[0001] Die Erfindung betrifft ein Möbelsystem, insbesondere ein Möbelsystem für eine Küche.
[0002] Herkömmliche Möbelsysteme sind typischerweise so ausgebildet, dass sie genau einem
primären Zweck dienen. So sind typischerweise oberhalb eines Küchenblocks Küchenoberschränke,
Regale oder eine Hängevorrichtung zum Aufnehmen von Küchenutensilien an einer festen
Position angeordnet. Die Funktion des Küchenblocks ist damit festgelegt und wird auch
unmittelbar von einem Betrachter erkannt.
[0003] Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung ein Möbelsystem zu schaffen, welches die
starre Zuordnung einer primären Funktion zu einem Möbelsystem aufbricht und es einem
Nutzer erlaubt, ein Möbelsystem für mehrere Primärfunktionen zu verwenden bzw. die
optische Beeinträchtigung der Primärfunktion zu minimieren.
[0004] Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund wünschenswert, da die Wohnraumgestaltung
dazu übergegangen ist, offene, weitläufige Räume zu schaffen, um das Blickfeld eines
Bewohners nicht unnötig einzuschränken. Dies hat zur Folge, dass früher verschiedenen
Räumen zugeordnete Funktionen, wie das Schlafen, Wohnen oder Kochen in einem gemeinsamen
Raum durchgeführt werden sollen. Von Vorteil ist hierbei, wenn die Primärfunktionen
der hierzu verwendeten Möbelsysteme nicht auf den ersten Blick sichtbar sind.
[0005] Die Überwindung der oben aufgeführten Nachteile gelingt mit einem Möbelsystem, das
die Merkmale des Anspruchs 1 umfasst.
[0006] Das erfindungsgemäße Möbelsystem, insbesondere ein Möbelsystem für eine Küche umfasst
ein Wandpaneel, und ein Befestigungselement für das Wandpaneel, wobei das Befestigungselement
eine Aufnahme für das Wandpaneel und eine Fixiervorrichtung zum Fixieren an einer
Wand aufweist. Das Möbelsystem ist dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement
an der von der Fixiervorrichtung abgewandten Seite einen aus der Ebene des Wandpaneels
vorstehenden Abschnitt aufweist, der ein zur Ebene des Wandpaneels senkrechtes Element
und ein zur Ebene des Wandpaneels paralleles Element aufweist, wobei zwischen dem
parallelen Element und dem Wandpaneel ein Spalt vorgesehen ist.
[0007] Durch ein so ausgebildetes Möbelsystem ist es möglich, eine an dem Befestigungselement
angeordnete Applikation, die eine Funktionalität für ein Möbelsystem bereithält, an
dem Befestigungselement zu befestigen und an einer vom Benutzer bevorzugten Position
variabel zu positionieren.
[0008] Das Wandpaneel beschreibt dabei ein flächiges Element, das vorzugsweise eine sich
vertikal erstreckende Wand verdeckt. Die Orientierung des Wandpaneels ist typischerweise
so gewählt, dass die Vertikalachse in der durch das Wandpaneel aufgespannten Ebene
liegt. Damit ist es möglich, eine Raumwand zu verdecken. Ferner kann das Wandpaneel
eine in Horizontalrichtung längere Abmessung aufweisen als in Vertikalrichtung.
[0009] Das Befestigungselement für das Wandpaneel ist dazu ausgelegt, das Wandpaneel an
einer Wand, vorzugsweise einer vertikal orientieren Wand zu fixieren.
[0010] Ferner umfasst das Befestigungselement einen aus der Ebene des Wandpaneels vorstehenden
Abschnitt, mit einem zur Ebene des Wandpaneels senkrechten Element und einem zur Ebene
des Wandpaneels parallelen Element, wobei zwischen dem parallelen Element und dem
Wandpaneel ein Spalt vorgesehen ist. Dieser Spalt kann dazu genutzt werden, Funktionselemente
(= Applikationen) des Möbelsystems verschiebbar zu lagern.
[0011] Vorzugsweise dient das zum Wandpaneel parallele Element des Befestigungselements
nicht zur Befestigung oder Aufnahme des Wandpaneels selbst. Das Befestigungselement
umfasst also einen aus der Ebene des Wandpaneels hervorstehenden Abschnitt, der einen
anderen Zweck als die Befestigung des Wandpaneels besitzt.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt das zum Wandpaneel parallele
Element des Befestigungselements nicht direkt an dem Wandpaneel an.
[0013] Vorzugsweise erstreckt sich das Befestigungselement horizontal über die gesamte oder
einen Teil der Länge des Wandpaneels. Demzufolge existiert auch der Spalt zwischen
Wandpaneel und Befestigungselement über eine bestimmte horizontale Abmessung, sodass
eine Applikation, die im Zusammenspiel mit dem Spalt an dem Befestigungselement gelagert
ist, horizontal verschiebbar ausgebildet sein kann.
[0014] Nach einer optionalen Fortbildung der Erfindung ist an den beiden Längskanten des
Wandpaneels jeweils ein Befestigungselement angeordnet, um in den jeweiligen Spalten
zwischen dem Wandpaneel und den zwei Befestigungselementen einen scheibenförmige Applikation
verschiebbar zu lagern.
[0015] So ist beispielsweise möglich, ein scheibenförmiges Element in dem Spalt zwischen
Wandpaneel und parallelen Element einzufügen, sodass dieses in einer zum Wandpaneel
parallelen Ebene horizontal verschiebbar ist.
[0016] Dabei ist dem Fachmann klar, dass es darüber hinaus eine beliebige Anzahl von horizontal
übereinander angeordneten Wandpaneelen mit jeweils einem dazwischen angeordneten Befestigungselement
und Befestigungselementen an den abschließenden Längskanten der Wandpaneelanordnung
geben kann, um an jeder Längskante eines Wandpaneels bzw. zwischen Längskanten eines
Wandpaneels oder zwischen Längskanten verschiedener Wandpaneele eine Applikation verschiebbar
zu lagern. Durch die horizontal verschiebbare Anordnung von verschiedenen Funktionselementen
bzw. Applikationen ist es möglich, die Funktion eines Möbelsystems über eine horizontale
Linie, die entlang eines Befestigungsmittels verläuft, beliebig zu positionieren.
[0017] Gemäß einer weiteren Fortbildung der Erfindung greift in den Spalt zwischen Wandpaneel
und Befestigungselement ein Lagerelement einer Applikation ein, um die Applikation
an dem Befestigungselement zu lagern.
[0018] Vorzugsweise umfasst das Möbelsystem eine an dem Befestigungselement gelagerte Applikation,
wobei die Applikation beispielsweise ein Spritzschutz, ein Regal, ein Bord, ein Papierrollenhalter,
ein Dunstabzug, eine Anzeigeneinheit und/oder ein Licht sein kann.
[0019] Vorzugsweise umfasst das Möbelsystem mehrere Wandpaneele, die übereinander angeordnet
sind, wobei zwischen den Wandpaneelen jeweils ein Befestigungselement angeordnet ist.
[0020] Gemäß einer weiteren optionalen Modifikation der Erfindung weist das Befestigungselement
ferner ein zweites zu dem Wandpaneel paralleles Element auf, das weiter von dem Wandpaneel
absteht als das erste parallele Element. Dadurch wird es im Ergebnis ermöglicht, eine
weitere Ebene für Applikationen vorzusehen, die entlang einer horizontalen Richtung
verschoben werden können.
[0021] Vorzugsweise dient eine Nut oder ein Spalt zwischen dem ersten parallelen Element
und dem zweiten parallelen Element als Schienenteil für eine horizontal verschiebbare
Applikation, sodass eine weitere Ebene für verschiebbare Applikationen vorgesehen
ist. Diese weitere Ebene kann parallel zu der durch das Wandpaneel aufgespannten Ebene
sein und vorzugsweise auch parallel zu der Ebene sein, in der die Applikationen verschiebbar
sind, welche zwischen dem Spalt des ersten parallelen Elements und dem Wandpaneel
gelagert sind. Eine Vielzahl von verschiedenen Ebenen kann vorgesehen sein um die
Funktionalität des Möbelsystems weiter zu erhöhen.
[0022] Gemäß einer Fortbildung der Erfindung umfasst das Möbelsystem ein vor einem Abschnitt
des Wandpaneels und dem Befestigungselement angeordnetes flächiges Element, vorzugsweise
einen Schrank, wobei das flächige Element derart positioniert ist, dass hinter dieses
eine an dem mindestens einen Befestigungselement angeordnete verschiebbare Applikation
verschiebbar ist. Für den Fall, dass es mehrere verschiebbare Applikationen in unterschiedlichen
Ebenen gibt, ist es von Vorteil, wenn diese mehreren Applikationen gleichzeitig hinter
dem flächigen Element anordenbar sind.
[0023] Dadurch ist möglich, dass die Applikation in einen hinter dem flächigen Element angeordneten
Zustand bei einer Draufsicht auf das Wandpaneel nicht sichtbar ist. Dies verbessert
den optischen Eindruck beim Betrachten eines Möbelsystems, und lässt nicht den unbedingten
Rückschluss zu, welche Primärfunktion das Möbelsystem übernimmt. Der Nutzer hat die
Wahl, die Primärfunktion des Möbels nach seinen Nutzen zu gestalten, indem die verschiedenen
Applikationen an die gewünschte Stelle gezogen werden.
[0024] Die Erfindung betrifft zudem einen Küchenblock mit einem Möbelsystem nach einem der
vorhergehenden Ansprüche.
[0025] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist hierbei eine Küchenarbeitsplatte an dem
Befestigungselement angeordnet, vorzugsweise zusammen mit einem Küchenunterschrank.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Diskussion
der Figuren ersichtlich. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- den strukturellen Aufbau des erfindungsgemäßen Möbelsystems in einer Querschnittsansicht,
- Fig. 2.
- eine Variante des erfindungsgemäßen Möbelsystems in einer Querschnittsansicht,
- Fig. 3.
- eine Variante des erfindungsgemäßen Möbelsystems in einer Querschnittsansicht,
- Fig. 4:
- eine Variante des erfindungsgemäßen Möbelsystems in einer Querschnittsansicht,
- Fig. 5:
- eine Variante des Möbelsystems in einer Querschnittsansicht,
- Fig. 6:
- eine detaillierte Darstellung einer Querschnittsansicht des Möbelsystems in Ausschnittsbereichen,
- Fig. 7.
- eine Draufsicht von Wandpaneelen mit Befestigungselementen,
- Fig. 8:
- eine perspektivische Darstellung einer Anordnung von Wandpaneelen mit Befestigungselementen,
- Fig. 9:
- eine alternative Darstellung einer Anordnung von Wandpaneelen und Befestigungselementen,
- Fig. 10:
- eine perspektivische Darstellung des Möbelsystems am Beispiel eines Küchenblocks,
- Fig. 11:
- eine perspektivische Darstellung des Möbelsystems am Beispiel eines Küchenblocks,
- Fig. 12:
- eine perspektivische Darstellung eines flächigen Elements zum Verdecken der verschiebbar
gelagerten Funktionselemente,
- Fig. 13:
- eine perspektivische Darstellung eines flächigen Elements,
- Fig. 14:
- eine alternative Ausführungsform eines flächigen Elements zum Verdecken der verschiebbar
gelagerten Funktionselemente,
- Fig. 15:
- eine perspektivische Darstellung des Möbelsystems am Beispiel einer Küche,
- Fig. 16:
- eine Darstellung mehrerer Funktionselemente in unterschiedlichen Ebenen,
- Fig. 17:
- verschiedene Ausführungsformen von Funktionselementen, und
- Fig. 18:
- ein Funktionselement im Umfeld einer Küche.
[0026] Fig. 1 zeigt den strukturellen Aufbau des Möbelelements in einer Querschnittsansicht.
Eine horizontal verlaufende Wand 6 bildet den Anknüpfungspunkt für das Befestigungsmittel
3. An dem Befestigungsmittel 3 oder auch direkt an der Wand 6 sind Wandpaneele 2 angeordnet,
die ihre Position bezüglich der Wand 6 typischerweise nicht verändern können. Darüber
hinaus erkennt man, dass das Befestigungselement 3 aus der Ebene des Wandpaneels 2
herausragt mit einem dazu senkrechten Abschnitt 31 sowie einen sich daran anschließenden
zum Wandpaneel 2 parallelen Abschnitt 32. Dieser parallele Abschnitt 32 bildet zusammen
mit dem Wandpaneel 2 einen Spalt 4. Das in Fig. 1 mit 301 bezeichnete Element ist
optional, sodass der Spalt 4 im Allgemeinen zwischen dem Wandpaneel und dem dazu parallelen
Element 32 definiert werden kann. In diesem Spalt 4 befindet sich ein Funktionselement
5, das auch als Applikation 5 bezeichnet wird. Diese Applikation 5 kann in dem Spalt
4 verschiebbar gelagert sein, um die gewünschten Funktionalitäten der Applikation
5 an verschiedenen Positionen des Möbelsystems verwenden zu können. Weiter erkennt
man, dass das Befestigungselement 3 eine Vielzahl von Spalten aufweist, in der eine
Applikation 5 gelagert werden kann. Es gibt demnach mehrere Ebenen, in denen die Applikationen
5 verschoben werden können. Zudem erkennt man im unteren Bereich der Fig. 1 eine Arbeitsplatte
53, die ebenfalls an dem Befestigungselement 3 angeordnet ist. Diese kann, muss aber
nicht, verschiebbar zu dem Befestigungselement 3 angeordnet sein.
[0027] Fig. 2 zeigt eine alternative Bestückung des Möbelsystems mit unterschiedlichen Applikationen.
Eine scheibenförmige Applikation 51 ist hierbei neben einer Applikation 52 zum Aufhängen
von Küchenutensilien dargestellt. Dem Fachmann ist klar, dass die Applikation 52 zum
hängenden Aufnehmen von Küchenutensilien in einem beliebigen Spalt des Befestigungselements
3 gelagert sein kann. Es muss lediglich darauf geachtet werden, dass bei einem Überdecken
mehrerer Applikationen ausreichend Platz vorhanden ist, um ein Vorbeischieben der
einen Applikation an der anderen ermöglichen zu können. Als Beispiel für die Applikation
51 sei hier ein Spritzschutz oder ein Regal, das beispielsweise Messer oder Gewürzgläser
trägt, genannt.
[0028] Fig. 3 zeigt eine weitere Variation des Möbelsystems, bei der der obere Bereich ein
Verdeckelement 54 aufweist, um auf dem mittigen Befestigungselement 3 angeordnete
Gegenstände bei Wunsch optisch abzuschirmen.
[0029] Fig. 4 zeigt eine weitere Variation des Möbelsystems, bei dem die Applikationen 5
Lichtelemente sind. Diese können ebenfalls entlang dem Befestigungselement in einer
horizontalen Richtung je nach Bedarf verschoben werden, um einen Abschnitt wie gewünscht
zu beleuchten.
[0030] Fig. 5 zeigt eine alternative Anbindung einer Applikation an das Befestigungselement
3. Man erkennt eine Klammer 57, die sich um das von dem Wandpaneel 2 abgewandte Ende
des parallelen Elements des Befestigungselements 3 klammert, jedoch eine horizontale
Verschiebbarkeit der Applikation 56 weiterhin zulässt. Als Beispiel für eine solche
verschiebbare Applikation 56 kann ein Schrank, eine Vitrine, eine Mikrowelle, ein
Dunstabzug oder ein anderes elektronisches Küchengerät genannt werden.
[0031] Fig. 6 zeigt eine detaillierte Ansicht der Befestigungselemente 3 bei einer Vielzahl
von übereinander angeordneten Wandpaneelen 2. Die Wand 6 steht in direktem Kontakt
mit dem Befestigungselement 3 und ist vorzugsweise mit dieser fest verbunden. In Frage
kommt hier beispielsweise ein Verkleben oder eine Verbindung mittels Schrauben. Von
der vertikal verlaufenden Wand 6 erstreckt sich ein dazu senkrechtes Element des Befestigungselements
weg, an dem ein zur Ebene der Wandpaneele 2 paralleler Abschnitt 32 angeformt ist.
Man erkennt, dass der Spalt 4 dazu genutzt werden kann, eine scheibenförmige Applikation
5 in eine Horizontalrichtung verschieblich zu lagern. Ferner sieht man, dass es weitere
Spalten 41 geben kann, die eine weitere Anbindungsmöglichkeit für Applikationen bietet,
die in einer zusätzlichen Ebene verschiebbar gelagert sind. Dies erfolgt mittels der
Abschnitte 321 und 41.
[0032] Fig. 7 zeigt eine Draufsicht auf eine Anordnung von übereinander angeordneten Wandpaneelen
2 mit dazwischen vorgesehenen Befestigungselementen 3. Das Bezugszeichen 6 beschreibt
dabei die Wand, an der das Befestigungselement 3 befestigt ist.
[0033] Fig. 8 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Anordnung von Wandpaneelen 2
mit dazwischen angeordneten Befestigungselementen 3. An dem dem Boden näheren Befestigungselement
3 ist eine freihängende Arbeitsplatte 53 vorgesehen.
[0034] Fig. 9 zeigt eine Variante der vorstehend aufgeführten Fig. 8, bei der die freihängende
Arbeitsplatte 53 ihre Dicke in Höhenrichtung mit zunehmender Entfernung von dem Wandpaneel
verringert.
[0035] Fig. 10 zeigt eine Darstellung des Möbelsystems in der Umgebung einer Küche. Man
erkennt die übereinander angeordneten Wandpaneele 2 mit dem dazwischen angeordneten
Befestigungselement 3, das dazu dient, die verschiedenen Applikationen 5 horizontal
verschiebbar zu lagern. So kann hinter einem flächigen Element 7 ein Spritzschutz
oder ein Regal mit Messern, Pfannen oder Gewürzgläsern hervorgezogen werden, falls
die Funktionalität der Applikation 5 bzw. die daran angeordneten Gegenstände benötigt
werden.
[0036] Fig. 11 zeigt die Anordnung einer Applikation hinter einem flächigen Element 7, die
die Applikation typischerweise einnimmt, wenn deren Funktion nicht genutzt wird.
[0037] Fig. 12 zeigt dieses Konzept anhand einer Darstellung, in der die als Schienen verwendeten
Befestigungsmittel 3 und die Wandpaneele 2 nicht dargestellt sind. Man erkennt, dass
die Applikation 5, wie beispielsweise ein Spritzschutz oder ein Bord mit Küchenutensilien
darstellen kann, hinter dem flächigen Element hervorgezogen werden können. Zudem ist
ersichtlich, dass die Applikationen 5 verschiedene Ebenen einnehmen können, sodass
beispielsweise ein Spritzschutz hinter einem Bord bzw. umgekehrt angeordnet sein kann.
[0038] Fig. 13 zeigt das flächige Element 7 in einer perspektivischen Darstellung.
[0039] Fig. 14 zeigt eine alternative Ausgestaltung des flächigen Elements, wobei zu erwähnen
ist, dass das flächige Element bezüglich dem Wandpaneel 2 bzw. dem Befestigungsmittel
3 so angeordnet ist, dass hierzu ein Raum geschaffen wird, in dem die an dem Befestigungselement
gelagerten Applikationen 5 eingeschoben werden können.
[0040] Fig. 15 zeigt eine perspektivische Darstellung des Möbelsystems am Beispiel einer
Küche, wobei die Applikationen bei dem überwiegenden Zeitraum, in dem diese nicht
gebraucht werden, aus dem Blickfeld eines Betrachters geschoben werden können. Dies
erfolgt indem diese hinter das flächige Element 7 angeordnet werden.
[0041] Fig. 16 zeigt eine Detailansicht von zwei Applikationen 5 in verschiedenen Ebenen.
[0042] Fig. 17 zeigt verschiedene Ausführungsformen von Applikationen 5. Beispielsweise
ist hierbei lediglich ein Spritzschutz denkbar, wie er im oberen Bereich der Figur
17 dargestellt ist. Dieser kann aus einem im Wesentlichen flächigen Element bestehen,
das je nach Bedarf an dem gewünschten Ort horizontal verschieblich gelagert ist. Zudem
kann eine Applikation mit unterschiedlichen Küchenutensilien versehen sein, sodass
der Nutzer je nach aktuell geforderter Funktion die entsprechende Applikation 5 in
den Nutzbereich einzieht. Beispielsweise ist hier auch ein Halter für ein Buch bzw.
ein Tablet, wie im unteren Bereich der Fig. 17 dargestellt oder ein Element zum Aufbewahren
von Gefäßen denkbar.
[0043] Fig. 18 zeigt abschließend noch eine Detailansicht eines in eine Arbeitsplatte 53
integrierten Kochfelds, das durch die Applikation 5, in dem Bild ein Spritzschutz,
von dem Wandpaneel 2 abgeschirmt ist.
[0044] Durch die Erfindung ist es insgesamt möglich, den optischen Gesamteindruck eines
Möbelsystems unabhängig von der gewünschten Funktionalität zu steigern. Das Verkleiden
einer Küche mit hochwertigem Seidenpapier oder Japanpapier ist mit der vorliegenden
Erfindung möglich, da so ausgestaltete Wandpaneele beim Kochen mit einem verfahrbaren
Spritzschutz geschützt sind. Insgesamt ist es dadurch möglich, ein Möbelsystem unabhängig
von seiner primären Funktion auf optisch ansprechende Weise in einen Wohnraum zu integrieren,
und die Funktion des Möbelsystems nur für den ganz spezifischen Zeitraum der Nutzung
einer solchen Funktion, also beispielsweise für den Zeitraum eines Kochens zu verwenden.
Danach ist es möglich, die Funktionselemente aus der Betrachtung eines Nutzers zu
schieben, sodass die optischen Beeinträchtigungen durch die Funktionalität des Möbelsystems
nicht mehr vorherrschen.
1. Möbelsystem, insbesondere Möbelsystem für eine Küche, umfassend:
ein Wandpaneel, und
ein Befestigungselement für das Wandpaneel, wobei
das Befestigungselement eine Aufnahme für das Wandpaneel und eine Fixiervorrichtung
zum Fixieren an einer Wand aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Befestigungselement an der von der Fixiervorrichtung abgewandten Seite einen aus
der Ebene des Wandpaneels vorstehenden Abschnitt aufweist, der ein zur Ebene des Wandpaneels
senkrechtes Element und ein zur Ebene des Wandpaneels paralleles Element aufweist,
wobei zwischen dem parallelen Element und dem Wandpaneel ein Spalt vorgesehen ist.
2. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zum Wandpaneel parallele
Element des Befestigungselements nicht zur Befestigung oder Aufnahme des Wandpaneels
dient.
3. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das parallele Element nicht
direkt an dem Wandpaneel anliegt.
4. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungselement
sich horizontal über die gesamte oder einen Teil der Länge des Wandpaneels erstreckt.
5. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das parallele Element des
Befestigungselements als Schienenteil für eine horizontal verschiebbare Applikation
dient.
6. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an den Längskanten des
Wandpaneels jeweils ein Befestigungselement angeordnet ist, um in den jeweiligen Spalten
zwischen dem Wandpaneel und den zwei Befestigungselementen eine scheibenförmige Applikation
verschiebbar zu lagern.
7. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in den Spalt zwischen Wandpaneel
und Befestigungselement ein Lagerelement einer Applikation eingreift, um die Applikation
an dem Befestigungselement zu lagern.
8. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine an dem
Befestigungselement gelagerte Applikation, wobei die Applikation vorzugsweise ein
Spritzschutz, ein Regal, ein Bord, ein Papierrollenhalter, ein Dunstabzug, eine Anzeigeeinheit
und/oder ein Licht ist.
9. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend mehrere Wandpaneele,
die übereinander angeordnet sind, wobei zwischen den Wandpaneelen jeweils ein Befestigungselement
angeordnet ist.
10. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungselement
ferner ein zweites zu dem Wandpaneel paralleles Element aufweist, das weiter von dem
Wandpaneel absteht als das erste parallele Element.
11. Möbelsystem nach Anspruch 10, wobei eine Nut oder ein Spalt zwischen dem ersten parallelen
Element und dem zweiten parallelen Element als Schienenteil für eine horizontal verschiebbare
Applikation dient, so dass eine weitere Ebene für verschiebbare Applikationen vorgesehen
ist.
12. Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend ein vor einem
Abschnitt des Wandpaneels und dem Befestigungselement angeordnetes flächiges Element,
vorzugsweise einen Schrank, wobei das flächige Element derart positioniert ist, dass
hinter dieses eine an dem mindestens einem Befestigungselement angeordnete verschiebbare
Applikation verschiebbar ist.
13. Möbelsystem nach Anspruch 12, wobei die Applikation in einem hinter dem flächigen
Element angeordneten Zustand bei einer Draufsicht auf das mindestens eine Wandpaneel
nicht sichtbar ist.
14. Küchenblock mit einem Möbelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
15. Küchenblock nach Anspruch 14, wobei eine Küchenarbeitsplatte an dem Befestigungselement
angeordnet ist, vorzugsweise zusammen mit einem Küchenunterschrank.