(19)
(11) EP 3 222 794 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.09.2017  Patentblatt  2017/39

(21) Anmeldenummer: 16162223.8

(22) Anmeldetag:  24.03.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04F 13/08(2006.01)
E04B 9/20(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(71) Anmelder: STO SE & Co. KGaA
79780 Stühlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Ziegler-Herboldt, Patrick
    77815 Bühl (DE)
  • Franz, Dirk
    66135 Saarbrücken (DE)
  • Schweinberger, Franz
    89415 Lauingen (DE)

(74) Vertreter: Gottschalk, Matthias 
Gottschalk Maiwald Patentanwalts- und Rechtsanwalts- (Schweiz) GmbH Splügenstrasse 8
8002 Zürich
8002 Zürich (CH)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) HALTEVORRICHTUNG ZUM ANBRINGEN PLATTENFÖRMIGER WAND- ODER DECKENBEKLEIDUNGSELEMENTE AN EINEM BAUSEITIGEN UNTERGRUND SOWIE VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG DER HALTEVORRICHTUNG


(57) Die Erfindung betrifft eine mehrteilig ausgebildete Haltevorrichtung (1) zum Anbringen plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente an einem bauseitigen Untergrund. Die Haltevorrichtung umfasst ein am Untergrund befestigbares Basisteil (3) sowie mindestens ein mit dem Basisteil (3) verbindbares Auslegerteil (4), das mit einem Halteprofil (2) zur Aufnahme mindestens eines plattenförmigen Wand- oder Deckenbekleidungselements verbindbar ist. Das Basisteil (3) weist eine längliche Basisplatte (5) und mindestens einen senkrecht hierzu stehenden Schenkel (6) zur Verbindung des Basisteils (3) mit dem Auslegerteil (4) auf. Erfindungsgemäß ist der Schenkel (6) gegenüber einer ersten und einer zweiten Längskante (5.1, 5.2) der Basisplatte (5) jeweils nach innen versetzt angeordnet.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Haltevorrichtung (1) sowie ein Haltesystem mit einer solchen Haltevorrichtung (1) und einem Halteprofil (2).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine mehrteilig ausgebildete Haltevorrichtung zum Anbringen plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente an einem bauseitigen Untergrund mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Haltevorrichtung.

[0002] Haltevorrichtungen der vorstehend genannten Art können insbesondere zur Ausbildung vorgehängter, hinterlüfteter Fassaden eingesetzt werden. Hierbei werden plattenförmige Fassadenelemente unter Zuhilfenahme der Haltevorrichtung vor eine tragende Wandkonstruktion gehängt, die in der Regel außenseitig gedämmt ist. Da die Haltevorrichtung jedoch aus statischen Gründen an der tragenden Wandkonstruktion zu befestigen ist, muss zumindest der durch die Dämmschicht geschaffene Abstand zwischen der tragenden Wandkonstruktion und den plattenförmigen Fassadenelementen mittels der Haltevorrichtung überbrückt werden. Je nach Dämmschichtdicke, die es zu überbrücken gilt, kann die Ausladung der Haltevorrichtung beträchtlich sein. Ist aus bauphysikalischen Gründen ferner eine Hinterlüftung der Fassade gefordert, vergrößert sich der Abstand bzw. die Ausladung der Haltevorrichtung um eine zwischen der Dämmschicht und den plattenförmigen Fassadenelementen angeordnete, durchgehende Luftschicht.

[0003] Da das Hebelgesetz anwendbar ist, steigt mit zunehmendem Abstand bzw. mit zunehmender Ausladung der Haltevorrichtung auch deren Belastung. Sollen zudem besonders schwere Fassadenelemente, beispielsweise solche aus Naturstein oder Glas, an einem bauseitigen Untergrund angebracht werden, muss die Haltevorrichtung eine ausreichende mechanische Stabilität besitzen, um die Lastabtragung in den Untergrund zu gewährleisten.

[0004] Eine hohe mechanische Stabilität weisen beispielsweise winkelförmige Haltevorrichtungen aus Metall auf. Aus der DE 93 01 278 U1 geht beispielhaft ein Wandhalter hervor, der als stabiler Metallwinkel ausgebildet ist. Ein erster Schenkel des Metallwinkels dient der Anlage und Befestigung der Haltevorrichtung am bauseitigen Untergrund. Über den weiteren Schenkel ist die Haltevorrichtung mit einem Halteprofil verbindbar, das vorliegend T-förmig ausgebildet ist und der Aufnahme plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente dient.

[0005] Eine Weiterbildung des winkelförmigen Wandhalters ist aus der DE 297 03 013 U1 bekannt. Der Wandhalter ist hier zweiteilig ausgeführt, um auf einfache Weise eine Abstandseinstellung zu ermöglichen. Der Wandhalter umfasst ein winkelförmiges Wandteil und ein Verlängerungsteil. Das Wandteil weist einen ersten Schenkel zur Anlage und Befestigung des Wandhalters an einer Wand sowie einen zweiten Schenkel zur Verbindung mit dem Verlängerungsteil auf. Durch Verschiebung der Teile gegeneinander oder durch Verwendung verschieden langer Verlängerungsteile kann ein beliebiger Wandabstand eingestellt werden. Ferner kann zwischen dem Wandteil und dem Verlängerungsteil ein wärmeisolierender Dämmstoff angeordnet werden, um eine thermische Trennung zu erzielen.

[0006] Ausgehend von dem vorstehend genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung zum Anbringen plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente anzugeben, die eine Abstandseinstellung ermöglicht und zugleich eine erhöhte Belastbarkeit aufweist. Zur Lösung der Aufgabe wird die Haltevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Ferner wird ein Verfahren angegeben, mittels dessen die Haltevorrichtung einfach und kostengünstig herstellbar ist.

[0007] Die zum Anbringen plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente an einem bauseitigen Untergrund vorgeschlagene Haltevorrichtung ist mehrteilig ausgeführt. Sie umfasst ein am Untergrund befestigbares Basisteil sowie mindestens ein mit dem Basisteil verbindbares Auslegerteil. Über das Auslegerteil ist die Haltevorrichtung mit einem Halteprofil verbindbar, das der Aufnahme mindestens eines plattenförmigen Wand- oder Deckenbekleidungselements dient. Das Basisteil weist eine längliche Basisplatte und mindestens einen senkrecht hierzu stehenden Schenkel zur Verbindung des Basisteils mit dem Auslegerteil auf. Erfindungsgemäß ist der Schenkel gegenüber einer ersten und einer zweiten Längskante der Basisplatte jeweils nach innen versetzt angeordnet. Das heißt, dass das Basisteil in einer Seitenansicht nicht L-förmig, sondern zumindest annähernd T-förmig ausgebildet ist. Die nach innen versetzte Anordnung des Schenkels ermöglicht eine im Wesentlichen mittige Belastung des Basisteils, wenn das Auslegerteil mit dem Schenkel des Basisteils verbunden wird. Auf diese Weise erhöht sich die Belastbarkeit der Haltevorrichtung. Dies gilt insbesondere, wenn die Befestigung des Basisteils am Untergrund in gedachter Verlängerung des Schenkels bzw. in einer Flucht mit dem Schenkel erfolgt. Beispielsweise kann die Befestigung am Untergrund mittels Schrauben und/oder Dübel bewirkt werden, die dann vorzugsweise derart angeordnet werden, dass sie auf einer Achse mit dem Schenkel zu liegen kommen.

[0008] Über die längliche Basisplatte vermag sich das Basisteil am Untergrund abzustützen. Bevorzugt wird das Basisteil bei der Befestigung am Untergrund in der Weise orientiert, dass die Längsachse der Basisplatte mit der Hauptbelastungsrichtung zusammenfällt. An einer Wand erfolgt die Befestigung daher bevorzugt hochkant. Die gleiche Ausrichtung erfährt dabei der Schenkel, der vorzugsweise parallel zur

[0009] Längsachse der Basisplatte und/oder parallel zu mindestens einer Längskante der Basisplatte verläuft. Auf diese Weise wird eine hohe Formsteifigkeit des Basisteils in Belastungsrichtung erreicht.

[0010] Um das Auslegerteil mit dem Basisteil zu verbinden, wird dieses bevorzugt flach an eine Seitenfläche des Schenkels des Basisteils angelegt. Die eigentliche Verbindung kann wiederum mittels mechanischer Befestigungs- bzw. Verbindungsmittel, wie beispielsweise Schrauben, Nieten, Bolzen oder dergleichen, bewirkt werden. Das Auslegerteil kommt somit ebenfalls hochkant zu liegen, so dass die Lastabtragung über die gesamte Höhe des Auslegerteils erfolgt, was sich ebenfalls positiv auf die Belastbarkeit der Haltevorrichtung auswirkt.

[0011] Die mehrteilige Ausführung der Haltevorrichtung ermöglicht die Verwendung unterschiedlich langer Auslegerteile, so dass eine hohe Variabilität erreichbar ist, da je nach Länge des Auslegerteils unterschiedliche Abstände bzw. Ausladungen der Haltevorrichtung realisierbar sind.

[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung begrenzt der Schenkel eine in der Basisplatte des Basisteils ausgebildete Aussparung, die sich vom Schenkel bis zu einer ersten Längskante der Basisplatte erstreckt. Durch diese Ausgestaltung kann die Herstellung des Basisteils und damit der Haltevorrichtung vereinfacht werden. Denn bei der Herstellung der Aussparung kann das überschüssige Material zur Ausbildung des Schenkels genutzt werden. Beispielsweise kann die Basisplatte im Bereich der ersten Längskante zweifach geschlitzt werden, so dass eine Lasche freigelegt wird, die zur Ausbildung des Schenkels nur noch durch Biegen in eine im Wesentlichen senkrecht zur Basisplatte stehende Position gebracht werden muss.

[0013] Bevorzugt ist daher zumindest das Basisteil der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung ein Stanz-/Biegeteil, da es sich als solches einfach und kostengünstig herstellen lässt. Ferner bevorzugt ist zumindest das Basisteil aus Metall gefertigt. Durch die Verwendung eines metallischen Werkstoffs kann die Robustheit des Basisteils gesteigert werden.

[0014] Des Weiteren bevorzugt ist zumindest das Basisteil aus Edelstahl gefertigt. Edelstahl korrodiert nicht und ist demnach insbesondere für den Einsatz im Außenbereich, vorzugsweise im Fassadenbereich, geeignet. Zugleich weist Edelstahl eine hohe Festigkeit auf, so dass das Basisteil hohe Lasten aufzunehmen vermag.

[0015] Zur Robustheitssteigerung der gesamten Haltevorrichtung wird vorgeschlagen, dass auch das Auslegerteil vorzugsweise aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere aus Edelstahl, gefertigt ist. Auf diese Weise wird zugleich eine hohe Festigkeit bzw. Formsteifigkeit der Haltevorrichtung erreicht.

[0016] Vorteilhafterweise ist der Schenkel des Basisteils im Wesentlichen mittig in Bezug auf die Breite der Basisplatte angeordnet. Die mittige Anordnung sorgt für eine gleichmäßige Lastverteilung. Dies gilt insbesondere, wenn auch die zur Befestigung des Basisteils am Untergrund vorgesehenen Befestigungsmittel im Wesentlichen mittig in Bezug auf die Breite der Basisplatte angeordnet werden, so dass diese auf einer Achse mit dem Schenkel zu liegen kommen.

[0017] Zur Aufnahme eines Befestigungsmittels, mittels dessen das Basisteil am Untergrund befestigbar ist, weist die Basisplatte bevorzugt mindestens eine Ausnehmung auf. Die Ausnehmung kann insbesondere in Form einer Bohrung und/oder eines Langlochs ausgebildet sein. Als Befestigungsmittel können beispielsweise Schrauben und/oder Dübel dienen. Um die Belastbarkeit der Haltevorrichtung zu optimieren, wird ferner vorgeschlagen, dass die mindestens eine Ausnehmung mittig in Bezug auf die Breite der Basisplatte angeordnet ist. Die Belastbarkeit wird insbesondere dann optimiert, wenn der Schenkel - wie zuvor beschrieben - ebenfalls mittig in Bezug auf die Breite der Basisplatte angeordnet ist, so dass die Befestigungsmittel auf einer Achse mit dem Schenkel liegen.

[0018] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Basisplatte im Bereich der zweiten Längskante eine Aufkantung aufweist. Die Aufkantung bewirkt eine Aussteifung, so dass sich durch diese Maßnahme die Formsteifigkeit des Basisteils erhöht. Vorzugsweise erstreckt sich die Aufkantung über die gesamte Länge der zweiten Längskante.

[0019] Weiterhin bevorzugt weist der Schenkel des Basisteils mindestens eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Verbindungsmittels auf, mittels dessen das Auslegerteil mit dem Basisteil verbindbar ist. Als Verbindungsmittel kann mindestens eine Schraube, ein Bolzen, ein Niet oder dergleichen eingesetzt werden. Die Ausnehmung kann insbesondere als Bohrung und/oder als Langloch ausgebildet sein. Eine als Langloch ausgebildete Ausnehmung besitzt den Vorteil, dass die zu verbindenden Teile relativ zueinander verschiebbar sind, um beispielsweise Fertigungs- und/oder Montagetoleranzen auszugleichen. Alternativ oder ergänzend wird vorgeschlagen, dass mehrere Ausnehmungen in gereihter Anordnung vorgesehen sind, so dass über die Wahl der Ausnehmung unterschiedliche Abstände des Auslegerteils in Bezug auf den Untergrund realisierbar sind.

[0020] Bevorzugt weist das Basisteil zwei in Längsrichtung zueinander beabstandete Schenkel auf, mittels welcher das Basisteil mit dem Auslegerteil verbindbar ist. Durch diese Maßnahme kann der Kontaktbereich des Auslegerteils mit dem Basisteil reduziert werden, was eine verminderte Wärmeübertragung zur Folge hat. Die Stabilität der Haltevorrichtung wird nicht oder zumindest nicht wesentlich beeinträchtigt, wenn die beiden Schenkel einschließlich Abstand eine Gesamtbreite aufweisen, die zumindest annähernd der Breite des Auslegerteils entspricht.

[0021] Ferner bevorzugt weist das Auslegerteil mindestens eine Ausnehmung, insbesondere in Form einer Bohrung und/oder eines Langlochs, zur Aufnahme eines Verbindungsmittels auf, mittels dessen das Auslegerteil mit dem Basisteil und/oder mit einem Halteprofil verbindbar ist. Die Ausnehmung bzw. Ausnehmungen sind daher bevorzugt in zumindest einem Endabschnitt des Auslegerteils vorgesehen, der zur Anlage am Basisteil bzw. in Kontakt mit dem Halteprofil gelangt. Die Anordnung der Ausnehmung bzw. Ausnehmungen erfolgt bevorzugt in der Weise, dass sie jeweils in Überdeckung mit einer Ausnehmung des Schenkels des Basisteils bringbar sind.

[0022] Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass das Auslegerteil in zumindest einem Endabschnitt eine Aussparung zur Freistellung laschenartiger Abschnitte aufweist, über welche das Auslegerteil mit dem Basisteil und/oder dem Halteprofil verbindbar ist. Die Aussparung reduziert den Kontaktbereich des Auslegerteils mit dem Basisteil bzw. dem Halteprofil, so dass die Wärmeübertragung reduziert wird. Die Stabilität der Haltevorrichtung wird durch diese Maßnahme nicht oder nicht wesentlich beeinträchtigt, wenn die Gesamtbreite der laschenartigen Abschnitte einschließlich Aussparung im Wesentlichen der Breite des Auslegerteils entspricht.

[0023] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Auslegerteil mindestens eine in der Fläche angeordnete Aussparung aufweist. Durch die mindestens eine in der Fläche angeordnete Aussparung kann der Wärmeabfluss über das Auslegerteil reduziert werden. Auf diese Weise lassen sich Haltevorrichtungen realisieren, die passivhaustauglich sind. Ähnlich einem Fachwerkträger wird die Belastbarkeit des Auslegerteils durch die mindestens eine in der Fläche angeordnete Aussparung nicht beeinträchtigt. Zugleich kann Material und damit Gewicht eingespart werden.

[0024] Alternativ oder ergänzend wird vorgeschlagen, dass die Haltevorrichtung mindestens einen Dämmstoffstreifen zur Realisierung einer thermischen Trennung des Basisteils vom bauseitigen Untergrund umfasst. Bei der Montage der Haltevorrichtung am Untergrund kann der Dämmstoffstreifen unter das Basisteil gelegt werden, um eine thermische Trennung zu realisieren. Alternativ kann der Dämmstoffstreifen bereits werkseits am Basisteil befestigt sein, so dass ein Arbeitsschritt an der Baustelle entfällt. Vorzugsweise ist der Dämmstoffstreifen aus gesintertem Polystyrol gefertigt, das auch in geringen Stärken gute Wärmedämmwerte besitzt und zudem ausreichend formstabil ist, um die Haltevorrichtung am Untergrund abzustützen.

[0025] Um die Formsteifigkeit des Auslegerteils zu erhöhen, wird vorgeschlagen, dass das Auslegerteil mindestens einen umgeformten, insbesondere ein- oder mehrfach gekanteten oder gebördelten, Kantenbereich aufweist. Vorzugsweise sind zwei parallel zueinander liegende Kantenbereiche auf diese Weise umgeformt. Die umgeformten Kantenbereiche sind vorzugsweise derart gestaltet, dass sie den bzw. die Schenkel des Basisteils umgreifen oder hintergreifen, so dass zusätzlich eine formschlüssige Verbindung des Auslegerteils mit dem Basisteil erzielbar ist. Zum Verbinden des Auslegerteils mit dem Basisteil muss in diesem Fall das Auslegerteil auf den bzw. die Schenkel des Basisteils aufgeschoben werden. Um eine ebene Anlagefläche zur Verbindung des Auslegerteils mit einem Halteprofil zu gewährleisten, erfolgt vorzugsweise die Umformung in der Weise, dass die umgeformten Kantenbereiche jeweils auf derselben Seite des Auslegerteils zu liegen kommen.

[0026] Ferner wird ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung vorgeschlagen. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass das Basisteil und/oder das Auslegerteil der Haltevorrichtung in einem Stanz-Biegeverfahren aus einem Metallblech, insbesondere aus einem Edelstahlblech, hergestellt wird bzw. werden. Das Verfahren ermöglicht eine besonders einfache und damit kostengünstige Herstellung der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung.

[0027] Zur Ausbildung des mindestens einen Schenkels des Basisteils wird vorzugsweise durch Stanzen eine Lasche aus dem Metallblech freigelegt, die anschließend gebogen wird, so dass die Lasche im Wesentlichen senkrecht zur Basisplatte steht. Die Basisplatte kann während des Stanzens auf Maß gebracht werden, so dass sie eine längliche Form aufweist, deren Längsachse parallel zum Schenkel verläuft.

[0028] Ferner wird ein Haltesystem zum Anbringen plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente an einem bauseitigen Untergrund mit mindestens einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung und mindestens einem Halteprofil vorgeschlagen. Das Halteprofil dient der Aufnahme der plattenförmigen Wand- oder Deckenbekleidungselemente. Um die Verbindung des Halteprofils mit der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung zu erleichtern, wird vorgeschlagen, dass das Halteprofil im Querschnitt T-förmig ausgebildet ist. Der vorzugsweise mittig angesetzte Steg des im Querschnitt T-förmigen Halteprofils kann seitlich an das Auslegerteil der Haltevorrichtung angelegt und mit diesem unter Zuhilfenahme von Verbindungsmittel, wie beispielsweise Schrauben, Bolzen oder Nieten, verbunden werden. Der endseitig am Steg angeordnete Flansch, der der Aufnahme der plattenförmigen Wand- oder Deckenelemente dient, kommt auf diese Weise parallel zum Untergrund zu liegen. Gleiches gilt entsprechend für die plattenförmigen Wand- oder Deckenelemente.

[0029] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
Fig. 1
eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung mit Halteprofil,
Fig. 2
a) einen Querschnitt durch das Auslegerteil der Haltevorrichtung der Fig. 1, und b) eine Draufsicht auf das Auslegerteil,
Fig.3
a) eine Seitenansicht des Basisteils der Haltevorrichtung der Fig. 1, und b) eine Draufsicht auf das Basisteil,
Fig. 4
a) eine Seitenansicht eines alternativen Basisteils, und b) eine Draufsicht auf das alternative Basisteil,
Fig. 5
eine auseinandergezogene Seitenansicht der Haltevorrichtung der Fig. 1,
Fig. 6
eine perspektivische Ansicht eines Haltesystems mit Haltevorrichtungen gemäß einer ersten und einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 7
eine perspektivische Ansicht der Haltevorrichtungen der Fig. 6,
Fig. 8
eine perspektivische Ansicht eines Haltesystems gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform,
Fig. 9-12
Seitenansichten und Draufsichten erfindungsgemäßer Haltevorrichtungen mit unterschiedlich langen Auslegerteilen.


[0030] Das in der Fig. 1 dargestellte Haltesystem dient der Anbringung plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente (nicht dargestellt) an einem bauseitigen Untergrund (nicht dargestellt). Es umfasst hierzu eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung 1 sowie ein Halteprofil 2. Die Haltevorrichtung 1 ist mehrteilig ausgeführt und weist ein Basisteil 3 sowie ein Auslegerteil 4 auf. Das Auslegerteil 4 ist mit einem Schenkel 6 des Basisteils 3 über Verbindungsmittel 11 und mit dem Halteprofil 2 über Verbindungsmittel 13 verbunden. Als Verbindungsmittel 11, 13 dienen jeweils Schrauben.

[0031] Der Schenkel 6 ist senkrecht zu einer Basisplatte 5 des Basisteils 3 angeordnet, so dass das Auslegerteil 4 zur Verbindung mit dem Basisteil 3 flach an den Schenkel 6 angelegt werden kann. Das Halteprofil 2 ist im Querschnitt T-förmig ausgebildet, so dass es über einen Steg 18 ebenfalls flach an das Auslegerteil 4 angelegt werden kann. Ein endseitig am Steg 18 ausgebildeter Flansch 19 kann mit den plattenförmigen Wand- oder Deckenbekleidungselementen verbunden werden.

[0032] Zur Befestigung der Haltevorrichtung 1 an einem bauseitigen Untergrund, wird die Basisplatte 5 des Basisteils 3 an den Untergrund angelegt und am Untergrund unter Zuhilfenahme von Befestigungsmitteln (nicht dargestellt) befestigt. Bei den Befestigungsmitteln kann es sich insbesondere um Schrauben und Dübel handeln. Über die Basisplatte 5 erfolgt die Abstützung der Haltevorrichtung 1 am Untergrund. Zur Erhöhung der Formsteifigkeit der Basisplatte 5 weist diese eine Aufkantung 9 auf, die sich über die gesamte Länge einer Längskante 5.2 der Basisplatte 5 erstreckt. In einer sich parallel hierzu erstreckenden Längskante 5.1 ist eine Aussparung 7 ausgebildet, die sich von der Längskante 5.1 bis zum Schenkel 6 erstreckt.

[0033] Die Aussparung 7 ist auf den Herstellungsprozess des Basisteils 3 zurückzuführen. Denn dieses ist in einem Stanz- /Biegeverfahren aus einem Metallblech hergestellt worden. Bei dem Verfahren wurde das die spätere Basisplatte 5 ausbildende Metallblech mehrfach geschlitzt, um eine Lasche freizulegen. Die Lasche wurde anschließend durch Biegen in eine senkrechte Position gebracht, um den Schenkel 6 auszubilden. Der Schenkel 6 kommt auf diese Weise im Wesentlichen mittig in Bezug auf die Breite (B) der Basisplatte 5 zu liegen (siehe auch Fig. 3b und Fig. 4b).

[0034] Die mittige Anordnung des Schenkels 6 besitzt den Vorteil, dass die Belastbarkeit der Haltevorrichtung 1 steigt. Denn der Schenkel 6 kann zumindest annähernd in einer Flucht mit den Befestigungsmitteln (nicht dargestellt) angeordnet werden, mittels welcher das Basisteil 3 am Untergrund befestigt ist (siehe auch Fig. 3b und Fig. 4b, die Ausnehmungen 8 zeigen, die der Aufnahme der Befestigungsmittel dienen und ebenfalls im Wesentlichen mittig in Bezug auf die Breite B der Basisplatte 5 angeordnet sind). Auf diese Weise liegen alle Befestigungs- und Verbindungspunkte in einer Ebene (siehe Fig. 1), wodurch sich die Belastbarkeit der Haltevorrichtung 1 signifikant erhöht. Zugleich erfolgt die Lasteinleitung in das Basisteil 3 mittig, so dass eine gute Lastverteilung sichergestellt ist.

[0035] In der Fig. 2 ist das Auslegerteil 4 der Haltevorrichtung 1 der Fig. 1 dargestellt. Auch dieses ist als Stanz- /Biegeteil aus einem Metallblech ausgeführt. Es weist parallele Kantenbereiche 17 auf, die durch Biegen umgeformt wurden, so dass sich jeweils eine Art Bördelung ergibt, so dass das Auslegerteil 4 durch Aufschieben auf den Schenkel 6 mit dem Basisteil 3 verbunden werden muss. In sich gegenüberliegenden Endbereichen weist das Auslegerteil 4 Ausnehmungen 12 in Form von Bohrungen und/oder Langlöchern auf, die der Aufnahme der Verbindungsmittel 11, 13 zur Verbindung des Auslegerteils 4 mit dem Basisteil 3 und dem Halteprofil 2 dienen. Die Ausnehmungen 12 zur Aufnahme der Verbindungsmittel 11, um das Auslegerteil 4 mit dem Basisteil 3 zu verbinden, sind jeweils gereiht angeordnet. Gleiches gilt für Ausnehmungen 10, die im Schenkel 6 des Basisteils 3 ausgebildet sind (siehe auch Fig. 3a und Fig. 4a), so dass hierüber die Ausladung des Auslegerteils 4 einstellbar ist, um beispielsweise Unebenheiten des Untergrunds auszugleichen. Ferner ist endseitig eine Aussparung 14 im Auslegerteil 4 vorgesehen, so dass laschenartige Abschnitte 15 freigelegt werden, die der Verbindung des Auslegerteils 4 mit dem Schenkel 6 des Basisteils 3 dienen. Denn korrespondierend zu den laschenartigen Abschnitten 15 weist das Basisteil 3 zwei Schenkel 6 auf (siehe auch Fig. 3a und Fig. 4a). Die Aussparung 14 reduziert den Kontaktbereich und mindert auf diese Weise die Wärmeübertragung.

[0036] Das Basisteil 3 der Haltevorrichtung 1 der Fig. 1 ist in der Fig. 3 in Alleinstellung dargestellt, wobei die Fig. 3a eine Seitenansicht und die Fig. 3b eine Draufsicht auf das Basisteil 3 zeigen. Die Basisplatte 5 ist länglich ausgebildet und weist im Bereich der Längskante 5.1 zwei rechteckige Aussparungen 7 auf, die sich jeweils von der Längskante 5.1 bis zu einem Schenkel 6 erstrecken. Durch die beiden Aussparungen 7 werden drei laschenartige Abschnitte der Basisplatte 5 freigelegt, in denen jeweils eine als Langloch ausgebildete Ausnehmung 8 zur Aufnahme eines Befestigungsmittels ausgebildet ist, mittels dessen das Basisteil 3 am Untergrund befestigbar ist. Da insgesamt drei Ausnehmungen 8 vorgesehen sind, kann das in der Fig. 3 dargestellte Basisteil 3 zur Ausbildung eines Festlagers eingesetzt werden.

[0037] Eine alternative Ausführungsform eines Basisteils 3 ist in der Fig. 4 dargestellt, wobei wiederum die Fig. 4a eine Seitenansicht und die Fig. 4b eine Draufsicht zeigen. Dieses Basisteil 3 weist ebenfalls zwei Schenkel 6 sowie zwei Aussparungen 7 auf. Die Aussparungen 7 sind jedoch außenliegend angeordnet, so dass sie sich zu zwei Seiten hin öffnen. Ferner ist nur eine als Langloch ausgebildete Ausnehmung 8 zur Aufnahme eines Befestigungsmittels vorgesehen. Diese ist in dem einzigen laschenartigen Abschnitt der Basisplatte 5 vorgesehen, der durch die beiden Aussparungen 7 freigestellt wird. Da nur eine Ausnehmung 8 vorgesehen ist, kann das in der Fig. 4 dargestellte Basisteil 3 zur Ausbildung eines Gleitlagers eingesetzt werden.

[0038] Wie in der Fig. 6 dargestellt, weist ein erfindungsgemäßes Haltesystem zumindest ein als Festlager einsetzbares Basisteil 3, als auch zumindest ein als Gleitlager einsetzbares Basisteil 3 auf. Das Gleitlager ermöglicht den Ausgleich thermisch bedingter Längenänderungen. Das mit dem als Gleitlager dienenden Basisteil 3 verbundene Auslegerteil 4 wird dementsprechend über die als Langloch ausgebildeten Ausnehmungen 12 mit dem Halteprofil 2 verbunden. Dehnt sich das Halteprofil 2 aufgrund von Erwärmung aus, kann diese Längenänderung über die als Langloch ausgebildeten Ausnehmungen 12 ausgeglichen werden.

[0039] In der Fig. 5 sind die beiden Hauptbestandteile einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung 1 jeweils einzeln in einer Seitenansicht dargestellt. Zur Herstellung der Verbindung wird das Auslegerteil 4 auf die beiden Schenkel 6 des Basisteils 3 geschoben und mit den Verbindungsmitteln 11 verbunden (siehe auch Fig. 7).

[0040] Eine Weiterentwicklung der Erfindung ist in der Fig. 8 dargestellt. Hier weist das Auslegerteil 4 Aussparungen 16 auf, die in der Fläche des Auslegerteils 4 ausgebildet sind. Die Aussparungen 16 minimieren den Wärmeabfluss über das Auslegerteil 4 und reduzieren zugleich das Eigengewicht. Da die Aussparungen 16 in der Fläche ausgebildet sind, haben sie auf die Statik keinen oder zumindest keinen wesentlichen Einfluss, so dass die hohe Belastbarkeit der Haltevorrichtung 1 erhalten bleibt.

[0041] In der Fig. 8 sind die Basisteile 3 der Haltevorrichtung zudem mit Dämmstoffstreifen 20 unterlegt, die der Ausbildung einer thermischen Trennung dienen. Die Dämmstoffstreifen 20 können optional eingesetzt werden und sind im Übrigen bei jeder erfindungsgemäßen Haltevorrichtung optional einsetzbar. Das heißt, dass das Unterlegen von Dämmstoffstreifen nicht nur bei der Ausführungsform gemäß der Fig. 8 möglich ist.

[0042] Durch Unterlegen von Dämmstoffstreifen 20 wird eine thermische Trennung bewirkt, die den Wärmeübergang zwischen dem Basisteil 3 der Haltevorrichtung und einem Untergrund, an dem das Basisteil 3 befestigt ist, deutlich reduziert. Auf diese Weise kann der Ausbildung einer Wärmebrücke entgegengewirkt werden.

[0043] Der Fig. 9 sind Seitenansichten und Draufsichten der beiden Hauptbestandteile einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung 1 zu entnehmen, wobei die linke Seite ein Basisteil 3 zur Ausbildung eines Festlagers und die rechte Seite ein Basisteil 3 zur Ausbildung eines Gleitlagers zeigt. Von oben nach unten betreffen die beiden ersten Darstellungen jeweils das Auslegerteil 4, die drei folgenden Darstellungen zeigen jeweils das Basisteil 3. Die unterste Darstellung zeigt wiederum eine Ansicht des Auslegerteils 4. Das Auslegerteil 4 der Fig. 9 weist eine vergleichsweise große Ausladung a1 auf. Den Fig. 10 bis 12 sind Auslegerteile 4 zu entnehmen, die mit den gleichen Basisteilen 3 kombinierbar sind, deren Ausladung a2, a3, a4 jedoch geringer ist. Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche Abstände der plattenförmigen Wand- oder Deckenbekleidungselemente zum Untergrund realisieren. Es muss lediglich das passende Auslegerteil 4 eingesetzt werden. Da die Ausladung a4 des Auslegerteils 4 der Fig. 12 sehr klein ist, kann dieses auch mit Basisteilen 3 verwendet werden, deren Schenkel 6 verkürzt sind. Da die verkürzten Schenkel 6 auf der Seite des Auslegerteils 4 zu liegen kommen, die jeweils in der zweiten Darstellung von oben gezeigt ist, können sie nicht mit einem am Auslegerteil 4 befestigten Halteprofil 2 kollidieren, da dieses an die ebene Seite des Auslegerteils 4 angelegt wird, die jeweils in der untersten Darstellung gezeigt ist (siehe auch Fig. 6).

[0044] Die Basisteile 3 der Ausführungsformen der Fig. 9 bis 12 haben gemein, dass die Basisplatte 5 keine Aufkantung 9 aufweist, sondern bis auf die Schenkel 6 eben ausgeführt ist. Eine Aufkantung 9 ist nicht zwingend erforderlich. Ferner kann die Basisplatte 5 aus einem dickeren Blechmaterial gefertigt sein, so dass hierüber eine höhere Steifigkeit erzielt wird.

[0045] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Die Erfindung umfasst beispielsweise auch Haltevorrichtungen 1, deren Basisteil 3 nur einen Schenkel 6 aufweist. Zur Minimierung der Wärmeübertragung werden jedoch zwei zueinander beabstandete Schenkel 6 bevorzugt. Darüber hinaus sind weitere Abwandlungen möglich, die nicht dargestellt sind.

Bezugszeichenliste



[0046] 
1
Haltevorrichtung
2
Halteprofil
3
Basisteil
4
Auslegerteil
5
Basisplatte
5.1 erste Längskante der Basisplatte 5
5.2 zweite Längskante der Basisplatte 5
6
Schenkel
7
Aussparung
8
Ausnehmung
9
Aufkantung
10
Ausnehmung
11
Verbindungsmittel
12
Ausnehmung
13
Verbindungsmittel
14
Aussparung
15
Abschnitt des Auslegerteils 4
16
Aussparung
17
Kantenbereich
18
Steg
19
Flansch
20
Dämmstoffstreifen



Ansprüche

1. Mehrteilig ausgebildete Haltevorrichtung (1) zum Anbringen plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente an einem bauseitigen Untergrund, umfassend ein am Untergrund befestigbares Basisteil (3) sowie mindestens ein mit dem Basisteil (3) verbindbares Auslegerteil (4), das mit einem Halteprofil (2) zur Aufnahme mindestens eines plattenförmigen Wand- oder Deckenbekleidungselements verbindbar ist, wobei das Basisteil (3) eine längliche Basisplatte (5) und mindestens einen senkrecht hierzu stehenden Schenkel (6) zur Verbindung des Basisteils (3) mit dem Auslegerteil (4) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schenkel (6) gegenüber einer ersten und einer zweiten Längskante (5.1, 5.2) der Basisplatte (5) jeweils nach innen versetzt angeordnet ist.
 
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schenkel (6) eine in der Basisplatte (5) des Basisteils (3) ausgebildete Aussparung (7) begrenzt, die sich vom Schenkel (6) bis zur ersten Längskante (5.1) der Basisplatte (5) erstreckt.
 
3. Haltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (3) ein Stanz-/Biegeteil ist und/oder aus Metall, insbesondere aus Edelstahl, gefertigt ist.
 
4. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schenkel (6) im Wesentlichen mittig in Bezug auf die Breite (B) der Basisplatte angeordnet ist.
 
5. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Basisplatte (5) mindestens eine Ausnehmung (8), insbesondere in Form einer Bohrung und/oder eines Langlochs, zur Aufnahme eines Befestigungsmittels aufweist, mittels dessen das Basisteil (3) am Untergrund befestigbar ist, wobei vorzugsweise die Ausnehmung (8) mittig in Bezug auf die Breite (B) der Basisplatte (5) angeordnet ist.
 
6. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Basisplatte (5) im Bereich der zweiten Längskante (5.2) eine Aufkantung (9) aufweist, die sich vorzugsweise über die gesamte Länge der zweiten Längskante (5.2) erstreckt.
 
7. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schenkel (6) des Basisteils (3) mindestens eine Ausnehmung (10), insbesondere in Form einer Bohrung und/oder eines Langlochs, zur Aufnahme eines Verbindungsmittels (11) aufweist, mittels dessen das Auslegerteil (4) mit dem Basisteil (3) verbindbar ist, wobei vorzugsweise mehrere Ausnehmungen (10) in gereihter Anordnung vorgesehen sind, so dass unterschiedliche Abstände des Auslegerteils (4) in Bezug auf den Untergrund realisierbar sind.
 
8. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (3) zwei in Längsrichtung zueinander beabstandete Schenkel (6) aufweist, mittels welcher das Basisteil (3) mit dem Auslegerteil (4) verbindbar ist.
 
9. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Auslegerteil (4) mindestens eine Ausnehmung (12), insbesondere in Form einer Bohrung und/oder eines Langlochs, zur Aufnahme eines Verbindungsmittels (11, 13) aufweist, mittels dessen das Auslegerteil (4) mit dem Basisteil (3) und/oder mit einem Halteprofil (2) verbindbar ist.
 
10. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Auslegerteil (4) in zumindest einem Endabschnitt eine Aussparung (14) zur Freistellung laschenartiger Abschnitte (15) aufweist, über welche das Auslegerteil (4) mit dem Basisteil (3) und/oder dem Halteprofil (2) verbindbar ist.
 
11. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Auslegerteil (4) mindestens eine in der Fläche angeordnete Aussparung (16) aufweist.
 
12. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung mindestens einen Dämmstoffstreifen (20) zur Realisierung einer thermischen Trennung des Basisteils (3) vom bauseitigen Untergrund umfasst, wobei vorzugsweise der Dämmstoffstreifen aus gesintertem Polystyrol gefertigt ist.
 
13. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Auslegerteil (4) mindestens einen umgeformten, insbesondere ein- oder mehrfach gekanteten oder gebördelten, Kantenbereich (17) aufweist.
 
14. Verfahren zur Herstellung einer Haltevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (3) und/oder das Auslegerteil (4) in einem Stanz-/Biegeverfahren aus einem Metallblech, insbesondere aus einem Edelstahlblech, hergestellt wird bzw. werden.
 
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung des mindestens einen Schenkels (6) des Basisteils (3) durch Stanzen eine Lasche aus dem Metallblech freigelegt wird, die anschließend gebogen wird, so dass die Lasche im Wesentlichen senkrecht zur Basisplatte (5) des Basisteils (3) steht.
 
16. Haltesystem zum Anbringen plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente an einem bauseitigen Untergrund mit mindestens einer Haltevorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 und mindestens einem Halteprofil (2), das vorzugsweise im Querschnitt T-förmig ausgebildet ist.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Mehrteilig ausgebildete Haltevorrichtung (1) zum Anbringen plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente an einem bauseitigen Untergrund, umfassend ein am Untergrund befestigbares Basisteil (3) sowie mindestens ein mit dem Basisteil (3) verbindbares Auslegerteil (4), das mit einem Halteprofil (2) zur Aufnahme mindestens eines plattenförmigen Wand- oder Deckenbekleidungselements verbindbar ist, wobei das Basisteil (3) eine längliche Basisplatte (5) und mindestens einen senkrecht hierzu stehenden Schenkel (6) zur Verbindung des Basisteils (3) mit dem Auslegerteil (4) aufweist, wobei der Schenkel (6) gegenüber einer ersten und einer zweiten Längskante (5.1, 5.2) der Basisplatte (5) jeweils nach innen versetzt angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (3) ein Stanz-/Biegeteil ist und der Schenkel (6) eine in der Basisplatte (5) des Basisteils (3) ausgebildete Aussparung (7) begrenzt, die sich vom Schenkel (6) bis zur ersten Längskante (5.1) der Basisplatte (5) erstreckt.
 
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (3) aus Metall, insbesondere aus Edelstahl, gefertigt ist.
 
3. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schenkel (6) im Wesentlichen mittig in Bezug auf die Breite (B) der Basisplatte angeordnet ist.
 
4. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Basisplatte (5) mindestens eine Ausnehmung (8), insbesondere in Form einer Bohrung und/oder eines Langlochs, zur Aufnahme eines Befestigungsmittels aufweist, mittels dessen das Basisteil (3) am Untergrund befestigbar ist, wobei vorzugsweise die Ausnehmung (8) mittig in Bezug auf die Breite (B) der Basisplatte (5) angeordnet ist.
 
5. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Basisplatte (5) im Bereich der zweiten Längskante (5.2) eine Aufkantung (9) aufweist, die sich vorzugsweise über die gesamte Länge der zweiten Längskante (5.2) erstreckt.
 
6. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schenkel (6) des Basisteils (3) mindestens eine Ausnehmung (10), insbesondere in Form einer Bohrung und/oder eines Langlochs, zur Aufnahme eines Verbindungsmittels (11) aufweist, mittels dessen das Auslegerteil (4) mit dem Basisteil (3) verbindbar ist, wobei vorzugsweise mehrere Ausnehmungen (10) in gereihter Anordnung vorgesehen sind, so dass unterschiedliche Abstände des Auslegerteils (4) in Bezug auf den Untergrund realisierbar sind.
 
7. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (3) zwei in Längsrichtung zueinander beabstandete Schenkel (6) aufweist, mittels welcher das Basisteil (3) mit dem Auslegerteil (4) verbindbar ist.
 
8. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Auslegerteil (4) mindestens eine Ausnehmung (12), insbesondere in Form einer Bohrung und/oder eines Langlochs, zur Aufnahme eines Verbindungsmittels (11, 13) aufweist, mittels dessen das Auslegerteil (4) mit dem Basisteil (3) und/oder mit einem Halteprofil (2) verbindbar ist.
 
9. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Auslegerteil (4) in zumindest einem Endabschnitt eine Aussparung (14) zur Freistellung laschenartiger Abschnitte (15) aufweist, über welche das Auslegerteil (4) mit dem Basisteil (3) und/oder dem Halteprofil (2) verbindbar ist.
 
10. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Auslegerteil (4) mindestens eine in der Fläche angeordnete Aussparung (16) aufweist.
 
11. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung mindestens einen Dämmstoffstreifen (20) zur Realisierung einer thermischen Trennung des Basisteils (3) vom bauseitigen Untergrund umfasst, wobei vorzugsweise der Dämmstoffstreifen aus gesintertem Polystyrol gefertigt ist.
 
12. Haltevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Auslegerteil (4) mindestens einen umgeformten, insbesondere ein- oder mehrfach gekanteten oder gebördelten, Kantenbereich (17) aufweist.
 
13. Verfahren zur Herstellung einer Haltevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (3) und/oder das Auslegerteil (4) in einem Stanz-/Biegeverfahren aus einem Metallblech, insbesondere aus einem Edelstahlblech, hergestellt wird bzw. werden.
 
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung des mindestens einen Schenkels (6) des Basisteils (3) durch Stanzen eine Lasche aus dem Metallblech freigelegt wird, die anschließend gebogen wird, so dass die Lasche im Wesentlichen senkrecht zur Basisplatte (5) des Basisteils (3) steht.
 
15. Haltesystem zum Anbringen plattenförmiger Wand- oder Deckenbekleidungselemente an einem bauseitigen Untergrund mit mindestens einer Haltevorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 und mindestens einem Halteprofil (2), das vorzugsweise im Querschnitt T-förmig ausgebildet ist.
 




Zeichnung





































Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente