungen (16) enden und daran aus ungeschützter
Substanz aufgefangenes Niederschlagswasser abtropfen lassen.
6. Abdichtungsschichten nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie Lüftungsspalten (23) in der Sichtfläche (26) der hinterlüfteten Fassade (25)
zur Trockenhaltung ihres Lüftungsraumes (3) zwischen punkt- oder streifenförmig auf
die Fassade darunter aufgelegten, unteren, elastisch Last verteilenden Auflagern (21)
nach oben abschließen.
7. Abdichtungsschichten nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie über die Befestigungen (14) für obere Abschlüsse (8) oder Simse (9) auch Gitter
(20) schützend vor Lüftungsspalten (23) der Lüftungsraumes (3) von hinterlüfteten
Fassaden (25) halten.
8. Abdichtungsschichten nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit Auf- (12) und Abkantung (16) zu örtlichem Zuschnitt und geklebten oder geklemmten
oder mit plastisch überspachtelten, auch armierten Stoßüberdeckungen mit den zum Längenausgleich
nach Dehnungskoeffizienten der Materialien erforderlichen Schlaufen bereits im Gefälle
zwischen ihren in handhabbar engen Abständen und beliebigen Querschnitten wahlweise
mit angehefteten Auflagen zur elastischen Druckverteilung und im statisch erforderlichen
Maß mit verstärkenden Zugankern (18) zu erhöhter Aufnahme von Zug- und Biegezug angeformten,
unteren Auflagern (21) in ihrer dem Lüftungsraum (3) oder der Dämmung (2) zugewandten
Seite sich aus dem Gefälle ergebenden höchsten, zur Sichtfläche (26) der Fassade (25)
hin auslaufenden Stärke und oberen (22) Auflagern dort in ihrer größten Stärke vor
den Sims vorkragenden, zum Lüftungsraum oder zur Dämmung hin auslaufenden Stärke zum
Einbau vorgefertigt sind.
9. Abdichtungsschichten nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie nicht den gesamten Querschnitt einer Fassade (25) erfassen, sondern unmittelbar
hinter Abstandshaltern (30) eines vor die untere und obere Fassade (25) vorspringen
Simses (9) aufgekantet und wahlweise im Lüftungsraum (3) an der Fassade (25) darüber
oder durch Lüftung zulassend schmale, senkrecht eingelegte Streifen (31) klebend oder
in anderer Weise in Lage gehalten werden.
10. Abdichtungsschichten nach Anspruch 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass sie von ihren hinteren Aufkantungen (16) unter kurzen Simsen (9) wie etwa von Außenfensterbänken
und anderen Einbauteilen an Öffnungen der Fassade (25) zum Schutz der Substanz gegen
darüber eindringendes Niederschlagswasser auch seitlich bis an die Sichtfläche (26)
der Fassade (25) aufgekantet und vor oder hinter dem unteren Ende eines dort eingefügten
Einbauteils wie etwa eines Fensters dicht angeschlossen oder oberseitig verwahrt werden.