[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdichten, Entlüften und Entwässern sowie
Sichern von eng angefügten oder hinterlüfteten Fassaden und daran angeordneten Simsen,
mit einer Tragwand/Tragkonstruktion, an der die Fassade durch Zuganker kraftschlüssig
befestigt ist, welche aus einem bewitterten oberen simsartig vorspringenden Abschluss,
mit oder ohne unter dem oberen Abschluss angeordnete Fassadenelemente mit mindestens
einem die Fassadenelemente unterbrechenden Sims und mit oder ohne Dämmstoffschicht
besteht, wobei zwischen Dämmstoffschicht und Fassade ein vertikal verlaufender Luftraum
ausgebildet ist.
Stand der Technik
[0002] Das äußere Erscheinungsbild eines Bauwerkes kann architektonisch durch eine vorgesetzte
Fassade gestaltet werden, die bekanntlich eine geschlossene oder offenfugige, mehr
oder weniger unabhängige Schale aus Natur- oder Kunststeinmauerwerk, Platten oder
Lamellen unterschiedlichen Materials darstellt.
Bekannt sind zur Sicherung der Standfestigkeit derartiger Fassaden Verankerungen an
der tragenden Konstruktion einerseits und zur Befestigung ihrer einzelnen Elemente
unmittelbar oder über eine Unterkonstruktion andererseits, womit die Elemente tragfähig
von der tragenden Konstruktion gehalten werden.
Verankerungen unterscheiden sich von Befestigungen dadurch, dass sie die statische
Standsicherheit der vorgesetzten Fassade sicherstellen, in dem die Fassade von der
tragenden Konstruktion druck- und zugfest gehalten wird. Befestigungen dagegen verbinden
die einzelnen Elemente der Sichtfläche der vorgesetzten Fassade einzeln mit bereits
tragfähig verankerten Teilen der Unterkonstruktion und halten sie dadurch daran.
Dies wird beispielsweise an einer Vorhangfassade deutlich, deren Verankerungen lediglich
die Unterkonstruktion an der tragenden Konstruktion halten und die einzelnen Elemente
der Sichtfläche der vorgesetzten Fassade an der Unterkonstruktion, also nicht unmittelbar
an der tragenden Konstruktion befestigt sind. Der Sinn liegt darin, dass ein einzelnes
Element die vorgesetzte Fassade nicht standsicher halten kann, wohl aber einzeln befestigt
werden muss, wenn es sonst aus seiner besonderen Lage, beispielsweise dem oberen Abschluss
einer vorgesetzten Fassade, heraus ungesichert bzw. lose an oder in der Fassade verbleibt.
Dies wird unabhängig von den beschriebenen grundsätzlich unterschiedlichen Konstruktionskonzepten
auch daran deutlich, dass obere Abschlüsse vor der tragenden Konstruktion enden, ohne
in sie eingebunden zu sein, weil die tragende Konstruktion bereits vor dem Anfügen
der vorgesetzten Fassade geschlossen vorhanden ist oder der obere Abschluss nicht
in die Dämmung eingebunden werden darf.
[0003] Bei den nur teilweise vorgesetzten Fassaden ist ihr oberes Ende nicht durch Dachvorsprünge
oder andere Bauteile geschützt, sondern wird unmittelbar bewittert. Bekannt ist deshalb,
dass zur Wasserableitung der obere Abschluss zumindest über die Sichtfläche der Fassade
darunter übersteht, oberseitig ein geringes Gefälle von etwa 1,5 bis 2% hat und unterseitig
eine Nut aufweist, an der das abgeleitete Niederschlagswasser abtropfen kann. Die
Ableitung des Niederschlagswassers vermag jedoch nicht zu verhindern, dass das Wasser
die Konstruktion eindringt.
Die vorkragenden Bauteilflächen können durch die Bewitterung so hoch beansprucht werden,
dass sie bis an ihre Innenflächen durch kurzzeitig gestautes und eindringendes Niederschlagwasser
geschädigt werden. Der bewitterte, obere Abschluss der eng angefügten Fassade und
ihre vorspringenden Simse sind zwar an den Stoß- und Dehnfugen dauerelastisch verschlossen,
neigen aber zur Wasserdurchlässigkeit, weil diese Fugen bei Dehnüngsausgleich leicht
aufbrechen.
[0004] Für beheizte oder gekühlte Bauwerke ist es bekannt, dass sie zur Wahrung eines gewollten
Temperaturunterschieds zwischen ihrem Inneren und dem Äußeren an der Außenfläche der
Außenbauteile ihrer tragenden Konstruktion eine Dämmstoffschicht (Wärmedämmverbundsystem-WDVS)
angeordnet wird. Dabei kann den Schutz der leicht zu schädigenden Dämmung gegen Witterung,
Einflüsse aus der Atmosphäre und mechanische Beanspruchung eine vorgesetzte Fassade
(DIN 18515, Teil 2, Abschnitt 2; DIN 18516, Teil 1, Abschnitt 6.1, 6.3.2, 6.3.4) übernehmen
und auch meist wirksamer als ein Verputz ersetzen.
Der obere Abschluss und die Simse bedürfen deshalb zu ihrem und der Fassade Schutz
einer Abdichtung, die auf Grund des Erhalts des optischen Eindrucks der Fassade nicht
oberseitig die Simse verdecken darf, sondern unterhalb der Lagerfugen bewitterter
vorspringender Fassadenbauseite eingefügt und sich auch seitlich zu aufgehenden, zurückliegenden,
weiteren Fassadenflächen erstrecken muss, damit das Wasser nicht weiter in die Bauteile
eindringen kann.
Der Aufwand für diese Abdichtung wird weiter dadurch erhöht, dass die Abdichtung zur
Verhinderung stauenden ausgefällten Kondensats nicht auf der kalten Seite der Dämmung
liegen darf, sondern dahinter angeordnet werden und in der Lage sein muss, das Wasser
über leicht auszutrocknende Entwässerungsöffnungen schnell genug abzuleiten, wobei
das Wasser deutlich vor der darunterliegenden Sichtfläche der Fassade an einer Abkantung
abtropfen kann. Die schmale Abkantung liegt soweit zurückversetzt hinter der vorderen
unteren Kante des vorkragenden Simses in dessen Schatten, so dass die Abkantung nicht
den optischen Eindruck der Fassade beeinträchtigt.
Der obere Abschluss der vorgesetzten Fassade darf nur lose an die Wärmedämmstoffschicht
höherer Bauteilflächen des Bauwerks anstoßen, um es nicht zu schwächen, bleibt also
undicht und muss deshalb bis über das Niveau seiner bewitterten Oberfläche abgedichtet
werden. Für die höhere Beanspruchung einer durch Feuchte ausgesetzten Dämmung an und
oberhalb eines Simses setzt man feuchteunempfindliches Material, beispielsweise Perimeterdämmmaterial,
in der Dämmung ein. Durch beides, die Abdichtung darunter und die Dämmung dahinter,
ist der obere Abachluss von den übrigen Bauteilen getrennt und liegt lediglich auf
der Fassade auf, so dass seine Lage gesondert gesichert werden muss.
Durch die zwar trennende Abdichtung des oberen Abschlusses dürfen die Stoßfugen infolge
der ohnehin gesonderten Verankerung und Befestigung offen der Bewitterung ausgesetzt
werden, zumal eingedrungenes Niederschlagswasser in der beschriebenen Weise abgeleitet
wird, so dass Risse, Fugenausbrüche und andere Schäden von vornherein vermieden werden.
[0005] Des Weiteren ist es bei weniger diffusionsoffenen, vorgesetzten Fassaden bekannt
(DIN 18516, alle Teile), dass das Kondensieren von Wasser aus der durch die Dämmwirkung
erzwungenen Herabsetzung der temperaturabhängigen Sättigungsgrenze für Feuchtigkeit
in der durch die äußeren Bauteile diffundierenden. Luft unschädlich gehalten werden
kann. Dazu wird ein Zwischenraum zwischen dem gedämmten Bauwerk und der hinterlüfteten
(vorgehängten) Fassade geschaffen, der durch entsprechend bemessene, über die Sichtfläche
der Fassade strömungswirksam verteilte, horizontale Lüftungsöffnungen gelüftet wird.
Besonders wirksam erfolgt dies, wenn über horizontal in den Zwischenraum durchgehende
Lüftungspalte an geeigneten Stellen kontinuierlich entlüftet wird.
Durch den Zwischenraum ist der obere Abschluss auf der hinterlüfteten Fassade in einem
eher stärken Maß von der übrigen Bausubstanz gelöst als bei einer eng angefügten Fassade.
Seine Lage wird durch geklebte oder vermörtelte Verankerungen der Abdichtung an der
tragenden Konstruktion, vorzugsweise durch Schraubverbindungen, gesichert.
[0006] Die in die Fläche der Fassade eingebundenen Simse werden bekanntlich an anderen Fassadenmerkmalen
wie Fensteröffnungen orientiert. Sie lassen sich deshalb mit Abschlüssen von Brandabschnitten
bei entsprechend ausgewählter Eignung des verfügbaren Material in Übereinstimmung
bringen, für die bei hinterlüfteten Fassaden ansonsten die brennbare Dämmung durch
brandschutztechnische Riegel ersetzt werden muss. Die unterschiedlichen Funktionen
eines Bewitterungsschutzes äußerer Simse und brandschutztechnischer Trennungen (Brandschutzschott)
in inneren Lüftungsräumen sind somit kostensenkend gemeinsam erfüllbar, wenn eine
ohnehin erforderliche, geeignete Abdichtung ausgewählt wird.
[0007] Aus vielfältiger Anwendung zu schützender Verwahrung gegen mechanische Beanspruchung
oder zu wasserableitender Abdichtung auf bewitterten Bauteiloberflächen sind als übliche
handwerkliche und industrielle Verfahren bekannt, mit denen Abdichtungen aus Blechen
oder zug- und druckfesten Kunststoffen in den Abmessungen und Formen eines beliebigen
geplanten Querschnittes herstellbar sind. Ebenso ist es bekannt, für die Abdichtungen
flexible Folien einzusetzen, die leicht zu verlegen und zu verbinden sind.
Es ist selbstverständlich, dass bei starren Abdichtungen aus Blech oder Kunststoff
ihre Dehnungen unter Temperatureinwirkung berücksichtigen werden müssen. Für die Abdichtung
der Stöße bei diesen Abdichtungen sind handelsübliche oder handwerklich gefertigte
Dehnmanschetten üblich.
[0008] Ebenso sind normierte und durch Zulassungen bzw. Prüfzeugnisse neutraler Institutionen
zertifizierte Verankerungen und Befestigungen für engangefügte oder hinterlüftete
Fassaden bekannt, die jedoch keine Abdichtungsfunktionen haben.
[0009] Aus der
GB 2 080 358 A ist eine Fassade mit Lüftungsraum an einem Bauwerk bekannt, in dessen zumindest einer
Öffnung ein Rahmen für ein Fenster oder eine Tür angeordnet ist. In die Fassade ist
unter dem Schwellenabschnitt des Fensters eine nach außen geneigte Außenfensterbank
oder Sims mit Tropfkante eingelassen, die das Niederschlagswasser ableiten soll. Der
Sims lagert in einer Schräglage direkt auf einem mehrfach abgekanteten Formblech auf,
welches sich einerseits unter der Innenfensterbank horizontal auf der Tragwand und
andererseits nach Durchdringung des Lüftungsraumes auf der horizontalen Fassadenöffnung
abstützt
Diese bekannte Lösung hat den Nachteil, dass das Wasser, welches die bewitterten Flächen
durchfeuchtet, nicht daran gehindert wird, in darunter gelegene und seitliche Bereiche
der Bausubstanz einzudringen.
Außerdem ist der Lüftungsraum nicht belüftet, so dass sich bildendes Kondenswasser
nicht abgeführt wird, wodurch Schäden an der Tragwand nicht auszuschließen sind.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass das Formblech nicht an der Tragwand verankert
ist und die Außenfensterbank nur in einem Mörtelbett ruht, so dass ein sicherer Schutz
gegen Lösen nicht gewährleistet ist.
Aufgabenstellung
[0010] Bei diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass alle bauphysikalischen Beanspruchungen
zum Abdichten, Entlüften und Entwässern sowie Sichern, von Fassaden und Simsen an
Bauwerken
unter Vorbeugung von Schäden und Einsparung von Kosten für die Sanierung gleichzeitig
erfüllbar sind.
[0011] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind den Unteransprüchen
entnehmbar.
[0013] Die erfindungsgemäße Lösung geht von der Erkenntnis aus, dass die Abdichtungsschicht
zwischen oberen Abschluss bzw. Sims und darunterliegendem Fassadenelement elastisch
abzustützen ist und oberseitig der Abdichtungsschicht Entwässerungsspalten für Niederschlagswasser
und unterseitig der Abdichtungsschicht Entlüftungspalte auszubilden sind.
Dies wird dadurch erreicht, dass die Vorrichtung mindestens eine Abdichtungsschicht
umfasst, die unterseitig des oberen Abschlusses bzw. Simses und oberseitig des jeweils
darunter gelegenen Fassadenelements angeordnet und von einem dem oberen Abschluss
bzw. Sims zugeordneten oberen elastischen Auflager sowie einem dem darunter liegenden
Fassadenelement zugeordneten unteren elastischen Auflager abgestützt ist, wobei die
oberen und unteren Auflager so angeordnet sind, dass die oberen Auflager mindestens
einen Entwässerungsspalt zum Ableiten von Niederschlagswasser und die unteren Auflager
mindestens einen Lüftungsspalt für die Entlüftung des Lüftungsraumes bilden, und dass
die Abdichtungsschicht unterseitig am oberen Abschluss bzw. unterseitig am Sims befestigt
sowie an der Tragwand zum Halten des oberen Abschlusses verankert ist bzw. den Sims
und teilweise das darüber liegende Fassadenelement an ihren Rückseiten senkrecht aufwärts
gerichtet zum Halten und Entwässern hintergreift.
[0014] In einer bevorzugten weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist
die Abdichtungsschicht einen flächigen Abschnitt mit einem nach außen gerichteten
Gefälle von 1,0 bis 2% auf, der in einer gegenüber dem darunterliegenden Fassadenelement
vorkragenden, vorderen abwärts gerichteten Abkantung endet, die zweckmäßigerweise
durch ein Winkelprofil verstärkt ist.
Eine solche Anordnung gewährleistet, ein gleichmäßiges kontinuierliches Ableiten des
aufgefangenen Niederschlagswassers und dessen Wegleiten von den Fassadenelementen.
Der flächige Abschnitt kann auch seitlich aufwärts gerichtete Abkantungen aufweisen,
wenn dies zum seitlichen Sperren von Feuchtigkeit erforderlich ist.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen, dass die unter dem oberen Abschluss angeordnete Abdichtungsschicht
eine hintere Aufkantung aufweist, deren Schenkel an der Tragwand anliegt und mit einer
Verankerung an dieser befestigt ist. Für den Fall einer hinterlüfteten Fassade mit
Dämmstoffschicht ist der flächige Abschnitt der Abdichtungsschicht durch die Dämmstoffschicht
hindurchgeführt.
[0016] Von besonderem Vorteil ist, dass die unter dem Sims angeordnete Abdichtungsschicht
eine hintere Aufkantung aufweist, deren Schenkel entlang der Hinterseite des Sims
und teilweise des darüber liegenden Fassadenelementes aufwärts gerichtet im Luftraum
verläuft.
Dies ermöglicht es, Fassaden mit unterschiedlichen Simsanordnungen erfindungsgemäß
zu gestalten und entsprechendes Kondensat abzuleiten.
[0017] In einem weiteren bevorzugten Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Abdichtungsschicht
nahe seiner vorderen Abkantung an der Unterseite des oberen Abschlusses bzw. der Unterseite
des Simses durch eine Befestigung fixiert, wodurch sichergestellt ist, dass der obere
Abschluss über die Abdichtungsschicht an der Tragwand verankert ist.
[0018] In einem weiteren vorteilhaften Merkmal der Erfindung sind die oberen Auflager und
die unteren Auflager für die Abdichtungsschicht punkt- oder streifenartige Lager aus
Kunststoff, Gummi o. dgl., die mehrere obere Entwässerungsspalte und untere Entlüftungsspalte
längs zum Gefälle ausbilden, wodurch einerseits das Niederschlagswasser sicher abgeleitet
und andererseits der Luftraum hinter der Fassade kontinuierlich entlüftetet werden
kann.
[0019] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist den
im unteren Auflager angeordneten Entlüftungsspalten des Luftraumes ein Gitter gegen
das Eindringen von Insekten oder Kleintieren zugeordnet, welches schützend vor den
Entlüftungsspalten angeordnet und an der Unterseite des Gefälles aufweisenden Schenkels
der Abkantung der Abdichtungsschicht fixiert ist. Das Gitter liegt somit unterhalb
der Abkantung im Schatten und stört dadurch nicht den optischen Eindruck der Fassade
und gewährleistet den sicheren Schutz der Entlüftungsspalten.
[0020] Nach einem weiteren bevorzugten Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen,
dass die Abdichtungsschicht aus Metall, Kunststoff oder deren Kombinationen, vorzugsweise
einlagigem Metallblech oder ein- oder mehrlagigen Kunststoffschichten, besteht.
[0021] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht die Abdichtungsschicht aus
einer Kunststoff-Folie, auf der der Zuganker zur kraftschlüssigen Verbindung des oberen
Abschlusses mit der Tragwand und die Dämmstoffschicht geführt und zusammen mit der
Abdichtungsschicht von der hinteren Aufkantung durch die Verankerung an der Tragwand
gehalten ist.
[0022] Von besonderem Vorteil ist, dass die Abdichtungsschichten aus einem an die örtlichen
Gegebenheiten der Baustelle angepassten vorgefertigten flächigen Zuschnitt mit vorderer
Aufkantung, hinterer Abkantung, angeformten oder angeklebten Auflagern, dem Winkelprofil,
Lüftungsgitter, Zuganker, der Verankerung und der Befestigung besteht, so dass es
problemlos möglich ist, die erfindungsgemäße Vorrichtung an die Anforderungen der
Baustelle anzupassen. Natürlich ist es aber auch möglich, die Abdichtungsschicht entsprechend
den Baugegebenheiten vor Ort handwerklich herzustellen.
[0023] Besonders zweckmäßig ist es, dass die Abdichtungsschicht nicht den gesamten Querschnitt
der Fassade erfassen muss, so dass die erfindungsgemäße Vorrichtung zielgerichtet
zum Einsatz kommen kann.
[0024] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen.
Ausführungsbeispiel
[0025] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel einer hinterlüfteten
vorgesetzten Steinfassade näher erläutert werden.
[0026] Es zeigen
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt quer durch einen oberen Teil einer hinterlüfteten
Fassade mit zwischen oberem Abschluss bzw. Sims und Fassadenelement angeordneter Abdichtungsschicht,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt quer durch einen mittleren Teil einer hinterlüfteten
Fassade mit zwischen Sims und Fassadenelement angeordneter Abdichtungsschicht,
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt quer durch einen oberen Teil einer hinterlüfteten
Fassade mit einer Abdichtungsschicht aus Kunststoff-Folie unter dem oberen Abschluss
mit Befestigung über Zuganker,
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt quer durch einen hinteren Teil einer hinterlüfteten
Fassade mit einer eine Folie aufweisenden Abdichtungsschicht und Verankerung an der
tragenden Konstruktion über Zuganker,
Fig. 5 einen senkrechten Schnitt längs durch einen Sims zweier oberen Abschlüsse einer
hinterlüfteten Fassade hinter der vorderen Abkantung (Tropfkante) der Abdichtungsschicht
und
Fig. 6 einen senkrechten Schnitt längs durch einen Sims zweier oberen Abschlüsse einer
hinterlüfteten Fassade vor der vorderen Abkantung (Tropfkante) der Abdichtungsschicht.
[0027] Die Fig. 1 lässt in einem Querschnitt die Lage der schwach nach außen geneigten Abdichtungsschicht
11 durch die hinterlüftete Fassade 25 hindurch in Höhe ihres oberen Abschlusses 8
mit vorkragenden Sims 9 von der vorderen Befestigung 14 zur Lagesicherung des oberen
Abschlusses 8 bis zu ihrer hinteren Aufkantung 12 erkennen, mit der sie an der Außenfläche
der Tragwand 1 gehalten ist.
Die Abdichtungsschicht 11 ist hier einlagig und besteht aus Metallblech. Sie hat die
hintere Aufkantung 12, einen flächigen Abschnitt 32 und eine gegenüber dem Fassadenelement
27 vorkragende abwärts gerichtete Abkantung 16. Die hintere Aufkantung 12 besitzt
einen aufwärts gerichteten Schenkel 12a, der an der Außenfläche der Tragwand 1 über
die Verankerung 13 gehalten ist.
Der flächige Abschnitt 32 der Abdichtungsschicht 11 weist ein nach außen geneigtes
Gefälle von etwa 1 bis 2% zum Ablauf von Niederschlagswasser auf und endet in der
gegenüber dem darunterliegenden Fassadenelement 27 vorkragenden Abkantung 16, wobei
der hintere Teil des flächigen Abschnitts 32 der Abdichtungsschicht 11 durch die Dämmschicht
2 bis an die Verankerung 13 geführt ist.
Unterhalb und oberhalb der Abdichtungsschicht 11 sind elastische Auflager 21 und 22
gezeigt, auf denen sich der vordere Teil des flächigen Abschnitts 32 der Abdichtungsschicht
11 zwischen der Unterseite 8a des oberen Abschlusses 8 und dem darunterliegenden Fassadenelement
27 abstützt.
Nahe der vorderen Abkantung 16 ist der flächige Abschnitt 32 der Abdichtungsschicht
11 an der Unterseite des oberen Abschlusses 8 durch eine aus Dübel 15 und Halteschraube
bestehende Befestigung 14 fixiert, die das obere Auflager 22 durchdringt.
Das obere Auflager 22 und das untere Auflager 21 sind Punkt- oder Streifenlager, die
im oberen Auflager 22 längs des Gefälles Entwässerungsspalten 24 und im unteren Auflager
21 Lüftungsspalte 23 bilden.
Die Abkantung 16 besitzt auf ihrer den Lüftungsspalten 23 zugewandten Seite ein die
Abkantung 16 verstärkendes Winkelprofil 19 (siehe Fig. 3). Ein Lüftungsgitter 20,
das von der Befestigung 14 gehalten ist, ist schützend vor den Lüftungsspalten 23
angeordnet, so dass ein Eindringen von Insekten oder sonstiges Kleingetier in die
Lüftungsspalte sicher verhindert wird.
Aus der Fig. 1 ist weiter erkennbar, dass unmittelbar um den Sims 9 ablaufendes Niederschlagswasser
am Eintritt in die Entwässerungspalte 24 durch die eingeschnittene Nut 10 an der Unterseite
des Simses 9 gehindert wird.
Oberhalb des oberen Abschlusses 8 sind der Außenverputz 4 bis an die Dämmschicht 2
des Wärmedämmsystems um die Stärke des Lüftungsraumes 3 zurückversetzt, so dass der
obere Abschluss 8 unmittelbar daran stößt und die Fuge 6 unterhalb des Sockels 5 und
dem Außenverputz darüber dauerelastisch verschlossen.
[0028] Die Fig. 2 zeigt im Querschnitt die Lage der schwach nach außen geneigten Abdichtungsschicht
11 durch die hinterlüftete Fassade 25 hindurch in Höhe eines mittleren, vor die Fassadenelemente
27 vorkragenden Simses 9 von ihrer vorderen Abkantung 16 mit der vorderen Befestigung
14, dem flächigen Abschnitt 32 und der hinteren Aufkantung 12, deren aufwärts gerichteter
Schenkel 12b den Sims 9 und teilweise das darüber liegende Fassadenelement 27 zur
Entwässerung und Sicherung hintergreift. Der Lüftungsraum 3 und die Dämmstoffschicht
2 bleiben unberührt. Unter- und oberhalb des flächigen Abschnitts 32 der Abdichtungsschicht
11 sind die elastischen Auflager 21 und 22, die die unteren Lüftungspalte 23 und die
oberen Entwässerungspalte 24 ausbilden, wie zuvor beschrieben ausgeführt. Sie bestehen
vorzugsweise aus elastomeren Kunststoff. Die Anordnung der Verstärkung an der vorderen
Abkantung 16 und des Lüftungsgitters 20 entspricht derjenigen in der Figur 1.
[0029] Die Fig. 3 stellt in einem Querschnitt die Lage einer über der Abdichtungsschicht
11 angeordneten, schwach nach außen geneigten weiteren Abdichtungsschicht 17 (siehe
Fig. 4) aus Kunststoff-Folie durch den vorderen Teil der hinterlüfteten Fassade 25
in Höhe ihres oberen Abschlusses 8 mit vorkragendem Sims 9 von der vorderen Befestigung
14, den flächigen Abschnitten 32 der Abdichtungsschicht 17 und der Abdichtungsschicht
11 über Zuganker 18 im oberen elastischen Auflager 22 zur Lagesicherung des oberen
Abschlusses 8 bis zur angrenzenden Dämmstoffschicht 2 dar.
Oberhalb des oberen Abschlusses 8 sind der Außenverputz 4 bis an die Dämmstoffschicht
2 des Wärmedämmsystems um die Stärke des Lüftungsraumes 3 zurückversetzt, so dass
der obere Abschluss 8 unmittelbar daran stößt und die Fuge 6 unterhalb des Sockels
5 und Außenverputzes 4 darüber dauerelastisch verschlossen ist.
Unter- und oberhalb der Abdichtungsschicht 11 sind die elastischen Auflager 21 und
22 sowie die Befestigung 14 der Abdichtungsschicht 11 an der Unterseite des oberen
Abschlusses 8 mittels Dübel 15 und Halteschraube gezeigt, die auch das Lüftungsgitter
20 halten.
Der Zuganker 18 ist oberhalb der Abdichtungsschicht 17 durch die vordere Befestigung
14 und die Verankerung 13 (siehe Fig. 4) in der Tragwand 1 gehalten und folgt somit
dem Verlauf der Abdichtungsschicht 17 in Höhe des oberen Auflagers 22. Ebenso ist
der Profilwinkel 19 hinter vorderen Abkantung 16 gezeigt, welche beim Abtropfen von
aus den Entwässerüngspalten 24 abfließenden Niederschlagswasser in Form gehalten wird.
Die elastischen Auflager 21 und 22 mit ihren Entlüftungspalten 23 und Entwässerungsspalten
24 entsprechen denen der in Fig. 1 beschrieben.
Das unmittelbar um den Sims 9 ablaufende Niederschlagswasser wird durch die in die
Unterseite des oberen Abschlusses 8 eingeschnittene Nut 10 am Eintritt in den Entwässerungsspalt
24 gehindert.
[0030] Die Fig. 4 zeigt in einem Querschnitt die Lage der schwach nach außen geneigten Abdichtungsschicht
17 aus Kunststoff-Folie durch einen Teil der angrenzenden Dämmschicht 2. Die hintere
Aufkantung 12 ist oberhalb des zur Zugaufnahme eingelegten Zugankers 18 bis oberhalb
der bewitterten Oberfläche des Simses 9 geführt. Der Zuganker 18 hat ein hinteres
gebogenes Ende, mit dem die Abdichtungsschicht 17 an der Außenfläche der Tragwand
1 durch in Dübeln 15 eingesetzte Verankerungen 13 gehalten ist.
[0031] Die Fig. 5 zeigt in einem senkrechten Schnitt längs durch den Sims zweier unter dem
Stoß 28 nebeneinanderliegender oberen Abschlüsse 8 hinter der Abkantung 16 die Lage
der Abdichtungsschicht 11 zwischen einem oberen Entwässerungsspalt 24 und einem unteren
Lüftungsspalt 23 in dem oberen und unteren Auflagern 21 und 22. Die Abdichtungsschicht
11 verläuft geschlossen unter dem Stoß 28 hindurch, um durchgetretenes Niederschlagswasser
aufzufangen und durch den Entwässerungspalt 24 abzuleiten. Die Befestigung 14 entspricht
derjenigen, die in der Fig. 1 beschrieben ist. Oberhalb der oberen Abschlüsse 8 sind
der Außenverputz 4, der Sockel 5 und der dauerelastische Verschluss 6 sowie unterhalb
die Fassadensichtfläche 26 (siehe Fig. 6) dargestellt.
[0032] In der Fig. 6 ist ein senkrechter Schnitt längs durch den Sims zweier unter dem Stoß
28 nebeneinanderliegender oberer Abschlüsse 8 hinter dessen Sichtfläche 26, vor der
Abkantung 16 dargestellt, der die Lage des oberen Entwässerungsspalts 24 oberhalb
der Abdichtungsschicht 11, die Abkantung 16, das obere Auflager 22 und die Befestigung
14 zur Lagesicherung der oberen Abschlüsse 8 und der Stoß 28 dazwischen erkennen lässt.
Oberhalb der oberen Abschlüsse 8 sind Außenverputz 4, der Sockel 5 und der dauerelastische
Verschluss 6 sowie unterhalb die Fassadensichtfläche 26 gezeigt.
[0033] Es wird jetzt auf die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung Bezug genommen.
Die eng an die Tragwand 1 eines nicht weiter dargestellten Bauwerkes oder an seine
äußere Dämmstoffschicht 2 angefügte oder auf Abstand vorgesetzte Fassade 25 wird zunächst
bis zur Unterkante eines vorspringenden Simses 9 ausgeführt. Unter ihm wird die Abdichtungsschicht
11 je nach geplanten weiteren Funktionen des Bauteils wie brandschutztechnische Trennungen,
erhöhte Lüftung o.ä. aüs z.B. gekanteten Blechen, geformten Kunststoffen oder zu erforderlicher
Zugfestigkeit durch Zuganker 18 und zur Formgebung der vorderen Abkantung 16 durch
winkelförmige Verstärkungen ertüchtigte Abdichtungsschichten 17 aus Kunststoff-Folien
entweder nur hinter dem Sims 9 aufgekantet oder über den gesamten Querschnitt der
Fassade 25 bis hinter die vorhandene Dämmschicht 2 an der rohen Außenfläche der Tragwand
1 eingefügt.
Für die erforderliche Lüftung des vorhandenen Lüftungsraumes 3 der hinterlüfteten
Fassade 25 durch Lüftungsspalte 23 werden die Abdichtungsschichten 11 bzw. 17 punktförmig
von einem unverschieblichen unteren elastischen Auflager 21 aufgenommen, das auf dem
bis dahin fertigen Fassadenelement 27 auflagert. Ihr Abstand wird nach den Materialkennwerten
der sie überspannenden Fassadenelemente 27 ermittelt. Ist die Fassade 25 nicht hinterlüftet,
wird die Abdichtungsschicht 11 durchgehend auf elastischen Schichten oder über Schutz-
und Gleitschichten auf einem Mörtelbett über dem darunterliegenden Fassadenelement
aufgelegt.
[0034] Für das Einfügen der Abdichtungsschicht 11 oder 17 wird die bereits vorhandene Dämmstoffschicht
2 an der Tragwand 1 passgenau vom Arbeitsgerüst aus ausgeschnitten. Nach Verlegen
der für den Querschnitt der Fassade 25 vorgerichteten, durch Zuganker 18 verstärkten
Abdichtungsschicht 17 aus Kunststoff-Folie oder der vorwiegend aus gekanteten Blechen
bestehenden selbst zugfesten Abdichtungsschicht 11 in schwachem Gefälle nach außen,
werden die Abdichtungsschichten 17 bzw. 11 an ihren Dehnungsstößen durch handelsübliche
Manschetten verbunden. Die gegenüber den Abdichtungsschichten 11 oder 17 geringfügig
stärkeren Manschetten lassen sich im Bereich der Entwässerungsspalten 24 oder ggf.
Lüftungsspalten 23 anordnen.
Die Dübel 15 werden in zuvor in die Tragwand 1 gesetzte Bohrlöcher vermörtelt oder
eingeklebt und die Verankerungen 13 werden zu einem zug- und schubfesten Verbund der
Abdichtungsschicht 11 mit der Tragwand 1 an der hinteren Aufkantung 12 eingeschraubt.
Damit ist die Abdichtungsschicht 11 oder 17 entweder selbst oder durch auf ihr liegende
Zuganker 18 befähigt, die lose Lage des oberen Abschluss 8 mit Sims 9 zu sichern.
[0035] Erforderliche Lüftungsgitter 20 werden zum Schutz gegen das Eindringen von Kleintieren
über die Befestigungen 14 vor den Lüftungspalten 23 gehalten.
[0036] Zum Ableiten des in die Fassade 25 oberhalb der Abdichtungsschicht 11 oder 17 eingedrungenen
Niederschlagswassers wird der obere Abschluss 8 bzw. Sims 9 auf obere elastische Auflager
22 gelagert. Die Ausführung der oberen Auflager entspricht der für die unteren Auflager
21. Der Abstand der oberen Auflager 22 bemisst sich wie der der unteren Auflager 21
an den Qualitätsmerkmalen der Fassadenelemente 27. Die oberen elastischen Auflager
22 begrenzen den Entwässerungsspalt 24, aus dem das Wasser über die den Lüftungsspalt
23 schützende Abkantung 16 abtropft.
[0037] Die Fassade 25 wird danach dem entsprechend bis zum nächsten Sims 9 weiter ausgeführt,
für den in selber Weise verfahren wird. Unter dem oberen Abschluss 8 wird die Abdichtungsschicht
11 oder 17 wie bereits zuvor beschrieben über den gesamten Querschnitt der Fassade
25 verlegt.
Nach dessen Verlegen wird je nach Erfordernis zum Kaschieren möglicher, begrenzter,
optischer Beeinträchtigungen des bereits vorher fertiggestellten Außenverputzes 4
der Fassade ein Sockel 5 von der Art der Fassade 25 verlegt und die Fugen untereinander
durch dauerelastische Verschlüsse 6 gesichert. Sie sind weder dicht, noch müssen sie
es sein, da begrenzt eindringendes Wasser aus der Bewitterung durch die Abdichtungsschichten
11 oder 17 aufgefangen und die Entwässerungsspalten 24 abgeleitet.
Ist an die Außenfläche der Tragwand 1 keine Dämmschicht 2 angefügt, hinter der die
Aufkantung 12 gegen Eindringen von Wasser schützt, wird sie an ihrem oberen Rand (z.B.
durch Verblechungen) verwahrt und zur Kaschierung ein Sockel über Halterungen davorgesetzt,
soweit eine optisch dem Außenverputz 4 darüber farblich angepasste Verwahrung nicht
die ganze Aufkantung 12 überdeckt.
[0038] In selber Weise werden die Längen vorgefertigter Abdichtungsschichten 11 auf die
örtlichen Erfordernisse zu angeklebten, geklemmten oder plastisch angespachtelten,
auch armierten Stoßüberdeckungen gleichen oder aus abdichtenden Gewerken bekannten
Material je nach Dehnungskoeffizienten der Materialien mit Schlaufen zum Längenausgleich
einschließlich ihrer hinteren Aufkantungen 12 und vorderen Abkantungen 16 örtlich
zugeschnitten. Durch die zwischen den angeformten, unteren und oberen Auflagern 21
bzw. 22 bereits im Gefälle entwässernde Abdichtungsschicht 11 wird ein zusätzlicher
Höhenausgleich entbehrlich, ebenso für das Auflegen des Simses 9 oder des oberen Abschlusses
8. An dem in seiner aus dem Gefälle resultierenden größten Stärke vor dem Sims 9 vorkragenden
oberen Auflager 22 wird der Sims 9 bzw. der obere Abschluss durch die Befestigungen
14 in seiner Lage gesichert.
[0039] Unter den oberen Abschlüssen 8 oder Simsen 9 begrenzter Länge wie Außenfensterbänke
werden die hinteren Aufkantungen 12 seitlich durch vertikale Fugen 28 der Fassadenelemente
27 hindurch bis an die Sichtfläche 26 der Fassade 25 nach den örtlichen Erfordernissen
aufgekantet bzw. verlängert, so dass ein seitliches Eindringen aufgefangenen Niederschlagswassers
in die übrige Substanz verhindert wird. Seine senkrechte Aufkantung 12 hintergreift
den Sims 9 und teilweise das darüber liegende Fassadenelement 27 im Lüftungsraum 3
und wird durch Abstandshalter 30 bzw. eingeklebte Streifen 31 an diesen gehalten,
wobei ein Lüftungsraum 23 in hinreichender Länge dazwischen verbleibt.
[0040] Die Vorgehensweise zur Abdichtung, Entwässerung und Lagesicherung von übriger Bausubstanz
getrennter Bauteile ist für alle eng angefügten oder hinterlüftet vorgesetzten Fassaden
gleich, da sich an der erfindungsgemäßen Lösung nichts ändert, auch für ungedämmte,
gedämmte oder zusätzlich zu lüftende Fassaden nicht. Die dazu erforderlichen Materialien
und ihre Bearbeitung sind hinlänglich bekannt und gemeinverbindlich geregelt.
[0041] Die erfindungsgemäße Lösung wahrt die optische Erscheinung gestalterisch gewollter
Oberflächen von oberen Abschlüssen 8 und Simsen 9 in der Art der eng angefügten und
vorgesetzten Fassade 2, sichert ihre dadurch von der übrigen Bausubstanz losgelösten
Lage, leitet das Niederschlagswasser zum Schutz der Substanz darunter ab, das insbesondere
durch seine darüber nicht abgedichtete Stöße 7 und 28 eindringt, und lässt es optisch
kaum wahrnehmbar über Abkantungen 16 unterhalb des Simses 9 schadfrei abtropfen. Gleichzeitig
werden durch die Abkantungen 16 die Lüftungsspalten 23 zur Trockenhaltung der Lüftungsräume
3 hinterlüfteten Fassaden 25 sicher geschützt.
Bezugszeichenliste
[0042]
- Tragwand/Tragkonstruktion
- 1
- Dämmstoffschicht
- 2
- Lüftungsraum
- 3
- Außenverputz
- 4
- Sockel
- 5
- Dauerelastischer Verschluss
- 6
- Stoß/Fuge Abschluss an Dämmstoffschicht
- 7
- Oberer Abschluss
- 8
- Unterseite von 8
- 8a
- Sims
- 9
- Unterseite von 9
- 9a
- Eingeschnittene Nut
- 10
- Abdichtungsschicht
- 11
- Hintere Aufkantung von 11 für 8
- 12
- Aufwärts gerichteter Schenkel von 12 für 8
- 12a
- Aufwärts gerichteter Schenkel von 12 für 9
- 12b
- Verankerung
- 13
- Befestigung
- 14
- Dübel
- 15
- Vordere Abkantung
- 16
- Abwärts gerichteter Schenkel von 16
- 16a
- Abdichtizngsschicht aus Kunststoff-Folie
- 17
- Zuganker
- 18
- Winkelprofil zur Verstärkung von 16
- 19
- Lüftungsgitter
- 20
- Unteres elastisches Auflage
- 21
- Oberes elastisches Auflager:
- 22
- Lüftungspalte
- 23
- Entwässerungsspalte
- 24
- Fassade
- 25
- Sichtfläche von 25
- 26
- Fassadenelemente
- 27
- Stoß zwischen 27
- 28
- Abdichtungsschicht am Sims 9
- 29
- Abstandshalter
- 30
- Klemmstreifen
- 31
- Flächiger Abschnitt von 11 bzw. 17
- 32
1. Vorrichtung zum Abdichten, Entwässern und Entlüften sowie Lagesichern von eng angefügten
oder hinterlüfteten Fassaden und daran angeordneten Simsen, mit einer Tragwand (1),
an der die Fassade (25) durch Zuganker (18) kraftschlüssig befestigt ist, welche aus
einem bewitterten oberen simsartig vorspringenden Abschluss (8), mit oder ohne unter
dem oberen Abschluss (8) angeordnete Fassadenelemente (27) mit mindestens einem die
Fassadenelemente (27) unterbrechenden Sims (9) und mit oder ohne Dämmstoff Schicht
(2) besteht, wobei zwischen Dämmstoffschicht (2) und Fassade (25) ein vertikal verlaufender
Lüftungsraum (3) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung mindestens eine Abdichtungsschicht (11,17) umfasst, die unterseitig
des oberen Abschlusses (8) bzw. Simses (9) und oberseitig des jeweils darunter gelegenen
Fassadenelements (27) angeordnet und von einem dem oberen Abschluss bzw. Sims (8,9)
zugeordneten oberen elastischen Auflager (22) sowie einem dem darunter liegenden Fassadenelement
(27) zugeordneten unteren elastischen Auflager (21) abgestützt ist, wobei die oberen
und unteren Auflager (22,21) so angeordnet sind, dass die oberen Auflager (22) mindestens
einen Entwässerungsspalt (24) zum Ableiten von Niederschlagswasser und die unteren
Auflager (21) mindestens einen Lüftungsspalt (23) für die Entlüftung des Lüftungsraumes
(3) bilden, und dass die Abdichtungsschicht (11,17) unterseitig am oberen Abschluss
(8) bzw. unterseitig am Sims (9) befestigt sowie an der Tragwand (1) zum Halten des
oberen Abschlusses (8) verankert ist bzw. den Sims (9) und teilweise das darüber liegende
Fassadenelement (27) an ihren Hinterseiten senkrecht aufwärts gerichtet zum
Entwässern und Halten hintergreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtungsschicht (11, 17) einen flächigen Abschnitt (32) mit einem nach
außen gerichteten Gefälle von 1,0 bis 2% aufweist, der in einer gegenüber dem darunterliegenden
Fassadenelement (27) vorkragenden, vorderen abwärts gerichteten Abkantung (16) endet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der flächige Abschnitt (32) seitliche aufwärts gerichtete Aufkantungen aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadureh gekennzeichnet, dass die vordere Abkantung (16) durch ein Winkelprofil (19) verstärkt ist, das an
der Unterseite der Abkantung (16) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die unter dem oberen Abschluss (8) angeordnete Abdichtungsschicht (11,17) eine hintere
aufwärts gerichtete Aufkantung (12) aufweist, deren Schenkel (12a) an der Tragwand
(1) anliegt und mit einer Verankerung (13) an dieser befestigt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der flächige Abschnitt (32) durch die Dämmstoffschicht (2) geführt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die unter dem Sims (9) angeordnete Abdichtungsschicht (11) eine hintere Aufkantung
(12) aufweist, deren Schenkel (12b) entlang der Hinterseite (9a) des Simses (9) und
dem jeweiligen Fassadenelement (27) senkrecht aufwärts gerichtet im Lüftungsraum (3)
verläuft.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeicahnet, dass die Abdichtungsschicht (11,17) nahe der vorderen Abkantung (16)) an der Unterseite
(8a) des oberen Abschlusses (8) bzw. der Unterseite des Simses (9) durch eine Befestigung
(14) fixiert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Auflager (22) und die unteren Auflager (21) für die Abdichtungsschicht
(11,17) punkt- oder streifenartige Lager sind, die mehrere obere Entwässexungsspalte
(24) und untere Entlüftungsspalte (23) längs zum Gefälle ausbilden.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenzeichnet, dass die Auflager (21, 22) aus elastomeren Kunststoff, Gummi o.dgl. bestehen und
an die Abdichtungsschicht (11,17) angeformt, angeklebt oder angeklemmt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass den im unteren Auflager (21) angeordneten Entlüftungsspalten (23) des Lüftungsraumes
(3) ein Lüftungsgitter (20) zugeordnet ist, das schützend vor den Entlüftu ngsspalten
(23) angeordnet und an der Unterseite des Gefälles aufweisenden Abschnitts (32) der
Abdichtungsschicht (11) vor der Abkantung (16) fixiert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtungsschicht (11) aus Metall, Kunststoff oder deren Kombinationen, vorzugsweise
einlagigem Metallblech oder ein- oder mehrlagige Kunststoffschichten, besteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtungsschicht (17) aus einer Kunststoff-Folie besteht, auf der der Zuganker
(18) zur kraftschlüssigen Verbindung des oberen Abschlusses (8) mit der Tragwand (1)
und die Dämmstöffschicht (2) geführt und zusammen mit der Abdichtungsschicht (17)
an der hinteren Aufkantung (12)) durch die Verankerung (13) an der Tragwand (1) gehalten
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtungsschichten (11, 17) aus einem an die örtlichen Gegebenheiten der Baustelle
angepassten vorgefertigten flächigen Zuschnitt mit vorderer Aufkantung (16), hinterer
Abkantung (12), angeformten Auflagern (22,22), dem Winkelprofil (19), Lüftungsgitter
(20), der Verankerung (13) und der Befestigung (14) besteht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtungsschichten (11, 17) nicht den gesamten Querschnitt der Fassade (25)
erfassen.