[0001] Die Erfindung betrifft einen Seilzugantrieb für eine Drosselklappe eines Fahrzeugs,
insbesondere eines Fahrzeugs mit einem Lenker mit zwei Griffen wie vornehmlich bei
einem All Terrain Vehicle (ATV), Utility Task Vehicle (UTV), Jet-Ski, Motorschlitten
oder Zweirad.
[0002] Fahrzeuge der zuvor genannten Typen sind im Regelfall am in Fahrtrichtung betrachtet
rechten Lenkergriff mit einer sogenannten Knüppelgas- bzw. Daumengas- oder Rollgas-
Handhabe ausgestattet. Die Rollgas-Handhabe ist als Drehgriff ausgeführt, während
die Knüppel- bzw. Daumengas-Handhabe als mit dem Daumen betätigbarer Hebel ausgelegt
ist. Je nach Orientierung (Ausrichtung im Raum) und Kurvenfahrt des Fahrzeugs kann
es problematisch sein, die Handhabe wunschgemäß bedienen zu können. Dies gilt insbesondere
bei starken Linkskurvenfahrten mit zusätzlich starkem Kippen des Fahrzeugs nach rechts.
[0003] Aus
DE 21 2008 000 118 U1 ist ein Fahrzeug mit einem Seilzugantrieb für eine Drosselklappe eines Quads, ATV's
oder Jet-Ski's bekannt. Dabei werden zwei Seilzüge unabhängig voneinander bis zur
Drosselklappe geführt und unabhängig voneinander betätigt.
[0004] Weiterhin ist aus
DE 696 11 673 T2 eine Drosselklappensteuerungsvorrichtung mit einem Seilzug mit zwei Seilzügen und
zwei in Richtung Lehrlaufstellung vorgespannten Antriebsscheiben bekannt. Dabei sind
die Seilzüge ebenfalls unabhängig voneinander betätigbar.
[0005] Ferner ist in
DE 10 2006 036 426 A1 eine Steuervorrichtung für ein Fahrzeug offenbart, das zwei Seilzugantriebe aufweist.
Dabei ist der erste Seilzugantrieb mit einer ersten Antriebsscheibe und einer Rückstellfeder
für eine Drosselklappe versehen. Ein zweiter Antrieb ist mit einer zweiten Antriebsscheibe
und einer zweiten Rückstellfeder versehen und über ein Mitnehmerelement mit der ersten
Antriebsscheibe gekoppelt.
[0006] Schließlich ist in
DE 689 24 402 T2 ein zweiteiliges Gehäuse für einen Seilzugantrieb für die Antriebsscheibe einer Drosselklappe
offenbart, wobei die Antriebsscheibe drehbar in einem Gehäuseteil gelagert ist.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Doppel-Seilzugantrieb für eine Drosselklappe
eines Fahrzeugs, bei dem es sich insbesondere um ein Fahrzeug mit einem Lenker mit
zwei Griffen wie vornehmlich bei einem ATV, UTV, Jet-Ski, Motorschlitten oder Zweirad
handelt, zu schaffen, wobei der Seilzugantrieb wahlweise von einem von zwei manuell
betätigbaren Seilzügen aktivierbar ist. Ferner soll ein Seilzugantriebszubehör zum
Nachrüsten eines Einfach-Seilzugantriebs als Doppel-Seilzugantrieb geschaffen werden.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Seilzugantrieb für eine Drosselklappe
eines Fahrzeugs, insbesondere eines Fahrzeugs mit einem Lenker mit zwei Griffen wie
vornehmlich bei einem ATV, UTV, Jet-Ski, Motorschlitten oder Zweirad, vorgeschlagen,
der versehen ist mit
- einem Gehäuse, das ein erstes Gehäuseteil und ein zweites Gehäuseteil aufweist,
- einer in dem ersten Gehäuseteil drehbar gelagerten ersten Antriebsscheibe, die mit
einer Schwenkwelle einer Drosselklappe verbindbar ist, wobei die erste Antriebsscheibe
durch einen ersten Seilzug aus einer Leerlaufgasstellung in eine Vollgasstellung verdrehbar
und in Richtung auf ihre Leerlaufgasstellung federnd vorgespannt ist,
- einer in dem zweiten Gehäuseteil drehbar gelagerten zweiten Antriebsscheibe, die durch
einen zweiten Seilzug aus einer Leerlaufgasstellung in eine Vollgasstellung verdrehbar
und in Richtung auf ihre Leerlaufgasstellung federnd vorgespannt ist, und
- einem Mitnehmerelement, durch das die beiden Antriebsscheiben selektiv in Drehwirkverbindung
stehen, indem
- die zweite Antriebsscheibe in ihrer Leerlaufgasstellung verbleibt, wenn sich die erste
Antriebsscheibe verdreht, und
- die zweite Antriebsscheibe bei ihrer Verdrehung aus der Leerlaufgasstellung in Richtung
auf ihre Vollgasstellung die erste Antriebsscheibe mittels des Mitnehmerelements mitdreht.
[0009] Der erfindungsgemäße Seilzug für die Drosselklappe eines Fahrzeugs mit einem mit
zwei Griffen versehenen Lenker lässt sich wahlweise von einem von zwei Seilzügen aktivieren.
Hierbei weist der Seilzugantrieb ein zweiteiliges Gehäuse auf, in dessen ersten Gehäuseteil
eine drehbar gelagerte erste Antriebsscheibe angeordnet ist, die, wie bei Seilzugantrieben
für Drosselklappen an sich bekannt, mit der Schwenkwelle einer Drosselklappe verbindbar
bzw. verbunden ist. Diese erste Antriebsscheibe wird durch einen ersten Seilzug aus
einer Leerlaufgasstellung in eine Vollgasstellung verdreht, wobei die erste Antriebsscheibe
in Richtung auf ihre Leerlaufgasstellung federnd vorgespannt ist.
[0010] Erfindungsgemäß ist ein derartiges Seilzugantriebsgehäuse mit einer zweiten Antriebsscheibe
versehen, die durch einen zweiten Seilzug aus einer Leerlaufgasstellung in eine Vollgasstellung
verdrehbar und ebenfalls in Richtung auf ihre Leerlaufgasstellung federnd vorgespannt
ist. Die beiden Seilzüge können ausgehend vom Gehäuse zu den beiden Griffen des Lenkers
des mit dem erfindungsgemäßen Drosselklappen-Seilzugantrieb ausgestatteten Fahrzeugs
führen.
[0011] Erfindungsgemäß sind die beiden Antriebsscheiben selektiv in Drehwirkverbindung bringbar,
und zwar mit Hilfe eines Mitnehmerelements. Das Mitnehmerelement ist an einer der
beiden Antriebsscheiben angebracht und nimmt bei Verdrehung die andere Antriebsscheibe
mit bzw. die andere Antriebsscheibe nimmt über das Mitnehmerelement die eine Antriebsscheibe
mit. Dies erfolgt erfindungsgemäß dergestalt, dass die eine Antriebsscheibe in ihrer
Leerlaufgasstellung verbleibt, wenn sich die andere Antriebsscheibe verdreht, und
dass die eine Antriebsscheibe bei ihrer Verdrehung aus der Leerlaufgasstellung in
Richtung auf die Vollgasstellung die andere Antriebsscheibe mittels des Mitnehmerelements
mitdreht.
[0012] Bei dem Mitnehmerelement handelt es sich um ein Koppelelement, mit dem die beiden
Antriebsscheiben selektiv drehgekoppelt sind. Normalerweise befindet sich das Mitnehmerelement
an der zweiten Antriebsscheibe und liegt an einem Vorsprung, einer Aussparung o.dgl.
der ersten Antriebsscheibe an.
[0013] Das erfindungsgemäße Seilzugantriebskonzept für die Drosselklappe eines Fahrzeugs
ist insbesondere unter dem Aspekt von Vorteil, dass ein bestehender Einfach-Drosselklappen-Seilzugantrieb
als Doppel-Drosselklappen-Seilzugantrieb umgerüstet werden kann.
[0014] Insoweit dient also zur Lösung der obigen Aufgabe alternativ auch eine Seilzuganbauvorrichtung
zur Umrüstung eines Einfach-Drosselklappenseilzugantriebs eines Fahrzeugs, insbesondere
eines Fahrzeugs mit einem Lenker mit zwei Griffen wie vornehmlich bei einem ATV, UTV,
Jet-Ski, Motorschlitten oder Zweirad, als Doppel-Drosselklappenseilzugantrieb,
- wobei der Einfach-Drosselklappenseilzugantrieb versehen ist mit
- einem einseitig offenen ersten Gehäuseteil (30), das mittels eines abnehmbaren Deckels
verschlossen ist, und
- einer in dem ersten Gehäuseteil (30) drehbar gelagerten ersten Antriebsscheibe (38),
die mit einer Schwenkwelle (36) einer Drosselklappe (26) verbindbar ist, wobei die
erste Antriebsscheibe (38) durch einen ersten Seilzug (22) aus einer Leerlaufgasstellung
in eine Vollgasstellung verdrehbar und in Richtung auf ihre Leerlaufgasstellung federnd
vorgespannt ist,
- wobei die Seilzuganbauvorrichtung versehen ist mit
- einem einseitig offenen zweiten Gehäuseteil (32) zum Aufsetzen auf das bei abgenommenem
Deckel offenen ersten Gehäuseteil (30) zur Bildung eines Gehäuses (24),
- einer in dem zweiten Gehäuseteil (32) drehbar gelagerten zweiten Antriebsscheibe (42),
die durch einen zweiten Seilzug (28) aus einer Leerlaufgasstellung in eine Vollgasstellung
verdrehbar und in Richtung auf ihre Leerlaufgasstellung federnd vorgespannt ist, und
- einem Mitnehmerelement (46), durch das die beiden Antriebsscheiben (38,42) selektiv
in Drehwirkverbindung stehen, indem
- die zweite Antriebsscheibe (42) in ihrer Leerlaufgasstellung verbleibt, wenn sich
die erste Antriebsscheibe (38) verdreht, und
- die zweite Antriebsscheibe (42) bei ihrer Verdrehung aus der Leerlaufgasstellung in
Richtung auf ihre Vollgasstellung die erste Antriebsscheibe (38) mittels des Mitnehmerelements
(46) mitdreht.
[0015] In dem Gehäuse eines Einfach-Seilzugantriebs für die Drosselklappe eines Fahrzeugs
befindet sich für gewöhnlich die erste Antriebsscheibe. Das Gehäuse ist mittels eines
Deckels o.dgl. verschlossen. Wird nun dieser Deckel abgenommen und statt dieses Deckels
ein weiteres Gehäuseteil mit der zweiten Antriebsscheibe, die mit dem Mitnehmerelement
versehen ist, verschlossen, so kann nun über das Mitnehmerelement die erste Antriebsscheibe
mitgedreht werden, wenn der zweite Seilzug für die zweite Antriebsscheibe betätigt
wird. Die erste Antriebsscheibe ist diejenige, die fest mit der Schwenkwelle der Drosselklappe
verbunden ist. Diese Antriebsscheibe lässt sich nun auf zwei Arten verdrehen, und
zwar bei alleiniger Betätigung des ersten Seilzugs und bei alleiniger Betätigung des
zweiten Seilzugs.
[0016] Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Seilzugantriebs bzw. der erfindungsgemäßen
Seilzuganbauvorrichtung (im mit einem Einfach-Drosselklappen-Seilzugantrieb kombinierten
Zustand) wird nachfolgend erläutert.
[0017] Wird der erste Seilzug betätigt, so verdreht sich lediglich die erste Antriebsscheibe,
während die zweite Antriebsscheibe vorzugsweise über den gesamten Verdrehweg der ersten
Antriebsscheibe stillsteht, und zwar in ihrer Leerlaufgasstellung verbleibt. Dies
kann beispielsweise durch einen Umfangsvorsprung bzw. eine Umfangsaussparung an der
ersten Antriebsscheibe bzw. an einer der Antriebsscheiben erfolgen. An einem Anlagerandabschnitt
dieser Aussparrung bzw. des Umfangsvorsprungs liegt dann das Mitnehmerelement an.
Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung ist also mit Vorteil vorgesehen, dass eine
der Antriebsscheiben eine Aussparung aufweist, die sich in Umfangsrichtung dieser
Antriebsscheibe erstreckt und bezogen auf die Umfangsrichtung durch einen Anlagerandabschnitt
sowie einen weiteren Randabschnitt begrenzt ist, wobei der Anlagerandabschnitt bei
Verdrehung der einen Antriebsscheibe aus deren Leerlaufgasstellung in deren Vollgasstellung
dem weiteren Randabschnitt in Verdrehrichtung betrachtet vorauseilt, dass das Mitnehmerelement
an der nicht mit der Aussparung versehenen anderen Antriebsscheibe angeordnet ist
und in die Aussparung der einen besagten Antriebsscheibe hineinragt und dass das Mitnehmerelement
dann, wenn sich beide Antriebsscheiben in ihrer jeweiligen Leerlaufgasstellung befinden,
zwecks bei Verdrehung der nicht mit der Aussparung versehenen anderen Antriebsscheibe
erfolgenden Drehmitnahme der mit der Aussparung versehenen einen Antriebsscheibe an
dem Anlagerandabschnitt der Aussparung dieser Antriebsscheibe anliegt. Sofern sich
die Umfangsaussparung über nahezu 360° erstreckt, ist dies gleichbedeutend mit der
Ausbildung eines Umfangsvorsprungs an der besagten Antriebsscheibe. Auch hier gilt,
dass der Anlagerandabschnitt, an dem das Mitnehmerelement der anderen Antriebsscheibe
anliegt, bei Verdrehung der mit der Aussparung versehenen Antriebsscheibe aus deren
Leerlaufgasstellung in deren Vollgasstellung dem weiteren Randabschnitt, d.h. dem
anderen radial verlaufenden Randabschnitt des Umfangsvorsprungs, in Verdrehrichtung
betrachtet, vorauseilt.
[0018] Wie bereits oben erwähnt, verbleibt die zweite Antriebsscheibe dann, wenn der erste
Seilzug betätigt wird, vorzugsweise über die gesamte Verdrehung der ersten Antriebsscheibe
in ihrer Leerlaufgasstellung. Das bedeutet, dass die Umfangsaussparung sich über einen
entsprechenden Mindestumfangswinkelbereich erstreckt, um nämlich allenfalls erst in
der Vollgasstellung der mit der Aussparung versehenen ersten Antriebsscheibe an dem
Mitnehmerelement (wieder) anzuliegen. Denn zu Beginn der Verdrehung der ersten Antriebsscheibe
löst sich diese von dem stillstehenden Mitnehmerelement, das an der in der Leerlaufgasstellung
verbleibenden zweiten Antriebsscheibe angeordnet ist. Mit dem weiteren Randabschnitt
ihrer Aussparung gelangt nun die erste Antriebsscheibe allenfalls in deren Vollgasstellung
an das Mitnehmerelement. Sofern dies früher, also vor Erreichen der Vollgasstellung
der ersten Antriebsscheibe erfolgt, würde die zweite Antriebsscheibe noch mitgedreht
werden, was für die Gashandhabe (Drehgriff oder Gashebel (Daumengas)) eine zusätzliche
Betätigungskraft erfordern würde, da nun gegen die Vorspannkräfte beider Antriebsscheiben
gearbeitet werden müsste.
[0019] Wie bereits oben erwähnt, bietet der erfindungsgemäße Seilzugantrieb mit Vorteil
die Möglichkeit der Nachrüstung eines Einfach-Seilzugsantriebs. Hierbei ist es von
Vorteil, wenn das Gehäuse in seine beiden Gehäuseteile längs einer Teilungsebene geteilt
ist, die sich unter einem Winkel von ungleich 180° und insbesondere unter einem Winkel
von 90° oder im Wesentlichen 90° zur Ausrichtung der Drehachsen der beiden Antriebsscheiben
erstreckt.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen dabei:
- Fig. 1
- schematisch und von oben den vorderen Lenkerbereich eines UTV mit Gashebeln sowohl
am rechten als auch am linken Lenkergriff,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung der Drosselklappenanordnung mit Seilzugantriebsgehäuse,
- Fig. 3
- einen Horizontalschnitt entsprechend der Ebene III-III durch die Drosselklappe mit
Seilzugantriebsgehäuse,
- Fig. 4
- eine Darstellung ähnlich derjenigen gemäß Fig. 2 bei aufgeklapptem Gehäuse zur Verdeutlichung
des Zusammenspiels der beiden Antriebsscheiben, wobei beide Antriebsscheiben in ihren
Leerlaufgasstellungen gezeigt sind,
- Fig. 5
- eine Darstellung ähnlich der gemäß Fig. 4, wobei jedoch die erste Antriebsscheibe
in ihre Vollgasstellung verdreht ist, während die zweite Antriebscheibe sich weiterhin
in ihrer Leerlaufgasstellung befindet, und
- Fig. 6
- eine Darstellung ähnlich derjenigen gemäß Fig. 4, wobei nun allerdings die zweite
Antriebsscheibe sich in ihrer Vollgasstellung befindet und dabei die erste Antriebsscheibe
in deren Vollgasstellung mitgedreht hat.
[0021] Fig. 1 zeigt den vorderen Teil eines ATV 10, dessen Lenker 12 nicht nur, wie an sich
bekannt, am rechten Ende 14 einen (Knüppel- bzw. Daumen-) Gashebel 16 sondern an dem
am linken Ende 18 einen entsprechenden Gashebel 20 aufweist. Vom rechten Gashebel
16 aus erstreckt sich ein erster Seilzug 22, und zwar zum Gehäuse 24 des Seilzugantriebs
für eine Drosselklappe 26, während sich vom linken Gashebel 20 ein zweiter Seilzug
28 zum Seilzugantriebsgehäuse 24 erstreckt. In Fig. 2 ist die Drosselklappe 26 mit
Seilzugantriebsgehäuse 24 nochmals perspektivisch gezeigt.
[0022] Anhand von Fig. 3 sowie der Fign. 4 bis 6 soll nachfolgend auf den Aufbau des Seilzugantriebsgehäuses
24 eingegangen werden. Das Gehäuse 24 ist zweiteilig ausgeführt und weist ein erstes
Gehäuseteil 30 sowie ein zweites Gehäuseteil 32 auf. Die Trennungsebene 34 beider
Gehäuseteile verläuft im Wesentlichen senkrecht zur Schwenkwelle 36 der Drosselklappe
26. Im ersten Gehäuseteil 30 befindet sich eine erste (Seil-)Antriebsscheibe 38, an
der der erste Seilzug 22 angreift, um die erste Antriebsscheibe 38 aus der in Fig.
4 gezeigten Leerlaufgasstellung in die in Fig. 5 bzw. 6 gezeigte Vollgasstellung zu
verdrehen. Mittels einer Rückholfeder 40 ist die erste Antriebsscheibe 38 in Richtung
auf ihre Leerlaufgasstellung vorgespannt.
[0023] In dem zweiten Gehäuseteil 32 ist eine zweite (Seil-)Antriebscheibe 42 angeordnet,
an der der zweite Seilzug 28 angreift, um die zweite Antriebsscheibe 42 aus deren
Leerlaufgasstellung gemäß Fig. 5 in deren Vollgasstellung gemäß Fig. 6 zu verdrehen.
Mittels einer Rückholfeder 44 ist die zweite Antriebsscheibe 42 in Richtung auf ihre
Leerlaufgasstellung vorgespannt.
[0024] Die erste Antriebsscheibe 38 ist mit der Schwenkwelle 36 der Drosselklappe 26 verbunden,
verdreht also die Drosselklappe 26 entsprechend. Sie bildet insoweit den (Dreh-)Antrieb
für die Drosselklappe 26. Die zweite Antriebsscheibe 42 ist über ein axial abstehendes
Mitnehmerelement 46 in Form eines beispielsweise Bolzens oder Zapfens 48 mit der ersten
Antriebsscheibe 38 drehgekoppelt. Dies ist in Fig. 4 gezeigt. Die Drehkopplung erfolgt
durch Anlage des Mitnehmerelements 46 an dem Anlagerand 50 einer Umfangsaussparung
52 der ersten Antriebsscheibe 38, wobei die Umfangsaussparung durch einen weiteren
Randabschnitt 54 begrenzt ist. Anders ausgedrückt liegt also das Mitnehmerelement
46 an einem Radialvorsprung 56 der ersten Antriebsscheibe 38 an, wobei dieser Radialvorsprung
56 zugleich auch als Endanschlag zur Begrenzung der Verdrehung der ersten Antriebsscheibe
38 in dessen Vollgasstellung dient (siehe die Fign. 5 und 6).
[0025] In den Fign. 4 bis 6 ist jeweils gestrichelt dargestellt, in welchen Positionen sich
das Mitnehmerelement 46 befindet, wenn keiner der beiden Seilzüge oder zumindest einer
der beiden Seilzüge betätigt ist. Fig. 4 zeigt die Situation, in der sich die Drosselklappe
26 in ihrer Leerlaufstellung befindet. An keinem der beiden Seilzüge wird gezogen.
Fig. 5 zeigt die Situation, in der der Gashebel 16 betätigt wird, also Zug über den
ersten Seilzug 22 Zug ausgeübt wird, womit sich die erste Antriebsscheibe 38 bis in
ihre Vollgasstellung verdreht. Während dieser Phase verbleibt die zweite Antriebsscheibe
42 in ihrer Leerlaufgasstellung.
[0026] Wird nun zum Gasgeben der linke Gashebel 20 betätigt, so wird Zug über den zweiten
Seilzug 28 ausgeübt, so dass die zweite Antriebsscheibe 42 verdreht wird. Über das
Mitnehmerelement 46 der zweiten Antriebsscheibe 42 wird nun die erste Antriebsscheibe
38 mitgedreht und damit die Drosselklappe 26 verschwenkt. Der Seilzug 22, der an der
ersten Antriebsscheibe 38 angreift, ist nun entlastet, was in Fig. 6 angedeutet ist.
[0027] Alternativ zum zeichnerisch dargestellten und zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
kann das Mitnehmerelement 46 der zweiten Antriebsscheibe 42 aber auch an dem in den
Figuren bei 58 gezeigten Anlagerandabschnitt der ersten Antriebsscheibe 38 angreifen,
um diese bei Ausübung von Zug auf den zweiten Bowdenzug 28 zu verdrehen bzw. um stillzustehen,
wenn an dem ersten Bowdenzug 22 gezogen wird. Ferner kann der zweite Bowdenzug 28
unabhängig von der Position des Mitnehmerelements 46, bezogen auf die Fig. 3 bzw.
die Fign. 4 bis 6, nach oben bzw. nach links, d.h. entgegengesetzt zum ersten Bowdenzug
22 aus dem Gehäuse 24 herausgeführt sein (in Fig. 6 gestrichelt angedeutet).
[0028] Das hier beschriebene Konzept lässt sich zur Nachrüstung eines Einfach-Seilzugantriebs
einer Fahrzeugdrosselklappe als Doppel-Seilzugantrieb verwenden. Herkömmliche Drosselklappenantriebe
verfügen lediglich über eine Antriebsscheibe, und zwar die erste Antriebsscheibe 38
gemäß vorheriger Beschreibung. Das Gehäuse 24 weist dabei lediglich den ersten Gehäuseteil
30 auf, der beispielsweise durch einen Deckel verschlossen ist. Dieser Deckel wird
nun zum Umrüsten des Einfach-Seilzugantriebs abgenommen und durch das zweite Gehäuseteil
32 gemäß Erfindung ersetzt, womit sich nun die Drosselklappe 26 über einen von zwei
Seilzügen betätigen lässt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0029]
- 10
- Fahrzeug
- 12
- Lenker des Fahrzeugs
- 14
- rechtes Ende des Lenkers
- 16
- rechter Gashebel
- 18
- linkes Ende des Lenkers
- 20
- linker Gashebel
- 22
- erster Seilzug
- 24
- Seilzugantriebsgehäuse
- 26
- Drosselklappe
- 28
- zweiter Seilzug
- 30
- erstes Gehäuseteil
- 32
- zweites Gehäuseteil
- 34
- Trennungsebene
- 36
- Schwenkwelle
- 38
- erste Antriebsscheibe
- 40
- Rückholfeder für die erste Antriebsscheibe
- 42
- zweiten Antriebscheibe
- 44
- Rückholfeder für die zweite Antriebsscheibe
- 46
- Mitnehmerelement
- 48
- Zapfen
- 50
- Anlagerandabschnitt für das Mitnehmerelement
- 52
- Umfangsaussparung
- 54
- Randabschnitt der Umfangsaussparung
- 56
- Radialvorsprung
- 58
- alternativer Anlagerandabschnitt für das Mitnehmerelement
1. Seilzugantrieb für eine Drosselklappe (26) eines Fahrzeugs (10), insbesondere eines
Fahrzeugs (10) mit einem Lenker (12) mit zwei Griffen wie vornehmlich bei einem ATV,
UTV, Jet-Ski, Motorschlitten oder Zweirad, mit
- einem Gehäuse (24), das ein erstes Gehäuseteil (30) und ein zweites Gehäuseteil
(32) aufweist,
- einer in dem ersten Gehäuseteil (30) drehbar gelagerten ersten Antriebsscheibe (38),
die mit einer Schwenkwelle (36) einer Drosselklappe (26) verbindbar ist, wobei die
erste Antriebsscheibe (38) durch einen ersten Seilzug (22) aus einer Leerlaufgasstellung
in eine Vollgasstellung verdrehbar und in Richtung auf ihre Leerlaufgasstellung federnd
vorgespannt ist,
- einer in dem zweiten Gehäuseteil (32) drehbar gelagerten zweiten Antriebsscheibe
(42), die durch einen zweiten Seilzug (28) aus einer Leerlaufgasstellung in eine Vollgasstellung
verdrehbar und in Richtung auf ihre Leerlaufgasstellung federnd vorgespannt ist, und
- einem Mitnehmerelement (46), durch das die beiden Antriebsscheiben (38,42) selektiv
in Drehwirkverbindung stehen, indem
- die zweite Antriebsscheibe (42) in ihrer Leerlaufgasstellung verbleibt, wenn sich
die erste Antriebsscheibe (38) verdreht, und
- die zweite Antriebsscheibe (42) bei ihrer Verdrehung aus der Leerlaufgasstellung
in Richtung auf ihre Vollgasstellung die erste Antriebsscheibe (38) mittels des Mitnehmerelements
(46) mitdreht.
2. Seilzugantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Antriebsscheiben (38,42) eine Aussparung (52) aufweist, die sich in Umfangsrichtung
dieser Antriebsscheibe (38,42) erstreckt und bezogen auf die Umfangsrichtung durch
einen Anlagerandabschnitt (50) sowie einen weiteren Randabschnitt (54) begrenzt ist,
dass das Mitnehmerelement (46) an der nicht mit der Aussparung (52) versehenen anderen
Antriebsscheibe (38,42) angeordnet ist und in die Aussparung (52) der einen besagten
Antriebsscheibe (38,42) hineinragt und dass das Mitnehmerelement (46) dann, wenn sich
beide Antriebsscheiben (38,42) in ihrer jeweiligen Leerlaufgasstellung befinden, zwecks
bei Verdrehung der nicht mit der Aussparung (52) versehenen anderen Antriebsscheibe
(38,42) erfolgenden Drehmitnahme der mit der Aussparung (52) versehenen einen Antriebsscheibe
(38,42) an dem Anlagerandabschnitt (50) der Aussparung (52) dieser Antriebsscheibe
(38,42) anliegt.
3. Seilzugantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Randabschnitt (54) der mit der Aussparung (52) versehenen einen Antriebsscheibe
(38,42) allenfalls erst in der Vollgasstellung der nicht mit der Aussparung (52) versehenen
anderen Antriebsscheibe (38,42) an dem Mitnehmerelement (46) anliegt.
4. Seilzugantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (24) in seine beiden Gehäuseteile (30,32) längs einer Teilungsebene geteilt
ist, die sich unter einem Winkel von ungleich 180° und insbesondere unter einem Winkel
von 90° oder im Wesentlichen 90° zur Ausrichtung der Drehachsen der beiden Antriebsscheiben
(38,42) erstreckt.
5. Seilzuganbauvorrichtung zur Umrüstung eines Einfach-Drosselklappenseilzugantriebs
eines Fahrzeugs, insbesondere eines Fahrzeugs (10) mit einem Lenker (12) mit zwei
Griffen wie vornehmlich bei einem ATV, UTV, Jet-Ski, Motorschlitten oder Zweirad,
als Doppel-Drosselklappenseilzugantrieb,
- wobei der Einfach-Drosselklappenseilzugantrieb versehen ist mit
- einem einseitig offenen ersten Gehäuseteil (30), das mittels eines abnehmbaren Deckels
verschlossen ist, und
- einer in dem ersten Gehäuseteil (30) drehbar gelagerten ersten Antriebsscheibe (38),
die mit einer Schwenkwelle (36) einer Drosselklappe (26) verbindbar ist, wobei die
erste Antriebsscheibe (38) durch einen ersten Seilzug (22) aus einer Leerlaufgasstellung
in eine Vollgasstellung verdrehbar und in Richtung auf ihre Leerlaufgasstellung federnd
vorgespannt ist,
- wobei die Seilzuganbauvorrichtung versehen ist mit
- einem einseitig offenen zweiten Gehäuseteil (32) zum Aufsetzen auf das bei abgenommenem
Deckel offenen ersten Gehäuseteil (30) zur Bildung eines Gehäuses (24),
- einer in dem zweiten Gehäuseteil (32) drehbar gelagerten zweiten Antriebsscheibe
(42), die durch einen zweiten Seilzug (28) aus einer Leerlaufgasstellung in eine Vollgasstellung
verdrehbar und in Richtung auf ihre Leerlaufgasstellung federnd vorgespannt ist, und
- einem Mitnehmerelement (46), durch das die beiden Antriebsscheiben (38,42) selektiv
in Drehwirkverbindung stehen, indem
- die zweite Antriebsscheibe (42) in ihrer Leerlaufgasstellung verbleibt, wenn sich
die erste Antriebsscheibe (38) verdreht, und
- die zweite Antriebsscheibe (42) bei ihrer Verdrehung aus der Leerlaufgasstellung
in Richtung auf ihre Vollgasstellung die erste Antriebsscheibe (38) mittels des Mitnehmerelements
(46) mitdreht.
6. Seilzuganbauvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Antriebsscheiben (38,42) eine Aussparung (52) aufweist, die sich in Umfangsrichtung
dieser Antriebsscheibe (38,42) erstreckt und bezogen auf die Umfangsrichtung durch
einen Anlagerandabschnitt (50) sowie einen weiteren Randabschnitt (54) begrenzt ist,
dass das Mitnehmerelement (46) an der nicht mit der Aussparung (52) versehenen anderen
Antriebsscheibe (38,42) angeordnet ist und in die Aussparung (52) der einen besagten
Antriebsscheibe (38,42) hineinragt und dass das Mitnehmerelement (46) dann, wenn sich
beide Antriebsscheiben (38,42) in ihrer jeweiligen Leerlaufgasstellung befinden, zwecks
bei Verdrehung der nicht mit der Aussparung (52) versehenen anderen Antriebsscheibe
(38,42) erfolgenden Drehmitnahme der mit der Aussparung (52) versehenen einen Antriebsscheibe
(38,42) an dem Anlagerandabschnitt (50) der Aussparung (52) dieser Antriebsscheibe
(38,42) anliegt.
7. Seilzuganbauvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Randabschnitt (54) der mit der Aussparung (52) versehenen einen Antriebsscheibe
(38,42) allenfalls erst in der Vollgasstellung der nicht mit der Aussparung (52) versehenen
anderen Antriebsscheibe (38,42) an dem Mitnehmerelement (46) anliegt.
8. Seilzuganbauvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (24) in seine beiden Gehäuseteile (30,32) längs einer Teilungsebene geteilt
ist, die sich unter einem Winkel von ungleich 180° und insbesondere unter einem Winkel
von 90° oder im Wesentlichen 90° zur Ausrichtung der Drehachsen der beiden Antriebsscheiben
(38,42) erstreckt.