[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Warmhalten flüssiger Metalle nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine entsprechende Vorrichtung.
[0002] Im Gießereiwesen ist es häufig erforderlich, eine Metallschmelze, beispielsweise
eine Schmelze aus Aluminium oder Eisen, über eine gewisse Zeitdauer im flüssigen Zustand
auf einer hohen Temperatur zu halten. Insbesondere ergibt sich die Notwendigkeit,
das Flüssigmetall vom Ort der Verflüssigung zum Ort einer Weiterverarbeitung zu transportieren.
Erfolgte der Transport anfangs nur innerhalb eines Werkes, werden Metallschmelzen
heute über eine Entfernung von 200 km und mehr mittels Straßen- oder Schienenfahrzeugen
transportiert. Zum Transport kommen dabei spezielle Transportgefäße, auch "Transportpfannen"
genannt, zum Einsatz, die je nach Fahrzeugart und zu transportierendem Metall zwischen
500 kg und 200 t Metallschmelze aufnehmen können.
[0003] Um das Flüssigmetall über die gesamte Transportdauer auf einer vorgegebenen Temperatur
von beispielsweise 700 bis 1000°C zu halten, werden Flüssigmetall - Transportbehälter
in der Regel vorgewärmt. So ist beispielsweise aus der
EP 1 078 704 B1 eine Einrichtung bekannt, bei der eine Transportpfanne zwischen ihren Einsätzen mittels
eines Luft-Erdgasbrenners beheizt wird. In der
DE 10 2007 022 684 A1 wird ein Flüssigmetall-Transportbehälter mit Vorheizeinrichtung beschrieben, bei
der der Behälter vor seinem Einsatz mittels eines feldartig aufgebauten Porenbrenners
vorgewärmt wird. Der Porenbrenner ist dabei entweder im Deckel des Transportgefäßes
angeordnet oder erstreckt sich entlang einer Säule, die während des Heizvorgangs mittig
in den leeren Behälter hineingeführt wird. Diese Anordnung ist allerdings nicht geeignet,
eine flüssige Schmelze zu beheizen, da die Poren des Brenners rasch durch eindringendes
Flüssigmetall verstopft und dadurch ein Durchdringen der Rauchgase unmöglich gemacht
werden würde.
[0004] Die Temperatur von Flüssigmetall nimmt in üblichen Transportbehältern etwa um 5-15
K pro Stunde ab. Da zugleich die Anfangstemperatur aus metallurgischen Gründen einen
bestimmten Wert, im Falle von flüssigem Aluminium etwa 950°C, nicht übersteigen sollte,
erweist sich die Temperaturhaltung der Schmelze insbesondere im Straßentransport als
nicht unproblematisch, da es beispielsweise durch nicht vorhersehbare Ereignisse,
etwa ein Verkehrsstau, zu beträchtlichen Verzögerungen beim Transport kommen kann.
[0005] Um die Aufrechterhaltung einer vorgegebenen Temperatur der Schmelze auch bei längeren
Transportzeiten bzw. Aufenthaltsdauer der Schmelze im Transportbehälter zu gewährleisten,
ist es bereits bekannt, die Behälter mit Heizeinrichtungen auszurüsten.
[0006] Beispielsweise ist es bekannt, Gießpfannen mit einer Lichtbogenheizung zu versehen;
besonders bei kleinen Pfannen führt aber der erforderliche Teilkreisdurchmesser der
Elektroden zu nur geringen Abständen zwischen Elektroden und dem feuerfesten Verschleißfutter
der Pfannenwandung, wodurch der Verschleiß des Futters außerordentlich groß ist.
[0007] Eine weitere bekannte Maßnahme besteht in einer induktiven Beheizung der Pfanne.
Dies setzt allerdings eine Mindesthöhe des Flüssigmetallbades voraus, um einen vertretbaren
Wirkungsgrad dieser Beheizung sicherzustellen. Zudem sind für diese Beheizungsart
spezielle Pfannen erforderlich.
[0008] Aus der
DE 3 637 065 A1 ist eine elektrische Beheizung mittels eines sich über der Schmelze in der Pfanne
erstreckenden Graphitstabs bekannt. Die Beheizung der Pfanne mit oder ohne Inhalt
erfolgt dabei lediglich durch Wärmestrahlung, wobei ein oberhalb des Graphitstabes
angeordneter Strahlungsschild als Reflektor zur besseren Ausnutzung der Strahlungsenergie
dient. Diese Vorrichtung ist allerdings mit einem erheblichen konstruktiven Aufwand
und einem im Betrieb hohen Energieverbrauch verbunden.
[0009] Beim Gegenstand der
EP 0 217 094 A1 wird in einem - mit Schmelze gefüllten oder leeren - Pfannenofen ein Brennstoff mit
Luft oder einem anderen sauerstoffhaltigen Gas verbrannt und die dabei freiwerdende
Wärme direkt auf die Schmelze bzw. auf die Wände der Pfanne übertragen. Der Brenner
ist dabei an einer Halterung in einem Deckel der Pfanne befestigt und beheizt mit
seiner Flamme die Oberfläche des Schmelze bzw. das Innere der leeren Pfanne. Im Vergleich
zur elektrischen Beheizung mittels Lichtbogen sind die Investitionskosten eines Brenners
sowie die laufenden Kosten für die Bereitstellung der Energie relativ gering. Nachteilig
bei diesem Gegenstand ist jedoch die geringe Effizienz bei Beheizung einer mit Schmelze
gefüllten Pfanne, da die Wärmestrahlung der Flamme nur eine geringe Eindringtiefe
in die Schmelze besitzt.
[0010] Um eine gewisse Eindringtiefe der Energie in die Schmelze zu erreichen, wurde bereits
versucht, einen Brennstoff-Luft-Brenner in einem nach unten geschlossenen, aus einem
keramischen oder nichtkeramischen Material gefertigten Tauchrohr anzuordnen, das mittig
in einen das Schmelzbad aufnehmenden Tiegel eingefahren wird. Die heißen Brenngase
kommen dabei über die als Wärmetauscherflächen fungierenden Außenwände des Tauchrohrs
mit der Schmelze in indirekten thermischen Kontakt. Das Rauchgas entweicht oberhalb
der Badoberfläche aus dem Tauchrohr und wird in die Atmosphäre abgeführt. Allerdings
ist bei diesem Gegenstand die Homogenisierung der Temperatur in der Schmelze unzureichend,
da sich ein stark abfallendes Temperaturprofil vom heißeren Tauchrohr hin zur kühleren
Tiegelwand einstellt.
[0011] In der
WO 2006/133679 A2 wird ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Einstellen vorgegebener Schmelzeigenschaften
in einem Flüssigmetall, insbesondere Aluminium, beschrieben. Dabei ist der das Flüssigmetall
aufnehmende Behälter mit einer in die Schmelze absenkbaren Heizeinrichtung ausgerüstet,
mittels der die Temperatur des Flüssigmetalls auch bei längeren Transportzeiten aufrecht
erhalten werden kann. Als Heizeinrichtung dient ein elektrisches Heizelement oder
ein Brenner, der in einem Schutzrohr aufgenommen ist. Zudem ist am Boden des Behälters
ein Gasspülstein vorgesehen, mittels dessen ein Gas in das Flüssigmetall eingetragen
werden kann. Die aufsteigenden Gasblasen erzeugen eine Strömung, durch die die Temperaturverteilung
in der Schmelze homogenisiert wird. Mit dieser Anordnung lässt sich die Temperatur
der Schmelze mit einer befriedigenden Homogenität über einen längeren Zeitraum aufrecht
erhalten. Jedoch ist die Vorrichtung sehr komplex im Aufbau und hinsichtlich der Energieeffizienz
noch verbesserungswürdig.
[0012] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, die Energieausnutzung beim Warmhalten
einer Schmelze zu steigern und dabei zugleich die Homogenität des Temperaturprofils
der Schmelze zu verbessern.
[0013] Gelöst ist diese Aufgabe mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 4.
[0014] Ein Verfahren zum Warmhalten flüssiger Metalle, bei dem eine metallische Schmelze
in einem Behälter aufgenommen und mittels eines Brenners, der in einem vertikal oder
schräg in die Schmelze eingebrachten Tauchrohr aufgenommen ist, durch Verbrennen eines
Brennstoffs mit Sauerstoff beheizt wird, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
dass die bei der Verbrennung des Brennstoffs im Brenner entstehenden Rauchgase zumindest
zum wesentlichen Teil durch wenigstens eine Strömungsöffnung des Tauchrohrs in die
Schmelze eingetragen werden.
[0015] Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der Brenner in dem zunächst noch oberhalb der
Schmelze angeordneten Tauchrohr unter Ausbildung einer Flamme gezündet. Anschließend
wird das Tauchrohr so tief in die Schmelze abgesenkt, dass sich zumindest die wenigstens
eine Strömungsöffnung, bevorzugt jedoch ein wesentlicher und die Strömungsöffnung
umfassender Abschnitt des Tauchrohrs unterhalb der Oberfläche der Schmelze befindet.
Bevorzugt wird der untere Teil des Tauchrohrs bis mindestens zur Höhe der vom Brenner
erzeugten Flamme in die Schmelze eingefahren. Die bei der Verbrennung des Brennstoffs
entstehenden Rauchgase drängen aus der wenigstens einen Strömungsöffnung in die Schmelze
hinein und steigen in Form von Gasblasen in der Schmelze auf.
[0016] Bevorzugt ist dabei die Strömungsöffnung auf der unteren, d.h. in die Schmelze eintauchenden
Stirnseite des Tauchrohrs angeordnet; die im bestimmungsgemäßen Einsatz aus der Schmelze
herausragenden Teile des Tauchrohrs sind dagegen bevorzugt gasdicht abgeschlossen,
sodass die Rauchgase ausschließlich über den Weg durch die Schmelze entweichen können.
Die Beheizung des Flüssigmetalls erfolgt somit nicht nur über die vom Brenner erhitzten
Wände des Tauchrohrs, sondern auch über die Oberflächen der in der Schmelze aufsteigenden
Gasblasen der Rauchgase.
[0017] Gegenüber dem Stand der Technik ist die für die Wärmeübertragung zur Verfügung stehende
Gesamtoberfläche damit deutlich erhöht. Gleichzeitig sorgen die aufsteigenden Gasblasen
nach dem Mammutpumpeneffekt für eine Umwälzung der Schmelze und damit für eine Homogenisierung
der Temperaturverteilung. Da beim Einsatz insbesondere von Erdgas und/oder Wasserstoff
als Brennstoff im Wesentlichen nur Wasser und/oder Kohlendioxid und/oder Sauerstoff
in den Rauchgasen vorhanden sind, kommt es nicht zu einer Kontamination des Flüssigmetalls.
[0018] Die Rauchgase werden dabei bevorzugt in einem unteren Bereich des Behälters in die
Schmelze eingetragen, um eine möglichst lange Aufenthaltsdauer der aufsteigenden Gasblasen
in der Schmelze zu gewährleisten. Dazu weist das Tauchrohr an seiner unteren Stirnseite
und/oder in einem an diese Stirnseite grenzenden Endabschnitt eine oder mehrere Strömungsöffnungen
auf. Beispielsweise wird das Tauchrohr so tief in die Schmelze eingefahren, dass sich
mindestens zwei Drittel, bevorzugt mindestens 80% des Volumens der Schmelze oberhalb
der Strömungsöffnung oder der Strömungsöffnungen befinden. Dadurch wird ein großer
Teil der Schmelze von der durch die aufsteigenden Gasblasen induzierten Strömung erfasst
und eine besonders gute Homogenisierung der Temperaturverteilung in der Schmelze erzielt.
[0019] Zweckmäßigerweise wird die Zuführung von Brennstoff und/oder Sauerstoff zum Brenner
in Abhängigkeit von physikalischen oder chemischen Parametern der Schmelze geregelt.
Als Regelgröße dient beispielsweise die Temperatur der Schmelze, die mit einer geeigneten
Messsonde kontinuierlich oder in vorgegebenen Zeitabständen erfasst wird. Die Messwerte
werden an eine Steuereinheit übermittelt, mittels der sie zur Regelung der Zuführung
von Brennstoff und/oder Sauerstoff an den Brenner eingesetzt werden. Die Regelung
des Brenners erfolgt dabei bevorzugt zweistufig oder proportional zur Abweichung der
Messgröße von einem vorgegebenen Sollwert. Bei der Regelung der Zufuhr ist allerdings
darauf zu achten, dass bei einer verminderten Brennerleistung oder bei abgestelltem
Brenner kein Flüssigmetall mit der Brennermündung in Berührung kommt. In diesem Fall
sollte auch die Eintauchtiefe des Tauchrohrs entsprechend geregelt und das Tauchrohr
für die Dauer eines Brennerstillstandes vollständig aus der Schmelze gehoben werden.
[0020] Die Aufgabe der Erfindung wird auch mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
4 gelöst. Die Vorrichtung weist dabei einen zur Aufnahme einer metallischen Schmelze
bestimmten Behälter sowie eine mittels einer Zuführeinrichtung vertikal oder schräg
von oben in das Behälterinnere einfahrbare Heizeinrichtung auf, die einen in einem
Tauchrohr aufgenommenen, an eine Zuleitung für einen Brennstoff und eine Zuleitung
für Sauerstoff angeschlossenen Brenner umfasst. Die Vorrichtung ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, dass das Tauchrohr in seinem unteren Abschnitt mit wenigstens
einer für Brenngase des Brenners durchlässigen Strömungsöffnung ausgerüstet ist.
[0021] Der Brenner der Heizeinrichtung ist in einem Tauchrohr aufgenommen, dessen oberer
Abschnitt, mit Ausnahme der Zuleitungen für Brennstoff und Oxidationsmittel des Brenners,
gasdicht abgeschlossen ist und ein Entweichen der vom Brenner abströmenden Rauchgase
nur über eine oder mehrere Strömungsöffnungen zulässt, die in einem unteren Abschnitt
des Tauchrohrs angeordnet ist/sind, beispielsweise in einer von den Zuleitungen des
Brenners entgegengesetzten Stirnseite oder in einem an diese Stirnseite angrenzenden
Teil der Seitenwand des Tauchrohrs. Die Heizeinrichtung ist durch eine Öffnung in
einem Deckel oder einer Wand des Behälters hindurchgeführt und auch während des Betriebs
der Vorrichtung mittels der Zuführeinrichtung zwischen zwei Stellpositionen in axialer
Richtung verfahrbar ausgebildet. In der ersten Stellposition ist zumindest die Ausmündung
des im Tauchrohr aufgenommenen Brenners, bevorzugt das gesamte Tauchrohr, vertikal
beabstandet von einer vorgegebenen Pegelhöhe angeordnet, bei der im Betrieb der Vorrichtung
die Oberfläche eines in den Behälter eingefüllten Schmelzbades vorliegt. Somit hat
zumindest der Brenner keinen Kontakt zum Schmelzbad. In dieser Stellposition wird
der Brenner an- oder abgeschaltet. Bei abgeschaltetem Brenner befindet sich die Heizeinrichtung
ebenfalls in dieser Stellposition. In der zweiten Stellposition taucht das Tauchrohr
zumindest mit einem unteren Abschnitt in das Schmelzbad ein, und zwar zumindest so
weit, dass sich die Strömungsöffnung bzw. die Strömungsöffnungen unterhalb der Oberfläche
des Schmelzbades befinden. Die Zuführung der Heizeinrichtung in die Schmelze erfolgt
entweder senkrecht oder schräg von oben. Vor der Verfahren der Heizeinrichtung in
die zweite Stellposition muss der Brenner gezündet werden, damit die über die Strömungsöffnung/en
entweichenden Rauchgase das Eindringen des Flüssigmetalls in das Tauchrohr und einen
direkten Kontakt des Flüssigmetalls mit dem Brenner verhindern. Nach Beendigung des
Heizvorgangs wird die Heizeinrichtung wieder in die erste Stellposition verfahren
und anschließend der Brenner abgestellt.
[0022] Der Brenner ist fest im Tauchrohr montiert und beispielsweise entlang der Achse des
Tauchrohrs angeordnet. Das bevorzugt zylinderförmige Tauchrohr ist mit einer oder
mehreren Strömungsöffnungen ausgerüstet, die in einem im Einsatz der Vorrichtung in
die Schmelze eintauchenden Abschnitt angeordnet ist/sind, bevorzugt in der unteren
Stirnseite des Tauchrohrs. Im einfachsten Falle ist die untere Stirnseite des Tauchrohrs
vollständig geöffnet. Es ist im Rahmen der Erfindung jedoch auch vorstellbar, mehrere
Strömungsöffnungen in der unteren Stirnseite und/oder in der Seitenfläche des eintauchenden
Abschnitts des Tauchrohrs vorzusehen.
[0023] Um zu gewährleisten, dass die bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase möglichst
vollständig in die Schmelze eingetragen werden, ist das Tauchrohr an seiner oberen
Stirnseite und in dem Mantelabschnitt, der sich nach dem Eintauchen des Tauchrohrs
nicht unterhalb Oberfläche der Schmelze befindet, im Wesentlichen gasdicht ausgebildet.
Das Tauchrohr weist lediglich eine Durchtrittsöffnung oder mehrere Durchtrittsöffnungen
für den Brenner und/oder die Zuleitungen für die für den Brennstoff und/oder das Oxidationsmittel
auf, wobei die Verbindung zwischen dem Brenner bzw. den Zuleitungen und den Wänden
des Tauchrohrs gleichfalls zumindest weitgehend gasdicht ausgebildet ist und dort
kein oder nur vernachlässigbar wenig Rauchgas entweichen kann.
[0024] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Behälter
als Transportbehälter zum Transportieren einer metallischen Schmelze ausgebildet ist.
Beispielsweise handelt es sich um einen auf ein Straßen- oder Schienenfahrzeug fest
montierten oder montierbaren Behälter zum Transportieren flüssiger Metalle, wie beispielsweise
flüssiges Eisen oder flüssiges Aluminium. Die am Behälter montierte Heizeinrichtung
ermöglicht dabei auch während des Transports eine kontinuierliche Temperaturregelung
der Schmelze. Aufgrund der vertikalen Verstellbarkeit der Heizeinrichtung ist dabei
auch ein völliges Abschalten des Brenners möglich.
[0025] Die einzige Zeichnung (Fig. 1) veranschaulicht schematisch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung.
[0026] Die Vorrichtung 1 zum Warmhalten eines flüssigen Metalls, beispielsweise flüssiges
Aluminium, umfasst einen beispielsweise für den Transport auf einem Straßen- oder
Schienenfahrzeug geeigneten Behälter 2, beispielsweise einen Tiegel oder eine Pfanne,
und einen den Behälter 2 verschließenden, abnehmbaren Deckel 3. Im bestimmungsgemäßen
Einsatz dient der Behälter 2 zum Aufnehmen einer Schmelze 4 bis zur Höhe eines Pegels
5. Behälter 2 und Deckel 3 bestehen jeweils aus einem feuerfesten, hitzebeständigen
Material bzw. sind jeweils mit einem Feuerfestmaterial ausgekleidet (hier nicht gezeigt).
Im Deckel 3 ist eine Aussparung 6 für eine im Folgenden näher beschriebene Heizeinrichtung
7 vorgesehen.
[0027] Die Heizeinrichtung 7 umfasst einen in einem beispielsweise kreiszylinderförmig ausgebildeten
Tauchrohr 9 aufgenommenen Brenner 10 und ist mittels einer außenseitig am Deckel 3
angeordneten und hier nicht näher erläuterten Zuführeinrichtung 11 in vertikaler Richtung,
d.h. in das Innere des Behälters 3 hinein und aus dem Inneren des Behälters 3 hinaus,
verfahrbar. Mittels der Heizeinrichtung 7 soll beispielsweise die Schmelze 4 für die
Dauer eines Transports von beispielsweise 2-4 h auf einer Temperatur von beispielsweise
780°C gehalten werden.
[0028] Beim Brenner 10 handelt es sich um einen Brennstoff - Sauerstoff - Brenner mit einer
zentralen, an eine Brennstoffleitung 12 angeschlossenen Zuführung 13 für einen gasförmigen
oder flüssigen Brennstoff, beispielsweise Erdgas, einer an eine Sauerstoffleitung
14 angeschlossenen, sich radial außenseitig an die Zuführung für den Brennstoff anschließenden
Oxidationsmittelzuführung 15 sowie einer Zündeinrichtung 16. Der Brenner 10 ist in
hier nicht gezeigter Weise im Tauchrohr 9 fixiert und entlang dessen Achse ausgerichtet.
Die Brennstoffleitung 12 sowie die Sauerstoffleitung 14 sind an hier nicht gezeigten
Quellen für Brennstoff bzw. Sauerstoff angeschlossen.
[0029] Das Tauchrohr 9 ist aus einem keramischen oder nichtkeramischen Material gefertigt
und ist an seiner unteren Stirnseite 17 offen ausgebildet. Anstelle oder ergänzend
zu einer vollständig geöffneten Stirnseite 17 können im Übrigen auch eine oder mehrere
Öffnungen in einem unteren, d.h. beim bestimmungsgemäßen Einsatz unterhalb des Pegels
5 einer Schmelze 4 vorliegenden Abschnitts des Tauchrohrs 9 angeordnet sein, insbesondere
solche, mit denen aus dem Tauchrohr 9 entweichende Rauchgase in seitliche Richtung
in die Schmelze hinein gelenkt werden. Die Länge des Tauchrohrs 9 ist so bemessen,
dass beim Verfahren nach oben mit Hilfe der Zuführeinrichtung 11 eine Position erreicht
wird, in der sich die untere Stirnseite 17, zumindest aber der Brenner 10, oberhalb
der Höhe des Pegels 5 der Schmelze befindet, beim Verfahren nach unten dagegen das
Tauchrohr tief in die Schmelze 4 eintaucht, und der Brenner 10 mit seiner Mündung
unterhalb der Höhe des Pegels 5 positioniert ist.
[0030] An seiner oberen Stirnseite 18 ist das Tauchrohr 9 weitgehend gasdicht geschlossen
ausgebildet und weist lediglich Durchführungen 21, 22 für die Leitungen 12, 14 auf,
in der diese ihrerseits zumindest weitgehend gasdicht aufgenommen sind, wodurch Rauchgas
nicht oder nur in unwesentlichen Mengen in dieser Richtung aus dem Tauchrohr 9 entweichen
kann.
[0031] Im Betrieb der Vorrichtung 1 wird der Tiegel 2 bis zur Höhe des Pegels 5 mit einer
Schmelze 4 gefüllt und anschließend der Deckel 3 mit der Heizeinrichtung 6 auf den
Tiegel 2 aufgesetzt. Die Heizeinrichtung 7 befindet sich dabei zunächst noch in einer
oberen Position, in der sich die untere Stirnseite 17 des Tauchrohrs 9, zumindest
aber der Brenner 10, oberhalb des Pegels 5 befindet. Anschließend werden Brennstoff,
bevorzugt Erdgas, und Sauerstoff, bevorzugt Sauerstoff mit einer Reinheit von mindestens
95 Vol.-%, über die Leitungen 12, 14 herangeführt und mittels der Zündung 16 gezündet,
woraufhin der Brennstoff unter Ausbildung einer Flamme 19 verbrennt. Die dabei entstehenden
Rauchgase entweichen vollständig, oder nahezu vollständig, über die offene Stirnseite
17 des Tauchrohrs. Anschließend wird die Heizeinrichtung 7 mittels der Zuführeinrichtung
11 abgesenkt, bis sich ein unterer Abschnitt des Tauchrohrs 9 und insbesondere die
Stirnseite 17 innerhalb der Schmelze 4 befindet, wie in Fig. 1 gezeigt. Durch den
Druck der bei der Verbrennung entstehenden Rauchgase wird das Eindringen der Schmelze
in das Innere des Tauchrohrs 9 verhindert; die Flamme 19 steht also nicht oder nur
an ihrer äußersten Spitze mit der Schmelze 4 in direktem Kontakt. Stattdessen drängen
die Rauchgase - wie durch Pfeile 23 angedeutet - aus der offenen, unteren Stirnseite
17 des Tauchrohrs 9 hinaus, dringen in die Schmelze 4 ein und perlen in Form von Gasblasen
24 nach oben. Durch die große Zahl aufsteigender Gasblasen 24 steht eine große Fläche
für einen Wärmeübergang vom Rauchgas in die Schmelze 4 zur Verfügung. Gleichzeitig
führen die aufsteigenden Gasblasen 24 aufgrund des Mammutpumpeneffekts zu einer kontinuierlichen
Umwälzung der Schmelze 4, durch die die Temperaturverteilung in der Schmelze 4 homogenisiert
wird. Neben dem Wärmeübergang an der Oberfläche der Gasblasen 24 findet im Übrigen
eine Wärmeübertragung auch an der Wand des Tauchrohrs 9 statt. Die aus der Schmelze
4 austretenden Rauchgase werden anschließend über einen Abzug 25 im Deckel 3 abgeführt.
[0032] Die Zuführung von Wärmeenergie in die Schmelze 4 kann im Übrigen in der Ausführungsform
nach Fig. 1 in Abhängigkeit von der Temperatur der Schmelze 4 geregelt werden. Dazu
steht eine durch die Wand des Deckels 3 hindurch geführte Temperaturmesssonde 27 mit
einer Steuereinheit 28 - wie durch eine gestrichelte Linie angedeutet - in Datenverbindung.
Die Sonde 27 ermöglicht die kontinuierliche Messung der Temperatur der Schmelze 4.
Die Steuereinheit steht mit Stellventilen 29, 30 in den Leitungen 12, 14 in Datenverbindung.
Auf diese Weise kann die Leistung des Brenners 10 durch Beeinflussung der Zuführung
von Brennstoff und/oder Sauerstoff proportional oder stufenweise in Abhängigkeit von
der an der Temperaturmesssonde 27 erfassten Temperatur der Schmelze 4 gesteuert und
beispielsweise dazu eingesetzt werden, die Temperatur der Schmelze 4 dauerhaft auf
einem vorgegebenen Wert zu halten. Dadurch ist insbesondere auch eine automatisierte
Heizung während eines Transports möglich.
[0033] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist für die Warmhaltung verschiedener Metalle, insbesondere
Eisen oder Aluminium, bis zu einer Temperatur von 1000°C geeignet. Durch die große
Wärmeaustauschfläche an den in der Schmelze aufsteigenden Gasblasen ist eine hohe
Effizienz der Erwärmung ebenso gewährleistet, wie eine gute Temperaturhomogenität
in der Schmelze aufgrund der beständigen, durch die aufsteigenden Gasblasen induzierten
Bewegung. Bei Verwendung eines Brennstoff-Sauerstoff-Brenners wird gewährleistet,
dass die Rauchgase weit überwiegend aus CO
2, H
2O und O
2 bestehen, die die Schmelze nicht negativ beeinflussen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1.
- Vorrichtung
- 2.
- Behälter
- 3.
- Deckel
- 4.
- Schmelze
- 5.
- Pegel
- 6.
- Aussparung
- 7.
- Heizeinrichtung
- 8.
- -
- 9.
- Tauchrohr
- 10.
- Brenner
- 11.
- Zuführeinrichtung
- 12.
- Brennstoffleitung
- 13.
- Zuführung für Brennstoff
- 14.
- Sauerstoffleitung
- 15.
- Zuführung für Sauerstoff
- 16.
- Zündeinrichtung
- 17.
- Untere Stirnseite
- 18.
- Obere Stirnseite
- 19.
- Flamme
- 20.
- -
- 21.
- Durchführung
- 22.
- Durchführung
- 23.
- Pfeil
- 24.
- Gasblase
- 25.
- Abzug
- 26.
- -
- 27.
- Temperturmesssonde
- 28.
- Steuereinheit
- 29.
- Stellventil
- 30.
- Stellventil
1. Verfahren zum Warmhalten flüssiger Metalle, bei dem eine metallische Schmelze (4)
in einem Behälter (2) aufgenommen wird und mittels eines in einem vertikal oder schräg
in die Schmelze (4) eingebrachten Tauchrohr (9) aufgenommenen Brenners (10) durch
Verbrennen eines Brennstoffs mit Sauerstoff beheizt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die bei der Verbrennung des Brennstoffs im Brenner (10) entstehenden Rauchgase zumindest
zum wesentlichen Teil durch eine Strömungsöffnung des Tauchrohrs (9) in die Schmelze
eingetragen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rauchgase in einem unteren Bereich des Behälters (2) in die Schmelze (4) eingetragen
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung von Brennstoff und/oder Sauerstoff zum Brenner (10) in Abhängigkeit
von an einer Messsonde (27) im Innern des Behälters (2) erfassten Parametern in der
Schmelze (4) geregelt wird.
4. Vorrichtung zum Warmhalten flüssiger Metalle, mit einem zur Aufnahme einer metallischen
Schmelze (4) bestimmten Behälter (2) sowie mit einer mittels einer Zuführeinrichtung
(11) vertikal oder schräg in das Behälterinnere einfahrbaren Heizeinrichtung (7),
die einen in einem Tauchrohr (9) aufgenommenen, an eine Zuleitung (12) für einen Brennstoff
und eine Zuleitung (14) für Sauerstoff angeschlossenen Brenner (10) umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Tauchrohr (9) in seinem unteren Abschnitt mit wenigstens einer für Brenngase
des Brenners (10) durchlässigen Strömungsöffnung ausgerüstet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsöffnung in der unteren Stirnseite (17) des Tauchrohrs angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Tauchrohr (9) in einem im Einsatz der Vorrichtung außerhalb der Schmelze (4)
angeordneten Abschnitt mit Ausnahme von wenigstens einer Durchtrittsöffnung (21, 22)
für den Brenner (10) und/oder für die Zuleitungen (12, 14) für den Brennstoff und/oder
das Oxidationsmittel im Wesentlichen gasdicht ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (2) als Transportbehälter zum Transportieren einer metallischen Schmelze
(4) ausgebildet ist.